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Tagesgespräch

German, Political, 1 season, 117 episodes, 2 days, 2 hours, 11 minutes
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Die aktuelle Talk-Sendung: Im Tagesgespräch wird das Thema des Tages mit Gästen aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft diskutiert und vertieft.    
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Abstimmungskontroverse zur Renteninitiative

Am 3. März stimmen wir über die sogenannte Renteninitiative ab, die das Rentenalter in der Schweiz schrittweise erhöhen und längerfristig an die Lebenserwartung koppeln will. Was spricht dafür? Und was dagegen? Mit den Babyboomern kommen jetzt die geburtenstarken Jahrgänge in Rente. Zusätzlich hat sich seit der Einführung der AHV die Lebenserwartung stark erhöht, fast 10 Jahre länger beziehen Rentnerinnen und Rentner heute AHV-Beiträge als noch 1948. Um die AHV finanziell nachhaltig zu finanzieren, müssten wir alle länger arbeiten, sind die Befürworterinnen und Befürworter der Renteninitiative überzeugt. Die Gegnerinnen und Gegner hingegen sagen: Die Idee sei asozial. Wer es sich leisten könne, werde auch in Zukunft in Frühpension gehen, die Hauptlast würden die tragen, die hart arbeiten und wenig verdienen. In der Abstimmungskontroverse debattieren FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt und GLP-Nationalrätin Melanie Mettler.
2/5/202426 minutes, 42 seconds
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Boris Becker: «Ich war immer Grenzgänger»

Vom Tennis-Olymp bis ins Gefängnis. Im Tagesgespräch spricht der 56-jährige Boris Becker über die Hoffnungsträger im Welttennis, was ihn als Trainer ausmacht und wie er sich verändert hat nach seiner Haft. Der auch von Boris Becker betreute dänische Tennisprofi Holger Rune hat sich diese Woche nach seinem enttäuschenden Abschneiden bei den Australian Open vom Schweizer Coach Severin Lüthi getrennt. Boris Becker nimmt dazu Stellung. Zudem sagt er, wie er als Trainer die Emotionen der jungen Spieler fördert und mit welchen Emotionen er selber als junger Wimbledon-Sieger zu kämpfen hatte. Becker sagt, er sei immer ein Grenzgänger gewesen. Als Sportler und auch später. Im Guten wie im Schlechten. Dabei sei er auch zu weit gegangen.
2/2/202423 minutes, 17 seconds
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Claudius Schäfer: Was tun gegen Fangewalt?

In den letzten Wochen kam es zu Sperrungen von Fansektoren in Fussballstadien. Die Behörden ziehen die Repressionsschraube an. Claudius Schäfer, CEO der Swiss Football League, beobachtet diese Entwicklung mit Sorge. Aber: Machen die Clubs genug gegen Fangewalt? Die Swiss Football League organisiert die Fussballmeisterschaft in der Schweiz. Sie ist auch involviert in das Projekt «Progresso», dass die Fangewalt minimieren will. Noch ist «Progresso» nicht in Kraft. Dass die Behörden nun vorpreschen und ganze Sektoren in den Stadien schliessen, könne die Stimmung aufheizen, sagt Schäfer. Er sieht aber auch bei den Clubs Handlungspotential: so könne in gewissen Bereichen die Fanarbeit intensiviert werden.
2/1/202426 minutes, 18 seconds
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Joël Mesot: «Die Forschung bleibt unabhängig»

Die ETH Zürich bekommt eine millionenschwere Donation der Dieter Schwarz Stiftung und expandiert nach Deutschland. In Heilbronn soll ein neues Lehr- und Forschungszentrum entstehen. Der Präsident der ETH, Joël Mesot, spricht über die Expansionspläne der ETH und die Sparpläne des Bundes. Es sei die mit Abstand grösste Donation, welche die ETH Zürich je bekommen hat, sagt ETH-Präsident Joël Mesot. Insgesamt sollen in Zürich und Heilbronn 20 Professuren geschaffen werden. Im Tagesgespräch erzählt er, woran die Professorinnen und Professoren konkret forschen werden, wie deren Unabhängigkeit garantiert werden und wie auch die Schweiz von diesem neuen Forschungszentrum profitieren kann. Ausserdem nimmt Mesot Stellung zu den Sparplänen des Bundes. Denn auch bei der ETH soll der Rotstift angesetzt werden.
1/31/202425 minutes, 36 seconds
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Periode und Beruf: Braucht es den Menstruationsurlaub?

Als erste Stadt der Schweiz bietet Freiburg ihren Angestellten Menstruationsurlaub an. Doch nicht alle sind davon begeistert. Die Diskussion mit Sonja Gerber (SP) und Océane Gex (FDP) vom Stadtparlament Freiburg. Freiburg führt als erste Stadt der Schweiz den Menstruationsurlaub ein: Angestellte der Stadt, die unter starken Menstruationsbeschwerden leiden, können künftig bis zu drei Tage bezahlten Urlaub beziehen. Doch braucht es diese Spezialregelung? Oder schwächt die rot-grüne Forderung die Gleichstellung der Frauen, weil sie das überholte Klischee des schwachen Geschlechts wieder verstärkt? Und wie weit sollen die staatlichen Leistungen gehen?
1/30/202425 minutes, 16 seconds
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Stefan Reinhart: Über die Wut in Deutschland

Nach 120 Stunden ist der Bahnstreik in Deutschland beendet. Seit Montagmorgen fahren die Personenzüge wieder weitgehend nach Fahrplan. Korrespondent Stefan Reinhart in Berlin spricht über die Wut im Bahnstreik, bei den Anti-AfD-Demos und bei den Bauer-Blockaden. Die Stimmung in Deutschland könnte schlechter nicht sein: Bauern blockieren aus Protest gegen die Sparpolitik der Regierung die Innenstädte, weil die Lokomotivführerinnen und Lokomotivführer streikten, fielen deutschlandweit die Züge aus, und die Ärztinnen und Ärzte protestieren wegen schlechter Gehälter. Zudem gehen seit Tagen Hunderttausende gegen die AfD und Rechtsextremismus auf die Strasse. Was genau ist die Ursache für die angespannte Gemütslage in Deutschland? Ist das Land gelähmt, weil die Ampel schlecht regiert? Und kann aus den Anti-AfD-Demos eine echte Demokratiebewegung entstehen?
1/29/202426 minutes, 14 seconds
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Reinhard Schnidrig:«Der Wolf ist mehr als einfach ein Wildtier»

Seit dem 1. Dezember dürfen die Kantone ganze Wolfsrudel schiessen. Der Bundesrat setzte eine neue Jagdverordnung befristet in Kraft. Wegen Beschwerden ist der Abschussplan mittlerweile ein Fall für die Justiz. Reinhard Schnidrig, der oberste Wildhüter der Schweiz, ist zu Gast im Tagesgespräch. Seit 2005 ist Schnidrig Chef Wildtiere und Artenförderung beim Bundesamt für Umwelt Bafu. Sein Amt war es, das an der Verordnung mitarbeitete und die Abschusspläne der Kantone bewilligen musste. Ende April wird er pensioniert. Wie viele Wölfe wurden bereits geschossen? Ist ihm das Wolfsdossier zum Ende seiner Amtszeit entglitten? Und warum verläuft die Debatte zum Wolf zu emotional?
1/26/202426 minutes, 35 seconds
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Mikael Krogerus: «Elternsein ist ein tägliches Scheitern»

Der Autor Mikael Krogerus hat ein Buch über die «bedingungslose Liebe» zu seinen Kindern geschrieben. Er fordert mehr Verständnis für überforderte Eltern und ein Umdenken bei der Familienpolitik in der Schweiz. «Das Schöne am Elternsein ist ja, dass es nie langweilig wird», sagt der Journalist und Autor Mikael Krogerus, der bekannt ist für seine Texte im «Magazin» des Tages-Anzeigers. Er hat über die Anstrengungen und Freuden des Vaterseins das Buch «Elter werden» geschrieben. Im Tagesgespräch spricht der zweifache Vater über die Herausforderungen der Vaterschaft, über die Wichtigkeit, sich als Vater verletzlich zu zeigen und über eine gerechtere Aufteilung der Erziehungs- und Sorgearbeit. https://echtzeit.ch/buch/elter-werden
1/25/202423 minutes, 26 seconds
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Lisa Mazzone: «Ich will Einfluss nehmen»

Lisa Mazzone will um das Amt der Parteipräsidentin der Grünen kandidieren. Balthasar Glättli tritt im Februar ab. Die Grünen stecken in einem Tief. Ist die im November abgewählte Ständerätin die Richtige, um die Partei in die Zukunft zu führen? Lisa Mazzone ist zu Gast im Tagesgespräch. Es kommt fast nie vor, dass eine Parteispitze nicht auch im Parlament sitzt, also dort, wo die Geschäfte verhandelt werden, wo die Politik gemacht wird. Dass Lisa Mazzone diesen Zugang nicht mehr hat, sieht sie auch als Chance: Sie wolle vermehrt an der Basis präsent sein, verstehen, was die Menschen bewegt. Ihre Biografie sei typisch für die Grünen: Nach einer schmerzhaften Niederlage wieder aufzustehen und weiterzumachen, sei sinnbildlich für die Partei. Aufgeben sei für sie keine Option. Mazzone will keine Co-Leitung, sie will das Amt alleine übernehmen. Bislang ist sie die einzige Kandidatin. Die Wahl durch die Delegierten findet am 6. April statt.
1/24/202425 minutes, 25 seconds
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Reto Wyss: «Die Lehren aus dem Fall Hefenhofen sind gezogen»

2017 wurde in Hefenhofen ein Hof mit fast 100 Pferden zwangsgeräumt. Nun stehen der ehemalige thurgauische Kantonstierarzt und Mitarbeiter des Veterinäramtes vor Gericht. Der Vorwurf: Die Behörden hätten zu spät gehandelt. Der oberste Schweizer Kantonstierarzt Reto Wyss ist zu Gast im Tagesgespräch. Es ist ein einzigartiger Fall: Mindestens 15 Jahre rangen die Behörden mit einem Pferdezüchter und Pferdehändler im thurgauischen Hefenhofen um die Einhaltung des Tierschutzgesetzes. Der Tierhalter wurde vom Bundesgericht für Tierquälerei verurteilt, dennoch hielt er bis zu hundert Pferden. Im Sommer 2017 veröffentlichte die Zeitung «Blick» Bilder von verwahrlosten, abgemagerten Tieren. Der Hof wurde geräumt, die Pferde versteigert. Die Strafe für den Tierhalter fiel viel kleiner aus, als die Staatsanwaltschaft sie gefordert hatte. Diese zieht das Urteil weiter. Nun stehen auch der ehemalige thurgauische Kantonstierarzt und Mitarbeiter des Veterinäramtes vor Gericht. Sie hätten zu spät gehandelt, um eigene Interessen zu schützen. Der Berner Kantonstierarzt Reto Wyss ist Präsident der Vereinigung der Schweizer Kantonstierärztinnen und Kantonstierärzte. Er hat am Untersuchungsbericht mitgearbeitet, der zu diesem langjährigen Fall in Hefenhofen erarbeitet wurde. Welche Fehler wurden gemacht? Haben die Behörden versagt? Und was bedeutet dieser Fall für den Vollzug des Tierschutzgesetzes in der Schweiz? 
1/23/202425 minutes, 54 seconds
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Morgane Frund: «Der männliche Blick ist überall»

Ihr Diplomfilm ist auf der Shortlist für die Oscars. «Ours» hätte eigentlich ein Film über Bären werden sollen. Geworden ist daraus aber ein kurzer Dok über den männlichen Blick. Als die 26-Jährige Lausannerin Morgane Frund die Arbeit für ihr Diplom an der Hochschule Luzern in Angriff nahm, hätte sie mit nichts von all dem gerechnet: Nicht damit, dass sie zwischen all den Amateur-Bären-Aufnahmen von ihrem Kontakt «Urs» Aufnahmen von Frauen finden würde. Nicht damit, dass sie ihn darauf ansprechen würde. Nicht damit, dass ihr Film letztlich vom männlichen Blick auf die Welt handeln würde. Sicher nicht damit, dass «Ours» aus über hundert Filmen für die Oscar-Shortlist mit 15 Filmen nominiert wird. Ob er es unter die letzten fünf schafft, zeigt sich am 23. Januar 2024.
1/22/202426 minutes, 27 seconds
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Eva Erben: Theresienstadt, Auschwitz, Hamas

Eva Erben hat zwei Konzentrationslager der Nazis überlebt und erlebt seit dem Überfall der Hamas auf Israel wieder einen Krieg. Wie viel Leid kann ein Mensch ertragen? Die 93-jährige Eva Erben ist eine der letzten Überlebenden des Holocaust: Sie wurde als junges Mädchen mit ihren Eltern von den Nationalsozialisten zuerst in das Konzentrationslager Theresienstadt und danach nach Auschwitz deportiert. Auf dem Todesmarsch entkam sie knapp und überlebte die letzten Monate des Krieges im Versteck. 1949 wanderte sie nach Israel aus mit der Hoffnung, nie mehr solche Gräueltaten erleben zu müssen. Doch nach der Terrorattacke der Hamas musste sie ihr Haus wieder fluchtartig verlassen – den Ort, an dem sie sich endlich sicher fühlte.
1/19/202422 minutes, 47 seconds
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Michael Frank: «Das Stromnetz war lange das verschüpfte Kind»

Um die Energieversorgung zu sichern, will die Schweiz die Produktion erneuerbarer Energie stark ausbauen. Zu lange habe die Politik aber vergessen, dass auch das Netz angepasst werden muss, sagt Michael Frank, Direktor des Verbands der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen, im Tagesgespräch. Die Schweizer Stromlandschaft verändert sich. Der Strom wird zunehmend dort produziert, wo die geografischen und klimatischen Bedingungen geeignet sind. Photovoltaikanlagen auf Hausdächern oder in den Bergen, Windanlagen im Jura oder Wasserkraft in den Alpen. Das Stromnetz wird dezentraler und damit auch fragiler. Der Aufwand, das Netz zu stabilisieren, nimmt zu. Michael Frank erklärt im Tagesgespräch, wie es gelingt, das Netz stabil zu halten, warum aus der Sicht der Strombranche ein Abkommen mit der EU wichtig ist und was das alles mit einer Badewanne zu tun hat.
1/18/202426 minutes, 10 seconds
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Werner Schweizer: Solothurner Filmtage und die Affäre Flükiger

Im Jurakonflikt wollte der Bundesrat mit allen Mitteln Tote verhindern. Doch ein Soldat, ein Wirt und ein Polizist kamen ums Leben, die Todesumstände sind bis heute nicht alle aufgeklärt. Nun ist ihr Schicksal Thema an den Solothurner Filmtagen - in einer neuen Doku von Regisseur Werner Schweizer. «Wollen Sie Tote?» fragt der ehemalige Bundesrat Kurt Furgler 1977. Und fügt scharf an: Der Bundesrat wird keine paramilitärischen Gruppierungen dulden. Die Schweiz kurz vor dem Bürgerkrieg: Der Jurakonflikt war aufgeheizt, die jurassische Groupe Bélier machte mit spektakulären Aktionen auf sich aufmerksam. Kurt Furgler hielt dagegen: Er wollte mit einer Abstimmung über einen neuen Kanton die Situation entschärfen. In dieser Zeit verschwand der junge Offiziersanwärter Rudolf Flükiger. Einen Monat später wurde er tot aufgefunden. Bis heute sind die Umstände seines Todes nicht geklärt, auch wenn die Behörden sich schnell einig waren: Selbstmord. Doch die Familie und Experten zweifeln daran. In der Folge wurde im Schweizer Jura ein Polizist erschossen, ein Wirt tot aufgefunden, die RAF ermordete im nahegelegenen Mulhouse Hanns Martin Schleyer, am Grenzübergang zwischen der Schweiz und Frankreich kam es zu Schiessereien mit gesuchten RAF-Terroristen. Was ist damals im Jura passiert? Werner Schweizer hat recherchiert und die Geschichte des Bauernsohnes aus dem Bernischen Jegenstorf nacherzählt. Kurz vor Abschluss der Dreharbeiten, der Film ist bereits im Schnitt, erhielt das Team anonyme Unterlagen einer Schmuggler-Bande; der Film nimmt eine weitere Wendung. «Die Affäre Flükiger» hat Premiere an den Solothurner Filmtagen und ist nominiert für den Prix Soleure, den höchstdotierten Schweizer Filmpreis. Regisseur Werner Schweizer ist zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn.
1/17/202425 minutes, 56 seconds
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Eva Jaisli: «Die Tech-Branche steckt in einer Rezession»

Den Industriebetrieben geht die Arbeit aus. Gesuche um Kurzarbeit nehmen zu. Einer der Gründe ist die starke Aufwertung des Frankens. Swissmem-Vizepräsidentin Eva Jaisli fordert die Schweizerische Nationalbank auf zu intervenieren. Die Auftragseingänge bei Betrieben im Maschinen- und Metallbau sowie in der Elektrotechnik sind im dritten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent gesunken. Die Tech-Branche steckt in einer Rezession. Schuld seien die hohen Zinsen und der starke Schweizer Franken. Eva Jaisli ist CEO des Werkzeugherstellers PB Swiss Tools und Vizepräsidentin von Swissmem. Der Dachverband der Schweizer Tech-Industrie fordert die Schweizerische Nationalbank auf zu intervenieren.
1/16/202426 minutes, 27 seconds
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Gabriel Lüchinger: Frieden vorbereiten in Davos?

Am Sonntag fanden in Davos Gespräche zur ukrainischen Friedensformel statt, einem 10 Punkte-Plan des ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Über 80 Länder schickten ihre Sicherheitsberaterinnen- und Berater in die Schweiz, die Schweizer Delegation wurde von Botschafter Gabriel Lüchinger geleitet. Der Schweiz war es als Gastgeber wichtig, möglichst viele Länder in Davos dabei zu haben. Auch Länder aus dem Globalen Süden, die nicht dem westlichen Lager angehören. Dies sei gelungen, sagt Lüchinger, ihn freut es, dass Südafrika, Brasilien oder Indien mit am Tisch sassen. Im Tagesgespräch erzählt er, wie die Gespräche abgelaufen sind, wie sie der Schweiz als neutralem Land anstehen, und warum es wichtig sei, dereinst Russland einzubinden.
1/15/202427 minutes, 49 seconds
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Samuel Emch: «Viele in Taiwan wollen einen Wandel»

Am Samstag sind in Taiwan Präsidentschaftswahlen. China will Einfluss nehmen. Doch wollen das auch die Taiwanerinnen und Taiwaner? Samuel Emch ist SRF China und Ostasienkorrespondent und meldet sich direkt aus der Hauptstadt Taipeh. Brisant ist die Präsidentschaftswahl in Taiwan insbesondere, da mit ihr auch eine Haltung gegenüber China gewählt wird: Die beiden Oppositionskandidaten bekennen sich zu einer Annäherung an Peking. Wenig Freude hat Peking hingegen am aktuell chancenreichsten Kandidaten: William Lai, derzeitiger Vizepräsident. Chinas Regierung hat signalisiert, dass sie im Falle seines Wahlsiegs die militärischen Drohungen verschärft. Das wiederum dürfte die USA empören. Die Wahlen auf der kleinen Insel werden also auch international Wellen schlagen.
1/12/202426 minutes, 5 seconds
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Susanne Brunner: Findet in Gaza ein Völkermord statt?

Dieser Frage geht ab Donnerstag das UN-Gericht in Den Haag nach. Beantragt hat das Verfahren ein treuer Verbündeter der Palästinenser: Südafrika. Israels Kriegsführung in Gaza laufe darauf hinaus, einen Völkermord zu verüben. Susanne Brunner, sie berichtet bei SRF über Israel, ordnet ein. Drei Monate sind seit dem Angriff der Hamas auf Israel vergangen, bei dem die Terroristen mehr als 1200 Personen töteten und hunderte Geiseln verschleppten. Seitdem sind im Krieg laut der Hamas 23'000 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Ab Donnerstag wird der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag eine Anhörung zu einer Klage abhalten, in der Israel vorgeworfen wird, bei seinem Vorgehen im Gazastreifen einen Genozid zu verüben. Das hochbrisante Verfahren ist riskant für Israel. Wie kommt der Vorwurf in Israel an? Susanne Brunner, die Auslandchefin von Radio SRF, berichtet seit 6 Jahren über und aus Israel und ist zu Gast im «Tagesgespräch».
1/11/202426 minutes, 23 seconds
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Thomas Gutersohn: Droht ein Flächenbrand in Nahost?

Der Krieg in Gaza dauert an. Die Sorge ist gross, dass es zu einem Flächenbrand kommen könnte, dass auch die Hisbollah im Libanon ganz in den Krieg einsteigt. Wie gross ist die Gefahr einer Eskalation? Thomas Gutersohn, Nahostkorrespondent von Radio SRF, ist zu Gast im Tagesgespräch. Libanon wurde früher als «Schweiz des Nahen Osten» bezeichnet. Doch das ist lange her. Das Land war bereits vor dem Angriff der Hamas auf Israel am Boden: Eine schwere Wirtschaftskrise, eine verheerende Explosion am Hafen von Beirut und ein politischer Stillstand setzen dem Land zu. Aktuell hat es nicht einmal eine Regierung. Von diesem politischen Vakuum profitiert die Hisbollah. Sie ist sowohl Partei als auch Miliz und hat faktisch das Sagen im Staat. Die Sorge bei der Bevölkerung ist gross, dass sie sich in einen Krieg mit Israel einlässt. Warum hat die Hisbollah einen solch grossen Einfluss im Libanon? Welche Ziele verfolgt deren Chef, Hassan Nasrallah? Hat er ein Interesse an einem grossen Krieg mit Israel? Nahostkorrespondent Thomas Gutersohn hat das Land in den letzten Jahren immer wieder bereist, das letzte Mal im vergangenen November.
1/10/202423 minutes, 38 seconds
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Felicitas Huggenberger: «Schweiz ist nicht behindertengerecht»

Seit dem 1. Januar sollte der öV barrierefrei sein. So sieht es das Behindertengleichstellungsgesetz vor. Doch das Ziel ist weit verfehlt. Nun gibt es eine Revision des Gesetzes, aber auch diese sei ungenügend, sagt Felicitas Huggenberger, die Direktorin der Behindertenorganisation Pro Infirmis. Seit Dezember ist die Teilrevision des Behindertengleichstellungsgesetzes in der Vernehmlassung. 2024 wird dieses Gesetz 20 Jahre alt. Ein guter und aktueller Anlass also, das Thema der Inklusion und Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in der Schweiz zu thematisieren. Felicitas Huggenberger, die Direktorin der Behindertenorganisation Pro Infirmis sagt, die Situation sei eine Katastrophe. Das Behindertengleichstellungsgesetz sei viel zu unkonkret.
1/9/202426 minutes, 34 seconds
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Carlo Masala: Wie unsicher ist die Welt?

Der Krieg in der Ukraine, der Krieg in Nahost oder im Sudan: Schaut man auf die Welt, wie sich zum Start des neuen Jahres zeigt, sieht man Konflikte und Krisen. Leben wir in einer neuen Ära des Konfliktes zwischen den Grossmächten? Der renommierte Sicherheitsexperte Carlo Masala im Gespräch. Die Welt sei unsicherer geworden, sagt Masala. Das habe auch mit einer Schwäche des Westens zu tun. Die USA haben sich sehr stark auf die Ukraine fokussiert und hätten ihre ordnende Macht in anderen Weltregionen vernachlässigt. Aktuell hätten wir auf der Welt zwar noch eine abgeschwächte unipolare Weltordnung, mit den USA als globaler Ordnungsmacht. Doch China holt auf. Dies laufe auf eine bipolare Weltordnung hinaus, erklärt der Sicherheitsexperte. Und dieser Übergang von Macht von einem zu einem anderen Land sei immer heikel. Carlo Masala ist Professor für internationale Politik an der Universität der Bundeswehr in München. Im Tagesgespräch beschreibt er den aktuellen Zustand der Welt und erklärt, warum wir den Krieg als Konstante begreifen müssen.
1/8/202426 minutes, 26 seconds
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Eric Nussbaumer: Der höchste Schweizer

Der SP-Politiker ist dieses Jahr Präsident des Nationalrats. In dieser Funktion leitet Eric Nussbaumer das Parlament. Zu seinen Aufgaben gehört es auch, den nationalen Zusammenhalt zu fördern. Was hält die Schweiz 2024 zusammen und was spaltet uns? Der 63-jährige Baselbieter Eric Nussbaumer ist dieses Jahr Nationalratspräsident und damit der höchste Schweizer. «Ich bin der Hausherr im Parlament – doch ich werde nicht belehrend sein», betont Nussbaumer. Vielmehr werde er sich für die Einhaltung der geltenden Regeln einsetzen. Und sowieso sei es ihm eine Ehre, dieses Amt auszuführen. Sein wichtigstes Thema ist das Verhältnis zur EU. Eric Nussbaumer ist unter anderem Präsident der Europäischen Bewegung Schweiz, die sich für einen EU-Beitritt einsetzt. Die Probleme mit der EU müssten nun endlich gelöst werden, sagt der SP-Politiker im «Tagesgespräch».
1/5/202426 minutes, 38 seconds
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Tobias Krieger: «Einsamkeit ist ein dumpfer Schmerz»

Die Festtage sind für einsame Menschen schwierig. Es wird ihnen schmerzhaft bewusst, dass sie allein sind. Tobias Krieger forscht zum Thema Einsamkeit und behandelt als Therapeut einsame Menschen. Er erklärt, wann Einsamkeit krank macht und wann Einsamkeit auch ein gutes Gefühl sei kann. Studien zeigen: die Wahrscheinlichkeit, vorzeitig zu sterben, ist bei chronisch einsamen Menschen vergleichbar mit Menschen, die jeden Tag eine Schachtel Zigaretten rauchen. Einsamkeit ist für den Körper ein Stresszustand, sie fühle sich an wie «dumpfer Schmerz», sagt Krieger. Einsamkeit kann aber auch ein produktiver Gefühl sein, sie kann einen motivieren, seine sozialen Beziehungen neu zu regeln. Wann macht Einsamkeit krank, was kann man dagegen tun und nimmt Einsamkeit in der Schweiz tatsächlich zu? 
1/4/202426 minutes, 16 seconds
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Darius Weber: «Der Iltis hat ein verblüffendes Ortsgedächtnis»

Die Umweltschutzorganisation Pro Natura hat den Iltis zum Tier des Jahres 2024 gekürt. Der Iltis gehört zur Gattung der Wiesel und galt lange als ausgestorben. Der Wildtierbiologe Darius Weber fing in den 80er-Jahren einige Exemplare, versah sie mit Peilsendern und erkundete ihr Leben.  Der Iltis hat einen schlechten Ruf. «Der Iltis ist auf Mord erpicht», schrieb schon Wilhelm Busch. Zudem kann man «stinken wie ein Iltis» oder «schlafen wie ein Ratz». Dass Dichtung und Wahrheit auch in diesem Fall weit auseinander liegen, hat der Wildtierbiologe Darius Weber festgestellt. Er ist Gast im Tagesgespräch und hat seine Doktorarbeit über Iltisse geschrieben. Weber stellte die Fallen am falschen Ort, schlug sich vergebens die Nächte um die Ohren. Iltisse wohnen weder am Wasser, noch sind sie nur nachtaktiv. Diese Lehren zog Darius Weber aus seinen Beobachtungen. Mit seinem Ortssinn sticht der Iltis den Menschen um ein Vielfaches aus. Da er auf Massen von Grasfröschen oder Erdkröten angewiesen ist, steht der wieselartige Jäger seit einigen Jahren auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Er ist als verwundbar eingestuft. Geht der Schwund der Amphibien weiter, betrifft dies auch den Froschfresser.
1/3/202426 minutes, 53 seconds
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Best of Tagesgespräch 2023

Montag bis Freitag diskutieren wir um 13 Uhr über aktuelle Themen mit spannenden Gästen: Politikerinnen, Wirtschaftskapitäne, Kulturschaffende oder Sport-Asse. Zum Jahresende treffen sich die Gesprächsleiterinnen und der Gesprächsleiter bei Ivana Pribakovic und lassen das Jahr Revue passieren. Es sind die grossen Themen, die auch im «Tagesgespräch» diskutiert werden: der Fall der Crédit Suisse, der Ukraine- oder der Gaza-Krieg, Antisemitismus oder der Rücktritt des Grünen-Präsidenten. Daneben haben auch feine Töne Platz: Die junge Tamilin, die vom Pendeln zwischen den Kulturen und Generationen erzählt. Herbert Grönemeyer, der geduldig ein pampiges Sandwich isst, wenn der Moderator in einer Zugkollision stecken bleibt. Simone Hulliger, Karoline Arn und David Karasek blicken zusammen mit Ivana Pribakovic zurück auf Tagesgespräche des letzten Jahres. Auf Begegnungen im Studio, aber auch auf ein Jahr mit Gesprächen vor Publikum im Studio Bern.
12/29/202327 minutes, 34 seconds
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Johannes Dieterich: «Ich habe die Schnauze voll»

Nach einem Jahrzehnt mit vielen Erfolgsgeschichten versinkt Afrika wieder in Gewalt. Die Ursachen dafür sind vielschichtig. Johannes Dieterich schrieb 30 Jahre lang für diverse Zeitungen aus Afrika. Im Tagesgespräch blickt er zurück auf seine Erlebnisse. Johannes Dieterich war 30 Jahre lang freier Journalist in Afrika und überblickt eine grosse Spanne der Entwicklungen auf dem Kontinent. In diesen Tagen wird er pensioniert. Dieterich sagt im Tagesgespräch, wo Afrika gescheitert ist. Aber er erwähnt auch die positiven Entwicklungen des Kontinents: seine Jugend, die allmähliche Herausbildung einer urbanen Mittelklasse und die IT-Revolution.
12/28/202325 minutes, 36 seconds
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Andreas Züllig: KI wird die Hotelbranche verändern

Andreas Züllig ist der oberste Hotelier der Schweiz. Ende Jahr tritt er als Präsident des Verbandes HotellerieSuisse zurück. Er prophezeit einen Rekordwinter bei den Übernachtungen und sagt, dass die Hotels durch Künstliche Intelligenz (KI) ihre Gäste in Zukunft viel besser kennen werden. Andreas Züllig tritt nach neun Jahren an der Spitze des Hotelier-Verbands ab. In seinem letzten Interview spricht er über diesen Rekordwinter bei den Übernachtungen. Er warnt aber auch, dass der Tourismusbranche 2024 ein schwieriges Jahr bevorstehen könnte, weil die Nachfrage nach Ferien in der Schweiz aus dem Ausland gedämpft sei, unter anderem wegen dem teuren Schweizer Franken.
12/27/202326 minutes, 23 seconds
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Rita Famos: «Die reformierte Kirche hat zu lange weggeschaut»

Nun sieht auch die evangelisch-reformierte Kirche der Schweiz Handlungsbedarf und will ihre Fälle von sexualisierter Gewalt aufarbeiten. Rita Famos, Präsidentin der EKS, ist überzeugt, dass es auch in ihrer Kirche viele Fälle gibt und zu lange weggeschaut wurde. Die Missbrauchsfälle in der römisch-katholischen Kirche haben auch die evangelisch-reformierte Kirche aufgewühlt. Noch vor zwei Jahren sah die Präsidentin der EKS, Rita Famos, keinen Bedarf, für die reformierte Kirche eine schweizweite Untersuchung zu sexualisierter Gewalt zu machen. Diese Haltung hat nun geändert. Auch aufgrund einer Studie, der deutschen evangelischen Kirche. Diese Ergebnisse werden im Januar präsentiert. «Ich bin immer noch der Meinung, dass das Ausmass kleiner ist als in der römisch-katholischen Kirche, aber auch bei uns gibt es viele Fälle und wir haben viel zu lange weggeschaut.» Die evangelisch-reformierte Kirche sucht nach Wegen, die Vergangenheit aufzuarbeiten, richtet landesweit Meldestellen ein. Sie will aber auch Zahlungen an Opfer leisten und in die Prävention und Sensibilisierung investieren.
12/22/202326 minutes, 48 seconds
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Monika Maire-Hefti: «Langfristige Strategie zur Armutsbekämpfung»

In der reichen Schweiz leben 750'000 Menschen in Armut. Und viele, die sich bis jetzt noch über Wasser halten können, leiden unter den steigenden Krankenkassenprämien und Mieten. Caritas-Präsidentin Monika Maire-Hefti verlangt eine nationale Strategie gegen Armut. Hunderttausende Menschen in der Schweiz können sich auch in der Weihnachtszeit kaum etwas leisten. Sie verdienen nicht genug, um über die Runden zu kommen. Betroffen sind viele Alleinerziehende, Familien oder Menschen mit einer geringen Bildung. Besonders schwierig ist es, aus der Armut wieder herauszukommen. Monika Maire-Hefti ist seit Anfang 2023 Präsidentin der Caritas Schweiz und fordert von der Politik, dass im nächsten Jahr bei der Armut genau hingeschaut wird. Zudem brauche es eine Armutsbekämpfungsstrategie über mehrere Jahre hinweg. Die frühere Bildungsdirektorin des Kantons Neuenburg ist zu Gast bei Westschweizkorrespondent Andreas Stüdli.
12/21/202326 minutes, 17 seconds
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Baeriswyl: «Der Uno-Sicherheitsrat ist kein gemütlicher Ort»

Seit Januar ist die Schweiz gewähltes Mitglied des Uno-Sicherheitsrates. Sie sitzt in anspruchsvollen Zeiten am Tisch mit den Mächtigen. Er gelinge der Schweiz gut, sich zu behaupten und ihre definierten Ziele zu verfolgen, sagt Pascale Baeriswyl, die Schweizer Botschafterin bei der Uno in New York. Als sich die Schweiz um einen Sitz im Uno-Sicherheitsrat beworben hat, war die Weltlage noch eine ganz andere. Die aktuellen Herausforderungen sind gross, der Angriffskrieg auf die Ukraine und der Krieg in Gaza führen im Sicherheitsrat zu harten Debatten. Die Vetomächte blockieren so manche Resolution. Dennoch sei der Rat handlungsfähig, erklärt Baeriswyl und beschreibt, wie die Schweiz ihre Rolle auf der grossen Bühne der Diplomatie spielt. Im Tagesgespräch schaut Pascale Baeriswyl zurück auf das erste Jahr im mächtigsten Gremium der Uno.
12/20/202326 minutes, 27 seconds
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Adriel Jost: Die Lehren aus der CS-Krise

Die Finanzmarktaufsicht Finma fordert heute als Konsequenz aus dem Niedergang der Credit Suisse schärfere Instrumente. Sie will sich selbst aber nichts vorwerfen lassen und sieht beim CS-Debakel keine Schuld bei sich. Zu Recht? Einschätzungen von Wirtschaftsexperte Adriel Jost. In einem am Dienstag publizierten Bericht streicht die Finma ihre jahrelangen Bemühungen hervor, die CS in ruhigere Gewässer zu führen. Letztlich hätten die Massnahmen aber nicht gereicht, um die Schwächen der Bank zu beseitigen. Die Finma fordert als Konsequenz aus dem Zwangsverkauf der Credit Suisse mehr Instrumente. Dazu gehört die Kompetenz, Bussen auszusprechen, ein Senior-Manager-Regime, das Verantwortlichkeiten innerhalb der Banken klarer zuweist und die Möglichkeit, offensiver über Verfahren zu informieren. Reicht das, damit nicht noch einmal der Finanzplatz derart erschüttert wird? Der Wirtschaftsexperte Adriel Jost arbeitet für das Forschungsinstitut für Schweizer Wirtschaftspolitik IWP an der Universität Luzern.
12/19/202326 minutes, 29 seconds
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Jean Asselborn: «19 Jahre steckt man nicht einfach so weg»

Der Sozialdemokrat Jean Asselborn war 19 Jahre lang Aussenminister von Luxemburg. Nie war jemand in der EU länger in diesem Amt. Er hat viele Krisen kommen und gehen sehen, ebenso viele Politikerinnen und Politiker. Und er war Teil einer EU in einer Zeit der Umbrüche.  Asselborn ist ein leidenschaftlicher Kämpfer für die europäische Idee und einer, der selten ein Blatt vor den Mund nimmt. Als Vertreter eines kleine Landes konnte er oftmals aussprechen, was andere nur dachten, sagte kürzlich die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock. Im Tagesgespräch analysiert Asselborn den Zustand Europas, gibt Einblicke in den Brüsseler Politbetrieb und erzählt, warum er einmal mit dem deutschen Bundespräsidenten ohne Personenschutz durch Berlin radelte.
12/18/202325 minutes, 54 seconds
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Andreas Wimmer: «Chance für stabilen Frieden in Nahost besteht»

Andreas Wimmer untersucht, wie ethnische Konflikte entstehen und wie sie gelöst werden. Beim Nahostkonflikt sieht er die einzige Möglichkeit für einen stabilen Frieden in einer Zweistaatenlösung. Die Chance, eine solche umzusetzen, sei heute sogar höher als vor dem Terrorangriff der Hamas. Die Forschung zeige, dass massive Gewalt das politische Feld umpflügen könne und neue Allianzen möglich mache. Darum sei eine Zweistaatenlösung heute zwar nicht die wahrscheinlichste Option, aber durchaus eine realistische. Es gebe Anzeichen auf verschiedenen Seiten, dass die Grundwurzeln des Konfliktes angepackt werden. Andreas Wimmer ist Professor für Soziologie und politische Philosophie an der renommierten Columbia University in den USA. Er spricht im Tagesgespräch über Muster bei Konflikten, Bedingungen für Frieden und wie der Nahostkonflikt auch an seiner Universität Spuren hinterlässt.
12/15/202324 minutes, 29 seconds
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Achim Steiner: «Es reicht nicht, aber es ist nicht schlecht.»

Achim Steiner ist in der UNO-Hierarchie die Nummer 3, er leitet das Entwicklungsprogramm der UNO. Das Schlussdokument der Klimakonferenz sei zwar relativ unverbindlich formuliert, analysiert Achim Steiner. Aber erstmals überhaupt stehe drin, dass eine Abkehr von fossilen Energien notwendig sei. Die Weltklimakonferenz ist zu Ende mit einem Abschlusspapier, welches die Staaten auffordert, sich von den fossilen Brennstoffen abzuwenden. Der Beschluss sei in verschiedener Hinsicht bemerkenswert, sagt Achim Steiner. Im historischen Klimaabkommen von Paris 2015 stand noch kein Wort von fossilen Energieträgern. Zu gross war damals der Widerstand. Nun also sind sich die Staaten einig, dass sie sich wegbewegen müssen von Kohle, Öl und Gas, wenn sie die Klimaziele von Paris noch erreichen möchten. Doch wie verbindlich ist dieser Beschluss wirklich? Achim Steiner war Teilnehmer an der Klimakonferenz in Dubai. Er leitet das Entwicklungsprogramm der UNO.
12/14/202325 minutes, 54 seconds
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«Gewählt ist»: Die Fraktionsspitzen zu den Bundesratswahlen

Heute wurde mit Beat Jans der Nachfolger von Bundesrat Alain Berset gewählt. Alle anderen sechs Bundesrätinnen und Bundesräte haben sich erfolgreich der Wiederwahl gestellt. Im Tagesgespräch analysieren die Präsidentinnen und Präsidenten der Fraktionen der Bundesratsparteien und der Grünen die Wahl. Zu Gast im Tagesgespräch sind Samira Marti (SP), Aline Trede (Grüne), Damien Cottier (FDP), Thomas Aeschi (SVP) und Philipp Matthias Bregy (Mitte).
12/13/202338 minutes, 50 seconds
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Michael Herzig, Christian Mehr: Landstrassenkind

Michael Herzig erzählt die Geschichte von Christian Mehr und seiner Mutter, der Schriftstellerin Mariella Mehr. Sie wurden durch die «Aktion Kinder der Landstrasse» von ihren Familien getrennt. Das Hilfswerk der Pro Juventute wurde vor 50 Jahren gestoppt, die Auswirkungen sind bis heute präsent. Er hat alles in den Griff bekommen: Seine Drogensucht, seine Kindheit mit den traumatischen Erlebnissen und seinen hochgradigen Verbrennungen. Nur das unbändige Reden ist geblieben. Es ist ein Ventil, das Christian Mehr hilft, seine Wut, seine Schmerzen zu verarbeiten. Seine Mutter, die Schriftstellerin Mariella Mehr, ist vor einem Jahr gestorben. Ein Leben lang hat sie in ihren Büchern ihre Trennung von den Eltern, die Kindheit in Heimen und bei Pflegeeltern zu verarbeiten versucht. Sie seien durch die gewaltsame Trennung versehrt, aber nicht gebrochen worden, bilanziert Christian Mehr. Die Familie Mehr gehörte zu den ersten, welche von der «Aktion Kinder der Landstrasse» der Pro Juventute betroffen waren, Christian ist wohl einer der letzten, welcher wegen seiner jenischen Herkunft seiner Mutter weggenommen wurde. Michael Herzig, Autor und Dozent für Soziale Arbeit, erzählt die Geschichte von Christian Mehr und seiner Mutter. Er bettet diese im Buch «Landstrassenkind» in den historischen und gesellschaftlichen Kontext ein. Christian Mehr und Michael Herzig sind die beiden Gäste im Tagesgespräch bei Karoline Arn.
12/12/202326 minutes, 36 seconds
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Karen Naundorf: «Argentinien ist ab heute ein anderes Land»

Argentiniens neuer Präsident Javier Milei wurde am Sonntag vereidigt. Der Rechtspopulist versprach, den Staat umzukrempeln, rudert aber auch schon etwas zurück. Trotzdem habe sich mit seinem Amtsantritt Argentinien bereits verändert, sagt SRF-Südamerika-Korrespondentin Karen Naundorf. In Argentinien heisst der neue Präsident seit Sonntagabend Javier Milei: Ein Rechtsaussen-Politiker, der sich selbst gerne als Anarcho-Kapitalist beschreibt, der den Staat auf ein Minimum reduzieren will. Am Sonntag wurde er in Buenos Aires vereidigt. Der neue Präsident übernimmt ein Land in einer tiefen Krise: mehr als 140 Prozent Inflation, rund 45 Prozent Armut. Was kommt auf Argentinien zu? SRF-Korrespondentin Karen Naundorf aus Buenos Aires im Gespräch mit David Karasek.
12/11/202324 minutes, 43 seconds
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Kuno Lauener, Küse Fehlmann: 40 Jahre Züri West

Mit «Loch dür Zyt» erscheint ein neues Album zum 40. Geburtstag von Züri West. Es kondensiert Weltpolitik, gesellschaftliche und persönliche Stimmungen in präzisen Texten mit viel musikalischem Raum. Die Musik spiegelt die Verhältnisse, auch die MS-Erkrankung von Kuno Lauener. Erst fehlte das Geld, um ein Masterband der ersten Songs zu machen, die Kassette wurde weitergereicht und kopiert und kopiert. Wie es sein könnte, berühmt zu sein, wusste die Band nur aus dem «Bravo». Für Kuno Lauener wurde mit Züri West einfach «ein Traum wahr, ganz unsentimental». Und Küse Fehlmann hätte sich nie vorstellen können, 40 Jahre bei einer Band zu spielen. «Das ist einfach Lauener», sagt Fehlmann zu einer Textzeile, die es schafft, die Coronapolitik auf einen Nenner zu bringen. Auch wenn die Erkrankung an Multiple Sklerose für Kuno Lauener sehr einschneidend ist: «Solange wir solche Sachen zustande bringen, ist es legitim, egal wie krank oder gebrechlich oder lustlos man manchmal ist.» Küse Fehlmann und Kuno Lauener sind die Gäste bei Karoline Arn im Tagesgespräch.
12/8/202325 minutes, 50 seconds
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Barbara Grützmacher: «Es sterben immer noch Menschen an Corona»

In der Schweiz stecken sich aktuell wieder viele Leute mit Corona an. Nun reagiert die oberste Kantonsärztin der Schweiz: Besonders gefährdete Personen seien zu wenig geimpft. Barbara Grützmacher empfiehlt Menschen ab 65 Jahren sowie Personen mit chronischen Krankheiten eine erneute Impfung. Das Coronavirus hat in den letzten Wochen wieder zu mehr Erkrankungen geführt. In Spitälern herrscht teilweise erneut Maskenpflicht. Was man über die aktuelle Ausbreitung des Virus weiss und welche Varianten im Umlauf sind, erklärt die oberste Kantonsärztin der Schweiz, Barbara Grützmacher im «Tagesgespräch». Die Berner Kantonsärztin präsidiert neu die Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte der Schweiz. Sie ist die Nachfolgerin von Rudolf Hauri, welcher durch die Pandemie während seiner Amtszeit schweizweit bekannt wurde.
12/7/202322 minutes, 44 seconds
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Mirjana Spoljaric: «Ich möchte, dass die Kinder überleben»

Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sagt, dass derzeit im Gazastreifen keine angemessene humanitäre Hilfe möglich sei. Mirjana Spoljaric war bis am Dienstagabend im umkämpften Palästinensergebiet. Nach der Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes auf den Süden des Gazastreifens wächst angesichts des Leids der Zivilbevölkerung die Kritik am Vorgehen der Armee. Hilfsorganisationen beschreiben die Lage im Gazastreifen als desolat und sprechen von «Horror» und «unverträglichem Leid der Zivilbevölkerung». Das israelische Militär wirft der radikal-islamistischen Hamas vor, Angriffe von Wohngebieten und Spitälern aus zu verüben und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Aus dem Gazastreifen seien auch gestern Raketen in Richtung Israel abgefeuert worden. Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, beklagt, dass derzeit keine angemessene humanitäre Hilfe möglich sei. Das Ausmass des menschlichen Leids sei unerträglich, sagte sie bei einem Besuch in dem umkämpften Palästinensergebiet.
12/6/202317 minutes, 25 seconds
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Simon Michel: «Es braucht Unternehmer in der Politik»

Das Leben von Simon Michel ist durchgetaktet. Er ist CEO der Medizintechnikfirma Ypsomed, diese ist aktuell auf Expansionskurs. Zusätzlich sitzt ist er neu im Nationalrat für die FDP. In der Politik habe es viele, die über Wirtschaft reden, aber nur wenige, die Wirtschaft machen.  Das Familienunternehmen Ypsomed stellt unter anderem Injektionsgeräte her, damit sich Patientinnen und Patienten ihre Medizin selbständig spritzen können. Das Geschäft läuft rund, die Firma wächst. Michel hat die Geschäftsführung 2014 von seinem Vater übernommen. Nun will er sich auch auf nationaler Ebene in der Politik engagieren, als Nationalrat der FDP Solothurn. Wo will er seine politischen Schwerpunkte legen? Was für eine Führungskultur pflegt er? Und was will er anders machen als sein Vater?
12/5/202327 minutes, 9 seconds
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Konstantin Wecker: «Ich bleibe Pazifist»

Kriege dominieren die Schlagzeilen. Der deutsche Musiker, Autor und Filmmusikkomponist Konstantin Wecker singt unbeirrbar für den Frieden, seit bald 50 Jahren. 76 Jahre alt ist der deutsche Liedermacher Konstantin Wecker, im Moment wieder auf Tournee mit seinem dreistündigen Programm Utopia 2.0, mit Gedichten, Texten und Liedern. Er ist streitbarer und unbeirrbarer Pazifist geblieben und will die Hoffnung auf eine Welt ohne Kriege nicht aufgeben. «Wir träumen weiter», so Wecker. Karoline Arn traf ihn zum Tagesgespräch vor dem Konzert in Bern.
12/4/202321 minutes, 46 seconds
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Beat Jans: Der neue SP-Bundesrat?

Beat Jans ist Regierungspräsident von Basel Stadt, gelernter Landwirt und hat an der ETH Umwelt- und Naturwissenschaften studiert. Trotzdem könnten die Bauern im Parlament zur Achillesverse werden. Wie will er sie umstimmen?  Es falle ihm leichter, für eine Sache zu kämpfen, als für sich selber. Sagt Beat Jans beim Verlassen des Radiostudios. Deshalb findet er im «Tagesgespräch» auch, Jon Pult habe in der letzten Woche sehr gut kommuniziert, dieser sei ein geborener Kommunikator, der sich beim Reden nie verspreche. Jans findet für sich die Beschreibung «Introvertiert» als zutreffend. Er politisierte als gelernter Bauer und studierter Umweltwissenschaftler im Nationalrat selten im Sinne des Bauernverbandes. Er ist gegen Fleischwerbung und setzt sich seit Jahren für Biodiversität ein. Wie will er nun am Montag die Bauern beim Hearing überzeugen, dennoch für ihn zu votieren? Beat Jans äussert sich in vielen Punkten pointiert: Er gewichtet die Versorgung mit erneuerbaren Energien höher als den Naturschutz und er will auf die Gewerkschaften Druck ausüben, zu Kompromissen mit der EU einzulenken.
12/1/202326 minutes, 29 seconds
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Tagesgespräch: «Die Ukraine ist in ihrer Existenz bedroht»

Der Ukraine steht ein weiterer Kriegswinter bevor. Die Gegenoffensive stockt, im Westen sinkt die Bereitschaft zur uneingeschränkten Unterstützung. Was heisst das für die Ukraine? David Nauer hat die Ukraine für Radio SRF bereist. Er ist zu Gast im Tagesgespräch. In der Ukraine mache sich ein Gefühl der Ratlosigkeit breit, erzählt David Nauer. Viele Menschen seien erschöpft, kriegsmüde. Auch wenn die Überzeugung noch immer stark sei, dass die Ukraine jeden Quadratmeter von den Russen zurückerobern werde, zeige sich doch bei vielen eine Art Rückzug ins Private. Für die Ukraine sei es jetzt ein heikler Moment: Noch immer sei das Land in seiner Existenz bedroht. Schwindet aber der Rückhalt im Westen, drohe ein Vorrücken Russlands. David Nauer arbeitet seit 2016 bei Radio SRF, zuerst als Russlandkorrespondent, danach als Sonderkorrespondent für die Ukraine.
11/30/202327 minutes, 19 seconds
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Benedikt Schmid: «Jugendliche leiden - es ist Zeit zu handeln!»

Die neuste Gesundheitsbefragung des Bundes hat gezeigt, dass psychische Belastungen bei Jugendlichen zugenommen haben. Es brauche mehr Prävention und kürzere Wartefristen, fordert der 22-jährige Benedikt Schmid. Er hat im Kanton Zürich eine Volksinitiative dazu durchgebracht. Benedikt Schmid kennt es aus seinem Umfeld: Jugendliche, die an psychischen Problemen leiden und warten müssen, bis sie Zugang zu einer Behandlung finden. Das dürfe nicht sein, darum habe er gehandelt. Seine Initiative fordert eine Wartefrist von maximal vier Wochen. Ausserdem müsse die Prävention stark ausgebaut werden. Wie sollen seine Forderungen in Zeiten des Fachkräftemangels umgesetzt werden? Der Wirtschaftsstudent Benedikt Schmid ist Gast im Tagesgespräch.
11/29/202325 minutes, 50 seconds
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Gerhard Andrey: Der neue Grüne-Bundesrat?

Der Grüne-Nationalrat Gerhard Andrey will Bundesrat werden und bewirbt sich bei den Wahlen am 13. Dezember. Dies obwohl die Grünen als Verlierer aus den Wahlen hervorgingen und die Chancen auf einen Grünen Bundesrat klein sind. Warum tut er sich das an? Die Grünen wollen am 13. Dezember einen der beiden Bundesratssitze der FDP angreifen. Zur Verfügung stellt sich der gebürtige Freiburger Gerhard Andrey. Der 47-jährige erläutert im «Tagesgespräch» woran es der aktuellen Regierung fehlt und was er dazu beitragen könnte.
11/28/202326 minutes, 29 seconds
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Jon Pult: Der neue SP-Bundesrat?

Jon Pult und Beat Jans sind die beiden offiziellen SP-Kandidaten für die Berset-Nachfolge. Damit hat das Parlament die Wahl zwischen jung und alt, links und rechts, ländlich und urban. Der 39-jährige Pult politisiert klar auf SP-Linie. Als Bundesrat wäre er jedoch auch zu Kompromissen bereit. Es wird ein Duell zwischen Beat Jans aus Baselstadt und Jon Pult aus Graubünden. Beiden werden gute Wahlchancen zugerechnet für die Nachfolge von Alain Berset. Jon Pult geniesst im Parlament einen guten Ruf, er gilt als kompromissbereit, als umgänglich. Sein Nachteil: Er ist noch vergleichsweise jung, hat keine Exekutiverfahrung und er gilt nicht als Städter – auch wenn er sich selber immer wieder als urbaner Bergler bezeichnet. Jon Pult ist zu Gast bei David Karasek. Auch die anderen Bundesratskandidaten werden diese Woche Red und Antwort stehen im «Tagesgespräch». Am Dienstag Gerhard Andrey von den Grünen und am Freitag Beat Jans von der SP.
11/27/202326 minutes, 41 seconds
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Thomas Stettler und Olivier Feller: zwei Westschweizer Politiker

Anders als in der Deutschschweiz war die SVP in der Romandie nie die stärkste Partei. Bei den Wahlen 2023 ist sie nun erstmals an der FDP vorbeigezogen. Warum, analysieren SVP-Nationalrat Thomas Stettler aus dem Kanton Jura und der Waadtländer FDP-Nationalrat Olivier Feller im Tagesgespräch.  Die SVP macht in der Romandie dem Platzhirsch im bürgerlichen Lager, der FDP, die Spitzenposition streitig. Sie hat neu zwölf Nationalratssitze, die FDP deren neun. Weiterhin stärkste Partei ist in der Westschweiz die SP. Für die SVP ist das bemerkenswert. Nach der EWR-Abstimmung 1992, bei der die Westschweiz geschlossen für den Beitritt stimmte, hatte die SVP einen schweren Stand. Hat auch in der Romandie der Enthusiasmus für Europa nachgelassen? Und welche Rolle spielen die Allianzen und Parteipräsidenten?
11/24/202326 minutes, 11 seconds
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Max Dahlmer: «Niederlande erleben politisches Beben»

Die Niederlande stehen nach dem Wahlsieg des Rechtspopulisten Geert Wilders bei der Parlamentswahl vor einem historischen Rechtsrutsch. Wohin steuert das Land? Max Dahlmer vom Zentrum für Niederlande-Studien an der Universität Münster beantwortet die wichtigsten Fragen. Geert Wilders, einer der bekanntesten Rechtspopulisten und Islam-Gegner Europas, hat die Wahl in den Niederlanden deutlich gewonnen. Ob Wilders' Partei ein Bündnis mit anderen Parteien schmieden kann, ist aber offen. Die anderen Parteien hatten vor den Wahlen eine Regierungsbildung mit Wilders abgelehnt. Überraschend ist nicht nur Geert Wilders Sieg – sondern auch, wie deutlich er ausfiel. Was bedeutet das für den künftigen Kurs des Landes? Max Dahlmer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für Niederlande-Studien an der Universität Münster. Er ist zu Gast bei Simone Hulliger.
11/23/202325 minutes, 46 seconds
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Eren Güvercin: «Es braucht eine religionspolitische Zeitenwende»

Der Krieg in Nahost berührt in einem besonderen Mass auch Deutschland, die Stimmung ist aufgeheizt. Auf den Strassen zeigten Gegner Israels offen ihren Antisemitismus. Eren Güvercin sieht die grossen Islamischen Verbände in der Pflicht und fordert eine religionspolitische Zeitenwende. Eren Güvercin ist Journalist und Mitgründer der liberalen Alhambra-Gesellschaft, einem Zusammenschluss von Musliminnen und Muslimen, die sich gemäss eigenen Angaben als Teil ihrer jeweiligen europäischen Heimatgesellschaft verstehen. Güvercin ist enttäuscht, dass die grossen Islamischen Verbände wie Ditib nicht in der Lage waren, die Hamas rasch und klar als Terrororganisation zu verurteilen. Er sieht die Ursache in den Strukturen: Zu stark sei Ditib abhängig von der Türkei, zu wenig schaue der deutsche Staat hin. Es spricht im Tagesgespräch über muslimischen Antisemitismus und über die Chancen der Deutschen Islamkonferenz, die in diesen Tagen in Berlin stattfindet.
11/22/202324 minutes, 17 seconds
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Beat Döbeli: «Mit ChatGPT sind alle überfordert»

Seit rund einem Jahr ist der Chatbot ChatGPT in aller Munde. Auch an der Bildungsmesse SwissDidac ist die KI ein Thema. Wie umgehen mit der neuen Technologie an Schulen? Das erforscht Professor Beat Döbeli, Leiter des Instituts für Medien und Schule an der Pädagogischen Hochschule Schwyz. Wenn durch Textgeneratoren die Informationsflut und der Perfektionsgrad von Fakenews weiter zunehmen, wird auch die Medienkompetenz wichtiger. Die Lernenden müssen von Computern verfasste Texte erkennen und damit umgehen können. Eines der Themen an der Bildungsmesse SwissDidac, die heute in Bern beginnt.  Ist ChatGPT in den Unterricht zu integrieren? Oder eben nicht? Und verblödet die Schülerschaft, wenn künstliche Intelligenz vieles schneller und mit der Zeit besser bewältigen kann als der Mensch? Beat Döbeli ist überzeugt, dass dies nicht der Fall ist. «Schon die alten Griechen fürchteten, wegen der Wachstafel die Merkfähigkeit einzubüssen», so der Institutsleiter im Tagesgespräch.
11/21/202324 minutes, 33 seconds
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Claude Longchamp: Was das neue Parlament für die Schweiz bedeutet

In fünf Kantonen gab es einen zweiten Wahlgang für den Ständerat: nun ist das Parlament komplett. Politologe Claude Longchamp schätzt die neue Situation in Bundesbern ein und sagt, was sich für die Bevölkerung mit dem neuen Parlament verändert. Mit den zweiten Wahlgängen für den Ständerat in fünf Kantonen ist das Parlament komplett. Die SVP bleibt trotz dem ausgebliebenen Erfolg bei den Ständeratswahlen die stärkste Partei mit 68 Sitzen, gefolgt von der SP mit 50 Sitzen. Die Mitte platziert sich mit 44 Mandaten vor der FDP, die noch auf 39 Sitze kommt. Selbst mit der FDP und kleineren Rechts-Parteien reicht es der SVP in keiner Kammer zu einer rechtsbürgerlichen Mehrheit, wie das 2015 bis 2019 der Fall war. Eine Mehrheit hat auch das linksgrüne Lager nicht, so dass die gestärkte Mitte noch deutlicher das Zünglein an der Waage spielen wird. Was bedeutet die neue Zusammensetzung des Parlaments für die Politik in den nächsten vier Jahren? Politologe Claude Longchamp ordnet ein.
11/20/202326 minutes, 24 seconds
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Beat Feuz: «Im Weltcup braucht es weniger Rennen»

Dass der Ski-Weltcup schon im Oktober beginnt, kritisieren viele. Beat Feuz fordert Anpassungen. Mit weniger Rennen im Kalender, könnte der Weltcup später beginnen, dann wenn es genug Schnee hätte. Beat Feuz, einer der erfolgreichsten Skirennfahrer der Schweiz, ist im Januar zurückgetreten. Ski Alpin: Dieses Wochenende sind die Frauen-Abfahrten in Zermatt. Die Rennen der Männer letztes Wochenende wurden wegen zu viel Wind abgesagt. Eine Enttäuschung auch für Beat Feuz. Er hätte sein Comeback im Ski-Zirkus als SRF-Kommentator der Rennen gegeben. Der Olympiasieger, Weltmeister und einer der besten Abfahrer seiner Generation ist zu Gast im «Tagesgespräch». Er spricht über die Zeit seit seinem Rücktritt im Januar, er kritisiert den frühen Saisonstart und fordert günstigere Skipässe für die Familien – bald sei der Skisport für viele zu teuer.
11/17/202326 minutes, 24 seconds
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Tom Segev: «Netanjahu ist nicht tapfer»

Der bekannteste israelische Historiker, Tom Segev, kritisiert die israelische Regierung. Zudem fordert er einen Waffenstillstand in Gaza. Hoffnung auf Frieden hat er nicht. Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist dramatisch. Grosse Spitäler werden zu Schlachtfeldern. Und noch immer gibt es keine Einigung über die israelischen Geiseln in den Händen der Hamas. Der israelische Historiker Tom Segev geht mit der israelischen Regierung hart ins Gericht: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu werde diesen Krieg politisch nicht überleben. Tom Segev gehört zu den renommiertesten Historikern Israels. Er ist zu Gast bei David Karasek.
11/16/202326 minutes, 15 seconds
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Joseph de Weck: Die Macron-Show in der Schweiz

Am Mittwoch wird Frankreichs Präsident in Bern empfangen. Die Beziehungen der Schweiz zu Frankreich waren in den letzten Jahren angespannt, nun stehen die Zeichen auf Entspannung. Wie sieht Präsident Macron die Schweiz? Der Politologe und Historiker Joseph de Weck ist zu Gast im Tagesgespräch. Steuerstreit, Abbruch der Verhandlungen zum EU-Rahmenabkommen, der Entscheid gegen die französischen Kampfflugzeuge: Zwischen Frankreich und der Schweiz gab es in den vergangenen Jahren etliche Stolpersteine. Nun kommt zum ersten Mal seit acht Jahren wieder ein französischer Präsident in die Schweiz auf Staatsbesuch. Was ist von diesem Besuch zu erwarten? Und welche Baustellen beschäftigen Macron im eigenen Land? Joseph de Weck hat sich intensiv mit Präsident Macron befasst in seinem Buch: «Der revolutionäre Präsident».
11/15/202325 minutes, 1 second
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Balthasar Glättli: «Ich bin das Gesicht dieser Niederlage»

Die Grünen erlitten bei den Eidgenössischen Parlamentswahlen eine herbe Enttäuschung. Nun zieht der Parteipräsident Balthasar Glättli die Konsequenzen. Er wird im April nicht mehr zur Wiederwahl antreten. Für Balthasar Glättli ist klar: er habe sein Ziel nicht erreicht, es brauche nun ein neues Gesicht an der Spitze. Nach weniger als vier Jahren wird er kommenden Frühling das Amt abgeben. Warum haben die Grünen unter ihm verloren? Braucht es einen grünen Neuanfang? Und was hat Glättli als nächstes vor? Es nimmt Stellung im Tagesgespräch.
11/14/202325 minutes, 53 seconds
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Thomas Zeltner: «Wir sind ein leicht überalterter Männerclub»

Im Sommer wurde Thomas Zeltner zum Präsidenten des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) gewählt. Die Organisation war nach turbulenten Zeiten führungslos. Nun will er sie in ruhigere Gewässer führen, dazu gehöre auch, dass der Vorstand seine Zusammensetzung überdenken müsse. Der Direktor wurde entlassen, die Präsidentin trat zurück, der Vorstand kam unter Druck: Das Schweizerische Rote Kreuz hat schwierige Zeiten hinter sich. Thomas Zeltner will nun eine Erneuerung, dazu gehöre auch, dass der Rotkreuzrat diverser werde. Thomas Zeltner ist überzeugt, dass das SRK im In- und Ausland wertvolle Arbeit leiste. Im Tagesgespräch erzählt er, wo das Hilfswerk Schwerpunkte setzt und warum es in Gaza aktuell nicht aktiv ist. Ausserdem erinnert er sich zurück an seine Zeit als Direktor des Bundesamtes für Gesundheit: Für seinen starken Fokus auf Prävention wurde er zum Teil heftig kritisiert und als «Gesundheitstaliban» bezeichnet. Er schildert, wie er damit umging, und warum er schon 2018 wusste, dass die Schweiz schlecht auf eine Pandemie vorbereitet ist.
11/13/202325 minutes, 44 seconds
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Frank Urbaniok: «Auf Brian kommen grosse Herausforderungen zu»

Der berühmte Häftling Brian ist frei. Er wurde direkt von der Sicherheitshaft in die Freiheit entlassen. Was braucht es, damit er seinen Weg findet, und welche Lehren muss der Schweizer Strafvollzug aus dem «Fall Brian» ziehen? Der Forensiker Frank Urbaniok ist Gast im Tagesgespräch. Brian musste schon als 12-jähriger zum ersten Mal in Haft. Es folgten Institution um Institution. Mit seiner Renitenz brachte er den Vollzug an den Anschlag. Mittlerweile ist er 28-jährig, sass die letzten sieben Jahre in Haft, über drei davon in Einzelhaft. Ist Brian gewalttätig oder brachten ihn die strengen Haftbedingungen dazu? Und wie gross ist sein Rückfallrisiko in Freiheit? Frank Urbaniok ist Professor für forensische Psychiatrie und als Gutachter und Berater tätig.
11/10/202326 minutes, 12 seconds
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Michael Ambühl: Wieso soll es jetzt klappen?

Neuer Anlauf im verzwickten Verhältnis zwischen der Schweiz und der EU. Der Bundesrat will ab nächstem Jahr mit Brüssel verhandeln. Eine Frage steht im Zentrum: Wieso soll es nun klappen? Michael Ambühl war Chefunterhändler im EDA und hat damals für die Schweiz die Bilateralen Verträge ausgehandelt. Der Bundesrat teilte am Mittwoch mit, dass er mit der EU wieder verhandeln möchte. Im Mai 2021 hatte der Bundesrat die Gespräche zu einem Rahmenabkommen abgebrochen. Die EU besteht aber nach wie vor darauf, sogenannte institutionelle Fragen zu klären, damit die Beziehungen zwischen Brüssel und Bern stabil bleiben können. Wieso scheitern die Verhandlungen nicht wieder? Was ist jetzt anders? Michael Ambühl war bis 2013 Staatssekretär im EDA und hat als Chefunterhändler für die Schweiz die Bilateralen Verträge ausgehandelt.
11/9/202326 minutes, 17 seconds
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Martin Schüepp: «Ärzte haben kein Material für Kinder»

Die Not in Gaza ist schon unvorstellbar gross für die Zivilbevölkerung. Jetzt werden auch diejenigen zur Zielscheibe, die Hilfe bringen sollten: die Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz. Ein Hilfskonvoi des IKRK wurde in der Nacht beschossen.  Die Gewalt im Nahen Osten dauert an, die palästinensische Bevölkerung ist zwischen der Fronten. Die israelische Armee versucht die Hamas-Kämpfer zu töten, diese wiederum benutzen die Bevölkerung als Schutzschilde und verstecken sich zum Teil unter Spitälern oder Schulen. Das IKRK versucht, die grösste Not zu lindern, für Kranke und Verwundete Medikamente zu bringen, Kindern und Frauen Schutz zu geben, Gefangene und Geiseln zu besuchen und zu vermitteln. Martin Schüepp ist Direktor der Abteilung Feldeinsätze beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz. Er war zuvor unter anderem in Afghanistan, Sudan und in der Demokratischen Republik Kongo im Einsatz. Im Tagesgespräch bei Ivana Pribakovic erzählt er über die Lage im Gaza-Streifen und über die Schwierigkeit, in allen Konfliktgebieten der Erde adäquate Hilfe zu bringen
11/8/202324 minutes, 50 seconds
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Marlen Reusser: «Bin ich eine genug gute Masochistin?»

Erst wollte sie Geigerin werden, wurde dann aber Ärztin, politisierte für die Jungen Grünen und ist jetzt die beste Schweizer Radrennfahrerin. Wie die Bernerin Marlen Reusser aus dem Nichts an die Weltspitze radelte und es immer wieder geniesst, Schmerz zu erleben. Marlen Reusser ist die stärkste Schweizer Frau im Rad-Zirkus. Trotzdem hat sie im Sommer an der Rad-WM in Schottland aufgegeben. Kurz nach der ersten Zwischenzeit stieg sie vom Rad und setzte sich in eine Wiese. Grund war kein technisches oder medizinisches Problem. «Ich hatte keinen Bock auf das Rennen», sagte sie später im Interview mit SRF. Ist die mentale Erschöpfung inzwischen vorbei und würde sie wieder ein Rennen einfach aufgeben? Marlen Reusser ist zu Gast bei David Karasek im «Tagesgespräch Plus».
11/7/202327 minutes, 39 seconds
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Claudia Major: «Unterstützung für die Ukraine wird fragiler»

Der Blick der Weltöffentlichkeit richtet sich aktuell nach Gaza. Für die Ukraine eine schwierige Situation, denn das Land ist auf Unterstützung aus dem Westen angewiesen. Im «Tagesgespräch» analysiert die Sicherheitsexpertin Claudia Major die Lage. Der ukrainische Oberbefehlshaber äusserte sich kürzlich ernüchtert über den Erfolg der Gegenoffensive. Es drohe eine Patt-Situation, ein langer Stellungskrieg. Was würde das für die Ukraine bedeuten und welche langfristigen Perspektiven hat das Land? Claudia Major ist Gast im «Tagesgespräch». Sie leitet die Forschungsgruppe für Sicherheitspolitik bei der Deutschen Stiftung «Wissenschaft und Politik».
11/6/202326 minutes, 19 seconds
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Gilda Sahebi:«Iran ist für den Hamas-Terror mitverantwortlich»

Iran ist ein wichtiger Finanzierer der Hamas. Ohne die Unterstützung in den letzten Jahren wäre die Hamas nicht zu diesem Angriff fähig gewesen, sagt Gilda Sahebi. Die Journalistin flüchtete als Kleinkind mit ihrer Familie aus dem Iran nach Deutschland. Die Rolle Irans im Krieg in Nahost ist schwierig zu durchschauen. Für Gilda Sahebi ist aber klar, dass Iran das Feinbild Israel brauche, um seine Macht im Land zu stabilisieren. Je mehr Stärke das Regime gegen aussen demonstrieren kann, umso stärker wirke es gegen innen. Darum sei der Ausbruch des Krieges auch schlecht für die Protestbewegung in Iran. Warum sie dennoch glaubt, dass die Bewegung ihren revolutionären Moment nicht verloren hat, erzählt sie im Tagesgespräch. Die Deutsch-Iranerin ist ausgebildete Ärztin und Politikwissenschaftlerin und arbeitet als Journalistin für verschiedene Medien, darunter die ARD, Der Spiegel und die Tageszeitung TAZ.
11/3/202324 minutes, 24 seconds
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Ann Demeester: «Müssen einen neuen Umgang mit Bührle entwickeln.»

Die Direktorin des Kunsthaus Zürich, Ann Demeester, hat die Ausstellung der umstrittenen Sammlung Bührle neu konzipiert. Waffenproduzent Emil Bührle war ein Kriegsprofiteur – viele seiner Bilder gehörten zuvor Opfern der Nazi-Zeit. Ab morgen präsentiert das Kunsthaus die Sammlung mit mehr Kontext. Bereits die erste Ausstellung der Bührle Bilder am Kunsthaus war von heftiger Kritik begleitet. Der Kontext von NS-Verfolgung und Holocaust werde zu wenig berücksichtigt und Emil Bührle unkritisch als Mäzen gefeiert, so der Tenor 2021. Das Kunsthaus und dessen neue Leitung, Ann Demeester, versprach eine Überarbeitung. Morgen eröffnet die neue Ausstellung der umstrittenen Sammlung. Die Direktorin des Kunsthaus, Ann Demeester, ist zu Gast bei David Karasek.
11/2/202323 minutes, 58 seconds
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Urs Furrer: «Mit mir kommt eine neue Generation»

Urs Furrer ist der neue Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes (SGV). Der grösste Dachverband der Schweizer Wirtschaft setzt sich für die Schweizer KMU ein. Der Aargauer Urs Furrer ist Verbandschef der Schoko-Branche und FDP-Mitglied. Der langjährige SGV-Direktor Hans-Ulrich Bigler war altershalber Ende Juni zurückgetreten. Sein ursprünglich designierter Nachfolger Henrique Schneider war über eine Plagiatsaffäre gestolpert. Vor einer Woche wurde nun Urs Furrer als Direktor gewählt. Im «Tagesgespräch» bei David Karasek gibt er sein erstes Interview.
11/1/202325 minutes, 27 seconds
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Lis Borner: «Dieses verpatzte Interview hat mich geprägt»

Heute hat Lis Borner ihren letzten Arbeitstag als Chefredaktorin von Radio SRF. Über 30 Jahre lang stand sie im Einsatz für Radio DRS und später Radio SRF, 2011 übernahm sie die Chefredaktion. Welche journalistischen Begegnungen und Erfahrungen haben sie geprägt? Nach 12 Jahren als Chefredaktorin von Radio SRF geht Lis Borner heute in Frühpension. Journalistische Information ist gefragt wie selten: Zuerst die Pandemie, dann der Krieg in Europa und jetzt im Nahen Osten oder der Kollaps der Credit Suisse. Nachrichten, Analysen und Hintergründe sorgen in diesen Zeiten für Einordnung und Verständnis. Lis Borner hat sich stets für Qualitätsjournalismus eingesetzt und diesen mit der Chefredaktion in Bern weiterentwickelt.
10/31/202326 minutes, 50 seconds
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Thomas Meyer: «Hamas bringt mit weltweiter Zustimmung Juden um»

Der Terror der Hamas und die Gegenangriffe Israels haben weltweit eine neue Welle des Antisemitismus ausgelöst. Jüdinnen und Juden leben in Angst. Mit seinen Romanen um Motti Wolkenbruch ist der Schriftsteller Thomas Meyer zu einer Stimme des Judentums in der Schweiz geworden. Der Krieg in Israel und Gaza hat konkrete Auswirkungen auf die Schweiz. Das spürt vor allem die jüdische Gemeinschaft. Antisemitische Übergriffe haben in den letzten Wochen deutlich zugenommen. Rabbiner werden angespuckt, an Demonstrationen werden judenfeindliche Parolen gerufen oder an Häuser geschmiert. Nicht nur in der Schweiz: Juden sind weltweit bedroht wie seit dem Holocaust nicht mehr. Wie erleben Jüdinnen und Juden in der Schweiz die Situation seit dem Kriegsausbruch am 7. Oktober? Mit seinen Romanen um Motti Wolkenbruch ist der Bestseller-Autor Thomas Meyer zu einer Stimme des Judentums in der Schweiz geworden. Er hat auch mehrere Bücher zu Antisemitismus geschrieben. Er ist zu Gast bei David Karasek.
10/30/202326 minutes, 32 seconds
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Claudia Bachmann: Die Berufsbildnerin im Schweizer Detailhandel

Eine der grössten Dienstleistungsbranchen der Schweiz hat in der heutigen Zeit mit grossen Herausforderungen zu kämpfen: Onlinehandel, Einkaufstourismus und Rabattschlachten. Das prägt auch die Ausbildung im Detailhandel und die Arbeit der Berufsbildnerinnen und Berufsbildner. In einer losen Serie thematisiert das «Tagesgespräch» den Detailhandel in der Schweiz. Mit über 300000 Beschäftigten ist der Detailhandel einer der grössten Arbeitgeber in der Schweiz. Der Detailhandel schafft einen wichtigen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Leistung der Schweiz und übernimmt darüber hinaus auch eine gesellschaftliche Rolle, zum Beispiel in der Ausbildung. 10% aller Lehrstellen der Schweizer Wirtschaft befinden sich im Detailhandel. Der Erfolg der schweizerischen Berufsbildung liegt in der Dualität: Lehrbetrieb und Berufsfachschule ergänzen sich. Es ist nicht Theorie oder Praxis. Vielmehr ist die Verzahnung wichtig. Betreut werden die Lernenden am Arbeitsort jeweils von Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern. Sie sind zuständig für die praktische Ausbildung der Lernenden im Lehrbetrieb. Die Pharma-Betriebsassistentin Claudia Bachmann betreut seit 20 Jahren Lernende, kontrolliert und bewertet ihre betriebliche Ausbildung. Sie arbeitet in der Apotheke Belp und stellt sich dort den Fragen von David Karasek.
10/27/202315 minutes, 21 seconds
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Urs Lehmann: Olympische Winterspiele in der Schweiz?

Neues Konzept für Olympia: Die Schweiz könnte als Pionierin nachhaltige Spiele ausrichten. Urs Lehmann, Präsident von Swiss Ski, setzt sich für Winterspiele 2030 in der Schweiz ein. Wollen, können, schaffen wir das? Die Olympischen Spiele sind in den letzten Jahren immer grösser geworden. Und das alles hat auch zu immer teureren Spielen geführt. Vielen zu gigantisch – auch in der Schweiz. Mögliche Olympia Kandidaturen hatten an der Urne keine Chance. Nun aber scheint beim Internationalen Olympischen Komitee IOC ein Umdenken stattzufinden. Hin zu kleineren und nachhaltigeren Spielen. Damit dürfte auch die Chance für eine Austragung der olympischen Winterspiele in der Schweiz wieder steigen. Das ICO entscheidet nächsten Sommer. Urs Lehmann ist so etwas wie Mister Olympia, das Gesicht dieser Schweizer Kandidatur. Der Abfahrtsweltmeister ist seit 15 Jahren Präsident von Swiss-Ski und zu Gast bei David Karasek.
10/26/202326 minutes, 17 seconds
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Susanne Brunner, David Nauer: Propaganda im Krieg

Mit der jüngsten Gewalt im Nahen Osten oder dem Krieg in der Ukraine stehen Medienschaffende vor enormen Herausforderungen. Über die Kriegsberichterstattung diskutieren Susanne Brunner, sie berichtet bei SRF über Israel, und David Nauer, er beobachtet seit Kriegsbeginn die Ereignisse in der Ukraine. Zwei Kriege beherrschen zurzeit die Schlagzeilen: Der Krieg im Nahen Osten und Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Aus beiden Regionen erreichen uns stündlich neue Meldungen. Es sind Bilder dabei, Berichte, Hinweise, die uns oft verstören, die sich widersprechen, die nicht leicht einzuordnen sind. Gerade das ist aber die Aufgabe der Medien: Kriegspropaganda oder Fake-News zu erkennen. Wie das gelingt und wo es schwierig ist, wissen Susanne Brunner und David Nauer. Die Auslandschefin von Radio SRF berichtet seit 6 Jahren über und aus Israel, der ehemalige SRF-Russlandkorrespondent reist seit Beginn des Krieges regelmässig in die Ukraine.
10/25/202328 minutes, 38 seconds
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Thomas Rohner: «Bildung ist die nachhaltigste Investition»

Noch ist Krieg in der Ukraine, weite Gebiete liegen in Trümmern. Der Professor für Holzbau, Thomas Rohner, hat einen Studiengang lanciert. Dieser soll in die Schweiz geflüchtete Ukrainerinnen befähigen, ihr Land wieder aufzubauen. 30 Studierende haben einen ersten Lehrgang abgeschlossen. Woran muss gedacht werden, wenn eine zerbombte Brücke wieder aufgebaut wird? Die Chance, die darin steckt, ist die Situation neu zu denken: gibt es Lösungen, damit neu auch Velos oder Fussgänger besser passieren können? Was braucht es, um ein beschädigtes Spital möglichst schnell funktionsfähig zu machen? Hilfe zu Selbsthilfe bietet der CAS «Wiederaufbau Ukraine». Wenn es zum Beispiel darum geht, einen neuen Kindergarten zu konzipieren, beschäftigt man sich klassischerweise mit dem Gebäude und der Infrastruktur. «Ebenso wichtig sind jedoch weitergehende Fragen», erklärt Studiengangleiter Thomas Rohner. «Wie kommen die Kinder zum Kindergarten? Erhalten sie medizinische Versorgung und psychologische Betreuung? Wie lässt sich Korruption im ganzen Projekt vermeiden?» Rohner hat sich wenige Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine gesagt: wir müssen etwas tun, denn die Ukraine verteidigt nicht nur ihr Land, sondern auch die Demokratie und den Frieden in Europa. Die Zerstörung von Infrastruktur und Gebäuden, Landschaften und der Umwelt ist eine Folge des Krieges, die Zerstörung von Lebensgrundlagen, friedvollen Lebens und von Hoffnungen und Chancen für ein sicheres Leben der ukrainischen Bevölkerung eine weitere, gravierende Tatsache. Für beides will Thomas Rohner mit dem Lehrgang einen Beitrag leisten über Frontalunterricht, Hybridunterricht und praktischen Unterricht.
10/24/202323 minutes, 3 seconds
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Samira Marti, Thomas Aeschi: Welche Politik ist nun zu erwarten?

Nach den gestrigen Wahlen rückt der Nationalrat nach rechts: Die SVP gewinnt neun Sitze und übertrifft damit die Prognosen. Die SP gewinnt zwei Sitze. Das linke Lager verliert insgesamt. Samira Marti, SP-Fraktionspräsidentin und Thomas Aeschi, SVP-Fraktionspräsident nehmen Stellung. Die Schweiz rückt nach rechts, die Rechtsparteien aber verfehlen eine absolute Mehrheit im Nationalrat. Das Politklima dürfte sich dennoch spürbar ändern. Die SP gewinnt zwei Sitze, kann damit aber den Sitzverlust bei den anderen linken Parteien nicht wettmachen. Was bedeutet der Rechtsruck für die Politik der nächsten vier Jahre? Und was bedeutet es für die Bundesratswahlen im Dezember? Die Gewinnerinnen und Gewinner der Wahlen nehmen Stellung: Samira Marti, die Fraktionspräsidentin der SP und Thomas Aeschi, Fraktionspräsident der SVP.
10/23/202326 minutes, 58 seconds
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Georges-Simon Ulrich: «Statistik als Grundlage für Demokratie»

Heute ist der Internationale Tag der Statistik. Der grosse Tag für das Bundesamt für Statistik folgt am Wahlsonntag. Alle Resultate werden in Echtzeit veröffentlicht. Daten spielen im Zeitalter von künstlicher Intelligenz eine immer grössere Rolle, sagt der Direktor des BFS, Georges-Simon Ulrich. Entscheidet der Mensch oder entscheidet die Maschine, respektive der Algorithmus? Die Technologie wird mit der Anwendung von künstlicher Intelligenz zunehmend mächtiger. Als Grundlage dienen gesammelte Daten. Nicht nur private Firmen wie beispielsweise Google suchen eifrig danach und nutzen sie, sondern auch staatliche Stellen wie das Bundesamt für Statistik. Am Sonntag ist das BFS beispielsweise dafür verantwortlich, alle Resultate der Wahlen in Echtzeit zu veröffentlichen. Im Moment laufen beim BFS zudem grosse Bemühungen, die Daten in der Schweiz gesamtschweizerisch zu verknüpfen und zu nutzen. Damit betritt die Schweiz Neuland, was auch im Ausland auf Interesse stösst. Beispielsweise möchte die Uno das Schweizer Tool übernehmen, wenn es sich bewährt hat. Der Direktor des Bundesamtes für Statistik, Georges-Simon Ulrich ist zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn – am internationalen Tag der Statistik.
10/20/202326 minutes, 8 seconds
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Florence Lehmann, Ruben Schär: Die Lernenden im Detailhandel

Die Ausbildung zur Detailhandelsfachfrau oder zum Detailhandelsfachmann gehört zu den beliebtesten in der Schweiz. Über 18'000 Lernende sind derzeit im Detailhandel tätig. Was macht die Branche so beliebt für junge Menschen? Florence Lehmann hat mit dem zweiten Lehrjahr zur Detailhandelsfachfrau in der Textilbranche begonnen und arbeitet in einem Kleiderladen. Ruben Schär hat die Grundbildung abgeschlossen, die Lehrabschlussprüfungen bestanden und arbeitet in einem Sportgeschäft. Beide sind Lernende der Berufsfachschule des Detailhandels in Bern. David Karasek hat sie dort zum Gespräch getroffen.
10/18/202322 minutes, 34 seconds
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Viviane Grobet: «15 Prozent mehr Schweizer Gäste als vor Corona»

Viviane Grobet von Schweiz Tourismus ist zufrieden. Der Tourismus läuft sogar besser als vor Corona 2019. Seilbahnen Schweiz vermelden für diesen September gar 40 Prozent mehr Passagiere als letzten September. Viel ist gut, aber was kann gegen das «zu viel», gegen Overtoursim unternommen werden? Der Herbst war sonnig und warm. Viele unternahmen in den Ferien Wanderungen und Ausflüge in die Schweizer Berge. Die Zahlen der Bergbahnen sind diesen September 40 Prozent besser als letztes Jahr. Auch insgesamt hat sich der Tourismus seit Corona nicht nur erholt, Schweiz Tourismus bilanziert sogar bessere Zahlen als 2019. Die ausländischen Touristinnen reisen wieder in die Schweiz, viele Schweizer verbringen weiterhin ihre Ferien hier. Viel Tourismus erfreut die Wirtschaft, zu viel dagegen ist eine Belastung für die Regionen oder die Bevölkerung. Schweiz Tourismus sieht nun auch gewissen Destinationen in der Schweiz von Overtourism betroffen und will Unterstützung bieten. Denn ein erklärtes Ziel sei es, nachhaltigen Tourismus in der Branche zu fördern. Noch beteiligt sich aber nur ein kleiner Teil am sogenannten «Swisstainable»-Programm. Ist Nachhaltigkeit grundsätzlich ein Widerspruch beim Tourismus – da viele Gäste mit dem Flugzeug anreisen? Ist Nachhaltigkeit im Hochpreisland Schweiz bezahlbar? Viviane Grobet ist Mitglied der Geschäftsleitung von Schweiz Tourismus und zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn.
10/17/202326 minutes, 55 seconds
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Muriel Asseburg: Der Nahe Osten am Abgrund?

Die Uno fordert die Freilassung der Geiseln und humanitäre Hilfe für den Gazastreifen. Israel bereitet eine Bodenoffensive vor. Gibt es noch Spielraum für Verhandlungen? Wird sich der Krieg ausweiten? Muriel Asseburg ist Nahostexpertin bei der Stiftung für Wissenschaft und Politik in Berlin. Es sind dramatische Appelle: Der Uno Generalsekretär Antonio Guterres sieht den Nahen Osten am Abgrund, Israel evakuiert auch Dörfer an der Grenze zu Libanon, Hilfsorganisationen sprechen von katastrophalen humanitären Zuständen im Gazastreifen. Seit den brutalen Angriffen der Hamas auf Israel vor mehr als einer Woche, scheint eine Bodenoffensive im Gazastreifen gegen die Hamas unausweichlich. Über eine halbe Million Menschen haben den Norden bereits verlassen, so wie das Israel fordert. Wo können diese Menschen hin? Gibt es noch Verhandlungsspielraum, wie es Saudi-Arabien oder Katar wünschen? Weitet sich der Krieg aus, Richtung Libanon? Greift der Iran ein? Muriel Asseburg forscht seit dreissig Jahren zum Nahen Osten, arbeitet für die Stiftung Wissenschaft und Politik, welche auch den deutschen Bundestag berät. Wie schätzt sie die Lage ein? Steht der Nahe Osten am Abgrund und vor grossen Veränderungen? Muriel Asseburg ist zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn.
10/16/202324 minutes, 13 seconds
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Nicoletta della Valle: «Die Schweiz ist ein Drogenhandel-hub»

Die Direktorin der Bundespolizei Fedpol warnt, die Schweiz müsse massiv gegen organisierte Kriminalität vorgehen. Kollegen aus dem Ausland hätten sie gewarnt. Die Schweiz sei für das organisierte Verbrechen als ruhiges, stabiles Land sehr interessant. Die italienische Mafia, die russische Mafia, die marokkanische Mafia und viele andere operieren in der Schweiz oder leben angepasst und unauffällig mitten unter uns. Sie waschen Geld, schmuggeln Waffen, dealen mit Drogen. Das sei gefährlich, warnt Fedpol-Direktorin Nicoletta della Valle. Die Mafia könnte unsere Wirtschaft und unsere Behörden unterwandern. Wie sich die Unternehmen dagegen wehren können, aber auch Restaurantbesucher, Coiffeurkunden oder Nagelstudiokundinnen, erzählt Della Valle im Tagesgespräch.
10/13/202326 minutes, 3 seconds
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Adrian Ruprecht: Detailhandel – Ausbildung im Wandel

Der Detailhandel gehört zu den bedeutendsten und grössten Wirtschaftsabteilungen der Schweiz. Diese Woche beleuchten wir diese Branche aus unterschiedlichen Perspektiven. Heute: Rund 10% sämtlicher Lehrstellen in der Schweiz werden vom Detailhandel angeboten. Wieso muss sich die Ausbildung wandeln? Eine der grössten Dienstleistungsbranchen der Schweiz hat in der heutigen Zeit mit grossen Herausforderungen zu kämpfen: Onlinehandel, Einkaufstourismus und Rabattschlachten erfordern neue Geschäftsmodelle und strukturelle Anpassungen im Schweizer Detailhandel. Aber nicht nur die Branche muss sich wandeln, auch die Ausbildung. Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt und damit auch die Berufsbildung. Das hat auch Auswirkungen auf die Lerninhalte. Adrian Ruprecht ist Detailhandelsexperte und seit über 10 Jahren Rektor der Berufsfachschule des Detailhandels Bern, eine der grössten Berufsbildungsschulen für diese Branche. Er ist zu Gast bei David Karasek.
10/12/202323 minutes, 23 seconds
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Adrian Ruprecht: Schweizer Detailhandel unter Druck

Der Detailhandel gehört mit einem Umsatzvolumen von über 90 Milliarden Franken im Jahr zu den wichtigsten Branchen des Landes. Doch die Branche steht unter Druck. Was sind die aktuellen Herausforderungen und welche Rezepte sind jetzt gefragt? Starker Franken, Onlinekonkurrenz, erfolgreiche Player aus dem Ausland: Der Schweizer Detailhandel steht so stark unter Druck wie selten zuvor. Auch wegen dem Fachkräftemangel: Im Detailhandel sind derzeit insgesamt 12000 Stellen ausgeschrieben. Nur im Gesundheitswesen und im Baugewerbe ist die Situation noch prekärer. Wie bedrohlich ist die Situation? Was sind die Herausforderungen und welche Rezepte sind jetzt gefragt? Adrian Ruprecht beschäftigt sich mit dem Detailhandel in der Schweiz. Seit über 10 Jahren ist er Rektor der Berufsfachschule des Detailhandels Bern, eine der grössten Berufsbildungsschulen für diese Branche. 
10/11/202319 minutes, 23 seconds
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Adrian Ruprecht: Die Geschichte des Schweizer Detailhandels

Der Detailhandel schafft einen wichtigen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Leistung der Schweiz und übernimmt darüber hinaus auch eine gesellschaftliche Rolle. Diese Woche beleuchtet das «Tagesgespräch» diese Branche aus unterschiedlichen Perspektiven. Heute: Die Geschichte des Detailhandels. Mit über 300'000 Beschäftigten ist der Detailhandel einer der grössten Arbeitgeber in der Schweiz. Die Branche ist aber nicht nur wegen der Arbeitsplätze wichtig, sondern nimmt auch eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft ein. Beides vereint die Berufsfachschule des Detailhandels in Bern. Sie bildet jährlich tausende Lernende aus. Als eine der grössten Berufsbildungsschulen im schweizerischen Detailhandel leistet sie seit 100 Jahren einen zentralen Beitrag für diese Branche und ist gleichzeitig auch Teil der Geschichte des Detailhandels in der Schweiz. Der Rektor der Schule, Adrian Ruprecht, ist zu Gast bei David Karasek.
10/10/202316 minutes, 19 seconds
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Gudrun Harrer: «Eine erschreckende Erfahrung für Israel»

Das Entsetzen weltweit ist gross: Der Angriff der Hamas auf Israel, über Land, Luft und vom Wasser war nicht erwartet worden. Gudrun Harrer ist Nahost-Expertin und beobachtet den Konflikt schon seit vielen Jahren. Sie vergleicht den Angriff mit dem Jom-Kippur-Krieg von 1973. Nun wird sich zeigen, wie schnell sich die Lage in Nahost in den Griff bekommen lässt: Wie hoch der Blutzoll entsprechend noch wird. Die Opferzahlen steigen auf beiden Seiten. Neben Aufforderungen zum Ende der Gewalt gibt es auch erste politische Forderungen, wie beispielsweise jene Chinas nach einer Zweistaatenlösung. Gudrun Harrer ist Nahost-Expertin, beobachtet den Konflikt schon seit vielen Jahren, schreibt für die österreichische Zeitung «Der Standard» und unterrichtet in Wien Nahost-Politik. Sie vergleicht den Angriff mit dem arabisch-israelischen Krieg von 1973: «Die Parallelen, das heisst die Überraschung, der Schock, die Angst um Israel sind dieselben,» obwohl die Situation nicht dieselbe sei. «Eine erschreckende Erfahrung für Israel.»
10/9/202325 minutes, 50 seconds
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Hans-Otto Thomashoff: Rezepte gegen Politik ohne Hirn

Wie Erkenntnisse aus der Hirnforschung zu besserer Politik führen könnten. Das hat der Psychoanalytiker Hans-Otto Thomashoff analysiert. Er zeigt auf, welchen Effekt die Psyche auf Demokratie und Gesellschaft hat. Für die eidgenössischen Wahlen in gut zwei Wochen schicken die Parteien so viele Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen wie noch nie. Aber wer macht die beste Politik für unsere Gesellschaft? Eine mögliche Antwort sucht der in Wien lebende Arzt und Psychoanalytiker Hans-Otto Thomashoff. In seinem neuen Buch «Mehr Hirn in die Politik» stellt er die Frage, welchen Effekt die Hirnforschung auf Demokratie und Gesellschaft hat. Seine These: Die Politik ignoriere konsequent zentrale Grundprinzipien unseres Gehirns und damit unsere Grundbedürfnisse. Hans-Otto Thomashoff ist zu Gast bei David Karasek.
10/6/202325 minutes, 46 seconds
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Charles Liebherr: EU-Erweiterung - wie realistisch ist sie?

In Granada versammeln sich heute die Mächtigen aus fast 50 europäischen Staaten zum Gipfel. Auch Bundespräsident Alain Berset nimmt am Treffen der «Europäischen politischen Gemeinschaft» teil. Mit welchem Ziel? EU-Korrespondent Charles Liebherr ist Gast im «Tagesgespräch». Im spanischen Granada versammeln sich am Donnerstag die Mächtigen aus fast 50 europäischen Staaten zum Gipfel der «Europäischen politischen Gemeinschaft». Bundespräsident Alain Berset nutze das Treffen für bilaterale Gespräche, schreibt das Eidgenössische Departement des Innern (EDI). Die «Europäische politische Gemeinschaft» ist bisher fast nicht bekannt und nicht mit der EU zu verwechseln. Das Treffen wurde letztes Jahr lanciert und umfasst alle Staaten Europas, also auch Nichtmitglieder der EU. Eines der Hauptthemen ist die Debatte um eine Erweiterung der Europäischen Union. Wie realistisch ist die Erweiterung? EU-Korrespondent Charles Liebherr ist am Gipfel in Granada und nun David Karasek zugeschaltet.
10/5/202320 minutes, 45 seconds
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Andres Kristol: «Die Westschweizer Dialekte sind wohl Geschichte»

Sei es in Zürich, St. Gallen oder Bern: In der Deutschschweiz sind wir stolz auf unsere Dialekte. Ganz anders in der Westschweiz. Dort sind die sogenannten «Patois» fast ausgestorben. Wie kam es, dass die französischsprachigen Schweizer und Schweizerinnen ihre Dialekte aufgaben? Und wo findet man doch noch Unterschiede zwischen dem Jura und Genf? Damit beschäftigt sich der Linguist Andres Kristol. Der emeritierte Professor der Uni Neuenburg hat vor Kurzem ein umfassendes Werk zur Sprachgeschichte in der Suisse Romande geschrieben.
10/4/202326 minutes, 45 seconds
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Wo sind die Frauen in der Nobelpreiswoche?

In der Wissenschaft sind Frauen genauso erfolgreich wie Männer. Oft werden ihre Leistungen aber übersehen. Warum, das erforscht die Soziologin Sandra Beaufays. Und Astrophysikerin Katrin Altwegg erzählt, warum ihr der Durchbruch an die Spitze trotz allem gelungen ist.  Die versierte Mathematikerin Ada Lovelace schrieb im Jahr 1843 einen Algorithmus, der als das erste Computerprogramm der Welt in die Geschichte einging. In Lehrbüchern kommt sie aber kaum vor. Für die Entdeckung der DNA-Doppelhelix wurden allein die Molekularbiologen Francis Crick und James Watson mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Dabei waren es weder Watson noch Crick, die die Theorie zur DNA-Struktur bestätigten, sondern die Chemikerin Rosalind Franklin. In der Woche der Nobelpreise beschäftigt sich das Tagesgespräch mit den Rollen der Frauen in der Wissenschaft. Studien zeigen: sie werden weniger wahrgenommen, weniger ausgezeichnet, weniger gewürdigt. Woran liegt das? Sandra Beaufays ist Soziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin vom Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW der Universität Duisburg-Essen. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit grundsätzlichen Fragestellungen zur Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft. Sie weiss, warum Leistungen von Frauen oft verkannt oder unter den Tisch gewischt werden. Katrin Altwegg ist Astrophysikerin und hat sich trotz Widrigkeiten einen Weg an die Forschungsspitze gebahnt. Im Tagesgespräch bei Ivana Pribakovic erzählt sie, wie ihr das gelungen ist.
10/3/202326 minutes, 5 seconds
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Janina Loh: Mensch, Maschine und Ethik

Bringt uns künstliche Intelligenz die Rettung oder den Untergang in einer zunehmend komplizierter werdenden Welt? Janina Loh ist Professorin für Ethik der Technik und plädiert für klare Regelungen im Umgang mit KI. Tech-Pioniere wie Elon Musk träumen von einem gesünderen Menschen, der viel älter werden kann und mittels Technologie zusätzliche Fähigkeiten erlangt. Transhumanisten träumen von der Unsterblichkeit. Posthumanisten möchten den Menschen ablösen. Der Mensch als schwaches, verletzliches Wesen könne und müsse überwunden werden, heisst es von der Seite. Humanistinnen warnen. Wo also liegt der weise Umgang mit den neuen Technologien? Irgendwo zwischen den Zauberern des Doppelklicks und den Apokalyptikerinnen, sagt die Ethikprofessorin für Technik und Roboter, Janina Loh. Die promovierte Philosophin sinniert über ein weites Feld, das sich öffnet, denn fast alles scheint plötzlich möglich, im Guten wie im Schlechten, je nach Perspektive.
10/2/202327 minutes, 5 seconds
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Mathias Schluep: Keine Energiewende ohne seltene Metalle

Kritische Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt werden für die Energiewende immer wichtiger. Doch wie können sie nachhaltig abgebaut werden? Die Internationale Energieagentur IEA hat zum ersten Mal eine grosse, internationale Konferenz zu diesem Thema organisiert. Der Akku im Smartphone oder die Batterie im Elektroauto: überall stecken Mineralien wie Lithium oder Kobalt drin. Diese Rohstoffe werden für die grüne Wende immer wichtiger, die Nachfrage nach ihnen steigt rasant. Und weil sie nur in wenigen Ländern vorkommen, ist ein regelrechter Run darauf entstanden. Doch oft werden Kinder in die Kobalt- oder Nickelminen geschickt, wo sie die Metalle unter gefährlichen und ungesunden Bedingungen abbauen müssen. Und häufig leidet auch die Natur unter der Rohstoffgewinnung, grosse Umweltschäden sind die Folge. Die Weltwirtschaft ist jedoch von diesen kritischen Rohstoffen abhängig. Deshalb stellen sich wichtige Fragen: Wie können diese wichtigen Metalle nachhaltig abgebaut werden? Und haben wir überhaupt genug davon? Nun hat die Internationale Energieagentur IEA zum ersten Mal eine grosse, internationale Konferenz zu diesem Thema organisiert. Gast im Tagesgespräch ist Mathias Schluep, der Geschäftsführer des «World Resources Forum», das sich für Nachhaltigkeit im Rohstoffabbau einsetzt.
9/29/202325 minutes, 45 seconds
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Felix Gmür: «Die Kirche hat aus ihren Fehlern gelernt»

Der Bericht über 1000 Fälle von sexuellen Übergriffen hat die katholische Kirche erschüttert. Seither haben die Schweizer Bischöfe Massnahmen ergriffen. Aber geht der Wandel tief genug? Felix Gmür, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, ist überzeugt davon. Mehr als 1'000 Fälle von sexueller Gewalt und sexuellen Übergriffen in der katholischen Kirche hat ein Bericht der Universität Zürich dokumentiert. Der Bericht zeigt auf, wie Kirchenvertreter teilweise wegschauten oder Täter deckten. Das Image der Kirche wurde höher gewichtet als das Leid der Opfer. Seither haben die Bischöfe Massnahmen gegen Übergriffe angekündigt: Eine unabhängige Meldestelle soll geschaffen werden. Und die Kirche will ihr Personalwesen professionalisieren, also besser abklären, ob sich Bewerber für den Dienst in der Kirche eignen. Doch der Bericht über die Missbrauchsfälle hat bei vielen Gläubigen zu Entsetzen und Verdruss geführt. Die Zahl der Austritte aus der Kirche hat zugenommen. Die Basis fordert einen grundlegenden Wandel in der katholischen Kirche. Gehen die angekündigten Massnahmen weit genug und können die Schweizer Bischöfe das Vertrauen wieder herstellen? Im «Tagesgespräch» nimmt Felix Gmür Stellung zu den sexuellen Übergriffen von katholischen Würdenträgern und zur Krise der Kirche.
9/28/202327 minutes, 6 seconds
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Gerichtszeichnerin Linda Graedel zeigt, was verborgen bleibt

Sie hat einen seltenen Beruf aber einen wichtigen: Linda Graedel ist Gerichtszeichnerin und hält zeichnerisch fest, was bei wichtigen Prozessen im Gerichtssaal geschieht. Seit über 30 Jahren ist die aus den USA stammende Künstlerin Linda Graedel als Gerichtszeichnerin für Schweizer Medien tätig. Zeichnungen von einem Strafprozess, Szenen vor Gericht. Sie sind oft im Fernsehen oder Online zu sehen. Weil filmen und fotografieren im Gerichtssaal verboten sind, kommen Gerichtszeichnerinnen und Gerichtszeichner zum Einsatz. Sie halten fest, was im Gerichtssaal passiert. Eine der wenigen Gerichtszeichnerinnen der Schweiz ist Linda Graedel. Seit 40 Jahren begleitet die gebürtige Amerikanerin Prozesse, seit über 30 Jahren für Schweizer Medien. Obwohl längst im Pensionsalter, zeichnet und arbeitet sie engagiert weiter. Was treibt sie an? Wie sieht sie ihre Rolle? Und hat sie manchmal Mitleid mit einem Angeklagten?
9/27/202325 minutes, 23 seconds
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Severin Moser: Der neue Arbeitgeberpräsident

Der ehemalige Olympia-Zehnkämpfer und Stabhochspringer ist seit 100 Tagen der neue Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes. Im «Tagesgespräch» vor Publikum im Radiostudio Bern spricht Severin Moser erstmals über sein neues Amt. Mehr als 100 Jahre lang standen Industrielle und Unternehmer an der Spitze des Schweizerischen Arbeitsgeberverbandes. Nun steht ihm seit 100 Tagen mit Severin Moser erstmals ein Manager aus der Versicherungsbranche vor. Der Ökonom war Chef der Allianz Versicherungen Schweiz und hat eine Karriere als Sportler hinter sich: Als Zehnkämpfer hat er 1988 an den Olympischen Spielen in Seoul teilgenommen. Auf den neuen Präsidenten warten einige Herausforderungen: Der Fachkräftemangel oder das angespannte Verhältnis zu den Sozialpartnern etwa in der Europapolitik. Im «Tagesgespräch Plus» gibt Severin Moser sein erstes Interview seit seinem Amtsantritt – live, vor Publikum im grossen Saal des Radiostudio Bern.
9/26/202327 minutes, 22 seconds
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Roberto Cirillo: Pakete kapern das Briefzentrum

Die Anzahl der Pakete nimmt zu, dagegen verteilt die Post immer weniger Briefe. Im Briefzentrum Härkingen werden nun auch Pakete sortiert. Damit sei die Post gewappnet für die Zukunft. Ob dazu auch steigende Tarife, Waldkäufe und Entlassungen gehören, weiss der Post-Chef Roberto Cirillo. Es war das grösste Postprojekt in der Geschichte der Post: Das Briefzentrum in Härkingen im Kanton Aargau. 2009 wurde es eröffnet. Seither ist die Zahl der Briefe aber richtiggehend eingebrochen. In den letzten zehn Jahren über 30 Prozent. Dagegen boomt der Online-Handel, immer mehr Waren werden mit Paketen geliefert. Die Post reagiert, sie hat dieses Jahr bereits zwei neue Paketzentren eröffnet. Auch das Briefzentrum in Härkingen wird nun von den Paketen sozusagen gekapert. Das Sortieren von Paketen im Briefzentrum wurde während der Pandemie in der Not erfunden, und es hat sich bewährt. Werden die Pakete und Briefe künftig auch zusammen zugestellt? Verträgt sich dies mit der Grundversorgung, die im Postgesetz vorgeschrieben ist? Welche Veränderungen braucht es sonst noch, um das angekündigte 100-Millionen-Sparpaket umzusetzen? Und weswegen kauft die Post in der Zeit des Sparens Wald für 70 Millionen Franken? Post-Chef Roberto Cirillo ist nun zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn, live aus Härkingen.
9/25/202326 minutes, 31 seconds
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Barbara Frei: «70 Prozent Sparpotential in der Industrie»

Barbara Frei gilt als eine der wichtigsten Schweizer Managerinnen in internationalen Konzernen. Sie hat ein klares Ziel mit Schneider Electric: Energie sparen. Bis zu 70 Prozent lasse sich in der allgemeinen Industrie weltweit einsparen.  Die Energieversorgung hält die Politik auf Trab: Auch diese Woche hat das Parlament diskutiert, wie sich die erneuerbaren Energien ausbauen lassen. Etwas in den Hintergrund getreten sind die Diskussionen zur Energie-Effizienz. Dieses Thema ist das Kerngeschäft von Barbara Frei. Sie gilt als eine der wichtigsten Schweizer Managerinnen in internationalen Konzernen. Sie leitet beim französischen Industriekonzern Schneider Electric die Sparte Digitalisierung und Automatisierung. Der Konzern mit rund 135 000 Mitarbeitenden ist ein führender Player in Sachen Energiemanagement und Energieeffizienz. Wird politisch zu wenig übers Sparen diskutiert? Wie gross ist das Potenzial? Und welche Rolle spielt dabei die Künstliche Intelligenz? Barbara Frei ist zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn.
9/22/202326 minutes, 54 seconds
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Isabella Eckerle: «Corona wird kein Schnupfen-Virus werden»

In der Schweiz kursieren neue Coronavarianten. Die Virologin Isabella Eckerle leitet das Zentrum für Viruserkrankungen am Universitätsspital Genf. Im «Tagesgespräch» spricht sie über die aktuelle Corona-Situation und erklärt, warum dieses Virus immer noch gefährlicher sein könnte als andere. Um das Coronavirus war es lange ruhig. Seit kurzem ist aber von einer neuen Variante die Rede, die offenbar ungewöhnliche Mutationen aufweist. Die Corona-Fallzahlen steigen in der Schweiz wieder an, auch weil die aktuelle Variante die bestehende Immunität umgeht. Wo stehen wir mit Corona und wie lässt sich eine nächste Pandemie verhindern? Die Virologin Isabella Eckerle leitet das Zentrum für neuartige Viruserkrankungen am Universitätsspital Genf. Sie ist zu Gast bei David Karasek.
9/21/202326 minutes, 51 seconds
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Walter Thurnherr: «Das waren die schwierigsten Jahre seit langem»

Er zählt zu den einflussreichsten politischen Persönlichkeiten der Schweiz. Walter Thurnherr ist seit acht Jahren Bundeskanzler. Als solcher führt er die Geschäfte des Bundesrates. Ende Jahr tritt er zurück. Im «Tagesgespräch» gibt er sein erstes Interview nach der Rücktrittsankündigung. Er ist mit auf dem Bundesratsfoto, nimmt Teil an den Bundesratssitzungen und gehört zu den einflussreichsten politischen Persönlichkeiten der Schweiz. Seit fast acht Jahren ist Walter Thurnherr Bundeskanzler. Seine Karriere in der Bundesverwaltung führte ihn zuerst als Diplomat nach Moskau, später wurde er Generalsekretär von drei Bundesräten. Seit 2015 ist er Bundeskanzler. Vor einem Monat hat er nun seinen Rücktritt per Ende Jahr bekanntgegeben. In seinem ersten Interview nach der Rücktrittsankündigung spricht Walter Thurnherr mit David Karasek über die weltweiten Krisen, welche die Schweiz und sein Amt veränderten. 
9/20/202326 minutes, 41 seconds
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Andrea Pfeifer: «Das ist der Durchbruch bei Alzheimer»

Jahrzehnte wird schon geforscht. Die Ungeduld ist gross und die Flops sind vielfältig. Doch nun stehen gleich zwei Medikamente in Aussicht, die den Krankheitsverlauf von Alzheimer deutlich verlangsamen. Ist das ein Wendepunkt? Alzheimerforscherin Andrea Pfeifer nimmt Stellung. Jedes Jahr erkranken in der Schweiz gut 30'000 Menschen an Demenz, die meisten davon bekommen Alzheimer. Jahrzehntelang stagnierte die Entwicklung von Medikamenten gegen Alzheimer. Nun mehren sich die positiven Signale: In den USA wurden kürzlich zwei neue Medikamente zugelassen, bereits Ende Jahr könnten diese auch in der Schweiz zugelassen werden. Steht die Alzheimer-Therapie an einem Wendepunkt? Andrea Pfeifer ist seit 20 Jahren Alzheimerforscherin. Mit ihrem Biotechunternehmen AC Immune forscht sie an einer Impfung gegen Alzheimer. Sie ist zu Gast bei David Karasek.
9/19/202325 minutes, 57 seconds
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«Parteiencheck»: EVP-Nationalrätin Lilian Studer

Die Eidgenössischen Wahlen vom 22. Oktober 2023 rücken näher. Im Vorfeld versuchen die Parteien, den Wählerinnen und Wählern ihre Politik zu erklären. Was versprechen sie ihnen? Im SRF-Parteiencheck stellt sich Lilian Studer, Präsidentin der EVP, den Fragen von Bundeshausredaktor Philipp Burkhardt.
9/18/202326 minutes, 14 seconds
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«Parteiencheck»: Mitte-Nationalrat Simon Stadler

Der Countdown für die eidgenössischen Wahlen läuft. In gut fünf Wochen können Sie bestimmen, wer die nächsten vier Jahre im Parlament sitzt. Damit Ihnen die Wahl etwas leichter fällt, nehmen wir im «Parteiencheck» die Wahlprogramme der sieben grössten Schweizer Parteien kritisch unter die Lupe. Gast in der heutigen sechsten Ausgabe bei Bundeshausredaktor Philipp Burkhardt ist Simon Stadler, Nationalrat der Mitte-Partei. Der «Parteiencheck» kommt live vor Publikum aus dem Radiostudio in Bern.
9/15/202327 minutes, 22 seconds
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Daniel Voll: Im Epizentrum des Erdbebens in Marokko

Fast 3000 Tote hat das Erdbeben in Marokko bereits gefordert. Und auch die Überlebenden werden noch lange mit den Folgen zu kämpfen haben. Auch weil die betroffene Region vom Staat vernachlässigt werde, sagt SRF Korrespondent Daniel Voll in Marokko. In Marokko wird das Ausmass des Erdbebens immer deutlicher: Sechs Tage nach der Katastrophe versuchen die Rettungsteams weiterhin Überlebende aus den Trümmern zu bergen. Die Zahl der bestätigten Todesopfer ist inzwischen auf fast 3'000 gestiegen. Trotz der Tragödie akzeptiert die marokkanische Regierung fast keine internationale Hilfe. Was für politisch-strategische Gründe stecken dahinter und wie wird das Erdbeben das afrikanische Land strukturell verändern? SRF Korrespondent Daniel Voll ist derzeit in Marokko zwischen Marrakesch und dem Atlas-Gebirge, wo sich das Beben ereignete. Er ist zu Gast bei David Karasek.
9/14/202324 minutes, 35 seconds
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«Parteiencheck»: SVP-Nationalrat Marcel Dettling

Im Oktober sind eidgenössische Wahlen. Im Vorfeld versuchen die Parteien, den Wählerinnen und Wählern ihre Politik zu erklären. Was versprechen sie ihnen? Im SRF-Parteiencheck stellt sich Marcel Dettling, SVP-Nationalrat, den Fragen von Bundeshausredaktor Philipp Burkhardt.
9/13/202326 minutes, 56 seconds
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Sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche der Schweiz

Historikerinnen finden in den Geheimarchiven der Schweizer Bischöfe über 1000 Fälle von sexuellem Missbrauch – und das ist nur «die Spitze des Eisbergs». Über Jahrzehnte missbrauchten Priester in der Schweiz vor allem Kinder und Jugendliche. Die Kirchenoberen vertuschten dies systematisch – bis heute. Die beiden Geschichtsprofessorinnen Monika Dommann und Marietta Meier der Universität Zürich haben ein Jahr lang in den Archiven der Kirche recherchiert, um Informationen über die Täter und Opfer von 1950 bis heute zu finden. Dabei erhielten sie auch Zugang zu den Geheimarchiven der Schweizer Bischöfe. Sie stiessen allein in diesem ersten Forschungsjahr auf über 1000 Missbrauchsfälle – deutlich mehr, als die Kirche bisher zugegeben hat. Die Studie führte das Historikerteam im Auftrag der Kirche durch.
9/12/202327 minutes, 4 seconds
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«Parteiencheck»: Grünen-Nationalrätin Aline Trede

Im Oktober sind eidgenössische Wahlen. Im Vorfeld versuchen die Parteien, den Wählerinnen und Wählern ihre Politik zu erklären. Was versprechen sie ihnen? Im SRF-Parteiencheck stellt sich Aline Trede, Nationalrätin der Grünen, den Fragen von Bundeshausredaktor Philipp Burkhardt.
9/11/202327 minutes, 2 seconds
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«Parteiencheck»: FDP-Nationalrätin Maja Riniker

Im Oktober sind eidgenössische Wahlen. Im Vorfeld versuchen die Parteien, den Wählerinnen und Wählern ihre Politik zu erklären. Was versprechen sie ihnen? Im SRF-Parteiencheck stellt sich Maja Riniker, FDP-Nationalrätin, den Fragen von Bundeshausredaktor Philipp Burkhardt.
9/8/202325 minutes
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Michael Jordi: «Weiterdenken ist erwünscht»

Er ist einer der besten Kenner des Gesundheitssystems aus Sicht der Kantone. Seit über einem Jahrzehnt ist Michael Jordi Generalsekretär der Konferenz der Kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK). Nun tritt er zurück. In der Schweiz sind in erster Linie die Kantone für die Gesundheitsversorgung zuständig. Es sind diese Fragen, die die Bevölkerung interessieren: Von welcher Ärztin, von welchem Arzt, in welchem Spital kann ich mich behandeln lassen, welche Reha-Klinik kann ich besuchen und wie steht es um die Finanzierung. An oberster Stelle der kantonalen Gesundheitsversorgung steht die Konferenz der Kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK). Michael Jordi ist seit 22 Jahren bei der GDK und seit über 10 Jahren deren Generalsekretär. Nun tritt einer der besten Kenner des Schweizer Gesundheitssystems zurück und stellt sich den Fragen von David Karasek.
9/7/202326 minutes, 55 seconds
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«Parteiencheck»: SP-Co-Präsident Cédric Wermuth

Im Oktober sind eidgenössische Wahlen. Im Vorfeld versuchen die Parteien, den Wählerinnen und Wählern ihre Politik zu erklären. Was versprechen sie heute? Im SRF-Parteiencheck stellt sich Cédric Wermuth, Co-Präsident der SP, den Fragen von Bundeshausredaktor Philipp Burkhardt.
9/6/202326 minutes, 9 seconds
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Urs Meister: Steigende Strompreise, grosse Differenzen

Auch dieses Jahr steigen die Strompreise wieder massiv. Doch die Unterschiede innerhalb der Schweiz sind gross. Einige Gemeinden verrechnen fast das Doppelte des Schweizer Durschnitts. Ob dieser Anstieg gerechtfertigt ist, weiss Urs Meister, er ist Geschäftsführer der Aufsichtsbehörde Elcom. Heute verkündete die BKW einen unerwartet grossen Gewinn. So wie auch andere Stromunternehmen in den letzten Tagen. Ebenfalls heute werden die neuen Strompreise in der Schweiz bekannt: Die Eidgenössische Elektrizitätskommission Elcom informiert über die Preiserhöhungen für den Strom von Haushalten, kleineren und mittleren Unternehmen. Und diese sind happig: Im Durchschnitt steigen die Preise um 18 Prozent, um 5 Rappen von 27 auf rund 32 Rappen für eine Kilowattstunde. Pro Jahr belastet dieser Preisanstieg einen durchschnittlichen Haushalt mit rund 222 Franken. Die Strompreise sind innerhalb der Schweiz sehr unterschiedlich. Woher kommen diese Differenzen? Warum steigen die Preise weiter? Sind sie gerechtfertigt? Braucht es mehr Transparenz, wie es der Konsumentenschutz fordert? Urs Meister ist der Geschäftsführer der Aufsichtsbehörde Elcom. Er ist heute zu Gast im Tagesgespräch bei Karoline Arn.
9/5/202327 minutes, 3 seconds
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«Parteiencheck»: GLP-Fraktionschefin Tiana Angelina Moser

Im Oktober sind eidgenössische Wahlen. Im Vorfeld versuchen die Parteien, den Wählerinnen und Wählern ihre Politik zu erklären. Die Grünliberalen im Check: Die Fraktionspräsidentin der GLP, Tiana Angelina Moser, ist Gast von Bundeshausredaktor Philipp Burkhardt.
9/4/202326 minutes, 28 seconds
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Yvan Lengwiler: «Das Bashing der Finma muss aufhören»

Die Finanzmarktaufsicht müsse gestärkt werden. Damit sie früher intervenieren kann. Dies ist einer der Vorschläge von Yvan Lengwiler, Präsident der Expertenkommission Bankenstabilität. Denn das nächste Mal müsse eine systemrelevante Bank auch in den Konkurs geschickt werden können. Es war alles geplant, vorbereitet, und dann wurde doch auf den Plan B gesetzt. So wurde die CS statt abgewickelt, dass heisst zum Teil in den Konkurs geschickt, von der UBS gekauft. Einen solchen Plan B gibt es nun nicht mehr. Keine Bank der Schweiz kann eine UBS mehr übernehmen, eine staatliche Rettung käme sehr teuer. Die Wahrscheinlichkeit einer Bankenkrise dagegen, die ist da. Nun präsentiert die Expertengruppe «Bankenstabilität» heute ihre Vorschläge: Damit nie mehr in der Schweiz eine systemrelevante Bank gerettet werden muss. Eine schwierige Aufgabe, die innert weniger Monate gelöst werden musste. Die Expertinnen und Experten haben Erstaunliches herausgefunden bei ihren Gesprächen. Denn der Schweizer Plan B kam für viele überraschend. Welche Schlüsse zieht der Präsident der Kommission, Yvan Lengwiler in seinem Bericht? Er ist Professor für Nationalökonomie und Geldpolitik an der Universität Basel und ehemaliges Verwaltungsratsmitglied der Finanzmarktaufsicht.
9/1/202325 minutes, 33 seconds
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Aymo Brunetti: «Eine Grossbank – nicht um jeden Preis»

Der Gewinn der UBS ist hoch, die Entlassungen können vom Arbeitsmarkt aufgefangen werden, die Übernahme der CS scheint geglückt. Wirtschaftsprofessor Aymo Brunetti warnt jedoch: Jedes Unternehmen der Schweiz muss Konkurs gehen können. Eine dritte Bankenrettung könne sich die Schweiz nicht leisten. Der Aufschrei war gross: Schon wieder muss eine Bank gerettet werden – mit Garantien des Staates und Geld der Nationalbank. Nun kann gesagt werden: Es ist noch einmal gut gegangen: Die Garantieverträge sind aufgelöst, die Gelder werden zurückbezahlt. Die UBS schreibt im zweiten Quartal zudem einen Gewinn von 29 Milliarden US-Dollar. Gleichzeitig muss die UBS sparen und Stellen streichen: Die 3000 Kündigungen erscheinen auf den ersten Blick jedoch weniger gravierend als befürchtet. Aymo Brunetti, Professor für Wirtschaftspolitik und Finanzstabilität der Universität Bern hatte nach der Finanzkrise mitgeholfen, die Too-Big-to-Fail-Regulierungen auszuarbeiten. Dieses Problem sei mit der Übernahme der CS durch die UBS nicht gelöst, sondern grösser geworden. Nun müssten Regeln her, die im Krisenfall ermöglichen, eine grosse und vernetzte Bank in den Konkurs zu schicken. Oder darüber nachgedacht werden, ob die UBS ihren Hauptsitz tatsächlich in der Schweiz haben soll.
8/31/202326 minutes, 9 seconds
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Frank Zobel: «Crack-Problem zeigt: Müssen Drogenpolitik anpassen»

Verschiedene Schweizer Städte haben Probleme mit der Droge Crack. Besonders schwierig ist die Lage in Genf. Frank Zobel ist Vizedirektor von Sucht Schweiz und hat einen detaillierten Bericht zur Crack-Situation in Genf mitverfasst. Er fordert eine Anpassung der nationalen Drogenpolitik. Genf hat grosse Probleme mit der Droge Crack. Diesen Sommer wurde die Situation auch für die Sozialarbeiter des Drogenkonsumraumes neben dem Genfer Bahnhof zu prekär. Es gebe zu viel Gewalt, teilten sie mit. Der Crack-Konsum wurde aus ihren Räumen verbannt. Fast zeitgleich berichteten Zürcher Medien, dass im Langstrassen-Quartier eine offene Drogenszene entstanden sei. Auch dort sind offenbar viele Süchtige Crack-abhängig. Frank Zobel ist der Vize-Direktor von Sucht Schweiz. Er hat sich intensiv mit den Problemen rund um die Droge Crack und ihrem Konsum in der Schweiz beschäftigt. Im Mai ist ein detaillierter Bericht zur Crack-Situation in Genf erschienen, den er mitverfasst hat.
8/30/202326 minutes, 16 seconds
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Andreas Zivy: Die Gefahren für Afrika ohne Getreideabkommen

Seit Russland das Getreideabkommen mit der Ukraine auslaufen liess, wächst die Sorge um Afrika. Agrarunternehmer Andreas Zivy handelt in Osteuropa mit Grundnahrungsmitteln. Als Stiftungsrat der Schweizer Demokratiestiftung weiss er aber auch, welche Folgen hohe Nahrungsmittelpreise in Afrika haben. Das Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine ist ausser Kraft. Vor dem Krieg rangierten beide Länder unter den grössten Getreideproduzenten der Welt. Während den zwei Länder Milliarden entgehen, geht es in Ostafrika um Leben und Tod. Laut Uno sind in Ostafrika 60 Millionen Menschen von einer Dürre betroffen. Ohne Getreideabkommen könnten nun zusätzlich die Getreidepreise weiter steigen. Unsicher ist auch, wie die Reisernte wird. Viele Länder schränken deshalb den Export ein, um selbst genügend Nahrungsmittel zu haben. Andreas Zivy, selbst Agrarunternehmer, der mit Getreide und Mais handelt, kennt den Zusammenhang von Ernährungssicherheit und Demokratie. Als Stiftungsrat der Schweizer Demokratiestiftung verfolgt er auch die Entwicklungen in Ostafrika.
8/29/202327 minutes, 15 seconds
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Peter V. Kunz: «Mehr Recht für Tiere»

Peter V. Kunz ist schweizweit der bekannteste Professor für Wirtschaftsrecht. Nun fokussiert er sich auch auf Tiere und veröffentlicht das erste Übersichtswerk zum Tierrecht der Schweiz. Seit 15 Jahren ist Peter V. Kunz schweizweit bekannt. Weil er sich in den Medien zu Banken-, Börsen- und Aktienrechtsfragen äussert. Was wenige wissen: Seit drei Jahren widmet er sich zusätzlich dem Tierrecht. Diese Woche erscheint sein 800 Seiten dickes Werk «Tierrecht der Schweiz». Es ist das erste Übersichtswerk dieser Art. Darin fordert er unter anderem ein gesetzlich verankertes Recht auf ein würdevolles und angemessenes Leben für Tiere.
8/28/202326 minutes, 43 seconds
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Gesa Schneider: «Das Literaturhaus ist ein Ort der Experimente»

Zehn Jahre lang hat Gesa Schneider das Literaturhaus Zürich geführt. Jetzt tritt sie ab – und zieht eine positive Bilanz: Es sei ihr gelungen, das Literaturhaus internationaler zu machen und dabei ein neues, auch jüngeres Publikum zu gewinnen. Haben Sie heute schon gelesen? Lesen ist eine der ältesten Kulturtechniken überhaupt. Und im Alltag lesen wir ständig: Zugfahrpläne, Mittagsmenüs, WhatsApp-Nachrichten. Bedienungsanleitungen. Beipackzettel. Kuchenrezepte. Aber das Bücherlesen hat im Zeitalter des Smartphones einen schweren Stand. Und auch für Bücherläden und Verlage sind es keine einfachen Zeiten. – Umso mehr sind Vermittlerinnen von Literatur gefragt. Eine solche ist Gesa Schneider. Seit 10 Jahren leitet sie das Literaturhaus Zürich und hat in dieser Funktion rund 1000 Lesungen organisiert. Nun geht ihre Intendanz zu Ende. – Im «Tagesgespräch» zieht sie Bilanz und erzählt, welche Autorinnen und Autoren beim Publikum besonders ziehen. Sie ist zu Gast bei Rafael von Matt:
8/25/202327 minutes, 28 seconds
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Andrea Christen: Kann Trump noch Präsident werden?

Der Wahlkampf ums Weisse Haus in den USA hat einen ersten Höhepunkt erreicht: Am Abend haben sich sieben Republikaner und eine Republikanerin zur ersten Fernsehdebatte getroffen. Sie alle wollen von ihrer Partei nominiert werden - und im nächsten Jahr gegen Präsident Joe Biden antreten. Acht republikanische Präsidentschaftskandidatinnen und Kandidaten trafen sich am Abend zur ersten TV-Debatte. Ex-Präsident Donald Trump ging nicht hin – und ist trotzdem omnipräsent. Einerseits weil sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der TV-Debatte über ihn äusserten und andererseits weil sich Trump heute den Justizbehörden in Georgia stellen muss. Die Aufmerksamkeit heute ist ihm Gewiss. Zudem ist er der klare Favorit unter den Republikanern. Ist Donald Trump so gut wie gesetzt als Präsidentschaftskandidat? Antworten liefert USA-Korrespondent Andrea Christen im Gespräch mit David Karasek.
8/24/202326 minutes, 45 seconds
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Simon Bornschier: «Schweiz, wie geht’s?»

Die SRG will in diesem Wahljahr herausfinden, wie es der Bevölkerung in der Schweiz geht und was sie besonders beschäftigt. Dafür hat sie das Forschungsinstitut GFS Bern mit einer der grössten Meinungsumfragen beauftragt, die es in diesem Land je gegeben hat. Was die Verbundenheit mit dem eigenen Land angeht, zeigt die Umfrage ein ambivalentes Bild. Über drei Viertel der Befragten bezeichnen sich als ziemlich bis völlig schweizerisch. Rund ein Drittel aber findet, die meisten Schweizerinnen und Schweizer teilen ihre Werte nicht. Das «Tagesgespräch» analysiert die Ergebnisse der SRG Meinungsumfrage und fokussiert auf die Schweizer Identität. Was genau macht das Schweizerische aus? Politologe Simon Bornschier ist Direktor des Forschungsbereichs Politische Soziologie an der Universität Zürich und zu Gast bei David Karasek.
8/23/202324 minutes, 33 seconds
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Christian Hardinghaus: Medienmanipulation und Kriegspropaganda

«Die Berichterstattung über den Ukrainekrieg in der westlichen Medienlandschaft kann man aus journalistischer und medienwissenschaftlicher Sicht nicht nur als ungenügend, sondern als dilettantisch bezeichnen», kritisiert der Historiker Christian Hardinghaus. Wie erklärt er seine steile These? Mit dem Volksempfänger der Nazis, einem Radiogerät mit nur einer Frequenz, begann die Karriere des Radios als Massenmedium vor 90 Jahren. Anders als unter Propagandaminister Josef Goebbels erheben Medien in der westlichen Welt heute den Anspruch, sachlich und unvoreingenommen zu berichten. Der Historiker Christian Hardinghaus zieht das in Zweifel. Er bemängelt, dass Medien seit der Pandemie zu wenig kritisch seien. Und im Ukrainekrieg bekomme die ukrainische Seite eine Plattform. Das wiederum spiele dem russischen Präsidenten Putin in die Hände. Denn es spalte die Gesellschaft. Wichtiger wäre es, die Täuschung aufzudecken und die Mechanismen zu verstehen. Konkrete Tipps gibt er in seinem Buch «Kriegspropaganda und Medienmanipulation. Was Sie wissen sollten, um sich nicht täuschen zu lassen», das neulich im Europa Verlag erschien. Im Tagesgespräch erklärt er verschiedene Mechanismen und formuliert Thesen.
8/22/202327 minutes, 10 seconds
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Christa Markwalder: «Politik und Musik haben vieles gemeinsam»

Mit 28 Jahren wurde Christa Markwalder 2003 für die FDP in den Nationalrat gewählt. Sie hat einen US-Aussenminister durchs Bundeshaus geführt, präsidiert parlamentarische Freundschaftsgruppen, zum Beispiel mit der Ukraine, und hat auch erfahren, wie heikel Aussenpolitik sein kann. Zwanzig Jahre politisierte Christa Markwalder für die FDP im Nationalrat. Nun tritt sie bei den nächsten Wahlen nicht mehr an. Als Jungpolitikerin kämpfte sie für die Initiative «Ja zu Europa» und setzte sich stets für eine gute Zusammenarbeit mit der EU ein. Ist sie von der schweizerischen Europapolitik enttäuscht? Seit zwei Jahrzehnten ist Markwalder auch Mitglied der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats – hat in dieser Funktion 2019 den damaligen US-Aussenminister Mike Pompeo durchs Bundeshaus geführt. In ihren zahlreichen Freundschaftsgruppen, die sie präsidiert, unterhält sie enge Kontakte mit anderen Ländern. Was ist der Unterschied zur offiziellen Politik? Ihr Tiefpunkt in der Karriere verschaffte ihr auch ein ausländischer Kontakt zu Kasachstan. Wie sieht ihr Rückblick auf die sogenannte «Kasachstan-Affäre» aus? Als Nationalrätin und damit höchste Schweizerin spielte sie 2016 die erste Geige – und gründete – als Cellistin - auch das Bundeshaus-Streichquartett. Heute ist sie im Tagesgespräch Plus live vor Publikum bei Karoline Arn.
8/21/202325 minutes, 58 seconds
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Albert Rösti: Zum Unfall im Gotthard-Basistunnel

Der schwere Unfall im Gotthard-Basistunnel bremst den Personen- und Güterverkehr in der Schweiz. Der Schaden ist viel grösser als zunächst angenommen. Bundesrat und Verkehrsminister Albert Rösti nimmt Stellung im «Tagesgespräch». Im Gotthard-Basistunnel sind auf einer Strecke von acht Kilometern Gleise und Betonschwellen beschädigt, nachdem vor gut einer Woche ein Güterzug entgleist war. Bis der Tunnel wieder normal in Betrieb ist, könnte es Anfang 2024 werden. Was unternimmt Bundesrat Albert Rösti, damit im Güterverkehr das Risiko für solche Unfälle gesenkt werden kann? Im «Tagesgespräch» erläutert der Verkehrsminister auch den Ausbau der Bahn in der Schweiz. Der Bund investiert viel mehr als geplant.
8/18/202326 minutes, 54 seconds