Wo ist die Schamgrenze - zum Beispiel in der Sauna? Wie läuft das mit Schuld und Entschuldigung? Und darf ich eigentlich die politische und moralische Haltung von jemandem in Frage stellen? Rita Molzberger und Nora Hespers stellen sich all diese Fragen und diskutieren. Mal mehr mal weniger fachlich, aber immer auf der Suche nach Erkenntnisgewinn. Klingt bierernst, ist aber mitunter ganz schön witzig. Denn erst mal gibt es keine Denkverbote. Wir umkreisen Themen, decken auf, fragen nach, stellen Vermutungen an, sind uns oft einig - aber lernen immer wieder auch was Neues dazu. Wir haben einfach Spaß daran, laut zu denken. Denkt doch einfach 'n bisschen mit!
Macht nix
Was ist eigentlich Macht - darüber haben wir in Folge 1 gesprochen. In dieser Folge - der Folge 2 zur Macht - wollen wir darüber nachdenken, wie wir die verhandenen Strukturen dekonstruieren können. Es geht um Machtverteilung und auch darum, Macht zu teilen. Aber wie geht das am besten? Und für wen sind macht- und verantwortungsvolle Positionen eigentlich warum attraktiv?
2/23/2024 • 1 hour, 7 minutes, 53 seconds
Prächtig mächtig
Rita wollte mal wieder ganz strukturiert und vorbereitet über ein Thema sprechen und hat sich deshalb das Thema "Macht" gewünscht. Ein Fass(t) ohne Boden! Deshalb versuchen wir uns in dieser Folge erst mal einen Arbeitsbegriff von "Macht" zurechtzulegen - um ihn dann in Folge zwei gnadenlos zu dekonstruieren. Oder so.
2/9/2024 • 1 hour, 1 minute, 2 seconds
Glaubst du?
Was ist eigentlich Glauben? Und was unterscheidet den philosophischen Glauben zum Beispiel vom religiösen Offenbarungsglauben und der Esoterik? Denn obwohl viele Menschen aus den Kirchen austreten - auf der Suche nach Orientierung durch Glauben sind sie weiterhin. Viele suchen daher Zuflucht in anderen Glaubensgemeinschaft oder Sekten. Oder ersetzen ihre verlorene Bindung durch etwas anderes.
12/8/2023 • 1 hour, 7 minutes, 17 seconds
Utopisches Klingeln
Was sind eigentlich Utopien? Und warum soll es eigentlich hilfreich sein, mit einem U-Topos, also einem Nicht-Ort zu beschäftigen? Und wer wird an diesen Orten eigentlich mitgedacht - und wer eben auch nicht? Die Philosophin Rita Molzberger und die Journalistin Nora Hespers gehen in dieser Podcastfolge der Utopie auf den Grund, analysieren ihre politische Bedeutung und stellen vor allem die Frage, ob wir nicht bereits in einer Art Utopie leben.
11/3/2023 • 1 hour, 10 minutes, 43 seconds
Der Fixpunkt flottierender Wesen
Eva von Redecker hat ein Buch über Bleibefreiheit geschrieben. Rita hat es gelesen und deshalb diskutieren wir über den Freiheitsbegriff aus der Perspektive des Bleibens. Im realen Leben, aber auch in solzialen Netzwerken. Wo wollen wir bleiben. Wo können wir bleiben?
10/7/2023 • 1 hour, 6 minutes, 48 seconds
Zugemerkt und aufgehört
Da haben wir seit so vielen Jahren einen Philosophie-Podcast und das naheliegendste Thema haben wir links liegen lassen. In dieser Folge geht's ums Hören. Und weil das ein weites Feld ist, lassen wir uns vom Gespräch treiben, hören uns mal mehr und mal weniger gut zu, sind stets bemüht verlieren aber nie die Lust am Scheitern.
9/8/2023 • 57 minutes, 44 seconds
Erschöpfung
Ehrlich gesagt: Am Rande ihrer Kräfte waren viele Menschen schon vor der Corona-Pandemie. Währenddessen ist es für viele kein bisschen besser geworden, sondern eher schlimmer. Vor allem für Menschen in den Bereichen Care, Pflege und Erziehung. Inzwischen sind wir wieder zurück in einer vermeintlichen Normalität. Und die Erschöpfungsursachen durch die Pandemie? Sind kein Thema mehr. Wir halten uns an greifbarere Erklärungen. Eine davon ist die Arbeitsbelastung. Und interessanterweise ist Erschöpfung im Kontext von Arbeit ja eher positiv konnotiert. Was machen wir also mit dem Erschöpfungsbegriff der Gegenwart?
8/4/2023 • 1 hour, 8 minutes, 52 seconds
Das Alter entfalten
Die Lebenszeit, in der wir uns ungehindert und unbehindert bewegen und entfalten können, ist eigentlich relativ kurz. Trotzdem richtet sich alles an dieser Lebenszeit aus. Was nicht da rein passt, wird institutionalisiert und aus dem Weg geregelt. Verschwindet zumindest temporär aus unserem Alltag. Die Folge ist nicht selten Vereinsamung oder soziale und geistige Verarmung. Wie können wir dem begegnen? Darüber denken Nora und Rita in dieser Folge nach.
7/7/2023 • 1 hour, 8 minutes, 14 seconds
Balancieren auf Quantenteilchen
Wenn wir in religiösen Bezügen aufgewachsen sind, dann ist es schwer daraus auszusteigen. Selbst dann, wenn wir selbst nicht religiös sind, Religion nicht leben wollten oder konnten. Denn Religion gehört zu unserem Alltag - und sei es nur in Form von religiösen Gebäuden in unserer Umgebung. Was also macht Religion mit uns? Was ist fromm und was nur frömmelnd? Und wie lagert sich Spiritualität da ein?
6/2/2023 • 1 hour, 15 minutes, 7 seconds
Der sanfte Wellengang des Lebens
Tendenz zum Anhedonismus - das klingt irgendwie ziemlich nach Spaßbremse. Da stellt sich natürlich die Frage: Bei welchem Spaß bremst man denn da? Denn Hedonismus hat in unserer Gesellschaft nicht den besten Ruf. Gut, dass die Philosophin Rita Molzberger da die Begrifflichkeiten mal grade rückt.
5/5/2023 • 1 hour, 4 minutes, 19 seconds
Privilegien-Quartett
"Wie privilegiert kann man sein?" - Dieser Satz hat jemanden in einem sozialen Jobnetzwerk zu einem Post veranlasst. Ein Post, in dem durchaus Wut über diesen Satz herauszulesen war. Aber warum fühlen wir uns eigentlich angegriffen, wenn wir auf unsere Privilegien angesprochen werden? Woher kommen diese Abwehr- und Verteidigungsmechanismen? Wir wollen in dieser Folge das Privileg beleuchten und warum es so schwer ist, aus dem Privilegien-Quartett auszusteigen.
4/7/2023 • 1 hour, 11 minutes, 30 seconds
Mach schnell langsam
Wir leben in rasenden Zeiten. Und viele von uns spüren: Es wäre an der Zeit, mal langsam zu machen. Aber schnell. Klingt paradox - ist es an vielen Stellen auch. Denn es geht nicht nur um die Entschleunigung als solche, sondern auch um die Beschleunigung von Prozessen und vor allem Strukturen, die uns das Entschleunigen überhaupt ermöglichen. Ihr merkt schon. Es ist kompliziert, aber auch ganz schön unterhaltsam, sich damit zu beschäftigen, wo wir welches Tempo brauchen, damit möglichst viele Menschen ein gutes Leben haben können.
3/10/2023 • 1 hour, 20 minutes, 31 seconds
Die Rückseite des Neins
Zum Jahreswechsel 2023 hatte Nora plötzlich ganz viele "Dieses Jahr sage ich nein"-Posts in ihrem LinkedIn Feed. Und wie soll es anders sein, regte sich Widerspruch. Wenn wir zu etwas Nein sagen, dann müssen wir auch Ja sagen zu etwas. Aber wozu? Welcher Entwurf steht dahinter? Und was, wenn ein individuelles Nein an einem überfordernden System gar nichts ändert, sondern nur Verantwortung verlagert. Ein Gespräch über das Ja und das Nein und das Unseretwegen.
2/3/2023 • 1 hour, 7 minutes, 52 seconds
Erst zuhören, dann feiern
Mit Ritualen und Zeremonien würdigen wir häufig Übergänge. Bestimmte Punkte im Leben. So wie zum Beispiel, Geburten, Hochzeiten oder auch den Übergang vom Leben zum Tod. Dabei spielten lange Religionen und ihre Institutionen eine entscheidende Rolle. Für viele Menschen tritt das in den Hintergrund. Aber lebensverändernde Ereignisse, wollen wir trotzdem entsprechend würdigen. Unser Gast Jonas Ben Chabaane gestaltet für diese Menschen Zeremonien. Und wir haben uns gefragt: Warum brauchen wir das überhaupt? Was ist das Entscheidende an diesen Ritualen? Und worauf kommt es an?
1/6/2023 • 1 hour, 25 minutes, 48 seconds
Radikal moderat
Dieser Podcast ist eine Herausforderung. Weil wir uns mit Gedanken konfrontieren, die extrem sind. Grenzüberschreitend. Es geht um extreme Haltungen und radikales Denken. Und es geht um die Frage nach der Legitimation von bestimmten Formen der Gewalt. Und wie, warum und wo wir Grenzen ziehen wollen oder müssen. Denn so eindeutig, wie uns die Antwort häufig scheint, ist sie gar nicht.
12/20/2022 • 1 hour, 21 minutes, 40 seconds
Leben mit Leid
Wo menschliches Leben ist, ist auch immer Leid. Im Kleinen wie im Großen. Es ist unmöglich, sich vor Leid zu schützen. Egal wie privilegiert wir sind. Leid trifft uns alle. Wie also damit umgehen? Wie können wir Leid lindern? Wann sind wir gezwungen, Leid als existent zu akzeptieren? Und wo sind wir aber auch handlungsfähig? Ein Gespräch mit der Psychologin Nady Mirian
11/18/2022 • 1 hour, 29 minutes, 52 seconds
Akte(n) der Menschlichkeit
Können wir mit Random Acts of Kindness, also den zufälligen Akten von Mitmenschlichkeit, die Welt retten? Denn nicht weniger wollen wir in diesen anstrengenden Zeiten versuchen. Die Welt um uns rum ein kleines bisschen besser machen, indem wir ihr aufmerksam begegnen für die Not anderer. Klingt pathetisch? Ist es auch. Aber Rita hat gesagt, im Herbst ist das erlaubt.
10/14/2022 • 1 hour, 13 minutes, 59 seconds
(T)Räume der Kindheit
Nicht alle erinnern sich gerne an ihre Kindheit, aber fast alle hatten Orte, die sich fest in unsere Erinnerung gebrannt haben. Etwas, das wir riechen, fühlen oder schmecken und uns instant zurückversetzt in Kindertage. Es ist, wie eine Tür aufzusto ßen in einen anderen Raum. Eine andere Dimension. Etwas, wo wir mal waren. Und so viel ist sicher: Wir alle waren Kinder. Und manche von uns sind es auf die eine oder andere Weise immer noch.
9/9/2022 • 1 hour, 17 minutes
Ich nunge dich!
Was ist eigentlich Anerkennung und was macht sie mit uns und anderen? Und ja, Macht ist hier durchaus auch als Substantiv enthalten. Denn das Vorenthalten von Anerkennung ist ein Herrschaftsinstrument. Das zu wissen und entsprechend zu berücksichtigen, kann in Konfliktsituationen hilfreich sein. Aber auch uns selbst gegenüber brauchen wir Anerkennung als Werkzeug.
8/12/2022 • 1 hour, 12 minutes, 45 seconds
Gebrochene Fußnoten
Jedes Leben ist beständig im Wandel, ob wir das jetzt wollen oder nicht. An manchen Stellen erleben wir aber auch Bruchlinien. Manches davon sieht nur von außen aus wie ein plötzliches Ereignis. Manches davon tritt plötzlich in unser Leben und reißt Stücke heraus. Und manchmal wünschen wir uns, ein Bruch sorgt möge dafür sorgen, dass wir rauskommen aus unserem Alltagstrott, dass wir uns nochmal völlig neu erfinden können. Von all diesen Brüchen und Wandlungen handelt diese Podcastfolge.
7/15/2022 • 1 hour, 9 minutes, 1 second
Wäh, wäh, Wandel
Wir leben in Zeiten des Wandels. Wobei, wann haben wir das eigentlich nicht getan? Und doch gab es Zeiten, die uns weniger aufregend, weniger aufwühlend erschienen sind. Was machen wir also damit, dass sich ständig alles wandelt - und damit auch wir im ständigen Wandel sind?
6/10/2022 • 1 hour, 23 minutes, 54 seconds
Üben, üben, üben
Können wir das Leben üben? Eine vermeintlich simple Frage, auf die sicher viele eine spontane Antwort haben. Und über die man trotzdem unglaublich lange sprechen kann. Denn natürlich hängt die Antwort auch davon ab, was wir denn eigentlich unter Leben verstehen. Welche Ziele wir haben. Und woran wir zum Beispiel ein gelingendes Leben festmachen. Wobei: Wann gelingt denn Leben eigentlich? Ihr merkt schon, das wird wieder eine wilde Gedankenreise in der "Was denkst du denn"-Denkschule.
5/6/2022 • 1 hour, 31 minutes, 20 seconds
Verletzlichkeit macht nahbar
Im Grunde wissen wir das alle: Menschen sind nicht unkaputtbar. Und trotzdem laufen viele von uns mit einem gewissen Gefühl der Unverletzlichkeit durch die Welt. Uns wird schon nichts Schlimmes passieren. Und ehrlicherweise könnten wir wahrscheinlich nicht leben, wenn wir die ganze Zeit nur darüber nachdenken würden, dass wir verwundbare und sterbliche Wesen sind. Aber was würde mit uns passieren, wenn wir der Vulnerabilität etwas mehr Raum eingestehen in unserem Leben - und damit in unserer Gesellschaft?
4/9/2022 • 1 hour, 15 minutes, 51 seconds
Armut
Wir hatten uns das Thema vorgenommen, bevor Russland die Ukraine überfallen hat. Das Thema wäre auch vorher schon eine Herausforderung gewesen. Jetzt ist es uns mit einem Mal noch näher als viele von uns dachten. Es geht darum, wer arm ist und wer reich. Wie wir Teilhabe ermöglichen können. Und wo wir anfangen müssen umzudenken in einer Welt von endlichen Ressourcen. Unseren Reichtum sehen wir grade an den Grenzen. In Form von Spenden. Aber auch in Form von Hilfsbereitschaft.
3/11/2022 • 1 hour, 6 minutes, 42 seconds
Eindeutig mehrdeutig
Was steckt eigentlich hinter dem Wort "Ambiguitätstoleranz"? Warum müssen wir das üben und wo hat diese Form der Toleranz auch ihre Grenzen? An zwei aktuellen Beispielen schauen wir auf das Phänomen und seine realen Auswirkungen. Es geht ums Aushalten von Widersprüchlichkeit, leben unter sich ständig wandelnden Bedingungen, aber auch um Leiden und bisweilen auch Zynismus. Denn wir alle dulden Widersprüchlichkeiten, die bei anderen Menschen Leid erzeugen.
2/4/2022 • 1 hour, 13 minutes, 40 seconds
Wer ist hier sensibel?
Die Philosophin Svenja Flaßpöhler hat ein Buch über Sensibilität geschrieben und trifft damit einen Nerv. Aber wessen Nerv genau? Und führt die Debatte über Sensibilität zum Kern des Themas?
1/7/2022 • 1 hour, 23 minutes, 19 seconds
Im Bereich der Körpergrenzen
Menschen, die sich sportlich betätigen, haben häufig auch Ziele. Sie wollen sich verbessern, stärker, schneller, schlanker, muskulöser werden. Dafür loten sie die Grenzen ihres Körpers aus - und verschieben sie. Schmerzen gehören irgendwie dazu. Egal ob Muskelkater oder kleine und große Verletzungen. Das sind Grenzerfahrungen, aber eben selbstgewählte. Wir suchen in dieser Folge ein Vokabular für den Grenzbereich des sporttreibenden Körpers - und Geistes natürlich.
12/5/2021 • 1 hour, 21 minutes, 51 seconds
Zwei She-Rex mit Lupe
Es gibt diese Momente im Leben, da stehen wir fassungslos vor'm Weltgeschehen und denken: Werden wir Menschen es denn nie lernen? Warum müssen wir die selben Fehler immer und immer wieder machen? Aber bevor wir vollends in Verzweiflung stürzen, schauen wir uns lieber das Phänomen der Wiederholung mal genauer an.
11/5/2021 • 1 hour, 5 minutes, 54 seconds
Sprache Macht Kontext
Während dieser Pandemie kristallisiert sich so deutlich wie selten heraus, wie wichtig die Kontexte sind, in denen wir sprechen. Wie schnell Sprache und Denken auf Nebengleise geraten. Und wie sich Machtverhältnisse verteilen, aber eben auch verändern. Das alles löst etwas aus. Es geht um die Suche nach Bedeutung, nach Anerkennung und Publikum. Es geht um Macht und Machtverlust. Und das alles wird im Rahmen der Kontexte verhandelt, die das Gesagte in die eine oder andere Richtung lenken.
10/8/2021 • 1 hour, 30 minutes, 6 seconds
Rä-sülli-änz
Resilienz ist inzwischen zum Buzzword geworden. Aber was ist eigentlich Resilienz und wofür brauchen wir sie? Was sind gute Bedingungen, um resilient zu sein. Und wie kommt der Grußaugust in die Folge? Fragen, die wir in dieser Folge klären.
9/10/2021 • 1 hour, 10 minutes, 22 seconds
Arbeitsglück und Schichtsalat
In der letzten Folge haben wir versucht auszuloten, was eigentlich Arbeit ist. In dieser Folge widmen wir uns der Frage, ob Arbeit uns glücklich macht und wie wir eigentlich Erfolg messen in Bezug auf Arbeit. Außerdem gibt's am Ende der Folge noch eine kleine Verkündung.
7/30/2021 • 1 hour, 19 minutes, 42 seconds
Seht die Vögel!
Arbeit ist nichts, was uns einfach so passiert. Aber was ist dann Arbeit? Welchen Unterschied machen wir zwischen körperlicher und kultureller Arbeit und wie sieht es eigentlich mit dem Zugang zu Arbeit aus? Wir machen uns Gedanken zum Arbeitsbegriff, warum der immer auch mit Leistung zusammenhängt und welchen Stellenwert Arbeit eigentlich in unserer Gesellschaft hat.
7/16/2021 • 1 hour, 28 minutes, 33 seconds
Hannah Arendt
Die erste Philosophin mit der Nora in Berührung gekommen ist, war Hannah Arendt. Ihre Bücher hat sie bisher allerdings nicht gelesen, aber einige ihrer Gespräche hat sie inzwischen gesehen. Rita als Philosophin hat sich hingegen eingehender mit Hannah Arendt beschäftigt - und auch mit der Kritik an der politischen Denkerin, die gar nicht Philosophin genannt werden wollte.
7/2/2021 • 1 hour, 2 minutes, 11 seconds
Das Perpendikel des Egoismus
Wieviel Egoismus verträgt eigentlich eine Gesellschaft? Und wieviel Altruismus können wir leben, ohne dass wir dabei selbst auf der Strecke bleiben? Das ist das Spannungsfeld, das wir in dieser Folge ausloten wollen. Dabei fokussieren wir uns vor allem auf den Egoismus und gehen ihm auf den Grund. Vielmehr tut Rita das, denn hinter dem Begriff tut sich ein Abgrund auf, dessen Anblick nur schwer erträglich ist.
Achtung: Triggerwarnung "Sexuelle Gewalt" bei ca. 45:30 Minuten für 5 Minuten.
6/18/2021 • 1 hour, 3 minutes, 42 seconds
Verstehendes Genießen, genießendes Verstehen
Ein instagram-Projekt soll die Widerstandskämpferin "Sophie Scholl" einer jungen Generation nahbar machen. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und historischen Fakten. Auf Kontext und Hintergründe wurde in den ersten drei Wochen nahezu verzichtet. Er würde die Fiktion stören. Eine durchaus problematische Haltung.
6/4/2021 • 1 hour, 21 minutes, 48 seconds
In Stein gemeißelt
Etwas schriftlich niederlegen, darlegen und veröffentlichen ist ein großes Ding. Zumindest, wenn es sich um Bücher handelt oder wissenschaftliche Arbeiten. Aber auch im Digitalen kommunizieren wir täglich - vor allem schreibend.
5/21/2021 • 1 hour, 11 minutes, 6 seconds
K.L.U.K.
Was tun, wenn zwei sich streiten und man keinen Bock hat auf ein kompliziertes Aushandeln des Konflikts? Genau: Einmal "Der oder die Klügere gibt nach" in den Raum rufen und - puff - Streit beendet. Nur, wenn die Klügeren immer nachgeben, gewinnen dann nicht am Ende immer die Dummen?
5/7/2021 • 1 hour, 5 minutes, 16 seconds
Zappeln im Netz der Sprache
"Sprache schafft Realität" - ein viel bemühter Satz. Aber stimmt er auch? Denn eigentlich bildet Sprache zunächst eher Wahrnehmung ab. Wir formulieren mit ihr auch eine Realität, die wir uns wünschen. Wir entwerfen uns mit ihr. Aber damit daraus Konsens wird, eine allgemeingültige oder zumindest mehrheitsgültige Realität, muss einiges mehr passieren.
4/23/2021 • 1 hour, 3 minutes, 58 seconds
Empathie im Dreieck II
Die Fähigkeit uns in andere hineinzuversetzen, mitzufühlen und mitzuerleben ist zunächst mal nur eine Fähigkeit. Sie ist weder gut noch schlecht. Das wird sie erst durch unser handeln - oder nicht handeln. Manchmal ist Empathie aber sogar hinderlich. Und es kann sogar übergriffig sein, sich in andere hineinzudenken.
4/9/2021 • 1 hour, 22 minutes, 13 seconds
Empathie im Dreieck I
Was ist eigentlich Empathie? Also philosophisch gesehen. Was gehört dazu, welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit wir von Empathie sprechen. Und ist Empathie nur gut? Oder kann Empathie auch schlecht sein? In dieser ersten Folge zur Empathie legen wir die Grundlagen einer philosophischen Annäherung an das Thema. Achtung: Gefahr der Spiegelneuronenverzappelung!
3/26/2021 • 1 hour, 6 minutes, 56 seconds
Verantwortung kost teuer!
Zwei Künstler:innen - Moshtari Hilal und Sinthujan Varatharajah - sprechen in einem insta-Live über Nazierbe und prägen dabei den Begriff "Mensch mit Nazihintergrund". Sie erzwingen damit einen Perspektivwechsel und verweisen auf eine Verantwortung handelnder Personen, wenn es um die Familiengeschichte im NS geht. Ein spannender Aspekt, diese Verantwortung. Denn es stellt sich natürlich auch die Frage: Was verantworten wir da eigentliche, vor wem, warum? Und können Tiere das eigentlich auch, sich verantworten?
3/12/2021 • 1 hour, 54 seconds
Poligogik, Pädatik
Beim Begriff "Erwachsenenerziehung" schüttelt es Rita. Aber genau dieses Wort hat Nora dazu gebracht, sich zu fragen, wie viel Pädagogik eigentlich in der Politik steckt. Und was das mit Demokratie und dem Verhältnis von Bürgerinnen und Bürgern zum Staat und seinen Organen macht.
2/26/2021 • 1 hour, 16 minutes, 18 seconds
Milchmädchen und Freunde
Wir leisten Beziehungsarbeit, investieren in Freundschaften, machen Abstriche für Partner:innen, und am Ende des Tage fragen wir uns, ob sich das alles gelohnt hat. Wenn wir über Beziehungen sprechen, nutzen wir häufig ökonomisches Vokabular. Warum eigentlich?
2/12/2021 • 1 hour, 9 minutes, 27 seconds
Freund:innen der (In)diskretion e.V.
Da stehst du nichtsahnend im Laden, sitzt in Bus oder Bahn - und plötzlich führst du ein Gespräch, das du nie führen wolltest und hörst Antworten auf Fragen, die du dir nie gestellt hast - oder deinem Gegenüber je stellen wolltest. In dieser Folge wollen wir dem Phänomen auf den Grund gehen.
1/29/2021 • 1 hour, 4 minutes, 42 seconds
Ignoranzkompetenz
In aller Regel finden wir Ignoranz ziemlich doof. Wenn wir jemanden als ignorant bezeichnen, ist das selten als Kompliment gemeint. Dabei brauchen wir eigentlich alle Ignoranz, um durchs leben zu kommen. Denn nur, wenn wir bestimmte Dinge ignorieren, können wir uns andere wiederum genauer anschauen.
1/15/2021 • 58 minutes, 6 seconds
Die Anbequemung der Welt
Anpassung. Eine der Herausforderungen des Jahres 2020. Denn ob wir Bock drauf hatten oder nicht: Wir mussten uns auf die ein oder andere Weise den Umständen anpassen, die sich durch die Corona-Pandemie ergeben haben. Ganz schön schwierige Aufgabe.
1/1/2021 • 1 hour, 6 minutes, 39 seconds
WUT!
Wut ist ein gewaltiges Gefühl. Und auch irgendwie fremd. Bei einem Wutanfall sind wir außer uns. Wut kann zerstörerisch sein. Sie ist bisweilen irrational. Und trotzdem versuchen wir in diesem Podcast, der Wut auch gute Seiten abzugewinnen.
12/18/2020 • 1 hour, 4 minutes, 10 seconds
Teilen, mitteilen, sharen
Es gibt sie, Menschen, die einfach nicht teilen können oder wollen. Und dann gibt's natürlich auch die, denen das total leicht fällt. Aber macht es uns leicht oder schwer? Und warum gehört auch das Teilen irgendwie zum ökonomischen Handeln?
12/4/2020 • 59 minutes, 54 seconds
Petze! Petze!
Unsere 100. Folge hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt. Glamouröser. Stattdessen gibt's eine spontane Late-Night-Ausgabe, dafür aber mit einem hoch neuralgischen Thema: Es geht ums Petzen, Verraten und Denunzieren.
11/20/2020 • 1 hour, 9 minutes, 19 seconds
Zwischenräume
Was passiert eigentlich im Dazwischen. Also zwischen uns und einem Kunstwerk. Zwischen uns und einem Menschen. Zwischen uns und unserer Umgebung? Diese Zwischenräume sind in der Regel unsichtbar. Wir müssen eine Anstrengung unternehmen, um sie in unser Bewusstsein zu holen. Damit sie sichtbar werden. Dabei sind sie ziemlich schwer zu greifen.
11/6/2020 • 1 hour, 5 minutes, 37 seconds
(K)ein Lob der Lüge!
Um gut lügen zu können, brauchen wir einige kognitive Fertigkeiten. Lügen ist eine Leistung. So ganz grundsätzlich betrachtet. Eine, deren Entwicklung sich bei Kindern ganz gut beobachten lässt. Für Hannah Arendt bedeutet Lügen zu können und zu dürfen auch Freiheit. Trotzdem sind wir nicht komplett euphorisch, wenn wir angelogen werden. Im Gegenteil. Wir fühlen uns verletzt, betrogen, über den Tisch gezogen. Das Spannende ist: Auch über die Wahrheit sind wir nicht immer uneingeschränkt glücklich. Komplizierte Sache das Ganze.
10/23/2020 • 1 hour, 12 minutes, 47 seconds
Die Ganzheitlichkeit einer Amöbe
Die Künstlerin Nele Sadlo hat uns eine Mail geschrieben und uns gebeten, ob wir mal über den Körper sprechen können. Dabei hat uns nicht nur ihr künstlerisches Schaffen inspiriert. Rita beschäftigt sich bereits seit mindestens 15 Jahren mit dem Thema.
10/9/2020 • 1 hour, 25 minutes, 17 seconds
Heldenmülltrennung
Warum verehren wir sportliche Held:innen, wer sind unsere Vorbilder und was unterscheidet die beiden vorgenannten vom Idol? Eine Held:innenreise der etwas andern Art.
9/25/2020 • 1 hour, 15 minutes, 56 seconds
Bröselig und drölfzelnd
"In dubio pro reo" - unser ganzes Rechtssystem dreht sich um den Zweifel. Da aber weder Rita noch Nora Juristinnen sind, haben wir uns dem Zweifel anders genähert. Denn er beschäftigt uns gerade auch außerhalb des Rechtssystems. Selten war der Zweifel so sichtbar, wie während der gerade andauernden Corona-Pandemie. Warum zweifeln wir? Wie zweifeln wir? Und können wir am Zweifel zweifeln? Und warum eigentlich zwei-fel, wenn wir doch in der Regel viel mehr als zwei Fragen haben?
9/11/2020 • 1 hour, 9 minutes, 17 seconds
Endlich Prinzessung!
Feminismus ist Frauensache. So ein Quatsch. Denn eigentlich geht es im Feminismus darum, dass es allen in einer Gesellschaft besser geht, weil Ungleichheiten beseitigt werden. Und das nutzt auch Männern, die nicht selten selbst mit den festgefahrenen Rollenbildern und gesellschaftlichen Erwartungen zu kämpfen haben. Damit ist Feminismus, wenn er intersektional gedacht ist, eigentlich nur eine Form von Humanismus.
8/28/2020 • 1 hour, 9 minutes, 57 seconds
Der menschliche Maßstab
Ende Mai haben Rita und Nora eine Mail von einer Hörerin erhalten. Der Wunsch: Könnt ihr mal über das Thema "Vermenschlichung" sprechen? Aber sowas von gerne! Vor allem, wenn uns schon in der Mail eine solche thematische Bandbreite angeboten wird. Vielen Dank für diesen Themenvorschlag, der uns auf eine ziemlich spannende und manchmal absurde Reise geschickt hat.
8/14/2020 • 1 hour, 1 minute, 54 seconds
Solidarisiert euch!
Nicht nur in akuten Krisenzeiten ist Solidarität ein Instrument, mit dem wir uns in einer Gesellschaft gegenseitig unterstützen können. Aber selten wurde so viel über die verschiedenen Formen von Solidarität diskutiert, wie jetzt gerade. Egal, ob es um solidarisches Verhalten geht, um uns gegenseitig vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen oder um Solidarität mit Menschen, deren Freiheit und Leben von Rassismus und rassistischen Strukturen eingeschränkt und bedroht sind, wie bei der Black Lives Matter Bewegung. Aber wie funktioniert Solidarität überhaupt? Und wie leben wir Solidarität zum Beispiel im Digitalen?
7/31/2020 • 1 hour, 18 minutes, 22 seconds
Die Ich-Maschine
Rita und Nora haben in dieser Folge ein Experiment gestartet. Zur - vermeintlichen - Arbeitsreduktion. Wir haben beide den Text "The I in Internet", ein Essay aus Jia Tolentinos Buch "Trick Mirror", gelesen, um darüber zu sprechen. Keine Sorge, ihr müsste den Text nicht gelesen haben, um uns zu verstehen. Aber darin werden ein paar sehr spannende Gedanken zu sozialen Netzwerken und unserem Verständnis von uns Selbst und unserer Selbstwirksamkeit analysiert. Es geht um die Verwicklung unserer Persönlichkeit mit ökonomischen Bestrebungen, aufgeblähte Egos, digitale Solidarität und ihre Wirkung, die Wahrnehmung von Opposition, um Maßstäbe und den Wert, den wir unseren Meinungen - oder denen der Anderen - beimessen. Und um Barthaare - aber wie wir darauf kommen, müsst ihr euch wirklich selbst anhören.
7/17/2020 • 1 hour, 12 minutes, 55 seconds
Was? Ich? Weiß?
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Rita und Nora haben einen Hinweis erhalten, dass Sie in Ihrer Episode "Einladung zum Zuhören" als Reaktion auf die Black Lives Matter Proteste zwar ein Angebot gemacht haben, aber eines, das sich vor allem an weiße Hörer:innen richtet. Schwarze Hörer:innen haben sie dabei nicht mitgedacht. Ein Grund, da mal genauer hinzusehen und sich mit Weißsein und Rassismus auseinanderzusetzen.
7/3/2020 • 1 hour, 21 minutes, 27 seconds
Der Zauderrhythmus des Lebens
Diese Podcast-Folge hätte es fast nicht gegeben. Seit dreieinhalb Jahren podcasten wir, Rita und Nora, jetzt alle zwei Wochen. Bislang ist noch keine einzige Folge ausgefallen. Auch wenn die Terminfindung mitunter kurzfristig und abenteuerlich war. Aber wir haben es immer geschafft. Und auch jetzt haben wir es wieder geschafft – es war allerdings denkbar knapp. Denn Rita ging es nicht gut. Wieso, weshalb, warum, das erfahrt ihr in dieser Podcast-Folge. Darin geht es um Frust und Lust, Demotivation und Motivation – und ob das überhaupt die richtigen Gegensätze sind. Es geht um die Zeit, in der wir leben, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Rollenverständnis der Geschlechter – und der Gesellschaft. Es geht um Grenzen, Einschränkungen und das Gefühl, gerade ganz grundsätzlich den Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Den eigenen nicht, aber auch denen der anderen nicht. Alles läuft nebenbei und nichts davon läuft richtig rund – oder genügt den eigenen Anforderungen. Zum Beispiel an die Qualität der eigenen Arbeit. Dabei wird das hier keinesfalls ein Jammer-Podcast. Aber wir wollen einem Gefühl Ausdruck verleihen und ihm nachspüren, von dem wir annehmen können, dass es gerade viele Menschen betrifft. Nicht zuletzt all jene, die seit Wochen unter dem Hashtag #Coronaeltern versuchen, Aufmerksamkeit auf die Situation von Eltern und die Bedürfnisse von Kindern zu lenken. Gesellschaftlich wie politisch. Aber es gibt noch viele weitere Gründe, warum uns der aktuelle Zauderrhythmus des Lebens zu schaffen machen kann.
Aufnahmedatum: 03. Juni 2020 - Veröffentlichungsdatum 19.06.2020
6/19/2020 • 1 hour, 11 minutes, 33 seconds
Einladung zum Zuhören
Wir hatten uns eigentlich ein anderes Thema vorgenommen. Aber angesichts des Mordes an George Floyd und der Lage in den USA, aber auch angesichts dessen, was Schwarze Menschen in Deutschland Tag für Tag an Rassismus und Diskriminierung erleben, scheint uns das einfach alles zu banal. Denn wir, Rita und Nora, sind zwei weiße Frauen. Wiewohl es gute, weiße Rassismusforscherinnen gibt, wie Rita anmerkt, nur sie selber ist eben keine - weshalb sie an dieser Stelle als weiße Wissenschaftlerin eben nicht das Wort ergreifen möchte. Das Thema ist uns aber so wichtig, dass wir an dieser Stelle eine Einladung aussprechen wollen: Wir schenken euch die Stunde, die ihr damit verbringen würdet, uns zuzuhören und laden euch ein, stattdessen Podcasts von und mit Schwarzen Menschen zu hören. Hier sind unsere Vorschläge:
6/5/2020 • 3 minutes, 50 seconds
Zweckfreie Fußwanderungen
Sich fortbewegen. Zu Fuß. Viele Menschen haben das Spazierengehen während der Corona-Pandemie für sich (wieder)entdeckt. Dabei ist rund um das Wandern, Spazieren, Flanieren, Lustwandeln, Prominieren, Gehen schon so viel gedacht und geschrieben worden, dass Rita eigentlich das Gefühl hat, nicht annähernd entsprechend vorbereitet zu sein. Einfach, weil es dazu so viel zu lesen und zu erfahren gäbe. Nora hingegen hat sich bislang recht wenig Gedanken über das gemacht, was im 16. Jahrhundert als "zweckfreie Fußwanderung" bezeichnet wurde. Und so werden die gemeinsamen Gedankengänge in dieser Folge zu einer kleinen Entdeckungsreise durch die Geschichte. Denn: Denker:innen sind schon immer und gerne auch gemeinsam zu Fuß gegangen, um ihre Gedanken zu bewegen und auszutauschen.
Auch dieses Gespräch ist ein Austausch. Es ist ein bisschen so als würde man bei einer Wanderung hier und da mal unter einen Stein schauen und sich über das freuen, was es da so zu entdecken gibt. Das hier ist eine herzliche Einladung an alle, mit uns ein bisschen die Gedanken wandern zu lassen - und vielleicht begleiten wir euch ja tatsächlich auf einem Spaziergang!
5/22/2020 • 1 hour, 11 minutes, 46 seconds
Macht und Verschwörung
Mit Situationen, in denen wir uns ausgeliefert fühlen, kommen viele Menschen nicht gut zurecht. Und es sind auch verdammt schwierige Situationen. Oft mit so komplexen Zusammenhängen, dass einem beim Verfolgen der einzelnen Parameter das Hirn zu verknoten droht. Genau das sind Situationen, in denen wir nach Erklärungen suchen. Oder sogar nach dem oder der Schuldigen. Irgendwer muss doch das Ganze unter Kontrolle haben. Wenn wir nur lange genug suchen, dann finden wir die Zusammenhänge. Die unsichtbare Macht, die hinter allem steckt und uns nach dem Leben trachtet. Aber warum ist das so? Warum suchen wir nach einer irgendwie gearteten höheren Macht? Und warum sind einige Menschen so anfällig dafür, eher an Verschwörungstheorien zu glauben als daran, dass eine Situation - wie zum Beispiel die Corona-Pandemie gerade - außerhalb unserer Kontrolle, also unserer Macht liegt? Warum ist es so schwer anzuerkennen, dass wir uns gerade in einem Zustand befinden, in dem wir nicht so viel Wissen - und nur ganz vage Aussagen über die Entwicklungen treffen können?
5/8/2020 • 59 minutes, 38 seconds
Nenn es nicht Langeweile!
Es sind alles andere als langweilige Zeiten. Es sind fordernde Zeiten. Und trotzdem finden sich im Internet unzählige Tipps für Menschen, die jetzt gegen Langeweile kämpfen. Aber ist das wirklich das richtige Wort für den Zustand, den diese Menschen erleben? Ist die eigentliche Ursache nicht eine andere, nämlich soziale Isolation zum Beispiel? Klar, einigen wird die Zeit wirklich lang. Sie schwimmen in einem Meer von Zeit. Auch, weil sie ihrer Arbeit während der Corona-Pandemie nicht mehr nachgehen können. Aber selbst dann scheint der Begriff Langeweile zu banal. Und für viele Menschen ist auch zutreffend, dass ihnen gar nicht langweilig ist, wenn sie gerade keiner Erwerbsarbeit nachgehen. Denn auch ohne kann ein Leben angefüllt sein mit Aufgaben, sei es in der Familie, im Freundeskreis oder aber auch mit anderen Beschäftigungen, denen wir gerne nachgehen, ohne damit Geld zu verdienen. In dieser Episode diskutieren Rita und Nora das Phänomen Langeweile im Bezug zur Arbeit und ihrem Stellenwert in der Gesellschaft.
4/24/2020 • 1 hour, 6 minutes, 38 seconds
Das Leben vor die Füße kotzen
Es gibt zwei Formen von Authentizität, sagt Rita Molzberger. Erstens da, wo uns jemand sein ganzes Leben vor die Füße kotzt und jeden Augenblick des eigenen Lebens mit uns teilt und zweitens, Authentizität als etwas wie die Ökonomisierung des Subjekts. Und tatsächlich begegnet uns der Begriff Authentizität gar nicht so selten in medialen Zusammenhängen. Aber was meinen wir eigentlich wirklich, wenn wir authentisch sagen? Benutzen wir den Begriff überhaupt richtig? Und wo grenzt sich Authentizität zum Beispiel zu Begriffen ab wie Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Wollen wir eigentlich, dass Menschen immer authentisch sind? Also auch, wenn es um ihre schlechten und nicht so liebenswerten Eigenschaften sind? Und wie reagieren wir eigentlich, wenn sich ein Mensch verändert und wandelt. Sagen wir vom Fitness-Junkie zur Nachhaltigkeitsaktivistin. Passen Authentizität und Wandel überhaupt zusammen?
4/10/2020 • 1 hour, 1 second
Das Virus schubst den Spieltisch um
Mit dieser Situation haben wohl die wenigsten von uns gerechnet: Ein neuartiges Virus legt gerade unser Leben lahm. Zumindest das, was wir bislang gewohnt waren. Mit weitreichenden Folgen, die wir zu großen Teilen noch nicht absehen können. Wir - und das schließt Rita und Nora mit ein - befinden uns hier in Deutschland gerade erst am Anfang. Und deshalb können wir noch gar nicht so richtig viel sagen zu dem, was passiert. Trotzdem wollen wir uns die Zeit nehmen, zumindest das mal zu reflektieren, was wir zur Zeit beobachten können. Und gemeinsam mit- und nachdenken über das, was gerade passiert. Was diese Corona-Pandemie mit uns macht - im Kleinen wie im Großen. Und wie wir gerade auch Gesellschaft neu verhandeln.
3/27/2020 • 1 hour, 7 minutes, 11 seconds
Welt(anschauungs)schmerz
Aktuell sind viele von uns damit beschäftigt, ihre Lebensumstände neu zu sortieren, weil das Corona-Virus große Umstellungen verlangt. Aber auch die ersten beiden Monate des Jahres 2020 hatten es bereits in sich. Da gab es das #Omagate, den Tabubruch von Thüringen, die rassistischen Morde in Hanau und ganz aktuell den unmenschlichen Umgang mit Geflüchteten an der türkisch-griechischen Grenze, bei denen die Menschenrechte, Grundwerte der europäischen Union, mit Füßen getreten werden. Beim Blick in die Welt tut Nora gerade das Herz weh. Und ja, das klingt pathetisch. Aber es ist tatsächlich so. Aber woher kommt dieser Weltschmerz? Welchen Platz hat er in unserer Gesellschaft und wie können wir damit umgehen? Darüber sprechen Rita und Nora in dieser Ausgabe des "Was denkst du denn?" Podcast.
3/13/2020 • 1 hour, 5 minutes, 13 seconds
Spalter! Spalter!
Immer wieder geht es in Diskussionen um die Spaltung der Gesellschaft. Besonders präsent war da Anfang des Jahres die angebliche Spaltung der Generationen. Aber auch sonst wird gerne und oft von bestimmten Spaltungen gesprochen. Am Beispiel des Generationenkonfliktes - den es ohnehin schon immer gab - suchen wir nach diesen Spaltungen. Wo verlaufen diese Grenzen? Wer setzt die? Und: Warum? Und natürlich kommt auch die Frage auf, ob das überhaupt so schlimm ist alles? Denn diese gesellschaftlichen Lücken und Brüche weisen uns ja auf etwas hin. Statt sie mit Angst zu betrachten, gäbe es ja auch die Möglichkeit, Brücken zu bauen. Was dafür nötig ist und warum sich Nora demnächst vielleicht einen grünen Punkt und eine gelbe Tonnen tättowieren lässt ... darum geht's in dieser Folge.
2/28/2020 • 1 hour, 8 minutes, 11 seconds
Den Mittelfinger in die Wunde
Wer oder was sind eigentlich Intellektuelle? Was ist ihre Aufgabe in unserer Gesellschaft? Und, was hat das Ganze mit Anstand zu tun? Während Nora sich fragt, ob man die beiden Themen überhaupt zusammenrühren kann, ist Rita sicher: Die gehen gar nicht ohne einander. Und schon geht sie los, die lustige und manchmal auch schmerzhafte Reise ins Reich der Intellektualität. Angefangen mit der Dreyfus-Affäre in Frankreich 1894 bis hin zu den Denkerinnen und Denkern der Gegenwart - und dem Tabubruch von Thüringen. Denn eins ist auch klar: Das Intellektuelle lässt sich auch vom Politischen nicht trennen.
2/14/2020 • 57 minutes, 57 seconds
Erinnern und ... was nochmal?
Woran erinnern wir uns eigentlich? Und wie entscheiden wir, woran und an wen oder auch an was wir erinnern. Denn es ist schlicht unmöglich an alles zu erinnern, was passiert ist. Oder an jede einzelne Person. Auf der anderen Seite ist es auch unglaublich schwierig, etwas absichtlich zu vergessen. Und trotzdem geraten Dinge, Geschichten, Erlebnisse und historische Ereignisse in Vergessenheit. Euch schwirrt jetzt schon der Kopf? Gut, dann seid ihr bei uns genau richtig. Und als kleinen Bonus diskutieren wir noch die Frage, ob es "ich erinnere das" oder "ich erinnere mich" heißt. Und warum wir eine der beiden Varianten deutlich bevorzugen.
1/31/2020 • 1 hour, 6 minutes, 23 seconds
Homo Empoericus
Zwischen den Jahren ist er wieder zur Hochform aufgelaufen: Der Homo Empoericus war unterwegs. Zum Anlass genommen wurde ein Kinderlied: "Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad" - umgedichtet zu einer "Umweltsau"-Version. Rita und Nora wollen aber gar nicht so sehr auf das Geschehen und dessen Ursachen eingehen. Das könnt ihr ausgiebig in verschiednen Online-Medien nachlesen (siehe Linkliste in den Shownotes). Wir fragen uns: Warum sind wir so leicht zu empören? Ein Funke und schon schreien alle wild durcheinander. Stacheln andere mit an, die ihrerseits auch wieder Gehör finden wollen. Dabei sind wir doch eh schon alle gestresst. Müssten wir da nicht eher nach Ruhe suchen?
Rita und Nora betrachten in dieser Folge den Aktivierungszustand des Menschen, fragen, warum das Kontemplative so wenig Akzeptanz findet, sprechen über blinden Aktionismus, Engagement, Leidenschaft, Affekt - und den Tugenden, die diesen Emotionen gegenüberstehen, um sie ein wenig einzuhegen.
1/17/2020 • 59 minutes, 28 seconds
Perfektionisms* II
Während wir in der ersten Folge zum Perfektionismus über den psychologischen und vor allem den politischen Perfektionismus gesprochen haben, wollen wir uns in der zweiten Folge zum Thema mit dem moralischen Perfektionismus beschäftigen - und hier vor allem mit Nietzsche und Kant, die hatten wir nämlich versehentlich unter den Tisch fallen lassen, weil wir uns so in den Tiefen des politischen Perfektionismus verloren hatten. Aber auch das war sehr spannend und unterhaltsam. Zumal der Weltgeist uns mit viel Metahumor beglückt hat.
Die voranstehende Frage in dieser Folge ist: War Nietzsche armoralisch oder hat er eine neue Form von moralischem Perfektionismus zu denken versucht? Und was hat eigentlich Kant damit zu tun? Außerdem sprechen wir darüber, warum im moralischen Perfektionismus das Scheitern mitgedacht werden sollte und was das mit Ökonomie und Fridays for future zu tun hat.
1/3/2020 • 1 hour, 4 minutes, 50 seconds
Perfektionisms*
Sowohl Rita als auch Nora können wohl nicht ganz verleugnen, dass sie durchaus perfektionistische Züge in sich tragen. Und das ist auch erstmal gar nicht schlimm. Denn die Psychologie, die den Perfektionismus übrigens erst in den 90er Jahren wirklich für sich entdeckt hat, unterscheidet zum Beispiel in sinnvollen Perfektionismus und dysfunktionalen Perfektionismus.
Aber: Das Streben nach einer wie auch immer gearteten Perfektion trägt durchaus problematische Züge. Zum Beispiel, wenn es um politischen Perfektionismus geht. Wer definiert was und warum als perfekt? Und was sind die Folgen, wenn Perfektion auf politischer Ebene definiert wird? Darum geht es in dieser Folge. Leider sind dafür Nietzsche und Kant etwas unter den Tisch gefallen. Damit bleibt diese Folge eine unvollendete. Aber - und das ist die gute Nachricht - wir holen das nach. In einer zweiten Folge. Darin wird es dann vornehmlich um den moralischen Perfektionismus gehen.
12/20/2019 • 1 hour, 10 minutes, 21 seconds
Das ist ja Sünde, Gnädige!
"Randbemerkungen sind bei Nora immer gefährlich", sagt Rita zu Beginn dieser Podcastfolge. Und ja, da könnte sie Recht haben. Denn dass wir mit der Pastorin Gesche Schaar über Sünde und Gnade sprechen, haben wir einer Randbemerkung zu verdanken. Denn eigentlich wollte Gesche Schaar vor allem nach einem Hörerinnen-Treffen fragen. Ganz am Rande hat sie dabei angemerkt, dass ihr unser katholisches Verständnis von Sünde mal aufgefallen ist. Und - zack - sitzt sie bei uns im Podcast-Wohnzimmer. Und wir sprechen darüber, was wir eigentlich heute noch als Sünde bezeichnen, wie schwierig es ist ein Gefühl wie Schuld auszuhalten, und dass auch das Geschenk der Gnade gar nicht so leicht zu akzeptieren ist. Dabei ist das hier ausdrücklich eine sehr ökumenische Podcastepisode, die auch für alle geeignet ist, die es mit Religion nicht so haben. Wie Nora zum Beispiel.
12/6/2019 • 1 hour, 8 minutes, 44 seconds
Wundern und Wahrnehmen
In einer Welt der Wissenschaft lässt sich im Prinzip alles erklären. Naja fast alles. Manches wird allerdings auch immer rätselhafter, je mehr wir darüber wissen. Und manchen Dingen bleibt ein Zauber, obwohl wir ganz viel darüber wissen. Es gibt Menschen, die uns im Wahrsten Sinne des Wortes verzaubern. Das kann toll sein. Das kann aber auch schwierig werden. Da nämlich, wo es in Sakralisierung umschlägt - also in etwas Mystisches oder Heiliges. Das erleben wir auch bei Dingen. Rund um ein neues iPhone wird regelrecht eine Messe zelebriert. Nicht jede und jeder darf es sofort haben. Es thront erhoben auf einem Sockel. Menschen campen tagelang vor Apple-Stores, um die ersten zu sein, die das neue Heiligtum - Verzeihung - Smartphone in den Händen halten zu dürfen ... und das wäre noch unser kleinstes Problem mit der Sakralisierung.
Denn da, wo wir uns immer noch wundern, wo uns die Erklärungen auch bis heute noch fehlen, ist der Übergang zwischen These, Theorie und Verschwörungstheorie mitunter fließend. Und dann ist da noch die Frage, was das Ganze mit Macht zu tun hat. Und ob wir die Welt wirklich nur denkend erschließen - oder eben doch auch wahrnemend und wundernd.
11/22/2019 • 1 hour, 4 minutes, 9 seconds
Monströs oder einfach böse?
Es gibt Dinge, an deren finaler Erklärung wir scheitern. Liebe zum Beispiel. Oder Tod. Und auch das abgrundtief Böse und Monströse gehört dazu. Das sind die Dinge, die wir letzten Endes nicht begreifen können. Oder wie Rita es sagt: Nicht verdauen. Und trotzdem lohnt sich der Versuch, sich diesen Dingen zu nähern. Sie zu betrachten und anzuschauen. Der Anlass für dieses Gespräch ist hoch aktuell. Denn das Attentat in Halle am 09. Oktober 2019 war für viele Menschen eine Zäsur. Da hat sich ein Abgrund aufgetan. Und in den wollen wir blicken. Vorsichtig. Und da unser Gespräch am 31. Oktober stattfand - für die einen der Reformationstag, für andere einfach Halloween - fanden wir, das sei ein guter Tag, um die Brücke zu schlagen zwischen dem Bösen, dem Monströsen - aber eben auch der Banalität, die dem Bösen bisweilen zugrunde liegt und die dennoch monströse Ausmaße annehmen kann. Gast in dieser Folge ist der Philosoph Dr. Matthias Burchardt von der Universität in Köln.
11/8/2019 • 1 hour, 17 minutes, 51 seconds
Ich lieb mich, ich lieb mich nicht
Selbstliebe ist ja ein viel zitierter Begriff. Nur so richtig gut definiert ist er in der Anwendung nicht, sagt Rita. Da gehen schon mal verschiedene Dinge durcheinander. Zum Beispiel bei der Frage, was ist Selbstliebe und was ist Selbstsucht? Aristoteles beantwortet das mit dem Streben nach dem Guten, Schönen und Sittlichen. Und schon da stellt sich die Frage: Was ist denn gut, schön oder sittlich? Wie definieren wir das? Heute. Und dann ist da ja noch die Frage nach der Selbstsorge. Denn wer sich selber liebt, der sorgt gut für sich. Ernährt sich gut, sorgt für ausreichend Schlaf und Pausen ... nah, fühlt sich da noch jemand so ertappt wie Nora? Dann ist dieser Podcast genau der richtige für euch. Denn eigentlich müssen wir an Selbstliebe scheitern - um zu einer bahnbrechenden Erkenntnis zu kommen ...
10/25/2019 • 1 hour, 11 minutes, 9 seconds
Schrubbedings
"Creato ex nihilo gibt es nicht", aus Nichts kann nichts enstehen, erklärt Rita. Und schon sind wir mittendrin in einer Diskussion über Improvisation und Kreativität. Braucht es das Genie, um wirklich Neues in die Welt zu bringen? Oder können das im Prinzip alle Menschen? Und was, wenn Improvisation nicht gelingt. Wenn es nicht gelingt aus den Zitronen, die einem das Leben gibt Limonade zu machen. Wenn es einfach sauer bleibt und ätzend? Nur weil der Mensch fähig ist zu improvisieren, kann es nicht zwingend auch ein Sollen geben. Muss auch das Scheitern weiter erlaubt sein.
10/11/2019 • 1 hour, 11 minutes, 38 seconds
Die Goldene Regel
Um die Dinge zu ordnen brauchen wir Regeln. Regeln sollten relativ stabil sein, damit sie auch verlässlich sind. Und sie sollen reziprok sein. Also, wenn ich mich dran halte, dann hältst du dich auch dran. Was passiert, wenn das nicht so ist, zeigt sich zum Beispiel bei Spielregeln. Geschummelt wird nicht! Oder zumindest sollte man sich dabei nicht erwischen lassen. Und da sind wir schon bei einer sehr menschlichen Regung. Wenn es uns zupass kommt und uns das Risiko nicht allzu groß erscheint ... nunja, die ein oder andere Regel kann dann auch schon mal, sagen wir, großzügig ausgelegt werden. Oder sie fällt halt - schwupps - gleich unter den Tisch. Aber es gibt die eine goldene Regel, die so oder ähnlich in fast allen Kulturen gefunden werden kann. Auf die wir bauen, wenn es um gutes Zusammenleben geht. Welche das ist und, warum auch an dieser Regel nicht alles gold ist, was glänzt, das erfahrt ihr in dieser Ausgabe.
9/27/2019 • 1 hour, 5 minutes, 8 seconds
Außerordentlich ordentlich
Rita und Nora leben auf zwei verschiedenen Planeten. Der eine heißt Ordnung, der andere Unordnung - oder auch Chaos. Funfact Nummer eins: Ordnung ist der Primärbegriff - und Unordnung der Sekundärbegriff. Aber warum gehen wir davon aus, dass zunächst mal alles in Ordnung ist oder eine Ordnung hat? Und woher kommt diese Ordnung? Ist sie schon da oder bringen wir sie da rein, weil wir so strukturiert sind? Ein bisschen Schrödingers Ordnung sozusagen. Aber egal, was zuerst da war: Damit wir Menschen uns im Leben orientieren und Gemeinschaften bilden können, brauchen wir zumindest ein gewisses Maß an Ordnung. Da sind sich Rita und Nora einig. Aber es lohnt darüber zu diskutieren, wer diese Ordnung hergestellt hat - und ob sie im Laufe der Zeit sinnvoll bleibt, oder ob wir nicht hin und wieder die Dinge neu ordnen müssen.
9/13/2019 • 1 hour, 44 seconds
Eros Philia & Agape
Vor diesem Gespräch hatten Rita und Nora einen riesen Respekt. Kann man über Liebe sprechen ohne allzu emotional zu werden? Ja, das geht. Und zwar in einer Vielfalt, wie wir das selbst nicht erwartet hätten. Wir sprechen über die drei Säulen der Liebe - Eros, Philia und Agape - und kreieren die Anleitung für ein individuelles Liebesrezept. Es geht um die Liebe zwischen Paaren und Freund:innen, und warum Liebe auch politisch ist. Außerdem schicken wir die Demokratie in Therapie. Denn irgendwie erinnern uns die ganzen Diskussionen an die Krise in einer Langzeitbeziehung.
8/30/2019 • 1 hour, 4 minutes, 10 seconds
Das Leiden der anderen
Mitleid, das ist eine ganz schwierige Kiste. Denn irgendwie möchte niemand wirklich bemitleidet werden. Und trotzdem brauchen wir Mitleid als Gefühl, um uns für andere einzusetzen. Und egal ob anerzogen oder angeboren: Die Fähigkeit, das Leid anderer wahrzunehmen und mitzuempfinden ist in dieser Welt. Was also tun damit? Wo gibt es Missverständnisse, wie prägt Mitleidsfähigkeit eine Gesellschaft und warum ist es eigentlich so schwer, dem Mitleid Ausdruck zu verleihen, ohne jemandem dabei zu nahe zu treten? Darüber sprechen wir in dieser Episode mit Prof. Dr. Thomas Abel von der Deutschen Sporthochschule in Köln, der sich vor allem dem Para-Sport widmet.
8/16/2019 • 1 hour, 13 minutes, 38 seconds
Von Rausch und Ratio
Rausch - klang wie ein super Thema. Aber interessanterweise ist der Rausch sehr schwer in Worte zu fassen. Der Zustand entzieht sich unserer Ratio. Sobald wir verbalisieren können, was Rausch ist, haben wir den Zustand auch schon wieder verlassen. Zudem ist Rausch eine ziemlich individuelle Geschichte. Denn je nach Substanz reagieren wir sehr unterschiedlich - und manchmal auch je nach Tagesform. Rita und ich haben trotzdem versucht herauszufinden, was Rausch eigentlich ist und warum wir Menschen ihn suchen. Und es sind nicht immer nur Drogen im Spiel. Der eigene Körper kann mitunter so viele Botenstoffe ausschütten, dass wir in Rauschzustände geraten - und süchtig werden können. Nach Anerkennung zum Beispiel, nach Schönheit oder auch nach Macht. Auch Blutrausch ist ein Phänomen, das durch körpereigene Stoffe ausgelöst wird - so grausam das ist.
8/2/2019 • 1 hour, 10 minutes, 32 seconds
Zerstreute Zeiten
Die einen versuchen, ihr Bewusstsein zu erweitern. Wir versuchen in dieser Episode, unser Bewusstsein zu verengen: Es geht um Konzentration. Also das fokussieren unseres Bewusstseins auf einen wie auch immer gearteten Mittelpunkt. Gar nicht so leicht in Zeiten, in denen ständig irgendetwas nach unserer Aufmerksamkeit verlangt. Denn Konzentration hat zwei Seiten: Zum einen geht sie vom Subjekt aus, also von uns selber, indem wir unser Bewusstsein bewusst auf etwas konzentrieren und dafür andere Sachen unbeachtet lassen. Das gelingt uns besonderst gut, wenn vom Objekt auf das wir unsere Konzentration richten wollen, eine gewisse Faszination ausgeht, erklärt Rita. Nur stehen heute eben extrem viele faszinierende Objekte in Konkurrenz zueinander. Und dann ist sie wieder dahin, unsere Konzentration. Dabei hat Konzentration durchaus ihre guten Seiten: Denn es macht uns mitunter glücklich, uns einfach mal nur intensiv einer einzigen Sache widmen zu können und zu dürfen. Wenn's nur nicht so schwer wäre, einen Anfang zu finden ...
7/19/2019 • 1 hour, 12 minutes, 24 seconds
Teilnehmen, teilgeben, teilsein
Wir werfen uns die Themen ja gerne einfach mal so zu. Diesmal war Rita dran. Sie hatte das Thema "Teilhabe" dabei. Und während in ihrer Welt das Thema "Teilhabe" vor allem im Zusammenhang mit Inklusion besprochen wird und Bildung natürlich, wird in meiner Welt vor allem über politische Teilhabe diskutiert. Wir nähern uns der Teilhabe also von verschiedenen Seiten. Aber natürlich gibt es strukturelle Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel die Sache mit dem Teilnehmen und Teilgeben - das hat allein schon im Wortsinn eine Hierarchie. Jemanden, der oder die gibt und jemanden, der oder die nimmt. Und dann ist da noch die Frage, ob Bildung wirklich alle Menschen dazu befähigt, von allem in der Gesellschaft ein Teil sein zu können. Und ob wir das am Ende überhaupt müssen oder ob wir auch sagen können: Nein, davon möchte ich eben nicht Teil sein. Ohne sich dabei direkt komplett aus der Gesellschaft zu katapulieren.
7/5/2019 • 1 hour, 4 minutes, 59 seconds
Aufgemerkt und hingestört
Noch nie konnten sich so viele Menschen gleichzeitig öffentlich äußern, wie jetzt zu Zeiten der sozialen Netzwerke. Aber wer gehört werden will, muss sich Aufmerksamkeit verschaffen. Und so entbrennt ein Kampf um gegenseitige Aufmerksamkeit. Aber woher kommt unser Hunger nach Aufmerksamkeit? Und wie schaffen wir es, dass andere aufmerken? Denn, so Ritas richtiger Einwand, damit andere aufmerken, müssen wir in gewisser Weise stören. Und wenn wir dann Aufmerksamkeit bekommen, ist das echte Resonanz oder nur ein Echo? Was bedeutet echte Zuwendung im Digitalen? Und dann ist ja auch noch die Sache mit der Wertschätzung. Ein komplexes Themenfeld, wie ihr seht, und deshalb haben wir uns für diese Episode kompetente Hilfe geholt: Uli Sckaer ist zu Gast. Sie ist psychologische Psychotherapeutin und arbeitet in Köln. Eine ihrer Diagnosen: Podcasten ist nicht pathologisch! Puh!
6/21/2019 • 1 hour, 4 minutes, 9 seconds
Lecker essen und denken
Eigentlich war die Aufgabe an Rita, eine Frau für Nietzsche zu finden. Weil wir uns mal ein paar Philosophinnen genauer anschauen wollten. Und Rita ist dann auch schnell fündig geworden. In Simone de Beauvoir hätte Nietzsche einen würdigen Widerpart. Aber das war Rita zu naheliegend. Und deshalb hat sich ein wenig weiter gegraben - und ist im Mittelalter gelandet. Bei Hildegard von Bingen. Die ist vielen vor allem als Heilerin und Kräuterspezialistin bekannt. Aber Hildegard von Bingen war auch eine Universalgelehrte, die als Benediktinerin im 12. Jahrhundert ein eigenes Kloster für Frauen gründete, in den höchsten Kreisen verkehrte und sogar Kontakt mit dem Papst pflegte. Ihre Gedanken zur Beziehung zwischen Mensch und Umwelt sind gerade heute wieder aktuell. Zum Beispiel im Zusammenhang mit der #FridaysforFuture-Bewegung.
6/7/2019 • 59 minutes, 54 seconds
Schuld und Hühner
Keine Sorge, wir gehen nicht davon aus, dass ihr täglich Schuldgefühle habt. Alltäglich heißt einfach: Diese Schuldgefühle, die uns beschleichen, wenn wir etwas tun, obwohl wir es eigentlich besser wissen. Oder wenn wir uns bei einem Verhalten erwischen, das wir an uns eigentlich nicht so super finden. Dabei stellt Rita als erstes fest: Eigentlich gehören Schuldgefühle gar nicht in den Bereich der Philosophie. Also primär. Warum wir da anderer Meinung sind, Rita in dem Zusammenhang natürlich zuerst Nietzsche einfällt, und wie wir in unserem Diskurs über Schuld, Schuldgefühle und Schulden von Hühnern zur Krise in Griechenland kommen - das hört ihr euch am besten selber an.
5/24/2019 • 1 hour, 10 minutes, 19 seconds
Leiber überwinden!
Nora hat die Episode "The Remote Brain" des "Invisibilia"-Podcasts gehört. Darin wird einer Frau mit obsessiven Störungen und starken Depressionen ein Chip ins Gehirn transplantiert. Dieser Chip per Strom kann die Spannung in einer bestimmten Gehirnregion erhöhen. Das Ergebnis ist tatsächlich, dass es der Frau bald besser geht. Die Sache hat natürlich ein oder zwei Haken. Dieser Fortschritt in der neurologischen Forschung wirft aber mindestens ein oder zwei moralische Fragen und Gedanken auf. Und um die geht es in dieser Episode. Quasi Cyborg und Science Fiction für Anfänger:innen oder Einsteiger:innen.
5/10/2019 • 1 hour, 8 minutes, 11 seconds
Fritten zu Gold!
Geld ist eine schwierige Angelegenheit. Und eine, über die Philosoph:innen nicht allzu gerne referieren. Es gibt also nicht richtig viel philosophische Literatur zum Thema Geld. Dabei hat Geld einen großen Einfluss auf unser Leben. In allen Bereichen. Es ist existentiell. Es entscheidet über unseren sozialen Status. Es entscheidet, ob und wie wir medizinisch versorgt werden, zum Beispiel im Alter. Oder wie würdevoll. Am Geld hängen also ganz entscheidende Lebensfragen. Und die gehören diskutiert - nicht nur als Metathema "Wirtschaft".
4/26/2019 • 1 hour, 9 minutes, 50 seconds
Moralisiert euch!
Was lässt Schülerinnen und Schüler gerade jeden Freitag auf die Straße gehen, um für Umweltschutz zu demonstrieren? Sie fordern etwas ein, zu dem wir vor allem moralisch verpflichtet sind. Nämlich diese Welt in der wir leben so zu schützen, dass sie auch in Zukunft noch für Menschen lebenswert bleibt. Eine moralische Forderung, die sich nicht zwingend auch in Gesetzen widerspiegelt. Und das macht ein interessantes Spannungsfeld auf. Denn wo verpflichten wir uns moralisch, zum Beispiel zur Einschränkung unserer Freiheit, noch bevor Gesetze greifen? Oder nehmen wir zum Beispiel Gesetze, die Homosexualität kriminalisieren und unter Strafe stellen. Sich dagegen auszusprechen und für das Gegenteil zu demonstrieren, machen wir vor allem aus einer moralischen Haltung heraus. Und in Ländern, wo selbst demonstrieren unter Strafe steht, ist das dann zwar nicht legal, moralisch gesehen aber eben legitim.
In dieser Episode diskutieren Rita und Nora, wo der Unterschied zwischen moralischer und gesetzlicher Verpflichtung ist. Warum Moral so einen schlechten Stellenwert hat und warum es notwendig ist, die großen Fragen unserer Zeit gesellschaftlich und politisch möglichst breit zu diskutieren.
4/12/2019 • 1 hour, 2 minutes, 44 seconds
Die Petrapanisierung der Gesellschaft
Erwachsen sein - in diese Schublade möchte sich Nora lieber nicht einsortieren. Rita hingegen feiert das Erwachsen sein. Einfach weil Erwachsen sein bedeutet, unfassbar viele Freiheiten zu haben. Für Nora hat der Begriff was von Momo und den grauen Männern. Wird es Rita schaffen, Nora am Ende davon zu überzeugen, dass Erwachsen sein irgendwie doch ganz toll ist?
3/29/2019 • 1 hour, 7 minutes, 34 seconds
Und jetzt alle mal rausverneiden!
Ja, wir haben einen zweiten Teil zum Thema Neid gemacht. Weil uns das Thema so beschäftigt hat. Denn es macht zum Beispiel einen großen Unterschied, ob wir neidisch sind auf ein Talent oder etwas Materielles. Denn Talent können wir zwar jemandem missgönnen, aber wir können es der Person weder wegnehmen, noch uns selbst hinzufügen. Doofe Sache. Und dann wird unser Neid auch ganz gerne getriggert. Zum Beispiel in der Klatschpresse. Und eigentlich ist das toxisch. Wo wir auch nicht hingesehen hatten: Was ist, wenn wir beneidet werden? Fühlen wir dann die Anerkennung? Und finden wir das gut oder schlecht?
Die größte Schwieirigkeit bei all den Themen ist aber vor allem: Wir müssen überhaupt erstmal erkennen und zugeben, dass wir neidisch sind. Denn Neid ist kein gesellschaftlich akzeptiertes Gefühl.
3/15/2019 • 55 minutes, 49 seconds
Good Neid, Miss Gunst.
Themenvorschläge aus der Community sind uns die liebsten. Und deshalb gibt es diesmal eine Folge über Neid und Missgunst. Die Fußball-Fans unter euch werden da direkt Assoziationen mit Udo Lattek haben, dem es gelang, noch in jeder Diskussion "Neid und Missgunst" als Ursache auszumachen. Egal bei welchem Thema. Rita und ich versuchen dem grundsätzlichen Gefühl auf die Spur zu kommen. Auch bei uns selber. Denn es fängt ja schon damit an, dass die wenigsten von uns gerne zugeben, neidisch zu sein. Geschweige denn missgünstig! Und was hat es eigentlich damit auf sich, dass Deutschland gerne als "Neidgesellschaft" bezeichnet wird. Sind wir wirklich so schlimm?
3/1/2019 • 55 minutes, 55 seconds
Die Angst, was zu verpassen
In unserer Folge zur Digitalisierung ist der Begriff FOMSI aufgetaucht oder Fear of missing something important. Bei Wikipedia ist der Eintrag FOMO zu finden: Fear of missing out. Aber warum haben wir Angst, etwas zu verpassen? Was macht diese Angst mit uns als Gesellschaft? Wenn es denn überhaupt eine Angst ist. Denn die Philosophie unterscheidet Angst und Furcht. Und bevor das hier in dem Text durcheinander gerät: Rita erklärt das in dieser Folge ziemlich großartig.
2/15/2019 • 1 hour, 3 minutes, 39 seconds
Ey Leben, du bist ungerecht!
"Das Leben ist hart und ungerecht und endet meist mit dem Tode.". Diese zutiefst ernüchterne Erkenntnis stand mal auf einem Tisch in der Schule. Wir wollen das Ganze ein bisschen weniger existentialistisch angehen. Trotzdem: ein bisschen was ist dran an dem Spruch. Denn wir können die besten und nettesten Menschen der Welt sein, das garantiert uns noch lange nicht, dass uns das Leben mit Frieden, Gesundheit, Glück und/oder Reichtum beschenkt. Und das ist natürlich nach menschlichen Maßstäben gemessen nicht gerecht. Auf der anderen Seite: Ist es nicht vielleicht ein bisschen unsinnig, vom Leben Gerechtigkeit zu fordern? Wie kommen wir auf die Idee, dass es so etwas geben könnte? Und wer oder was ist eigentlich dieses Leben? Und warum gibt es Menschen, die glauben, ihnen stünde mehr zu als anderen. Mit anderen Worten: Sie hätten mehr Anrecht auf etwas als andere? Im Prinzip eine absurde Vorstellung. Und trotzdem streben wir danach, dass es im Leben - also in unseren eigenen kleinen Leben - gerecht zu gehen möge. Und sind enttäuscht, wenn das nicht so ist.
2/1/2019 • 1 hour, 51 seconds
Das andere Leben
Eins vorweg: Der Plan war, dass das Baby schläft und Rita und Nora eine Runde podcasten. Nun, das Baby hatte andere Pläne, wir haben es trotzdem gewagt. Und deshalb klingt diese Episode etwas anders als sonst.
Aber irgendwie dann auch wieder passend, denn Rita fragt sich, was wir eigentlich damit meinen, wenn wir uns in ein anderes Leben wünschen. So wie in dem Satz: "In einem anderen Leben wäre ich jetzt reich" oder "In einem anderen Leben wären wir das perfekte Paar". Jede:r, der oder die schon mal eine Affäre gehabt hat - oder sie sich nur vorgestellt hat - kennt diesen Satz. Aber wohin wünschen wir uns da? Und ist dieses andere Leben wirklich möglich, wenn wir uns selbst dahin mitnehmen müssen?
Ein exploratives Gespräch, zu dem eure Gedanken herzlich willkommen sind. Das sind sie zwar immer, aber in diesem Fall besonders.
1/18/2019 • 45 minutes, 57 seconds
Schule ist ein Weg
Zum Thema "Lehrer:innen" haben wir alle was zu sagen. Schließlich waren - Schulpflicht sei dank - die allerallermeisten von uns irgendwann mal in der Schule. Aber wie bereitet man angehende Lehrer:innen am besten auf ihren Schulalltag vor? Warum sind ausgerechnet Pädagogik oder Bildungs- und Erziehungswissenschaften bei Lehramtsstudierenden so unbeliebte Fächer? Wir sprechen darüber mit Dr. Selma Haupt von der RWTH Aachen. Ihr Lehr- und Forschungsgebiet ist die allgemeine Didaktik mit dem Schwerpunkt Technik- und Medienbildung. Bei einer Umfrage unter Studierenden hat sie herausgefunden, dass viele wenig Sinn in einer theoretischen Ausbildung in den Fächern Pädagogik oder Bildungs- und Erziehungswissenschaften sehen. Gemeinsam mit Rita und Nora will sie herausfinden, was denn da überhaupt vermittelt werden kann und soll.
1/4/2019 • 1 hour, 7 minutes, 48 seconds
Watt soll dä Quatsch?!
Folge 50 - Live aus dem Lichtmeß-Kino in Hamburg-Altona
Wie aufregend! Rita und Nora haben das erste Mal ihren Podcast live vor und mit Publikum aufgenommen. Bei der Science Podcast Night ging es darum, wie viel Wissenschaft eigentlich im "Was denkst du denn?" Podcast steckt. Und was wir mit den Gesprächen, die wir führen, eigentlich wollen. Wir reden über den Luxus, sich mal in Ruhe über ein Thema austauschen zu können, warum Denken durchaus eine praktische Angelegenheit ist und nicht bloß graue Theorie und ob philosophische Fragen das Leben komplizierter machen. Natürlich auch diesmal mit Ritas Literaturliste.
12/21/2018 • 1 hour, 15 minutes, 7 seconds
Der Terror der Heiligen Familie
Es gibt Menschen, für die ist die Vorweihnachtszeit eine echte Belastung. Weil Entscheidungen anstehen. Weil die anstehende Familienfeier Stress bedeutet und Ängste erzeugt. Weil so viele Menschen sich darauf freuen, und man selber dieses Gefühl der Freude nicht teilen kann. Und über allem hängt die Frage: Muss ich Weihnachten mit meinen Eltern feiern? Darf ich das absagen? Oder ist das furchtbar egoistisch? Die Antwort muss natürlich jede:r für sich selber finden. Aber: Wir haben uns für euch Gedanken gemacht. Nicht nur über die Bedeutung des Weihnachtsfestes. Sondern auch über das Konstrukt Familie. Ist Familie nur Blutsverwandtschaft?
12/7/2018 • 1 hour, 5 minutes, 29 seconds
Ganz schön sportlich
An dieser Stelle schon mal: Entschuldigung für die Alliteration, aber wir wollten das Thema ein bisschen auf die Spitze treiben. Denn es geht um geschminkte und gut gestylte Sportler:innen. Die begegnen Rita in letzter Zeit besonders häufig bei ihren Spaziergängen und das wirft Fragen auf. Für die Beantwortung haben wir uns diesmal einen Experten an Land gezogen: Ex-Boxprofi Rüdiger May, der gleichzeitig auch Ritas Trainer ist.
11/23/2018 • 1 hour, 10 minutes, 12 seconds
Edel, hilfreich und gut
Lass uns doch mal übers Helfen sprechen, dachten Rita und ich. Und prompt geraten wir am Tag der Aufnahme in ine Ausnahmesituation. Nichts Bedrohliches, aber es endet damit, dass ein Plan B her muss. Der sieht so aus, dass Nora hilft - und Rita Hilfe annehmen muss. Sonst wäre diese Folge schlicht ausgefallen ...
11/9/2018 • 56 minutes, 29 seconds
Freund:innen der Wahrheit e.V.
"Wir wissen Bescheid, wir haben das Internet und wir haben die Wahrheit." - Dieser Kommentar wurde neulich in Noras Timeline gespült. An sich absurd, aber dennoch der Anlass mal zu fragen: Was ist eigentlich Wahrheit? Rita hätte gerne mindestens zwei bis drei Jahre Vorbereitungszeit gehabt - oder noch lieber zwei bis drei Jahrzehnte. Aber da wir diese Zeiträume nicht abwarten können, haben wir uns dem Thema einfach mit weniger - also sehr viel weniger Vorbereitungszeit gewidmet.
10/26/2018 • 1 hour, 59 seconds
Kurse in Verspannung
Was ist eigentlich ein Hobby? Gute Frage, denn weder Rita noch Nora können so richtig was mit dem Begriff anfangen. Immerhin befinden sie sich damit in bester Gesellschaft, denn auch Theodor W. Adorno empfand die Frage nach seinen Hobbies - nunja - als Beleidigung. Aber warum eigentlich? Was ist ein Hobby und wie fühlt sich das an? Und was hat der Begriff mit dem zu tun, was wir heute als Leistungsgesellschaft bezeichnen? Ein Ergebnis des Gesprächs: Es gab eine Zeit, in der Erwerbsarbeit - in bestimmten Kreisen - als gar nicht so wichtig angesehen wurde. Viel anerkannter war das Gesellschaft leisten. Ein ziemlich spannender Gedanke, oder?
10/12/2018 • 55 minutes
Anleitung zum Mutigsein
Was ist eigenlich Zivilcourage? Was ist es, das Menschen mutig macht? Das haben wir uns in dieser Episode gefragt. Denn jetzt gerade ist sehr viel in Bewegung. Überall erleben wir Protest und Widerstand. Egal ob im Hambacher Forst oder in Chemnitz. Einiges davon ist mutig und geleitet von Zivilcourage. Anderes wiederum nicht. Rita und Nora versuchen, das auseinander zu wurschteln und der inneren Strebkraft auf den Grund zu gehen. Kann jeder Mensch mutig sein? Ist uns das grundsätzlich zu eigen?
9/28/2018 • 57 minutes, 57 seconds
Digitaler Müll und Demokratie
"The Cleaners" ist ein Film über die Content Moderator, die für Facebook, Youtube, Google und Co. Inhalte überprüfen und löschen, die wir nicht sehen sollen. Das klingt erst mal ziemlich gut, wirft aber bald ziemlich viele Fragen auf. Das mussten auch die beiden Filmemacher Hans Block und Moritz Riesewieck feststellen. Sie waren auf den Philippinen, genauer gesagt in Manila unterwegs, und haben dort Menschen getroffen, die als Content Moderator jeden Tag stundenlang die Dinge sichten, die wir nicht sehen sollen - und meistens auch nicht möchten. In sekundenschnelle müssen diese Menschen entscheiden: Darf dieses Bild oder Video auf dem Netzwerk bleiben oder nicht? Schwarz oder weiß. Delete oder ignore. Wie komplex diese Entscheidung wirklich ist und was auf der physischen und psychologischen Ebene mit den Menschen passiert, die unseren digitalen Müll sortieren, das zeigt der Film "The Cleaners" sehr drastisch.
Wir sprechen mit Hans Block und Moritz Riesewieck darüber, was das eigentlich für uns und unsere Gesellschaft bedeutet, wenn wir Öffentlichkeit outsourcen. Was ist das für eine Art Zensur? Warum findet das Ganze ausgerechnet in Manila statt? Wie sauber ist der Job? Was macht das mit uns und unserer Gesellschaft, wenn Emotionen auf sechs Emoticons beschränkt werden? Wenn das Design eines Netzwerks so gestaltet ist, dass es unsere Affekthandlungen belohnt? Warum suchen wir Anerkennung in sozialen Netzwerken statt im echten Leben?
9/14/2018 • 1 hour, 5 minutes, 24 seconds
Durchgebimmelt und geläutert
Wie wir Werte definieren, ist eine Sache. Die andere ist: Warum machen wir das eigentlich? Und wie gelingt es uns, gemeinsame Werte zu finden? Als Gesellschaft, die ja grundsätzlich erstmal aus sehr vielen, sehr verschiedenen Menschen besteht, die sehr verschiedene Motive und Bestrebungen haben. Und weil Rita das einfach viel besser erklären kann als Nora, gibt es an der Stelle ausnahmsweise als kleines Vorab ein Zitat aus dem Podcast:
"Rousseau analysiert den Ist-Zustand seiner Gesellschaft und sagt, das ist im Wesentlichen außer sich sein. Man versucht zu gefallen, in Gesellschaft zu funktionieren und so weiter.
Dann gibts den hypothetischen Naturzustand, der wäre bei sich sein, also so in sich ruhend genau das machen, was mir entspricht. Und der visionäre Zustand einer Gesellschaft, die zusammenkäme, wäre der des Allgemein Seins. Also ein Gemeinwesen, das sozusagen vermittelt zwischen dem Bei-Sich-Sein und Außer-Sich-Sein. Und zwar so, dass niemand Freiheit dabei verliert. Und dann müssen wir uns natürlich über Werte unterhalten. Wie können wir das machen? Wie können wir allgemein sein? Auf welche allgemeinen Vorstellungen können wir uns verständigen?"
8/30/2018 • 43 minutes, 14 seconds
"Ich liebe dich für 2,99!"
Wir haben Hörerpost bekommen - und eine Frage dazu: Was sind eigentlich Werte? Wie definieren wir die? Sehr gute Frage! Und eine von Ritas schlauen Antworten: "Wert ist ein Beziehungsbegriff, weil Menschen Werte zuweisen". Dafür benutzen wir Maßstäbe. Zum Beispiel bei einem Wert wie Wahrheit. Wie wahr ist etwas? Oder für wie wahr halten wir etwas? Und ist das Wahrere dann auch das Bessere? Schließlich kann Wahrheit manchmal ganz schön unangenehm sein. Und was ist eigentlich mit sowas wie Pünktlichkeit? Wir sagen ja: "Ich lege Wert auf Pünktlichkeit", aber ist damit Pünktlichkeit schon ein Wert an sich? Und was passiert mit einem Wert eigentlich, wenn ihn niemand mehr beachtet oder wenn wir ihn als hinderlich für die Gesellschaft verwerfen? Gibt es den viel beklagten Werteverfall wirklich? Oder findet eher ein Wertewandel statt? Ihr seht schon: Viele Fragen, die sich da auftun - und die Rita und Nora versuchen für euch ein bisschen zu klären.
8/17/2018 • 1 hour, 4 minutes, 30 seconds
Von der guten Abrichtung gelehriger Körper
Warum stresst es uns eigentlich, wenn wir eine Prüfung ablegen müssen? Was verursacht Lampenfieber vor oder bei einem Auftritt? Diese Frage hat uns Hörerin Kati gestellt, die selber kein Problem mit Prüfungen und großen Auftritten hat. Und während Rita eher eine Art Prüfungsunwohlsein verspürt, kennt Nora das mit der Prüfungsangst ganz gut.
8/3/2018 • 56 minutes, 51 seconds
Humanismus, Menschenwürde und Idealismus
Ist Menschenwürde verhandelbar? Ist Humanismus weltfremd? Und leben Idealisten in einer Scheinwelt? Die aktuellen Debatten sind hoch spannend, wenn auch nicht immer erfreulich. Denn wie sinnvoll ist es, sein Handeln auf ein Ideal auszurichten, wenn wir daran eh nur scheitern können? Für Rita und Nora gar kein Problem. Denn Scheitern gehört schließlich zum Leben dazu. Und doch ist auch das Scheitern schrecklich - nämlich immer dann, wenn wir daran scheitern, Ideale in die reale Welt zu überführen. Wenn es uns nicht mal gelingt, das Machbare umzusetzen. Wie im Fall der Seenotrettung. Oder wenn wir darüber verhandeln, ob es richtig oder falsch ist, Menschen aus dem Mittelmeer zu retten, statt es einfach zu tun. Denn während wir verhandeln und uns streiten, sterben Menschen. Zu Tausenden.
7/20/2018 • 54 minutes, 56 seconds
Vom Schenken und Sharen
Geschenkeeeee!!!! Die meisten Menschen freuen sich wahrscheinlich darüber. Aber die Sache mit dem Schenken hat so ihre Ambivalenzen. Zum Beispiel, wenn das Geschenk dem oder der Beschenkten so gar nicht gefällt (und sich das dann auch noch jährlich wiederholt).
7/6/2018 • 50 minutes, 32 seconds
Das Leben ist das Unerwartete
Überraschungen. Diese Momente, in denen sich jemand euer Drehbuch des Lebens schnappt und einfach mittendrin anfängt, da eine eigene, wilde Story reinzuschreiben. Und dann stehen wir da und versuchen, irgendwie mit diesem neuen Handlungsstrang umzugehen. Ohne, dass wir dafür einen konkreten Plan hätten. So ist es Nora im Januar 2018 gegangen. Ein Ereignis jagt das nächste - mit nichts davon war wirklich zu rechnen. Und dann? Tja, was dann? Erst mal einfach weitermachen - irgendwie.
Anhand dieser persönlichen Geschichte voller seltsamer und bisweilen dramatischer Wendungen versuchen sich Rita und Nora dem Phänomen des Unerwarteten und Fremden zu nähern. Das natürlich auch durch positive Überraschungen herbeigeführt werden kann. Und Nora lernt ein neues, sehr langes Wort: Inkommensurabilität. Das lasst ihr euch aber besser mal von Rita erklären.
6/22/2018 • 1 hour, 1 minute, 5 seconds
Von der Kunst, etwas zur Welt zu bringen
Im eurozentristischen Weltbild denken wir das Leben gerne vom Tod her. Da kann man so schön denken und reflektieren. Man hat ja allerhand erlebt. Mit Neuanfängen sieht das schon anders aus. Im Prinzip das völlige Chaos. Alles verändert sich, nichts läuft mehr wie geplant. Dabei ist es fast egal, ob wir ein Kind auf die Welt bringen und uns neu finden müssen in der Rolle als Mutter oder Vater. Oder ob wir einen neuen Job anfangen. Ein neues Projekt in Angriff nehmen, das uns eine Nummer zu groß scheint. Oder uns für eine einschneidende Veränderung in unserem Leben entscheiden.
Wobei so eine Geburt - das ist dann doch auch noch mal etwas sehr besonderes. Und deshalb haben wir uns eine Expertin dazu geholt: Die Hebamme Alexandra Kozma.
6/8/2018 • 57 minutes, 22 seconds
Die Bilanz am Ende aller Tage
Klar, wenn die Eltern sterben - oder andere nahe Angehörige - dann ist da erstmal Trauer. Aber die Sache mit dem Erbe lässt nicht lange auf sich warten. Ob wir wollen oder nicht - wir müssen uns damit beschäftigen. Egal, ob es am Ende etwas zu verteilen gibt oder nicht. Und genau an der Stelle gibt es dann oft Streit zwischen Angehörigen. Aber warum eigentlich?
Rita und Nora haben diesmal die Psychotherapeutin Ulrike Sckaer zu Gast. Warum wird am Ende eines Lebens eigentlich bilanziert? Lassen sich Beziehungen da überhaupt einordnen? Wieso klären wir solche Sachen nicht zu Lebzeiten? Denn eigentlich könnte man doch ganz nüchtern einfach Dinge verteilen. Nur: So nüchtern ist die Geschichte eben nicht. Es geht um Emotionen, um Hunger nach Liebe, um Wut und Gier. Und auch der Generationenvertrag spielt eine Rolle, wenn es darum geht, das materielle oder emotionale Erbe zu verteilen.
5/25/2018 • 1 hour, 4 minutes, 10 seconds
Erschöpfende Möglichkeiten der Kommunikation
Die Mail bleibt tagelang ungelesen im Posteingang. Die whatsapp-Nachricht wird gelesen, aber nicht beantwortet. Und seit einer Woche mahnt uns die rote Zahl in der Telefon-App, dass noch Rückrufe zu tätigen sind. Es sind nicht irgendwelche Nachrichten und Kommunikationswünsche, die uns da erreichen. Es sind die Nachrichten und Kommunikationswünsche von Freunden - oder sogar der Familie. Und trotzdem antworten wir nicht. Weil es uns zu viel ist. Weil wir nicht mehr antworten wollen oder können.
Rita und Nora suchen nach Gründen für die Kommunikationsüberforderung. Machen Bekanntschaft mit der Schamschleife, die das sich dann doch wieder Melden immer weiter hinauszögert und den damit verbundenen Kommunikationsmissverständnissen, die dadurch entstehen. Welche Folgen hat es, dass wir Kommunikation immer häufiger nebenbei erledigen? Und vor allem kommunizieren, um Arbeit zu erledigen oder unser Leben zu organisieren. Geht uns dabei vielleicht die Kommunikationslust verloren?
5/11/2018 • 1 hour, 4 minutes, 21 seconds
Das Handwerk der Freiheit
Freiheit - ein großes Wort, das vor allem in der Werbung gerne genutzt wird - gerne begleitet von einem weiteren großen Wort: dem Glück. Und wie erreichen wir das? Genau. Durch Konsum. Klingt komisch? Finden wir auch. Und deshalb haben wir uns mal mit dem beschäftigt, was dem zu Grunde liegt. Dem freien Willen. Und weil das so viel Spaß macht, haben wir uns gleich auch noch einen Gast dazu geholt: Dr. Aaron Langenfeld, Theologe an der Uni Paderborn. Aber keine Sorge, es geht nicht um das Göttliche, sondern um das Menschliche an der Freiheit und die Frage: Müssen wir wirklich und zu jeder Sekunde frei entscheiden? Macht uns Wahlfreiheit unfrei, wenn jemand anders entscheidet, aus welchen Möglichkeiten wir überhaupt wählen können?
4/27/2018 • 1 hour, 13 minutes, 31 seconds
Sport ist gesellschaftspolitische Bewegung
In schöner Regelmäßigkeit erklingt der Chor derer, die "Politik raus aus den Stadien" fordern. Gerne dann, wenn sich Vereine klar gegen Rechtsextremismus und Rassismus stellen. Am medienwirksamsten funktioniert das natürlich im Fußball. Der ist in Deutschland quasi omnipräsent. Aber auch dann, wenn Athleten aufstehen, um gegen Diskriminierung zu protestieren - oder Homophobie. Rita und Nora werfen einen Blick in den Rückspiegel und die Sportentwicklung der Neuzeit. Unsere heutige Vorstellung von Sport und Fairness und sportlicher Bewegung ist nämlich noch ziemlich neu. Und an vielen Stellen lässt sich feststellen: Sport hat immer wieder gesellschaftspolitische Bewegungen beeinflusst, wurde für politische Zwecke ge- und missbraucht.
4/13/2018 • 56 minutes, 20 seconds
Political Correctness und die Frage nach dem Kontext
Political Correctness - oder auf deutsch: Politische Korrektheit - ist immer wieder Anlass für heftige Streitigkeiten. Egal ob in sozialen Netzwerken oder im echten Leben. Während die einen meinen, man dürfe dieses oder jenes nicht sagen, fordern die anderen ihr Recht ein, sich "frei Schnauze" äußern zu dürfen. Und ganz ehrlich: Sowohl Rita als auch Nora hatten vor dieser Folge ein wenig Sorge, sich ordentlich in die Haare zu bekommen. Es ist aber auch gar nicht so einfach, das alles. Denn was genau politisch korrekt ist, ändert sich im Laufe der Zeit. So wie sich eben auch Sprache und Gesellschaft überhaupt ständig verändern. Wie also können wir mit dem Thema umgehen, ohne den Sprechakt zum "Fettnäpfchen-Wetthüpfen" zu machen?
3/30/2018 • 1 hour, 11 minutes, 38 seconds
Die Privatsphäre einer sterbenden Tulpe
Was hat eine Tulpe kurz vor dem Verblühen eigentlich mit Öffentlichkeit zu tun? Erstaunlich viel, vor allem, wenn wir eh gerade über die Spähren von Öffentlichkeit und Privatheit sprechen. Und das ist weit komplexer als es auf den ersten Blick erscheint. Denn in Zeiten von Smartphones, in Zeiten, in denen sich fast jeder Mensch per Foto oder Video Zugang zu einer breiten Öffentlichkeit verschaffen kann, spielt noch ein ganz anderer Faktor mit in dieses Thema rein. Nämlich die Frage danach, was gehört eigentlich veröffentlicht? Was empfinden wir noch als privat, wenn zum Beispiel Youtuber aus ihrem Wohnzimmer senden und uns fortwährend Einblick in ihr - vermeintliches - Privatleben gewähren? Was gehört veröffentlicht und wo sollten wir kurz innehalten und uns fragen, ob wir vielleicht doch nicht auf den Sendenbutton drücken und unsere Erlebnisse mit aller Welt teilen?
In dieser Folge entsteht so viel Gehirnfutter, dass Rita und Nora am Ende selber etwas ratlos dastehen mit all den Begrifflichkeiten. Das war definitiv nicht die letzte Folge zu diesem Thema.
3/16/2018 • 1 hour, 3 minutes, 5 seconds
Nicht domestizierte Zeit und "rasender Stillstand"
Warten. Puh. Langweilig. Was nur tun in dieser nutzlos verstreichenden Zeit? In diesem Ärgernis des Alltags. In dieser Zeitspanne des Stillstands, in der einfach nichts voranzugehen scheint. Im Stau. An der Ampel. In der verstreichenden Zeit bis zum nächsten Date, den Feierabend oder das Wochende? Warten scheint in unserer Gesellschaft irgendwie unerwünscht zu sein. Wenn alles funktioniert, alles reibungslos ineinandergreift, jede Sekunde sinnvoll genutzt ist, dann müssen wir nicht mehr warten. Aber lässt sich dem Warten vielleicht auch eine gute Seite abgewinnen? Wie warten wir eigentlich, wenn wir mal nicht unser Smartphone in der Hand haben? Warten - können wir jetzt schon feststellen, ist vielfältiger als es den Anschein hat. Und fordert uns auf eine ganz eigene Art und Weise.
3/2/2018 • 56 minutes, 7 seconds
Von Widerstand und Kritikäffchen
Das hier ist eine echte Folge 2. Eine Fortsetzung. Denn wir haben uns so lange mit dem Hannah Arendt Zitat: "Kein Mensch hat das Recht zu gehorchen BEI KANT" beschäftigt, dass wir die entscheidende Frage gar nicht klären konnten. Wenn es kein Recht zu gehorchen gibt, gibt es dann eine Pflicht zum Widerstand?
Um das zu klären lohnt sich natürlich erst mal zu fragen: Was ist denn Widerstand? Oder besser: Wann ist denn was eigentlich Widerstand? Und reicht nicht auch Widerspruch? Wie viel davon verträgt denn eine Demokratie? Ihr merkt schon, das wird wieder eine bunte Reise durch verschiedene Perspektiven auf das Thema. Beginnend bei der Vita Activa von Hannah Arendt.
2/16/2018 • 1 hour, 2 minutes, 42 seconds
Geschwimmflügelte Worte
Eine Diskussion darüber, ob man sich in bestimmten Situationen "brav" ist und sich lieber nicht einmischt oder im Gegenteil sich nicht doch auf jeden Fall einmischen muss, hat ein altbekanntes Zitat wieder an die Oberfläche gespült: "Niemand hat das Recht zu gehorchen!" - So stand das Zitat zumindest vor gut zwei Jahren auf einem Infoscreen in der Berliner U-Bahn. Autorin des Zitats: Hannah Arendt. War zumindest so angegeben.
Beim Googlen nach dem Zitat fällt dann aber auf. Das hat Hannah Arendt zwar fast so gesagt, aber es fehlten zwei entscheidende Dinge: ersten die beiden Wörtchen "bei Kant" - und zweitens der Kontext.
Und so stellen sich Rita und Nora der Frage, inwieweit der Kontext zwingend notwendig ist für das Hannah Arendt Zitat und ob es nicht doch in seiner Verkürzung trotzdem noch Sinn ergeben kann.
2/2/2018 • 1 hour, 6 minutes, 51 seconds
Der #metoo-Diskurs
Die Schauspielerin Catherine Deneuve unterschreibt einen offenen Brief, der - salopp gesprochen - für ein "Recht auf Belästigung" plädiert. Damit bekommt die #metoo-Debatte neues Futter. Jetzt hat sie den offenen Brief - ein gemeinschaftliches Schriftstück von fünf Autorinnen - aber nicht selber geschrieben, sie war also nicht die Autorin des Briefes. Das führt uns zu der Frage: Wie viel Autor:in steckt im Werk? Wie verhält es sich mit anderen Werken? Zum Beispiel Filmen von Harvey Weinstein, Woodey Allen. Oder mit Kevin Spacey?
Rita und Nora betrachten den Diskurs, seine bisherigen Auswirkungen und stellen die Frage nach dem nächsten Schritt. Welche Bedeutung hat der offene Brief, den Catherine Deneuve unterzeichnet hat, für den Diskurs? Welche Bedeutung haben die Werke? An welcher Stelle lohnt sich ein Boykott? Ist er sogar moralisch erforderlich? Natürlich fließen auch persönliche Erfahrungen mit ein. Warum ist es so schwierig, sich Gehör zu verschaffen?
An dieser Stelle sollen noch schnell ein paar kleine Korrekturen mitgeliefert werden: House of Cards wurde offiziell nicht abgesetzt. Kevin Spacey wurde jedoch gefeuert, aus Szenen entfernt und die - angeblich eh schon geplante - letzte Staffel findet ohne ihn statt.
Und: Kim Basinger ist - ihr habt es sicherlich schon geahnt - Sharon Stone.
1/19/2018 • 1 hour, 18 seconds
Du bist nicht, was du denkst
Fatih Çevikkollu ist Kabarettist und Schauspieler. Während seiner Ausbildung an der Ernst Busch Schauspielschule hat es ordentlich geknirscht, sagt er. Auch bei der Auseinandersetzung mit sich selbst. Denn Kritik gehört zum Beruf des Schauspielers. Und wenn ständig alles, was man macht in der Kritik steht, stellt sich unweigerlich die Frage: Wer oder was wird hier die ganze Zeit kritisiert? Bin ich das? Und wer bin ich denn eigentlich? Oder was davon?
Dieser spannenden Frage nach dem Selbst gehen wir in dieser Episode nach - und landen unweigerlich bei Nietzsche und Kant. Bei Themen wie der vergeblichen Suche nach einem Wesenskern, der damit verbundenen Unsicherheit, aber auch der Freiheit. Es geht um Autonomie und neu zu findendes Miteinander. Denn wo jeder Ich sagt, wo ist dann das Wir? Und wie können wir das gemeinschaftlich verhandeln? Welche Rolle spielt da bei die (digitale) Kommunikation?
1/5/2018 • 1 hour, 13 minutes, 18 seconds
Die Natur will das so!
Ein völlig überzüchtetes Araberpferd hat die Gemüter im Netz höher schlagen lassen! Grotesk und ekelhaft fanden die einen, supersüß und perfekt die anderen. In diesem Streit können wir natürlich nicht vermitteln. Aber wir haben uns gefragt: Warum züchtet der Mensch eigentlich Tiere? Und wann ist das in Ordnung? Dürfen wir Tiere züchten, um sie zu essen? Denn dann erschaffen wir leben eigens zu dem Zweck es wieder zu vernichten. Und während wir das immerhin mit der Notwendigkeit der Ernährung noch rechtfertigen können, was ist mit der Zucht aus rein ästhetischen Gründen? Und daraus resultierenden Qualzuchten?
Wir wandeln auf den Pfaden Rousseaus, beschäftigen uns mit Douglas Adams - und Ritas Fotosammlung von Dingen, die unbedingt gegessen werden wollen, wie das lecker dicke Schweinchen mit der Gabel im Po - oder die Pommestüte, die sich selbst verzehrt.
12/22/2017 • 1 hour, 8 minutes, 22 seconds
Hoffnung: Denken Sie groß!
"Hoffnungsmaschine" heißt der neue Song der Band Erdmöbel, den sie zusammen mit Judith Holofernes geschrieben und aufgenommen haben. Das Video zum Song wurde am Kölner Ebertplatz gedreht. Ein Platz über den viel diskutiert wird. Ein Platz an dem zuletzt nicht ganz so schöne Dinge passiert sind, aber auch ein Platz der Hoffnung. Weil dort auch viele schöne Dinge passieren - und auch in Zukunft noch passieren können. Nora war beim Videodreh dabei und wird seitdem den Text nicht mehr los. Und die Frage: Wo brauchen wir heute Hoffnung? Was kann Hoffnung? Was bewirkt sie? Rita hat das Thema von einer ganz anderen Seite aus angefasst. Für sie geht es bei Hoffnung um große Entwürfe, um Religion und Glauben und das Überwinden von Individualismus. Es geht um "Das Prinzip Hoffnung", Marx und aktuelle politische Bezüge.
12/8/2017 • 54 minutes, 30 seconds
Die hässliche kleine Schwester der Muße
Die Langeweile, das große Gähnen - kaum etwas scheint der moderne Mensch mehr zu fürchten. Warum sonst lenken wir uns ständig ab, sind ständig beschäftigt und ständig auf der Suche nach neuen Reizen? Dabei ist Langeweile nicht gleich Langeweile. Und sie dient auch nicht immer als Erklärung für unsoziales Verhalten. Im Gegenteil. Wir versuchen der Langeweile auf die Schliche zu kommen und herauszufinden, wo sie sich von der Muße unterscheidet, was Monotonie damit zu tun hat und warum sich die Literatur beim Thema Langeweile vor allem über Schule und Sonntagnachmittage auslässt. Außerdem gibt es einen kleinen kulturgeschichtlichen Exkurs zur Langeweile, in dem wir Bekanntschaft mit dem Mittagsdämon machen. Uaaaahhh!
Ritas Literaturliste:
• Bellebaum, Alfred: Langeweile, Überdruss und Lebenssinn. Eine geistesgeschichtliche und kultursoziologische Untersuchung. Opladen: Westdeutscher Verlag. 1990.
• Decher, Friedhelm: Besuch vom Mittagsdämon. Philosophie der Langeweile. 2. Auflage. Springer: zu Klampen Verlag. 2003.
• Doehlemann, Martin: Langeweile. Deutung eines verbreiteten Phänomens. Frankfurt/Main: Suhrkamp. 1991.
• Heidegger, Martin: Die Grundbegriffe der Metaphysik. Freiburger Vorlesung Wintersemester 1929/30. Frankfurt/ Main: Vittorio Klostermann. 2010.
• King, Vera/ Gerisch, Benigna (Hrsg.): Zeitgewinn und Selbstverlust. Folgen und Grenzen der Beschleunigung. Frankfurt/Main: Campus Verlag. 2009.
• Safranski, Rüdiger: Zeit. Was sie mit uns macht und was wir aus ihr machen. München: Hanser. 2015.
• Svendsen, Lars: Kleine Philosophie der Langeweile. Frankfurt/Main und Leipzig: Insel Verlag. 2002.
11/24/2017 • 1 hour, 7 seconds
Wer sagt da Ich beim Treueschwur?
Wir Menschen sind nicht, wir werden. Unser ganzes Leben ist geprägt von Veränderungen. Körperlich wie psychisch. Und trotzdem ist da etwas in uns, das bewahren will. Das Zuverlässigkeit in allem Wandel fordert. In vielen Beziehungen sind Treue und Loyalität deshalb essentielle Werte. Dazu müssen wir vor allem erst mal uns selbst treu sein. Aber wie kann das gelingen, wenn wir uns doch ständig verändern und Anpassungen an uns vornehmen? Ist Treue wandelbar? Verhandlungssache vielleicht? Und warum werden Treue und Loyalität gerade da laut eingefordert, wo Angst vor Veränderung herrscht?
11/10/2017 • 58 minutes, 15 seconds
Digitalisierung: Friss oder stirb!
Diesmal ist Dr. Matthias Burchardt von der Universität Köln zu Gast im WDDD-Podcast. Er bezeichnet sich selbst als Digitial Pioneer - hat also die Digitalisierung noch erlebt, als das ganze Konstrukt in den Kinderschuhen steckte. Wir fragen uns: Was macht Digitalisierung mit uns? Was bedeuten Interaktionsdesign und ständige Unterbrechung für unseren Alltag? Gibt es mehr Freiheiten oder macht uns das ständige im Netz sein zu Gefangenen von Maschinen und Algorithmen?
Wir widmen uns der Beziehung unserer Person mit unseren Avataren im Netz, schauen auf die Allverfügbarkeit von Informationen, auf Menschenrechte, Datenschutz und die Wurzeln des Menschseins.
10/27/2017 • 1 hour, 25 minutes, 51 seconds
Humor ist ein Saft
Kann man eigentlich ganz ernsthaft über Humor sprechen? Ja, doch, schon - mal abgesehen von den Flach- und Wortwitzphasen. Aber die haben wir euch markiert. Ansonsten gibt es wirklich eine Menge zu klären rund um das Thema Witz und Humor. Dabei hilft uns diesmal Heinrich Lützeler - ein Bonner, der über die Philosophie des Kölner Humors geschrieben hat. Eigentlich schon komisch genug. Rita und Nora versuchen in dieser Episode Witz von Humor zu unterscheiden, widmen sich den Zynikern und der Ironie. Fröhnen der leichten Unterhaltung und lehnen es hin und wieder auch moralisch ab, sich über etwas lustig zu machen.
10/13/2017 • 59 minutes, 33 seconds
Glück ist ein domestiziertes Eichhörnchen
Das war keine leichte Aufgabe, die uns Christoph aka @kieliscalling da gestellt hat. Sprecht doch mal über das Glücklich sein... Ja, hmmm. Nora hat schon Probleme, die Frage: "Wie geht's dir?" zu beantworten. Aber wir haben es trotzdem versucht. Und sind zu dem Ergebnis gekommen: Glück ist so wenig leicht in Worte zu fassen wie herzustellen.
9/29/2017 • 1 hour, 10 minutes, 39 seconds
Wir werden alle sterben!
Keine Sorge. Wir verbreiten hier weder Panik noch schlechte Stimmung. Würden wir nie! Im Gegenteil. Wir starten mit einem sehr romantischen Bild - wir begeben uns nämlich... in unendliche Weiten! Denn vom All aus betrachtet ist die Erde nur ein kleiner, leuchtend blauer Punkt. Der Einzelne wird völlig unwichtig. Die Menschheit zur Einheit in all ihren Facetten und Schattierungen. Und unser Handeln, unser Sein, unser Gut und unser Böse verschmelzen zu einem Brei aus Nichtigkeit. Wieso also kommen wir eigentlich auf die Idee, dass es einen Unterschied macht, wie wir leben und handeln? Warum müssen wir uns damit auseinandersetzen, wenn es - im großen Ganzen - gar keinen Unterschied mehr macht. Wenn es egal ist, ob wir leben, je gelebt haben oder wieder zu Staub zerfallen? Dieser existentiellen Frage wollen wir in dieser Folge auf den Grund gehen.
Und bevor es zu Missverständnissen kommt: Nein, die Scheibe heißt nicht Discovery. Da hat Nora was gehörig durcheinander gebracht. Die Rede ist von der Golden Plate, die mit der Voyager ins All geschickt wurde.
9/15/2017 • 53 minutes, 52 seconds
Schönheit als Seelenfutter
Was ist eigentlich Schönheit? Was empfinden wir als schön oder besser gefragt, was empfinden wir, wenn wir etwas schön finden? Denn ob etwas schön ist oder nicht, darüber herrscht nicht zwingend Einigkeit. Im Gegenteil. Rita hat zwei Menschen im Museum beobachtet, die sich über die Schönheit eines Kunstwerks streiten. Nora ist das Thema Brutalismus vor die Füße gefallen und sie hadert mit der Schönheit der wuchtigen Betonbauten. In dieser Episode betrachten wir die Schönheit aus den Augen der Kunst, aber auch auf der Gefühlsebene. Wofür brauchen wir Schönheit? Und was passiert mit uns, wenn wir das Schöne nicht mehr sehen können, weil uns zum Beispiel im Zuge einer Depression das Empfinden für das Schöne verloren geht? Wenn wir - im wahrsten Sinne des Wortes - an-ästhetisiert sind?
9/1/2017 • 56 minutes, 43 seconds
Ich schäme mich für dich!
Wir beobachten eine Situation - und in uns zieht sich alles zusammen. Wir möchten am liebsten im Boden versinken, schlagen betreten die Augen nieder, weil uns das, was wir sehen, zutiefst beschämt. Aber nicht, weil wir selber etwas gemacht hätten. Nein, wir schämen uns fremd - also stellvertretend für jemand anderen. Was ist also Fremdscham und wofür brauchen wir dieses Gefühl überhaupt? Um das zu klären, müssen wir erst mal ausloten, was denn Scham eigentlich ist. Welche Funktionen erfüllt Scham im gesellschaftlichen Zusammenleben? Welche Normen stecken dahinter? Und wie lösen wir Scham wieder auf? Achtung: Diese Episode kommt natürlich nicht aus ohne peinliche Geständnisse. Fremdscham vorprogrammiert...
8/18/2017 • 56 minutes, 44 seconds
Verhärten kann auch Spaß machen
In Episode 6 hatten wir es ja schon mal von Höflichkeit - und irgendwie ist Nora mit dem Begriff nicht richtig warm geworden. Vielleicht liegt das an einem Missverständnis! Denn vor kurzem hatte Sven Preger bei Deutschlandfunk Nova den Sprachkünstler Fabian Neidhardt zu Gast. Seine These: Wir stellen Unverbindlichkeit ganz oft mit Höflichkeit gleich. Florian Neidhardt beschäftigt sich mit Weichmachervokabeln in der Sprache. Wir folgen ihm auf dieser Spur. Denn in unserer Sprache findet sich auch immer der Zeitgeist wieder. Wofür also brauchen wir die Verflüssigung? Wo ist sie gut? Wo hinderlich? Und was ist mit der vollständigen Verflüchtigung, wie sie sich zum Beispiel im Phänomen des Ghosting manifestiert? Bei aller Viskosität der Gedanken sind sich Rita und ich am Ende einig: Wir brauchen die Verhärtung - für den Diskurs und die Streitkultur. Aber eben nicht nur.
8/4/2017 • 59 minutes, 17 seconds
Die fiese Schwester von Nietzsche
Eigentlich wollten wir über Minimalismus sprechen, aber da wir beide nachweislich keine Ahnung davon haben, haben wir uns mit unserem Verhältnis zu Dingen beschäftigt. Eine wilde Reise von Design und Kunst. Wir sprechen über die fiese Schwester von Nietzsche, die die Besitztümer ihres Bruders so gnadenlos ausgestellt und vermarktet hat. Von Ritas libidinöser Beziehung zu Stiften, gebatikten (und aufbewahrten) Hosen aus der Teeniezeit, die unverschämterweise auch heute noch passen oder Noras leben als Queen of Chaos und der Idee einer Wall of Nippes, die schreckliche Dekogeschenke nur noch in Form von Fotos aufbewahrt. Und dazu die Frage: Welche Zuschreibungen machen wir Dingen? Warum fällt es uns so schwer, manche Dinge loszulassen? Was daran ist eigentlich Konsum und wann kaufen wir sinnhaft? Und wollen sich Minimalisten der Welt entziehen?
7/21/2017 • 54 minutes, 36 seconds
Das Unglück zurückschlagen
Das fängt ja schon gut an mit der Folge 13 - da vergessen wir glatt uns vorzustellen! Muss an der Zahl liegen! Ein perfekter Anlass, um über Aberglauben zu sprechen. Und wo landen wir? Bei der Frage, ob, wie, wann oder warum wir Glück herstellen wollen oder möchten. Oder eben auch nicht. Denn: Aberglaube versucht in erster Linie, Glück herzustellen, beziehungsweise Unglück abzuwenden. Und natürlich landen wir auch wieder bei dem guten alten Aristoteles. Und der Eudaimonia - den guten Dämonen. Und bei Selbsterhellung. Eine kleine Reise ins Glück - oder das, was wir darunter verstehen.
Und weil wir - verflixte Folge 13! - auch noch vergessen haben euch zu sagen, wie und wo ihr uns erreichen könnt, reichen wir das hier nach: Schickt uns euer Feedback gerne via Twitter (@WDDD_Podcast), Facebook, E-Mail (nora (at) wasdenkstdudenn.de oder rita (at) wasdenkstdudenn.de) - und auch im Sendegate sind schon Nachrichten an uns gelandet. Wir freuen uns auf eure Nachrichten!
7/7/2017 • 53 minutes, 35 seconds
Gib dir die Weckschelle!
Eine Haltung zu haben, ist gar nicht so einfach. Schon allein körperlich nicht. Aber wie gelangen wir zu einer Haltung? Und wie verwandeln wir Wissen in Taten? Denn mal ehrlich: Jeder von uns weiß, dass Pappbecher nicht so doll gut für die Umwelt sind. Das veranlasst aber trotzdem längst keinen hysterischen Run auf wiederverwendbare Alternativen. Also was hindert uns? Warum lassen wir Gedanken nicht Taten folgen? Und wann tun wir das? Eine Reise vom platonischen Höhlengleichnis zu den Umweltsünden des Alltags.
6/24/2017 • 57 minutes, 16 seconds
Geruch ist Anwesenheit
Es ist Sommer und ja - es stinkt! Manchmal zumindest. Zum Beispiel in der U-Bahn. Nach menschlichen Ausdünstungen. Oder nach Parfüm, um eben diese zu überdecken. Und ob wir wollen oder nicht - wir nehmen das wahr. Ritas Nachbar benutzt Parfüm zur biologischen Kriegsführung. Gegen Wühlmäuse. Von der Geruchsprobe, die Rita auf ihrer Hand hatte, war sie allerdings nur mäßig begeistert. Ihr seht schon - zu Gerüchen haben wir ein sehr emotionales Verhältnis. Woher das kommt, ob es eine Verpflichtung zur Hygiene gibt und wie wir nett sagen können: Du stinkst! - darüber sprechen wir in dieser Episode.
6/10/2017 • 53 minutes, 53 seconds
Passivisch grundgetönte Aktivität
Vielleicht geht es euch ähnlich: Wir leben in wirren Zeiten. Und viele Fragen sich gerade: Muss ich da eigentlich was machen? Muss ich aktiv werden? Nicht wenige Menschen beantworten diese Frage gerade mit: JA! Aber was ist mit denen, die keinen Bock haben auf Aktion? Müssten die nicht - nach aktueller Erkenntnislage - auch aktiv werden wollen? Müssen wir alle wollen - um es mal mit "Wir sind Helden" zu sagen? Oder nehmen wir "Die Ärzte: "Es ist nicht deine Schuld, wenn die Welt ist wie sie ist. Es ist nur deine Schuld, wenn sie so bleibt!"
Wir sprechen über die Verpflichtung zur Aktivität, die bewusste Entscheidung zu Passivität, unsere Ahnungslosigkeit, wenn es um bestimmte Entscheidungen geht und die Basis: Beratung, Austausch und Kommunikation.
5/26/2017 • 52 minutes, 29 seconds
(K)ein Urlaub in Vulgarien
Achtung! Dieser Podcast enthält ganz explizit sehr explizite Beleidigungen! Aber wir müssen halt mal drüber reden. Und das Schöne: Beim Thema Schimpfen und Beleidigen sind wir zwei, Rita und Nora, wirklich sehr verschieden. Ich, Nora, bin da eher impulsiv und - ja, ich muss es wohl so sagen - vulgär. Und Rita hat da weniger den Hang zum Beleidigen. Aber warum machen wir das? Warum beleidigen wir und vor allem, warum benutzen wir dabei völlig unreflektiert Worte, die wir in einem ausgeglichenen Gemütszustand niemals verwenden würden? Für Rita übrigens ganz wichtig beim Thema beleidigen und beschimpfen: Wenn dann bitte kontextbasiert und korrekt! Ein großer Spaß mit Raum für Kreativität. Ach, bei der Gelegenheit: Schickt uns doch gerne eure kreativsten Schimpfworte via Mail oder Twitter. Von Rita habe ich im Nachgang noch folgendes gelernt: "Phallogozentristenarsch" - eine schön feminismuszentrierte Beleidigung ;)
5/12/2017 • 43 minutes, 56 seconds
Ein Eimer voller Krabben
Wir sind ja alle sehr darum bemüht, die Regeln einzuhalten. Welche auch immer das sein mögen. Der Fußballspieler Ansgar Brinkmann ist dagegen eher berühmt und berüchtigt dafür, Regeln zu brechen. Dabei hat er nicht nur die Gabe, sich dabei über sich selbst zu amüsieren. Die Storys erheitern auch ein größeres Publikum. Seine Trainer und Teamkollegen waren hingegen nicht immer so amused über seine Eskapaden.
Wir fragen uns in Episode 8, warum wir eigentlich manchen Menschen - gerne Promis - den Regelbruch zugestehen, ja sie sogar dafür feiern! Regeln, die wir nie brechen würden. Oder für die ein Freund sogar ordentlich auf die Mütze bekommen würde.
Und wir stellen uns die Frage nach dem Erwachsenwerden. Werden wir alle langweilige Spießer, wenn wir uns an die Regeln halten? Und können Regeln auch erwachsen gebrochen werden - oder vernünftig?
Zitiert haben wir übrigens aus folgendem Buch: "Ansgar Brinkmann - Wenn ich du wäre, wäre ich lieber ich" | Autor: Peter Schultz | Werkstattverlag
4/26/2017 • 56 minutes, 1 second
Ein unheimliches Gespenst
Wenn wir uns bilden, machen wir das natürlich nicht ausschließlich im geistigen Sinne. Bildung existiert auch im optischen Sinne. Wir entwerfen oder entwickeln ein Bild von uns, das wir nach außen tragen. Und das, obwohl wir permanent mit einer falschen Vorstellung unseres Selbst herumlaufen. Schließlich sehen wir uns im Spiegel immer falschherum. Unser Abbild ist also eh nie das, was andere von uns wahrnehmen. Da stellt sich auch die Frage, wie weit wir bei dieser Bilddung unseres optischen Selbst überhaupt gehen dürfen. Sind Schönheitsoperationen eine Form von Bildung? Und dann haben wir festgestellt, dass wir beide auch noch eine Art "Bildstörung" mit uns herumschleppen.
Viel Spaß bei unserem erkenntnistheoretischen Weg durch den optischen Teil der Bildung. Ging natürlich auch diesmal nicht ohne Nietzsche...
4/14/2017 • 47 minutes, 57 seconds
Zoos von Adelshäusern
Der Satz mit dem schmalen Grat fiel irgendwann mitten in der Folge - und kam von Rita. Wir hatten's grade von der Höf-lichkeit - also dem Protokoll bei Hofe. Wir beide stehen - aus leicht verschiedenen Gründen - der Höflichkeit ein wenig kritisch gegenüber. Warum eigentlich, haben wir versucht in diesem Podcast zu klären - und dabei sogar eine Passage Nietzsche zitiert! Überzeugt, dass Ehrlichkeit oder Wahrhaftigkeit uns näher sind als die Höflichkeit, hätten wir fast vergessen zu erwähnen, dass die Ehrlichkeit nicht funktioniert, ohne einen ganz wichtigen Mitspieler! Und damit ist schon wieder eine Episode entstanden, in der wir uns im Denken selbst überrascht haben.
4/1/2017 • 55 minutes, 4 seconds
Der rammdösige Asket
Religiös oder nicht religiös motiviert: Viele Menschen üben sich gerade im Verzicht. Die einen verzichten auf Süßigkeiten, die anderen aufs Smartphone und soziale Netzwerke, wieder andere machen richtige Fastenkuren und essen eine Zeit lang gar nichts. Aber was ist Verzicht? Was macht das mit uns? Warum machen wir das? Und vor allem: warum ist das notwendig?
Ganz ehrlich: dieses Gespräch mit Rita war eine so tolle Erfahrung für mich, dass ich es sofort hochladen wollte. Es gab so tolle Momente der Einsicht, so spannende Erkenntnisse, dass können und wollen wir euch nicht vorenthalten. Da sind wir uns einig. Wir hoffen, ihr habt so viel Spaß beim Hören, wie wir beim Austausch.
Lasst uns gerne auch ein Feedback da!
3/11/2017 • 51 minutes, 22 seconds
Darf ich krank zur Arbeit?
Zugegeben, die Frage ist ein bisschen naiv gestellt - und von Rita gibt's da auch gleich den ersten Einwand: Wieso darf? Wir könnten auch fragen: Muss, kann oder soll ich krank zur Arbeit? Dahinter stehen verschiedene Ansätze. Der eine ist ein gesellschaftlicher Ansatz. Also hab ich eigentlich die Verantwortung dafür, andere nicht anzustecken? Der andere bezieht sich auf die Verantwortung mir selbst gegenüber. Und zack, stecken wir schon wieder in einem Dilemma...
3/2/2017 • 44 minutes, 25 seconds
Die demokratische Jogginghose
Kann ich Rita eigentlich in der Joggingbuchse empfangen, wenn wir zusammen den Podcast aufnehmen? Klar kann ich - aber warum frag ich mich das überhaupt? Warum ist uns Kleidung so wichtig? Am Ende ist es wie mit Sprache - wir können nicht nicht kommunizieren. Selbst nackt würden wir ein Statement abgeben. Wie wir allerdings von der Jogginghose zu Bourdieu, dem symbolischen Kapital, zu Germanys Next Topmodel und dem Stockholm Syndrom gekommen sind, wissen wir selbst nicht mehr - da müsst ihr schon nachhören.
2/16/2017 • 47 minutes, 20 seconds
Wer lebt, macht sich schuldig
Fleischesser, Vegetarier, Veganer - Ernährung ist nur eines der Themen, über das wir uns in sozialen Netzwerken die Köpfe heiß diskutieren. Nora hatte das Vergnügen unter diesem Beitrag mit einer extremen Position konfrontiert zu werden: https://www.facebook.com/hespers/posts/10154360098573635. Was erstaunlich ist: Rita findet extreme Meinungen prinzipiell erst mal gut. Häh?
2/4/2017 • 41 minutes, 51 seconds
Rita und der Sauna-Troll
Jemand greift sich das falsche Handtuch. Gut, kann passieren. Ist natürlich peinlich, lässt sich aber schnell regeln. Denkste. Rita hatte eine ganz besondere Begegnung. Und die Frage: war da Scham im Spiel?