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Wirtschaft Welt & Weit

German, Finance, 1 season, 118 episodes, 3 days, 7 hours, 31 minutes
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Nie war unsere Welt wirtschaftlich so vernetzt wie heute – und davon profitiert auch Deutschland. Denn wirtschaftliches Wachstum bedeutet mehr Wohlstand für große Teile unserer Gesellschaft. Zumindest bis jetzt: Seit dem 24. Februar 2022 ist nichts mehr, wie es war. Russlands Angriff auf die Ukraine hat die Welt verändert. Geopolitische Spannungen nehmen zu und ökonomische "Big Player" wie China oder die USA denken strategisch um. Was muss Deutschland jetzt tun, um in der Wirtschaftswelt von morgen noch eine wichtige Rolle zu spielen? Von wem sind wir abhängig? Welche Länder profitieren von der neuen Weltlage? Das diskutiert Mary Abdelaziz-Ditzow im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" mit relevanten Expertinnen und Experten. Und was die Wirtschaft bewegt, tangiert oft auch die Finanzwelt. Heißt, bei uns gibt es auch viele wichtige Infos für Anlegerinnen und Anleger, die sich für Börse und Trading interessieren: Das ntv-Telebörsenteam informiert in diesem Podcast jede Woche über die neuesten Entwicklungen an den nationalen und internationalen Finanzmärkten: Vor welchen Herausforderungen steht der Dax? Lohnt sich ein Investment in den chinesischen Aktienmarkt? Und wie entwickelt sich die Stimmung an der Wall Street? Ab dem 8. September liefern wir Antworten auf all diese Fragen - jeden Donnerstag neu! Feedback und Themenvorschläge können Sie gerne an www@ntv.de schicken. Redaktion: Mary Abdelaziz-Ditzow, Ulrich Reitz, Andrea Sellmann Produktion und Sounddesign: Wei Quan
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Geysire, Gletscher, Geothermie: Island ist ein Paradies für Rechenzentren

Wer an Island denkt, hat schnell Gletscher, Geysire und bunt schillernde Polarlichter vor Augen: Naturgewalten wie diese machen die Insel am Rande des Europäischen Nordmeeres zu einem beliebten Ziel für Touristen. Die heißen Quellen locken aber nicht nur Besucher, sie machen die Insel auch zum Paradies für Geothermie. Rund ein Drittel des isländischen Strombedarfs wird auf diese Weise gedeckt. Dank Wasserkraft ist auch die restliche Energie grün und günstig.Wirtschaftlich hat Island mehr zu bieten als Tourismus und den traditionellen Fischfang. Längst wird die Insel als Eldorado für energieintensive Unternehmen gehandelt. Neben der Aluminiumindustrie sind das vorwiegend Rechenzentren, die kühle Außentemperaturen als weiteren Standortvorteil sehen. Doch wie groß ist die Gefahr durch Erdbeben und vulkanische Aktivitäten? Die Isländerin Baddý Sonja Breidert hält die aktuelle Situation für brisanter als beim Ausbruch des Eyjafjallajökull, der im Jahr 2010 mit einer riesigen Aschewolke den europäischen Flugverkehr lahmlegte: Island gehe "in eine Ära, in der viel mehr Vulkanausbrüche passieren werden", berichtet sie im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Infrastruktur und auch Tourismusziele seien aktuell näher dran - und deshalb auch viel gefährdeter.Wie sorgt Island vor? In der neuen Podcast-Folge diskutiert Host Andrea Sellmann mit Baddý Sonja Breidert und dem Politikwissenschaftler Tobias Etzold über das isländische Mindset im Umgang mit der Gefahr. Reicht das aus, um ausländische Unternehmen zu beruhigen? Was kann sich die deutsche Wirtschaft sonst noch abschauen bei der Insel, die zwar europäisch denkt, aber ihre Unabhängigkeit unbedingt bewahren will? Wo liegen die wirtschaftlichen Potenziale? Das und mehr ist Thema der neuen Podcast-Folge.Tobias Etzold ist Politikwissenschaftler am Norwegischen Institut für Internationale Beziehungen in Oslo und hat die nordeuropäischen Staaten, darunter auch Island, von dort aus im Blick. Baddý Sonja Breidert ist Vorstandsmitglied der Deutsch-Isländischen Außenhandelskammer. Die gebürtige Isländerin kennt beide Länder aus dem eigenen Geschäftsleben ganz genau, denn sie leitet eine Digitalagentur mit Standorten in Reykjavík und Frankfurt am Main.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
2/1/202455 minutes, 59 seconds
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Jung und gut ausgebildet - ist Jordanien unser Fachkräfte-Joker?

Jordanien ist ein Land zwischen Tradition und Moderne. Wer die Hauptstadt Amman besucht, entdeckt geschichtsträchtige Ruinen neben Hochhäusern der Neuzeit. Jordanien ist außerdem direkter Nachbar von Syrien und Israel und damit geografisch nah dran an den Krisenherden des Nahen Osten. Das Land gilt als enger Verbündeter des Westens. Auch die wirtschaftlichen Beziehungen wirken gefestigt.Deutschland ist ein wichtiger Handelspartner für Jordanien, das stark auf Importe angewiesen ist. Detlef Gürtler beobachtet die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern für Germany Trade & Invest seit Jahren. Viele junge Jordanier seien gut ausgebildet, aber unterbeschäftigt, berichtet er in "Wirtschaft Welt & Weit". Gingen diese Menschen fort, um Arbeit zu finden, dann meist in die Golfstaaten. Ein Umstand mit Potenzial, meint Gürtler: "Genauso gut könnte das auch nach Westen gehen", erklärt er in der neuen Podcast-Folge - und berichtet von einem Zentrum für Arbeitsmobilität, das "eine solche Fachkräftemigration in Richtung Deutschland fördern soll. Da kann viel draus werden."Auf offizieller Ebene stimmen die Beziehungen. Doch wie sehr verändert der Krieg zwischen Israel und der Hamas das Deutschland-Bild innerhalb der Bevölkerung? Schätzungen zufolge hat mehr als die Hälfte der jordanischen Bevölkerung palästinensische Wurzeln. Deutschland sei seit dem Angriff der Hamas auf Israel "deutlich unbeliebter" geworden, sagt André Bank, Politikwissenschaftler beim GIGA-Institut Hamburg. Wie sehr wird das durchschlagen? Wo liegt sonst noch Potenzial in den deutsch-jordanischen Wirtschaftsbeziehungen? Wie groß ist die Gefahr, dass auch Jordanien in den Nahost-Krieg reingezogen wird?Diese und viele weitere Fragen diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit ihren Gästen André Bank und Detlef Gürtler in der neuen Podcast-Folge.André Bank ist Politikwissenschaftler und Nahost-Experte beim German Institute for Global and Area Studies (GIGA) in Hamburg. Und Detlef Gürtler arbeitet als Korrespondent bei Germany Trade & Invest, also bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Bundesrepublik Deutschland. Er ist dort unter anderem für die Marktbeobachtung von Jordanien zuständig. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
1/25/202454 minutes, 57 seconds
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Chancen auch für deutsche Firmen: Zypern sucht Anschluss ans europäische Stromnetz

Zypern ist nach Sizilien und Sardinien die drittgrößte Insel im Mittelmeer. Seit einem halben Jahrhundert ist sie faktisch geteilt: Es gibt einen griechischen Teil, die Republik Zypern, und einen türkischen, die Türkische Republik Nordzypern, die international aber nur von der Türkei anerkannt wird. Trotz der Teilung ist Zypern seit 2004 Mitglied der EU. Wichtigster Handelspartner des Landes ist Griechenland. Doch auch aus deutscher Perspektive ist das Land spannend - vor allem im Bereich Energie.Stefan Nolte, Präsident der Cyprus Germany Business Association, berichtet im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" von Plänen, Zypern mit einem Unterseekabel energetisch ans Festland anzubinden. Sollte dieses Großprojekt tatsächlich umgesetzt werden, könnte es auch für Unternehmen aus Deutschland interessant sein. Und bereits jetzt nutzen deutsche Unternehmen Chancen, die sich im Zuge der Energiewende auf der Insel bieten. "Deutschland möchte sich als neuer Energiepartner Zyperns positionieren", erklärt Nolte - auch mit Blick auf den Bereich Offshore-Windkraft.In der neuen Podcastfolge diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Nolte und dem Politikwissenschaftler Thomas Diez auch über die geopolitische Bedeutung der geteilten Insel. Dabei geht es nicht nur um das Verhältnis zwischen griechischen und türkischen Zyprern, sondern auch um den Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei. Welche Begehrlichkeiten wecken die Gasvorkommen vor der Küste Zyperns? Und wie steht es um das Verhältnis zu Russland? Thomas Diez ist Politikwissenschaftler an der Universität Tübingen. Stefan Nolte lebt seit 1999 auf der Insel - zuerst im türkischen Teil, und jetzt seit nunmehr 16 Jahren im griechischen Teil. Er ist Präsident der Cyprus Germany Business Association in Nikosia.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de. Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
1/18/202452 minutes, 42 seconds
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Mit dem Hafen Antwerpen: "Flandern ist das Powerhaus für uns in Belgien"

Brüssel steht bei vielen Menschen als Erstes auf der Agenda, wenn sie an Belgien denken. Schließlich ist die belgische Hauptstadt als EU-Machtzentrum allgegenwärtig. Und doch ist sie neben Flandern und der Wallonie nur eine von drei Regionen, die unser Nachbarland ausmachen. Während die Wallonie mit dem Wegfall von Kohle und Stahl kämpfen musste, verfügt Flandern über einen Zugang zur Nordsee und den Hafen in Antwerpen. Für Markus Bangen, Chef des Duisburger Hafens, ist diese Region ganz klar "das Powerhaus für uns in Belgien". Und das gilt es auszubauen.Eine gute Partnerschaft ist für Bangen die Basis der Geschäftsbeziehung zwischen den Häfen Duisburg und Antwerpen. "Wir haben beide unsere Stärken, und die ergänzen sich sehr gut", erzählt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Antwerpen schaut dabei in Richtung See, Duisburg auf die Versorgung des Ballungsraums Rhein-Ruhr.Beim Zukunftsthema grüner Wasserstoff setzen die Häfen auf Kooperation: Die Transformation der Industrie lasse sich nur mithilfe von Importen realisieren, erklärt Hafenchef Bangen. Antwerpen sei einer der Hotspots für den Umschlag von Wasserstoff, bereits bestehende Pipeline-Verbindungen würden in Zukunft auch dafür genutzt.Vor dem Hintergrund des weltweiten Wettbewerbs ist beiden Seiten "sehr bewusst, dass wir momentan um unseren Standort kämpfen". Das geht für Bangen nur gemeinsam: Die Zusammenarbeit mit dem Hafen Antwerpen laufe unaufgeregt und auf Augenhöhe ab - frei nach dem Motto: "Wir machen einfach mal und freuen uns, wenn es erfolgreich war."Ist das "belgische Understatement" der Grund dafür, dass viele Deutsche so wenig über unseren direkten Nachbarn wissen? Sabine Schmitz vom Belgien-Zentrum der Universität Paderborn will das ändern und bringt uns in der neuen Podcast-Folge die unterschiedlichen Regionen, Sprachgemeinschaften und Parlamente der Belgier ein Stück näher. Und sie berichtet von weiterem Wirtschaftspotenzial - etwa in der Halbleiterbranche.Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert in dieser Podcast-Folge mit Sabine Schmitz und Markus Bangen über die belgischen Eigenarten, die gemeinsamen Zukunftschancen und den unterschiedlichen Umgang mit chinesischen Investoren in Deutschland und Belgien.Markus Bangen ist Vorstandschef von Duisport, der Duisburger Hafen AG. Er hat viele wirtschaftliche Bande geknüpft mit unseren belgischen Nachbarn, insbesondere mit dem Hafen Antwerpen.Sabine Schmitz ist Professorin an der Universität Paderborn und Vorsitzende des dortigen Belgien-Zentrums. Ziel der Einrichtung ist es, Deutschland und Belgien einander näherzubringen soll - und das in vielen unterschiedlichen Disziplinen wie Geschichte, Kultur und natürlich auch Wirtschaft.+++ Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html +++Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
1/4/202455 minutes, 3 seconds
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Geopolitik im Nahen Osten: "Für arabische Großmächte ist der Jemen eine militärische Spielwiese"

Durch den Krieg in Nahost gerät auch der Jemen in den Fokus der Weltöffentlichkeit: Die dort ansässigen bewaffneten Huthi-Rebellen stellen sich auf die Seite der Hamas und beschießen Israel mit Drohnen und Raketen. Außerdem greifen sie an der jemenitischen Küste verstärkt internationale Handelsschiffe an, um diese daran zu hindern, das Rote Meer in Richtung Israel zu passieren. Erste Reedereien ändern ihre Routen, die USA schmieden eine Allianz, um die Schifffahrt zu schützen.Bereits im Jahr 2014 haben die Huthi-Rebellen die jemenitische Hauptstadt Sanaa und große Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. Warum wird in dem Land überhaupt gekämpft? Und zu welchen gesellschaftlichen Spaltungen hat das geführt? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit".Der Staatswissenschaftler Said AlDailami ist im Jemen geboren. Für ihn geht es in den Kämpfen um die Interessen Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate: Beide Länder wollen laut AlDailami ihre jeweilige Machtposition auf der Arabischen Halbinsel stärken: Der Jemen mit dem Hafen in Aden und seinen Erdölfeldern sei für beide geostrategisch von Interesse - und eine Möglichkeit, Kriegserfahrung zu sammeln. Für ihn haben die Regionalmächte in dem Land "eine tolle Spielweise gefunden, wo sie ihre Militärmacht ausüben und sich ausprobieren können - und das leider auf dem Rücken der Jemeniten", erklärt AlDailami.Wie sehr leidet die Bevölkerung vor Ort? Zwei von drei Menschen im Jemen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Hat das Land am Horn von Afrika eine Chance auf Frieden oder wird die Situation jetzt noch weiter eskalieren? Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit ihren Gästen Said AlDailami und Alexander Weissenburger in der neuen Podcast-Folge.Alexander Weissenburger ist Islamwissenschaftler und Nahost-Experte am Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Er kennt sich besonders gut aus mit der Ideologie der Huthi-Rebellen.Said AlDailami ist promovierter Staatswissenschaftler und ehemaliger Bundeswehroffizier. Er stammt aus einer politisch einflussreichen jemenitischen Familie und arbeitet aktuell in der Entwicklungszusammenarbeit. Mit seinem Verein Hayati Karamati fördert er Hilfsprojekte im Jemen und engagiert sich dabei ganz besonders für Kinder, die unter den Kämpfen im Land leiden. Zudem gibt er seinem Geburtsland auch als Buchautor eine Stimme. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
12/20/202354 minutes, 6 seconds
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Nach der Wahl in Argentinien: Schafft Milei neue Chancen für deutsche Unternehmen?

Hohe Inflation und Staatsverschuldung, Korruption und ein aufgeblähter Staatsapparat: Argentiniens Probleme sind vielfältig. Der Ökonom Federico Foders kennt sie ganz genau, denn er selbst ist vor über 50 Jahren aus dem südamerikanischen Land nach Deutschland ausgewandert. Er wartet schon lange darauf, dass sich die Lage in Argentinien verbessert. Javier Milei habe im Wahlkampf die Nachricht vermittelt, dass es auch anders gehe, sagt Foders im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". "Ob das besser wird, das werden wir sehen."Mileis Wunschliste ist groß: Viele Ministerien will der neue Präsident streichen, den argentinischen Peso abschaffen, den US-Dollar einführen. Doch was wird von seinen Parolen bleiben? Was ist überhaupt umsetzbar? Susanne Käss leitet das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Buenos Aires und kennt die politischen Mehrheiten: "Er wird immer darauf angewiesen sein, Bündnisse mit anderen Parteien zu stricken, weil er allein überhaupt nicht regieren kann", erklärt Käss in der neuen Podcast-Folge.Schafft Argentinien eine Kehrtwende? Und inwieweit könnten sich jetzt die Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen verbessern? Argentinien ist reich an Lithium, einem Rohstoff, der für die Produktion von E-Auto-Akkus benötigt wird. Ist das Land bisher ein zu riskantes Pflaster für deutsche Unternehmen? Oder was steckt sonst dahinter, dass China uns beim argentinischen Lithium den Rang abläuft? Diese und viele weitere Fragen diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit ihren Gästen Federico Foders und Susanne Käss in der neuen Podcast-Folge.Federico Foders ist Präsident des Internationalen Wirtschaftssenats und emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre am Kiel Institut für Weltwirtschaft. Argentinien ist sein Geburtsland. Und Susanne Käss leitet das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Sie lebt seit 2022 im Argentinien.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
12/14/20231 hour, 6 minutes, 1 second
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Wie korrupt ist der Libanon? Das Machtkartell sitzt die Wirtschaftskrise aus

Wer an Beirut denkt, hat schnell die Bilder vom 4. August 2020 vor Augen: Rund 2750 Tonnen Ammoniumnitrat explodierten und legten das Hafenviertel in Schutt und Asche. Mehr als drei Jahre später wird die Verantwortung für die Katastrophe noch immer hin- und hergeschoben. Für Ralf Erbel, Libanon-Experte der Friedrich-Naumann-Stiftung, ist dieser Fall "symptomatisch für die Krise, in der sich der Libanon befindet".Erbel fasst es in der neuen Podcast-Folge sehr direkt zusammen: Das politische System des Landes "ist korrupt, bereichert sich selbst, leistet aber praktisch nichts für die Bevölkerung". Es beruht auf dem konfessionellen Proporz der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften. Für libanesische Politiker steht nach Ansicht von Kritikern nicht immer das Wohl der Bevölkerung, sondern vielmehr die eigene Community an erster Stelle.Wie kann sich dieses System halten, obwohl schon vor Jahren viele Libanesen dagegen auf die Straße gingen? Wie genau funktioniert das Machtkartell? Welche Rolle spielen wir eigentlich dabei? Lange wurde Deutschland aus libanesischer Perspektive sehr positiv wahrgenommen, doch in letzter Zeit hat das Deutschland-Bild im Libanon gelitten. Dabei sind wir nach den USA und der EU der drittgrößte Geldgeber für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Was hat sich verändert? Was ist für die Zukunft zu erwarten? Diese und viele weitere Fragen diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Libanon-Kennern Ralf Erbel und Andreas Böhm in der neuen Podcast-Folge.Andreas Böhm ist Nahost-Experte an der Universität St. Gallen und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Land. Der Halb-Libanese Ralf Erbel leitet aktuell das Referat MENA und Subsahara-Afrika der Friedrich-Naumann-Stiftung. Zuvor war er von der jordanischen Hauptstadt Amman aus für die Stiftungsarbeit im Libanon zuständig.Bei dieser Folge handelt es sich um den zweiten Teil einer Doppelfolge zum Libanon. Der erste Teil hat sich mit der aktuellen Situation des Landes und dem Eskalationspotenzial im Nahen Osten durch die pro-iranischen Hisbollah-Miliz befasst.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
12/7/202344 minutes, 29 seconds
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Die "Schizophrenie" der Hisbollah im Kampf gegen Israel

Nach dem verheerenden Terrorangriff der Hamas auf Israel kommt es auch an der israelisch-libanesischen Grenze immer wieder zu Konfrontationen mit der pro-iranischen Hisbollah-Miliz, die vom Libanon aus agiert. Beobachter sprechen von der schwersten Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahr 2006. Wie brisant ist die Lage und welche Rolle spielt der Libanon im Krieg zwischen Israel und der Hamas? Darüber diskutieren zwei Nahost-Experten in der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit".Ralf Erbel, Libanon-Experte der Friedrich-Naumann-Stiftung, analysiert in dieser Podcast-Folge die Denkweise der Hisbollah - und spricht von "Schizophrenie": Auf der einen Seite versuche die Miliz, das Image einer "furchtlosen - in der Selbstperzeption - Widerstandsbewegung gegen Israel" aufrechtzuerhalten. Auf der anderen Seite wolle sie sich dabei aber nicht auf eine weitere Eskalation einlassen. Denn damit würde sie die Zerstörung des Libanon riskieren. Nahost-Experte Andreas Böhm fasst es so zusammen: "Israel würde die lebenswichtige Infrastruktur des Libanon lahmlegen. Und diese Drohung ist durchaus ernst zu nehmen."Wie groß ist also die Gefahr einer Gewaltspirale, die den Libanon noch tiefer als bisher involviert? Darüber diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Ralf Erbel und Andreas Böhm in der neuen Podcast-Folge.Andreas Böhm ist Nahost-Experte an der Universität St. Gallen und beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dem Libanon. Und der Halb-Libanese Ralf Erbel leitet aktuell das Referat MENA und Subsahara-Afrika der Friedrich-Naumann-Stiftung. Zuvor war er von der jordanischen Hauptstadt Amman aus für die Stiftungsarbeit im Libanon zuständig.Und schon jetzt der Hinweis: In der nächsten Woche beschäftigt sich dieselbe Runde dann ganz konkret mit der wirtschaftlichen Lage des Landes und den deutsch-libanesischen Wirtschaftsbeziehungen.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
11/29/202331 minutes, 39 seconds
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Israels Nachbar: Welche Rolle spielt Syrien im aktuellen Nahost-Krieg?

Seit 2011 leidet die syrische Bevölkerung unter den Kriegszuständen in ihrem Land. Was als Protest gegen das Assad-Regime begann, endete in einem Krieg, in dem zunehmend mehr Konfliktparteien eine Rolle spielten. In Syrien ging und geht es um die Verteidigung von Menschenrechten, um Religion, Geopolitik und um Wirtschaft. Heute, mehr als zwölf Jahre nach dem Arabischen Frühling, als Millionen Menschen gegen Unterdrückung und für mehr Freiheit auf die Straße gingen, hat Bashar al-Assad in Syrien noch immer das Sagen.Allerdings haben sich die Machtverhältnisse verändert. Die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah-Miliz etwa werde nicht mehr wie früher von Syrien kontrolliert, erklärt der Nahost-Experte Carsten Wieland im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Inzwischen hätten die Hisbollah und der Iran Assad "mehr oder weniger in der Hand", sagt Wieland, der viele Jahre Berater mehrerer UN-Sonderbeauftragter für Syrien war. "Jetzt stehen die iranischen Milizen bis genau an den Golan. Und das ist eine Bedrohung Israels", so Wieland in der neuen Podcast-Folge.Experten befürchten, dass sich der Krieg zwischen Israel und der Hamas auf den gesamten Nahen Osten ausweiten könnte. Auch Regine Schwab, Syrien-Expertin beim Peace Research Institute Frankfurt (PRIF), sieht die Gefahr einer Eskalation. Längst gibt es Angriffe und Gegenangriffe - nicht nur von Israel, sondern auch vonseiten der USA, die aktuell mit 900 Soldaten in Syrien stationiert sind. Die Vereinigten Staaten haben Luftangriffe gegen pro-iranische Milizen geflogen. Sollte es amerikanische Todesopfer geben, könnte das die Situation nach Ansicht von Regine Schwab schnell verschärfen.Welche Rolle spielt Syrien aktuell im Nahen Osten? Wie mächtig ist die Assad-Familie? Auch wenn die Politik des Assad-Regimes bis heute auf große internationale Ablehnung stößt, ist Syrien seit einem halben Jahr wieder zurück in den Reihen der Arabischen Liga. Welchen Einfluss hat diese Entwicklung auf Syrien? Wird das Land die Bedingungen der Arabischen Liga erfüllen? Um dies und mehr geht es bei "Wirtschaft Welt & Weit". In der neuen Podcast-Folge beleuchtet Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Carsten Wieland und Regine Schwab die Lage in Syrien ganz genau: von den unterschiedlichen Gruppierungen im Bürgerkrieg über die Rolle Russlands und der Vereinigten Staaten hin zu wirtschaftlichen Faktoren.Beide Gäste kennen die arabische Welt und vor allem Syrien ganz genau und bieten daher viele Einblicke: Carsten Wieland hat als Berater mehrerer UN-Sonderbeauftragter für Syrien aktiv dabei geholfen, im Bürgerkrieg zu vermitteln. Er ist Diplomat, Autor, Berater und Fellow am Genfer Institut für Sicherheitspolitik (GCSP) und am Osloer Friedensforschungsinstitut (PRIO). Regine Schwab hat genaue Kenntnisse über die vielen Oppositionsgruppen im syrischen Bürgerkrieg. Ihre Dissertation über das komplexe Machtgefüge wurde 2022 mit dem Christiane-Rajewsky-Preis der Arbeitsgemeinschaft für Friedens- und Konfliktforschung ausgezeichnet.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
11/23/20231 hour, 20 minutes, 12 seconds
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Singapur dient deutschen Firmen als Tor nach Asien

Wer nach Singapur fliegt, muss am Changi-Airport nicht viel Zeit einkalkulieren. Denn der internationale Flughafen des kleinen Inselstaates funktioniert äußerst effizient. Geschäftsleute wissen das sehr zu schätzen, berichtet Dominique Herold, die als Geschäftsführerin des German Centre Singapur deutsche Unternehmen beim Schritt nach Südostasien unterstützt: "Man versucht immer den Rekord zu brechen, wenn man wieder nach Singapur einfliegt", erzählt sie im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Vom Touchdown auf der Landebahn bis nach draußen könne man es in nur 20 Minuten schaffen.Der Flughafen ist eine Art Visitenkarte für Singapur. Denn auch sonst legt das Land gerne mal den Turbo ein. Für den ASEAN-Experten Daniel Müller gehört es gewissermaßen zur DNA des Inselstaates, immer einen Tick "schneller, besser und smarter" zu sein als andere. Die Menschen seien sich des schwierigen geopolitischen Umfelds bewusst und stets darum bemüht, die große Abhängigkeit Singapurs bei Rohstoffen, Energie oder Nahrungsmittel zumindest ein Stückweit auszugleichen. Diese Denkweise schlage sich auch auf die Geschäftskultur nieder, berichtet Müller: "Und davon profitieren die Unternehmen."Über 2000 deutsche Firmen sind aktuell in Singapur aktiv. Neben einem guten Geschäftsklima führt auch die Nähe zu anderen ASEAN-Staaten dazu, dass das Land als Sprungbrett für ganz Südostasien gilt. Wo genau liegt das Zukunftspotenzial? Welche Branchen sind besonders gefragt? Und wie positioniert sich das multikulturelle Singapur im Spannungsfeld zwischen dem Westen und China? Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow in der neuen Podcast-Folge mit ihren Gästen Dominique Herold und Daniel Müller.Dominique Herold lebt schon seit sechs Jahren in Singapur. Seit drei Jahren leitet sie das dortige German Centre for Industry and Trade und bietet Eindrücke aus erster Hand. Daniel Müller hingegen schaut von außen auf Singapur und hat dabei immer auch die Nachbarstaaten genau im Blick: Er ist Regionalmanager ASEAN beim OAV - German-Asia-Pacific Business Association. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
11/16/202345 minutes, 33 seconds
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"Die Menschen im Gazastreifen werden nicht einfach verschwinden"

Kaum ein Konflikt hat eine derart komplizierte und lange Geschichte wie der Nahost-Konflikt. Derzeit ist Entspannung nicht in Sicht - und doch wird eine Frage in der Weltgemeinschaft immer lauter: Wie kann die Region dauerhaft zur Ruhe kommen? Für den Nahost-Experten Martin Beck hat eine Zwei-Staaten-Lösung aktuell wenig Chancen auf Erfolg. "Da müsste dann wirklich eine Zeitenwende in Israel passieren, das sehe ich nicht", konstatiert Beck in der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit". Andererseits gibt es auch kaum andere Optionen, von daher sei es dennoch sinnvoll, daran festzuhalten. Martin Beck ist Professor für Internationale Beziehungen und Sicherheitsstudien an der University of Kurdistan Hewlêr und vertritt derzeit an der Philipps-Universität Marburg die Professur für Politik des Nahen und Mittleren Ostens. In der aktuellen Podcast-Folge ordnet er nahezu den gesamten Nahen Osten ein. Er beschreibt, welche Länder in der Region offiziell Frieden mit Israel geschlossen haben und welche arabischen Länder sich in klarer Feindschaft mit Israel befinden. Zudem gibt es eine Reihe arabischer Nationen wie beispielsweise Katar, die sich mittig positionieren und in der aktuellen Situation eine Sonderrolle einnehmen. Diese Vermittler könnten nun noch eine viel wichtigere Rolle spielen, betont der Experte. Neben einer ausführlichen Analyse über die Freund- und Feindschaften innerhalb des Nahen Ostens geht Beck darauf ein, welche Rollen China, die USA und die EU einnehmen. Als engstem Verbündeten Israels ist den USA besonders an der Sicherheit des Landes gelegen. Gleichwohl raten die Amerikaner Israel zunehmend von einer Bodenoffensive im Gazastreifen ab. Dies könnte einen Flächenbrand in der Region auslösen und die Rolle der USA im Nahen Osten unter Umständen weiter schwächen, befürchten sie. Einige arabische Länder wenden sich derweil immer stärker von den USA ab und nähern sich dem Systemrivalen China an. China braucht Rohstoffe und verfolgt unter anderem deshalb geostrategische Interessen im Nahen Osten. Welche westlichen Großmächte wie auf den Konflikt einwirken können und ob es tatsächlich zu einer weiteren Eskalation kommen könnte, besprechen wir in dieser Folge von "Wirtschaft Welt & Weit".Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
10/25/20231 hour, 36 minutes, 7 seconds
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Israelis vs. Palästinenser: Die leidvolle Geschichte hinter dem Nahost-Konflikt

Als Reaktion auf den Antisemitismus in Europa im 19. Jahrhundert entstand der Zionismus. Hierbei handelt es sich um eine jüdische Bewegung, die einen selbstständigen Nationalstaat für Juden anstrebt. Dieser sollte nach verschiedenen Überlegungen schließlich im damaligen Palästina errichtet werden. Palästina war zu dieser Zeit ein Teil des Osmanischen Reiches. Religiös betrachten Juden dieses Gebiet im Nahen Osten als ihre Heimat. Im Laufe der Jahre wanderten in der Folge Zehntausende Juden nach Palästina ein, um sich dort dauerhaft niederzulassen.Im Zuge des Ersten Weltkriegs eroberten die Briten das palästinensische Areal. 1923 wurde Palästina schließlich britisches Mandatsgebiet. "Großbritannien hat damals beiden Seiten, den Juden und der arabisch-stämmigen Bevölkerung, territorial ein ähnliches Versprechen gemacht", sagt der israelische Historiker Meron Mendel im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Hier habe der Konflikt, den wir heute sehen, bereits seinen Ursprung gehabt.Vehement zu eskalieren, drohte die Situation zwischen Juden und der arabisch-stämmigen Bevölkerung auf dem Gebiet jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Hunderttausende Holocaust-Überlebende wollten Deutschland schnellstmöglich verlassen, nachdem die Nazis im Zweiten Weltkrieg sechs Millionen Juden ermordet hatten. In Deutschland konnten sie nicht bleiben. Und so machten sich die Überlebenden auf ins britische Mandatsgebiet Palästina. Hier nahm die Geschichte ihren Lauf.Wer hat recht und wer ist schuld? Die Antworten hierauf gehen - je nachdem, wen man fragt - weit auseinander. Frust, Wut und Hass wuchsen, je länger der Konflikt anhielt. Auf beiden Seiten haben sich in den folgenden Jahrzehnten Teile der Bevölkerung radikalisiert, erklärt Mendel. Streng religiöse orthodoxe Juden sowie radikal-islamische Gruppierungen beanspruchen jeweils das gesamte Gebiet für sich allein. Die zivilen Bevölkerungen unterlagen in den vergangenen Jahrzehnten unzähligen Kriegen, Konflikten und Menschenrechtsverletzungen.Ob eine Zwei-Staaten-Lösung nach der jüngsten Eskalation noch eine Chance hat, bleibt abzuwarten. Dafür muss eine gemeinsame Basis geschaffen werden, sagt Mendel. Doch ganz hoffnungslos sei das Vorhaben immer noch nicht, findet der Historiker. Was dafür notwendig wäre, beschreibt Mendel in dieser Podcast-Folge.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
10/19/20231 hour, 20 minutes, 9 seconds
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Know-how von VW: Eine griechische Insel wird zum Eldorado für E-Mobilität

Smart, nachhaltig und offen für Veränderung: So lässt sich die griechische Insel Astypalea beschreiben. Auf einer Fläche von gerade mal 96 Quadratkilometern bietet sie ideale Möglichkeiten, um grüne Transformation auf kleinem Raum Wirklichkeit werden zu lassen. Für den deutschen Wirtschaftswissenschaftler Jens Bastian ist das Projekt ein Paradebeispiel für deutsch-griechische Wirtschaftsbeziehungen.Die griechische Regierung und der deutsche Autobauer Volkswagen haben bereits 2021 gemeinsam den Startschuss für die Elektrifizierung der Insel gegeben. Innerhalb von fünf Jahren soll sich das Eiland in eine reine Elektroinsel verwandelt haben. Das geschieht nicht nur durch den Einsatz von E-Autos und Ladestationen. Auch das örtliche Elektrizitätswerk soll komplett auf erneuerbare Energien umgestellt werden. "Das kommt in Griechenland sehr gut an", berichtet Jens Bastian im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Deutschen Unternehmen werde dadurch ein neues Image zugeschrieben: In der öffentlichen Wahrnehmung sei Deutschland bereits eng mit dem Thema Energietransformation verbunden, erzählt der Auswanderer, der seit 24 Jahren in Griechenland lebt.Ein Modell nur für Inseln oder auch fürs Festland? Und hat Griechenland, das lange Zeit im Sog der Finanzkrise stand, die schwierigen Jahre endgültig hinter sich gelassen? In der neuen Podcast-Folge diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Jens Bastian und dem zweiten Griechenland-Experten Ascan Iredi über die Potenziale der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. Dabei darf natürlich der geopolitische Blick nicht fehlen. Und so geht es auch um das schwierige Verhältnis zwischen Griechenland und der benachbarten Türkei, das deutsche Unternehmen beim Schritt nach Griechenland nicht außer Acht lassen werden.Jens Bastian war zu Krisenzeiten Mitglied der sogenannten Task Force der EU-Kommission für Griechenland. Außerdem ist er Fellow am Centrum für angewandte Türkeistudien der Stiftung Wissenschaft und Politik, kennt sich also auch mit dem türkischen Nachbarn hervorragend aus. Ascan Iredi leitet das Portfoliomanagement der Plutos Vermögensverwaltung und beobachtet die deutsch-griechischen Wirtschaftsbeziehungen von außen aus der Perspektive eines Finanzmarktexperten.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
10/12/202330 minutes, 26 seconds
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Griechischer Hafen Piräus: Wie China europäische Handelsströme lenkt

Am Hafen von Piräus wehen nicht nur griechische und europäische Flaggen, sondern auch chinesische. Denn der größte Hafen Griechenlands ist fest in der Hand chinesischer Investoren. Seit 2016 hat die chinesische Reederei Cosco dort als Mehrheitseigner unternehmerisch das Sagen.Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Jens Bastian lebt seit 24 Jahren in Griechenland. Er hat genau verfolgt, wie die maroden Hafenanlagen in den Jahren nach der Finanzkrise privatisiert wurden: "Damals haben wir China die Türen geöffnet", konstatiert Bastian im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Europäische Investoren habe es nicht gegeben, und so war der Weg frei für China, den Hafen zu einer zentralen Drehscheibe auf dem Seeweg der neuen Seidenstraße auszubauen. Anderswo in Europa sind die Bestrebungen groß, kritische Infrastruktur stärker vor chinesischen Eingriffen zu schützen. So gab es in Deutschland etwa eine große öffentliche Diskussion um die chinesische Beteiligung an einem Hafenterminal in Hamburg - auch wenn diese vom Ausmaß nicht vergleichbar ist mit Piräus.Wie genau beeinflussen also chinesische Beteiligungen die weltweiten Handelsströme? Wo liegt das richtige Maß zwischen Offenheit und Abschottung, und haben wir da schon die richtige Balance gefunden? Diese Frage muss sich Europa stellen. Und Griechenland? Ist die starke chinesische Präsenz in Piräus das richtige Modell? Wie genau profitieren die Menschen vor Ort, und wie wichtig ist der neu erstarkte Hafen für die europäische Wirtschaft? In der neuen Podcast-Folge diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow diese und viele weitere Fragen mit ihren Gästen Jens Bastian und Ascan Iredi.Jens Bastian von der Stiftung Wissenschaft und Politik war zu Krisenzeiten Mitglied der sogenannten Taskforce der EU-Kommission für Griechenland und bietet uns Insights aus erster Hand. Ascan Iredi hingegen schaut von außen auf Griechenland. Er leitet das Portfoliomanagement bei der Plutos Vermögensverwaltung und beobachtet die deutsch-griechischen Wirtschaftsbeziehungen aus der Perspektive eines Finanzmarktexperten.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
10/5/202333 minutes, 48 seconds
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In Ägypten macht "Made in Germany" das Rennen

Maschinen aus Deutschland haben einen guten Ruf in Ägypten. Sie gelten als hochwertig und langlebig, sind allerdings meist auch teurer als chinesische Konkurrenzprodukte. In dem Land lernt man jedoch gerade, dass nicht immer der günstigste Preis den Ausschlag geben sollte - das jedenfalls berichtet Radmila Labus, die als Ägypten-Beauftragte des BVMW-Bundesverbands deutsche Mittelständler mit ägyptischen Unternehmern vernetzt.Zwar ist China mit großem Abstand wichtigstes Importland für Ägypten. Geht man aber ins Detail, sammeln deutsche Unternehmen immer öfter wichtige Punkte im Rennen um den ägyptischen Markt. Das zeigt sich etwa im Bereich Wasserwirtschaft, einem Sektor, dem angesichts knapper werdender Ressourcen höchste Priorität zukommt. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" berichtet Labus von Ausfällen chinesischer Technik, die die Stilllegung ganzer Produktionsanlagen zur Folge hatte: "Sie finden niemanden, der das reparieren kann."Derartige Folgekosten würden inzwischen immer öfter beim Kauf mitgedacht, bestätigt auch Leonard Klaßen, Ägypten-Experte der IHK München: Gerade in Schlüsselbranchen und strategisch wichtigen Betrieben "wird auf Qualität geachtet", sagt er in der neuen Podcast-Folge. Deutsche Unternehmen spielen somit den Vorteil aus, dass sie den Servicegedanken von vornherein abdecken und auch nach dem Kauf weiterhin Betreuung bieten.Wie viel Potenzial bietet das Land am Nil deutschen Unternehmen? Können gut ausgebildete Fachkräfte aus Ägypten womöglich sogar den Fachkräftemangel in Deutschland sichern? Oder überwiegen beim Blick nach Ägypten vielleicht doch die Risiken? Wie sehr hat etwa die Wirtschaft die angespannte Menschenrechtslage vor Ort im Blick?Über diese und viele weitere Themen spricht Host Mary Abdelaziz-Ditzow in der neuen Podcast-Folge mit Radmila Labus und Leonard Klaßen: Labus reist als Ägypten-Beauftragte des BVMW-Bundesverbands viel von Berlin und Kairo und liefert Eindrücke direkt aus dem Land. Leonard Klaßen ist als Länderreferent der IHK München zuständig für die MENA-Region, also für den Mittleren Osten und Nordafrika. Kürzlich erst war er auf einer Delegationsreise zum Thema Wasserwirtschaft in Ägypten vor Ort.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
9/28/202338 minutes, 31 seconds
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Deutschland oder China? In Ägypten macht "Made in Germany" das Rennen

Maschinen aus Deutschland haben einen guten Ruf in Ägypten. Sie gelten als hochwertig und langlebig, sind allerdings meist auch teurer als chinesische Konkurrenzprodukte. In dem Land lernt man jedoch gerade, dass nicht immer der günstigste Preis den Ausschlag geben sollte - das jedenfalls berichtet Radmila Labus, die als Ägypten-Beauftragte des BVMW-Bundesverbands deutsche Mittelständler mit ägyptischen Unternehmern vernetzt.Zwar ist China mit großem Abstand wichtigstes Importland für Ägypten. Geht man aber ins Detail, sammeln deutsche Unternehmen immer öfter wichtige Punkte im Rennen um den ägyptischen Markt. Das zeigt sich etwa im Bereich Wasserwirtschaft, einem Sektor, dem angesichts knapper werdender Ressourcen höchste Priorität zukommt. Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" berichtet Labus von Ausfällen chinesischer Technik, die die Stilllegung ganzer Produktionsanlagen zur Folge hatte: "Sie finden niemanden, der das reparieren kann."Derartige Folgekosten würden inzwischen immer öfter beim Kauf mitgedacht, bestätigt auch Leonard Klaßen, Ägypten-Experte der IHK München: Gerade in Schlüsselbranchen und strategisch wichtigen Betrieben "wird auf Qualität geachtet", sagt er in der neuen Podcast-Folge. Deutsche Unternehmen spielen somit den Vorteil aus, dass sie den Servicegedanken von vornherein abdecken und auch nach dem Kauf weiterhin Betreuung bieten.Wie viel Potenzial bietet das Land am Nil deutschen Unternehmen? Können gut ausgebildete Fachkräfte aus Ägypten womöglich sogar den Fachkräftemangel in Deutschland sichern? Oder überwiegen beim Blick nach Ägypten vielleicht doch die Risiken? Wie sehr hat etwa die Wirtschaft die angespannte Menschenrechtslage vor Ort im Blick? Über diese und viele weitere Themen spricht Host Mary Abdelaziz-Ditzow in der neuen Podcast-Folge mit Radmila Labus und Leonard Klaßen: Labus reist als Ägypten-Beauftragte des BVMW-Bundesverbands viel von Berlin und Kairo und liefert Eindrücke direkt aus dem Land. Leonard Klaßen ist als Länderreferent der IHK München zuständig für die MENA-Region, also für den Mittleren Osten und Nordafrika. Kürzlich erst war er auf einer Delegationsreise zum Thema Wasserwirtschaft in Ägypten vor Ort.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
9/28/202346 minutes, 57 seconds
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Kurze Lieferketten sparen Zeit und sichern Nachschub

Wie ein Netz überspannen Lieferketten unseren Globus: Schiffe und Frachtflieger, Züge und LKW sorgen dafür, dass erst die Rohstoffe und dann die Waren ihren Weg von A nach B finden. Der weltweite Handel hat uns Wohlstand gebracht, doch er ist störanfällig. Die Corona-Pandemie hat uns das mehr als deutlich vor Augen geführt. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat uns zudem gezeigt, dass wir auch nicht mehr mit jedem Land Handel treiben wollen.Auch wenn wir beim Gas inzwischen nicht mehr am Tropf von Russland hängen: In vielen anderen Bereichen ist unsere Abhängigkeit groß. Zum Beispiel bei Medikamenten. Von Indien und China aus bedienen wenige Hersteller den Weltmarkt, erklärt Matthias Weber, Finanzvorstand des Generika-Herstellers Hexal, im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Dort seien die Lohnkosten am niedrigsten. "Wenn wir weiterhin günstige Arzneimittel haben wollen und damit auch einen Beitrag leisten zu einem erschwinglichen Gesundheitsbudget, sind wir darauf angewiesen, dass wir da einkaufen, wo es am günstigsten ist", so Weber.Und doch werden auch bei uns immer wieder Medikamente knapp. Brauchen wir also etwas weniger Globalisierung? Sollten wir weniger Waren um die halbe Welt schiffen und mehr in Deutschland produzieren? Oder noch stärker mit unseren europäischen Nachbarn zusammenarbeiten? Das verkürzt die Lieferketten und macht sie widerstandsfähiger, ist aber mit Investitionen verbunden. Wer trägt die Kosten? Und was ist uns Friendshoring, also der Handel mit Ländern, die unsere Werte teilen, wert? Über dies und mehr spricht Host Mary Abdelaziz-Ditzow in der neuen Podcast-Folge mit Gästen, die das Netz der Lieferketten aus ihrem Arbeitsalltag ganz genau kennen.Mit dabei ist neben Hexal-Finanzvorstand Matthias Weber auch Angela Titzrath, Vorstandschefin der Hamburger Hafen und Logistik AG, die den Einstieg der chinesischen Reederei Cosco bei einem Hafenterminal einzuschätzen weiß. Weitere Gäste sind Angelika Huber-Straßer, Regionalvorständin Süd bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG sowie Marion Höllinger, Vorstandssprecherin der HypoVereinsbank. Die Diskussionsrunde wurde auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel aufgezeichnet.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
9/21/202338 minutes, 31 seconds
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Kurze Lieferketten sparen Zeit und sichern Nachschub

Wie ein Netz überspannen Lieferketten unseren Globus: Schiffe und Frachtflieger, Züge und LKW sorgen dafür, dass erst die Rohstoffe und dann die Waren ihren Weg von A nach B finden. Der weltweite Handel hat uns Wohlstand gebracht, doch er ist störanfällig. Die Corona-Pandemie hat uns das mehr als deutlich vor Augen geführt. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat uns zudem gezeigt, dass wir auch nicht mehr mit jedem Land Handel treiben wollen.Auch wenn wir beim Gas inzwischen nicht mehr am Tropf von Russland hängen: In vielen anderen Bereichen ist unsere Abhängigkeit groß. Zum Beispiel bei Medikamenten. Von Indien und China aus bedienen wenige Hersteller den Weltmarkt, erklärt Matthias Weber, Finanzvorstand des Generika-Herstellers Hexal, im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Dort seien die Lohnkosten am niedrigsten. "Wenn wir weiterhin günstige Arzneimittel haben wollen und damit auch einen Beitrag leisten zu einem erschwinglichen Gesundheitsbudget, sind wir darauf angewiesen, dass wir da einkaufen, wo es am günstigsten ist", so Weber.Und doch werden auch bei uns immer wieder Medikamente knapp. Brauchen wir also etwas weniger Globalisierung? Sollten wir weniger Waren um die halbe Welt schiffen und mehr in Deutschland produzieren? Oder noch stärker mit unseren europäischen Nachbarn zusammenarbeiten? Das verkürzt die Lieferketten und macht sie widerstandsfähiger, ist aber mit Investitionen verbunden. Wer trägt die Kosten? Und was ist uns Friendshoring, also der Handel mit Ländern, die unsere Werte teilen, wert? Über dies und mehr spricht Host Mary Abdelaziz-Ditzow in der neuen Podcast-Folge mit Gästen, die das Netz der Lieferketten aus ihrem Arbeitsalltag ganz genau kennen.Mit dabei ist neben Hexal-Finanzvorstand Matthias Weber auch Angela Titzrath, Vorstandschefin der Hamburger Hafen und Logistik AG, die den Einstieg der chinesischen Reederei Cosco bei einem Hafenterminal einzuschätzen weiß. Weitere Gäste sind Angelika Huber-Straßer, Regionalvorständin Süd bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG sowie Marion Höllinger, Vorstandssprecherin der HypoVereinsbank. Die Diskussionsrunde wurde auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel aufgezeichnet.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
9/20/202338 minutes, 31 seconds
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Vietnam ist bei deutschen Firmen stark im Fokus

Vietnam steht längst für mehr als Schuhe und Textilien, Kaffee und Pfeffer. Das südostasiatische Land ist innovativ und aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien - und hat daher längst auch einen guten Ruf als Elektronikstandort. Im vergangenen Jahr handelten Vietnam und Deutschland Waren im Wert von rund 18 Milliarden Euro hin und her. Deutsche Importe aus Vietnam machten dabei mit 14,7 Milliarden Euro den Löwenanteil aus. Deutschland ist damit für Vietnam der wichtigste Handelspartner in der Europäischen Union.Umgekehrt sind auch Maschinen "Made in Germany" in Vietnam gefragt, ebenso wie Fahrzeuge und Chemieprodukte. Ludwig Graf Westarp, Leiter des Vietnam-Büros des Bundesverbands der mittelständischen Wirtschaft, sieht großes Potenzial für deutsche Unternehmen: "Vietnam ist ein Land voller Entwicklungen und auch als Absatzmarkt sehr spannend", erklärt Westarp im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Das Land investiere in Infrastruktur, in Straßen, Häfen und Flughäfen. Auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien sei nicht nur deutsche Expertise, sondern auch die dazugehörige Technologie gefragt.Wird der Boom anhalten? Wo genau liegen die Chancen für deutsche Unternehmen? Und schöpfen wir das Potenzial bereits aus? Oder sind wir noch zu zögerlich? Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert mit ihren Gästen Ludwig Graf Westarp und dem Logistik-Profi Eric Reuter über die deutsch-vietnamesischen Wirtschaftsbeziehungen und wagt auch eine geopolitische Einordnung: Aus europäischer Perspektive ist schließlich immer öfter von Vietnam als Alternative zu China die Rede. Kann das Land dem benachbarten Wirtschafts-Riesen wirklich Paroli bieten? Wie positioniert sich Vietnam im Spannungsfeld zwischen China und den USA? Und wie gegenüber Russland?Eric Reuter ist Vice President für Asien beim Speditions- und Supply-Chain-Anbieter Forto. Als Experte für Logistik und Lieferketten kennt er die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Asien aus nächster Nähe. Und Ludwig Graf Westarp leitet das Vietnam-Büro des Bundesverbands der mittelständischen Wirtschaft. Außerdem ist er Gründer der in Deutschland und Vietnam tätigen Firma Skaro, die Unternehmen aus beiden Ländern vernetzt und beim Markteintritt unterstützt.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
9/14/202352 minutes, 11 seconds
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Vietnam ist bei deutschen Firmen stark im Fokus

Vietnam steht längst für mehr als Schuhe und Textilien, Kaffee und Pfeffer. Das südostasiatische Land ist innovativ und aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien - und hat daher längst auch einen guten Ruf als Elektronikstandort. Im vergangenen Jahr handelten Vietnam und Deutschland Waren im Wert von rund 18 Milliarden Euro hin und her. Deutsche Importe aus Vietnam machten dabei mit 14,7 Milliarden Euro den Löwenanteil aus. Deutschland ist damit für Vietnam der wichtigste Handelspartner in der Europäischen Union.Umgekehrt sind auch Maschinen "Made in Germany" in Vietnam gefragt, ebenso wie Fahrzeuge und Chemieprodukte. Ludwig Graf Westarp, Leiter des Vietnam-Büros des Bundesverbands der mittelständischen Wirtschaft, sieht großes Potenzial für deutsche Unternehmen: "Vietnam ist ein Land voller Entwicklungen und auch als Absatzmarkt sehr spannend", erklärt Westarp im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Das Land investiere in Infrastruktur, in Straßen, Häfen und Flughäfen. Auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien sei nicht nur deutsche Expertise, sondern auch die dazugehörige Technologie gefragt.Wird der Boom anhalten? Wo genau liegen die Chancen für deutsche Unternehmen? Und schöpfen wir das Potenzial bereits aus? Oder sind wir noch zu zögerlich? Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert mit ihren Gästen Ludwig Graf Westarp und dem Logistik-Profi Eric Reuter über die deutsch-vietnamesischen Wirtschaftsbeziehungen und wagt auch eine geopolitische Einordnung: Aus europäischer Perspektive ist schließlich immer öfter von Vietnam als Alternative zu China die Rede. Kann das Land dem benachbarten Wirtschafts-Riesen wirklich Paroli bieten? Wie positioniert sich Vietnam im Spannungsfeld zwischen China und den USA? Und wie gegenüber Russland?Eric Reuter ist Vice President für Asien beim Speditions- und Supply-Chain-Anbieter Forto. Als Experte für Logistik und Lieferketten kennt er die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Asien aus nächster Nähe. Und Ludwig Graf Westarp leitet das Vietnam-Büro des Bundesverbands der mittelständischen Wirtschaft. Außerdem ist er Gründer der in Deutschland und Vietnam tätigen Firma Skaro, die Unternehmen aus beiden Ländern vernetzt und beim Markteintritt unterstützt.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an podcasts@ntv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
9/14/202352 minutes, 11 seconds
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Tansanias Potenziale sind riesig: Verpasst Deutschland eine Chance?

Tansania ist eines der politisch stabilen Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Das Land verfügt über viele Rohstoffe, neben Gold etwa Grafit, Nickel und Eisenerz. Zudem hat es mit Samia Suhulu Hassan eine Staats- und Regierungschefin, die einen wirtschaftsfreundlichen Kurs eingeschlagen hat und das Thema Energie pusht.Trotzdem rangiert Tansania auf der Liste der deutschen Handelspartner nur auf Rang 108. Deutschland ist zwar ein wichtiger Partner der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Doch bei Investitionen hält sich Deutschland eher zurück.Julian Hilgers hat als Wirtschaftsjournalist den afrikanischen Kontinent genau im Blick. "Die Deutschen sind einfach sehr risikoscheu", erklärt Hilgers in der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit". "Andere Länder machen das besser", berichtet Hilgers - Großbritannien und die Niederlande etwa, die auch mal Geld investierten, das sich nicht unmittelbar, sondern erst in einigen Jahren auszahle.Wo genau liegen die Chancen für deutsche Unternehmen in Tansania? Wie stark ist China dort schon vertreten? Und vor allem: Haben wir das Wohl der tansanischen Bevölkerung auch ausreichend im Blick? Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Julian Hilgers und Elisabeth Bollrich.Elisabeth Bollrich leitet das Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung in der tansanischen Hafenstadt Daressalam. Julian Hilgers ist Host des Afrika-Podcasts "55 Countries" und aktuell in Tansania. Beide Gäste bieten frische Eindrücke direkt aus dem Land. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
9/7/202340 minutes, 36 seconds
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Tansanias Potenziale sind riesig: Verpasst Deutschland eine Chance?

Tansania ist eines der politisch stabilen Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Das Land verfügt über viele Rohstoffe, neben Gold etwa Grafit, Nickel und Eisenerz. Zudem hat es mit Samia Suhulu Hassan eine Staats- und Regierungschefin, die einen wirtschaftsfreundlichen Kurs eingeschlagen hat und das Thema Energie pusht.Trotzdem rangiert Tansania auf der Liste der deutschen Handelspartner nur auf Rang 108. Deutschland ist zwar ein wichtiger Partner der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Doch bei Investitionen hält sich Deutschland eher zurück.Julian Hilgers hat als Wirtschaftsjournalist den afrikanischen Kontinent genau im Blick. "Die Deutschen sind einfach sehr risikoscheu", erklärt Hilgers in der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit". "Andere Länder machen das besser", berichtet Hilgers - Großbritannien und die Niederlande etwa, die auch mal Geld investierten, das sich nicht unmittelbar, sondern erst in einigen Jahren auszahle.Wo genau liegen die Chancen für deutsche Unternehmen in Tansania? Wie stark ist China dort schon vertreten? Und vor allem: Haben wir das Wohl der tansanischen Bevölkerung auch ausreichend im Blick? Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Julian Hilgers und Elisabeth Bollrich.Elisabeth Bollrich leitet das Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung in der tansanischen Hafenstadt Daressalam. Julian Hilgers ist Host des Afrika-Podcasts "55 Countries" und aktuell in Tansania. Beide Gäste bieten frische Eindrücke direkt aus dem Land. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
9/6/202340 minutes, 36 seconds
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Brasilien bietet "riesige Potenziale" für die deutsche Wirtschaft

Brasilien ist weit mehr als Karneval und die Copacabana, sondern Deutschlands wichtigster Wirtschaftspartner in Südamerika. Allein im vergangenen Jahr handelten wir Waren im Wert von mehr als 22 Milliarden Euro hin und her. Für deutsche Unternehmen lohnt sich der Blick nach Brasilien, meint Politikwissenschaftler Peter Birle. "Es gibt riesige Potenziale, die jetzt erkannt werden", sagt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Ob im Transportwesen, beim Ausbau von Bahnlinien oder im Energiesektor: Die Chancen sind breit gefächert. Karlheinz Kurt Naumann, der deutsche Unternehmen beim Schritt auf den brasilianischen Markt berät, kann nur zustimmen. Die Landwirtschaft des riesigen Flächenstaates biete große Chancen für den Maschinenbau, berichtet er im Podcast. Im Bereich der Elektrifizierung gebe es Milliardenprojekte.Das politische und kulturelle Umfeld in Brasilien erleichtert den Erfolg. Der Schritt nach Brasilien sei für deutsche Unternehmen leichter als beispielsweise nach China, sagt Birle. Auf lange Sicht müsse man in Brasilien weniger Risiken stemmen, "weil einfach fairer umgegangen wird mit ausländischen Unternehmen", so seine Beobachtungen.Wie genau kann die deutsche Wirtschaft in Brasilien teilhaben? Und wie positioniert sich das südamerikanische Land, das zwar den Ukraine-Krieg verurteilt, zugleich aber Sanktionen ablehnt? Diese und viele andere Fragen diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit ihren Gästen im zweiten Teil einer Doppelfolge zu Brasilien.Die Infos stammen auch diesmal direkt aus São Paulo: Karlheinz Kurt Naumann berät von dort aus deutsche Unternehmen und bietet Einblicke ins Land. Peter Birle, Politikwissenschaftler und wissenschaftlicher Direktor des Ibero-Amerikanischen Instituts - Preußischer Kulturbesitz war zur Aufzeichnung direkt vor Ort.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
8/31/202344 minutes, 52 seconds
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Brasilien bietet "riesige Potenziale" für die deutsche Wirtschaft

Brasilien ist weit mehr als Karneval und die Copacabana, sondern Deutschlands wichtigster Wirtschaftspartner in Südamerika. Allein im vergangenen Jahr handelten wir Waren im Wert von mehr als 22 Milliarden Euro hin und her. Für deutsche Unternehmen lohnt sich der Blick nach Brasilien, meint Politikwissenschaftler Peter Birle. "Es gibt riesige Potenziale, die jetzt erkannt werden", sagt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Ob im Transportwesen, beim Ausbau von Bahnlinien oder im Energiesektor: Die Chancen sind breit gefächert. Karlheinz Kurt Naumann, der deutsche Unternehmen beim Schritt auf den brasilianischen Markt berät, kann nur zustimmen. Die Landwirtschaft des riesigen Flächenstaates biete große Chancen für den Maschinenbau, berichtet er im Podcast. Im Bereich der Elektrifizierung gebe es Milliardenprojekte.Das politische und kulturelle Umfeld in Brasilien erleichtert den Erfolg. Der Schritt nach Brasilien sei für deutsche Unternehmen leichter als beispielsweise nach China, sagt Birle. Auf lange Sicht müsse man in Brasilien weniger Risiken stemmen, "weil einfach fairer umgegangen wird mit ausländischen Unternehmen", so seine Beobachtungen.Wie genau kann die deutsche Wirtschaft in Brasilien teilhaben? Und wie positioniert sich das südamerikanische Land, das zwar den Ukraine-Krieg verurteilt, zugleich aber Sanktionen ablehnt? Diese und viele andere Fragen diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit ihren Gästen im zweiten Teil einer Doppelfolge zu Brasilien.Die Infos stammen auch diesmal direkt aus São Paulo: Karlheinz Kurt Naumann berät von dort aus deutsche Unternehmen und bietet Einblicke ins Land. Peter Birle, Politikwissenschaftler und wissenschaftlicher Direktor des Ibero-Amerikanischen Instituts - Preußischer Kulturbesitz war zur Aufzeichnung direkt vor Ort.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
8/31/202344 minutes, 52 seconds
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Mercosur-Abkommen: Nichts als heiße Luft?

Es wäre die größte Freihandelszone der Welt. Seit mehr als zwei Jahrzehnten diskutieren die Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay über ein Freihandelsabkommen mit der EU. Doch die Umsetzung dieses Mega-Deals hakt gewaltig.Nicht nur, weil die Verträge von sämtlichen EU-Mitgliedsstaaten ratifiziert werden müssten, sondern auch aufgrund starken Widerstands europäischer Landwirte. Das jedenfalls meint Karlheinz Kurt Naumann, der deutsche Unternehmen bei ihrem Markteintritt in Brasilien von São Paulo aus berät.Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" erinnert er sich an einen Besuch in Deutschland zurück: "Zucker aus Brasilien - nein, danke", diese Aufschrift habe er während einer Fahrt auf der Autobahn auf einem Lkw lesen können. "Besonders in Deutschland und Frankreich ist zu merken, dass die Bauernlobby völlig gegen diese Freihandelszone ist", so Naumann. Viele Landwirte hätten Angst davor, "dass die riesige Produktivität, die wir in Brasilien im Agrarbereich haben, konkurrenzlose Produkte nach Europa hineinschwämmt".Wie stehen die Chancen, dass die größte Freihandelszone der Welt tatsächlich realisiert wird? Und was genau steckt geopolitisch dahinter? Für Peter Birle, Politikwissenschaftler und wissenschaftlicher Direktor des Ibero-Amerikanischen Instituts - Preußischer Kulturbesitz, geht der Deal schließlich weit über die ökonomische Komponente hinaus.Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Karlheinz Kurt Naumann und Peter Birle im ersten Teil einer Doppelfolge zu Brasilien. Der zweite Teil wird genauer auf die bilateralen Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Brasilien eingehen und ist für nächste Woche geplant.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
8/24/202332 minutes, 15 seconds
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Mercosur-Abkommen: Nichts als heiße Luft?

Es wäre die größte Freihandelszone der Welt. Seit mehr als zwei Jahrzehnten diskutieren die Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay über ein Freihandelsabkommen mit der EU. Doch die Umsetzung dieses Mega-Deals hakt gewaltig.Nicht nur, weil die Verträge von sämtlichen EU-Mitgliedsstaaten ratifiziert werden müssten, sondern auch aufgrund starken Widerstands europäischer Landwirte. Das jedenfalls meint Karlheinz Kurt Naumann, der deutsche Unternehmen bei ihrem Markteintritt in Brasilien von São Paulo aus berät.Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" erinnert er sich an einen Besuch in Deutschland zurück: "Zucker aus Brasilien - nein, danke", diese Aufschrift habe er während einer Fahrt auf der Autobahn auf einem Lkw lesen können. "Besonders in Deutschland und Frankreich ist zu merken, dass die Bauernlobby völlig gegen diese Freihandelszone ist", so Naumann. Viele Landwirte hätten Angst davor, "dass die riesige Produktivität, die wir in Brasilien im Agrarbereich haben, konkurrenzlose Produkte nach Europa hineinschwämmt".Wie stehen die Chancen, dass die größte Freihandelszone der Welt tatsächlich realisiert wird? Und was genau steckt geopolitisch dahinter? Für Peter Birle, Politikwissenschaftler und wissenschaftlicher Direktor des Ibero-Amerikanischen Instituts - Preußischer Kulturbesitz, geht der Deal schließlich weit über die ökonomische Komponente hinaus.Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Karlheinz Kurt Naumann und Peter Birle im ersten Teil einer Doppelfolge zu Brasilien. Der zweite Teil wird genauer auf die bilateralen Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Brasilien eingehen und ist für nächste Woche geplant.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
8/23/202332 minutes, 15 seconds
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Dürfen wir von Rohstoffen aus Schwedens Arktis profitieren?

Schweden ist einer der kleineren Anrainerstaaten der Arktis. Die Schlagzeilen, die das Land in diesem Jahr machte, waren dafür um so größer: Hoch im Norden, in der Nähe der Stadt Kiruna, feierte der staatliche Bergbaukonzern LKAB den europaweit größten Fund an Seltenen Erden. Die abbaubare Masse, so hieß es damals, soll bei über einer Million Tonnen liegen.Ob Smartphones, Laptops oder E-Motoren: Diese und viele andere Produkte können nur mithilfe Seltener Erden hergestellt werden. Bisher kommen diese vornehmlich aus China. Je stärker wir auf Elektromobilität setzen, umso größer wird der Bedarf. Kein Wunder, dass die Wirtschaft den schwedischen Fund genau im Blick hat.So auch Oliver Blank. Er ist Leiter European Affairs beim ZVEI, dem deutschen Verband für Elektro- und Digitalindustrie. "86 Prozent der geförderten Mengen an Seltenen Erden kommen aus China", konstatiert Blank im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Sogar 98 Prozent werden in der Volksrepublik weiterverarbeitet.Europas Abhängigkeit von China ist enorm. Und doch sei der schwedische Fund aus Sicht der Industrie nur klein, erklärt Blank. Er werde jedenfalls "nicht ausreichen, um die Bedarfe der europäischen Industrie in den nächsten Jahren zu decken", sagt Blank in der neuen Podcast-Folge.Je stärker das ewige Eis schmilzt, umso wahrscheinlicher werden Funde wie der in Kiruna, umso leichter wird auch deren Ausbeutung. Doch darf die Industrie aus den Folgen des Klimawandels Profit schlagen? Was tut Europa, um den Klimaschutz weiter voranzubringen? Und warum meistert Schweden das Thema Elektromobilität besser als wir?Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Oliver Blank in der Schweden-Folge von "Wirtschaft Welt & Weit". Ebenfalls dabei ist Michael Paul von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Als Experte für Außen- und Sicherheitspolitik schaut er auf den bevorstehenden NATO-Beitritt Schwedens und nimmt das Land aus geopolitischer Perspektive in den Blick.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
8/17/202342 minutes, 7 seconds
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Dürfen wir von Rohstoffen aus Schwedens Arktis profitieren?

Schweden ist einer der kleineren Anrainerstaaten der Arktis. Die Schlagzeilen, die das Land in diesem Jahr machte, waren dafür um so größer: Hoch im Norden, in der Nähe der Stadt Kiruna, feierte der staatliche Bergbaukonzern LKAB den europaweit größten Fund an Seltenen Erden. Die abbaubare Masse, so hieß es damals, soll bei über einer Million Tonnen liegen.Ob Smartphones, Laptops oder E-Motoren: Diese und viele andere Produkte können nur mithilfe Seltener Erden hergestellt werden. Bisher kommen diese vornehmlich aus China. Je stärker wir auf Elektromobilität setzen, umso größer wird der Bedarf. Kein Wunder, dass die Wirtschaft den schwedischen Fund genau im Blick hat.So auch Oliver Blank. Er ist Leiter European Affairs beim ZVEI, dem deutschen Verband für Elektro- und Digitalindustrie. "86 Prozent der geförderten Mengen an Seltenen Erden kommen aus China", konstatiert Blank im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Sogar 98 Prozent werden in der Volksrepublik weiterverarbeitet.Europas Abhängigkeit von China ist enorm. Und doch sei der schwedische Fund aus Sicht der Industrie nur klein, erklärt Blank. Er werde jedenfalls "nicht ausreichen, um die Bedarfe der europäischen Industrie in den nächsten Jahren zu decken", sagt Blank in der neuen Podcast-Folge.Je stärker das ewige Eis schmilzt, umso wahrscheinlicher werden Funde wie der in Kiruna, umso leichter wird auch deren Ausbeutung. Doch darf die Industrie aus den Folgen des Klimawandels Profit schlagen? Was tut Europa, um den Klimaschutz weiter voranzubringen? Und warum meistert Schweden das Thema Elektromobilität besser als wir?Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Oliver Blank in der Schweden-Folge von "Wirtschaft Welt & Weit". Ebenfalls dabei ist Michael Paul von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Als Experte für Außen- und Sicherheitspolitik schaut er auf den bevorstehenden NATO-Beitritt Schwedens und nimmt das Land aus geopolitischer Perspektive in den Blick.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
8/17/202342 minutes, 7 seconds
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Finnland ist das digitalste Land Europas

Gäbe es in Europa eine Digitalisierungs-Meisterschaft, wäre Finnland der Sieger: Das digitale Identitätsmanagement, E-Rezepte und ein elektronisches Schulsystem gehören längst zum Alltag der Finnen.Digital, innovativ und open-minded: So lassen sich die Menschen in Finnland beschreiben. Viel selbstverständlicher als wir, leben sie längst einen digitalen Alltag und haben dadurch die Bürokratie ganz erheblich reduziert. Der Deutsch-Finne Jan Feller beobachtet das schon seit Jahren. "Wir sind in Deutschland in vielen Bereichen um Jahrzehnte hinterher", erzählt Feller, der als Geschäftsführer der Deutsch-Finnischen Handelskammer beide Länder im Blick hat. Mehr Digitalisierung erleichtert für ihn den wirtschaftlichen Alltag. "Wir haben immer wieder Unternehmen, die staunen, dass man Vertretungsbevollmächtigungen in einem zentralen Register nachgucken kann", so Feller im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Der große Unterschied zu Deutschland ist für ihn das digitale Identitätsmanagement, das ursprünglich auf dem Internetbanking basiere und von den Banken als Dienstleistung angeboten werde. "Wenn ich mich mit meinem Internetbanking authentifiziere, können die Banken die Sozialversicherungsnummer auch an ein staatliches Portal liefern und mich damit sicher authentifizieren", erklärt Feller. "Das ist die Basis für alles im öffentlichen Dienst."Die Digitalisierung bietet im Alltag viele Vorteile, birgt aber auch Verwundbarkeiten. Mögliche Gefahren denken die Finnen deshalb von Anfang an mit. Im Bereich der digitalen Sicherheit sind ihre Unternehmen über die Landesgrenzen hinaus gefragt. Das gilt nicht nur im zivilen Bereich, sondern auch in der Verteidigung. Seit das Land offiziell NATO-Mitglied ist, dürfen finnische Unternehmen derartige IT-Sicherheitslösungen nicht mehr nur in Finnland vertreiben, sondern müssen auch andere NATO-Mitgliedsstaaten bedienen.In der neuen Podcast-Folge diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Jan Feller und der finnischen Sicherheitsexpertin Minna Ålander vom Finnish Institute of International Affairs über die deutsch-finnischen Wirtschaftsbeziehungen. Wo können wir sonst noch von den Finnen lernen? In welchen Bereichen hat der Ukraine-Krieg unsere Zusammenarbeit weiter intensiviert? Und: Die drei gehen der Frage nach, warum die Lebensqualität im Norden höher ist als bei uns.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
8/3/202350 minutes, 21 seconds
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Finnland ist das digitalste Land Europas

Gäbe es in Europa eine Digitalisierungs-Meisterschaft, wäre Finnland der Sieger: Das digitale Identitätsmanagement, E-Rezepte und ein elektronisches Schulsystem gehören längst zum Alltag der Finnen. Digital, innovativ und open-minded: So lassen sich die Menschen in Finnland beschreiben. Viel selbstverständlicher als wir, leben sie längst einen digitalen Alltag und haben dadurch die Bürokratie ganz erheblich reduziert. Der Deutsch-Finne Jan Feller beobachtet das schon seit Jahren. "Wir sind in Deutschland in vielen Bereichen um Jahrzehnte hinterher", erzählt Feller, der als Geschäftsführer der Deutsch-Finnischen Handelskammer beide Länder im Blick hat. Mehr Digitalisierung erleichtert für ihn den wirtschaftlichen Alltag. "Wir haben immer wieder Unternehmen, die staunen, dass man Vertretungsbevollmächtigungen in einem zentralen Register nachgucken kann", so Feller im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Der große Unterschied zu Deutschland ist für ihn das digitale Identitätsmanagement, das ursprünglich auf dem Internetbanking basiere und von den Banken als Dienstleistung angeboten werde. "Wenn ich mich mit meinem Internetbanking authentifiziere, können die Banken die Sozialversicherungsnummer auch an ein staatliches Portal liefern und mich damit sicher authentifizieren", erklärt Feller. "Das ist die Basis für alles im öffentlichen Dienst."Die Digitalisierung bietet im Alltag viele Vorteile, birgt aber auch Verwundbarkeiten. Mögliche Gefahren denken die Finnen deshalb von Anfang an mit. Im Bereich der digitalen Sicherheit sind ihre Unternehmen über die Landesgrenzen hinaus gefragt. Das gilt nicht nur im zivilen Bereich, sondern auch in der Verteidigung. Seit das Land offiziell NATO-Mitglied ist, dürfen finnische Unternehmen derartige IT-Sicherheitslösungen nicht mehr nur in Finnland vertreiben, sondern müssen auch andere NATO-Mitgliedsstaaten bedienen.In der neuen Podcast-Folge diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Jan Feller und der finnischen Sicherheitsexpertin Minna Ålander vom Finnish Institute of International Affairs über die deutsch-finnischen Wirtschaftsbeziehungen. Wo können wir sonst noch von den Finnen lernen? In welchen Bereichen hat der Ukraine-Krieg unsere Zusammenarbeit weiter intensiviert? Und: Die drei gehen der Frage nach, warum die Lebensqualität im Norden höher ist als bei uns.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
8/2/202350 minutes, 21 seconds
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Wie viel Macht haben Putins "Freunde" in der NATO?

Wenn es nach Schweden ginge, wäre das Land längst in der NATO. Denn seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben die Sorgen um die eigenen Staatsgrenzen stark zugenommen. 14 Monate hatte die Türkei diesen Wunsch blockiert, bis Präsident Recep Tayyip Erdoğan kurz vor dem Gipfel in Vilnius sein "Go" für Schweden gab. Wenn alles rund läuft, könnte das Land im Herbst offiziell Mitglied des westlichen Militärbündnisses werden.Doch der Zeitplan ist ambitioniert, denn zunächst muss das türkische Parlament noch das Beitrittsprotokoll ratifizieren. Die ehemalige NATO-Strategin Stefanie Babst beobachtet diesen Prozess gespannt: "Ich glaube das alles erst, wenn es in trockenen Tüchern ist", sagt Babst im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Wenn die Abstimmung tatsächlich erst im Oktober erfolgen sollte, "dann läuft da noch sehr viel Wasser durch den Bosporus", so Babst in der neuen Folge.Außerdem warnt die Sicherheitsexpertin davor, dass es mit Ungarn einen zweiten Staat gibt, dessen Zustimmung noch erfolgen muss. Das Land sei energiepolitisch, wirtschaftlich und auch im Geiste ein enger Partner Russlands. Wenige Tage vor dem Gipfel erst habe der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán gesagt, dass er nach wie vor große Stücke auf Präsident Putin halte, erinnert Stefanie Babst.Wie mächtig sind Putins "Freunde" in der NATO? Werden sie Schwedens Weg in die NATO verzögern? Und drohen nach dem schwedischen Beitritt womöglich Machtspiele mit Russland im arktischen Eis? Die vierte und letzte Folge des NATO-Spezials wagt einen Blick in die Zukunft des westlichen Militärbündnisses, der auch die Beziehungen zu China beinhaltet.Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert mit der Strategie-Expertin und Buchautorin Stefanie Babst, die über zwei Jahrzehnte in verschiedenen Führungspositionen im Internationalen Stab der NATO in Brüssel tätig war.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
7/27/202328 minutes, 56 seconds
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Türkei und Ungarn: Wieviel Macht haben Putins "Freunde" in der NATO?

Wenn es nach Schweden ginge, so wäre das Land längst in der NATO. Denn seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben die Sorgen um die eigenen Staatsgrenzen stark zugenommen. 14 Monate hatte die Türkei diesen Wunsch blockiert, bis Präsident Recep Tayyip Erdoğan kurz vor dem Gipfel in Vilnius sein "Go" für Schweden gab. Wenn alles rund läuft, könnte das Land im Herbst offiziell Mitglied des westlichen Militärbündnisses werden.Doch der Zeitplan ist ambitioniert, denn zunächst muss das türkische Parlament noch das Beitrittsprotokoll ratifizieren. Die ehemalige NATO-Strategin Stefanie Babst beobachtet diesen Prozess gespannt: "Ich glaube das alles erst, wenn es in trockenen Tüchern ist", sagt Babst im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Wenn die Abstimmung tatsächlich erst im Oktober erfolgen sollte, "dann läuft da noch sehr viel Wasser durch den Bosporus", so Babst in der neuen Folge.Außerdem warnt die Sicherheitsexpertin davor, dass es mit Ungarn einen zweiten Staat gibt, dessen Zustimmung noch erfolgen muss. Das Land sei energiepolitisch, wirtschaftlich und auch im Geiste ein enger Partner Russlands. Wenige Tage vor dem Gipfel erst habe der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán gesagt, dass er nach wie vor große Stücke auf Präsident Putin halte, erinnert Stefanie Babst.Wie mächtig sind Putins "Freunde" in der NATO? Werden sie Schwedens Weg in die NATO verzögern? Und drohen nach dem schwedischen Beitritt womöglich Machtspiele mit Russland im arktischen Eis? Die vierte und letzte Folge des NATO-Spezials wagt einen Blick in die Zukunft des westlichen Militärbündnisses und beleuchtet auch die Beziehungen zu China.Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert mit der Strategie-Expertin und Buchautorin Stefanie Babst, die über zwei Jahrzehnte in verschiedenen Führungspositionen im Internationalen Stab der NATO in Brüssel tätig war.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
7/26/202328 minutes, 56 seconds
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Drei Millionen Soldaten - ist die NATO militärisch stärker als Russland?

Moralisch ist die Sache klar: Die 31 Mitgliedsstaaten der NATO positionieren sich fest an der Seite der Ukraine. Das wurde auf dem NATO-Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius mehr als deutlich. Doch auf eine formelle Einladung in das Militärbündnis hoffte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach wie vor vergeblich. Mehr als eine Zusicherung, dass die Ukraine nach Kriegsende NATO-Mitglied werden könne, war nicht drin.Die ehemalige NATO-Strategin Stefanie Babst kritisiert den Gipfel in Vilnius als "strategische Nullnummer". Sie habe sich mindestens eine Einladung zu Beitrittsgesprächen erhofft, erzählt sie im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". So signalisiere das Treffen Russland nur Folgendes: "Es muss die Präsenz der NATO nicht wirklich fürchten."Doch wie stark ist das Militärbündnis eigentlich? Die NATO habe mehr als drei Millionen Soldaten, sagt Babst in der neuen Podcast-Folge. "Aber das bedeutet natürlich nicht, dass alle diese Streitkräfte auch sofort kriegstauglich und einsetzbar sind".Das Bündnis verfüge über "sehr überzeugende militärische Möglichkeiten", die es aber nur für die eigene Verteidigung einzusetzen bereit sei. Auch wenn kein komplettes Lagebild vorliege: Rein numerisch seien die russischen Streitkräfte der NATO im konventionellen Bereich unterlegen. Doch Russland ist für das Bündnis auch eine aggressive Nuklearmacht - ein Fakt, mit dem Putin immer wieder drohe, die NATO und letztlich uns alle erpresse. Was also tun? Wie sollte die NATO damit umgehen?Darüber diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow im Podcast mit Stefanie Babst. Sie kennt die NATO sehr genau, denn sie war mehr als zwei Jahrzehnte in verschiedenen Führungspositionen im internationalen Stab des Militärbündnisses in Brüssel tätig.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
7/20/202337 minutes, 58 seconds
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Drei Millionen Soldaten - ist die NATO militärisch stärker als Russland?

Moralisch ist die Sache klar: Die 31 Mitgliedsstaaten der NATO positionieren sich fest an der Seite der Ukraine. Das wurde auf dem NATO-Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius mehr als deutlich. Doch auf eine formelle Einladung in das Militärbündnis hoffte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach wie vor vergeblich. Mehr als eine Zusicherung, dass die Ukraine nach Kriegsende NATO-Mitglied werden könne, war nicht drin.Die ehemalige NATO-Strategin Stefanie Babst kritisiert den Gipfel in Vilnius als "strategische Nullnummer". Sie habe sich mindestens eine Einladung zu Beitrittsgesprächen erhofft, erzählt sie im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". So signalisiere das Treffen Russland nur Folgendes: "Es muss die Präsenz der NATO nicht wirklich fürchten."Doch wie stark ist das Militärbündnis eigentlich? Die NATO habe mehr als drei Millionen Soldaten, sagt Babst in der neuen Podcast-Folge. "Aber das bedeutet natürlich nicht, dass alle diese Streitkräfte auch sofort kriegstauglich und einsetzbar sind".Das Bündnis verfüge über "sehr überzeugende militärische Möglichkeiten", die es aber nur für die eigene Verteidigung einzusetzen bereit sei. Auch wenn kein komplettes Lagebild vorliege: Rein numerisch seien die russischen Streitkräfte der NATO im konventionellen Bereich unterlegen. Doch Russland ist für das Bündnis auch eine aggressive Nuklearmacht - ein Fakt, mit dem Putin immer wieder drohe, die NATO und letztlich uns alle erpresse. Was also tun? Wie sollte die NATO damit umgehen?Darüber diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow im Podcast mit Stefanie Babst. Sie kennt die NATO sehr genau, denn sie war mehr als zwei Jahrzehnte in verschiedenen Führungspositionen im internationalen Stab des Militärbündnisses in Brüssel tätig.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
7/20/202338 minutes, 1 second
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NATO-Osterweiterung: Was ist Putins Propaganda, was nicht?

Es gibt keine Rechtfertigung für den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Sie ist ein freies Land und das muss sie auch in Zukunft bleiben. Trotzdem trauen wir uns ran an den Versuch, die russische Perspektive tiefer zu ergründen, um Fakten, Fake News und unterschiedliche Einordnungen voneinander zu trennen.Zeithistoriker streiten über die Frage, ob der Westen Russland in der Frage der NATO-Osterweiterung betrogen hat. Nach dem Kalten Krieg hat sich das westliche Verteidigungsbündnis neu interpretiert: Fortan wollte die NATO in Krisenherden weltweit schlichten und quasi "Stabilität exportieren". Osteuropäische Länder in das Bündnis zu integrieren, schien stabilitätspolitisch von Vorteil zu sein. Dabei aber gleichzeitig das Verhältnis zu Russland verbessern zu wollen, wertet der Politikwissenschaftler Matthias Dembinski im Nachhinein als eine "Quadratur des Kreises".Auf welchen Eckpfeilern beruht das Verhältnis der NATO zu Russland? Auf dem Gipfel in Bukarest im Jahr 2008 hatte die NATO der Ukraine und Georgien der Beitritt zugesagt, doch vollzogen wurde er nicht. Hätte die NATO dort klare Fakten schaffen müssen, statt sich auf einen Kompromiss zu einigen? Die neue Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit" will helfen, die ambivalente Beziehung der NATO zu Russland einzuordnen. Was ist Fakt, was Putins Propaganda? Und vor allem: Was muss passieren, damit zumindest eine Chance auf Frieden erreicht wird? Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Mathias Dembinski. Der Politikwissenschaftler des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung ist auf europäische Sicherheit und die NATO spezialisiert.Aufgrund des NATO-Gipfels in Vilnius blickt "Wirtschaft Welt & Weit" diesen Monat mit einem vierteiligen Spezial auf das westliche Verteidigungsbündnis. Die erste Folge hat Basiswissen geschaffen und die NATO, ihre Funktionsweise und Historie erklärt. In Folge zwei diskutiert Mary Abdelaziz-Ditzow mit Matthias Dembinski über das ambivalente Verhältnis zwischen der NATO und Russland. Die beiden kommenden Folgen thematisieren die aktuellen Ereignisse des Gipfels in Litauen, helfen beim Einordnen und möchten zudem einen Blick in die Zukunft wagen.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
7/13/202345 minutes, 52 seconds
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NATO-Osterweiterung: Was ist Putins Propaganda, was nicht?

Es gibt keine Rechtfertigung für den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Sie ist ein freies Land und das muss sie auch in Zukunft bleiben. Trotzdem trauen wir uns ran an den Versuch, die russische Perspektive tiefer zu ergründen, um Fakten, Fake News und unterschiedliche Einordnungen voneinander zu trennen.Zeithistoriker streiten über die Frage, ob der Westen Russland in der Frage der NATO-Osterweiterung betrogen hat. Nach dem Kalten Krieg hat sich das westliche Verteidigungsbündnis neu interpretiert: Fortan wollte die NATO in Krisenherden weltweit schlichten und quasi "Stabilität exportieren". Osteuropäische Länder in das Bündnis zu integrieren, schien stabilitätspolitisch von Vorteil zu sein. Dabei aber gleichzeitig das Verhältnis zu Russland verbessern zu wollen, wertet der Politikwissenschaftler Matthias Dembinski im Nachhinein als eine "Quadratur des Kreises".Auf welchen Eckpfeilern beruht das Verhältnis der NATO zu Russland? Auf dem Gipfel in Bukarest im Jahr 2008 hatte die NATO der Ukraine und Georgien der Beitritt zugesagt, doch vollzogen wurde er nicht. Hätte die NATO dort klare Fakten schaffen müssen, statt sich auf einen Kompromiss zu einigen? Die neue Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit" will helfen, die ambivalente Beziehung der NATO zu Russland einzuordnen. Was ist Fakt, was Putins Propaganda? Und vor allem: Was muss passieren, damit zumindest eine Chance auf Frieden erreicht wird? Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit Mathias Dembinski. Der Politikwissenschaftler des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung ist auf europäische Sicherheit und die NATO spezialisiert.Aufgrund des NATO-Gipfels in Vilnius blickt "Wirtschaft Welt & Weit" diesen Monat mit einem vierteiligen Spezial auf das westliche Verteidigungsbündnis. Die erste Folge hat Basiswissen geschaffen und die NATO, ihre Funktionsweise und Historie erklärt. In Folge zwei diskutiert Mary Abdelaziz-Ditzow mit Matthias Dembinski über das ambivalente Verhältnis zwischen der NATO und Russland. Die beiden kommenden Folgen thematisieren die aktuellen Ereignisse des Gipfels in Litauen, helfen beim Einordnen und möchten zudem einen Blick in die Zukunft wagen.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
7/13/202345 minutes, 52 seconds
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Wie sich die NATO mit "Out-of-area"-Einsätzen neu erfunden hat

Kein Krieg in Europa: Das war schon 1949 bei der Gründung der NATO die Zielsetzung. Das westliche Verteidigungsbündnis hatte damals die zunehmende Bedrohung durch die Sowjetunion im Blick. Beide Seiten setzten dazu auf atomare Abschreckung. Deutschland war damals Frontstaat, erinnert sich der Politikwissenschaftler Matthias Dembinskt. Die Sorge vor einem dritten Weltkrieg war groß: "Alle fürchteten damals, dass sich dieser Krieg in Deutschland abspielen würde", sagt Dembinski im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit“.Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion änderte sich die Lage radikal. Die Zeit der Gegensätze war vorbei, kollektive Verteidigung verlor ihr Gewicht. Die NATO löste sich jedoch nicht auf, sondern passte sich an. Gemeinsam mit Russland arbeitete sie an einer gesamteuropäischen Friedensordnung, erklärt Dembinski in der neuen Podcast-Folge.Zudem startete sie sogenannte "Out-of-area"-Einsätze. Darunter versteht man Einsätze, die über das eigentliche Bündnisgebiet hinausgehen. Der NATO ging es laut Dembinski dabei vor allem um Stabilitätsexport. Denn in dem Maße, wie die Situation im ehemaligen Jugoslawien eskalierte, stieg die Sorge etwa vor Flüchtlingswellen und ihren Auswirkungen.Im Vorfeld des NATO-Gipfels in Vilnius blickt der Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" in einem vierteiligen Spezial auf das westliche Verteidigungsbündnis, das seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine mit Putin wieder einen Gegenpart hat. Die erste Folge schafft Basiswissen, will einordnen und Werte, Ziele sowie Selbstverständnis der NATO im Detail beleuchten.Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert dazu mit Matthias Dembinski, der beim Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung auf europäische Sicherheit spezialisiert ist und sich bestens mit der NATO auskennt. Die drei weiteren Folgen befassen sich mit dem Verhältnis der NATO zu Russland, werden die aktuellen Ereignisse des Gipfels in Litauen einordnen und einen Blick in die Zukunft wagen.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
7/6/202329 minutes, 10 seconds
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Wie sich die NATO mit "Out-of-area"-Einsätzen neu erfunden hat

Kein Krieg in Europa: Das war schon 1949 bei der Gründung der NATO die Zielsetzung. Das westliche Verteidigungsbündnis hatte damals die zunehmende Bedrohung durch die Sowjetunion im Blick. Beide Seiten setzten dazu auf atomare Abschreckung. Deutschland war damals Frontstaat, erinnert sich der Politikwissenschaftler Matthias Dembinskt. Die Sorge vor einem dritten Weltkrieg war groß: "Alle fürchteten damals, dass sich dieser Krieg in Deutschland abspielen würde", sagt Dembinski im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit“.Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion änderte sich die Lage radikal. Die Zeit der Gegensätze war vorbei, kollektive Verteidigung verlor ihr Gewicht. Die NATO löste sich jedoch nicht auf, sondern passte sich an. Gemeinsam mit Russland arbeitete sie an einer eine gesamteuropäischen Friedensordnung, erklärt Dembinski in der neuen Podcast-Folge.Zudem startete sie sogenannte "Out-of-area"-Einsätze. Darunter versteht man Einsätze, die über das eigentliche Bündnisgebiet hinausgehen. Der NATO ging es laut Dembinski dabei vor allem um Stabilitätsexport. Denn in dem Maße, wie die Situation im ehemaligen Jugoslawien eskalierte, stieg die Sorge etwa vor Flüchtlingswellen und ihren Auswirkungen.Im Vorfeld des NATO-Gipfels in Vilnius blickt der Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" in einem vierteiligen Spezial auf das westliche Verteidigungsbündnis, das seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine mit Putin wieder einen Gegenpart hat. Die erste Folge schafft Basiswissen, will einordnen und Werte, Ziele sowie Selbstverständnis der NATO im Detail beleuchten. Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert dazu mit Matthias Dembinski, der beim Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung auf europäische Sicherheit spezialisiert ist und sich bestens mit der NATO auskennt. Die drei weiteren Folgen befassen sich mit dem Verhältnis der NATO zu Russland, werden die aktuellen Ereignissen des Gipfels in Litauen einordnen und einen Blick in die Zukunft wagen.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
7/5/202329 minutes, 10 seconds
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Kriegsgefahr im Indopazifik: "Hinwendung zu dieser Region in dieser Stärke ist neu"

Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine steigt die Sorge, dass auch die Taiwan-Krise eskalieren könnte. Würde China Taiwan angreifen, hätte das massive Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Japan hat die Sicherheitslage im Indopazifik aus geografischen Gründen seit langem im Blick. Auch Tobias Kollakowski, Kapitänleutnant der Bundeswehr, kennt die Region Indopazifik genau.Kollakowski beobachtet, dass das Interesse des Westens in letzter Zeit zugenommen hat: Japan sei bereits länger Wertepartner Deutschlands, so Kollakowski im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit": Doch unsere Hinwendung zu dieser Region in dieser Stärke sei neu, berichtet der Marineoffizier in der aktuellen Podcast-Folge.Als Bundeskanzler Olaf Scholz Japan im Frühjahr besuchte, nahm er das halbe Kabinett gleich mit. Und auch wirtschaftlich betrachten wir Japan längst nicht mehr als Konkurrenten, sondern als Partner, mit dem man zusammenarbeiten und von dem man auch lernen kann. Seit Jahren etwa versucht Japan, die Dominanz der Handelsmacht China im Indopazifik einzudämmen. So begegnen die Japaner etwa der chinesischen Seidenstraßeninitiative zum Ausbau der weltweiten Handelswege mit eigenen Infrastrukturprojekten in Ländern wie Indonesien, Myanmar, Thailand oder auch Indien. Dabei gehe es etwa um den Bau von Bahn- und Straßenprojekten, erklärt Franz Waldenberger, der als Ökonom Japan genau im Blick hat.Ziel dabei ist nicht nur, die eigene wirtschaftliche Präsenz zu erhöhen, sondern auch die Freiheit der Handelswege im Indopazifik zu erhalten. Kann das klappen? Welche Chancen ergeben sich daraus womöglich für die deutsche Wirtschaft? Und in welchen Bereichen können wir sonst noch von Japan lernen? Im Kampf gegen den Klimawandel etwa nimmt Japan deutsche Energiedörfer, die ihren Strom autark erzeugen, zum Vorbild. Bei der Kernkraft dagegen wählt das Land trotz der Atomkatastrophe in Fukushima vor zwölf Jahren einen ganz anderen Weg.Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit ihren Gästen. Franz Waldenberger ist Direktor des Deutschen Instituts für Japanstudien in Tokio. Der Ökonom hat die japanische Wirtschaft schon seit mehr als drei Jahrzehnten genau im Blick und ist Experte für deutsch-japanischen Handelsbeziehungen. Kapitänleutnant Tobias Kollakowski ist Experte für die Sicherheitslage und die Handelswege im Indopazifik. Er arbeitet für das German Institute for Defence and Strategic Studies in Hamburg, einen Think-Tank der Bundeswehr.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
6/22/202356 minutes, 50 seconds
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Kriegsgefahr im Indopazifik: "Hinwendung zu dieser Region in dieser Stärke ist neu"

Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine steigt die Sorge, dass auch die Taiwan-Krise eskalieren könnte. Würde China Taiwan angreifen, hätte das massive Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Japan hat die Sicherheitslage im Indopazifik aus geografischen Gründen seit langem im Blick. Auch Tobias Kollakowski, Kapitänleutnant der Bundeswehr, kennt die Region Indopazifik genau.Kollakowski beobachtet, dass das Interesse des Westens in letzter Zeit zugenommen hat: Japan sei bereits länger Wertepartner Deutschlands, so Kollakowski im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit": Doch unsere Hinwendung zu dieser Region in dieser Stärke sei neu, berichtet der Marineoffizier in der aktuellen Podcast-Folge.Als Bundeskanzler Olaf Scholz Japan im Frühjahr besuchte, nahm er das halbe Kabinett gleich mit. Und auch wirtschaftlich betrachten wir Japan längst nicht mehr als Konkurrenten, sondern als Partner, mit dem man zusammenarbeiten und von dem man auch lernen kann. Seit Jahren etwa versucht Japan, die Dominanz der Handelsmacht China im Indopazifik einzudämmen. So begegnen die Japaner etwa der chinesischen Seidenstraßeninitiative zum Ausbau der weltweiten Handelswege mit eigenen Infrastrukturprojekten in Ländern wie Indonesien, Myanmar, Thailand oder auch Indien. Dabei gehe es etwa um den Bau von Bahn- und Straßenprojekten, erklärt Franz Waldenberger, der als Ökonom Japan genau im Blick hat.Ziel dabei ist nicht nur, die eigene wirtschaftliche Präsenz zu erhöhen, sondern auch die Freiheit der Handelswege im Indopazifik zu erhalten. Kann das klappen? Welche Chancen ergeben sich daraus womöglich für die deutsche Wirtschaft? Und in welchen Bereichen können wir sonst noch von Japan lernen? Im Kampf gegen den Klimawandel etwa nimmt Japan deutsche Energiedörfer, die ihren Strom autark erzeugen, zum Vorbild. Bei der Kernkraft dagegen wählt das Land trotz der Atomkatastrophe in Fukushima vor zwölf Jahren einen ganz anderen Weg.Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit ihren Gästen. Franz Waldenberger ist Direktor des Deutschen Instituts für Japanstudien in Tokio. Der Ökonom hat die japanische Wirtschaft schon seit mehr als drei Jahrzehnten genau im Blick und ist Experte für deutsch-japanischen Handelsbeziehungen. Kapitänleutnant Tobias Kollakowski ist Experte für die Sicherheitslage und die Handelswege im Indopazifik. Er arbeitet für das German Institute for Defence and Strategic Studies in Hamburg, einen Think-Tank der Bundeswehr.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
6/22/202356 minutes, 50 seconds
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Wird Macrons Traum "europäischer Champions" jetzt wahr?

Frankreich ist für Deutschland der viertgrößte Handelspartner weltweit. Wir exportieren vor allem Autos, Stahl und Chemieerzeugnisse. Und wir importieren große Mengen Wein, ebenfalls Fahrzeuge und Maschinen. Die gemeinsame Wirtschaftsleistung von Deutschland und Frankreich innerhalb Europas liegt bei rund 40 Prozent. Beide Länder werden gerne als "Wirtschaftsmotor der EU" bezeichnet. Doch bei wichtigen Schlüsseltechnologien, etwa bei Halbleitern oder Batteriezellen, liegt Europa klar hinter den USA und Asien zurück.Europa muss dringend aufholen, fordert der Frankreich-Experte Jacob Ross im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". In vielen Bereichen sei der Eindruck entstanden, "dass Deutschland, Frankreich, die Europäische Union sehr gut darin sind, zu regulieren und Gesetze zu schaffen, um zum Beispiel die Social-Media-Plattformen oder die großen Digitalunternehmen aus den Vereinigten Staaten zu regulieren, auch zu besteuern", sagt Ross, der am Alfred von Oppenheim-Zentrum für Europäische Zukunftsfragen forscht. Das sei wichtig und richtig, aber Europa müsse aufholen und in wichtigen Schlüsselindustrien und -technologien selbst abliefern. Im Bereich der künstlichen Intelligenz etwa, aber auch bei Halbleitern und Batteriezellen. "Es wäre schön, wenn man auch europäische Unternehmen hätte, die eigene Produkte anbieten können", so seine Forderung.Deutschland und Frankreich sind sich dessen bewusst, glaubt Emmanuelle Bitton-Glaab, die als Außenhandelsrätin Frankreichs die französische Regierung ehrenamtlich in grenzübergreifenden Wirtschaftsfragen berät. Für sie ist das Problem erkannt und die Aufholjagd gestartet. Der Wunsch des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron nach "europäischen Champions" nimmt etwa in Nordfrankreich Gestalt an: Gerade erst ist dort eine Gigafactory für E-Auto-Akkus eröffnet worden. Nicht nur französische Unternehmen mischen bei diesem Projekt mit, auch deutsche Firmen sind beteiligt. "Doch es braucht Zeit", muss die deutsch-französische Wirtschaftsexpertin zugeben: "Es ist ganz klar festzustellen, dass Amerika und China auch diese Zukunftsthemen schon sehr, sehr gut besetzen."Außerdem erfährt Host Mary Abdelaziz-Ditzow vom Finanz-Profi und Podcaster Thomas Kehl, wie die Menschen in Frankreich fürs Alter vorsorgen können und was sie uns dabei voraushaben: So haben unsere Nachbarn etwa die Möglichkeit, bis zu 150.000 Euro direkt in den Kapitalmarkt zu investieren und dabei von Steuervergünstigungen zu profitieren, berichtet Kehl, der seinen eigenen Podcast "Finanzfluss" ganz dem Thema Geldanlage widmet. Als Deutsch-Franzose kennt Kehl nicht nur den französischen Aktienmarkt, sondern auch Land und Leute - und kann deshalb auch erklären, warum der Unmut der Franzosen über die Anhebung des Renteneintrittsalters besonders groß war.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gerne an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
6/15/20231 hour, 4 minutes, 38 seconds
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Gigafactory für E-Auto-Akkus: Wird Macrons Traum "europäischer Champions" jetzt wahr?

Frankreich ist für Deutschland der viertgrößte Handelspartner weltweit. Wir exportieren vor allem Autos, Stahl und Chemieerzeugnisse. Und wir importieren große Mengen Wein, ebenfalls Fahrzeuge und Maschinen. Die gemeinsame Wirtschaftsleistung von Deutschland und Frankreich innerhalb Europas liegt bei rund 40 Prozent. Beide Länder werden gerne als "Wirtschaftsmotor der EU" bezeichnet. Doch bei wichtigen Schlüsseltechnologien, etwa bei Halbleitern oder Batteriezellen, liegt Europa klar hinter den USA und Asien zurück.Europa muss dringend aufholen, fordert der Frankreich-Experte Jacob Ross im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". In vielen Bereichen sei der Eindruck entstanden, "dass Deutschland, Frankreich, die Europäische Union sehr gut darin sind, zu regulieren und Gesetze zu schaffen, um zum Beispiel die Social-Media-Plattformen oder die großen Digitalunternehmen aus den Vereinigten Staaten zu regulieren, auch zu besteuern", sagt Ross, der am Alfred von Oppenheim-Zentrum für Europäische Zukunftsfragen forscht. Das sei wichtig und richtig, aber Europa müsse aufholen und in wichtigen Schlüsselindustrien und -technologien selbst abliefern. Im Bereich der künstlichen Intelligenz etwa, aber auch bei Halbleitern und Batteriezellen. "Es wäre schön, wenn man auch europäische Unternehmen hätte, die eigene Produkte anbieten können", so seine Forderung.Deutschland und Frankreich sind sich dessen bewusst, glaubt Emmanuelle Bitton-Glaab, die als Außenhandelsrätin Frankreichs die französische Regierung ehrenamtlich in grenzübergreifenden Wirtschaftsfragen berät. Für sie ist das Problem erkannt und die Aufholjagd gestartet. Der Wunsch des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron nach "europäischen Champions" nimmt etwa in Nordfrankreich Gestalt an: Gerade erst ist dort eine Gigafactory für E-Auto-Akkus eröffnet worden. Nicht nur französische Unternehmen mischen bei diesem Projekt mit, auch deutsche Firmen sind beteiligt. "Doch es braucht Zeit", muss die deutsch-französische Wirtschaftsexpertin zugeben: "Es ist ganz klar festzustellen, dass Amerika und China auch diese Zukunftsthemen schon sehr, sehr gut besetzen."Außerdem erfährt Host Mary Abdelaziz-Ditzow vom Finanz-Profi und Podcaster Thomas Kehl, wie die Menschen in Frankreich fürs Alter vorsorgen können und was sie uns dabei voraushaben: So haben unsere Nachbarn etwa die Möglichkeit, bis zu 150.000 Euro direkt in den Kapitalmarkt zu investieren und dabei von Steuervergünstigungen zu profitieren, berichtet Kehl, der seinen eigenen Podcast "Finanzfluss" ganz dem Thema Geldanlage widmet. Als Deutsch-Franzose kennt Kehl nicht nur den französischen Aktienmarkt, sondern auch Land und Leute - und kann deshalb auch erklären, warum der Unmut der Franzosen über die Anhebung des Renteneintrittsalters besonders groß war.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gerne an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
6/14/20231 hour, 4 minutes, 38 seconds
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Kenias "Silicon Savannah" könnte deutschen IT-Sektor stärken

Jede Woche drehen wir den Globus neu, diesmal kommt er beim afrikanischen Kontinent zum Stehen: "Wirtschaft Welt und Weit" schaut auf Kenia. Viele sehen in dem ostafrikanischen Staat ein Vorbild bei den erneuerbaren Energien: Kürzlich erst hat Bundeskanzler Olaf Scholz kenianische Geothermieanlagen besichtigt.Kann Deutschland in diesem Bereich von Kenia lernen, oder war der Besuch nur Symbolpolitik? Und wie steht es um eine Zusammenarbeit im IT-Sektor? Nairobi ist in diesem Bereich so stark, dass es in der Branche gerne auch mal "Silicon Savannah" genannt wird. Was ist davon zu halten, wenn Deutschland angesichts des Fachkräftemangels die Anwerbung kenianischer IT-Profis erleichtern will?Und hat die deutsche Wirtschaft in Kenia überhaupt noch eine Chance, gegen die Chinesen zu bestehen, die längst große Infrastrukturprojekte realisiert haben? Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Kenia-Experten Julian Hilgers und Asmau Nitardy.Julian Hilgers ist Wirtschaftsjournalist und will in seinem Afrika-Podcast "55 Countries" zu einem differenzierten Afrika-Bild beitragen. Er hat bereits in Kenia gelebt und gearbeitet. Asmau Nitardy ist Halb-Kenianerin und im Land aufgewachsen. Sie beobachtet die deutsch-kenianischen Wirtschaftsbeziehungen als Ostafrika-Expertin des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
6/1/202351 minutes, 19 seconds
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Kenias "Silicon Savannah" könnte deutschen IT-Sektor stärken

Jede Woche drehen wir den Globus neu, diesmal kommt er auf dem afrikanischen Kontinent zum Stehen: "Wirtschaft Welt und Weit" schaut auf Kenia. Viele sehen in dem ostafrikanischen Staat ein Vorbild bei den erneuerbaren Energien: Kürzlich erst hat Bundeskanzler Olaf Scholz kenianische Geothermieanlagen besichtigt. Kann Deutschland in diesem Bereich von Kenia lernen, oder war der Besuch nur Symbolpolitik? Und wie steht es um eine Zusammenarbeit im IT-Sektor? Nairobi ist in diesem Bereich so stark, dass es in der Branche gerne auch mal "Silicon Savannah" genannt wird. Was ist davon zu halten, wenn Deutschland angesichts des Fachkräftemangels die Anwerbung kenianischer IT-Profis erleichtern will? Und hat die deutsche Wirtschaft in Kenia überhaupt noch eine Chance, gegen die Chinesen zu bestehen, die längst große Infrastrukturprojekte realisiert haben? Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Kenia-Experten Julian Hilgers und Asmau Nitardy.Julian Hilgers ist Wirtschaftsjournalist und will in seinem Afrika-Podcast "55 Countries" zu einem differenzierten Afrika-Bild beitragen. Er hat bereits in Kenia gelebt und gearbeitet. Asmau Nitardy ist Halb-Kenianerin und im Land aufgewachsen. Sie beobachtet die deutsch-kenianischen Wirtschaftsbeziehungen als Ostafrika-Expertin des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
5/31/202351 minutes, 19 seconds
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Türkischer Wasserstoff als Energie-Booster für Europa?

Nie war der Unmut über die Wirtschaftskrise in der Türkei so groß wie in diesen Tagen: Die türkische Lira ist schwach, die Inflation hoch, dazu kommt das Erdbeben mit seinen verheerenden Folgen. Deutsche Unternehmen, die bereits in der Türkei engagiert sind, kommen mit der aktuellen Situation trotzdem vergleichsweise gut zurecht. Wie kommt das? Sind die Unternehmer Krisen gewohnt?Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" geht es heute um die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und der Türkei. Braucht das Land einen politischen Richtungswechsel oder hat sich die Wirtschaft schon auf fünf weitere Jahre unter Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan eingestellt? Wo genau liegen Potenziale zur Zusammenarbeit?Die türkische Bevölkerung ist jünger als die deutsche. Kann die Türkei ein Partner sein, um den Fachkräftemangel in Deutschland zu beheben? Und welches Potenzial liegt im Bereich Energie?Natürlich darf auch der geopolitische Blick nicht fehlen: Die Türkei ist NATO-Partner, pflegt aber auch vielfältige wirtschaftliche Beziehungen mit Russland. Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Türkei-Experten Thilo Pahl und Janis Hübner.Thilo Pahl ist Vorstand der deutsch-türkischen Industrie- und Handelskammer mit Sitz in Istanbul und zugleich Delegierter der Deutschen Wirtschaft in der Türkei. Und Janis Hübner ist Asien-Analyst bei der DekaBank und hat das Land aus volkswirtschaftlicher Perspektive schon seit Jahren genau im Blick.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
5/25/202348 minutes, 11 seconds
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Türkischer Wasserstoff als Energie-Booster für Europa?

Nie war der Unmut über die Wirtschaftskrise in der Türkei so groß wie in diesen Tagen: Die türkische Lira ist schwach, die Inflation hoch, dazu kommt das Erdbeben mit seinen verheerenden Folgen. Deutsche Unternehmen, die bereits in der Türkei engagiert sind, kommen mit der aktuellen Situation trotzdem vergleichsweise gut zurecht. Wie kommt das? Sind die Unternehmer Krisen gewohnt?Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" geht es heute um die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und der Türkei. Braucht das Land einen politischen Richtungswechsel, oder hat sich die Wirtschaft schon auf fünf weitere Jahre unter Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan eingestellt? Wo genau liegen Potenziale zur Zusammenarbeit?Die türkische Bevölkerung ist jünger als die deutsche. Kann die Türkei ein Partner sein, um den Fachkräftemangel in Deutschland zu beheben? Und welches Potenzial liegt im Bereich Energie?Natürlich darf auch der geopolitische Blick nicht fehlen: Die Türkei ist NATO-Partner, pflegt aber auch vielfältige wirtschaftliche Beziehungen mit Russland. Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Türkei-Experten Thilo Pahl und Janis Hübner.Thilo Pahl ist Vorstand der deutsch-türkischen Industrie- und Handelskammer mit Sitz in Istanbul und zugleich Delegierter der Deutschen Wirtschaft in der Türkei. Und Janis Hübner ist Asien-Analyst bei der DekaBank und hat das Land aus volkswirtschaftlicher Perspektive schon seit Jahren genau im Blick.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
5/24/202348 minutes, 11 seconds
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"Während die EU das Formular sucht, baut China schon"

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" hören Sie heute den zweiten Teil unseres Europa-Spezials. Dabei schauen wir erneut auf die Europäische Union als Ganzes. Laut Nicola Beer, Vizepräsidentin des EU-Parlaments, muss die EU schneller und schlanker werden, um im Wettstreit mit den Supermächten nicht den Anschluss zu verlieren. Beim europäischen Alternativprojekt zur neuen chinesischen Seidenstraße wurde bisher zu viel diskutiert: "In der Zeit, wo wir noch das Formular suchen, haben die Chinesen die Brücke schon gebaut", so ihr Fazit.Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel mit Beer und weiteren Gesprächspartnern über die Zukunft der EU, den Green Deal und, warum die USA attraktiver für die Halbleiterbranche sind als Europa. Dabei muss Europa voll auf Innovation setzen.Zur Diskussionsrunde zählen auch Christian Illek, Finanz-Chef der Deutschen Telekom, Nico Nusmeier, der Chef der Schörghuber Unternehmensgruppe, und Dirk Stenkamp, stellvertretender Präsident des Deutschen Instituts für Normung.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
5/11/202325 minutes, 58 seconds
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"Während die EU das Formular sucht, baut China schon"

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" hören Sie heute den zweiten Teil unseres Europa-Spezials. Dabei schauen wir erneut auf die Europäische Union als Ganzes. Laut Nicola Beer, Vizepräsidentin des EU-Parlaments, muss die EU schneller und schlanker werden, um im Wettstreit mit den Supermächten nicht den Anschluss zu verlieren. Beim europäischen Alternativprojekt zur neuen chinesischen Seidenstraße wurde bisher zu viel diskutiert: "In der Zeit, wo wir noch das Formular suchen, haben die Chinesen die Brücke schon gebaut", so ihr Fazit. Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel mit Beer und weiteren Gesprächspartnern über die Zukunft der EU, den Green Deal und, warum die USA attraktiver für die Halbleiterbranche sind als Europa. Dabei muss Europa voll auf Innovation setzen. Zur Diskussionsrunde zählen auch Christian Illek, Finanz-Chef der Deutschen Telekom, Nico Nusmeier, der Chef der Schörghuber Unternehmensgruppe, und Dirk Stenkamp, stellvertretender Präsident des Deutschen Instituts für Normung.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
5/11/202325 minutes, 58 seconds
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Europas Platz auf der Weltbühne ist gefährdet

Der 9. Mai 1950 gilt als Geburtsstunde für die Europäischen Union, wie wir sie heute kennen. Deshalb wird zu diesem Datum der Europatag gefeiert. Die inzwischen 27 Mitgliedsstaaten würdigen ihr friedliches und einheitliches Miteinander.Auch im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" schauen wir rund um den Europatag auf die EU als Ganzes. Wo steht die Europäische Union heute? Wie behauptet sie ihren Platz im Spannungsfeld zwischen den USA und China? Und vor allem: Wie kann sie sich besser aufstellen für die Zukunft? Dies und mehr war Thema auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee.Host Mary Abdelaziz-Ditzow hatte dort Gelegenheit, mit der Vize-Präsidentin des Europäischen Parlaments, Nicola Beer, zu diskutieren. Ebenfalls mit dabei waren Christian Illek, Finanz-Chef der Deutschen Telekom, Nico Nusmeier, der Chef der Schörghuber Unternehmensgruppe, und Dirk Stenkamp, stellvertretender Präsident des Deutschen Instituts für Normung. Ingo Friedrich, Präsident des Europäischen Wirtschaftssenats, stieß ebenfalls hinzu und komplettierte die Gesprächsrunde. Hören Sie heute den ersten Teil unserer Doppelfolge zur Europäischen Union.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
5/5/202329 minutes, 25 seconds
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Europas Platz auf der Weltbühne ist gefährdet

Der 9. Mai 1950 gilt als Geburtsstunde für die Europäischen Union, wie wir sie heute kennen. Deshalb wird zu diesem Datum der Europatag gefeiert. Die inzwischen 27 Mitgliedsstaaten würdigen ihr friedliches und einheitliches Miteinander.Auch im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" schauen wir rund um den Europatag auf die EU als Ganzes. Wo steht die Europäische Union heute? Wie behauptet sie ihren Platz im Spannungsfeld zwischen den USA und China? Und vor allem: Wie kann sie sich besser aufstellen für die Zukunft? Dies und mehr war Thema auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel.Host Mary Abdelaziz-Ditzow hatte dort Gelegenheit, mit der Vize-Präsidentin des Europäischen Parlaments, Nicola Beer, zu diskutieren. Ebenfalls mit dabei waren Christian Illek, Finanz-Chef der Deutschen Telekom, Nico Nusmeier, der Chef der Schörghuber Unternehmensgruppe, und Dirk Stenkamp, stellvertretender Präsident des Deutschen Instituts für Normung. Ingo Friedrich, Präsident des Europäischen Wirtschaftssenats, stieß ebenfalls hinzu und komplettierte die Gesprächsrunde. Hören Sie heute den ersten Teil unserer Doppelfolge zur Europäischen Union.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
5/5/202329 minutes, 26 seconds
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Innovationen der Niederlande sind ein Booster für die deutsche Wirtschaft

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" geht es erneut um die Niederlande. Heute hören Sie den zweiten Teil unserer Doppelfolge, die sich mit den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und unseren direkten Nachbarn befasst. In der vergangenen Woche hatten wir schon ausführlich über eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit beim grünen Wasserstoff gesprochen. Pünktlich zum Königstag schauen wir nun darauf, wie sich beide Länder schon jetzt ergänzen und was wir für die Zukunft voneinander lernen können. Deutschland ist stärker industriell geprägt, die Niederlande sind dafür viel innovativer. Ein gutes Fundament für die Zukunft? Darüber diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den beiden Wirtschaftsexperten André Wolf und Carsten Brzeski. André Wolf ist Ökonom am Centrum für Europäische Politik und ist spezialisiert auf den Themenbereich Energie. Carsten Brzeski arbeitet als Chefvolkswirt Deutschland der ING Bank. Er kennt die Niederlande sehr gut und weiß somit beide Länder gleichermaßen wirtschaftlich einzuschätzen.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
4/27/202325 minutes, 6 seconds
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Innovationen der Niederlande sind ein Booster für die deutsche Wirtschaft

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" geht es erneut um die Niederlande. Heute hören Sie den zweiten Teil unserer Doppelfolge, die sich mit den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und unseren direkten Nachbarn befasst. In der vergangenen Woche hatten wir schon ausführlich über eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit beim grünen Wasserstoff gesprochen. Pünktlich zum Königstag schauen wir nun darauf, wie sich beide Länder schon jetzt ergänzen und was wir für die Zukunft voneinander lernen können. Deutschland ist stärker industriell geprägt, die Niederlande sind dafür viel innovativer. Ein gutes Fundament für die Zukunft? Darüber diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den beiden Wirtschaftsexperten André Wolf und Carsten Brzeski. André Wolf ist Ökonom am Centrum für Europäische Politik und ist spezialisiert auf den Themenbereich Energie. Und Carsten Brzeski arbeitet als Chefvolkswirt Deutschland der ING Bank. Er kennt die Niederlande sehr gut und weiß somit beide Länder gleichermaßen wirtschaftlich einzuschätzen.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
4/26/202325 minutes, 6 seconds
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Ein Wasserstoff-Hub für ganz Europa?

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" drehen wir den Globus immer wieder neu, dieses Mal ist er direkt nebenan zum Stehen gekommen. Unsere niederländischen Nachbarn sind der wichtigste europäische Handelspartner Deutschlands - und haben zudem eine große Bedeutung für unsere Energieversorgung. Das Land zählt zu den Top Drei unserer größten Erdgaslieferanten.Auch über das Zeitalter der fossilen Energien hinaus sehen Experten hohes Zukunftspotenzial: Nach einer Studie des Centrums für Europäische Politik haben die Niederlande und das Bundesland NRW gemeinsam die besten Chancen, zu einem Wasserstoff-Hub für ganz Europa zu werden.Warum genau, schildert der Ökonom André Wolf, Autor der Studie in der aktuellen Podcast-Folge. Die Runde komplett macht Carsten Brzeski, Chefvolkswirt Deutschland der ING Bank. Er kennt die Niederlande gut und weiß beide Länder gleichermaßen wirtschaftlich einzuschätzen.Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert im ersten Part mit beiden Gästen weitere Fragen zum Thema Energie: Ein strategisch wichtiger Teil des deutschen Stromnetzes liegt zurzeit noch in niederländischer Hand. Macht ein Rückkauf Sinn? Und was bedeutet das aus Verbrauchersicht? Die deutsch-niederländischen Beziehungen sind eng und vielfältig, und deshalb behandeln wir sie ganz ausführlich in einer Doppelfolge. Der zweite Teil wird nächste Woche veröffentlicht.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
4/20/202324 minutes, 16 seconds
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Ein Wasserstoff-Hub für ganz Europa?

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" drehen wir den Globus immer wieder neu, dieses Mal ist er direkt nebenan zum Stehen gekommen. Unsere niederländischen Nachbarn sind der wichtigste europäische Handelspartner Deutschlands - und haben zudem eine große Bedeutung für unsere Energieversorgung. Das Land zählt zu den Top Drei unserer größten Erdgaslieferanten. Auch über das Zeitalter der fossilen Energien hinaus sehen Experten hohes Zukunftspotenzial: Nach einer Studie des Centrums für Europäische Politik haben die Niederlande und das Bundesland NRW gemeinsam die besten Chancen, zu einem Wasserstoff-Hub für ganz Europa zu werden. Warum genau, schildert der Ökonom André Wolf, Autor der Studie in der aktuellen Podcast-Folge. Die Runde komplett macht Carsten Brzeski, Chefvolkswirt Deutschland der ING Bank. Er kennt die Niederlande gut und weiß beide Länder gleichermaßen wirtschaftlich einzuschätzen.Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert im ersten Part mit beiden Gästen weitere Fragen zum Thema Energie: Ein strategisch wichtiger Teil des deutschen Stromnetzes liegt zurzeit ja noch in niederländischer Hand. Macht ein Rückkauf Sinn? Und was bedeutet das aus Verbrauchersicht? Die deutsch-niederländischen Beziehungen sind eng und vielfältig, und deshalb behandeln wir sie ganz ausführlich in einer Doppelfolge. Der zweite Teil wird nächste Woche veröffentlicht.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
4/20/202324 minutes, 15 seconds
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Das Buhlen um Indonesiens Bodenschätze beginnt

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" schauen wir auf Indonesien. Das Inselarchipel ist das wirtschaftsstärkste Land in Südostasien. Zu den größten Handelspartnern Deutschlands zählt der Inselstaat zwar nicht. Doch strategisch wird das Land für uns immer wichtiger - vor allem vor dem Hintergrund, unsere Abhängigkeit von China zu reduzieren.Dieses Jahr ist Indonesien Partnerland der Hannover Messe. Das Land will weg vom Image des Kohle- und Palmöl-Exporteurs hin zu einem nachhaltigen Standort, der auch für erneuerbare Energien, E-Mobilität und Biotreibstoffe steht. Das Land ist reich an Nickel, das für die Produktion von E-Auto-Batterien benötigt wird.Können deutsche Unternehmen davon profitieren? Oder ist China längst Platzhirsch? Und wie lässt sich Indonesien eigentlich geopolitisch verorten? Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Indonesien-Experten Frank Malerius und Jan Rönnfeld. Jan Rönnfeld ist Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Indonesischen Handelskammer in Jakarta. Und Frank Malerius hat das Land für Germany Trade & Invest, die Außenwirtschaftsagentur der Bundesrepublik Deutschland, ganz genau im Blick. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
4/13/202337 minutes, 12 seconds
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Das Buhlen um Indonesiens Bodenschätze beginnt

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" schauen wir auf Indonesien. Das Inselarchipel ist das wirtschaftsstärkste Land in Südostasien. Zu den größten Handelspartnern Deutschlands zählt der Inselstaat zwar nicht. Doch strategisch wird das Land für uns immer wichtiger - vor allem vor dem Hintergrund, unsere Abhängigkeit von China zu reduzieren.Dieses Jahr ist Indonesien Partnerland der Hannover Messe. Das Land will weg vom Image des Kohle- und Palmöl-Exporteurs hin zu einem nachhaltigen Standort, der auch für erneuerbare Energien, E-Mobilität und Biotreibstoffe steht. Das Land ist reich an Nickel, das für die Produktion von E-Auto-Batterien benötigt wird.Können deutsche Unternehmen davon profitieren? Oder ist China längst Platzhirsch? Und wie lässt sich Indonesien eigentlich geopolitisch verorten? Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Indonesien-Experten Frank Malerius und Jan Rönnfeld. Jan Rönnfeld ist Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Indonesischen Handelskammer in Jakarta. Und Frank Malerius hat das Land für Germany Trade & Invest, die Außenwirtschaftsagentur der Bundesrepublik Deutschland, ganz genau im Blick. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
4/13/202337 minutes, 12 seconds
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Gas aus Westafrika könnte Deutschlands Joker sein

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" drehen wir den Globus jede Woche neu - und dieses Mal landen wir im Senegal. Die westafrikanische Republik gilt als vergleichsweise sicheres und stabiles Land in der Region. Aufgrund der kolonialen Vergangenheit ist Frankreich wichtigster europäischer Handelspartner. Aber auch deutschen Unternehmen dient das Land als Sprungbrett ins französischsprachige Afrika.Welche Rolle spielen wir dort wirtschaftlich? Hat Deutschland im Senegal bessere Karten als Frankreich? Und welche Rolle spielt China? Liegen chinesische Investoren auch im Senegal längst meilenweit vorn? Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den beiden Afrika-Expertinnen Mirabell Mayack und Khadi Camara.Mirabell Mayack arbeitet für "African Investment Intelligence", einer Art Schufa für Investoren im frankophonen Subsahara-Afrika. Sie liefert Zahlen, Daten und Fakten über den Senegal an Berater, Anwaltskanzleien und Investoren. Khadi Camara ist stellvertretende Leiterin der Abteilung Länder & Märkte des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft und begleitet deutsche Unternehmen seit sechs Jahren beim Markteintritt und bei der Projektentwicklung im Senegal.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
4/6/202345 minutes, 14 seconds
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Gas aus Westafrika könnte Deutschlands Joker sein

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" drehen wir den Globus jede Woche neu - und dieses Mal landen wir im Senegal. Die westafrikanische Republik gilt als vergleichsweise sicheres und stabiles Land in der Region. Aufgrund der kolonialen Vergangenheit ist Frankreich wichtigster europäischer Handelspartner. Aber auch deutschen Unternehmen dient das Land als Sprungbrett ins französischsprachige Afrika. Welche Rolle spielen wir dort wirtschaftlich? Hat Deutschland im Senegal bessere Karten als Frankreich? Und welche Rolle spielt China? Liegen chinesische Investoren auch im Senegal längst meilenweit vorn? Über das und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den beiden Afrika-Expertinnen Mirabell Mayack und Khadi Camara.Mirabell Mayack arbeitet für "African Investment Intelligence", einer Art Schufa für Investoren im frankophonen Subsahara-Afrika. Sie liefert Zahlen, Daten und Fakten über den Senegal an Berater, Anwaltskanzleien und Investoren. Khadi Camara ist stellvertretende Leiterin der Abteilung Länder & Märkte des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft und begleitet deutsche Unternehmen seit sechs Jahren beim Markteintritt und bei der Projektentwicklung im Senegal.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
4/5/202345 minutes, 14 seconds
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Droht ein Wettkampf um den Wiederaufbau der Ukraine?

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" hören Sie den zweiten Teil einer Doppelfolge zu Polen. Nachdem wir in der vergangenen Woche das schwierige politische Verhältnis zwischen Deutschland und Polen diskutiert haben, geht es jetzt um die boomenden wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder. Die laufen bestens: Ökonomisch sind Deutschland und Polen sehr eng miteinander verflochten. Wie kommt das? Hat sich Polen dabei aus der Rolle des "kleinen Bruders" hochgearbeitet? Und wird der Wiederaufbau der Ukraine nach einem hoffentlich baldigen Kriegsende zu gesundem Wettbewerb führen oder die politischen Konflikte verschärfen? Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Polen-Experten Nils Kreimeier und Piotr Buras.Nils Kreimeier ist leitender Redakteur beim Wirtschaftsmagazin Capital und kümmert sich dort schon seit vielen Jahren um Osteuropa-Themen. Piotr Buras leitet das Warschauer Büro des "European Council on Foreign Relations", einem Think-Tanks für europäische Außen- und Sicherheitspolitik.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
3/30/202323 minutes, 42 seconds
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Polen: "Kleiner Bruder" von Deutschland war gestern

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" hören Sie den zweiten Teil einer Doppelfolge zu Polen. Nachdem wir in der vergangenen Woche das schwierige politische Verhältnis zwischen Deutschland und Polen diskutiert haben, geht es jetzt um die boomenden wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder. Die laufen bestens: Ökonomisch sind Deutschland und Polen sehr eng miteinander verflochten. Wie kommt das? Hat sich Polen dabei aus der Rolle des "kleinen Bruders" hochgearbeitet? Und wird der Wiederaufbau der Ukraine nach einem hoffentlich baldigen Kriegsende zu gesundem Wettbewerb führen oder die politischen Konflikte verschärfen? Über dies und mehr diskutiert Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Polen-Experten Nils Kreimeier und Piotr Buras. Nils Kreimeier ist leitender Redakteur beim Wirtschaftsmagazin Capital und kümmert sich dort schon seit vielen Jahren um Osteuropa-Themen. Piotr Buras leitet das Warschauer Büro des "European Council on Foreign Relations", eines Think-Tanks für europäische Außen- und Sicherheitspolitik.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
3/30/202323 minutes, 42 seconds
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Polen: Freundschaft zu Deutschland vor dem Aus?

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" schauen wir in einer Doppelfolge nach Polen. Der erste Teil bietet diesmal reichlich Raum für die politischen Beziehungen: Wie kommt es, dass sich das Verhältnis zwischen Deutschland und Polen seit dem Ukraine-Krieg eingetrübt hat? Was ist dran an den Vorwürfen, Deutschland habe durch seine Nähe zu Russland einen Teil dazu beigetragen, den Boden für den Ukraine-Krieg zu bereiten? Das und mehr klärt Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Polen-Experten Nils Kreimeier und Piotr Buras.Nils Kreimeier ist leitender Redakteur beim Wirtschaftsmagazin Capital und kümmert sich bereits seit vielen Jahren um Osteuropa-Themen. Und Piotr Buras leitet das Warschauer Büro des "European Council on Foreign Relations", eines Thinktanks für europäische Außen- und Sicherheitspolitik.Der zweite Teil der Doppelfolge wird nächste Woche veröffentlicht und schaut dann ganz genau auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit von Deutschland und Polen, die im Gegensatz zu den politischen Beziehungen förmlich boomt.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
3/23/202331 minutes, 56 seconds
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Polen: Freundschaft zu Deutschland vor dem Aus?

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit“ schauen wir in einer Doppelfolge nach Polen. Der erste Teil bietet diesmal reichlich Raum für die politischen Beziehungen: Wie kommt es, dass sich das Verhältnis zwischen Deutschland und Polen seit dem Ukraine-Krieg eingetrübt hat? Was ist dran an den Vorwürfen, Deutschland habe durch seine Nähe zu Russland einen Teil dazu beigetragen, den Boden für den Ukraine-Krieg zu bereiten? Das und mehr klärt Host Mary Abdelaziz-Ditzow mit den Polen-Experten Nils Kreimeier und Piotr Buras. Nils Kreimeier ist leitender Redakteur beim Wirtschaftsmagazin Capital und kümmert sich bereits seit vielen Jahren um Osteuropa-Themen. Und Piotr Buras leitet das Warschauer Büro des "European Council on Foreign Relations“, eines Thinktanks für europäische Außen- und Sicherheitspolitik. Der zweite Teil der Doppelfolge wird nächste Woche veröffentlicht und schaut dann ganz genau auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit von Deutschland und Polen, die im Gegensatz zu den politischen Beziehungen förmlich boomt.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
3/22/202331 minutes, 48 seconds
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Kuba: Ein Hauch Privatisierung - wie Deutschland profitieren kann

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" hören Sie den zweiten Teil unserer Doppelfolge zu Kuba. Der Karibikstaat leidet seit mehr als sechs Jahren unter den Folgen des US-Handelsembargos. Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert mit Jenny Morín Nenoff und Marcel Kunzmann über die Schwierigkeiten, die deutsche Unternehmen bei einem Einstieg in den kubanischen Markt bewältigen müssen, aber auch über die Chancen, die sich dort bieten.Jenny Morín Nenoff ist Referentin beim Deutschen Akademischen Austauschdienst. Sie ist Deutsch-Kubanerin und hat in der Vergangenheit bereits den ökonomischen Transformationsprozess auf Kuba analysiert. Marcel Kunzmann forscht seit Jahren über Kuba - etwa am International Institute for the Study of Cuba an der Universität Buckingham - und betreibt mit "Cuba heute" die älteste Nachrichtenseite, die sich im deutschsprachigen Raum mit dem Karibikstaat beschäftigt. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
3/16/202336 minutes, 54 seconds
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Kuba: Ein Hauch Privatisierung - wie Deutschland profitieren kann

Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" hören Sie den zweiten Teil unserer Doppelfolge zu Kuba. Der Karibikstaat leidet seit mehr als sechs Jahren unter den Folgen des US-Handelsembargos. Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert mit Jenny Morín Nenoff und Marcel Kunzmann über die Schwierigkeiten, die deutsche Unternehmen bei einem Einstieg in den kubanischen Markt bewältigen müssen, aber auch über die Chancen, die sich dort bieten. Jenny Morín Nenoff ist Referentin beim Deutschen Akademischen Austauschdienst. Sie ist Deutsch-Kubanerin und hat in der Vergangenheit bereits den ökonomischen Transformationsprozess auf Kuba analysiert. Und Marcel Kunzmann forscht seit Jahren über Kuba - etwa am International Institute for the Study of Cuba an der Universität Buckingham - und betreibt mit "Cuba heute" die älteste Nachrichtenseite, die sich im deutschsprachigen Raum mit dem Karibikstaat beschäftigt. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
3/15/202336 minutes, 54 seconds
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Kuba: Wie der digitale Schwarzmarkt die Bevölkerung rettet

Jede Woche drehen wir den Globus neu, und diesmal bleibt er in der Karibik stehen: Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" schauen wir in einer Doppelfolge nach Kuba. Teil eins erklärt, welche Auswirkungen US-Sanktionen, Misswirtschaft und die Corona-Pandemie auf die kubanische Wirtschaft haben und wie die Menschen vor Ort damit umgehen.Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert mit Jenny Morín Nenoff und Marcel Kunzmann über den digitalen Schwarzmarkt, aber auch über die hohe Inflation, den Internetausbau auf der Insel und welche Möglichkeiten sich bieten, um die Wirtschaft weiterzuentwickeln.Jenny Morín Nenoff ist Referentin beim Deutschen Akademischen Austauschdienst. Sie ist Deutsch-Kubanerin und hat in der Vergangenheit bereits den ökonomischen Transformationsprozess auf Kuba analysiert. Marcel Kunzmann forscht seit Jahren über Kuba - etwa am International Institute for the Study of Cuba an der Universität Buckingham - und betreibt mit "Cuba heute" die älteste Nachrichtenseite, die sich im deutschsprachigen Raum mit dem Karibikstaat beschäftigt.Teil zwei der Doppelfolge wird nächste Woche veröffentlicht.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
3/9/202341 minutes, 24 seconds
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Kuba: Wie der digitale Schwarzmarkt die Bevölkerung rettet

Jede Woche drehen wir den Globus neu, und diesmal bleibt er in der Karibik stehen: Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" schauen wir in einer Doppelfolge nach Kuba. Teil eins erklärt, welche Auswirkungen US-Sanktionen, Misswirtschaft und die Corona-Pandemie auf die kubanische Wirtschaft haben und wie die Menschen vor Ort damit umgehen.Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert mit Jenny Morín Nenoff und Marcel Kunzmann über den digitalen Schwarzmarkt, aber auch über die hohe Inflation, den Internetausbau auf der Insel und welche Möglichkeiten sich bieten, um die Wirtschaft weiterzuentwickeln.Jenny Morín Nenoff ist Referentin beim Deutschen Akademischen Austauschdienst. Sie ist Deutsch-Kubanerin und hat in der Vergangenheit bereits den ökonomischen Transformationsprozess auf Kuba analysiert. Marcel Kunzmann forscht seit Jahren über Kuba - etwa am International Institute for the Study of Cuba an der Universität Buckingham - und betreibt mit "Cuba heute" die älteste Nachrichtenseite, die sich im deutschsprachigen Raum mit dem Karibikstaat beschäftigt.Teil zwei der Doppelfolge wird nächste Woche veröffentlicht.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de.Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
3/9/202341 minutes, 24 seconds
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Taiwan-Krise: Kann deutscher Handel China im Zaum halten?

Ein Jahr nach dem russischen Überfall haben sich die EU-Staaten auf das inzwischen zehnte Sanktionspaket geeinigt. Der Westen kappt weitere wirtschaftliche Beziehungen, um Russland zu schwächen und Putins Invasion in der Ukraine zu stoppen. Auch in der Taiwan-Krise könnte Wirtschaft als eine Art Waffe eingesetzt werden. Allerdings dient sie hier der Abschreckung Chinas - in der Hoffnung, die Eskalation dieses Konfliktes von vornherein zu verhindern.Der chinesische Staatschef Xi Jinping betrachtet Taiwan seit Jahren als abtrünnige Provinz. Er verfolgt eine sogenannte "Ein-China-Politik", nach der es nur ein großes China gibt, zu dem auch Hongkong, Macau und eben Taiwan gehören. Die Situation ist angespannt. Käme es zu einem Krieg um den Inselstaat, hätte das weltweit massive wirtschaftliche Auswirkungen. Denn das Land ist ein wichtiger Halbleiterproduzent: Ohne Mikrochips aus Taiwan würden die Import- und Exportraten in vielen Ländern sinken.Wie bedeutend die Hightech-Chips auch für uns in Deutschland sind, hat sich bereits in der Corona-Pandemie gezeigt: Lieferkettenprobleme verlangsamten die Produktion in vielen Bereichen enorm, etwa im Autobau. Da Halbleiter aus Taiwan besonders klein und leistungsstark sind, war das nicht so einfach zu kompensieren.Seit der russische Angriffskrieg unsere Abhängigkeit von russischem Gas offenbart hat, steht auch die enge wirtschaftliche Vernetzung mit China verstärkt im Fokus. Die Politikwissenschaftlerin Daniela Schwarzer beobachtet die deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen ganz genau. Durch Putins Angriff auf die Ukraine habe diese Problematik nun eine ganz neue Dringlichkeit erhalten, erklärt sie im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Wirklich unabhängig zu werden, scheint dabei kaum möglich: Gerade erst meldet das Statistische Bundesamt, dass China im siebten Jahr in Folge Deutschlands wichtigster Handelspartner ist. Der Wert der gehandelten Waren lag bei 297,9 Milliarden Euro. Dabei importieren wir deutlich mehr aus China als wir dorthin exportieren. Viel zu einseitig, warnen Experten.Der Geopolitik-Experte Stefan Bayer sieht die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen jedoch aus einem ganz anderen Blickwinkel: Für ihn sind sie vor allem ein wichtiges Mittel, um Frieden zu wahren. Die Chinesen, so glaubt Bayer, wüssten ganz genau, dass bei einem Angriff auf Taiwan sehr große wirtschaftliche Verluste auf ihr Land zukämen. Der Forschungsleiter Geopolitik und Strategien am German Institute for Defence and Strategic Studies hofft auf "die Stärke der ökonomischen Austauschbeziehungen und dass sie heilend wirken auf Aggressionspotenziale".Wirtschaft wäre in der Taiwan-Krise somit eine Waffe zur Abschreckung - mit dem Ziel, die chinesischen Besitzansprüche im Zaum zu halten. Für Bayer ist das auch bitter nötig. Denn ein chinesischer Angriff auf Taiwan würde seiner Einschätzung nach erhebliche Verwerfungen mit sich bringen, auch an den weltweiten Finanzmärkten. "Wir müssen alles tun, um das zu vermeiden", so seine eindringliche Warnung. Denn sollte die Taiwan-Krise eskalieren, wären die Folgen "noch viel gravierender als das, was wir derzeit in der Ukraine beobachten."Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
3/2/202317 minutes, 37 seconds
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Taiwan-Krise: Kann deutscher Handel China im Zaum halten?

Ein Jahr nach dem russischen Überfall haben sich die EU-Staaten auf das inzwischen zehnte Sanktionspaket geeinigt. Der Westen kappt weitere wirtschaftliche Beziehungen, um Russland zu schwächen und Putins Invasion in der Ukraine zu stoppen. Auch in der Taiwan-Krise könnte Wirtschaft als eine Art Waffe eingesetzt werden. Allerdings dient sie hier der Abschreckung Chinas - in der Hoffnung, die Eskalation dieses Konfliktes von vornherein zu verhindern.Der chinesische Staatschef Xi Jinping betrachtet Taiwan seit Jahren als abtrünnige Provinz. Er verfolgt eine sogenannte "Ein-China-Politik", nach der es nur ein großes China gibt, zu dem auch Hongkong, Macau und eben Taiwan gehören. Die Situation ist angespannt. Käme es zu einem Krieg um den Inselstaat, hätte das weltweit massive wirtschaftliche Auswirkungen. Denn das Land ist ein wichtiger Halbleiterproduzent: Ohne Mikrochips aus Taiwan würden die Import- und Exportraten in vielen Ländern sinken.Wie bedeutend die Hightech-Chips auch für uns in Deutschland sind, hat sich bereits in der Corona-Pandemie gezeigt: Lieferkettenprobleme verlangsamten die Produktion in vielen Bereichen enorm, etwa im Autobau. Da Halbleiter aus Taiwan besonders klein und leistungsstark sind, war das nicht so einfach zu kompensieren.Seit der russische Angriffskrieg unsere Abhängigkeit von russischem Gas offenbart hat, steht auch die enge wirtschaftliche Vernetzung mit China verstärkt im Fokus. Die Politikwissenschaftlerin Daniela Schwarzer beobachtet die deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen ganz genau. Durch Putins Angriff auf die Ukraine habe diese Problematik nun eine ganz neue Dringlichkeit erhalten, erklärt sie im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Wirklich unabhängig zu werden, scheint dabei kaum möglich: Gerade erst meldet das Statistische Bundesamt, dass China im siebten Jahr in Folge Deutschlands wichtigster Handelspartner ist. Der Wert der gehandelten Waren lag bei 297,9 Milliarden Euro. Dabei importieren wir deutlich mehr aus China als wir dorthin exportieren. Viel zu einseitig, warnen Experten.Der Geopolitik-Experte Stefan Bayer sieht die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen jedoch aus einem ganz anderen Blickwinkel: Für ihn sind sie vor allem ein wichtiges Mittel, um Frieden zu wahren. Die Chinesen, so glaubt Bayer, wüssten ganz genau, dass bei einem Angriff auf Taiwan sehr große wirtschaftliche Verluste auf ihr Land zukämen. Der Forschungsleiter Geopolitik und Strategien am German Institute for Defence and Strategic Studies hofft auf "die Stärke der ökonomischen Austauschbeziehungen und dass sie heilend wirken auf Aggressionspotenziale".Wirtschaft wäre in der Taiwan-Krise somit eine Waffe zur Abschreckung - mit dem Ziel, die chinesischen Besitzansprüche im Zaum zu halten. Für Bayer ist das auch bitter nötig. Denn ein chinesischer Angriff auf Taiwan würde seiner Einschätzung nach erhebliche Verwerfungen mit sich bringen, auch an den weltweiten Finanzmärkten. "Wir müssen alles tun, um das zu vermeiden", so seine eindringliche Warnung. Denn sollte die Taiwan-Krise eskalieren, wären die Folgen "noch viel gravierender als das, was wir derzeit in der Ukraine beobachten."Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
3/2/202317 minutes, 37 seconds
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Afrika ist Europas geopolitischer Joker

Die aktuelle Folge des Podcasts „Wirtschaft Welt & Weit“ befasst sich voll und ganz mit der neuen Weltordnung. Anlässlich des Jahrestags des Ukraine-Krieges setzen wir einen starken geopolitischen Schwerpunkt und schauen ganz genau darauf, wie die russische Invasion in der Ukraine die Welt neu sortiert: Wo genau ist Europas Platz auf der Weltbühne zwischen den USA und China? Kann Europa rohstoffreichen Ländern in Afrika ein wirklicher Partner sein und China Konkurrenz machen? Oder kommen wir längst zu spät?Dies und mehr diskutiert Mary Abdelaziz-Ditzow mit der Politikwissenschaftlerin Daniela Schwarzer und mit Stefan Bayer, Forschungsleiter Geopolitik und Strategien am German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS). Und weil das Thema so komplex ist, bereiten wir es in einer Doppelfolge für Sie auf. Der zweite Teil folgt nächste Woche.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
2/23/202331 minutes, 25 seconds
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Afrika ist Europas geopolitischer Joker

Die aktuelle Folge des Podcasts „Wirtschaft Welt & Weit“ befasst sich voll und ganz mit der neuen Weltordnung. Anlässlich des Jahrestags des Ukraine-Krieges setzen wir einen starken geopolitischen Schwerpunkt und schauen ganz genau darauf, wie die russische Invasion in der Ukraine die Welt neu sortiert: Wo genau ist Europas Platz auf der Weltbühne zwischen den USA und China? Kann Europa rohstoffreichen Ländern in Afrika ein wirklicher Partner sein und China Konkurrenz machen? Oder kommen wir längst zu spät? Dies und mehr diskutiert Mary Abdelaziz-Ditzow mit der Politikwissenschaftlerin Daniela Schwarzer und mit Stefan Bayer, Forschungsleiter Geopolitik und Strategien am German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS). Und weil das Thema so komplex ist, bereiten wir es in einer Doppelfolge für Sie auf. Der zweite Teil folgt nächste Woche.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
2/23/202331 minutes, 25 seconds
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China vs. Europa - Kampf der Giganten?

Kasachstan ist Deutschlands wichtigster Wirtschaftspartner in Zentralasien. Das neuntgrößte Land der Welt ist nur dünn besiedelt, aber um so reicher an Rohstoffen. Wertvolle Ressourcen, die Europa dringend braucht, um die Energiewende voranzutreiben. Schaut man auf die Landkarte, liegt Kasachstan mitten zwischen Europa und China. Und auch wirtschaftlich kommt Interesse von beiden Seiten.Kasachstan ist direkter Nachbar Chinas. Beide Länder teilen sich eine rund 1800 Kilometer lange Grenze. Im Zuge der neuen Seidenstraße, mit der der chinesische Präsident Xi Jinping seit 2013 in den weltweiten Ausbau von Handelswegen investiert, hat Kasachstan eine große Bedeutung auf der Landroute. So sind dort etwa riesige Container-Umladeplätze entstanden, die aufgrund unterschiedlicher Spurbreiten von Eisenbahntrassen nötig wurden, erklärt Hendrik Wehlen, Logistikexperte der VTG AG, dem größten privaten Waggonanbieter in Europa.China und Kasachstan sind ökonomisch längst stark miteinander verflochten. Doch auch der Westen hat das wirtschaftliche Potenzial des Landes erkannt. So hat die EU-Kommission, nach langen Jahren in der Zuschauerrolle, nun ihre eigene Investitionsinitiative gestartet: Bei "Global Gateway" will sie bis zum Jahr 2027 Gelder in Höhe von rund 300 Milliarden Euro mobilisieren, um Infrastrukturprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern auf- und auszubauen. Kasachstan ist ganz vorn mit dabei, mit Projekten zu grünem Wasserstoff und kritischen Rohstoffen.Entscheiden muss sich Kasachstan dabei nicht. Der deutsche EU-Botschafter Michael Clauß erklärt, Drittländer könnten sowohl mit China als auch mit Europa unterschiedliche Projekte realisieren. Zu Anfang habe China mit Sorge auf die europäische Initiative geblickt, erklärt Clauß im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Inzwischen hätten die Chinesen aber erkannt, dass "Global Gateway" kein "Kampfinstrument" sein will. Oder kann. Denn auch wenn die EU erstmals ganz neue Sichtbarkeit als geopolitischer Player erlangt hat, ist Chinas Vorsprung einfach enorm.Kooperation statt Konfrontation ist also das Mittel der Wahl der Europäer: Beide Projekte könnten sogar mehr als nur koexistieren, erklärt der EU-Botschafter: "Theoretisch ist es durchaus möglich, dass wir mit dem chinesischen Seidenstraßenprojekt kooperieren." Allerdings nur zu europäischen Konditionen: So müsse man etwa die Schuldentragfähigkeit der jeweiligen Länder im Blick haben und europäische Standards einhalten. Bisher sieht er das bei chinesischen Projekten nicht gegeben.Wirtschaftlich soll die Initiative der EU-Kommission also kein Konkurrenzprojekt zur neuen Seidenstraße sein, sondern eher eine Alternative. Global Gateway legt einen Fokus auf grüne Projekte und auf nachhaltige Kooperationen, die den Partnerländern langfristige Vorteile bieten. Heißt konkret: Es sollen Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung entstehen, Know-how transferiert und Umweltstandards eingehalten werden. Global betrachtet ist es für Clauß trotzdem "eine Systemkonkurrenz, die sich hier manifestiert."Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
2/16/202320 minutes, 23 seconds
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China vs. Europa: Kampf der Giganten?

Kasachstan ist Deutschlands wichtigster Wirtschaftspartner in Zentralasien. Das neuntgrößte Land der Welt ist nur dünn besiedelt, aber um so reicher an Rohstoffen. Wertvolle Ressourcen, die Europa gerade dringend braucht, um die Energiewende voranzutreiben. Schaut man auf die Landkarte, liegt Kasachstan mitten zwischen Europa und China. Und auch wirtschaftlich kommt Interesse von beiden Seiten.Kasachstan ist direkter Nachbar Chinas. Beide Länder teilen sich eine rund 1800 Kilometer lange Grenze. Im Zuge der neuen Seidenstraße, mit der der chinesische Präsident Xi Jinping seit 2013 in den weltweiten Ausbau von Handelswegen investiert, hat Kasachstan eine große Bedeutung auf der Landroute. So sind dort etwa riesige Container-Umladeplätze entstanden, die aufgrund unterschiedlicher Spurbreiten von Eisenbahntrassen nötig wurden, erklärt Hendrik Wehlen, Logistikexperte der VTG AG, dem größten privaten Waggonanbieter in Europa.China und Kasachstan sind ökonomisch längst stark miteinander verflochten. Doch auch der Westen hat das wirtschaftliche Potenzial des Landes erkannt. So hat die EU-Kommission, nach langen Jahren in der Zuschauerrolle, nun ihre eigene Investitionsinitiative gestartet: Bei "Global Gateway" will sie bis zum Jahr 2027 Gelder in Höhe von rund 300 Milliarden Euro mobilisieren, um Infrastrukturprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern auf- und auszubauen. Kasachstan ist ganz vorn mit dabei, mit Projekten zu grünem Wasserstoff und kritischen Rohstoffen.Entscheiden muss sich Kasachstan dabei nicht. Der deutsche EU-Botschafter Michael Clauß erklärt, Drittländer könnten sowohl mit China als auch mit Europa unterschiedliche Projekte realisieren. Zu Anfang habe China mit Sorge auf die europäische Initiative geblickt, erklärt Clauß im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Inzwischen hätten die Chinesen aber erkannt, dass "Global Gateway" kein "Kampfinstrument" sein will. Oder kann. Denn auch wenn die EU erstmals ganz neue Sichtbarkeit als geopolitischer Player erlangt hat, ist Chinas Vorsprung einfach enorm.Kooperation statt Konfrontation ist also das Mittel der Wahl der Europäer: Beide Projekte könnten sogar mehr als nur koexistieren, erklärt der EU-Botschafter: "Theoretisch ist es durchaus möglich, dass wir mit dem chinesischen Seidenstraßenprojekt kooperieren." Allerdings nur zu europäischen Konditionen: So müsse man etwa die Schuldentragfähigkeit der jeweiligen Länder im Blick haben und europäische Standards einhalten. Bisher sieht er das bei chinesischen Projekten nicht gegeben.Wirtschaftlich soll die Initiative der EU-Kommission also kein Konkurrenzprojekt zur neuen Seidenstraße sein, sondern eher eine Alternative. Global Gateway legt einen Fokus auf grüne Projekte und auf nachhaltige Kooperationen, die den Partnerländern langfristige Vorteile bieten. Heißt konkret: Es sollen Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung entstehen, Know-how transferiert und Umweltstandards eingehalten werden. Global betrachtet ist es für Clauß trotzdem "eine Systemkonkurrenz, die sich hier manifestiert."Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
2/16/202320 minutes, 23 seconds
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"Global Gateway" ist Europas Antwort auf Chinas neue Seidenstraße

Sie kommt spät, aber sie kommt: Die europäische Gegeninitiative zur neuen chinesischen Seidenstraße heißt "Global Gateway". Europas Plan ist es, Infrastruktur-Projekte im Milliardenwert in Entwicklungs- und Schwellenländern zu realisieren und eine echte Alternative zu China zu bieten.Grüner Wasserstoff und kritische Rohstoffe gelten als wichtige Bausteine für die Energiewende in Deutschland. Und sind damit ein zukunftsträchtiges Ziel für Investitionen, zum Beispiel in Namibia. Auch die EU-Kommission strebt im Rahmen von "Global Gateway" eine entsprechende Partnerschaft mit dem Land an und setzt bei ihrem Mega-Projekt einen starken Fokus auf erneuerbare Energien."Global Gateway" ist die europäische Antwort auf Chinas neue Seidenstraße: 300 Milliarden Euro will die EU-Kommission bis zum Jahr 2027 mobilisieren, um Infrastrukturprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern aufzubauen. Die Kosten verteilen sich auf verschiedene Töpfe. Ein Teil der Investitionen wird vom EU-Haushalt getragen. Und auch Entwicklungsbanken beteiligen sich an dem Projekt. Ein Novum: Erstmal werden auch private Unternehmen als Investoren rekrutiert. Ein erstes Leuchtturmprojekt soll dieses Jahr in Namibia umgesetzt werden. Ende Januar war eine Delegation von EU-Kommissaren im Land, um die Pläne zu konkretisieren.Profitieren sollen bei "Global Gateway" nicht nur europäische Investoren, sondern auch das jeweilige Partnerland. So sollen Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung entstehen, Know-how transferiert und Umweltstandards eingehalten werden. Genau das ist für den deutschen EU-Botschafter Michael Clauß ein zentraler Unterschied zur neuen Seidenstraße: Zwar hätten auch die Chinesen seit dem Start vor zehn Jahren nachgebessert, erzählt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Doch hält Clauß, der damals noch als Botschafter in China tätig war, das Projekt noch immer für "sinozentrisch, also auf chinesische Interessen hin ausgerichtet."Die Investitionen in die neue Seidenstraße sind dreimal so hoch wie die Summe, die bei "Global Gateway" in knapp fünf Jahren fließen soll. Und vor allem hat China längst Fakten geschaffen, während die EU bisher vor allem diskutierte. Jetzt aber beginnt sich Europas "Tor zur Welt" zu öffnen.Nicht nur in Namibia will "Global Gateway" Wasserstoffprojekte fördern, sondern auch in Ägypten und in Kasachstan. Auf dem Balkan soll ein Stromkorridor entstehen, um den Transport von Energie über lange Strecken und unterschiedliche Länder zu gewährleisten. Und auch in den Ausbau eines Glasfaserkabels soll investiert werden, um Nordafrika besser mit den Mittelmeerländern zu vernetzen. Gesundheitsprojekte in Afrika stehen ebenfalls auf dem Plan.Die europäische Initiative ist geopolitisch geprägt. Clauß sieht sie nicht nur als Reaktion auf die neue Seidenstraße, sondern auch als Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit: Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat Europas Abhängigkeit von russischem Gas klar herausgestellt. Und zuvor hatte bereits die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Lieferkettenproblematik verdeutlicht, wie anfällig die vernetzte globale Wirtschaft sein kann."China wird weiterhin eine wichtige Rolle für europäische und auch für deutsche Unternehmen spielen", versichert Clauß: "Aber wir haben auch gesehen, welche Risiken damit verbunden sind." "Global Gateway" sei eine Chance für Europa, diese Abhängigkeit zu reduzieren und seine Handelskontakte breiter aufzustellen.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
2/9/202332 minutes, 39 seconds
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"Global Gateway" ist Europas Antwort auf Chinas neue Seidenstraße

Kasachstan ist Deutschlands wichtigster Wirtschaftspartner in Zentralasien. Das neuntgrößte Land der Welt ist nur dünn besiedelt, aber um so reicher an Rohstoffen. Wertvolle Ressourcen, die Europa dringend braucht, um die Energiewende voranzutreiben. Schaut man auf die Landkarte, liegt Kasachstan mitten zwischen Europa und China. Und auch wirtschaftlich kommt Interesse von beiden Seiten.Kasachstan ist direkter Nachbar Chinas. Beide Länder teilen sich eine rund 1800 Kilometer lange Grenze. Im Zuge der neuen Seidenstraße, mit der der chinesische Präsident Xi Jinping seit 2013 in den weltweiten Ausbau von Handelswegen investiert, hat Kasachstan eine große Bedeutung auf der Landroute. So sind dort etwa riesige Container-Umladeplätze entstanden, die aufgrund unterschiedlicher Spurbreiten von Eisenbahntrassen nötig wurden, erklärt Hendrik Wehlen, Logistikexperte der VTG AG, dem größten privaten Waggonanbieter in Europa.China und Kasachstan sind ökonomisch längst stark miteinander verflochten. Doch auch der Westen hat das wirtschaftliche Potenzial des Landes erkannt. So hat die EU-Kommission, nach langen Jahren in der Zuschauerrolle, nun ihre eigene Investitionsinitiative gestartet: Bei "Global Gateway" will sie bis zum Jahr 2027 Gelder in Höhe von rund 300 Milliarden Euro mobilisieren, um Infrastrukturprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern auf- und auszubauen. Kasachstan ist ganz vorn mit dabei, mit Projekten zu grünem Wasserstoff und kritischen Rohstoffen.Entscheiden muss sich Kasachstan dabei nicht. Der deutsche EU-Botschafter Michael Clauß erklärt, Drittländer könnten sowohl mit China als auch mit Europa unterschiedliche Projekte realisieren. Zu Anfang habe China mit Sorge auf die europäische Initiative geblickt, erklärt Clauß im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Inzwischen hätten die Chinesen aber erkannt, dass "Global Gateway" kein "Kampfinstrument" sein will. Oder kann. Denn auch wenn die EU erstmals ganz neue Sichtbarkeit als geopolitischer Player erlangt hat, ist Chinas Vorsprung einfach enorm.Kooperation statt Konfrontation ist also das Mittel der Wahl der Europäer: Beide Projekte könnten sogar mehr als nur koexistieren, erklärt der EU-Botschafter: "Theoretisch ist es durchaus möglich, dass wir mit dem chinesischen Seidenstraßenprojekt kooperieren." Allerdings nur zu europäischen Konditionen: So müsse man etwa die Schuldentragfähigkeit der jeweiligen Länder im Blick haben und europäische Standards einhalten. Bisher sieht er das bei chinesischen Projekten nicht gegeben.Wirtschaftlich soll die Initiative der EU-Kommission also kein Konkurrenzprojekt zur neuen Seidenstraße sein, sondern eher eine Alternative. Global Gateway legt einen Fokus auf grüne Projekte und auf nachhaltige Kooperationen, die den Partnerländern langfristige Vorteile bieten. Heißt konkret: Es sollen Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung entstehen, Know-how transferiert und Umweltstandards eingehalten werden. Global betrachtet ist es für Clauß trotzdem "eine Systemkonkurrenz, die sich hier manifestiert."Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
2/9/202332 minutes, 39 seconds
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Chinas "Hafenstraße": Machen wir uns in Hamburg und Piräus (zu) abhängig?

Der Suezkanal ist eine wichtige Etappe für Containerschiffe, die Waren von China nach Europa transportieren. Denn haben sie ihn passiert, ist das Mittelmeer erreicht. Nach zwei, drei weiteren Tagen - je nach Wetterlage und Wellengang - kommt der Hafen von Piräus in Sicht. Dort wehen schon seit Jahren nicht mehr nur griechische und europäische Flaggen, sondern auch chinesische. Denn der größte Hafen Griechenlands ist fest in der Hand chinesischer Investoren.Der Einstieg der Chinesen kam für Griechenland zur rechten Zeit: Die Finanzkrise im Jahr 2008 hatte das Land voll erwischt, Griechenland suchte dringend nach Investoren. Zunächst sicherte sich Cosco, die China Ocean Shipping Company, im Jahr 2009 Managementrechte, später Anteile an der Betreibergesellschaft des Hafens. Im Jahr 2016 stockte Cosco auf 67 Prozent der Anteile auf und hat seitdem als Mehrheitseigner unternehmerisch das Sagen.Alleine wäre der griechische Staat nicht in der Lage gewesen, den Hafen auf ein internationales Wettbewerbsniveau zu heben, berichtet Rolf Langhammer, Ökonom am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW), im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Für ihn sorgt die bessere Infrastruktur nicht nur bei Cosco für Profite, sondern sie diene auch den anderen Linien, die in dem Hafen verkehren, also etwa Hapag-Lloyd.Piräus wird immer mehr zur zentralen Drehscheibe auf dem Seeweg der neuen Seidenstraße, mit der China den Ausbau der weltweiten Handelswege vorantreibt. Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Jens Bastian lebt in Griechenland und hat den Ausbau des Hafens miterlebt. Er sieht darin einen Knotenpunkt eines Netzwerks chinesischer Beteiligungen an Häfen und Terminals, das Ägypten und Israel, die Türkei und Westeuropa, auch Valencia und Zeebrügge, überspannt.Gescheitert sind die Chinesen allerdings im italienischen Triest. Der dortige Tiefseehafen ist besonders wichtig für Öltanker. Doch die Italiener scheuten den geopolitischen Einfluss der Chinesen und setzten beim Bau eines neuen Multifunktionsterminals mit dem Hamburger Hafenlogistik-Konzern HHLA lieber auf einen europäischen Partner.Im größten deutschen Hafen in Hamburg stehen die Zeichen auf Kompromiss: Cosco wollte sich dort zu 35 Prozent am Terminal Tollerort beteiligen. Nach öffentlicher Debatte lässt die Bundesregierung jedoch nur 24,5 Prozent zu. Ökonom Langhammer steht dem Einstieg der Chinesen generell positiv gegenüber. Allerdings befürchtet er, dass Cosco Sanktionen gegen Russland unterlaufen könnte: "Das ist ein Staatskonzern, hinter dessen Fassade ich nicht richtig blicken kann."Dass China Deutschland ausbooten könnte, hält Ökonom Langhammer für übertrieben. Auch für Ludger Schuknecht, Vizepräsident der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB), belebt Konkurrenz das Geschäft: "Wenn wir etwas schläfrig sind, dann kommen andere und wecken uns auf", so Schuknecht. Solange sich die Chinesen an internationale Regelwerke halten, ist für ihn nichts gegen gesunde Konkurrenz einzuwenden. China habe dem Westen mit der Seidenstraße eben einfach "etwas Beine gemacht."Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
2/2/202324 minutes, 53 seconds
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Chinas "Hafenstraße": Machen wir uns in Piräus und Hamburg (zu) abhängig?

Der Suezkanal ist eine wichtige Etappe für Containerschiffe, die Waren von China nach Europa transportieren. Denn haben sie ihn passiert, ist das Mittelmeer erreicht. Nach zwei, drei weiteren Tagen - je nach Wetterlage und Wellengang - kommt der Hafen von Piräus in Sicht. Dort wehen schon seit Jahren nicht mehr nur griechische und europäische Flaggen, sondern auch chinesische. Denn der größte Hafen Griechenlands ist fest in der Hand chinesischer Investoren.Der Einstieg der Chinesen kam für Griechenland zur rechten Zeit: Die Finanzkrise im Jahr 2008 hatte das Land voll erwischt, Griechenland suchte dringend nach Investoren. Zunächst sicherte sich Cosco, die China Ocean Shipping Company, im Jahr 2009 Managementrechte, später Anteile an der Betreibergesellschaft des Hafens. Im Jahr 2016 stockte Cosco auf 67 Prozent der Anteile auf und hat seitdem als Mehrheitseigner unternehmerisch das Sagen.Alleine wäre der griechische Staat nicht in der Lage gewesen, den Hafen auf ein internationales Wettbewerbsniveau zu heben, berichtet Rolf Langhammer, Ökonom am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW), im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Für ihn sorgt die bessere Infrastruktur nicht nur bei Cosco für Profite, sondern sie diene auch den anderen Linien, die in dem Hafen verkehren, also etwa Hapag-Lloyd.Piräus wird immer mehr zur zentralen Drehscheibe auf dem Seeweg der neuen Seidenstraße, mit der China den Ausbau der weltweiten Handelswege vorantreibt. Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Jens Bastian lebt in Griechenland und hat den Ausbau des Hafens miterlebt. Er sieht darin einen Knotenpunkt eines Netzwerks chinesischer Beteiligungen an Häfen und Terminals, das Ägypten und Israel, die Türkei und Westeuropa, auch Valencia und Zeebrügge, überspannt.Gescheitert sind die Chinesen allerdings im italienischen Triest. Der dortige Tiefseehafen ist besonders wichtig für Öltanker. Doch die Italiener scheuten den geopolitischen Einfluss der Chinesen und setzten beim Bau eines neuen Multifunktionsterminals mit dem Hamburger Hafenlogistik-Konzern HHLA lieber auf einen europäischen Partner.Im größten deutschen Hafen in Hamburg stehen die Zeichen auf Kompromiss: Cosco wollte sich dort zu 35 Prozent am Terminal Tollerort beteiligen. Nach öffentlicher Debatte lässt die Bundesregierung jedoch nur 24,5 Prozent zu. Ökonom Langhammer steht dem Einstieg der Chinesen generell positiv gegenüber. Allerdings befürchtet er, dass Cosco Sanktionen gegen Russland unterlaufen könnte: "Das ist ein Staatskonzern, hinter dessen Fassade ich nicht richtig blicken kann."Dass China Deutschland ausbooten könnte, hält Ökonom Langhammer für übertrieben. Auch für Ludger Schuknecht, Vizepräsident der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB), belebt Konkurrenz das Geschäft: "Wenn wir etwas schläfrig sind, dann kommen andere und wecken uns auf", so Schuknecht. Solange sich die Chinesen an internationale Regelwerke halten, ist für ihn nichts gegen gesunde Konkurrenz einzuwenden. China habe dem Westen mit der Seidenstraße eben einfach "etwas Beine gemacht."Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
2/2/202324 minutes, 53 seconds
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Digitale Seidenstraße: Wie Peking seine Macht ausbaut

Blickt man auf die Weltkarte, so ist die neue Seidenstraße ein weit verzweigtes Netz aus Handelsrouten, das China mit Asien, Afrika und Europa verbindet. Für den chinesischen Staatschef Xi Jinping ist sie zugleich der zentrale Weg, um sein Land dauerhaft an die Spitze der Weltwirtschaft zu führen. Dabei macht er nicht nur Tempo, sondern legt den Fokus auch auf die digitale Infrastruktur des Handelsnetzes.Innerhalb von zehn Jahren hat die chinesische Seidenstraßen-Initiative die Weltwirtschaft entscheidend geprägt: Häfen, Bahnlinien und Container-Umschlagplätze sind klar sichtbare Resultate. Die digitale Seidenstraße hingegen wird erst auf den zweiten Blick deutlich - trotz ihrer Bedeutung: Denn digitale Infrastruktur soll die Transportwege überziehen und die Knotenpunkte auf den bestehenden Routen noch effizienter machen. Das könnte wegweisend sein im internationalen Wettbewerb.Der Wirtschaftswissenschaftler Rolf Langhammer hat die digitale Seidenstraße am Kiel Institut für Weltwirtschaft genau im Blick: "Das Land möchte den Welthandel mit dieser Initiative papierlos machen", erklärt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit": "Die Abwicklung von Dokumenten und Akkreditiven könnte man in eine Blockchain packen, die im Rahmen von Smart Contracts auch eine Finanztransaktion auslöst, wenn ein Produkt beispielsweise in einem Hafen angekommen ist."Wenn chinesische Unternehmen aus IT und Finanzbranche bei der Digitalisierung der Seidenstraße zusammenarbeiten, dann könnte laut Langhammer eine neue Softwarekompetenz entstehen, die es so noch nicht gibt. Eine Entwicklung, der europäische Beobachter durchaus mit Misstrauen begegnen. So sehen Kritiker erhebliche Lücken im chinesischen Datenschutz. Sie befürchten, dass chinesische Kooperationen zu "chinesischen Standards" führen, die nicht mit europäischen Datenschutzregelungen mithalten können. Neben Fragen zur Datensicherheit auf chinesischen Servern stehen auch Umweltkriterien im Fokus, denn die Kühlung riesiger Datenmengen ist sehr energieintensiv und geht mit einem hohen CO2-Fußabdruck einher.Ludger Schuknecht, Vizepräsident der Asian Infrastructure Investment Bank, gibt sich optimistischer: "Das Einhalten von Standards ist das Entscheidende", sagt Schuknecht aus der Perspektive einer multilateralen Entwicklungsbank. Klare internationale Regelungen seien für beide Seiten von Vorteil - egal ob beim Datenschutz oder im Straßenbau. Schuknecht glaubt, dass die Chinesen aus Anfangsfehlern der Seidenstraßen-Initiative gelernt hätten: So lege das Land etwa mehr Wert darauf als vor zehn Jahren, dass sich weniger finanzstarke ausländische Partner bei Projekten nicht überschuldeten. Schon aus Eigeninteresse achte China heute mehr auf internationale Standards.Ob das ausreicht, stellen Kritiker infrage. Wie entgegenkommend China beim Ausbau der digitalen Seidenstraße sein wird, bleibt für auch für Rolf Langhammer fraglich. Denn er bemängelt ja gerade, dass es noch keinen internationalen Standard für Cybersecurity gibt: "Wir bewegen uns in unkartiertem Gelände", konstatiert der Ökonom. China, so seine Befürchtungen, könnte genau diese Lücke ausnutzen. Top-Informatiker habe das Land reichlich, genug Geld ebenfalls. Für ihn hat China die besten Voraussetzungen, um auch auf der digitalen Seidenstraße schneller unterwegs zu sein als andere Länder - auch als Europa.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
1/26/202334 minutes, 32 seconds
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Digitale Seidenstraße: Wie Peking seine Macht ausbaut

Blickt man auf die Weltkarte, so ist die neue Seidenstraße ein weit verzweigtes Netz aus Handelsrouten, das China mit Asien, Afrika und Europa verbindet. Für den chinesischen Staatschef Xi Jinping ist sie zugleich der zentrale Weg, um sein Land dauerhaft an die Spitze der Weltwirtschaft zu führen. Dabei macht er nicht nur Tempo, sondern legt den Fokus auch auf die digitale Infrastruktur des Handelsnetzes.Innerhalb von zehn Jahren hat die chinesische Seidenstraßen-Initiative die Weltwirtschaft entscheidend geprägt: Häfen, Bahnlinien und Container-Umschlagplätze sind klar sichtbare Resultate. Die digitale Seidenstraße hingegen wird erst auf den zweiten Blick deutlich - trotz ihrer Bedeutung: Denn digitale Infrastruktur soll die Transportwege überziehen und die Knotenpunkte auf den bestehenden Routen noch effizienter machen. Das könnte wegweisend sein im internationalen Wettbewerb.Der Wirtschaftswissenschaftler Rolf Langhammer hat die digitale Seidenstraße am Kiel Institut für Weltwirtschaft genau im Blick: "Das Land möchte den Welthandel mit dieser Initiative papierlos machen", erklärt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit": "Die Abwicklung von Dokumenten und Akkreditiven könnte man in eine Blockchain packen, die im Rahmen von Smart Contracts auch eine Finanztransaktion auslöst, wenn ein Produkt beispielsweise in einem Hafen angekommen ist."Wenn chinesische Unternehmen aus IT und Finanzbranche bei der Digitalisierung der Seidenstraße zusammenarbeiten, dann könnte laut Langhammer eine neue Softwarekompetenz entstehen, die es so noch nicht gibt. Eine Entwicklung, der europäische Beobachter durchaus mit Misstrauen begegnen. So sehen Kritiker erhebliche Lücken im chinesischen Datenschutz. Sie befürchten, dass chinesische Kooperationen zu "chinesischen Standards" führen, die nicht mit europäischen Datenschutzregelungen mithalten können. Neben Fragen zur Datensicherheit auf chinesischen Servern stehen auch Umweltkriterien im Fokus, denn die Kühlung riesiger Datenmengen ist sehr energieintensiv und geht mit einem hohen CO2-Fußabdruck einher.Ludger Schuknecht, Vizepräsident der Asian Infrastructure Investment Bank, gibt sich optimistischer: "Das Einhalten von Standards ist das Entscheidende", sagt Schuknecht aus der Perspektive einer multilateralen Entwicklungsbank. Klare internationale Regelungen seien für beide Seiten von Vorteil - egal ob beim Datenschutz oder im Straßenbau. Schuknecht glaubt, dass die Chinesen aus Anfangsfehlern der Seidenstraßen-Initiative gelernt hätten: So lege das Land etwa mehr Wert darauf als vor zehn Jahren, dass sich weniger finanzstarke ausländische Partner bei Projekten nicht überschuldeten. Schon aus Eigeninteresse achte China heute mehr auf internationale Standards.Ob das ausreicht, stellen Kritiker infrage. Wie entgegenkommend China beim Ausbau der digitalen Seidenstraße sein wird, bleibt für auch für Rolf Langhammer fraglich. Denn er bemängelt ja gerade, dass es noch keinen internationalen Standard für Cybersecurity gibt: "Wir bewegen uns in unkartiertem Gelände", konstatiert der Ökonom. China, so seine Befürchtungen, könnte genau diese Lücke ausnutzen. Top-Informatiker habe das Land reichlich, genug Geld ebenfalls. Für ihn hat China die besten Voraussetzungen, um auch auf der digitalen Seidenstraße schneller unterwegs zu sein als andere Länder - auch als Europa.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
1/26/202334 minutes, 32 seconds
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Arktische Seidenstraße: China sichert sich neue Wege in die Welt

Die Geschichte der Seidenstraße beginnt weit vor unserer Zeitrechnung: Schon im Jahr 200 vor Christus nutzten Händler ein riesiges Netz aus Karawanenstraßen. Ihre Kamele transportierten Gewürze und Arzneien, Edelsteine, Pelze und natürlich Seide. Über 6400 Kilometer erstreckten sich die Handelsrouten, durchquerten Steppen, Wüsten und Gebirge. Mit der alten Seidenstraße stand chinesischen Händlern der Weg offen bis zum römischen Reich.Mit der neuen Seidenstraße will China die uralten Handelsrouten erneuern und erweitern. Die Chinesen investieren seit 2013 in die Infrastruktur, bauen und optimieren Trassen, Straßen und Häfen auf drei Kontinenten. Die Dimensionen sind kaum vorstellbar, die Investitionen werden auf rund 900 Milliarden US-Dollar geschätzt. Hendrik Wehlen, Logistikprofi beim größten europäischen Waggonvermieter VTG, hat die Entwicklung auf der Schiene genau verfolgt: In zehn Jahren habe sich die Zahl der Züge von China nach Deutschland von 80 auf 15.000 erhöht, erzählt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Massiv zugelegt hat auch die Containerschifffahrt auf der maritimen Seidenstraße, die China mit Indien und Afrika verbindet und durch den Suezkanal ins Mittelmeer führt. Etwa 25 bis 30 Tage ist ein Schiff von China nach Deutschland unterwegs, "normale" Wartezeit inklusive. Wenn es nach Chinas Staatschef Xi Jinping geht, wird sich diese Zeit künftig verkürzen. Xi verfolgt eine Idee, für die er sich sogar den Klimawandel zunutze macht: die arktische Seidenstraße. Der Weg durchs Polarmeer ist viel kürzer. Die Schiffe sind im Schnitt zehn Tage schneller, auch die Treibstoffkosten sinken. Und schon jetzt ist auf der Strecke nur noch im Winter der Einsatz von Eisbrechern nötig. Je stärker das Eis schmilzt, desto profitabler wird diese Idee. Europäische Kritiker schauen aber nicht allein auf ökonomische Interessen. Umweltschützer sorgen sich um das fragile Ökosystem, auch angesichts der in der Arktis vermuteten immensen Bodenschätze. Zudem ist die Nähe zu Russland bedenklich. Das Land verfügt über rund 24.000 Kilometer arktische Küstenlinie und kontrolliert die gesamte Nordostpassage. Schiffe müssen für die Durchfahrt zahlen, auch die Eisbrecher baut Russland. Europäische Kunden meiden seit dem Krieg in der Ukraine die Landroute und den Weg entlang der russischen Küste, berichtet Logistiker Wehlen. Durch die breit aufgestellte Seidenstraßen-Initiative hat China im vergangenen Jahrzehnt seine Bedeutung als Handelsmacht mehr als deutlich gemacht. Die EU versucht erst seit kurzem gegenzusteuern. Ihre eigene Initiative "Global Gateway" will weltweit Infrastrukturprojekte fördern, dabei aber Nachhaltigkeitskriterien und das Wohl der Partnerländer im Blick haben, denn gerade das steht bei China in der Kritik. Doch während die EU hauptsächlich diskutiert, hat China längst Fakten geschaffen. Angesichts des enormen Vorsprungs der Chinesen wirkt die Aufholjagd in Afrika bereits vergeblich. "Europa ist einfach zu spät aufgewacht", bestätigt auch Andreas Breinbauer, Logistikprofessor aus Wien. Und die Arktis habe "Global Gateway" bisher nicht im Blick. Investitionen im russischen Teil verbieten sich seit Putins Invasion in der Ukraine zwar von selbst. Doch die skandinavische Arktis könnte auch wirtschaftlich immer mehr zu einem strategisch wichtigen Punkt werden, denn hier könnte sich in Zukunft Chinas arktische Seidenstraße mit den bereits bestehenden Handelswegen auf dem Landweg verbinden.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
1/19/202337 minutes
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Arktische Seidenstraße: China sichert sich neue Wege in die Welt

Die Geschichte der Seidenstraße beginnt weit vor unserer Zeitrechnung: Schon im Jahr 200 vor Christus nutzten Händler ein riesiges Netz aus Karawanenstraßen. Ihre Kamele transportierten Gewürze und Arzneien, Edelsteine, Pelze und natürlich Seide. Über 6400 Kilometer erstreckten sich die Handelsrouten, durchquerten Steppen, Wüsten und Gebirge. Mit der alten Seidenstraße stand chinesischen Händlern der Weg offen bis zum römischen Reich.Mit der neuen Seidenstraße will China die uralten Handelsrouten erneuern und erweitern. Die Chinesen investieren seit 2013 in die Infrastruktur, bauen und optimieren Trassen, Straßen und Häfen auf drei Kontinenten. Die Dimensionen sind kaum vorstellbar, die Investitionen werden auf rund 900 Milliarden US-Dollar geschätzt. Hendrik Wehlen, Logistikprofi beim größten europäischen Waggonvermieter VTG, hat die Entwicklung auf der Schiene genau verfolgt: In zehn Jahren habe sich die Zahl der Züge von China nach Deutschland von 80 auf 15.000 erhöht, erzählt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Massiv zugelegt hat auch die Containerschifffahrt auf der maritimen Seidenstraße, die China mit Indien und Afrika verbindet und durch den Suezkanal ins Mittelmeer führt. Etwa 25 bis 30 Tage ist ein Schiff von China nach Deutschland unterwegs, "normale" Wartezeit inklusive. Wenn es nach Chinas Staatschef Xi Jinping geht, wird sich diese Zeit künftig verkürzen. Xi verfolgt eine Idee, für die er sich sogar den Klimawandel zunutze macht: die arktische Seidenstraße. Der Weg durchs Polarmeer ist viel kürzer. Die Schiffe sind im Schnitt zehn Tage schneller, auch die Treibstoffkosten sinken. Und schon jetzt ist auf der Strecke nur noch im Winter der Einsatz von Eisbrechern nötig. Je stärker das Eis schmilzt, desto profitabler wird diese Idee. Europäische Kritiker schauen aber nicht allein auf ökonomische Interessen. Umweltschützer sorgen sich um das fragile Ökosystem, auch angesichts der in der Arktis vermuteten immensen Bodenschätze. Zudem ist die Nähe zu Russland bedenklich. Das Land verfügt über rund 24.000 Kilometer arktische Küstenlinie und kontrolliert die gesamte Nordostpassage. Schiffe müssen für die Durchfahrt zahlen, auch die Eisbrecher baut Russland. Europäische Kunden meiden seit dem Krieg in der Ukraine die Landroute und den Weg entlang der russischen Küste, berichtet Logistiker Wehlen.  Durch die breit aufgestellte Seidenstraßen-Initiative hat China im vergangenen Jahrzehnt seine Bedeutung als Handelsmacht mehr als deutlich gemacht. Die EU versucht erst seit kurzem gegenzusteuern. Ihre eigene Initiative "Global Gateway" will weltweit Infrastrukturprojekte fördern, dabei aber Nachhaltigkeitskriterien und das Wohl der Partnerländer im Blick haben, denn gerade das steht bei China in der Kritik. Doch während die EU hauptsächlich diskutiert, hat China längst Fakten geschaffen. Angesichts des enormen Vorsprungs der Chinesen wirkt die Aufholjagd in Afrika bereits vergeblich. "Europa ist einfach zu spät aufgewacht", bestätigt auch Andreas Breinbauer, Logistikprofessor aus Wien. Und die Arktis habe "Global Gateway" bisher nicht im Blick. Investitionen im russischen Teil verbieten sich seit Putins Invasion in der Ukraine zwar von selbst. Doch die skandinavische Arktis könnte auch wirtschaftlich immer mehr zu einem strategisch wichtigen Punkt werden, denn hier könnte sich in Zukunft Chinas arktische Seidenstraße mit den bereits bestehenden Handelswegen auf dem Landweg verbinden.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
1/18/202337 minutes
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Schweiz: Wie neutral ist das Land wirklich?

Die Schweiz trägt die EU-Sanktionen gegen Russland mit. Hat sie also durch den Ukraine-Krieg ihre Neutralität aufgegeben? Darüber diskutieren der deutsch-schweizerische Wirtschaftsexperte Markus Will und Erwin Bollinger, Botschafter im Staatssekretariat für Wirtschaft SECO in Bern.In der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit" thematisieren die beiden zudem die Handelsbeziehungen zwischen zwei wirtschaftlich starken Nachbarländern und zeigen auf, wie Deutschland und die Schweiz voneinander profitieren.Weiteres Thema: Das 53. World Economic Forum in Davos. Im Schweizer Bergdorf Davos laufen aktuell die Vorbereitungen für das Weltwirtschaftsforum. Kann die Veranstaltung wirklich helfen, die zentralen Probleme unserer Zeit zu lösen? Markus Will verneint diese Frage und fordert mehr "Kante" von der Veranstaltung ein.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
1/12/202354 minutes, 26 seconds
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Schweiz: Wie neutral ist das Land wirklich?

Die Schweiz trägt die EU-Sanktionen gegen Russland mit. Hat sie also durch den Ukraine-Krieg ihre Neutralität aufgegeben? Darüber diskutieren der deutsch-schweizerische Wirtschaftsexperte Markus Will und Erwin Bollinger, Botschafter im Staatssekretariat für Wirtschaft SECO in Bern. In der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit" thematisieren die beiden zudem die Handelsbeziehungen zwischen zwei wirtschaftlich starken Nachbarländern und zeigen auf, wie Deutschland und die Schweiz voneinander profitieren. Weiteres Thema: Das 53. World Economic Forum in Davos. Im Schweizer Bergdorf Davos laufen aktuell die Vorbereitungen für das Weltwirtschaftsforum. Kann die Veranstaltung wirklich helfen, die zentralen Probleme unserer Zeit zu lösen? Markus Will verneint diese Frage und fordert mehr "Kante" von der Veranstaltung ein.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
1/12/202354 minutes, 26 seconds
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Südafrika: Haben wir das Land an China verloren?

Knapp 600 deutsche Unternehmen sind in Südafrika vor Ort. Für viele ist das Land ein Sprungbrett für den afrikanischen Kontinent. Besonders wichtig im Handel mit Südafrika sind die Kfz-Branche und der Rohstoffsektor. Das deutsch-südafrikanische Handelsvolumen lag im Jahr 2021 bei über 20 Milliarden Euro - das ist fast so viel wie das deutsch-indische Handelsvolumen. Damit ist Südafrika für Deutschland bereits jetzt der wichtigste Handelspartner südlich der Sahara.Mit Chinas wirtschaftlicher Verbindung zu Südafrika kann Deutschland allerdings nicht mithalten: Das Land ist seit Jahren maßgeblicher Kreditgeber für Infrastrukturprojekte. Laut einer Studie der Friedrich-Naumann-Stiftung sind chinesische Geldgeber beliebt, da sie Projekte schnell entscheiden und umsetzen, sich weniger als der Westen in interne Angelegenheiten einmischen und zudem weniger Skrupel vor Korruption haben.Seit der russischen Invasion in der Ukraine wollen deutsche Politiker die Zusammenarbeit mit Südafrika weiter verstärken - besonders im Bereich Energie. Deutschland suche aktuell die Nähe des Landes, weil man Rohstoffe benötige, sagt Mauro Toldo, Finanzexperte der DekaBank, im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Südafrika aber fühle sich "vernachlässigt vom Westen" und orientiere sich zunehmend in Richtung anderer Partner wie China oder sogar Russland.Höchste Zeit also für Deutschland, es besser zu machen und die wirtschaftlichen Beziehungen mit Südafrika weiterzuentwickeln. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck stellte etwa Reformen für Kreditgarantien in Aussicht, um dem deutschen Mittelstand Investitionen in Afrika und damit den Schritt auf den Kontinent zu erleichtern. Südafrika als Investitionsstandort soll so für deutsche Unternehmen attraktiver gemacht werden.Melanie Müller, Südafrika-Expertin der Stiftung Wissenschaft und Politik, erinnert dabei daran, dass wirtschaftliches Engagement immer beiden Seiten dienen sollte: Vor allem beim Thema Energie müsse es auch darum gehen, Südafrikas eigenen Bedarf zu decken. Denn immer wieder kommt es in dem Land zu stundenlangen Blackouts, die die südafrikanische Wirtschaft schwächen und somit auf Kosten des Wachstums gehen.Ihr Plädoyer ist klar: "Wir müssen als EU ein bisschen was geben, wenn wir langfristig stabile Beziehungen aufbauen wollen." Mit Blick auf das Thema Rohstoffe müsste mehr Wertschöpfung im Land selbst passieren - in Südafrika genau wie in anderen afrikanischen Ländern, fordert die Politologin. Europäische Unternehmen sollten Rohstoffe wie Erze nicht nur fördern, ausführen und dann selbst an der Weiterverarbeitung verdienen, sondern durch den Bau von Schmelzen und Raffinerien die Wertschöpfung vor Ort unterstützen. Neue Arbeitsplätze könnten so entstehen, und die Industrialisierung würde vorangetrieben. Das wäre auch für Südafrika wichtig.Wenn Deutschland stärker darauf achtet, dass auch Südafrika selbst von der Zusammenarbeit profitiert, wäre das ein Versuch, der chinesischen Konkurrenz zumindest Paroli zu bieten. Aber das geht nur im Team. Mauro Toldo bringt gut auf den Punkt, was wir bei der Zusammenarbeit mit Südafrika nicht aus den Augen verlieren sollten: "Wir können euch nicht nur was zeigen, sondern wir können auch was von euch lernen."Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
1/5/202337 minutes, 46 seconds
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Südafrika: Haben wir das Land an China verloren?

Knapp 600 deutsche Unternehmen sind in Südafrika vor Ort. Für viele ist das Land ein Sprungbrett für den afrikanischen Kontinent. Besonders wichtig im Handel mit Südafrika sind die Kfz-Branche und der Rohstoffsektor. Das deutsch-südafrikanische Handelsvolumen lag im Jahr 2021 bei über 20 Milliarden Euro - das ist fast so viel wie das deutsch-indische Handelsvolumen. Damit ist Südafrika für Deutschland bereits jetzt der wichtigste Handelspartner südlich der Sahara.Mit Chinas wirtschaftlicher Verbindung zu Südafrika kann Deutschland allerdings nicht mithalten: Das Land ist seit Jahren maßgeblicher Kreditgeber für Infrastrukturprojekte. Laut einer Studie der Friedrich-Naumann-Stiftung sind chinesische Geldgeber beliebt, da sie Projekte schnell entscheiden und umsetzen, sich weniger als der Westen in interne Angelegenheiten einmischen und zudem weniger Skrupel vor Korruption haben.Seit der russischen Invasion in der Ukraine wollen deutsche Politiker die Zusammenarbeit mit Südafrika weiter verstärken - besonders im Bereich Energie. Deutschland suche aktuell die Nähe des Landes, weil man Rohstoffe benötige, sagt Mauro Toldo, Finanzexperte der DekaBank, im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Südafrika aber fühle sich "vernachlässigt vom Westen" und orientiere sich zunehmend in Richtung anderer Partner wie China oder sogar Russland.Höchste Zeit also für Deutschland, es besser zu machen und die wirtschaftlichen Beziehungen mit Südafrika weiterzuentwickeln. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck stellte etwa Reformen für Kreditgarantien in Aussicht, um dem deutschen Mittelstand Investitionen in Afrika und damit den Schritt auf den Kontinent zu erleichtern. Südafrika als Investitionsstandort soll so für deutsche Unternehmen attraktiver gemacht werden.Melanie Müller, Südafrika-Expertin der Stiftung Wissenschaft und Politik, erinnert dabei daran, dass wirtschaftliches Engagement immer beiden Seiten dienen sollte: Vor allem beim Thema Energie müsse es auch darum gehen, Südafrikas eigenen Bedarf zu decken. Denn immer wieder kommt es in dem Land zu stundenlangen Blackouts, die die südafrikanische Wirtschaft schwächen und somit auf Kosten des Wachstums gehen.Ihr Plädoyer ist klar: "Wir müssen als EU ein bisschen was geben, wenn wir langfristig stabile Beziehungen aufbauen wollen." Mit Blick auf das Thema Rohstoffe müsste mehr Wertschöpfung im Land selbst passieren - in Südafrika genau wie in anderen afrikanischen Ländern, fordert die Politologin. Europäische Unternehmen sollten Rohstoffe wie Erze nicht nur fördern, ausführen und dann selbst an der Weiterverarbeitung verdienen, sondern durch den Bau von Schmelzen und Raffinerien die Wertschöpfung vor Ort unterstützen. Neue Arbeitsplätze könnten so entstehen, und die Industrialisierung würde vorangetrieben. Das wäre auch für Südafrika wichtig.Wenn Deutschland stärker darauf achtet, dass auch Südafrika selbst von der Zusammenarbeit profitiert, wäre das ein Versuch, der chinesischen Konkurrenz zumindest Paroli zu bieten. Aber das geht nur im Team. Mauro Toldo bringt gut auf den Punkt, was wir bei der Zusammenarbeit mit Südafrika nicht aus den Augen verlieren sollten: "Wir können euch nicht nur was zeigen, sondern wir können auch was von euch lernen."Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
1/5/202337 minutes, 46 seconds
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Vatikanstadt: Wie korrupt ist der kleinste Staat der Welt?

Mitten in der italienischen Hauptstadt Rom liegt der kleinste Staat der Welt: Die Vatikanstadt besteht aus Petersdom und Petersplatz, der Sixtinischen Kapelle sowie weltweit bekannten Museen und Gärten. Ihre Kirchen und Kulturschätze konzentrieren sich auf einer Fläche von nur 0,44 Quadratkilometern. Rund 800 Menschen leben dort. Der bekannteste Einwohner des Vatikans ist Papst Franziskus, das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche.Die religiöse Ausbildung des 86-Jährigen ist unumstritten, seine Wirtschaftskompetenz hingegen halten Experten für ausbaufähig. "Die letzten beiden Päpste haben, was Finanzen angeht, keinen Überblick", übt Vatikan-Kenner Ulrich Nersinger im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" scharfe Kritik nicht nur an Franziskus, sondern auch an seinem deutschen Vorgänger, Papst Benedikt XVI. Und in ihrem Umfeld gebe es Menschen mit krimineller Energie, "die das eiskalt ausnutzen", sagt Nersinger. Als eigenem Staat fehle es dem Vatikan an entsprechender Wirtschafts- und Finanzexpertise. Das äußere sich in Korruptionsskandalen.Ein aktuelles Beispiel ist der Gerichtsprozess um eine Londoner Luxusimmobilie, die der Vatikan für rund 350 Millionen Euro erworben haben soll. Grundsätzlich ist es gängige Praxis, dass der Vatikan in Immobilien investiert. Es gehört zur Geldanlage-Strategie des Ministaats, um Einnahmen zu erwirtschaften. Allerdings gehen mit dem Kauf dieser Immobilie auch viele Vorwürfe einher: Veruntreuung von Geldern, Geldwäsche und Betrug. Dafür müssen sich mehrere Beschuldigte, unter anderem auch zum ersten Mal ein Kardinal, vor Gericht verantworten. Mittlerweile hat der Vatikan die besagte Immobilie mit rund 100 Millionen Euro Verlust an den US-Finanzinvestor Bain Capital verkauft. Auch ein heiliger Staat scheint nicht vor korrupten und kriminellen Praktiken gefeit.Als ntv-Korrespondent in Rom beobachtet Udo Gümpel diesen Prozess ganz genau. Angehörige des Vatikans hätten sich mit Hilfe obskurer Finanzmanager bereichert, berichtet er in "Wirtschaft Welt & Weit". "Da ist der Vatikan im Grunde genommen das Opfer." Allerdings sieht Gümpel auch eine gewisse Mitschuld, da die eigene Inkompetenz in finanziellen Angelegenheiten diese kriminellen Machenschaften überhaupt erst möglich mache.Wenig kompetent in Finanzfragen wirkte auch schon Papst Paul VI. im Jahr 1968: Damals verbot er den katholischen Gläubigen künstliche Verhütungsmittel, hatte dabei aber übersehen, dass der Vatikan in das deutsche Pharmaunternehmen Schering investiert war und somit an der Herstellung der Antibabypille mitverdiente. Die Folgen: der Spitzname "Pillen-Paul" und ein massiver Verlust an Glaubwürdigkeit.Letzteres ist auch ein Problem der Gegenwart: Der Umgang mit den Opfern der Missbrauchsskandale ließ viele Gläubige nicht nur an der katholischen Kirche zweifeln, sondern führte auch zu einer massiven Austrittswelle in Deutschland. Weniger Kirchensteuern bei uns bedeuten zugleich weniger Einnahmen für den Vatikan. Ein gutes Beispiel also, wie eng Glaubwürdigkeit und Finanzdaten zusammenhängen.Für Vatikan-Kenner Udo Gümpel ist eines klar: "Die einzige Waffe des Papstes ist seine moralische Autorität". Die gilt es, für die Zukunft zu bewahren. Denn mit Wirtschaftskompetenz, so auch Nersingers Erwartung, wird das Staatsoberhaupt der letzten absoluten Monarchie in Europa auch im Jahr 2024 voraussichtlich nicht punkten.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
12/22/202239 minutes, 47 seconds
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Vatikanstadt: Wie korrupt ist der kleinste Staat der Welt?

Mitten in der italienischen Hauptstadt Rom liegt der kleinste Staat der Welt: Die Vatikanstadt besteht aus Petersdom und Petersplatz, der Sixtinischen Kapelle sowie weltweit bekannten Museen und Gärten. Ihre Kirchen und Kulturschätze konzentrieren sich auf einer Fläche von nur 0,44 Quadratkilometern. Rund 800 Menschen leben dort. Der bekannteste Einwohner des Vatikans ist Papst Franziskus, das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche.Die religiöse Ausbildung des 86-Jährigen ist unumstritten, seine Wirtschaftskompetenz hingegen halten Experten für ausbaufähig. "Die letzten beiden Päpste haben, was Finanzen angeht, keinen Überblick", übt Vatikan-Kenner Ulrich Nersinger im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" scharfe Kritik nicht nur an Franziskus, sondern auch an seinem deutschen Vorgänger, Papst Benedikt XVI. Und in ihrem Umfeld gebe es Menschen mit krimineller Energie, "die das eiskalt ausnutzen", sagt Nersinger. Als eigenem Staat fehle es dem Vatikan an entsprechender Wirtschafts- und Finanzexpertise. Das äußere sich in Korruptionsskandalen.Ein aktuelles Beispiel ist der Gerichtsprozess um eine Londoner Luxusimmobilie, die der Vatikan für rund 350 Millionen Euro erworben haben soll. Grundsätzlich ist es gängige Praxis, dass der Vatikan in Immobilien investiert. Es gehört zur Geldanlage-Strategie des Ministaats, um Einnahmen zu erwirtschaften. Allerdings gehen mit dem Kauf dieser Immobilie auch viele Vorwürfe einher: Veruntreuung von Geldern, Geldwäsche und Betrug. Dafür müssen sich mehrere Beschuldigte, unter anderem auch zum ersten Mal ein Kardinal, vor Gericht verantworten. Mittlerweile hat der Vatikan die besagte Immobilie mit rund 100 Millionen Euro Verlust an den US-Finanzinvestor Bain Capital verkauft. Auch ein heiliger Staat scheint nicht vor korrupten und kriminellen Praktiken gefeit.Als ntv-Korrespondent in Rom beobachtet Udo Gümpel diesen Prozess ganz genau. Angehörige des Vatikans hätten sich mit Hilfe obskurer Finanzmanager bereichert, berichtet er "Wirtschaft Welt & Weit". "Da ist der Vatikan im Grunde genommen das Opfer." Allerdings sieht Gümpel auch eine gewisse Mitschuld, da die eigene Inkompetenz in finanziellen Angelegenheiten diese kriminellen Machenschaften überhaupt erst möglich mache.Wenig kompetent in Finanzfragen wirkte auch schon Papst Paul VI. im Jahr 1968: Damals verbot er den katholischen Gläubigen künstliche Verhütungsmittel, hatte dabei aber übersehen, dass der Vatikan in das deutsche Pharmaunternehmen Schering investiert war und somit an der Herstellung der Anti-Baby-Pille mitverdiente. Die Folgen: der Spitzname "Pillen-Paul" und ein massiver Verlust an Glaubwürdigkeit.Letzteres ist auch ein Problem der Gegenwart: Der Umgang mit den Opfern der Missbrauchsskandale ließ viele Gläubige nicht nur an der katholischen Kirche zweifeln, sondern führte auch zu einer zu massiven Austrittswelle in Deutschland. Weniger Kirchensteuern bei uns bedeuten zugleich weniger Einnahmen für den Vatikan. Ein gutes Beispiel also, wie eng Glaubwürdigkeit und Finanzdaten zusammenhängen.Für Vatikan-Kenner Udo Gümpel ist eines klar: "Die einzige Waffe des Papstes ist seine moralische Autorität". Die gilt es, für die Zukunft zu bewahren. Denn mit Wirtschaftskompetenz, so auch Nersingers Erwartung, wird das Staatsoberhaupt der letzten absoluten Monarchie in Europa auch im Jahr 2024 voraussichtlich nicht punkten.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
12/22/202239 minutes, 47 seconds
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Norwegen: Einzigartiges U-Boot-Projekt mit Deutschland

Im äußersten Nordosten grenzt Norwegen an Russland. Die knapp 200 Kilometer lange Landgrenze bildet zugleich die Trennlinie zwischen Russland und der NATO. Dazu kommt eine rund 23 Kilometer lange Seegrenze. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine rückt die geografische Nähe beider Länder verstärkt in den Fokus.Als NATO-Mitglied steht Norwegen fest an der Seite des Westens - auch militärisch: "Es ist ganz klar geworden, dass Russland eine regionale Bedrohung für Europa ist", sagt Torgeir Larsen im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" über den russischen Angriff auf die Ukraine. Der norwegische Botschafter in Deutschland war früher Stabschef von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Für ihn hat Putins Invasion Europa stark verändert.Dass Deutschland und Norwegen nun eine umfassende U-Boot-Kooperation ins Leben gerufen haben, ist für Larsen ein wichtiges Signal: "Der Deal mit Deutschland ist einzigartig und wichtig für die Verteidigung Europas", betont der Botschafter.Der deutsch-norwegische U-Boot-Deal sieht vor, dass bei ThyssenKrupp Marine Systems in Kiel sechs U-Boote entstehen sollen. Zwei von ihnen sind für die deutsche Marine vorgesehen, vier gehen nach Norwegen. Die Konstruktionsphase läuft bereits, im September 2023 soll der Bau starten.Die U-Boote vom Typ 212CD sollen vor allem helfen, die NATO-Nordflanke im Atlantik zu sichern. Zugleich wären sie aber auch in der vergleichsweisen flachen Ostsee einsetzbar. Bis das erste der sechs U-Boote unter norwegischer Flagge in See stechen kann, wird es allerdings noch etwa sieben Jahre dauern.Die Auswirkungen auf die Wirtschaft hingegen schlagen schneller durch. Das verteidigungspolitische Projekt geht nicht nur einher mit gemeinsamer Schulung und Ausbildung, sondern vor allem mit einer bilateralen Industriekooperation: Zum einen verbucht ThyssenKrupp Marine Systems einen Großauftrag in Höhe von 5,5 Milliarden Euro. Zum anderen profitiert auch die norwegische Wirtschaft. Denn der Deal sieht vor, dass innovative norwegische Unternehmen im Zuge des Projekts zum Beispiel als Zulieferer Aufträge erhalten. Gelder fließen also nicht nur von Norwegen nach Deutschland, sondern auch zurück. Eine Win-win-Situation, von der beide Länder profitieren.Norwegen ist von jeher eine Energienation. Seit dem Ukrainekrieg ist Norwegen Deutschlands wichtigster Erdgaslieferant: Rund ein Drittel der hierzulande genutzten Gasmenge stammt aus dem Königreich. Reich geworden ist Norwegen durch Rohstoffe wie Erdöl. Bei der eigenen Energieversorgung setzt das Land jedoch hauptsächlich auf Wasserkraft. Bis zum Jahr 2040 sollen zudem 1500 neue Windräder auf See gebaut werden. Beim Ausbau Erneuerbarer Energien wollen Norwegen und Deutschland künftig noch stärker zusammenarbeiten.Für Michael Kern, Geschäftsführer der Auslandshandelskammer in Oslo, gilt es heutzutage mehr denn je, die Energie-Infrastruktur zu schützen. Dazu zählt für ihn auch das Pipeline-Netz unter Wasser, das dem Transport von Erdgas und künftig auch von Wasserstoff dienen soll. Der U-Boot-Deal zwischen Deutschland und Norwegen, so hofft er, wird seinen Teil dazu beitragen.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
12/15/202246 minutes, 44 seconds
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Norwegen: Einzigartiges U-Boot-Projekt mit Deutschland

Im äußersten Nordosten grenzt Norwegen an Russland. Die knapp 200 Kilometer lange Landgrenze bildet zugleich die Trennlinie zwischen Russland und der NATO. Dazu kommt eine rund 23 km lange Seegrenze. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine rückt die geografische Nähe beider Länder verstärkt in den Fokus.Als NATO-Mitglied steht Norwegen fest an der Seite des Westens - auch militärisch: "Es ist ganz klar geworden, dass Russland eine regionale Bedrohung für Europa ist", sagt Torgeir Larsen im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" über den russischen Angriff auf die Ukraine. Der norwegische Botschafter in Deutschland war früher Stabschef von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Für ihn hat Putins Invasion Europa stark verändert. Dass Deutschland und Norwegen nun eine umfassende U-Boot-Kooperation ins Leben gerufen haben, ist für Larsen ein wichtiges Signal: "Der Deal mit Deutschland ist einzigartig und wichtig für die Verteidigung Europas", betont der Botschafter.Der deutsch-norwegische U-Boot-Deal sieht vor, dass bei ThyssenKrupp Marine Systems in Kiel sechs U-Boote entstehen sollen. Zwei von ihnen sind für die deutsche Marine vorgesehen, vier gehen nach Norwegen. Die Konstruktionsphase läuft bereits, im September 2023 soll der Bau starten.Die U-Boote vom Typ 212CD sollen vor allem helfen, die NATO-Nordflanke im Atlantik zu sichern. Zugleich wären sie aber auch in der vergleichsweisen flachen Ostsee einsetzbar. Bis das erste der sechs U-Boote unter norwegischer Flagge in See stechen kann, wird es allerdings noch etwa sieben Jahre dauern.Die Auswirkungen auf die Wirtschaft hingegen schlagen schneller durch. Das verteidigungspolitische Projekt geht nicht nur einher mit gemeinsamer Schulung und Ausbildung, sondern vor allem mit einer bilateralen Industriekooperation: Zum einen verbucht ThyssenKrupp Marine Systems einen Großauftrag in Höhe von 5,5 Milliarden Euro. Zum anderen profitiert auch die norwegische Wirtschaft. Denn der Deal sieht vor, dass innovative norwegische Unternehmen im Zuge des Projekts zum Beispiel als Zulieferer Aufträge erhalten. Gelder fließen also nicht nur von Norwegen nach Deutschland, sondern auch zurück. Eine Win-win-Situation, von der beide Länder profitieren.Norwegen ist von jeher eine Energienation. Seit dem Ukrainekrieg ist Norwegen Deutschlands wichtigster Erdgaslieferant: Rund ein Drittel der hierzulande genutzten Gasmenge stammt aus dem Königreich. Reich geworden ist Norwegen durch Rohstoffe wie Erdöl. Bei der eigenen Energieversorgung setzt das Land jedoch hauptsächlich auf Wasserkraft. Bis zum Jahr 2040 sollen zudem 1500 neue Windräder auf See gebaut werden. Beim Ausbau Erneuerbarer Energien wollen Norwegen und Deutschland künftig noch stärker zusammenarbeiten.Für Michael Kern, Geschäftsführer der Auslandshandelskammer in Oslo, gilt es heutzutage mehr denn je, die Energie-Infrastruktur zu schützen. Dazu zählt für ihn auch das Pipeline-Netz unter Wasser, das dem Transport von Erdgas und künftig auch von Wasserstoff dienen soll. Der U-Boot-Deal zwischen Deutschland und Norwegen, so hofft er, wird seinen Teil dazu beitragen.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
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Iran: Die Ziele hinter Teherans Atompolitik

Die Mullahs fahren einen harten Kurs: Die internen Angelegenheiten der Islamischen Republik Iran gingen den Westen nichts an, heißt es seitens des Regimes. Keinem anderen Land sei es erlaubt, sich einzumischen. Diese Aussage bezieht sich einerseits auf die aktuelle Protestbewegung, andererseits auf den Ausbau der Atomtechnologie im Land. Nutzt der Iran Atomkraft wirklich nur zu friedlichen Zwecken? Oder will das Regime unter zivilem Deckmantel eine Atombombe bauen? Für den Islamwissenschaftler Guido Steinberg ist die Antwort klar: Der Iran stehe gerade an der Schwelle, sich nuklear zu bewaffnen, sagt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Er rechnet damit, dass der Iran in den nächsten Monaten mit einer entsprechenden Erklärung an die Öffentlichkeit gehen wird. Nur eine militärische Drohung - etwa von Israel oder den USA - könne das Regime noch davon abhalten.Der Politologe Ali Fathollah-Nejad erklärt, welches Ziel für ihn dahintersteckt: Teheran setze das Atomprogramm strategisch ein, "weil es genau weiß, was für Ängste im Westen geschürt werden", sagt der gebürtige Iraner. Seiner Ansicht nach möchte das Regime auf diese Weise immun werden gegen ausländische Angriffe - so wie es Nordkorea, das über Atomwaffen verfügt, seit Jahren gelingt.Um ihre Atompolitik durchzusetzen, zahlt die iranische Regierung einen hohen Preis: Die USA sind im Jahr 2018 aus dem internationalen Atomabkommen ausgestiegen und haben die Sanktionen gegen den Iran verschärft. Das hatte erhebliche Auswirkungen auf die dortige Wirtschaft. Betroffen sind auch deutsch-iranische Geschäftskontakte: Maschinen "made in Germany", einst ein Exportschlager in den Iran, werden kaum noch verkauft. Auf Dauer lässt sich das nur schwer durch russische oder chinesische Importe ausgleichen.Seit der Iran vom Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen wurde, ist auch der deutsch-iranische Außenhandel massiv eingebrochen. Innerhalb eines Jahres hat er sich von über 3 Milliarden Euro auf rund 1,7 Milliarden Euro fast halbiert. Mit Umweg über die Türkei könnten Unternehmen zwar Sanktionen aushebeln, erklärt Steinberg. Und kleinere Geschäfte würden sogar wieder per Geldkoffer abgewickelt. Doch all das spiele sich ab in einem Bereich, der "volkswirtschaftlich kaum noch eine Rolle spielt."Dabei werde seitens des Regimes propagiert, dass es ein Recht auf Atomtechnologie gäbe, das für die Industrialisierung des Landes unverzichtbar sei, erklärt Fathollah-Nejad. Es gehe darum, nationalen Stolz zu verbreiten, um sich die Zustimmung der Bevölkerung zu sichern. Allerdings schwächen die Sanktionen die iranische Wirtschaft enorm. Der Versuch des Regimes, das Atomprogramm als "Zeichen der Selbstbestimmung" des Iran zu verkaufen, trifft daher immer mehr auf Ablehnung, so der Politologe.Aktuell ist die Lage im Land unübersichtlich: Steinberg hält die Machtbasis des Regimes trotz der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung für weitgehend intakt und sieht "mehrere 100.000 Mann, die bereit sind, für dieses Regime massenhaft zu töten, zu verhaften und zu foltern." Fathollah-Nejad glaubt trotzdem fest an einen revolutionären Prozess. Selbst wenn die Proteste aktuell noch keinen Erfolg bringen sollten, ist für ihn "die nächste Explosion des Zorns nur eine Frage der Zeit." Er sieht Potenzial für Veränderung: "Wenn nicht kurzfristig, dann mittelfristig." Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
12/8/202252 minutes, 37 seconds
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Iran: Die Ziele hinter Teherans Atompolitik

Die Mullahs fahren einen harten Kurs: Die internen Angelegenheiten der Islamischen Republik Iran gingen den Westen nichts an, heißt es seitens des Regimes. Keinem anderen Land sei es erlaubt, sich einzumischen. Diese Aussage bezieht sich einerseits auf die aktuelle Protestbewegung, andererseits auf den Ausbau der Atomtechnologie im Land.Nutzt der Iran Atomkraft wirklich nur zu friedlichen Zwecken? Oder will das Regime unter zivilem Deckmantel eine Atombombe bauen? Für den Islamwissenschaftler Guido Steinberg ist die Antwort klar: Der Iran stehe gerade an der Schwelle, sich nuklear zu bewaffnen, sagt er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Er rechnet damit, dass der Iran in den nächsten Monaten mit einer entsprechenden Erklärung an die Öffentlichkeit gehen wird. Nur eine militärische Drohung - etwa von Israel oder den USA - könne das Regime noch davon abhalten.Der Politologe Ali Fathollah-Nejad erklärt, welches Ziel für ihn dahintersteckt: Teheran setze das Atomprogramm strategisch ein, "weil es genau weiß, was für Ängste im Westen geschürt werden", sagt der gebürtige Iraner. Seiner Ansicht nach möchte das Regime auf diese Weise immun werden gegen ausländische Angriffe - so wie es Nordkorea, das über Atomwaffen verfügt, seit Jahren gelingt.Um ihre Atompolitik durchzusetzen, zahlt die iranische Regierung einen hohen Preis: Die USA sind im Jahr 2018 aus dem internationalen Atomabkommen ausgestiegen und haben die Sanktionen gegen den Iran verschärft. Das hatte erhebliche Auswirkungen auf die dortige Wirtschaft. Betroffen sind auch deutsch-iranische Geschäftskontakte: Maschinen "made in Germany", einst ein Exportschlager in den Iran, werden kaum noch verkauft. Auf Dauer lässt sich das nur schwer durch russische oder chinesische Importe ausgleichen.Seit der Iran vom Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen wurde, ist auch der deutsch-iranische Außenhandel massiv eingebrochen. Innerhalb eines Jahres hat er sich von über 3 Milliarden Euro auf rund 1,7 Milliarden Euro fast halbiert. Mit Umweg über die Türkei könnten Unternehmen zwar Sanktionen aushebeln, erklärt Steinberg. Und kleinere Geschäfte würden sogar wieder per Geldkoffer abgewickelt. Doch all das spiele sich ab in einem Bereich, der "volkswirtschaftlich kaum noch eine Rolle spielt."Dabei werde seitens des Regimes propagiert, dass es ein Recht auf Atomtechnologie gäbe, das für die Industrialisierung des Landes unverzichtbar sei, erklärt Fathollah-Nejad. Es gehe darum, nationalen Stolz zu verbreiten, um sich die Zustimmung der Bevölkerung zu sichern. Allerdings schwächen die Sanktionen die iranische Wirtschaft enorm. Der Versuch des Regimes, das Atomprogramm als "Zeichen der Selbstbestimmung" des Iran zu verkaufen, trifft daher immer mehr auf Ablehnung, so der Politologe.Aktuell ist die Lage im Land unübersichtlich: Steinberg hält die Machtbasis des Regimes trotz der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung für weitgehend intakt und sieht "mehrere 100.000 Mann, die bereit sind, für dieses Regime massenhaft zu töten, zu verhaften und zu foltern." Fathollah-Nejad glaubt trotzdem fest an einen revolutionären Prozess. Selbst wenn die Proteste aktuell noch keinen Erfolg bringen sollten, ist für ihn "die nächste Explosion des Zorns nur eine Frage der Zeit." Er sieht Potenzial für Veränderung: "Wenn nicht kurzfristig, dann mittelfristig." Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
12/8/202252 minutes, 37 seconds
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Katar: Wie der Emir Kurs auf die Welt nimmt

Eines vorneweg: Teil 2 unseres Katar-Doppels hatten wir leider bereits aufgezeichnet, bevor der Gas-Deal zwischen Deutschland und Katar bekannt wurde. Deshalb wird er in dieser Folge nicht thematisiert. In der aktuellen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit" schauen wir erneut auf die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Katar - allerdings nicht aus dem Blickwinkel der Fußball-WM, sondern es geht um die vielfältigen Beteiligungen des arabischen Landes an deutschen Unternehmen - und mögliche Chancen für Zukunftsprojekte.Zudem diskutieren Jeremias Kettner, Politikberater und Gründer der Unternehmensberatung "The Bridge", und Nahost-Experte Jürgen Hogrefe über geopolitische Besonderheiten und Katars Bedeutung auf dem internationalen Parkett.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
12/1/202230 minutes, 44 seconds
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Katar: Wie der Emir Kurs auf die Welt nimmt

Im zweiten Teil unserer Katar Folge sprechen wir über die Zukunft der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Katar. Wir sprechen über die Bereiche, in denen Deutschland und Katar zukünftig zusammenarbeiten. Mit Blick auf den Gasdeal diskutieren unsere Gäste Jeremias Kettner, Politikberater und Gründer der Unternehmensberatung "The Bridge", und Nahost-Experte Jürgen Hogrefe über die Möglichkeiten und Chancen trotz der aktuellen Umstände.Hier einige weiterführende Links:https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/katar-todesfaelle-von-arbeitsmigranten-untersuchenhttps://www.tagesspiegel.de/sport/40-6500-oder-15021-tote-bei-der-wm-in-katar-warum-die-ungewissheit-uber-die-wm-toten-der-eigentliche-skandal-ist-8896255.htmlhttps://www.deutschlandfunk.de/katar-wm-gastarbeiter-tote-100.htmlhttps://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsmigranten_in_Katarhttps://www.ilo.org/beirut/countries/qatar/lang--en/index.htmhttps://www.bgbau.de/fileadmin/Medien-Objekte/Medien/Broschuere_Flyer/ZDF-Flyer-2020.pdfhttps://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---arabstates/---ro-beirut/---ilo-qatar/documents/publication/wcms_828395.pdfSchreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
12/1/202230 minutes, 44 seconds
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Katar: Die Milliardengeschäfte mit der deutschen Wirtschaft

In der aktuellen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit" blicken wir auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und WM-Ausrichter Katar. Gesprächspartner sind der Nahostexperte Jürgen Hogrefe und Jeremias Kettner, Politikberater und Gründer der Unternehmensberatung "The Bridge". Weil das Thema so komplex ist, bereiten wir es in einer Doppelfolge auf. Teil zwei folgt nächste Woche.Hier einige weiterführende Links:https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/katar-todesfaelle-von-arbeitsmigranten-untersuchenhttps://www.tagesspiegel.de/sport/40-6500-oder-15021-tote-bei-der-wm-in-katar-warum-die-ungewissheit-uber-die-wm-toten-der-eigentliche-skandal-ist-8896255.htmlhttps://www.deutschlandfunk.de/katar-wm-gastarbeiter-tote-100.htmlhttps://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsmigranten_in_Katarhttps://www.ilo.org/beirut/countries/qatar/lang--en/index.htmhttps://www.bgbau.de/fileadmin/Medien-Objekte/Medien/Broschuere_Flyer/ZDF-Flyer-2020.pdfhttps://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---arabstates/---ro-beirut/---ilo-qatar/documents/publication/wcms_828395.pdfSchreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
11/24/202254 minutes, 37 seconds
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Katar: Die Milliardengeschäfte mit der deutschen Wirtschaft

In der aktuellen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit" blicken wir auf die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und WM-Ausrichter Katar. Gesprächspartner sind der Nahostexperte Jürgen Hogrefe und Jeremias Kettner, Politikberater und Gründer der Unternehmensberatung "The Bridge". Weil das Thema so komplex ist, bereiten wir es in einer Doppelfolge auf. Teil zwei folgt nächste Woche.Hier einige weiterführende Links:https://www.amnesty.de/allgemein/pressemitteilung/katar-todesfaelle-von-arbeitsmigranten-untersuchenhttps://www.tagesspiegel.de/sport/40-6500-oder-15021-tote-bei-der-wm-in-katar-warum-die-ungewissheit-uber-die-wm-toten-der-eigentliche-skandal-ist-8896255.htmlhttps://www.deutschlandfunk.de/katar-wm-gastarbeiter-tote-100.htmlhttps://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitsmigranten_in_Katarhttps://www.ilo.org/beirut/countries/qatar/lang--en/index.htmhttps://www.bgbau.de/fileadmin/Medien-Objekte/Medien/Broschuere_Flyer/ZDF-Flyer-2020.pdfhttps://www.ilo.org/wcmsp5/groups/public/---arabstates/---ro-beirut/---ilo-qatar/documents/publication/wcms_828395.pdfSchreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
11/24/202254 minutes, 37 seconds
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Kanada: Der (fast) perfekte Wasserstoff-Deal

Kanada will bis 2050 zum drittgrößten Wasserstoffproduzenten der Welt aufsteigen. Dafür ist Premierminister Justin Trudeau bereit, Milliardenbeträge in den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur zu investieren. Der neue Sektor soll rund 360.000 neue Jobs schaffen und umgerechnet einen Umsatz von 32 Milliarden Euro machen.Diese Ambitionen und Kanadas demokratisches Wertesystem machen das Land für Deutschland zu einem attraktiven Energiepartner. Vor knapp drei Monaten hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck deshalb gemeinsam mit dem kanadischen Energieminister Jonathan Wilkinson ein ambitioniertes Abkommen in Stephenville unterzeichnet: Demnach soll Kanada Deutschland bereits ab 2025 erste Mengen grünen Wasserstoff liefern. Für Habeck ist der deutsch-kanadische Wasserstoff-Deal ein Meilenstein.Auf den ersten Blick eine perfekte Partnerschaft, meint auch Till Mansmann, Innovationsbeauftragter für grünen Wasserstoff im Bundesforschungsministerium: "Partnerschaften mit Ländern, die uns sehr ähnlich sind, was Werte und Wirtschaftsvorstellungen angeht, sind gerade für den Hochlauf von Wasserstoff besonders wichtig", sagt er im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Doch auch wenn die Basis stimmt, sind noch einige Hürden zu überwinden. "Eine Frage, die in Kanada immer eine Rolle spielt, sind die Rechte der First Nations", warnt Energieexperte Hannes Koch vor zu viel Optimismus. Immer wieder gebe es Konflikte mit kanadischen Ureinwohnern aufgrund geplanter industrieller Eingriffe in Land und Natur. Auch wenn es in Stephenville zurzeit noch keine Proteste gibt, könnte sich das laut Koch in der nächsten Zeit ändern. Sollte es gar zu Gerichtsprozessen kommen, könnte das die Planung erheblich verzögern.Außerdem, so Koch, müsse die Infrastruktur für die Produktion von Wasserstoff überhaupt erstmal entstehen: "Das sind riesige technische Anlagen, angefangen von Windparks über Entsalzungsanlagen und Elektrolyseuren." Auch der entsprechende Hafen in Kanada muss erst einmal gebaut werden. Zudem müssen Kooperationen von Häfen auf beiden Seiten des Atlantiks gefördert und einheitliche Produktionsstandards geschaffen werden. All das braucht viel Know-how und vor allem Zeit.Hinzu kommt, dass auch die deutsche Wirtschaft rechtzeitig umrüsten muss. Schließlich reicht es nicht aus, nur die Produktion von Wasserstoff in Kanada hochzufahren, indem die dafür notwendige Infrastruktur gebaut wird. Auch die Kunden, also deutsche Fabriken, müssten ihre Produktionsanlagen rechtzeitig umstellen, um den Wasserstoff nutzen zu können, erinnert Mansmann. An diesem Punkt sieht er auch die Politik in der Pflicht. Innovationen müssten mehr gefördert und unternehmerische Risiken abgemildert werden.Diese Hürden beherzt anzugehen, lohnt sich vor dem Hintergrund der Energiewende aus Sicht von Mansmann und Koch in jedem Fall. Grüner Wasserstoff, der auf Basis von Wind- oder Sonnenenergie klimaneutral produziert wird, ist ein wichtiger Baustein für Deutschland, um bis 2045 klimaneutral zu werden.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deSie wollen keine Folge mehr verpassen? Dann abonnieren Sie "Wirtschaft Welt & Weit" ab sofort als Push-Nachricht in der ntv App.Sie wollen den Podcast abonnieren? RTL+ Musik. Apple Podcasts. Amazon Music. Spotify. Der RSS-FeedUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
11/17/202239 minutes, 12 seconds
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Kanada: Der (fast) perfekte Wasserstoff-Deal

Kanada will bis 2050 zum drittgrößten Wasserstoffproduzenten der Welt werden. Dafür ist Premierminister Justin Trudeau bereit, Milliardenbeträge in den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur zu investieren. Der neue Sektor soll rund 360.000 neue Jobs schaffen und umgerechnet einen Umsatz von 32 Milliarden Euro machen.Diese Ambitionen plus das demokratische Wertesystem, auf dem Kanadas Politik basiert, machen das Land für Deutschland zu einem attraktiven Energiepartner. Vor knapp drei Monaten hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck deshalb gemeinsam mit dem kanadischen Energieminister Jonathan Wilkinson ein ambitioniertes Abkommen in Stephenville unterzeichnet: Demnach soll Kanada Deutschland bereits ab 2025 erste Mengen grünen Wasserstoff liefern. Für Habeck ist der deutsch-kanadische Wasserstoff-Deal ein Meilenstein.Auf den ersten Blick eine perfekte Partnerschaft, meint auch Till Mansmann, Innovationsbeauftragter für grünen Wasserstoff im Bundesforschungsministerium: "Partnerschaften mit Ländern, die uns sehr ähnlich sind, was Werte und Wirtschaftsvorstellungen angeht, sind gerade für den Hochlauf von Wasserstoff besonders wichtig", sagt er im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Doch auch wenn die Basis stimmt, sind noch einige Hürden zu überwinden. "Eine Frage, die in Kanada immer eine Rolle spielt, sind die Rechte der First Nations", warnt Energieexperte Hannes Koch vor zu viel Optimismus. Immer wieder gebe es Konflikte mit kanadischen Ureinwohnern aufgrund geplanter industrieller Eingriffe in Land und Natur. Auch wenn es in Stephenville zurzeit noch keine Proteste gibt, könnte sich das laut Koch in der nächsten Zeit ändern. Sollte es gar zu Gerichtsprozessen kommen, könnte das die Planung erheblich verzögern.Außerdem, so Koch, müsse die Infrastruktur für die Produktion von Wasserstoff überhaupt erstmal entstehen: "Das sind riesige technische Anlagen, angefangen von Windparks über Entsalzungsanlagen und Elektrolyseuren." Auch der entsprechende Hafen in Kanada muss erst einmal gebaut werden. Zudem müssen Kooperationen von Häfen auf beiden Seiten des Atlantiks gefördert und einheitliche Produktionsstandards geschaffen werden. All das braucht viel Know-how und vor allem Zeit.Hinzu kommt, dass auch die deutsche Wirtschaft rechtzeitig umrüsten muss. Schließlich reicht es nicht aus, nur die Produktion von Wasserstoff in Kanada hochzufahren, indem die dafür notwendige Infrastruktur gebaut wird. Auch die Kunden, also deutsche Fabriken, müssten ihre Produktionsanlagen rechtzeitig umstellen, um den Wasserstoff nutzen zu können, erinnert Mansmann. An diesem Punkt sieht er auch die Politik in der Pflicht. Innovationen müssten mehr gefördert und unternehmerische Risiken abgemildert werden.Diese Hürden beherzt anzugehen, lohnt sich vor dem Hintergrund der Energiewende aus Sicht von Mansmann und Koch in jedem Fall. Grüner Wasserstoff, der auf Basis von Wind- oder Sonnenenergie klimaneutral produziert wird, ist ein wichtiger Baustein für Deutschland, um bis 2045 klimaneutral zu werden.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
11/17/202239 minutes, 12 seconds
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Indien: Für immer nur ein Zukunftsmarkt?

Raus aus der Abhängigkeit: Die Bundesregierung arbeitet hart daran, neue Energiepartner zu finden. Sich auf wenige große Gas-Lieferanten wie Russland zu konzentrieren, war pragmatisch und lukrativ, aber ebenso gefährlich. Diese Abhängigkeit ist eine große Gefahr für die deutsche Wirtschaft. Denn ähnlich wie Putin ist auch Xi Jinping bereit, im Zweifel einen Krieg mit seinem Nachbarn zu starten. Sollte China Taiwan angreifen, müsste sich Deutschland aufgrund transatlantischer Loyalität an Sanktionen gegen China beteiligen, so die Einschätzung von Experten. Sanktionen, die die deutsche Wirtschaft ebenfalls hart treffen würden. Wirtschaftlich wäre das also ein Eigentor.Um sich aus dieser Abhängigkeit zu lösen, braucht Deutschland mehr Handelspartner und eine größere Auswahl an Produktionsstandorten. Eine Schlüsselrolle könnte hierbei Indien spielen. Der Präsident der Frankfurt School of Finance & Management, Nils Stieglitz, sieht mit Blick auf Indien jetzt eine Zeitenwende, die er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" mit den Worten "der Aufstieg des indischen Tigers" beschreibt.Und tatsächlich tut sich in der größten Demokratie der Welt gerade viel: In Indien entsteht ein echter Binnenmarkt. Präsident Narendra Modi investiert Milliardensummen in die Infrastruktur des Landes: Laut dem Straßenbauprogramm der Zentralregierung sollen bis Ende 2025 rund 84.000 Kilometer Land- und Schnellstraßen fertiggestellt werden. Zudem wurde bereits 2017 die größte Steuerreform seit der Unabhängigkeit Indiens vor 75 Jahren eingeführt. Dazu gehört auch die landesweit einheitliche Umsatzsteuer, die als wichtiger Baustein für einen indischen Binnenmarkt gilt.Außerdem schreitet die Privatisierung voran: Erst vor kurzem hat die indische Regierung die Fluggesellschaft Air India an die Tata Group verkauft. Nils Stieglitz sieht hier ein erhebliches Bekenntnis indischer Großkonzerne: "Indische Konglomerate wie Tata, Adani und Reliance glauben fest an einen Industriestandort Indien und sind bereit, in den nächsten fünf bis acht Jahren mehr als 250 Milliarden US-Dollar zu investieren." All das sind Anzeichen für ein starkes Aufstreben der Wirtschaftsnation Indien. Und dabei ist nicht zu vergessen: Das Land ist bereits jetzt die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt.Stieglitz blickt deshalb mit besonderer Spannung auf das geplante Freihandelsabkommen, das bis Ende 2023 finalisiert werden soll: "Hier liegt eine sehr große Chance für die deutsche, die europäische und die Weltwirtschaft, denn wir brauchen wieder eine Lokomotive für den Freihandel." Rund neun Jahre pausierten die Gespräche über ein Freihandelsabkommen mit Indien. Jetzt soll es - wohl auch aufgrund der geopolitischen Veränderungen - schnell gehen.Dass Indien als Produktionsstandort damit auch für deutsche Firmen immer relevanter wird, sieht auch Indien-Experte Christian Wagner so. Im Podcast gewährt er aber auch Einblicke in die innenpolitischen Widerstände: "Die indische Mittelschicht, kleine Ladenbesitzer zum Beispiel, haben kein Interesse daran, dass große europäische Großhandelsfirmen sich etablieren. Das gefährdet ihr Geschäftsmodell."Ein Problemlöser könnte hierbei der Ausbau Erneuerbarer Energien sein. Eine Branche, die in Indien mittlerweile eine bedeutende Rolle spielt und in der viele neue Jobs entstehen könnten. Das Land investiert Milliarden in den Ausbau von Solarkraft und ist führend bei der Nutzung von Wasserkraft als Energiequelle. Deutschland unterstützt Indien schon heute beim Ausbau Erneuerbarer Energien. Hier liegt mit Blick in die Zukunft sicher noch viel Potenzial.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
11/10/202243 minutes, 4 seconds
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Indien: Für immer nur ein Zukunftsmarkt?

Raus aus der Abhängigkeit: Die Bundesregierung arbeitet hart daran, neue Energiepartner zu finden. Sich auf wenige große Gas-Lieferanten wie Russland zu konzentrieren, war pragmatisch und lukrativ, aber ebenso gefährlich. Diese Abhängigkeit ist eine große Gefahr für die deutsche Wirtschaft. Denn ähnlich wie Putin ist auch Xi Jinping bereit, im Zweifel einen Krieg mit seinem Nachbarn zu starten. Sollte China Taiwan angreifen, müsste sich Deutschland aufgrund transatlantischer Loyalität an Sanktionen gegen China beteiligen, so die Einschätzung von Experten. Sanktionen, die die deutsche Wirtschaft ebenfalls hart treffen würden. Wirtschaftlich wäre das also ein Eigentor.Um sich aus dieser Abhängigkeit zu lösen, braucht Deutschland mehr Handelspartner und eine größere Auswahl an Produktionsstandorten. Eine Schlüsselrolle könnte hierbei Indien spielen. Der Präsident der Frankfurt School of Finance & Management, Nils Stieglitz, sieht mit Blick auf Indien jetzt eine Zeitenwende, die er im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" mit den Worten "der Aufstieg des indischen Tigers" beschreibt.Und tatsächlich tut sich in der größten Demokratie der Welt gerade viel: In Indien entsteht ein echter Binnenmarkt. Präsident Narendra Modi investiert Milliardensummen in die Infrastruktur des Landes: Laut dem Straßenbauprogramm der Zentralregierung sollen bis Ende 2025 rund 84.000 Kilometer Land- und Schnellstraßen fertiggestellt werden. Zudem wurde bereits 2017 die größte Steuerreform seit der Unabhängigkeit Indiens vor 75 Jahren eingeführt. Dazu gehört auch die landesweit einheitliche Umsatzsteuer, die als wichtiger Baustein für einen indischen Binnenmarkt gilt.Außerdem schreitet die Privatisierung voran: Erst vor kurzem hat die indische Regierung die Fluggesellschaft Air India an die Tata Group verkauft. Nils Stieglitz sieht hier ein erhebliches Bekenntnis indischer Großkonzerne: "Indische Konglomerate wie Tata, Adani und Reliance glauben fest an einen Industriestandort Indien und sind bereit, in den nächsten fünf bis acht Jahren mehr als 250 Milliarden US-Dollar zu investieren." All das sind Anzeichen für ein starkes Aufstreben der Wirtschaftsnation Indien. Und dabei ist nicht zu vergessen: Das Land ist bereits jetzt die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt.Stieglitz blickt deshalb mit besonderer Spannung auf das geplante Freihandelsabkommen, das bis Ende 2023 finalisiert werden soll: "Hier liegt eine sehr große Chance für die deutsche, die europäische und die Weltwirtschaft, denn wir brauchen wieder eine Lokomotive für den Freihandel." Rund neun Jahre pausierten die Gespräche über ein Freihandelsabkommen mit Indien. Jetzt soll es - wohl auch aufgrund der geopolitischen Veränderungen - schnell gehen.Dass Indien als Produktionsstandort damit auch für deutsche Firmen immer relevanter wird, sieht auch Indien-Experte Christian Wagner so. Im Podcast gewährt er aber auch Einblicke in die innenpolitischen Widerstände: "Die indische Mittelschicht, kleine Ladenbesitzer zum Beispiel, haben kein Interesse daran, dass große europäische Großhandelsfirmen sich etablieren. Das gefährdet ihr Geschäftsmodell."Ein Problemlöser könnte hierbei der Ausbau Erneuerbarer Energien sein. Eine Branche, die in Indien mittlerweile eine bedeutende Rolle spielt und in der viele neue Jobs entstehen könnten. Das Land investiert Milliarden in den Ausbau von Solarkraft und ist führend bei der Nutzung von Wasserkraft als Energiequelle. Deutschland unterstützt Indien schon heute beim Ausbau Erneuerbarer Energien. Hier liegt mit Blick in die Zukunft sicher noch viel Potenzial.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
11/10/202243 minutes, 4 seconds
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Saudi-Arabien: Wie "Neom" deutsche Firmen anlockt

Mitten in der Wüste von Saudi-Arabien soll eine riesige, grüne Stadt entstehen. Die ersten Baumaßnahmen haben begonnen: Bagger und Planierraupen sind eingetroffen, an einigen Stellen wird betoniert, an anderen Stellen steht schon Stahl. Planungsteams mit Tausenden von Menschen arbeiten an "Neom". So schildert es Alexander Rieck im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Er ist als Direktor und Gründer des internationalen Architekturbüros Lava aktiv an der Errichtung der Megacity beteiligt. Was im Nordwesten von Saudi-Arabien geplant ist, klingt auf den ersten Blick utopisch: Auf einem Gelände etwa so groß wie Belgien soll Neom entstehen. Architektonisch neu ist vor allem der Teil des Projekts, der als "The Line" bezeichnet wird: Wie mit dem Lineal gezogen soll ein riesiger Gebäudekomplex von 170 Kilometern Länge entstehen. Nur 200 Meter breit soll das Bauwerk werden, aber mit 500 Metern Höhe Wolkenkratzer-Niveau haben. Neun Millionen Menschen sollen in Neom leben - der weltweit ersten Stadt, die komplett auf erneuerbare Energien setzt und keine CO2-Emissionen produziert.Alexander Rieck vergleicht das Wüstenprojekt mit der amerikanischen Mondmission: Wie bei Apollo würden Energien und Expertisen zusammengezogen, um das Neom wahr werden zu lassen. Nahostforscher Sebastian Sons sagt: "Selbst wenn nur zehn oder zwanzig Prozent von Neom umgesetzt werden, ist das noch immer historisch für Saudi-Arabien."Doch will Kronprinz Mohammed bin Salman dem Klimawandel mit Neom wirklich den Kampf ansagen oder geht es hier schlicht um Greenwashing, wie manche Experten behaupten? Die 500 Milliarden US-Dollar, die Saudi-Arabien für die Finanzierung garantiert, stammen in erster Linie aus dem Geschäft mit dem Öl. Nahostforscher Sons glaubt durchaus an ein Umdenken im Land: Man habe verstanden, dass die Ölquellen nicht für immer sprudeln. Deshalb setze Saudi-Arabien nun vor allem auf Solarenergie und Wasserstoff.Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei seinem Besuch im September bereits sein Interesse an einer Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen zum Königreich bekundet, vor allem um Energiepartnerschaften aufzutun. Bislang ist Saudi-Arabien für deutsche Unternehmen vor allem ein wichtiger Absatzmarkt im arabischen Raum. Doch auch als Investitionsmarkt bietet das Land Chancen. Deutsche Unternehmen wie ThyssenKrupp und Volocopter engagieren sich bereits bei dem Großprojekt.Sehr günstige Solarenergie und die Nähe zum Suezkanal gehören zu den Vorteilen. In der Megacity von morgen soll nicht mehr das Recht der Sharia gelten, sondern eine "Freezone" eingerichtet werden. Trotzdem sollten interessierte Unternehmer das Königreich vor allem aus Menschenrechts-Perspektive genauestens im Blick behalten. Schließlich zieht der Kronprinz seine Vision von der klimaneutralen Megacity knallhart und gegen alle Widerstände durch. So klagen Beduinen über Zwangsräumungen und Verhaftungen, sogar von der vertuschten Ermordung eines Kritikers ist die Rede. Und erinnern wir uns: Nach Informationen von US-Geheimdiensten soll Mohammed bin Salman verantwortlich sein für die Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi vor vier Jahren im saudischen Generalkonsulat in Istanbul.Nahostforscher Sons ist sich dennoch sicher, dass wir gerade den Versuch Saudi-Arabiens erleben, seine Gesellschaft großflächig zu transformieren. Neom steht für ihn als eine Art Symbol für ein neues Saudi-Arabien. Eines, in dem allerdings immer noch völlig klar ist, wer der Kurs vorgibt. "Dahinter steckt politisches Kalkül", ist er sich sicher: "Neom soll ein Zugpferd sein, um die Macht des Herrschers zu legitimieren und zu konsolidieren." Und es sei ein Signal an die Welt, konstatiert Sons. Ein Signal, um zu zeigen, wozu das saudi-arabische Königreich fähig sei.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
11/3/202253 minutes, 11 seconds
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Saudi-Arabien: Wie "Neom" deutsche Firmen anlockt

Mitten in der Wüste von Saudi-Arabien soll eine riesige, grüne Stadt entstehen. Die ersten Baumaßnahmen haben begonnen: Bagger und Planierraupen sind eingetroffen, an einigen Stellen wird betoniert, an anderen Stellen steht schon Stahl. Planungsteams mit Tausenden von Menschen arbeiten an "Neom". So schildert es Alexander Rieck im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Er ist als Direktor und Gründer des internationalen Architekturbüros Lava aktiv an der Errichtung der Megacity beteiligt.Was im Nordwesten von Saudi-Arabien geplant ist, klingt auf den ersten Blick utopisch: Auf einem Gelände etwa so groß wie Belgien soll Neom entstehen. Architektonisch neu ist vor allem der Teil des Projekts, der als "The Line" bezeichnet wird: Wie mit dem Lineal gezogen soll ein riesiger Gebäudekomplex von 170 Kilometern Länge entstehen. Nur 200 Meter breit soll das Bauwerk werden, aber mit 500 Metern Höhe Wolkenkratzer-Niveau haben. Neun Millionen Menschen sollen in Neom leben - der weltweit ersten Stadt, die komplett auf erneuerbare Energien setzt und keine CO2-Emissionen produziert.Alexander Rieck vergleicht das Wüstenprojekt mit der amerikanischen Mond-Mission: Wie bei Apollo würden Energien und Expertisen zusammengezogen, um das Projekt wahr werden zu lassen. Und Nahostforscher Sebastian Sons sagt: "Selbst wenn nur zehn oder zwanzig Prozent von Neom umgesetzt werden, ist das noch immer historisch für Saudi-Arabien."Doch will Kronprinz Mohammed bin Salman dem Klimawandel mit Neom wirklich den Kampf ansagen oder geht es hier schlicht um Greenwashing, wie manche Experten behaupten? Die 500 Milliarden US-Dollar, die Saudi-Arabien für die Finanzierung garantiert, stammen in erster Linie aus dem Geschäft mit dem Öl. Nahostforscher Sons glaubt durchaus an ein Umdenken im Land: Man habe verstanden, dass die Ölquellen nicht für immer sprudeln. Deshalb setze Saudi-Arabien nun vor allem auf Solarenergie und Wasserstoff.Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei seinem Besuch im September bereits sein Interesse an einer Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen zum Königreich bekundet, vor allem um Energiepartnerschaften aufzutun. Bislang ist Saudi-Arabien für deutsche Unternehmen vor allem ein wichtiger Absatzmarkt im arabischen Raum. Doch auch als Investitionsmarkt bietet das Land Chancen. Deutsche Unternehmen wie ThyssenKrupp und Volocopter engagieren sich bereits bei dem Großprojekt.Sehr günstige Solarenergie und die Nähe zum Suezkanal gehören zu den Vorteilen. In der Megacity von morgen soll nicht mehr das Recht der Sharia gelten, sondern eine "Freezone" eingerichtet werden. Trotzdem sollten interessierte Unternehmer das Königreich vor allem aus Menschenrechts-Perspektive genauestens im Blick behalten. Schließlich zieht der Kronprinz seine Vision von der klimaneutralen Megacity knallhart und gegen alle Widerstände durch. So klagen Beduinen über Zwangsräumungen und Verhaftungen, sogar von der vertuschten Ermordung eines Kritikers ist die Rede. Und erinnern wir uns: Nach Informationen von US-Geheimdiensten soll Mohammed bin Salman verantwortlich sein für die Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi vor vier Jahren im saudischen Generalkonsulat in Istanbul.Nahostforscher Sons ist sich dennoch sicher, dass wir gerade den Versuch Saudi-Arabiens erleben, seine Gesellschaft großflächig zu transformieren. Neom steht für ihn als eine Art Symbol für ein neues Saudi-Arabien. Eines, in dem allerdings immer noch völlig klar ist, wer der Kurs vorgibt. "Dahinter steckt politisches Kalkül", ist er sich sicher: "Neom soll ein Zugpferd sein, um die Macht des Herrschers zu legitimieren und zu konsolidieren." Und es sei ein Signal an die Welt, konstatiert Sons. Ein Signal, um zu zeigen, wozu das saudi-arabische Königreich fähig sei.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
11/3/202253 minutes, 11 seconds
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Südkorea: Die große Liebe zur deutschen Wirtschaft

"Balli Balli" ist eine südkoreanische Redewendung und heißt übersetzt soviel wie "schnell, schnell". Eine Lebenseinstellung, die auch das südkoreanische Business bestimmt. Allerdings lässt sich dieser Tatendrang nur schwer mit der altbekannten "deutschen Bürokratie" vereinbaren. Die Gründung einer Gesellschaft kann in Deutschland mehrere Monate in Anspruch nehmen, das geht den Südkoreanern nicht schnell genug, wie Südkorea-Experte Martin Bernhardt berichtet: "Der Vorgang soll nicht länger als eine Woche dauern. Dann soll die Firma im Handelsregister stehen. Alles, was darüber hinausgeht, sorgt für Nervosität auf südkoreanischer Seite." Martin Bernhardt ist als Repräsentant der saarländischen Wirtschaftsförderung häufig in Korea unterwegs und unterstützt dort Unternehmen bei der Expansion nach Deutschland. Seit ein paar Monaten registriert der Anwalt ein stärkeres Interesse der Südkoreaner am Produktionsstandort Deutschland.Das ist besonders im Saarland zu beobachten. Vorstandsspitzen von 23 südkoreanischen Unternehmen sind aktuell vor Ort, um bereits bestehende Wirtschaftsbeziehungen auszubauen - darunter Hersteller von Chipproduktionsanlagen sowie Robotik- und Biotechnologieunternehmen. Die Bereiche Cloudservices und IT-Security sind ebenfalls vertreten. Eine wichtige Anlaufstelle für die Delegation ist der Uni-Campus in Saarbrücken, wo es die weltweit einzige Zweigstelle des "Korea Instituts for Science and Technology" gibt. Der europäische Ableger des renommierten Forschungsinstituts bildet eine Art Brückenkopf und unterstützt koreanische Firmen und Forscher bei der Expansion nach Europa.Die Wirtschaftsförderung des Saarlands freut sich darüber, dass sich die High-Potentials aus Südkorea vernetzen wollen. Kommt es zu neuen Kooperation, will man gemeinsam Patente entwickeln und globale Märkte erschließen. "Am Campus der Universität des Saarlands haben wir mehrere Forschungsinstitute in Bereichen, die für Gründer sehr interessant sind: Künstliche Intelligenz, IT, Materialwissenschaften und Cybersecurity zum Beispiel", erklärt Martin Bernhardt im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Das wirtschaftlich starke Deutschland hat aus koreanischer Sicht einiges zu bieten: zum Beispiel den größten nationalen Binnenmarkt innerhalb der EU, und dazu noch die zentrale Lage. Da der südkoreanische Markt vergleichsweise klein und isoliert ist, erreichen Wirtschaftsanwalt Martin Bernhardt vermehrt Anfragen aus dem dortigen Mittelstand. Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die weltweiten Lieferketten haben gezeigt, wie wichtig ein Standbein mitten in Europa für exportorientierte Unternehmen sein kann.Für deutsche Unternehmen ist Südkorea nach China der wichtigste Exportmarkt in Asien. Wir exportieren vor allem Autos, Maschinen und chemische Erzeugnisse und importieren neben klassischer Consumer-Elektronik wie Kühlschränke auch diverse Arzneimittel. Die Hightech-Nation Südkorea, einst eines der weltweit ärmsten Länder, zählt heute zu den stärksten Handelsmächten weltweit. Genau dieser wirtschaftliche Aufstieg sei "eine wirklich tolle Erfolgsgeschichte", sagt Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. Zu verdanken sei dieser rasante Fortschritt vor allem dem Pragmatismus in Südkorea.Deutsche Unternehmen können von den schnellen, smarten und digitalen Businesspartnern lernen und ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit so weiter steigern. Das wäre letztlich eine Win-win-Situation für beide Seiten. Dazu kommt, dass beide Staaten Demokratien mit demselben Wertesystem sind. Volker Treier hat diesen Vorteil im Podcast sehr treffend auf den Punkt gebracht: "Wir sind auf der Suche nach Freunden, und die Südkoreaner sind Freunde."Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
10/27/202247 minutes, 35 seconds
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Südkorea: Die große Liebe zur deutschen Wirtschaft

"Balli Balli" ist eine südkoreanische Redewendung und heißt übersetzt soviel wie "schnell, schnell". Eine Lebenseinstellung, die auch das südkoreanische Business bestimmt. Allerdings lässt sich dieser Tatendrang nur schwer mit der altbekannten "deutschen Bürokratie" vereinbaren. Die Gründung einer Gesellschaft kann in Deutschland mehrere Monate in Anspruch nehmen, das geht den Südkoreanern nicht schnell genug, wie Südkorea-Experte Martin Bernhardt berichtet: "Der Vorgang soll nicht länger als eine Woche dauern. Dann soll die Firma im Handelsregister stehen. Alles, was darüber hinausgeht, sorgt für Nervosität auf südkoreanischer Seite." Martin Bernhardt ist als Repräsentant der saarländischen Wirtschaftsförderung häufig in Korea unterwegs und unterstützt dort Unternehmen bei der Expansion nach Deutschland. Seit ein paar Monaten registriert der Anwalt ein stärkeres Interesse der Südkoreaner am Produktionsstandort Deutschland.Das ist besonders im Saarland zu beobachten. Vorstandsspitzen von 23 südkoreanischen Unternehmen sind aktuell vor Ort, um bereits bestehende Wirtschaftsbeziehungen auszubauen - darunter Hersteller von Chipproduktionsanlagen sowie Robotik- und Biotechnologieunternehmen. Die Bereiche Cloudservices und IT-Security sind ebenfalls vertreten. Eine wichtige Anlaufstelle für die Delegation ist der Uni-Campus in Saarbrücken, wo es die weltweit einzige Zweigstelle des "Korea Instituts for Science and Technology" gibt. Der europäische Ableger des renommierten Forschungsinstituts bildet eine Art Brückenkopf und unterstützt koreanische Firmen und Forscher bei der Expansion nach Europa.Die Wirtschaftsförderung des Saarlands freut sich darüber, dass sich die High-Potentials aus Südkorea vernetzen wollen. Kommt es zu neuen Kooperation, will man gemeinsam Patente entwickeln und globale Märkte erschließen. "Am Campus der Universität des Saarlands haben wir mehrere Forschungsinstitute in Bereichen, die für Gründer sehr interessant sind: Künstliche Intelligenz, IT, Materialwissenschaften und Cybersecurity zum Beispiel", erklärt Martin Bernhardt im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Das wirtschaftlich starke Deutschland hat aus koreanischer Sicht einiges zu bieten: zum Beispiel den größten nationalen Binnenmarkt innerhalb der EU, und dazu noch die zentrale Lage. Da der südkoreanische Markt vergleichsweise klein und isoliert ist, erreichen Wirtschaftsanwalt Martin Bernhardt vermehrt Anfragen aus dem dortigen Mittelstand. Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die weltweiten Lieferketten haben gezeigt, wie wichtig ein Standbein mitten in Europa für exportorientierte Unternehmen sein kann.Für deutsche Unternehmen ist Südkorea nach China der wichtigste Exportmarkt in Asien. Wir exportieren vor allem Autos, Maschinen und chemische Erzeugnisse und importieren neben klassischer Consumer-Elektronik wie Kühlschränke auch diverse Arzneimittel. Die Hightech-Nation Südkorea, einst eines der weltweit ärmsten Länder, zählt heute zu den stärksten Handelsmächten weltweit. Genau dieser wirtschaftliche Aufstieg sei "eine wirklich tolle Erfolgsgeschichte", sagt Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. Zu verdanken sei dieser rasante Fortschritt vor allem dem Pragmatismus in Südkorea.Deutsche Unternehmen können von den schnellen, smarten und digitalen Businesspartnern lernen und ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit so weiter steigern. Das wäre letztlich eine Win-win-Situation für beide Seiten. Dazu kommt, dass beide Staaten Demokratien mit demselben Wertesystem sind. Volker Treier hat diesen Vorteil im Podcast sehr treffend auf den Punkt gebracht: "Wir sind auf der Suche nach Freunden, und die Südkoreaner sind Freunde."Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
10/26/202247 minutes, 35 seconds
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VAE: Für Energie lockert Deutschland seine Waffenpolitik

Deutsche Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien waren seit 2018 weitgehend gestoppt. Zum einen wegen der Beteiligung des Landes am Jemen-Krieg, zum anderen wegen der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Generalkonsulat in Istanbul. Ausnahmen waren nur im Rahmen europäischer Gemeinschaftsprojekte möglich. Seit dem Regierungswechsel wurde aber auch darauf verzichtet.Vor wenigen Wochen allerdings gab die Ampelkoalition erstmals grünes Licht für die Lieferung von Ausrüstung und Munition an Riad. Eine Ausnahmeregelung, die europäische Rüstungszusammenarbeit ermöglicht, heißt es. Eigentlich waren Rüstungsexporte jeglicher Art nach Saudi-Arabien für die Grünen ein No-Go. Für Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck soll es ein schwieriger Kompromiss gewesen sein, der auch von der grünen Basis heiß diskutiert wurde. SPD-Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte sich schon vorher in einer Grundsatzrede für weichere Regeln starkgemacht. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz sprach sich für mehr Flexibilität aus.Nur wenige Tage vor der Waffen-Entscheidung hatte Scholz auf der arabischen Halbinsel neue Energiepartnerschaften angestoßen. Mit Saudi-Arabien will er insbesondere beim Thema Wasserstoff in Zukunft enger kooperieren. Kritiker befürchten, dass Deutschland einen hohen Preis für arabische Energie zahlen muss, der stärkere Abstriche an der deutschen Waffenpolitik beinhalten könnte. Auch das Friedensforschungsinstitut BICC warnt vor weiteren Ausnahmeregelungen und Kooperationen.Abstriche beim Thema Waffen könnten auch für die Vereinigten Arabischen Emirate gelten, die an der Seite von Saudi-Arabien am Jemen-Krieg beteiligt sind. Nahost- und Energieexperte Dawud Ansari äußert sich dazu im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit": "Das ist zumindest das, was Saudi-Arabien, aber auch die Vereinigten Arabischen Emirate gerne sehen würden." Eine stärkere ökonomische Verbindung mit den Vereinigten Arabischen Emiraten bedeutet für ihn, dass Deutschland beim Thema Waffen und auch beim Thema Menschenrechte viel mehr akzeptieren muss, als es eigentlich will. Denn eines sei klar: "Saudi-Arabien und auch die VAE möchten ihre Rüstungsindustrie weiter ausbauen und damit auch ihre Rüstungsimporte erhöhen." Hintergrund ist ein neues Selbstbewusstsein in der arabischen Welt. Die Energieknappheit, bedingt durch den Ukraine-Krieg und die daraus resultierenden Sanktionen gegen Russland, hat den rohstoffreichen arabischen Staaten eine gute Verhandlungsposition verschafft.Ein Beispiel dafür ist die Förderkürzung der OPEC-Länder und ihrer Verbündeten - dort sitzt auch Russland mit am Tisch. Trotz der Bitte von US-Präsident Joe Biden hat sich die Organisation für eine Förderkürzung entschlossen. Die Interessen des Westens spielen für die arabischen Staaten keine zentrale Rolle mehr. Für Eckart Woertz, Leiter des GIGA-Instituts für Nahost-Studien in Hamburg, ist dieser Deal eine klare "Ohrfeige gegen den Westen". Arabische Länder, wie die Vereinigten Arabischen Emirate, können sich ihre Abnehmer derzeit schlichtweg aussuchen. Und weil Deutschland vordergründig daran interessiert ist, nur kurzfristige Energie-Engpässe auszugleichen, sind Länder wie China für die VAE gerade attraktiver.Menschenrechtler jedenfalls warnen schon jetzt vor neuen Abhängigkeiten mit problematischen Partnern. Durch das Ende des Waffenstillstands im Jemen-Krieg befürchten sie weiteres massives Leid der betroffenen Bevölkerung. Und wenn künftig weitere Rüstungsexporte an die Kriegsparteien gehen - selbst wenn das in Gemeinschaftsprojekten geschieht - könnte das innerhalb Deutschlands zwischen den Parteien noch ein großer Konflikt werden.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
10/20/202236 minutes, 15 seconds
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VAE: Für Energie lockert Deutschland seine Waffenpolitik

Deutsche Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien waren seit 2018 weitgehend gestoppt. Zum einen wegen der Beteiligung des Landes am Jemen-Krieg, zum anderen wegen der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Generalkonsulat in Istanbul. Ausnahmen waren nur im Rahmen europäischer Gemeinschaftsprojekte möglich. Seit dem Regierungswechsel wurde aber auch darauf verzichtet.Vor wenigen Wochen allerdings gab die Ampelkoalition erstmals grünes Licht für die Lieferung von Ausrüstung und Munition an Riad. Eine Ausnahmeregelung, die europäische Rüstungszusammenarbeit ermöglicht, heißt es. Eigentlich waren Rüstungsexporte jeglicher Art nach Saudi-Arabien für die Grünen ein No-Go. Für Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck soll es ein schwieriger Kompromiss gewesen sein, der auch von der grünen Basis heiß diskutiert wurde. SPD-Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte sich schon vorher in einer Grundsatzrede für weichere Regeln starkgemacht. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz sprach sich für mehr Flexibilität aus.Nur wenige Tage vor der Waffen-Entscheidung hatte Scholz auf der arabischen Halbinsel neue Energiepartnerschaften angestoßen. Mit Saudi-Arabien will er insbesondere beim Thema Wasserstoff in Zukunft enger kooperieren. Kritiker befürchten, dass Deutschland einen hohen Preis für arabische Energie zahlen muss, der stärkere Abstriche an der deutschen Waffenpolitik beinhalten könnte. Auch das Friedensforschungsinstitut BICC warnt vor weiteren Ausnahmeregelungen und Kooperationen.Abstriche beim Thema Waffen könnten auch für die Vereinigten Arabischen Emirate gelten, die an der Seite von Saudi-Arabien am Jemen-Krieg beteiligt sind. Nahost- und Energieexperte Dawud Ansari äußert sich dazu im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit": "Das ist zumindest das, was Saudi-Arabien, aber auch die Vereinigten Arabischen Emirate gerne sehen würden." Eine stärkere ökonomische Verbindung mit den Vereinigten Arabischen Emiraten bedeutet für ihn, dass Deutschland beim Thema Waffen und auch beim Thema Menschenrechte viel mehr akzeptieren muss, als es eigentlich will. Denn eines sei klar: "Saudi-Arabien und auch die VAE möchten ihre Rüstungsindustrie weiter ausbauen und damit auch ihre Rüstungsimporte erhöhen." Hintergrund ist ein neues Selbstbewusstsein in der arabischen Welt. Die Energieknappheit, bedingt durch den Ukraine-Krieg und die daraus resultierenden Sanktionen gegen Russland, hat den rohstoffreichen arabischen Staaten eine gute Verhandlungsposition verschafft.Ein Beispiel dafür ist die Förderkürzung der OPEC-Länder und ihrer Verbündeten - dort sitzt auch Russland mit am Tisch. Trotz der Bitte von US-Präsident Joe Biden hat sich die Organisation für eine Förderkürzung entschlossen. Die Interessen des Westens spielen für die arabischen Staaten keine zentrale Rolle mehr. Für Eckart Woertz, Leiter des GIGA-Instituts für Nahost-Studien in Hamburg, ist dieser Deal eine klare "Ohrfeige gegen den Westen". Arabische Länder, wie die Vereinigten Arabischen Emirate, können sich ihre Abnehmer derzeit schlichtweg aussuchen. Und weil Deutschland vordergründig daran interessiert ist, nur kurzfristige Energie-Engpässe auszugleichen, sind Länder wie China für die VAE gerade attraktiver.Menschenrechtler jedenfalls warnen schon jetzt vor neuen Abhängigkeiten mit problematischen Partnern. Durch das Ende des Waffenstillstands im Jemen-Krieg befürchten sie weiteres massives Leid der betroffenen Bevölkerung. Und wenn künftig weitere Rüstungsexporte an die Kriegsparteien gehen - selbst wenn das in Gemeinschaftsprojekten geschieht - könnte das innerhalb Deutschlands zwischen den Parteien noch ein großer Konflikt werden.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
10/20/202236 minutes, 15 seconds
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Kasachstan: Löst das Rohstoffparadies unser Energieproblem?

Heute kommen Kreml-Chef Putin und der türkische Präsident Erdogan in der kasachischen Hauptstadt Astana zusammen, um über den Ukrainekrieg zu sprechen. Kasachstan selbst hat dazu eine klare Haltung: Die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk werden nicht anerkannt. Als die UN-Vollversammlung vergangene Nacht über die Rechtmäßigkeit russischer Annexionen in der Ukraine abstimmte, gehörte die frühere Sowjetrepublik nicht zu den vier Unterstützern Moskaus. Und während das Land deutlich spürbar auf Distanz zu Russland geht, sucht es gleichzeitig nach stärkeren Wirtschafts-Kooperationen mit dem Westen.Für den Energie-Experten Oliver Rolofs und Kasachstan-Kenner Christoph Mohr wäre das ein guter Zeitpunkt für Deutschland, die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen mit dem zentralasiatischen Staat weiter auszubauen. Acht Prozent des Rohöls in der Europäischen Union kommen bereits von dort. "Kasachstan verfügt auch über immense Gasreserven - über zwei Billionen Kubikmeter, die in der Erde schlummern", erläutert Rolofs im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Reale Chancen für Deutschland sieht er zum Beispiel im Ausbau der Pipeline-Infrastruktur, denn derzeit fließt russisches Öl über russisches Territorium nach Europa oder wird aufwendig mit Schiffen über das Kaspische Meer transportiert. Mit neuen Pipelines könnten alternative Versorgungsrouten geschaffen werden.Potenzial wittert der Energie-Experte auch bei seltenen Erden. Mit diesen Rohstoffen könne man "gemeinsam die Energie- und Mobilitätswende wunderbar voranbringen", erzählt er. Bei Themen wie der Wasserstoffproduktion hält er Kasachstan ebenfalls für einen "sehr interessanten Partner".Kasachstan-Experte Mohr von der Friedrich-Ebert-Stiftung sieht ebenfalls große Potenziale für eine Vertiefung der deutsch-kasachischen Beziehungen. Kasachstan sei zwar noch immer eng mit Russland verbunden, erklärt er. Das Land versuche derzeit aber, sich aus der russischen Einflusszone zu entfernen - unter anderem, um Sekundär-Sanktionen zu entgehen. Ein realpolitischer Balanceakt für den kasachischen Präsidenten Qassym-Schomart Tokajew - zur Freude des Westens und zum Ärgernis Putins, meint Mohr. In Russland sei bereits diskutiert worden, ob man nach der Ukraine auch Kasachstan "entnazifizieren" müsse.Wie realistisch ein stärkerer Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen von Deutschland und Kasachstan ist, hängt allerdings davon ab, ob Präsident Tokajew sich an seine Reformversprechen hält. Im Januar kam es in Kasachstan zu gewaltsamen Protesten mit über 200 Toten. Auslöser für die blutigen Unruhen waren steigende Gaspreise. Um sie in den Griff zu bekommen, bat Tokajew die OVKS um Hilfe. Das Militärbündnis schickte 2500 sogenannte "Friedenswächter" nach Kasachstan - ausländische Soldaten, die die Proteste brutal niederknüppelten. Der Großteil von ihnen kam aus Russland.In der Folge kündigte Tokajew demokratische Reformen an. Die Rechtsstaatlichkeit solle gestärkt werden, das Parlament mehr Einfluss erhalten, versprach er. Seine Vision sei ein "neues Kasachstan". Für Kasachstan-Experte Mohr kann das nur der Startpunkt eines Prozesses sein, für den umfassende wirtschaftliche Kooperation allerdings nötig erscheint. Denn nach der Aufnahme von 100.000 russischen Mobilisierungsflüchtlingen erwartet er eine Verschärfung innenpolitischer Konflikte in Kasachstan, die sich vor allem auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt entladen werden.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
10/13/202240 minutes, 8 seconds
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Kasachstan: Löst das Rohstoffparadies unser Energieproblem?

Heute kommen Kreml-Chef Putin und der türkische Präsident Erdogan in der kasachischen Hauptstadt Astana zusammen, um über den Ukrainekrieg zu sprechen. Kasachstan selbst hat dazu eine klare Haltung: Die selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk werden nicht anerkannt. Als die UN-Vollversammlung vergangene Nacht über die Rechtmäßigkeit russischer Annexionen in der Ukraine abstimmte, gehörte die frühere Sowjetrepublik nicht zu den vier Unterstützern Moskaus. Und während das Land deutlich spürbar auf Distanz zu Russland geht, sucht es gleichzeitig nach stärkeren Wirtschafts-Kooperationen mit dem Westen.Für den Energie-Experten Oliver Rolofs und Kasachstan-Kenner Christoph Mohr wäre das ein guter Zeitpunkt für Deutschland, die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen mit dem zentralasiatischen Staat weiter auszubauen. Acht Prozent des Rohöls in der Europäischen Union kommen bereits von dort. "Kasachstan verfügt auch über immense Gasreserven - über zwei Billionen Kubikmeter, die in der Erde schlummern", erläutert Rolofs im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Reale Chancen für Deutschland sieht er zum Beispiel im Ausbau der Pipeline-Infrastruktur, denn derzeit fließt russisches Öl über russisches Territorium nach Europa oder wird aufwendig mit Schiffen über das Kaspische Meer transportiert. Mit neuen Pipelines könnten alternative Versorgungsrouten geschaffen werden.Potenzial wittert der Energie-Experte auch bei seltenen Erden. Mit diesen Rohstoffen könne man "gemeinsam die Energie- und Mobilitätswende wunderbar voranbringen", erzählt er. Bei Themen wie der Wasserstoffproduktion hält er Kasachstan ebenfalls für einen "sehr interessanten Partner".Kasachstan-Experte Mohr von der Friedrich-Ebert-Stiftung sieht ebenfalls große Potenziale für eine Vertiefung der deutsch-kasachischen Beziehungen. Kasachstan sei zwar noch immer eng mit Russland verbunden, erklärt er. Das Land versuche derzeit aber, sich aus der russischen Einflusszone zu entfernen - unter anderem, um Sekundär-Sanktionen zu entgehen. Ein realpolitischer Balanceakt für den kasachischen Präsidenten Qassym-Schomart Tokajew - zur Freude des Westens und zum Ärgernis Putins, meint Mohr. In Russland sei bereits diskutiert worden, ob man nach der Ukraine auch Kasachstan "entnazifizieren" müsse.Wie realistisch ein stärkerer Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen von Deutschland und Kasachstan ist, hängt allerdings davon ab, ob Präsident Tokajew sich an seine Reformversprechen hält. Im Januar kam es in Kasachstan zu gewaltsamen Protesten mit über 200 Toten. Auslöser für die blutigen Unruhen waren steigende Gaspreise. Um sie in den Griff zu bekommen, bat Tokajew die OVKS um Hilfe. Das Militärbündnis schickte 2500 sogenannte "Friedenswächter" nach Kasachstan - ausländische Soldaten, die die Proteste brutal niederknüppelten. Der Großteil von ihnen kam aus Russland.In der Folge kündigte Tokajew demokratische Reformen an. Die Rechtsstaatlichkeit solle gestärkt werden, das Parlament mehr Einfluss erhalten, versprach er. Seine Vision sei ein "neues Kasachstan". Für Kasachstan-Experte Mohr kann das nur der Startpunkt eines Prozesses sein, für den umfassende wirtschaftliche Kooperation allerdings nötig erscheint. Denn nach der Aufnahme von 100.000 russischen Mobilisierungsflüchtlingen erwartet er eine Verschärfung innenpolitischer Konflikte in Kasachstan, die sich vor allem auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt entladen werden.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
10/12/202240 minutes, 8 seconds
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USA: Der schmale Grat zwischen wirtschaftlicher Freund- und Feindschaft

Wirtschaftlich würden die USA vom Ukrainekrieg profitieren, weil Deutschland jetzt teures LNG-Gas aus den Vereinigten Staaten kauft - und genau das könnte unserer Wirtschaft erheblich schaden, sagt Klaus Ernst. Über die Zukunft der deutsch-amerikanischen Beziehungen diskutiert der Linken-Politiker mit Wirtschaftsexpertin Simone Menne. Politisch erlebt die transatlantische Freundschaft seit dem Ukraine-Krieg ihr Comeback: Die USA und Europa belegen Russland mit Sanktionen, um Präsident Putin zum Rückzug seiner Truppen aus der Ukraine zu bewegen. Aber wie sieht es wirtschaftlich zwischen beiden Staaten aus? Für den Bundestagsabgeordneten Klaus Ernst ist klar, dass Deutschland und die USA in Zukunft wirtschaftlich "krasse Konkurrenten" sein werden. Und die deutsche Wirtschaft sieht er dabei eher auf der Verliererseite. Die hohen Energiepreise in Europa seien ein enormer Wettbewerbsnachteil für deutsche Unternehmen, konstatiert Ernst im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Schon vor Russlands Einmarsch in die Ukraine habe man sich in den USA daran gestört, dass Deutschland von günstigem russischen Gas profitiere, meint der Bundestagsabgeordnete. Wenn Deutschland nun verstärkt teures Flüssiggas aus den Vereinigten Staaten importiert, steht für ihn vor allem der Profit amerikanischer Unternehmen im Fokus: "Bei jedem Tanker, der zu uns kommt, verdienen die USA 200 Millionen Euro." Deutsche Unternehmen dagegen müssten mit einem "krassen Wettbewerbsnachteil" umgehen. Gerade in energieintensiven Branchen wie der Glasproduktion befürchtet der frühere Gewerkschafter Reaktionen: "Jetzt schon wandern Unternehmen ab und versuchen bereits vorhandene Standbeine in den USA auszuweiten." Und so sorgt sich Ernst um deutsche Arbeitsplätze und erwartet eine "Verschiebung der wirtschaftlichen Verhältnisse, die wir uns jetzt noch gar nicht vorstellen können". Die Wirtschaftsexpertin Simone Menne ist anderer Meinung. Als Präsidentin der "AmCham Germany" sieht sie in den USA keinen Konkurrenten, sondern einen starken und wichtigen Wirtschaftspartner. Für die Zukunft setzt sie ganz klar auf einen Ausbau der Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern. "Wir dürfen weder in Europa noch in den USA protektionistische Tendenzen fördern", erklärt Menne. Ein Freihandelsabkommen sei richtig, Abschottung dagegen der falsche Weg. Auch US-Investitionen auf deutschem Boden sind für Simone Menne wichtig - zum Beispiel das Tesla-Werk in Grünheide und die Pläne des US-Chipherstellers Intel für Magdeburg. "Lassen Sie uns Investitionen auf beiden Seiten des Atlantiks fördern", so ihr klarer Appell im Podcast. Daraus könnten Win-win-Situationen für beide Staaten entstehen. Welche Regeln dabei aus Sicht von Klaus Ernst gelten sollten und mit welchen frohen Botschaften Simone Menne erst kürzlich aus Washington zurückgekehrt ist, hören Sie in der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit". Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.de Unsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
10/6/202239 minutes, 39 seconds
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USA: Der schmale Grat zwischen wirtschaftlicher Freund- und Feindschaft

Wirtschaftlich würden die USA vom Ukrainekrieg profitieren, weil Deutschland jetzt teures LNG-Gas aus den Vereinigten Staaten kauft - und genau das könnte unserer Wirtschaft erheblich schaden, sagt Klaus Ernst. Über die Zukunft der deutsch-amerikanischen Beziehungen diskutiert der Linken-Politiker mit Wirtschaftsexpertin Simone Menne.Politisch erlebt die transatlantische Freundschaft seit dem Ukrainekrieg ihr Comeback: Die USA und Europa belegen Russland mit Sanktionen, um Präsident Putin zum Rückzug seiner Truppen aus der Ukraine zu bewegen. Aber wie sieht es wirtschaftlich zwischen beiden Staaten aus? Für den Bundestagsabgeordneten Klaus Ernst ist klar, dass Deutschland und die USA in Zukunft wirtschaftlich "krasse Konkurrenten" sein werden. Und die deutsche Wirtschaft sieht er dabei eher auf der Verliererseite. Die hohen Energiepreise in Europa seien ein enormer Wettbewerbsnachteil für deutsche Unternehmen, konstatiert Ernst im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Schon vor Russlands Einmarsch in die Ukraine habe man sich in den USA daran gestört, dass Deutschland von günstigem russischen Gas profitiere, meint der Bundestagsabgeordnete. Wenn Deutschland nun verstärkt teures Flüssiggas aus den Vereinigten Staaten importiert, steht für ihn vor allem der Profit amerikanischer Unternehmen im Fokus: "Bei jedem Tanker, der zu uns kommt, verdienen die USA 200 Millionen Euro." Deutsche Unternehmen dagegen müssten mit einem "krassen Wettbewerbsnachteil" umgehen. Gerade in energieintensiven Branchen wie der Glasproduktion befürchtet der frühere Gewerkschafter Reaktionen: "Jetzt schon wandern Unternehmen ab und versuchen bereits vorhandene Standbeine in den USA auszuweiten." Und so sorgt sich Ernst um deutsche Arbeitsplätze und erwartet eine "Verschiebung der wirtschaftlichen Verhältnisse, die wir uns jetzt noch gar nicht vorstellen können".  Die Wirtschaftsexpertin Simone Menne ist anderer Meinung. Als Präsidentin der "AmCham Germany" sieht sie in den USA keinen Konkurrenten sondern einen starken und wichtigen Wirtschaftspartner. Für die Zukunft setzt sie ganz klar auf einen Ausbau der Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern. "Wir dürfen weder in Europa noch in den USA protektionistische Tendenzen fördern", erklärt Menne. Ein Freihandelsabkommen sei richtig, Abschottung dagegen der falsche Weg. Auch US-Investitionen auf deutschem Boden sind für Simone Menne wichtig - zum Beispiel das Tesla-Werk in Grünheide und die Pläne des US-Chipherstellers Intel für Magdeburg. "Lassen Sie uns Investitionen auf beiden Seiten des Atlantiks fördern", so ihr klarer Appell im Podcast. Daraus könnten Win-win-Situationen für beide Staaten entstehen. Welche Regeln dabei aus Sicht von Klaus Ernst gelten sollten und mit welchen frohen Botschaften Simone Menne erst kürzlich aus Washington zurückgekehrt ist, hören Sie in der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit".Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
10/5/202239 minutes, 39 seconds
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Ukraine: Der "Gas-Joker" für Deutschland?

Die Ukraine ist ein großer Player in Sachen Gas: 5,4 Billionen Kubikmeter Erdgas vermutet die Internationale Energieagentur tief unter dem Territorium, auf dem gerade der Krieg mit Russland tobt. Schätzungen zufolge würden die Gasvorkommen der Ukraine ausreichen, um den eigenen Bedarf für die nächsten 180 Jahre zu decken."Das ist womöglich auch einer der Gründe für den Kampf um diese Gebiete", konstatiert Osteuropaexperte Andreas Umland im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Durch ihre eigenen Gasvorkommen wäre die Ukraine ein "potenzieller Konkurrent für Russland als Gaslieferant in Europa", erklärt Umland, der als Analyst am Stockholmer Institut für Osteuropastudien die Situation in der Ukraine im Blick hat. Die Krim, deren Gasvorkommen noch mit eingerechnet sind, hat Russland bereits vor acht Jahren annektiert.In der Praxis braucht es allerdings Investoren, um die Gasvorkommen erschließen zu können. Das war schon vor dem Krieg schwierig: Der Energie-Riese Shell wollte vor einem Jahrzehnt zwar Milliardensummen in den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur in der Ostukraine investieren. Doch die prorussischen Separatisten, die 2014 für den Anschluss an Russland zu kämpfen begannen, ließen den Konzern wieder von seinen Plänen abrücken.Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" diskutiert Umland mit Reinhard Houben, dem wirtschaftspolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, über die ökonomischen Beziehungen zwischen Deutschland und der Ukraine - unter der Voraussetzung, dass die Ukraine den Krieg irgendwann für sich entscheiden kann. Für den Politiker steht fest, dass dies nicht auf dem Schlachtfeld passieren wird: Der Krieg werde erst dann ein Ende finden, wenn die Eliten um Putin einknicken. Dann müsse man auch debattieren, inwieweit Russland für die Schäden in Haftung zu nehmen sei. Für Houben ist Russland als Aggressor "der Ansprechpartner Nummer eins".Für Investoren, so befürchtet Ukraine-Kenner Umland, bleibt die Situation aber selbst einem Friedensschluss schwierig: Spezielle Versicherungen, die politische Risiken abdecken, hält er daher für eine gute Idee, um ausländische Investoren zum Schritt in die Ukraine zu ermutigen.Mögliche Potenziale können dabei auch im Geschäft mit Wasserstoff liegen. Schließlich verfügt die Ukraine schon jetzt über Pipelines und riesige Erdgasspeicher, die für Wasserstoff nutzbar gemacht werden könnten. Blauer Wasserstoff zum Beispiel wird ja aus Erdgas hergestellt, allerdings unter Einsparung von CO2-Emissionen, und wird daher als Brückentechnologie hin zu den neuen Energien gehandelt. Das könnte ja auch für uns in Deutschland von Vorteil sein. Wie genau uns die Ukraine auf dem Weg zur Energiewende helfen könnte, darüber diskutieren Andreas Umland und Reinhard Houben in der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit".Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
9/29/202243 minutes, 41 seconds
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Ukraine: Der "Gas-Joker" für Deutschland?

Die Ukraine ist ein großer Player in Sachen Gas: 5,4 Billionen Kubikmeter Erdgas vermutet die Internationale Energieagentur tief unter dem Territorium, auf dem gerade der Krieg mit Russland tobt. Schätzungen zufolge würden die Gasvorkommen der Ukraine ausreichen, um den eigenen Bedarf für die nächsten 180 Jahre zu decken."Das ist womöglich auch einer der Gründe für den Kampf um diese Gebiete", konstatiert Osteuropaexperte Andreas Umland im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Durch ihre eigenen Gasvorkommen wäre die Ukraine ein "potentieller Konkurrent für Russland als Gaslieferant in Europa", erklärt Umland, der als Analyst am Stockholmer Institut für Osteuropastudien die Situation in der Ukraine im Blick hat. Die Krim, deren Gasvorkommen noch mit eingerechnet sind, hat Russland bereits vor acht Jahren annektiert.In der Praxis braucht es allerdings Investoren, um die Gasvorkommen erschließen zu können. Das war schon vor dem Krieg schwierig: Der Energie-Riese Shell wollte vor einem Jahrzehnt zwar Milliardensummen in den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur in der Ostukraine investieren. Doch die prorussischen Separatisten, die 2014 für den Anschluss an Russland zu kämpfen begannen, ließen den Konzern wieder von seinen Plänen abrücken.Im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" diskutiert Umland mit Reinhard Houben, dem wirtschaftspolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, über die ökonomischen Beziehungen zwischen Deutschland und der Ukraine - unter der Voraussetzung, dass die Ukraine den Krieg irgendwann für sich entscheiden kann. Für den Politiker steht fest, dass dies nicht auf dem Schlachtfeld passieren wird: Der Krieg werde erst dann ein Ende finden, wenn die Eliten um Putin einknicken. Dann müsse man auch debattieren, inwieweit Russland für die Schäden in Haftung zu nehmen sei. Für Houben ist Russland als Aggressor "der Ansprechpartner Nummer eins".Für Investoren, so befürchtet Ukraine-Kenner Umland, bleibt die Situation aber selbst bei einem Friedensschluss schwierig: Spezielle Versicherungen, die politische Risiken abdecken, hält er daher für eine gute Idee, um ausländische Investoren zum Schritt in die Ukraine zu ermutigen.Mögliche Potenziale können dabei auch im Geschäft mit Wasserstoff liegen. Schließlich verfügt die Ukraine schon jetzt über Pipelines und riesige Erdgasspeicher, die für Wasserstoff nutzbar gemacht werden könnten. Blauer Wasserstoff zum Beispiel wird ja aus Erdgas hergestellt, allerdings unter Einsparung von CO2-Emissionen, und wird daher als Brückentechnologie hin zu den neuen Energien gehandelt. Das könnte ja auch für uns in Deutschland von Vorteil sein. Wie genau uns die Ukraine auf dem Weg zur Energiewende helfen könnte, darüber diskutieren Andreas Umland und Reinhard Houben in der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit".Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
9/29/202243 minutes, 41 seconds
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Russland: Der Sanktions-Poker zwischen Putin und Deutschland

Russlands Präsident Wladimir Putin könnte die Öllieferungen nach Deutschland noch vor dem geplanten Embargo stoppen, sagen Experten. Über die Zukunft der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen diskutieren DIW-Präsident Marcel Fratzscher und Osteuropa-Experte Stefan Meister. Druschba ist russisch und heißt soviel wie Freundschaft. Der Name der Druschba-Pipeline, die russische Ölfelder im Westen Sibiriens mit der mehr als 5000 Kilometer entfernten Raffinerie im brandenburgischen Schwedt verbindet, wirkt wie aus einer anderen Zeit. Seit Putins Angriffskrieg auf die Ukraine ist freundschaftlicher Handel vorbei. Stattdessen steigt die Sorge, dass schneller als erwartet kein russisches Öl mehr nach Deutschland fließen wird. Für den Russland-Experten Stefan Meister sind diese Befürchtungen mehr als berechtigt. Man müsse dringend Alternativen suchen, warnt er im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Denn es sei durchaus möglich, dass der russische Präsident Wladimir Putin Deutschland nach dem Gas- auch den Ölhahn zudreht. Zwar ist schon jetzt klar, dass das Öl-Embargo der EU demnächst greift und Deutschland ab dem 1. Januar 2023 auf russisches Öl verzichten muss. Doch bis zum Stichtag sind es noch über drei Monate. Das wäre genug Zeit für Putin, um zu zeigen, dass er - wie beim Gas - am längeren Hebel sitzt. Russland war lange Zeit einer der größten Energie-Exporteure der Welt. Während von dort aus in den vergangenen Jahren viel Öl, Gas und Kohle nach Europa strömten, flossen andersherum täglich Millionen Euros nach Russland zurück. Deutschland baute auf die vermeintliche Freundschaft mit Putin und muss jetzt den Preis für diese Abhängigkeit zahlen. Nicht nur bei der Gaspipeline Nord Stream 2, die zum Milliardengrab wurde, sondern auch beim Öl. Die massiv gestiegenen Preise, so Meister, spülten in der Übergangsfrist noch einmal viel Geld in die russischen Kassen. Ob Deutschland den Angriffskrieg gegen die Ukraine durch diese Ausgaben indirekt mitfinanziert, darüber diskutiert Meister in der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit" mit Ökonom Marcel Fratzscher. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) verweist darauf, dass Deutschland die Importe bereits innerhalb dieser Frist zurückfahre. Man müsse auch sicherstellen, dass man die Sanktionen durchhalten könne. Unterm Strich sieht Fratzscher die russische Wirtschaft schon jetzt in der Rezession. Als Rohstoff-Exporteur ist Russland extrem abhängig von Importen. Maschinen- und Ersatzteillieferungen aus Deutschland bleiben nun sanktionsbedingt aus und schwächen die russischen Unternehmen immer mehr. Für Fratzscher ist jetzt schon klar: "Russlands Wirtschaftsmodell ist tot". Das Land werde einen massiven und langanhaltenden wirtschaftlichen Niedergang erfahren, wenn es nicht den Kurs wechsle. Welche Folgen dieser Weg für die deutsche Wirtschaft mit sich bringen wird und ob die Menschen in Deutschland große Einbußen hinnehmen müssen, diskutieren Stefan Meister und Marcel Fratzscher in der neuen Folge des ntv-Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit".Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
9/22/202237 minutes, 25 seconds
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Russland: Der Sanktions-Poker zwischen Putin und Deutschland

Russlands Präsident Wladimir Putin könnte die Öllieferungen nach Deutschland noch vor dem geplanten Embargo stoppen, sagen Experten. Über die Zukunft der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen diskutieren DIW-Präsident Marcel Fratzscher und Osteuropa-Experte Stefan Meister.Druschba ist russisch und heißt soviel wie Freundschaft. Der Name der Druschba-Pipeline, die russische Ölfelder im Westen Sibiriens mit der mehr als 5000 Kilometer entfernten Raffinerie im brandenburgischen Schwedt verbindet, wirkt wie aus einer anderen Zeit. Seit Putins Angriffskrieg auf die Ukraine ist freundschaftlicher Handel vorbei. Stattdessen steigt die Sorge, dass schneller als erwartet kein russisches Öl mehr nach Deutschland fließen wird.Für den Russland-Experten Stefan Meister sind diese Befürchtungen mehr als berechtigt. Man müsse dringend Alternativen suchen, warnt er im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Denn es sei durchaus möglich, dass der russische Präsident Wladimir Putin Deutschland nach dem Gas- auch den Ölhahn zudreht. Zwar ist schon jetzt klar, dass das Öl-Embargo der EU demnächst greift und Deutschland ab dem 1. Januar 2023 auf russisches Öl verzichten muss. Doch bis zum Stichtag sind es noch über drei Monate. Genug Zeit für Putin, um das Öl frühzeitig abzudrehen und damit die Energiekrise zu verschärfen.Russland war lange Zeit einer der größten Energie-Exporteure der Welt. Während von dort aus in den vergangenen Jahren viel Öl, Gas und Kohle nach Europa strömten, flossen andersherum täglich Millionen Euros nach Russland zurück. Deutschland baute auf die vermeintliche Freundschaft mit Putin und muss jetzt den Preis für diese Abhängigkeit zahlen. Nicht nur bei der Gaspipeline Nord Stream 2, die zum Milliardengrab wurde, sondern auch beim Öl. Die massiv gestiegenen Preise, so Meister, spülten in der Übergangsfrist noch einmal viel Geld in die russischen Kassen.Ob Deutschland den Angriffskrieg gegen die Ukraine durch diese Ausgaben indirekt mitfinanziert, darüber diskutiert Meister in der neuen Folge des Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit" mit Ökonom Marcel Fratzscher. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) verweist darauf, dass Deutschland die Importe bereits innerhalb dieser Frist zurückfahre. Man müsse auch sicherstellen, dass man die Sanktionen durchhalten könne. Unterm Strich sieht Fratzscher ​die russische Wirtschaft schon jetzt in der Rezession.Als Rohstoff-Exporteur ist Russland extrem abhängig von Importen. Maschinen- und Ersatzteillieferungen aus Deutschland bleiben nun sanktionsbedingt aus und schwächen die russischen Unternehmen immer mehr. ​Für Fratzscher ist jetzt schon klar: "Russlands Wirtschaftsmodell ist tot". Das Land werde einen massiven und langanhaltenden wirtschaftlichen Niedergang erfahren, wenn es nicht den Kurs wechsle.Welche Folgen dieser Weg für die deutsche Wirtschaft mit sich bringen wird und ob die Menschen in Deutschland große Einbußen hinnehmen müssen, diskutieren Stefan Meister und Marcel Fratzscher in der neuen Folge des ntv-Podcasts "Wirtschaft Welt & Weit".Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
9/21/202237 minutes, 25 seconds
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Taiwan: Deutsche Firmen in der Abhängigkeitsfalle

Wenn China Taiwan angreift, steckt unsere Wirtschaft in der Zwickmühle: An Sanktionen gegen China müsste sich Deutschland laut Experten beteiligen - gleichzeitig würden sie der deutschen Wirtschaft massiv schaden. Über mögliche Auswege und die Idee einer Deglobalisierung diskutieren die Wirtschaftsweise Veronika Grimm und Politikwissenschaftler Reinhard Loske im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Seit dem Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi ist Taiwan in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt. Mit Raketentests und Militärmanövern macht Xi Jinping deutlich, dass China die Insel an der Ostküste als abtrünnige Provinz betrachtet und derartige Staatsbesuche verurteilt. Als dann auch noch US-Kriegsschiffe die Meerenge passierten, haben sich auch in Deutschland die Sorgen verstärkt, dass der Konflikt bald eskalieren könnte.Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Situation für Deutschland gleich doppelt fatal: Zum einen werden zwei von drei Halbleitern auf der Welt in Taiwan produziert. In fast jedem Elektronikprodukt, das wir in Deutschland nutzen, finden sich Bestandteile aus Taiwan wieder. Zum anderen hätte eine Verschärfung des Konflikts weitreichende Auswirkungen auf den Handel mit China. Die Volksrepublik ist einer der wichtigsten Handelspartner weltweit für Deutschland.Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm befürchtet, dass die deutsche Wirtschaft massiv in Mitleidenschaft gezogen würde - weit mehr noch, als dies aktuell durch den Ukraine-Krieg der Fall ist. Insidern zufolge erwägen die USA bereits ein erstes Sanktionspaket, um eine chinesische Invasion in Taiwan abzuwenden. Im Kriegsfall hätte Deutschland keine andere Wahl als sich politisch zu positionieren und sich an Sanktionen gegen China zu beteiligen, erklärt Veronika Grimm im Podcast. Die Deutschen müssten wahrscheinlich einen großen Teil ihres Wohlstands aufgeben, wenn sie den chinesischen Markt nicht mehr bespielen würden, gibt sie zu bedenken.Die deutsche Wirtschaft ist abhängig von China und Taiwan - so viel ist klar. Aber wie können wir uns aus dieser Abhängigkeit lösen? Darüber diskutieren Veronika Grimm und Reinhard Loske. Loske zählt zu den Skeptikern einer ungeregelten und ausufernden Globalisierung. Als Politikwissenschaftler und Ökonom beobachtet er seit Jahren mit Sorge, wie verwundbar Lieferketten geworden sind und befürwortet es, wenn Unternehmen Produktionskapazitäten nach Europa zurückholen.Insbesondere in der Halbleiterbranche ist das allerdings nicht ganz einfach. Denn Taiwan ist hoch spezialisiert. Dort hergestellte Mikrochips dominieren den weltweiten Markt, weil sie besonders klein und leistungsstark sind. Aktuell versucht Europa, durch Gesetzesvorhaben wie den "European Chips Act", Boden im globalen Wettstreit gutzumachen. Wenn Brüssel diese Pläne abnickt, könnten Fördergelder künftig einfacher fließen.Der US-Halbleiterhersteller Intel zum Beispiel hofft für sein geplantes Werk in Magdeburg aktuell auf diese Hilfen. Denn nur mit großzügiger staatlicher Unterstützung könne man die Kostenlücke zu anderen Standorten schließen. Auch über die Ansiedlung des Marktführers TSMC aus Taiwan auf deutschem Boden wird immer wieder spekuliert, bisher bestreitet man dort aber entsprechende Pläne.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
9/15/202234 minutes, 30 seconds
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Taiwan: Deutsche Firmen in der Abhängigkeitsfalle

Wenn China Taiwan angreift, steckt unsere Wirtschaft in der Zwickmühle: An Sanktionen gegen China müsste sich Deutschland laut Experten beteiligen - gleichzeitig würden sie der deutschen Wirtschaft massiv schaden. Über mögliche Auswege und die Idee einer Deglobalisierung diskutieren die Wirtschaftsweise Veronika Grimm und Politikwissenschaftler Reinhard Loske im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit".Seit dem Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi ist Taiwan in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt. Mit Raketentests und Militärmanövern macht Xi Jinping deutlich, dass China die Insel an der Ostküste als abtrünnige Provinz betrachtet und derartige Staatsbesuche verurteilt. Als dann auch noch US-Kriegsschiffe die Meerenge passierten, haben sich auch in Deutschland die Sorgen verstärkt, dass der Konflikt bald eskalieren könnte.Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Situation für Deutschland gleich doppelt fatal: Zum einen werden zwei von drei Halbleitern auf der Welt in Taiwan produziert. In fast jedem Elektronikprodukt, das wir in Deutschland nutzen, finden sich Bestandteile aus Taiwan wieder. Zum anderen hätte eine Verschärfung des Konflikts weitreichende Auswirkungen auf den Handel mit China. Die Volksrepublik ist einer der wichtigsten Handelspartner weltweit für Deutschland.Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm befürchtet, dass die deutsche Wirtschaft massiv in Mitleidenschaft gezogen würde - weit mehr noch, als dies aktuell durch den Ukraine-Krieg der Fall ist. Insidern zufolge erwägen die USA bereits ein erstes Sanktionspaket, um eine chinesische Invasion in Taiwan abzuwenden. Im Kriegsfall hätte Deutschland keine andere Wahl als sich politisch zu positionieren und sich an Sanktionen gegen China zu beteiligen, erklärt Veronika Grimm im Podcast. Die Deutschen müssten wahrscheinlich einen großen Teil ihres Wohlstands aufgeben, wenn sie den chinesischen Markt nicht mehr bespielen würden, gibt sie zu bedenken.Die deutsche Wirtschaft ist abhängig von China und Taiwan - so viel ist klar. Aber wie können wir uns aus dieser Abhängigkeit lösen? Darüber diskutieren Veronika Grimm und Reinhard Loske. Loske zählt zu den Skeptikern einer ungeregelten und ausufernden Globalisierung. Als Politikwissenschaftler und Ökonom beobachtet er seit Jahren mit Sorge, wie verwundbar Lieferketten geworden sind und befürwortet es, wenn Unternehmen Produktionskapazitäten nach Europa zurückholen.Insbesondere in der Halbleiterbranche ist das allerdings nicht ganz einfach. Denn Taiwan ist hoch spezialisiert. Dort hergestellte Mikrochips dominieren den weltweiten Markt, weil sie besonders klein und leistungsstark sind. Aktuell versucht Europa, durch Gesetzesvorhaben wie den "European Chips Act", Boden im globalen Wettstreit gutzumachen. Wenn Brüssel diese Pläne abnickt, könnten Fördergelder künftig einfacher fließen.Der US-Halbleiterhersteller Intel zum Beispiel hofft für sein geplantes Werk in Magdeburg aktuell auf diese Hilfen. Denn nur mit großzügiger staatlicher Unterstützung könne man die Kostenlücke zu anderen Standorten schließen. Auch über die Ansiedlung des Marktführers TSMC aus Taiwan auf deutschem Boden wird immer wieder spekuliert, bisher bestreitet man dort aber entsprechende Pläne.Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
9/15/202234 minutes, 30 seconds
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China: Wie Peking deutsches Wissen einheimst

Deutschland importiert aus keinem Land der Welt mehr Produkte als aus China. Und: Immer mehr deutsche Forschungszentren in China ermöglichen Peking Zugang zu unseren Technologien. Darüber und über den Kampf um die wirtschaftliche Vorherrschaft in der Welt diskutieren Frank Sieren und Reinhard Bütikofer.Volle Kraft voraus, so könnte man die Pläne des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping zusammenfassen. Wenn im Jahr 2049 das hundertjährige Bestehen der Volksrepublik gefeiert wird, soll sein Land weltweit die Führungsrolle haben. Politisch, militärisch und auch ökonomisch will China dann das Weltgeschehen bestimmen. Ein Ziel, das die deutsche Wirtschaft nicht unterschätzen sollte. Denn China ist Deutschlands wichtigster Handelspartner und deutsche Unternehmen sind eng mit China verknüpft.Aus keinem Land importiert Deutschland mehr Waren. Deutsche Autobauer wie VW, BMW und Daimler produzieren inzwischen mehr Autos in China als im eigenen Land. Und ohne Solarzellen aus China wäre die Energiewende in Deutschland kaum denkbar. Im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" warnt Reinhard Bütikofer, Vorsitzender der China-Delegation im Europäischen Parlament, davor, dass Deutschland dabei ins Hintertreffen geraten könnte: "Chinas Wirtschaftspolitik ist nicht auf langfristige Partnerschaft mit uns aus."Die Europäer seien so lange willkommen, wie sie Produktionskapazitäten und Technologien mitbrächten, über die China nicht ausreichend verfüge. Verschiebe sich dieses Verhältnis zugunsten der Chinesen, würden die europäischen Handelspartner überflüssig, befürchtet Bütikofer. China selbst achte zum Beispiel sehr darauf, dass ausländische Konzerne die Gewinne, die sie im Land machten, auch im Land selbst wieder investierten. Und deutsche Forschungsgelder - oder gleich die Verlagerung ganzer Forschungsbereiche wie beim Ludwigshafener Chemiekonzern BASF - sind gern gesehen.Ist das noch eine Win-win-Situation für beide Seiten oder sind deutsche Unternehmen längst zu kurzsichtig? Darüber diskutiert Bütikofer im Podcast mit dem China-Kenner Frank Sieren.Sieren, der seit 28 Jahren in Peking lebt und mehrere Bestseller geschrieben hat, stellt sich dabei vor allem die Frage, ob wir uns mehr Unabhängigkeit von China leisten können. "Wenn wir wieder mehr Produkte in Deutschland herstellen, dann würde alles plötzlich und sehr schnell viel teurer", warnt der China-Experte. Sollten deutsche Unternehmen ihre Geschäfte mit der Volksrepublik komplett einstellen, müsste Deutschland bald mit noch deutlich höheren Inflationsraten rechnen. Unabhängigkeit habe ihren Preis, so Sieren. Und er bezweifelt, dass Politik und die Menschen in Deutschland diesen Preis zahlen wollen.Gerade in Zeiten des Ukraine-Krieges, in denen sich die Welt strategisch neu aufstellt, ergibt es für Sieren Sinn, mit China in den Dialog zu treten. Denn eine neue Weltordnung, so viel sei sicher, werde nicht nur im Westen ausgehandelt. Wenn Deutschland die neuen Spielregeln mitbestimmen und westlichen Werten Gewicht verschaffen wolle, sei eine Position der Stärke von großem Vorteil.Deutliche Worte hat Europapolitiker Bütikofer schon längst gefunden: So hat er sich wiederholt nicht nur für klarere wirtschaftliche Spielregeln zwischen Europa und China ausgesprochen, sondern auch Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit den Uiguren kritisiert. Die chinesische Regierung reagierte darauf mit ihrer ganz eigenen Definition von Stärke: Seit über einem Jahr steht Bütikofer auf der Sanktionsliste und wird so schnell wohl keinen Fuß mehr auf chinesischen Boden setzen. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.html
9/8/202236 minutes, 45 seconds
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China: Wie Peking deutsches Wissen einheimst

Deutschland importiert aus keinem Land der Welt mehr Produkte als aus China. Und: Immer mehr deutsche Forschungszentren in China ermöglichen Peking Zugang zu unseren Technologien. Darüber und über den Kampf um die wirtschaftliche Vorherrschaft in der Welt diskutieren Frank Sieren und Reinhard Bütikofer.Volle Kraft voraus, so könnte man die Pläne des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping zusammenfassen. Wenn im Jahr 2049 das hundertjährige Bestehen der Volksrepublik gefeiert wird, soll sein Land weltweit die Führungsrolle haben. Politisch, militärisch und auch ökonomisch will China dann das Weltgeschehen bestimmen. Ein Ziel, das die deutsche Wirtschaft nicht unterschätzen sollte. Denn China ist Deutschlands wichtigster Handelspartner und deutsche Unternehmen sind eng mit China verknüpft. Aus keinem Land importiert Deutschland mehr Waren. Deutsche Autobauer wie VW, BMW und Daimler produzieren inzwischen mehr Autos in China als im eigenen Land. Und ohne Solarzellen aus China wäre die Energiewende in Deutschland kaum denkbar. Im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" warnt Reinhard Bütikofer, Vorsitzender der China-Delegation im Europäischen Parlament, davor, dass Deutschland dabei ins Hintertreffen geraten könnte: "Chinas Wirtschaftspolitik ist nicht auf langfristige Partnerschaft mit uns aus." Die Europäer seien so lange willkommen, wie sie Produktionskapazitäten und Technologien mitbrächten, über die China nicht ausreichend verfüge. Verschiebe sich dieses Verhältnis zugunsten der Chinesen, würden die europäischen Handelspartner überflüssig, befürchtet Bütikofer. China selbst achte zum Beispiel sehr darauf, dass ausländische Konzerne die Gewinne, die sie im Land machten, auch im Land selbst wieder investierten. Und deutsche Forschungsgelder - oder gleich die Verlagerung ganzer Forschungsbereiche wie beim Ludwigshafener Chemiekonzern BASF - sind gern gesehen.Ist das noch eine Win-win-Situation für beide Seiten oder sind deutsche Unternehmen längst zu kurzsichtig? Darüber diskutiert Bütikofer im Podcast mit dem China-Kenner Frank Sieren. Sieren, der seit 28 Jahren in Peking lebt und mehrere Bestseller geschrieben hat, stellt sich dabei vor allem die Frage, ob wir uns mehr Unabhängigkeit von China leisten können. "Wenn wir wieder mehr Produkte in Deutschland herstellen, dann würde alles plötzlich und sehr schnell viel teurer", warnt der China-Experte. Sollten deutsche Unternehmen ihre Geschäfte mit der Volksrepublik komplett einstellen, müsste Deutschland bald mit noch deutlich höheren Inflationsraten rechnen. Unabhängigkeit habe ihren Preis, so Sieren. Und er bezweifelt, dass Politik und die Menschen in Deutschland diesen Preis zahlen wollen.Gerade in Zeiten des Ukraine-Krieges, in denen sich die Welt strategisch neu aufstellt, ergibt es für Sieren Sinn, mit China in den Dialog zu treten. Denn eine neue Weltordnung, so viel sei sicher, werde nicht nur im Westen ausgehandelt. Wenn Deutschland die neuen Spielregeln mitbestimmen und westlichen Werten Gewicht verschaffen wolle, sei eine Position der Stärke von großem Vorteil.  Deutliche Worte hat Europapolitiker Bütikofer schon längst gefunden: So hat er sich wiederholt nicht nur für klarere wirtschaftliche Spielregeln zwischen Europa und China ausgesprochen, sondern auch Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit den Uiguren kritisiert. Die chinesische Regierung reagierte darauf mit ihrer ganz eigenen Definition von Stärke: Seit über einem Jahr steht Bütikofer auf der Sanktionsliste und wird so schnell wohl keinen Fuß mehr auf chinesischen Boden setzen. Schreiben Sie Ihre Fragen, Kritik und Anmerkungen gern an www@n-tv.deUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://datenschutz.ad-alliance.de/podcast.htmlUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
9/8/202236 minutes, 37 seconds
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"Wirtschaft Welt & Weit" - der neue Podcast ab 8. September

Nie war unsere Welt wirtschaftlich so vernetzt wie heute – und davon profitiert auch Deutschland. Denn wirtschaftliches Wachstum bedeutet mehr Wohlstand für große Teile der Gesellschaft. Zumindest bis jetzt: Seit dem 24. Februar 2022 ist nichts mehr, wie es war. Russlands Angriff auf die Ukraine hat die Welt verändert. Geopolitische Spannungen nehmen zu und ökonomische "Big Player" wie China oder die USA denken strategisch um.Was muss Deutschland jetzt tun, um in der Wirtschaftswelt von morgen noch eine wichtige Rolle zu spielen? Von wem sind wir abhängig? Welche Länder profitieren von der neuen Weltlage? Das diskutiert Mary Abdelaziz-Ditzow im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" mit relevanten Expertinnen und Experten.Und was die Wirtschaft bewegt, tangiert oft auch die Finanzwelt. Heißt, bei uns gibt es auch viele wichtige Infos für Anlegerinnen und Anleger, die sich für Börse und Trading interessieren: Das ntv-Telebörsenteam informiert in diesem Podcast jede Woche über die neuesten Entwicklungen an den nationalen und internationalen Finanzmärkten: Vor welchen Herausforderungen steht der Dax? Lohnt sich ein Investment in den chinesischen Aktienmarkt? Und wie entwickelt sich die Stimmung an der Wall Street?Ab dem 8. September liefern wir Antworten auf all diese Fragen - jeden Donnerstag neu!Redaktion: Mary Abdelaziz-Ditzow, Ulrich Reitz, Andrea SellmannProduktion und Sounddesign: Wei Quan
8/26/20221 minute, 17 seconds
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"Wirtschaft Welt und Weit" - der neue Podcast ab 8. September

Nie war unsere Welt wirtschaftlich so vernetzt wie heute – und davon profitiert auch Deutschland. Denn wirtschaftliches Wachstum bedeutet mehr Wohlstand für uns alle. Zumindest bis jetzt: Seit dem 24. Februar 2022 ist nichts mehr, wie es war. Russlands Angriff auf die Ukraine hat die Welt verändert. Geopolitische Spannungen nehmen zu und ökonomische "Big Player" wie China oder die USA denken strategisch um.Was muss Deutschland jetzt tun, um in der Wirtschaftswelt von morgen noch eine wichtige Rolle zu spielen? Von wem sind wir abhängig? Welche Länder profitieren von der neuen Weltlage? Das diskutiert Mary Abdelaziz-Ditzow im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" mit relevanten Expertinnen und Experten.Und was die Wirtschaft bewegt, tangiert oft auch die Finanzwelt. Heißt, bei uns gibt es auch viele wichtige Infos für Anlegerinnen und Anleger, die sich für Börse und Trading interessieren: Das ntv-Telebörsenteam informiert in diesem Podcast jede Woche über die neuesten Entwicklungen an den nationalen und internationalen Finanzmärkten: Vor welchen Herausforderungen steht der Dax? Lohnt sich ein Investment in den chinesischen Aktienmarkt? Und wie entwickelt sich die Stimmung an der Wall Street?Ab dem 8. September liefern wir Antworten auf all diese Fragen - jeden Donnerstag neu!Redaktion: Mary Abdelaziz-Ditzow, Ulrich Reitz, Andrea SellmannProduktion und Sounddesign: Wei QuanUnsere allgemeinen Datenschutzrichtlinien finden Sie unter https://art19.com/privacy. Die Datenschutzrichtlinien für Kalifornien sind unter https://art19.com/privacy#do-not-sell-my-info abrufbar.
8/26/20221 minute, 17 seconds