Die drei Diplom-Psychologen Alexander Waschkau, Sven Rudloff und Dr. Sebastian Bartoschek betrachten die Welt aus psychologischer Sicht. Spontan, offen, ehrlich, mit einem Bier in der Hand, und immer mit dem Mensch im Mittelpunkt.
PSYT039 Kontemplative Corona-Konklave
Nach fast neun Jahren geht der Psychotalk in eine kreative Pause unbestimmter Länge. Diese vorerst letzte Sendung ist eine Mischung aus persönlichem Rückblick der drei Psychologen und der Diskussion aktueller Hörerfragen.
Wie haben sich Alexander, Sebastian und Sven kennengelernt, wie entstanden 2012 die ersten Gespräche, und wie entwickelte sich das Sendekonzept? Welche Episoden haben nachhaltig Eindruck hinterlassen? Sei es wegen toller Gäste wie Michael Blume, Nadja Hermann oder Nadine Pfeiffer oder steilen individuellen Lernkurven zu Themen wie Arnold Schwarzenegger, Autismus oder Rechtsfragen. Wichtig auch: Die Hörerschaft und der Live-Chat – vielen Dank für all Eure Fragen, Inspirationen und kritischen Rückmeldungen! Der jmb-Verlag und Bartos Legionen an Praktikant:innen bleiben natürlich ebenso nicht unerwähnt wie die einzige Live-Bühnensendung 2017 in Berlin. Abgerundet wird das ganze mit den wichtigsten Botschaften des Trios zur Psychologie sowie Buchtipps von Machiavelli und Joseph Conrad bis hin zu Hans Rosling, Richard Wiseman und Daniel Kahneman.
Bei den Hörerfragen geht es um so unterschiedliche Themen wie den Umgang mit psychisch Belasteten, “Jana aus Kassel”, projektive Tests, Spiritualität und ACT, ludische Elemente im Kindesmissbrauch sowie Tipps für einen Podcast zum Psychologie-Studium. Nebenbei werden Kinderserien, das Brummton-Phänomen, Papstaudienzen sowie Konklaven unter Corona-Bedingungen gestreift. Und der Psychotalk wäre nicht vollständig ohne Diskussionen über Computerspiele, Twitch-Streaming und die Science-Fiction-Welten von Doctor Who, Star Trek, Star Wars und Babylon 5.
Wo kommt Ihr zukünftig auf Eure Psychotalk-Kosten? Alexander hat mit Sophia Krappweis gerade das psychologische Talkformat “Alle bekloppt” gestartet, und “Hoaxilla” läuft natürlich weiter. Sven plant nach mehreren Jahren Pause für 2021 neue Folgen von “Viva Britannia”. Und vielleicht haben die drei auch irgendwann mal wieder spontan Lust auf einen Live-Austausch zu dritt. Passt auf Euch auf – man hört sich!
11/29/2020 • 3 hours, 2 minutes, 50 seconds
PSYT038 Zum Glück gelassen
In der dritten Folge der Katastrophen-Staffel 2020 des Psychotalk geht es ausschließlich um die Themen Glück und Gelassenheit.
Zunächst geben die drei Psychologen ein kurzes Update zu ihrem Erleben der COVID-19-Pandemie – mit vielen Gründen, um sich trotz ihrer grundsätzlich privilegierten Situation nicht gerade glücklich zu fühlen und gelassen zu sein. Wenn man vom zunehmenden Erfolg von Psychotherapie-Sprechstunden per Videokonferenz einmal absieht.
Dann kommt für die Hälfte der Sendung zum eigentlichen Thema Frank Behrendt als Gast mit an Bord – ein Kommunikationsprofi und Berater, den das Handelsblatt einmal mit dem Titel des “Guru der Gelassenheit” geehrt hat.
Grund für Franks Bekanntheit sind seine 10 Thesen zur Bewältigung eines stressigen Berufslebens, die er einst schnell beim Friseur herunter schrieb und die sich über das Magazin “Clap” (u.a. herausgegeben vom früheren Psychotalk-Gast “Bulo”) schnell verbreiteten. Ausführlich geschildert findet man sie in Franks Buch “Liebe dein Leben und nicht deinen Job”. Ganz ohne theoretischen Hintergrund teilt Frank seine eigene, pragmatische Sicht darauf, wie man sich auf das konzentriert, was einen wirklich glücklich macht: Indem man sich Freiräume schafft und die Familie Priorität hat; man sich das Glück aus der Kindheit bewusst zurückholt; man sich lieber Han Solo als Luke Skywalker zum Vorbild nimmt; und man für seinen Job Leidenschaft zeigt, aber Liebe nur für Menschen hat – und insbesondere auch Liebe für sich selbst.
Im letzten Drittel der Sendung kümmern sich die drei Psychologen um den philosophischen und psychologischen Unterbau für viele von Franks aus der Praxis geborenen Thesen: Sven berichtet (mit Rückgriff auf Derren Browns Buch “Happy”), dass schon antike Philosophen wie die Stoiker für ein glückliches Leben rieten, sich nicht über Dinge aufzuregen, auf die man ohnehin keinen Einfluss hat. Man solle sich lieber darauf konzentrieren, sein Bestes zu geben, und durch Meditation und Reflexion seine eigenen Gefühle besser zu verstehen und in den Griff zu bekommen (Affektkontrolle) – denn unglücklich macht nicht das was man hat, sondern unrealistische Vorstellungen darüber was man braucht oder verdient.
Sebastians Praktikantin hat mal wieder eine Reihe interessanter Studien zum Thema recherchiert. Was macht glücklich: Heiraten? Kinder? Tiere? Und welche Persönlichkeitsfaktoren der “Big Five”? Alexander schließt den Reigen mit einigen Meta-Analysen zum Thema Entspannungsverfahren ab: Wirken progressive Muskelrelaxation und autogenes Training bei Angststörungen und Depression gleichermaßen? Und wie sieht die Wirksamkeit im Vergleich zu Psychotherapie und Übungen zur Achtsamkeit (“mindfulness-based interventions”, MBI) aus?
Und eines ist sicher: “Positives Denken” im Sinne von überzogenem Optimismus und Wunschdenken – exemplarisch propagiert in “The Secret” – ist ein esoterischer Glaubenssatz, der eher dazu geeignet ist, Menschen ins Unglück zu stürzen. Für weitere Kritik hierzu seien das Standardwerk von Günter Scheich und das Hoaxilla-Interview mit Hugo Egon Balder zum Buch “Wunsch-Bullshit im Universum” empfohlen.
8/11/2020 • 3 hours, 6 minutes, 11 seconds
PSYT037 Virulente Müdigkeit
In der zweiten Folge der Katastrophen-Staffel 2020 des Psychotalk ging es ausschließlich um die Coronavirus-Pandemie und die zahlreichen psychologischen Aspekte unseres Umgangs damit.
Als – grundsätzlich privilegierte – Betroffene berichten die drei Psychologen aus ihrer persönlichen Situation heraus: Sven im zumindest technisch funktionierenden Doppel-Home-Office mit seiner Frau und einer Kita-freien 4jährigen, sowie als Mitglied des Pandemie-Teams eines großen Unternehmens. Sebastian als selbständiger Institutsleiter mit Angestellten, seiner Frau im Sozialwesen, einem 2jährigen Kita- und 7jährigen Grundschulkind, sowie dem eigenen beruflichen Blick auf die veränderte Situation vor allem für Kinder. Und Alexander als Forscher im medizinischen Bereich, mit einer freiberuflich tätigen Frau.
Die Pandemie und damit verbundene Unsicherheit bedeutet vor allem mehr Stress durch einen permanenten Alarmzustand. Das wirkt sich auf uns alle aus, besonders aber auch auf diejenigen 12 Millionen Deutschen, die ohnehin schon an Angststörungen leiden, oder die 8 Millionen, die (auch) unter depressiven Störungen leiden. Besonders besorgt sind diejenigen, die selbst zu einer Risikogruppe gehören, oder wo Angehörige dies tun. Hinzu kommen weitere Stressoren in Folge der Kontaktbeschränkungen wie Kurzarbeit, drohender Jobverlust oder Wegfall der Existenzgrundlage; permanente Arbeit im Home-Office mit zunehmendem Verschwimmen von Berufs- und Privatleben; ständiger Kontakt im Kern-Haushalt unter Wegfall von Freiräumen; der Wegfall von Betreuungsangeboten für Kinder; Reduzierung von weitergehenden Familien- und Sozialkontakten bis hin zur Isolation; der Wegfall privater Betätigungen; usw. All dies bedeutet deutlich weniger Freiheitsgrade und Selbstwirksamkeit für jeden Einzelnen. Die Folgen reichen von stressbedingter Gewichtszunahme bzw. steigendem Drogenkonsum über mehr familiäre Gewalt bis hin zum Freitod.
An weiteren Themen werden unter anderem angesprochen: Wie unterscheidet sich unsere Risikowahrnehmung zur Pandemie von der zum Klimawandel? Warum kam es zu Hamsterkäufen, vor allem bei Toilettenpapier? Wie hat sich unser Informationsverhalten im Laufe der Zeit verändert und warum? Ist der Zeitpunkt für eine Lockerung der Kontaktbeschränkungen richtig? Was ist nochmal das Präventationsparadoxon? Und warum sind Verschwörungsmythen wie QAnon aber auch konkret zur Pandemie gerade jetzt so prominent?
Insbesondere in der letzten Stunde geht es um konkrete Studien und Publikationen zur steigenden Gewalt gegen Kinder in der Pandemie (Quellen: Tagesspiegel, ZDF), zur Bedeutung von Aerosolen für die Infektionsgefahr in verschiedenen Situationen (Quelle: Erin Bromage), zu den psychologischen Folgen einer Quarantäne-Situation (Quelle: The Lancet), zu einer neuen Motivation zum Selbstmord (Quelle: Business Insider), zur stärkeren Ermüdung durch Videokonferenzen (engl. Zoom fatigue; Quelle: National Geographic) – unter besonderer Erwähnung von Nicolas Wöhrl von Methodisch Inkorrekt – und warum wir das externe Büro als Arbeitsplatz noch vermissen werden (Quelle: Financial Times (Paywall)).
5/25/2020 • 2 hours, 47 minutes, 55 seconds
PSYT036 Nach dem Brexit die Sintflut
Endlich meldet sich der Psychotalk zurück, und dann auch noch mit dem heißen Thema Klima. Grund für die zwischenzeitliche Zwangspause waren aber keineswegs atmosphärische sondern persönliche und gesundheitliche Störungen der drei Psychologen.
Entsprechend gesprächsfreudig geht es in der ersten Stunde zunächst um allerlei Themen: Ganz frisch im Gedächtnis sind der Brexit und die politischen Entwicklungen in Thüringen. In einer Nachfrage zur letzten Sendung gibt es ein paar Informationen zu polyphasischem Schlaf. Sebastian hat die Reform der Ausbildung der Psychotherapeuten weiter begleitet und berichtet über aktuelle Entwicklungen auf den Berufsstand und die unverändert schlechte Situation der Psychotherapie-Versorgung in Deutschland. Hierzu wird auch das Webportal psychotherapiesuche.de empfohlen. Allgemeiner werden Gesundheitskompetenz und ärztliche Leitlinien (wie auf awmf.org) diskutiert.
Sven hat im letzten Jahr privat das Thema Elternschaft und Entwicklungspsychologie weiter beschäftigt, und er amüsiert sich über die Erfahrungen Mitleidender (wie im Familienbetrieb). Das bringt uns zu anderen altersgerechten Themen der Psychotalker: Abnehmen (mit herzlichen Grüßen an Nadja Hermann) und körperlicher Verfall bzw. Sport (u.a. bei Kieser). Nach einem passenden Exkurs zum Thema Körperbild und Prüderie geht die erste Stunde zu Ende.
Den Beginn des Themas Klima und Klimawandel (genauer gesagt: der wissenschaftlich gesichert von Menschen verursachten Klimaveränderung) machen die Punkte Dissonanzreduktion, Dogmatismus und Extremismus, diskutiert wird aber auch der Sinn der bemannten Raumfahrt. Verschiedene Faktoren beeinflussen, wie bedrohlich wir Risiken wahrnehmen, und anhand des Modells von David Ropeik kommen Kosten-Nutzen-Abwägungen, persönliche Betroffenheit und die wahrgenommene Kontrolle ins Spiel. Die gesellschaftliche Wahrnehmung in Polen und Indien wird verglichen, und die Tatsache beleuchtet, dass Bewegungen wir “Fridays for Future” und ihre Protagonistinnen wie Greta Thunberg oder Carla Reemtsma überwiegend der oberen Mittelschicht angehören.
In der letzten Stunde geht es zunächst vor allem um religiöse und religionsnahe Aspekte des Klimawandels wie den CO2-Ablass (aka Kompensation) oder “Religions for Future” nach Dr. Michael Rosenberger. Zum politischen Diskurs geht es um die Komplexität der Energiesysteme und ihrer raschen Veränderung, die Unaufrichtigkeit zu den notwendigen Kosten bzw. Opfern und die oft vernachlässigten positiven Gestaltungsmöglichkeiten; gestreift wird auch die besondere deutsche Situation hinsichtlich Automobilindustrie und Fragen wie der des Tempolimits. Ach ja, um Klima(wandel)leugner geht es natürlich auch.
An Büchern werden unter anderem erwähnt “How risky is it, really?” von David Ropeik und “How bad are bananas?” von Mike Berners-Lee. An Podcasts wird auf Folge 30 des “Nachgefragt-Podcast” zu Erneuerbaren Energien verwiesen.
2/9/2020 • 2 hours, 52 minutes, 27 seconds
PSYT035 Nach müde kommt blöd
Getreu dem neuen Sendekonzept ging es diesmal zunächst um Aktuelles und Hörerfragen, und dann zwei Stunden lang um die Themen Schlafen und Träumen.
Den Einstieg machten zwei Nachfragen zur letzten Sendung: Wie viele Menschen mit Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) gibt es in Deutschland, und warum sind Traumafolgestörungen nach Naturkatastrophen seltener als sozial verursachte?
In Rückgriff auf Folge 28 ging es dann um die Frage, warum alte Menschen häufig paranoide Züge zeigen, und in einer Nachfrage zu Folge 31 noch einmal darum, wie man mit einem depressivem Partner umgehen sollte. Abschließend waren die Ansätze von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur Reform der Ausbildung zum Psychotherapeuten noch einmalThema.
Zu Beginn des Themas Schlafen standen die grundsätzlichen Fragen: Warums chlafen wir überhaupt? Welche Schlafphasen gibt es? Wann träumen wir? Wie viel Schlaf ist "normal"? Was macht zu wenig Schlaf mit uns (siehe auch "I'm so tired" von den Beatles)? Und ist zu viel Schlaf ungesund? Dabei berichteten Alexander und Sebastian von ihren Erfahrungen mit ihren Smartwatches, die das Schlafverhalten analysieren (erwähnt wurden Fitbit und die App Autosleep). Außerdem haben Alexander und Sven während des Studiums beide als Probanden an Experimenten zum Schlafentzug teilgenommen. Nebenbei ging es darum, dass Menschen im Mittelalter nachts wohl in zwei Teilen geschlafen haben, dass man offenbar zu wenig Schlaf während der Woche durch langes Schlafen am Wochenende nicht aufholen kann, und dass zu wenig Schlaf - bzw. zu viel Arbeit - in Japan eine anerkannte Todesursache ist (Karoshi). Besprochen wurde aber auch Schlafentzug als Therapie für Depression und dass man sich Schlaflosigkeit einbilden kann.
In der letzten Stunde ging es vor allem ums Träumen. Von der Schlafparalyse und hypnagoge Halluzinationen ging es schnell zu Nachtmahr (mit Grüßen an Füssli), Albtraum (mit Ausflügen in die Sprachgeschichte und zu Tolkiens Elben) und Nachtschreck. Warum haben wir Albträume? Was geschieht, wenn wir im Traum sterben? Was sind Klarträume, und wie kann man solches "luzides Träumen" trainieren? Zum Thema allgemein empfiehlt Sebastian das Buch "Träume" von Michael Schredl, und zum luziden Träumen "Oneironaut" von Simon Rausch.
Eine besondere Erwähnung hat die Debunking-Seite Mimikama verdient, die jüngst ihr achtjähriges Jubiläum feierte.
3/10/2019 • 2 hours, 53 minutes, 10 seconds
PSYT034 Content-Warnung-Warnung
Nach längerer Sendepause ging es diesmal im wesentlichen um drei Themen, die alle jeweils eine Stunde lang behandelt wurden.
Den Einstieg machten die Ansätze von Bundesgesundheitsminister zur Reform der psychotherapeutische Betreuung und der Ausbildung zum Psychotherapeuten. Während beides grundsätzlich zu begrüßen ist, gehen die nun vorgelegten Konzepte aus Sicht der Psychotalker - und vieler anderer Betroffener - in die falsche Richtung. Vielleicht lässt sich Herr Spahn oder einer seiner Staatssekretäre in einer späteren Sendung ja mal auf eine Diskussion ein.
In der zweiten Stunde schilderte Alexander seine Erfahrungen mit Content- bzw. Trigger-Warnungen in Sozialen Medien, insbesondere bei Mastodon. Wie sieht die Praxis aus? Was soll die Warnungen aus Sicht ihrer Verfechter bewirken? Was hat das mit Traumata und PTSB zu tun? Warum sind solche Warnungen aus psychologischer Sicht fragwürdig? Und gibt es wissenschaftliche Belege für ihre Wirksamkeit?
Den Abschluss bildete eine Diskussion der sogenannten Replikationskrise: Was ist davon zu halten, dass sich die Ergebnisse vieler (v.a. sozial-)psychologischer Studien nicht reproduzieren lassen? Erwähnt werden hierbei sowohl klassische Studien wie das Stanford Prison Experiment (1971) oder die "Münzstudie" von Bruner & Goodman (1947), als auch Phänomene wie der "publication bias", das "p-hacking" oder die Anwendung von Meta-Analysen.
1/21/2019 • 2 hours, 54 minutes, 36 seconds
PSYT033 Die Dyskalkulie des AlphaGo
Mit neuem technischen Setup ging es diesmal vor allem um Intelligenz.
Zu Beginn gab es eine kurze Ergänzung zu Folge 31 und der Frage, warum Diagnosen von Persönlichkeitsstörungen (wie Borderline) bei Kindern und Jugendlichen von Fachleuten als nicht seriös angesehen werden.
Das psychologische Einstiegsthema waren Lernstörungen wie Lese- und Rechtschreibstörung, Dyslexie, Dyskalkulie und andere Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten. Sebastian berichtete aus seiner gutachterlichen Praxis (v.a. im Zusammenhang mit §35a SGB VIII, Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche). Schnell ging es aber auch um die Abgrenzung von Lernstörungen zu Intelligenzminderungen und damit Themen wie Intelligenzmessung, IQ-Tests und dem Verein Mensa. Anschließend wurde auf Anlaufstellen für von Lernstörungen Betroffene verwiesen, wie Schulpsychologen und Versorgungsämter, und schließlich noch mit dem Mythos der vermeintlichen Lerntypen aufgeräumt.
Im Hauptteil ging es dann mit Gast Dr. Dennis Eckmeier um künstliche Intelligenz (KI). Dennis ist promovierter Biologe und arbeitet derzeit als Neurowissenschaftler in Lissabon unter anderem am maschinellen Sehen der Pfotenbewegungen von Mäusen.
Was ist maschinelles Lernen und was ein neuronales Netz? Wie unterscheiden sich überwachtes und unüberwachtes Lernen? Und warum ist das alles eher wie WOPR aus dem Film "WarGames" als die Superintelligenz aus anderen Science-Fiction-Szenarien? Haben Algorithmen eine Motivation? Ist bestärkendes Lernen nichts anderes als Evolution? Und müssen Systeme wie AlphaGo Zero zwangsläufig besser werden als Menschen - zumindest wenn es darum geht, Go zu spielen? Alexander verwies dabei auf einen aktuellen Artikel der Universität Stanford, und Sebastian auf den regelmäßigen KI-Report der gleichen Institution.
Natürlich wurde ausführlich über Alan Turing und den nach ihm benannten Test gesprochen. Turings bahnbrechende Veröffentlichung von 1950 birgt aber auch noch andere Überraschungen bis hin zum Hellsehen. Alan Turings persönliches "Imitation Game" brachte das Team über das Apple-Logo zum Film "Ex Machina". Kann ein System wie ELIZA einen Therapeuten ersetzen? Wem gehören die Urheberrechte an einem Musikstück, bei der eine KI die Beatles imitiert? Macht es Sinn, zukünftig Friseurtermine mit dem Google Assistant zu vereinbaren? Und sollen wir einer Software wie der Babylon Health App vertrauen?
Zum Abschluss wurde es metaphysischer, mit Gesprächen zur Singularität (googeln!), "Solaris" von Stanislaw Lem (Buch lesen!), "Origin" vom Dan Brown (Finger weg!), "Blade Runner" nach Philip K. Dick (Film schauen!), den Podcast "Science for progress" von Dennis (anhören!) und aktuelle Beweise fehlender menschlicher Intelligenz wie bei den Incels (nicht googeln!).
Der Titel dieser Folge wurde von Hörer Roland Schuler auf Twitter vorgeschlagen, und zwar bereits Tage vor der Sendung - das ist Intelligenz (oder Hellseherei)!
5/27/2018 • 3 hours, 35 seconds
PSYT032 Görings Batman-Tattoo
Drei Stunden lang ging es diesmal nicht um ein einzelnes Thema, sondern die drei Psychologen diskutierten unterschiedlichste Pressefundstücke der vergangenen Wochen.
Wirken Antidepressiva? (JA!) Die bisher wohl umfassendste Metaanalyse zu diesem Thema wurde gerade im "Lancet" veröffentlicht. Was ist eigentlich eine schwere Depression? Und was soll personalisierte Medizin einmal bringen?
Warum tätowieren sich Menschen? Offenbar haben das auch schon die Ägypter vor rund 5.000 Jahren getan. Das Gespräch dreht sich um Magie, Initiationsriten, Selbstverletzung, die Abgrenzung des Selbsts und von anderen Gruppen, (wieder) um Narzissmus, um die Generation Y und die Generation Golf. Wir entdecken die Arbeiten von Tobias Lobstädt und die Aussprache des Wortes "Yakuza".
Glaubten Neandertaler an einen Gott? Welchen evolutionären Vorteil hat der Glaube an ein Leben nach dem Tod? Was hat Alexander jüngst mit Eduard Habsburg im Podcast "Glaubenssache" besprochen, und was Sebastian mit Toby Baier bei den "Pubkameraden"? Nebenbei geht es um Carl Sagan, den Roman "Extinction" von Kazuaki Takano und um "Altered Carbon" von Richard Morgan.
Machen soziale Medien süchtig? Ein DAK-Report warnt davor. Ist es überhaupt sinnvoll, über nicht-substanzgebundene Süchte zu sprechen? Oder sie zu definieren, wie die "Gaming Disorder" im kommenden ICD-11? Diskutiert wird unser modernes Kommunikationsverhalten und "süchtig" machende Aspekte von Spielen wie "World of Warcraft".
Warum will man ausgestorbene Tiere wieder erschaffen? Göring und die Nazis haben das mit dem Auerochsen versucht. Was fasziniert uns so an der Vergangenheit oder Tieren wir dem Kaikaifilu? Und warum will der Mensch sich als Schöpfer fühlen - wie auch Frankenstein als "moderner Prometheus"? Willkommen in der Jurassic World!
Was gibt es sonst noch zu sagen? Hört den Podcast "Der Graue Rat" zur TV-Serie "Babylon 5", die tagespolitische "Wochendämmerung" von Kadda und Holgi, und "Ach & Krach" zu Lärmmusik. Und freut Euch, dass Deniz Yücel frei ist.
3/3/2018 • 2 hours, 59 minutes, 24 seconds
PSYT031 Die Rückkehr des Dr. Lurch
Fast drei Jahre nach der letzten Sendung dieser Art war es längst mal wieder Zeit für eine "offene Sprechstunde". Ganz auf sich gestellt beantworteten die drei Psychologen drei Stunden lang einen bunten Strauß an Hörerfragen.
Den Einstand machten Nachfragen zu vorangegangenen Sendungen: Woran können auch Laien eine Borderline-Störung erkennen? Und wie ist das wirklich mit der Altersgrenze zur Diagnose von Borderline? Wie äußert sich das Goldene-Kind-Syndrom bei narzisstischen Eltern? Was wenn Arbeit krank macht - sei es durch Mobbing, Burnout oder Boreout? Und wie stehen die Psychotalker wirklich zu NLP? Seien wir ehrlich: Die alten Alben waren besser.
Andere Hörer interessierten sich für die psychoanalytischen Theorien von Carl Gustav Jung, sein Verhältnis zur Esoterik, und seine Bedeutung für die Psychologie. Oder Hörer haben sich selbst im Thema Hochsensibilität wider erkannt und wollten wissen, was davon wissenschaftlich zu halten ist.
Einen wesentlichen Teil machte jedoch auch ganz praktische Lebenshilfe aus, gespickt mit Erfahrungen vor allem aus Sebastians gutachterlicher Tätigkeit: Was gibt es an Unterstützung und Anlaufstellen für die Kinder psychisch Kranker Eltern (ein Teil der Antwort: nakos.de)? Welche Ausprägungen der Pflegeelternschaft gibt es, und mit welcher Einstellung sollte man als Pflegeeltern handeln (Hörempfehlung: der Kidz-Podcast)? Und wie geht man mit einem depressiven Partner am besten um? Oder auch schlicht mit Weltschmerz?
Und über all dem schwebten viele Beispiele für das, was wissenschaftlich nachgewiesenermaßen falsch, noch unbewiesen, oder schon belegt ist - im besten Sinne eines wissenschaftlich-kritischen Podcasts zur Psychologie.
12/12/2017 • 2 hours, 56 minutes, 45 seconds
PSYT030 Grandiose Liebesdienste
Am "Vorabend der Apokalypse" drehte sich diesmal alles um die Liebe; zu sich selbst und zu anderen.
Das psychologische Einstiegsthema waren Borderline und Narzissmus, beziehungsweise die Borderline-Persönlichkeitsstörung und die narzisstische Persönlichkeitsstörung. Welche Eigenschaften machen diese Störungen aus? Wie unterscheiden sich die beiden diagnostischen Standardwerke ICD und DSM in der Einordnung? Warum können Menschen, die sich selbst verletzen, Borderliner sein, müssen es aber nicht? Wie sind Persönlichkeitstest wie das Borderline-Persönlichkeits-Inventar (BPI) konstruiert, und was sagen sie aus? Warum sollten Persönlichkeitsstörungen bei Menschen unter 21 Jahren eigentlich nicht diagnostiziert werden? Welche Typen der narzisstischen Persönlichkeitsstörung gibt es? Wo kann es zur Komorbidität mit Borderline kommen, und wo vielleicht zu einer Verwechslung? Zwischendurch berichtet Sebastian auch von realen Fällen aus seiner gutachterlichen Praxis, und es wird wieder einmal die mangelnde psychotherapeutische Versorgung in Deutschland beklagt.
Im Hauptteil ging es dann mit Gast Luise Bergmann um Online-Partnerbörsen. Luise ist Designerin und hat sich im Rahmen ihrer Master-Arbeit mit der Geschichte, Gestaltung (User Experience, UX) und Praxis von Online-Partnerbörsen auseinandergesetzt. Sie hat sich bei 50 der rund 2.500 deutschen Plattformen angemeldet und Interviews mit Nutzern zu ihrem Verhalten und Erleben der Online-Partnersuche geführt.
Zwei lockere und informative Stunden wurde gesprochen u.a. über die Bandbreite an verschiedenen Partnerbörsen und das Dating-Verhalten ihrer Nutzer, über die Vor- und Nachteile einer größeren Auswahl an potenziellen Partnern, über Persönlichkeitsprofile und Matching-Algorithmen sowie über das Phänomen des "Ghostings".
Daneben ging es auch um Renate Bergmann, den Ashley-Madison-Hack, um Fake-Accounts und Bots, um die optimale Gestaltung von Fotos in Partnerbörsen (bevorzugt von Köpfen), um neuro-atypische Menschen, um das Lisdoonvarna Matchmaking Festival, um den Effekt von Schlaf auf die Zufriedenheit mit der Ehe sowie den Trainingseffekt von Partnerbörsen für Bewerbungsgespräche.
Die Links zu den in der Sendung erwähnten Quellen und Büchern findet man wie immer auf psycho-talk.de.
8/14/2017 • 2 hours, 52 minutes, 6 seconds
PSYT029 Flucht in die permanente Temporalität
Diese Sendung ist eine Premiere: Am 6. Mai 2017 war der Psychotalk von den wissenschaftlichen Volontärinnen der Berlinischen Galerie eingeladen, erstmals live vor Publikum zu diskutieren. Das One-Day-Festival "Destination Berlin. Strategies of Arrival Architecture." widmete sich ganz dem Thema Flucht und Architektur, also der Wechselbeziehung zwischen Geflüchteten, Flüchtlingsunterkünften im besonderen, Flüchtlingsinfrastruktur im allgemeinen und der Gesellschaft.
Zwei Stunden beleuchteten die drei Psychologen diesen Themenkomplex mit Vertretern zweier anderer wissenschaftlicher Disziplinen: Neben Alexanders Frau, der Volkskundlerin Alexa Waschkau, war als Fachexperte René Kreichauf mit auf dem Podium.
René Kreichauf ist Stadtforscher in Berlin und Brüssel. Er hat Stadtplanung und -soziologie an der TU Berlin studiert und danach seinen Master in Urban Studies in Brüssel, Wien, Kopenhagen und Madrid gemacht. René forscht zu Migrationsprozessen, sozialräumlichen Ungleichheiten sowie den Dynamiken städtischer Schrumpfung und Transformation. In seiner Doktorarbeit untersucht er die Herausbildung städtischer Asylpolitiken und -praktiken in europäischen und nord-amerikanischen Städten. Eine seiner Thesen – dass die teilweise abschreckende Gestaltung von Flüchtlingsinfrastrukturen politisch gewollt ist – hat breite Beachtung gefunden und René auch immer wieder ins Gespräch mit Politikern gebracht. Auch diese Psychotalk-Sendung begann mit dieser These und wurde kritisch beleuchtet: Wie stark ist die Auswahl und Gestaltung von Flüchtlingsunterkünften der Politik einerseits und dem Pragmatismus andererseits geschuldet? Wie gehen verschiedene Länder mit dem Thema um? Wie unterscheidet sich die heutige Situation von Geflüchteten von der Vertriebener nach dem Zweiten Weltkrieg (Stichwort Lager Friedland)?
Im weiteren Verlauf ging es um das gesellschaftliche und politische Phänomen, Flucht nur als temporäres Problem zu behandeln, aber seit Jahrzehnten die gleichen Migrationsdiskussionen zu führen; um die Spannung zwischen nationalstaatlichen und ökonomischen Motiven gegenüber humanitären Pflichten; und wie Flüchtlingswellen wie die von 2015 Missstände in der eigenen Gesellschaft aufzeigen.
Natürlich ging es auch um die konkreten psychologischen Schwierigkeiten von Geflüchteten und die psychologischen Auswirkungen von Gemeinschaftsunterkünften: Post-traumatische Belastungsstörungen vor, während und nach der Flucht; der Stress durch u.a. Enge und Lärmpegel in den Unterkünften; der unterschätzte Kulturschock; vor allem aber die fehlenden eigenen Entscheidungs- und Gestaltungsmöglichkeiten und der damit einhergehende Kontrollverlust. Wie relevant ist die Dauer der Zwangsunterbringung? Und gibt es Flüchtlinge, für die so eine Unterbringung positiv ist?
Die spannende und immer wieder erhellende interdisziplinäre Diskussion schloss mit den Wünschen für bessere Lösungen: Wie könnte man Flüchtlingsinfrastrukturen besser gestalten?
5/7/2017 • 1 hour, 54 minutes, 33 seconds
PSYT028 Verfolgt vom Mythos
Die Themen dieser Sendung waren eigentlich schon einmal für 2016 geplant, mussten dann aber verschoben werden. Umso besser: Bei der aktuellen Nachrichtenlage scheinen sie aktueller denn je.
Beim psychologischen Einstiegsthema ging es um Paranoia. Was verstand man historisch unter diesem Begriff, und welche psychischen Störungsformen unterscheidet man heute? Im Detail erwähnt wurden der eigentliche Wahn, die paranoide Persönlichkeitsstörung, die paranoide Schizophrenie und schließlich die akute paranoide Reaktion. Sebastian berichtete auch von einem Fall aus seiner Praxis mit einer "Wahngemeinschaft" aus drei Personen (folie à plusieurs). Schließlich wurden als Therapiemöglichkeiten Psychopharmaka und die kognitive Verhaltenstherapie genannt.
Im Hauptteil ging es dann um Verschwörungstheorien oder - wie Gast Dr. Michael Blume unsere drei Psychologen gleich korrigierte - genauer um Verschwörungsmythen. Michael Blume ist Religionswissenschaftler und interessiert sich vor allem für die biokulturelle Evolution des Glaubens. Auf seiner Homepage findet Ihr Details zu Michaels zahlreichen Publikationen, er bloggt bei den Scilogs, und 2015 leitete er die Projektgruppe "Sonderkontingent Nordirak" des Landes Baden-Württemberg, die über 1.000 Frauen und Kinder vor dem "Islamischen Staat" in Sicherheit gebracht hat. Im Herbst 2016 hat Michael mit Sebastian eine interdisziplinäre Tagung zum Thema Verschwörungstheorien organisiert.
Über zwei Stunden lang ging es um Fragen wie: Sind Verschwörungsgläubige psychisch krank? Welche Funktion haben Verschwörungsmythen? Wer glaubt an sie (das Thema von Sebastians Doktorarbeit)? Sind es nun Theorien, Mythen oder Legenden? Was haben sie mit religiösen Dualismus, den Gnostikern und dem Demiurgen zu tun? Welchen Einfluss hat der Zeitgeist auf Verschwörungsmythen und welchen haben (jeweils) neue Medien? Ein dichter interdisziplinärer Themen-Teppich, quer durch die Jahrhunderte, und immer wieder mit Bezug auf grundlegende menschliche Denkprozesse, wie den Attributionsfehler, den Bestätigungsfehler und die eigene Kontrollüberzeugung. Und mit einem bunten Potpourri an Verschwörungsmythen von JFK und 9/11 bis hin zu den Reichsbürgern.
3/4/2017 • 2 hours, 59 minutes, 1 second
PSYT027 Faktenbasierter Populismus
Dies ist kein üblicher Psychotalk: Nach den politischen Ereignissen der letzten Monate und vor allem Tage konnten die drei Psychologen nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Zusammen mit Alexanders Ehefrau Alexa wurde drei Stunden lang "Selbstgesprächstherapie" betrieben: Wundenlecken in einer zunehmend verrückteren Welt.
Reflektiert wurden (natürlich) der Brexit, der US-Präsidentschaftswahlkampf zwischen Clinton und Trump, und die Übertragbarkeit des erfolgreichen postfaktischen Populismus auf andere Länder. Welche Rollen spielen Emotionen wie Angst, Aggression und Hoffnung, und warum versagen reine Fakten? Warum sind Narrative so wichtig? Werden Rassismus und Sexismus wieder hoffähig? Und wie könnte man mit so etwas wie faktenbasiertem Populismus gegen all dies ansteuern?
Diskutiert wurde auch über unsere eigenen Filterblasen (wie diese hier), unnötige Binnendiskurse (wie diesen hier), das zu akademische Reflektieren (wie dieses hier), die zukünftigen Militärausgaben der USA und Deutschlands, den Anschlag auf das deutsche Konsulat in Masar-e Sharif, den Literaturnobelpreis für Bob Dylan, den Tod von Leonard Cohen und die Erfolgsaussichten einer US-Präsidentschaftkandidatin Oprah Winfrey.
In der zweiten Hälfte tauschten die vier Diskutanten zunächst ihre Meinungen zur anstehenden Bundespräsidenten- und Bundestagswahl aus: Welche Koalitionen sind wahrscheinlich, und wie erfolgreich werden vor allem AfD und FDP? Wird ein Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach dem dritten Wahlgang die Minderheitsregierung einer Bundeskanzlerin Frauke Petry durch Neuwahlen verhindern? Und dann die Fragen aller Fragen: Was jetzt tun? Welche Einflussmöglichkeiten haben wir überhaupt (außer Wählen und Gewählt-werden), angesichts unserer eingeschränkten persönlichen Reichweite, und warum sind Soziale Medien keine Lösung. Endgültige Antworten wurden hier sicher nicht gefunden, aber das gemeinsame Reden hilft zumindest für den Moment - und vielleicht auch Euch.
11/12/2016 • 2 hours, 52 minutes, 20 seconds
PSYT026 Erzähl mir nix vom Essen!
Zum ersten Mal haben sich die drei Psychologen für eine ganze Sendung Unterstützung geholt: Zum Thema Essen kam nur Dr. Nadja Hermann als Gast in Frage, eine Kollegin und Verhaltenstherapeutin, die ihre Diplomarbeit zu Diäten schrieb und mit dem Blog und Buch "Fettlogik überwinden" einen Bestseller landete. Außerdem hat sich Nadja als "erzählmirnix" einen Namen als Comic-Bloggerin gemacht.
In der ersten Hälfte der Sendung ging es um Ess-Störungen: Wie berechnet sich der Body Mass Index (BMI), und welche Werte gelten als "normal" und welche als "krankhaft"? Was heißt "Normalgewicht" eigentlich? Dann ging es von der Magersucht (Anorexie) über die Fress-Brechsucht Bulimie (Bulimia nervosa) hin zu Fress-Attacken (binge eating) und Übergewicht (Adipositas). Zur Sprache kamen aber auch die Sportsucht (Anorexia athletica), das krankhafte "Gesund"-Essen (Orthorexia nervosa) und das Essen von Gegenständen (Pica-Syndrom). Was macht diese sehr unterschiedlichen Störungen aus, wie häufig sind sie, welche davon sind als medizinische Diagnose anerkannt, was haben sie für Folgen, und wie kann man sie behandeln? Alle vier Psychologen hatten schon Erfahrung mit Ess-Störungen im Rahmen des Studiums oder ihrer Berufspraxis. Zum Schluss des ersten Teils ging es auch noch kurz um das vermehrte Aufkommen echter und vor allem auch eingebildeter Nahrungsmittelunverträglichkeiten; als Beispiel sei Zöliakie im Vergleich zu unnötiger Glutenhysterie genannt.
In der zweiten Hälfte berichtete Nadja von ihrer eigenen eindrücklichen Adipositas- und Abnehmgeschichte, der Entstehung von Fettlogik und der öffentlichen Reaktion darauf. Wie kam es, dass jemandem, der selbst schon der fat acceptance verfallen war, fat shaming vorgeworfen wurde - wie es auch "Fettlöserin" Nicole Jäger erging. Welche Fettlogiken - also welche Ess- und Abnehm-Mythen - hatten Nadja ihr Leben lang davon abgehalten, ein gesundes Gewicht zu erreichen, und wie hat sie sie überwunden? Dabei ging es natürlich auch um viele Fettlogiken im Detail: Sind nicht die eigene Genetik und der Stoffwechsel am Übergewicht schuld, und Diäten machen den Stoffwechsel kaputt? Wie wichtig ist Sport? Was ist dran am Jo-Jo-Effekt? Nimmt frau (und mann!) in der Schwangerschaft automatisch zu Themen waren aber auch: Seit wann kocht der Mensch? Kann man intuitiv essen? Welchen Einfluss haben Psychopharmaka auf das Gewicht und warum? Und was ist dran an der "Darm-Hirn-Achse"?
7/10/2016 • 3 hours, 9 minutes, 44 seconds
PSYT025 Vergiss Psychobabble!
Nach langer Zeit eine Sendung ohne Gast, nur mit den drei Psychologen und dem regen Live-Chat.
Im Einstiegsthema ging es um Gedächtnisverlust. Welche falschen Vorstellungen gibt es über unser Gedächtnis, und was kann entsprechend eine Amnesie auslösen? Es ging um Schläge und Schlaganfälle, Krankheiten wie Demenz, Drogen wie Alkohol und K.O.-Tropfen (Rohypnol), aber auch um psychische Traumata (siehe letzte Sendung) und psychische Widerstandsfähigkeit (Resilienz). Hatten die Gastgeber schon einmal einen Filmriss? Was sind unsere frühesten Kindheitserinnerungen (infantile Demenz)? Was macht Mnemotechniken aus und warum leiden Synästheten seltener unter Gedächtnisverlust?
Das Hauptthema war Psycho- und Neuroquatsch: Was gibt es für Vorurteile über Psychologie und Psychologen, welche gern verbreiteten Vorstellungen zur Psyche sind wissenschaftlich gesehen Unsinn, und wo wird einfach mal gerne mit Psychobabble um sich geworfen? Fast zwei Stunden lang ging es um gute und weniger gute Darstellungen von Wissenschaft in TV-Serien (CSI-Effekt), um forensische Psychologie und den Job des Profilers. Gesprochen wurde über Neurolinguistische Programmierung (NLP) und Kommunikationsseminare im Allgemeinen, über menschliche Lügendetektoren wie Paul Ekman, die Unterschiede zwischen linker und rechter Gehirnhälfte und die zwischen Männern und Frauen. Wer ist besser im Multitasking, und fördert Musik von Mozart im Mutterleib die Intelligenz?
Es ging aber auch um den Status der Psychologen in der deutschen Gesundheitsversorgung und die Frage, ob der Staat einen vermeintlich selbstmordgefährdeten Menschen in die Psychiatrie einweisen können sollte. Der letzte Teil drehte sich vor allem um die Aussagekraft von fMRT-Studien, den erkenntnistheoretischen Nutzen der Evolutionspsychologie und der Neurowissenschaften (mit Rückgriff auf Astrophysik und Kosmologie!), um über die Neuropsychoanalyse schließlich wieder bei Träumen, hypnagogen Halluzinationen und Freud zu landen - und damit gute Nacht!
An Bücher wurden in der Sendung unter anderem erwähnt: Alle von Oliver Sacks, vor allem auch "Dankbarkeit"; "50 Great Myths of Popular Psychology" (deutsch: "Warum Mozart Babys nicht schlauer macht. 25 populäre Irrtümer der Psychologie") von Lilienfeld & Co; "Mindhunter: Inside the FBI's Elite Serial Crime Unit" (deutsch: "Jäger in der Finsternis") von John Douglas & Mark Olshaker.
6/4/2016 • 2 hours, 48 minutes, 35 seconds
PSYT024 Posttraumatische Batman-Störung
Die erste Sendung des Jahres 2016 hatte mit zwei Gästen und über drei Stunden Sendezeit viel zu bieten.
Im psychologischen Einstiegsthema ging es um Traumata. Dabei wurden die drei Psychologen tatkräftig unterstützt von David Grade: Diplom-Pädagoge, angehender systemischer Jugendpsychotherapeut, und täglich im Einsatz in der psychiatrischen Ambulanz der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln. Was ist ein psychisches Trauma, wie reagieren die meisten darauf, und ab wann sind Reaktionen aus psychiatrischer Sicht relevant? Das Gespräch drehte sich um Akute Belastungsreaktionen und die (hoffentlich eintretende) Salutogenese, vor allem aber um mögliche Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS). Wie hilft uns unsere Psyche mit Aufmerksamkeitsfiltern bei Traumata, und wo können sie Probleme verursachen? Was sind Trigger, Intrusionen und Hypervigilanz? Welche Arten von Traumata lösen besonders häufig eine PTBS aus, wie ist die Störung definiert, und warum hat David ein Problem damit? Schließlich ging es natürlich auch um die Frage, wie eine PTBS therapiert werden kann, und ob Computerspiele wie Tetris oder die seltsam anmutende Praktik EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) helfen können.
Zum Hauptthema der Sendung - Comic-Helden - stieß die Kölner Comickünstlerin Sarah Burrini mit dazu. Sarah ist vor allem bekannt durch ihren Webcomic Das Leben ist kein Ponyhof, sie gestaltet aber auch Buchcover wie für die Hoax-Files. Ihr könnt Sarah unter anderem über Patreon unterstützen. In der Sendung ist sie erst einmal in die Rolle von Batman geschlüpft, heldum sich von David daraufhin untersuchen zu lassen, ob dieser Comic-Held unter einer PTBS leidet - aber hallo! Mit dieser Diagnose war Davids Teil an der Sendung zwar vorüber, aber das Gespräch über den kaputten Batman und die Psychologie anderer Helden noch lange nicht.
Die Gesprächsinhalte der zweiten Sendungshälfte drehten sich um das Verhältnis von Held, Bösewicht und Antiheld, um Jungsche Archetypen, um Comics als Metapher für die individuelle Selbstfindung, um Missbrauchsmuster bei Spiderman und den Werken von Alan Moore, um das Übermensch-Konzept von Nietzsche im Zusammenhang mit Magneto und schließlich um die Moralvorstellungen von Rorschach. Zu ernst? OK, es ging auch um die Verbindung von Batman zu Apfelchips, um so vertrauenswürdige Comic-Psychologen wie Harley Quinn, um Brustwarzen auf Superheldenkostümen, um SM-Elemente bei Wonder Woman, und um jahrhundertealten Tentakel-Sex in Mangas. Ganz nebenbei teilten Sarah und die drei Psychotalker auch miteinder, welche Comic-Helden sie selbst spannend finden. Ohne Anspruch auch Vollständigkeit wurden in der Sendung noch erwähnt: Die Abrafaxe, Batgirl, Catwoman, Constantine, Deadpool, die Digedags, Doctor Manhattan, Doctor Strange, Donald Duck, Flash, Green Arrow, Hellcat, der Hulk, der Joker, Loki, Nerdgirl, der Pinguin, Scarecrow, She-Hulk, Shawn, Two-Face, die Watchmen und die X-Men. Assemble!
3/12/2016 • 3 hours, 17 minutes, 15 seconds
PSYT023 Die Macht der Bilder
Zusammen mit zwei Fachgästen drehte sich diesmal drei Stunden alles um Bilder im Kopf.
Wie in einer früheren Sendung versprochen, ging es beim psychologischen Einstiegsthema um Hypnose. Nadine Bauers, eine Mitarbeiterin von Sebastian im Institut Bartoschek, hat sich in der Suggestionstechnik ausbilden lassen und bietet sie nun als Unterstützung von Tabakentwöhnung und Gewichtsabnahme an. Das Gespräch drehte sich um Trancezustände, das Unbewusste vs. Unterbewusste, und Verbindungen zu anderen Entspannungsverfahren und kognitiver Verhaltenstherapie. Welche Ausschlusskriterien gibt es für eine Hypnosetherapie, was macht unseriöse Angebote aus, was ist der Unterschied zur Showhypnose, kann man Fremdsprachen im Schlaf lernen, und warum ist die hypnotische Regression unwissenschaftlich und gefährlich?
Für das Hauptthema Fotografie war Chris Marquardt zu Gast, Profi-Fotograf und langjähriger Podcaster (u.a. von Tips from the Top Floor, Happy Shooting, WRINT Fotografie). Vor einiger Zeit hat Chris auch begonnen, zusammen mit Alexander Seminare zum Thema "Die Macht der Bilder" anzubieten, bei denen es um Wahrnehmungspsychologie geht. Was spricht den Betrachter bei "guten" Bildern an? Warum gibt es Pareidolien? Welche Bedeutung hat der persönlichen "Rucksack"? Welche Gesetzmäßigkeiten haben schon Gestaltpsychologen wie Max Wertheimer im letzten Jahrhundert aufgedeckt? Mit Verweisen auf Studien und Beispiel-Bilder ging es darum, ob man Profi- von Amateurfotos unterscheiden kann, wie man Stockfotos erkennt (mit so schönen Beispielen wie hacker und business hands), was die BILD so gut macht, wie eine Ton-Bild-Schere oder Bilder von Terrorismus und Zerstörung auf uns wirken, und sogar, ob es überhaupt eine objektive Realität gibt. Auch die Unterschiede von Digital- und Analogfotografie wurden beleuchtet, mit dem Hinweis auf das Buch "Absolut analog", das Chris, seine Partnerin Monika Andrae (u.a. von Monis Motivklingel ) und - zu seinem sehr kleinen Teil - auch Alexander geschrieben haben.
11/22/2015 • 2 hours, 51 minutes, 47 seconds
PSYT022 Daheim auf der Couch
Nach der letzten Folge in der Ferne ging es diesmal vor allem um die Heimat. Drei Stunden lang drehten sich die Gedanken der drei Psychologen um den Gemeinsinn, um das Gefühl, "zu Hause" zu sein, um Patriotismus und Nationalismus.
Den Einstieg machte eine Hörerfrage, warum einem der Hinweg oft länger vorkommt als der Rückweg - der return trip effect -, wozu Sven sogar eine aktuelle Studie zitieren konnte. Nebenbei wurde die aktuelle wissenschaftliche Publikationspraxis ebenso kritisiert wie die Promotionspraxis bei Medizinern, während die Zeitschrift "Psychologie Heute" für ihren ausgezeichneten Podcast-Geschmack gelobt wurde.
Für das eigentliche Thema der Sendung war Jens Eichert zu Gast, ein Maler (und Lackierer!) aus Bad Segeberg, der mit der Initiative "Bad Segeberg - LEBT" seine Heimatstadt schöner zu machen versucht. Besprochen wurde das Verhältnis von Bürgerinitiativen zu Lokalpolitik ebenso wie die Wirkung sozialer Medien auf die Selbstwirksamkeit und das Phänomen des slacktivism.
In der zweiten Stunde ging es um die Elemente des Gemeinsinns (sense of community), die Definitionen von "zu Hause" und "Heimat" - einem sehr deutschen Phänomen -, um die unterschiedliche Mobilität von Menschen und den Stolz und die Scham dem eigenen Vaterland gegenüber. Etwas weiter gefasst diskutierten die vier die anzustrebende Balance zwischen Selbstvertrauen und Offenheit, die Intoleranz gegenüber Intoleranz und die praktische Relevanz von Jugendarbeit.
Den Auftakt zur letzten Stunde machte wieder eine Hörerfrage: Kann ein kleiner Zwischenfall ein Trauma der eigenen Privatsphäre bewirken? Davon ausgehend ging es um Risikowahrnehmung und die Bedeutung der Medien im Ausländerhass, die allgemeine Angst von Menschen vor Veränderung und Verlust, und schließlich - ein ganz klein wenig - um das Feld der Gemeindepsychologie.
8/2/2015 • 2 hours, 46 minutes, 7 seconds
PSYT021 Unterwegs mit PsychoAir
Ganz ohne separates Einstiegsthema stürzten sich die drei Psychologen diesmal ganz auf das Stichwort "Unterwegs".
Mit dabei war die erste Stunde Sebastian Mücke (@safetysaver), in dessen Urlaubs-Podcast kürzlich sowohl Alexander und Alexa von ihrem Spanien-Urlaub erzählt haben, als auch Sven und Anja von ihrer Reise nach Japan. Die beiden Sebastians haben sich schon versprochen, dass Barto auch noch etwas von seinem regelmäßigen Familienurlaub in Irland berichtet.
Mit Sebastian Mücke ging es um Urlauber-Stereotype und kuriose Beschwerden von Reisenden, um den Erholungseffekt von Urlaub und das Reisen mit Kindern. Sebastian betreibt aber auch noch einen weiteren Podcast, der mehr mit seinem Beruf zu tun hat, und ebenfalls prima zu unserem Thema passt: Den TruckerCast. So sprachen wir auch noch ein wenig über den Berufsalltag von Berufskraftfahrern.
Ab der zweiten Stunde ging es ohne Sebastian Mücke weiter. Es ging um Flugangst, und was man dagegen tun kann. Bei dieser Gelegenheit streiften wir auch die Themen Risikowahrnehmung, den Beschluss des Presserates zur Berichterstattung über Germanwings-Flug 4U 9525 (siehe letzte Folge) und Hypnose; mehr dazu aber vielleicht in einer zukünftigen Sendung. Bartos Praktikantin Saskia hat aber auch noch einige andere interessante Studien gefunden - zum Beispiel zum Zusammenhang von Rucksackreisen und Drogenkonsum. Den Rest der zweiten Stunde brachten wir mit Berufspendlern, Handelsreisenden und WLAN in Zügen und Hotel zu.
Die letzte Stunde begann mit einer Hörerfrage zum Thema Agoraphobie, bevor Sven zu Hofstedes Kulturdimensionen referierte. Wir sprachen über Rockstars auf Reisen (mit einem Verweis auf den englischen Podcast "No such thing as a fish") und die psychologischen Probleme von Flüchtlingen. Im abschließenden Werbeblock ging es wieder einmal um diverse Bücher inklusive Piepmatz-Lyrik vom Lurch, vor allem aber den Film "Ein Interview mit Dr. Axel Stoll", der am 25. Juli in Hamburg Premiere feiern wird.
Noch eine technische Anmerkung: Die ersten Minuten der Sendung mussten wir aus einem Backup des Live-Streams rekonstruieren, hier knackt der Ton noch recht deutlich. Das legt sich aber nach den ersten Minuten, sobald es zur Originalaufnahme kommt.
Danke auch an Live-Hörer Florian, der während der Sendung ein passendes Bild zum Thema gebastelt und in den Chat geworfen hat; da war es zum Episodentitel nicht mehr weit.
6/14/2015 • 2 hours, 54 minutes, 22 seconds
PSYT020 Mobbing Musikantenstadl
Vier Diplom-Psychologen und drei knackige Themen führten zu fast dreieinhalb Stunden Freitagabend-Gespräch - unsere bisher längste Sendung, und das ganz ohne Werbeblock und mit nur einer Pause!
Nicht nur wegen zahlreicher Hörerfragen mussten wir uns zu Beginn Germanwings-Flug 4U 9525 widmen. Was ist über den Gesundheitszustand des Piloten überhaupt gesichert, wie werden die Themen Depression, Suizid und psychische Störungen in Medien, Politik und Gesellschaft "diskutiert", und welche Konsequenzen sollte man aus der Tragödie sinnvollerweise ziehen? Ausgerechnet am Tag unserer Sendung forderte der "christlich-soziale" bayrische Innenminister Joachim Herrmann ein Berufsverbot für psychisch Kranke, und "Sozial"-Demokrat Karl Lauterbach stieß ins gleiche Horn. Sebastian hat sich hierüber nicht nur in einem Artikel bei den Ruhrbaronen zu recht aufgeregt. Anstatt populistisch eine weitere Stigmatisierung von psychisch Kranken zu befördern, die ärztliche Schweigepflicht aufweichen zu wollen und 4 Millionen in Deutschland allein an Depressionen erkrankten Menschen mit Berufsverbot zu drohen, sollte sich die Politik deutlich mehr um den längst überfälligen Ausbau von Therapieplätzen und weiteren Unterstützungsangeboten kümmern. Lobend hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die sehr differenzierten Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN).
Im zweiten Teil ging es um das Thema Mobbing. Hierzu hatten wir Nadine Pfeiffer zu Gast, Diplom-Psychologin, ehemalige Personalleiterin, und jetzt Business-Coach und Karriereberaterin in Köln. Sie hilft Mobbing-Opfern und -Tätern, die Mechanismen, die dem Mobbing zu Grunde liegen, zu erkennen und aus ihnen auszubrechen. Mit Nadine sprachen wir darüber, was Mobbing ist und warum es sich von einfachen Konflikten unterscheidet, was Menschen dazu motiviert zu mobben, wer zu Ihr kommt, wie sie helfen kann, und wo die Grenzen ihrer Arbeit zur Psychotherapie sind. Sebastian konnte einiges aus seinen Erfahrungen zu Mobbing unter Kindern beitragen, und auch Cybermobbing war ein Thema. Wie psychische Krankheiten ist Mobbing ein Thema, das viel häufiger ist als man meint, Betroffene sich oft nicht trauen, Hilfe zu suchen, und das viel mehr Aufmerksamkeit und Hilfsangebote verdient.
Im letzten Teil ging es um Fernsehen. Wir diskutierten die sich wandelnden Sehgewohnheiten, weg vom klassischen Programm, und die Zunahme des Fernsehkonsums. Wir beschwerten uns über zu viel gebührenfinanzierten Boulevard im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, klärten Sebastian aber auf, dass das Musikantenstadl (leider) zum Sendeauftrag gehört. Natürlich ging es auch um Studien zur Wirkung von Fernsehkonsum auf Sprachentwicklung, Gewaltbereitschaft und Straffälligkeit.
4/11/2015 • 3 hours, 22 minutes, 55 seconds
PSYT019 Sprechstunde mit Dr. Lurch
Nach längerer, krankheitsbedingter Pause geht es endlich eine ganze Sendung lang (fast) nur um eingereichte Hörerfragen. Im Vorspiel widmen sich der frisch gebackene Doktor Bartoschek, der frisch vermählte Herr Rudloff und der frisch eingetroffene Hoaxmaster noch aktuellen Themen wie dem Wissensdurst e.V., der Notwendigkeit des Impfens, dem Tod von Leonard Nimoy und einem Kleid als optische Illusion, die die Welt spaltet.
Richtig psychologisch wird es dann rund um mehr als 20 Hörerfragen: Wie hängen psychische Störungen miteinander zusammen und wie mit Stress oder körperlichen Beschwerden? Welchen Wert hat die Gaußsche Normalverteilung als Modell in der Psychologie - oder ist sie wertlos wie fast jegliche Statistik, wie Nassim Taleb in seinem Buch \\\"Der Schwarze Schwan\\\" meint? Wie wichtig und wie gefährlich ist Schubladendenken, und wie kann man die Angst vor Fremdem (Xenophobie) abbauen? Wie organisieren sich die drei Podcaster bei ihren vielfältigen Projekten überhaupt, und was motiviert sie, sich mit Themen Esoterik, Alternativmedizin oder Hoaxes zu beschäftigen? Was ist psychische Gesundheit, was ist dran an Hypnose und was an Therapieansätzen wie ACT, MBSR und Achtsamkeit - inklusive Rosinenlutschen? Taugt der MBTI als Persönlichkeitstest, und könnte man Halluzinogene wie LSD gut zur Behandlung von psychischen Störungen einsetzen?
Im weiteren geht es um Wirkungen von Homosexualität und Transidentität, um den den Umgang mit Ess-Störungen und Verhaltensänderungen im allgemeinen, um die Wirkung von Märchen auf Kinder sowie um Depressionen im Kindesalter. Brauchen hysterische Boybandfans \\\"am Morgen danach\\\" psychologische Betreuung? Hat Alexander seinen Starschnitt von Silvia Seidel noch? Erkennt Sebastian seine eigenen Psychosen? Und mit welcher paradoxen Intervention hat der \\\"alte Fritz\\\" die Deutschen dazu gebracht, die Kartoffeln trotz Migrationshintergrundes zu essen?
Zum Abschluss gab es noch einiges an Nachdenklichem und Praktischem zu Angehörigen und Arbeitgebern psychisch Kranker, dazu wie man jemanden auf seine möglichen psychischen Probleme anspricht, und inwieweit ein berufsbegleitendes Psychologie-Studium sinnvoll sein kann.
In den zwischenzeitlichen unvermeidlichen Werbeblocks werden unter anderem erwähnt der Podcast This Week in Germany (bei dem Sven einmal monatlich dabei ist), der Fireflycast (unter Beteiligung von Alexander), zahlreiche Bücher vor allem aus dem JMB-Verlag (dem Verlag, dem Podcaster vertrauen) und die Musikgruppen Axis of Awesome, Lagwagon und Scanner.
2/28/2015 • 3 hours, 3 minutes, 12 seconds
PSYT018 Die Syndrome der Chefs
Wieder einmal ganz unter sich (aber mit tatkräftiger Unterstützung des Chats) schwadronierten die drei Psychologen diesmal drei Stunden lang über Menschen, die sich selbst und andere nicht erkennen - und dem geneigten Hörer sei es überlassen zu entscheiden, ob damit Menschen mit Capgras- oder Cotard-Syndrom gemeint sind, oder einfach nur Manager.
Zum Einstieg ging es um ein gutes Dutzend psychologischer Syndrome: Was sind Syndrome, und wie unterscheidet sich der Begriff in der Psychologie von dem in der Medizin? Welche Gefühlsstörung haben Capgras- und Cotard-Syndrom gemeinsam, und warum hat das nichts mit Zombies zu tun? Warum überkommen manche Touristen in Jerusalem, Paris und Florenz seltsame Anwandlungen? Und wo wir bei Städten sind: Warum ist Stockholm (und nicht Helsinki!) verwandt mit Lima? Gesprochen wird im Rückgriff auf die letzte Sendung auch über Messies (compulsive hoarding) und Tiersammler (animal hoarding). Schließlich kommen wir auf Syndrome, bei denen Menschen Dinge verzehren, die dazu nicht gedacht sind (Pica-Syndrom, aber auch Formen der Trichotillomanie), oder bei denen sie nicht das sagen (Ganser-Syndrom) oder so reden (Fremdsprachen-Akzent-Syndrom) wie man erwarten würde.
Im Zusammenhang mit Syndromen erwähnen wir auch die Bücher von Oliver Sacks (vor allem "Der Mann der seine Frau mit einem Hut verwechselte"), die zumeist neurologische Störungen eindrucksvoll beschreiben.
Thema des Hauptteils war die liebe Arbeit. Da ging es zunächst einmal darum, welche Rolle Arbeits- und Organisationspsychologie in der Ausbildung der drei Podcaster gespielt hat: Warum Sebastian Ergonomie wichtig aber langweilig findet, Sven sich sogar bei den Wirtschaftspsychologen herumtrieb und Alexander seine Diplomarbeit über die Benutzerfreundlichkeit von Internetseiten schrieb. Ganz schnell ging es aber um ganz praktische Arbeitserfahrungen aus psychologischer Sicht: Was macht gute Führungskräfte und eine vernünftige Personalentwicklung aus? Warum motiviert Geld und Macht nicht jeden Menschen? Kommen wirklich nur die guten Manager nach oben (Peter-Prinzip)? Ist eine ordentliche "work-life-balance" nur dann erreichbar, wenn man sich selbständig macht? Aber auch: Warum möchten Sebastian und Sven ihre Jobs nicht tauschen, wie unterscheiden sich Sebastians und Alexanders Prioritäten in der Arbeit und im Privatleben, und was verbockt unser Bildungssystem wirklich in der Vorbereitung auf das Berufsleben?
Im Zusammenhang mit Arbeit und Zufriedenheit erwähnen wir auch die Thesen und Bücher von Ken Robinson sowie das Buch "What color is your parachute?" von Richard N. Bolles (deutsch: "Durchstarten zum Traumjob").
Im abschließenden Werbeblock wurden wieder ganz viele aktuelle Projekte, Termine und Bücher des JMB-Verlags erwähnt, aber auch zwei konkrete Empfehlungen für andere Podcasts ausgesprochen: Historisch Interessierten sei "Das Geheime Kabinett" vom Buddler wärmstens empfohlen, und zum Thema Wissenschaft liefern mit "Methodisch Inkorrekt" zwei Physiker aus dem Ruhrgebiet Tolles ab. Reinhören!
Schließlich enthält diese Folge auch etwas ungewollt Bonus-Material: Während der Live-Sendung entschied sich Skype zwei Mal, selbständig die Ton-Einstellungen zu verändern. Das führte dazu, dass plötzlich Alexander und Sebastian Sven nicht mehr hörten, die Live-Hörer nur noch Sven hörten, und für Sven alles normal erschien. Das klärte sich jeweils nach einigen Minuten. In der Aufnahme ist nun alles zu hören - und damit kommen die zeitsouveränen Podcast-Nachhörer in den Genuss einiger Minuten Material, das die Live-Zuhörer nicht mitbekommen hatten - inklusive einer Gesangseinlage von Alexander und Sebastian. Viel Spaß dabei!
10/19/2014 • 3 hours, 8 minutes, 45 seconds
PSYT017 Leichenbesitzanspruch
Nach dem Ableben von NSWF betätigten wir uns dieses Mal als universelle Leichenfledderer in angemessener Schöpfungshöhe: Erst bekamen kontroverse psychologische Studien ihr Fett weg, dann streiften wir auf den Wanderwegen der Wanderhure eigentumsrechtliche und -psychologische Fragen zu gefälschten Bildern, Sebastians Lurch- und Treppenmonopol, ägyptischen Mumien und blanker Eifersucht.
Zum Einstieg ging es anlässlich der umstrittenen Facebook-Studie, bei der angeblich die emotionalen Zustände Hunderttausender Nutzer manipuliert wurden, um Wissenschaftsethik. Warum hat sich wer bei der ominösen Studie unethisch verhalten oder gegen Regeln des Wissenschaftsbetriebs verstoßen? Und waren die Ergebnisse das wert? Welche Regeln gelten in der psychologischen Forschung, wie stehen unsere drei Psychologen dazu, und wie schneiden klassische psychologische Studien aus heutiger Sicht ab? Natürlich werden hierzu erwähnt der "Kleine Albert", den John Watson mit Angst konditionierte, das Milgram-Experiment zu Gehorsam und das Stanford-Prison-Experiment von Philip Zimbardo. Gestreift werden auch die relative Ethik von Wissenschaft vs. Technologie, Tierversuche und Presse-Ethik im Zusammenhang mit investigativem Journalismus.
Im zweiten Teil ging es um das Thema Eigentum. Hierzu hatten wir den Juristen und Richter am OLG Düsseldorf Ralf Neugebauer zu Gast, dessen täglich Brot Fragen um geistiges Eigentum sind. Was unterscheidet Besitz von Eigentum? Sind meine Tweets mein geistiges Eigentum? Ist ein Sklavenvertrag rechtlich bindend? Wie umfassend sind die Rechte von Künstlern, Star-Architekten und -Photographen an ihren Werken? Warum darf Sebastian gar nichts - weder seine Treppe so bauen, wie er will, noch die die hundertjährige Eiche in seinem Garten fällen, noch mit seiner Frau den "Haxilla-Podcast" produzieren? Aber zum Trost darf er sich aber falsche Hilfiger-T-Shirts aus dem Urlaub mitbringen - nur nicht zu viele. Wir entdeckten, warum Ralf kein Verfassungsrichter ist, aber Eigentum verpflichtet. Wem Tiere gehören und wem Leichen - je nachdem, wie alt sie sind. Abschließend streiften wir kulturelle Unterschiede im Verständnis von Eigentum, u.a. bei den Inuit.
In der letzten Stunde wurde es zum Eigentum dann wieder richtig psychologisch: Seit wann gibt es so etwas wie Eigentum und warum wohl? Unsere drei Psychologen diskutierten, wie sie zu Eifersucht und Polyamorie stehen. Warum mehr Geld nicht immer glücklicher macht (siehe Easterlin-Paradox). Warum mehr Auswahl nicht glücklicher macht (siehe Barry Schwartz). Wie wir Zufriedenheit synthetisieren, zum Beispiel wenn wir Monet-Drucke geschenkt bekommen (siehe Dan Gilbert). Und wie intuitiv Affen das Konzept von Geld verstehen. Wer mehr zum Thema lesen möchte, dem seien die Bücher von Dan Ariely und Sheena Iyengar empfohlen.
Im abschließenden Werbeblock wurden erwähnt: Sebastians neuer politischer Videocast "Die Krabitzen", Svens Dauerbrenner Viva Britannia (als Podcast und Buch), die Website zum kommenden Neuschwabenland-Buch, und die nächste Lesung am 3. September in Hamburg in den Studios, in denen Hoaxilla TV gedreht wird.
8/9/2014 • 2 hours, 58 minutes, 47 seconds
PSYT016 Multiples Risiko
War ja klar, dass es bei Themen wie Kernenergie und Gentechnik auch mal zu Kontroversen kommt, sogar bei unseren drei verträglichen Psychologen. Dieses Risiko war aber vorher absehbar und wurde angemessen gemanagt.
Zum Einstieg ging es erst einmal um dissoziative Zustände, eine Gruppe psychischer Störungen, die sich durch das Auseinanderdriften von Gedanken, Gefühlen, Erinnerungen oder Körperempfindungen vom selbst wahrgenommenen Ich auszeichnen. Können wir Erinnerungen an Traumata wirklich vollständig verdrängen, und plötzlich lässt ein einzelner Reiz (trigger) alles wieder hervorbrechen? Gibt es so etwas wie die Multiple Persönlichkeitsstörung (MPS) wirklich, in denen Menschen vollkommen unterschiedliche Persönlichkeiten nebeneinander "beherbergen", und wie unterscheidet sich das von der Dissoziativen Identitätsstörung (DIS)? Was ist der Zusammenhang mit Trance-Zuständen, wie sie durch Riten oder Drogen (siehe auch Folge 12) hervorgerufen werden können, wie zum Beispiel im Schamanismus? Was ist mit angenommener Besessenheit, wie bei Werwölfen oder den Wendigo-Mythen der atlantischen Indianervölker? Gibt es überhaupt so etwas wie kulturspezifische psychische Störungen? Und wie unterscheidet sich Dissoziation von Schizophrenie (siehe Folge 14)?
Im zweiten Teil ging es um das Thema Risiko. Hierzu hatten wir den Physiker und Unternehmensberater Dr. Holm Hümmler zu Gast, der Unternehmen bei der Einschätzung ihrer Risiken unterstützt. Was ist Risiko eigentlich, und wie unterscheidet sich das Verständnis des Begriffs in der Betriebswirtschaft und im Ingenieurwesen von unserem Alltagsverständnis? Warum sind wir Menschen so schlecht darin, Wahrscheinlichkeiten und Risiken einzuschätzen, und warum reagieren wir so schnell emotional? Wie beeinflussen unsere wahrgenommene Kontrolle, unsere Angst vor Verlusten, unser Vertrauen in Unternehmen, unsere Sorge um unsere Kinder, die Angst vor Künstlichem und Neuem, die Liebe zur Natur und die Medien unsere Risikowahrnehmung? Wir diskutierten kontrovers (aber freundlich) über unsere eigenen Ansichten zu Kernenergie und Gentechnik, über die vernachlässigten Krankheiten und die tödlichsten Tierarten. Wer mehr zum Thema lesen möchte, dem seien die Bücher von Gerd Gigerenzer und David Ropeik empfohlen.
5/25/2014 • 2 hours, 40 minutes, 45 seconds
PSYT015 Mandat zur Veränderung
Diesmal waren die drei Psychologen wieder unter sich. Ganz ohne Gast und offizielles Mandat wurde knapp drei Stunden lang zu den Themen Autismus und Veränderung diskutiert. Der Stream hielt trotz höherer Audioqualität - es läuft!
Anlässlich des Welttages des Autismus am 2. April haben wir ausführlich über diese tiefgreifende, angeborene Entwicklungsstörung gesprochen: Was ist frühklindlicher (Kanner-)Autismus, was ist Asperger-Syndrom, und warum macht es Sinn, diese Diagnosen als Teil eines Spektrums zu begreifen - wie es auch in den aktuellen Fassungen der diagnostischen Manuale geschieht? Was hat das ganze mit Intelligenz zu tun? Sind viele Autisten wirklich auch inselbegabt, so wie in den Filmen "Rain Man" oder "Das Mercury-Puzzle"? Inwieweit ist Asperger-Syndrom eine Modediagnose? Was sind die aktuellen Erkenntnisse zum Hintergrund der Störung und was sind Hilfsmöglichkeiten? In diesem Zusammenhang müssen wir (leider) auch auf die Mythen des Zusammenhangs zwischen Impfungen und Autismus eingehen (Stichwort Wakefield-Skandal) sowie sinnlose und gefährliche "Therapieansätze" wie die "Festhaltetherapie" und "Miracle Mineral Solution (MMS)".
Im zweiten Teil ging es um das Thema Veränderung. Warum jede Veränderung erst einmal Stress verursacht, und wir uns gegen sie wehren, wie wiederholte Veränderungen irgendwann zur Gewohnheit werden, und was das mit unserer Kontrollwahrnehmung zu tun hat. Gleichzeitig suchen wir Veränderung und Abwechslung, weil wir Monotonie ebensowenig aushalten können. Sven berichtete von der Bedeutung der Kommunikation in Veränderungsprozessen in Unternehmen, und wir haben die Themen Führung, Vertrauen und Teamgröße gestreift. Sebastian teilte seine Erfahrungen als junger Vater, und die Veränderung seiner Selbstwahrnehmung. Alexander sprach von seinem bewussten Arbeitsplatz- und Wohnortwechsel. Auch auf die Veränderungen des Psychologie-Studiums im Rahmen des Bologna-Prozesses sind wir eingegangen, wie die Grundlagen der Psychologie "in unserer Zeit" aufgeteilt wurden, und welchen Stellenwert dabei die Entwicklungspsychologie einnahm. Schließlich kamen William James und Richard Wiseman zum Wort, wie man mit dem "Als-ob-Prinzip" persönliche Veränderungen verankern kann. Da gibt sich dann jeder selbst das Mandat.
3/30/2014 • 2 hours, 43 minutes, 46 seconds
PSYT014 Geister im Netz
Das hat mal wieder Spaß gemacht: Drei Stunden mit drei Psychologen, zwei Gast-Beitragenden, einem neuen Jingle und ganz ohne Stream-Abriss. Viele haben live zugehört, und über 50 haben im Chat mitdiskutiert.
Sebastian musste sich kurz zu seinem "free bleeding"-Trauma Luft machen, dann war die erste Stunde sehr psychologisch geprägt vom Thema Schizophrenie: Warum das keine Persönlichkeitsspaltung ist, und wo das Missverständnis herkommt. Was eine typische Schizophrenie ausmacht und ihre jeweiligen Unterarten. Welche aktuellen Erkenntnisse es zu ihren Ursachen gibt, und warum Psychopharmaka zur Behandlung hier wirklich das Mittel der Wahl sind. Wir streiften schizophrene und nicht-schizophrene Verschwörungstheoretiker und natürlich "A Beautiful Mind" als Filmempfehlung.
Unser Hauptthema Soziale Netzwerke haben wir weniger theoretisch als praktisch und persönlich betrachtet: Wie gehen wir mit Twitter, Facebook, XING & Co. um, wie hat sich unser Verhalten verändert? Welchen Teil unserer Persönlichkeit präsentieren wir? Welche Reaktionen erwarten wir, provozieren wir, welche kommen, und wie gehen wir damit um? Und vor allem: Wie unterscheiden sich vermeintlich "virtuelle" Netzwerke von "physischen" Netzwerken - der persönlichen Begegnung?
Zwei pseudonyme Gäste tragen zu dieser Diskussion ihre eigenen Eindrücke und Erfahrungen bei.
Der Bulo ist Publizist, Journalist und Karikaturist. Ansonsten Sozial-Netzwerk-abstinent, nutzt er Twitter, um seine Werke an ein breiteres Publikum zu bringen. Heute erscheint sein Buch "Der Kai" mit Karikaturen von BILD-Chefredakteur Kai Diekmann, und hat sich anschließend mit Diekmann auf Twitter dazu ausgetauscht. Mit dem Bulo sprechen wir insbesondere auch über die Rolle Sozialer Netzwerke für Journalisten und Künstler.
Der kleine Keks arbeitet nicht nur in der Software-Entwicklung, sondern in ihrer Freizeit auch seit mehreren Jahren als Fotomodell. Sie veröffentlicht ihre Fotostrecken, zu denen auch Akte und Bondage-Strecken gehören, auf ihrer Homepage und einer eigenen Facebook-Seite. Mit ihr sprechen wir darüber, wie unterschiedlich Menschen Öffentliches, Privates und Intimes definieren, und wie sie Lebensbereiche im Netz entsprechend zu trennen versuchen. Natürlich geht es auch um die Reaktionen anderer auf ihre Fotos, und ihren Umgang mit diesen Reaktionen.
Nebenbei geht es wieder einmal um Sebastians feministische Ader, seine Duscherfahrungen mit Alexander, und um Alexanders sporadische intime Kontakte mit Sven. Was eben so Thema ist, wenn selbständige Twitter-Spammer aus der Gegend um Boskopp, Impact-fokussierte Energiekonzerndrohnen ohne festen Wohnsitz und hamburgische Verwaltungsangestellte in Bad Segeberg virtuell zusammentreffen: Netzwerken at its best.
2/1/2014 • 3 hours, 2 minutes, 9 seconds
PSYT013 Zeitsprünge
Das Universum mochte offenbar nicht, dass wir drei Psychologen uns mit dem Thema Zeit beschäftigt haben: die Live-Sendung war geplagt von technischen Problemen. Von diesen hat Alexander im Schnitt das Schlimmste bereinigt, und nun zeugen vor allem noch Piepser von den Stellen, an denen wir wieder neu angesetzt haben. Den einen oder anderen Gedankensprung bzw. Deja-vu-Erlebnisse bitten wir zu entschuldigen.
Den Einstieg machten wir diesmal mit dem Thema MPU, also der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung im Hinblick auf die individuelle Fahreignung, im Volksmund auch als "Idiotentest" bekannt. Wann muss man sich ihr unterziehen, welche Märchen gibt es darüber, wie läuft sie wirklich ab, und wie kann man sich darauf vorbereiten - all das erläuterte Sebastian, der seit vielen Jahren Unterstützung zur Vorbereitung auf die MPU anbietet.
Unser Hauptthema Zeit ist gefundenes Fressen für Psychologen, und vieles davon begleitet uns bereit seit dem Studium: Wie konstruiert unser Gehirn so etwas wie Gleichzeitigkeit? Wie unterscheidet sich die subjektive Zeitwahrnehmung? Wann verläuft Zeit scheinbar langsam oder schnell, und warum verändert sich unsere Zeitwahrnehmung mit zunehmenden Alter? Und was hat das alles mit Erinnerung zu tun?
Wir spekulieren darüber, wie sich die Zeitwahrnehmung und das Konzept von Zukunft im Laufe der Jahrhunderte wohl verändert hat. Wir diskutieren, warum Chronobiologie Wissenschaft ist und Biorythmen nicht. Wir entdecken, dass wir alle drei chronotypisch leichte Frühaufsteher sind. Wir verdammen die psychologischen Auswirkungen von Schichtarbeit. Wir besprechen den Sinn von Zeitzonen und den Unsinn der bevorstehenden Winterzeitumstellung - insbesondere im Hinblick auf eBay und Milchkühe.
Und bevor wir ganz dem streamtechnisch induzierten Wahnsinn anheim fallen, klären wir noch ganz kurz die Sache mit den scheinbar stehenbleibenden Sekundenzeigern auf.
10/22/2013 • 2 hours, 12 minutes, 17 seconds
PSYT012 Im Rausch der Evidenz
Nach langer Zeit sind wir drei Psychologen mal wieder ganz unter uns: Drei Stunden ohne Gast, nur mit Alexander, Sebastian und Sven. Dafür mit vielen Live-Zuhörern und -Chattern, mit denen wir ganz zwanglos aber vom Alkohol berauscht über Drogen diskutieren.
Zum Einstieg geht es zunächst um Zwangsstörungen: Was unterscheiden gedankenlose Angewohnheiten von Ritualen und Zwangshandlungen? Wie entstehen sie, und wie wird man sie los? Und vor allem auch: Warum ist Drogenabhängigkeit keine Zwangshandlung? Was hat es mit dem Ritzen auf sich? Warum legt Alexander sein Kissen manchmal bewusst mit der Naht nach oben aufs Bett? Und warum ist die Diskussion, ob ein Verhalten logisch oder rational ist, in der Psychologie oft müßig?
Im Hauptteil geht es um Drogen - explizit auch als Replik und Ergänzung zum Soziopod 30, der die psychologischen Aspekte nicht im Detail beleuchtet hatte. Wir sprechen viel über Gehirnchemie: wie Drogen wirken. Wie sie Toleranz und Abhängigkeit bewirken können. Was physiologische von psychologischer Abhängigkeit unterscheidet. Aber auch was Professor David Nutt so geforscht hat, und warum ihn das seinen Job gekostet hat. Und was Alkohol objektiv gefährlicher macht als LSD - über die vermeintliche Steigerung der eigenen Attraktivität hinaus.
Wie immer räumen wir beiläufig mit einigen Mythen auf: Dass Rattenexperimente gezeigt hätten, dass einmaliger Drogenkonsum abhängig macht. Dass Koffein schlecht und Teein gut ist. Dass "Lucy in the Sky with Diamonds" gezielt geschrieben wurde, um "LSD" zu buchstabieren. Oder dass eine drogenfreie Gesellschaft möglich oder erstrebenswert wäre.
Tatsächlich sprechen wir gegen Ende stärker über Drogenpolitik - in Europa, Holland, Portugal. Über das Autofahren unter Drogeneinfluss. Über die Möglichkeit eines "Drogenpasses". Und grundsätzlich über einen evidenzbasierten Umgang mit psychoaktiven Substanzen.
Diese Sendung wurde produziert mit freundlicher Unterstützung von (tschechischem) Budweiser, Wodka Red Bull, Paulaner Hellem und der schlimmsten Droge von allen: Häagen-Dasz Salted Caramel.
9/15/2013 • 2 hours, 57 minutes, 33 seconds
PSYT011 Individualistische Wanderhuren
Nach der technisch bedingten Pause sind wir drei Psychologen endlich wieder da, und legen gleich mit ein paar heißen Eisen los.
In der ersten Stunde bringt Alexander zunächst das Thema Verhütung und HIV auf, bevor es im psychologischen Teil um Angst geht: Was unterscheidet Angst von Furcht? Welchen Angststörungen unterscheidet man, und wie therapiert man sie? Was ist eine Panikattacke, und warum gibt es mehr davon, als viele wahr haben wollen? Und welche Phobien haben wir drei Psychos selbst?
Der Hauptteil der Sendung dreht sich um das Mittelalter. Wann war das überhaupt, vor allem aber, wie war das überhaupt - und warum haben wir einen so falschen und verklärten Blick auf diese Zeit?
Um das näher beleuchten zu können, haben wir uns als Experten den Archäologen Mirko Gutjahr eingeladen; einigen vielleicht bekannt als Der Buddler vom angegraben-Podcast. Dass Mirko weder Historiker noch Anthropologe noch Paläontologe ist, macht er uns nebenbei auch schnell klar.
Und beim Thema Mittelalter kann sich natürlich auch Kulturwissenschaftlerin Alexa gelegentlichen Zwischenrufen nicht enthalten.
So sprechen wir zeitweise zu fünft munter über den langen Tod der Dinosaurier, die Schnapsidee der Phantomzeit und die Unerträglichkeit der Wanderhure. Was war die Rolle der Frau im Mittelalter? Und der Sinn der Minne? Überhaupt, wie war das mit Sex und Religion? Wie schnell flossen Informationen in dieser Zeit? Und - die Kernfrage für einen Psychologen - gab es eigentlich so etwas wie Individualismus?
Und wie nach unserer Folge zu Rollenspielen nicht anders zu erwarten, kommen wir auch auf Märchen, Fantasy, (Live-)Rollenspiele und Reenactment zu sprechen. Ja, und auf die wunderbare Welt der Mittelaltermärkte. Viel Spaß mit unserem Reigen an Schalkerey!
7/15/2013 • 2 hours, 58 minutes, 17 seconds
PSYT010 PsychoKaraoke
Fast wäre unsere Folge zu Musik eine Folge ohne Musik geworden, aber dann hat Sebastian doch noch gesungen, und Sven hat ausgeholfen. Aber alles der Reihe nach.
Bei unserem psychologischen Einstiegsthema geht es diesmal um Diagnostik: Wie werden ordentliche Fragebögen und psychologische Tests entwickelt? Was sagen Intelligenztests eigentlich aus? Und wie gut macht sich ein Azubi-Test bei der Vorhersage des Berufserfolgs? Und weiß Alexander, wie viel Prozent einer Normalverteilung eine Standardabweichung um den Mittelwert herum liegen?
In den folgenden zwei Stunden widmen wir uns der Frage, wie Musik beim Menschen wohl entstanden ist, und welche soziale Funktion sie erfüllt. Warum nicht jede harte Musik mit Aggressionsabbau verbunden ist. Wo Musik helfen kann, und wann Musik nervig und ablenkend wird. Zu unserem Hauptthema Musik haben wir diskussionskräftige Unterstützung von Dr. Daniela Rudloff *. Daniela hat sich erst vor einigen Jahren entschieden, noch einmal Klavierspielen zu lernen, und beschäftigt sich seitdem privat und beruflich mit Musik und Musikpsychologie.
Wir erfahren, welche Musikerfahrungen und -vorlieben jeder einzelne unserer Psychologen so hat, und wer von ihnen lange Zeit als Alleinunterhalter durch Weltstädte wir Bad Salzuflen zog. Dass Bobby McFerrin mehr kann als "Dont't Worry Be Happy". Was Ohrwürmer und Mainstream ausmacht. Wie toll TV-Titelmusiken sind und dass Aufnahmetechnik unsere Musikwahrnehmung ruiniert hat. Und dass Musik Kinder weder intelligenter werden lässt (Mozarteffekt) noch Menschen in den Selbstmord treibt (Werthereffekt).
Die Musik-Einspieler beim Live-Stream haben leider nicht gleich funktioniert. Stattdessen hat Sebastian zwischendurch gesungen, und Sven hat die Werbeeinblendungen gefahren. Davon bekommt der geneigte Podcast-Hörer im Zusammenschnitt aber nicht viel mit.
[*] Zur Klarstellung: Daniela und Sven waren bereits vor der Sendung geschiedene Leute.
4/17/2013 • 2 hours, 41 minutes, 56 seconds
PSYT009 Bücherwürmer mit Streamabriss
Eine vollgepackte Sendung mit gleich fünf PsychologInnen: Die drei Männer auf der Couch bekommen Unterstützung von zwei Fachkolleginnen.
Die erste Stunde widmen wir uns auf vielfachen Hörerwunsch dem Thema Psychotherapie. Verhaltenstherapeutin Katrin Winkel erläutert, wie der Einstieg in eine Therapie abläuft, was man tun muss und erwarten kann, wie lange so etwas dauert, und was es bringt. Der Mangel an Therapieplätzen ist ebenso unser Thema wie die allseits bekannte Fähigkeit von uns Psychologen zum Gedankenlesen. Vor allem räumen wir mit Vorurteilen auf: Psychotherapie ist weder eine Mode noch etwas, dessen man sich schämen muss. Bei anhaltenden Schmerzen geht man ja auch zum Arzt.
Das Hauptthema der Sendung ist – rechtzeitig zur Leipziger Buchmesse – das weite Feld Bücher. Auch hier haben wir einen Gast mit an Bord: Psychologin und Roman-Autorin Diana Menschig (“Hüter der Worte”). Von ihr erfahren wir viel über das Schreiben, das Verlagswesen, aber auch zu Fantastik und deren Erforschung. Im weiteren sprechen wir auch über Leserlichkeit und Lesbarkeit. Serifen- und serifenlose Schriften. Kontext und Priming.
Wir machen zwei kleine Live-Experimente. Wir diskutieren, was Originalität ist, und erklären Sebastian, dass auch “Illuminatus!” nicht im luftleeren Raum entstand. Und wir verfluchen zunehmend den Live-Stream, der immer dann abbricht, wenn wir über die Illuminaten sprechen. Aber dank Alexanders Audio-Fu habt Ihr dennoch am Tag nach der Live-Aufnahme eine schöne und hoffentlich informative Podcast-Folge.
3/10/2013 • 3 hours, 30 seconds
PSYT008 Sex
Ausgerechnet in der Woche des Aufschreis geht es bei uns nicht um Sexismus, sondern ganz direkt um Sex. Und wer meint, dass Psychologen dazu nur Sigmund Freud einfällt: er wird in drei Stunden nur ein Mal erwähnt.
Wir sprechen stattdessen über die Spannungen zwischen biologischem Geschlecht, sexueller Identität und sexueller Orientierung. Transgender vs. Transvestiten. Warum Homosexualität eher männlich und Bisexualität eher weiblich ist. Über die guten und schlechten Seiten von Pornographie. Über sexuelle Attraktivität, Piercings, Tattoos und Intimrasur. Und über altgriechische Liebes-Begriffe.
Unsere Gast-Psychologin Lydia Benecke führt uns in die bunte Welt des BDSM ein, und gemeinsam räumen wir gehörig mit diversen Vorurteilen auf: Was ist “normal”? Und wo liegt die Grenze zwischen sexueller Vorliebe und sexueller Störung?
1/27/2013 • 2 hours, 55 minutes, 37 seconds
PSYT007 Jetzt wird's tierisch
Zurück aus dem Weltall, hinein in die heimische Stube zu Hund und Katze. In unserer letzten Sendung des Jahres dreht sich alles um Haustiere, unser Verhältnis zu Tieren im allgemeinen, und was wir uns gegenseitig so Gutes und Schlechtes tun.
Mit Tierschützerin und -rechtlerin Denise sprechen wir über Haus- und Massentierhaltung. Wir diskutieren Vegetarismus und Veganismus. Vor allem aber interessiert uns drei Psychologen, welche gesundheitlichen Effekte Haustiere nachweislich auf Menschen haben und welche nicht. Ob sich Haustiere und Halter ähnlich werden. Was Haustiere “verstehen”. Ob sie einen sechsten (oder siebten) Sinn besitzen. Was Hunde und Katzen nun wirklich unterscheidet. Und über berühmte Tiere in der Geschichte der Psychologie, von rechnenden Pferden bis hin zu abergläubischen Tauben.
12/22/2012 • 3 hours, 16 minutes, 51 seconds
PSYT006 Außerirdisch Menschliches
Unendliche Weiten. Raumschiff Enterprise hat Generationen geprägt. Viel wurde dazu geschrieben und analysiert, aber selten aus psychologischer Sicht. Wir haben das drei Stunden lang versucht. Wes Geistes Kind ist dieses fiktive Universum? Warum würden so viele gern in ihm leben? Und natürlich: Was sagen uns all diese Außerirdischen über uns Menschen, über unsere Qualitäten und Macken?
Wir sprechen unter anderem über die Suche nach der eigenen Identität. Die Suchtgefahr des Holodecks. Das perfekte Alter für Raumfahrer. Die natürliche Angst vor dem Beamen. Weibliche Vorbilder. VHS-Kassetten. Und die Frage, ob die Offiziere der Sternenflotte eigentlich privatversichert sind. Aber hört selbst…
Ein Hinweis: Zwischendurch hatten wir an einer Stelle technische Probleme. Und Sebastian hat gesungen. Also bitte nicht wundern, wenn Sven in der editierten Fassung zwei Mal zum Thema der Geschlechterrolle von Dax ansetzt…
10/10/2012 • 3 hours, 11 minutes, 27 seconds
PSYT005 Sexistische Rollenspielfetischisten
Spiele ohne Grenzen. In 180 Minuten gamen sich eure drei Lieblingspsychologen durch imaginierte Welten. Wann Kinder wie spielen wird ebenso geklärt wie die Frage ob Pokemons die neuen Stöcke aus dem Wald sind. Und warum Eltern ihre eigenen Fantasien den Kleinen oktroyieren. Und was oktroyieren heißt.
Unterstützung erfährt das kompetent-komische Trio durch die Hoaxmistress. Die macht öfter mal Live-Rollenspiele. Auch mit dem Hoaxmaster. Und Hunderten von Anderen. Auch im Wald. Hat aber weder was mit Sex noch Sexismus zu tun. Ebenso wie Minnesang.
Überraschend: niemand stirbt wirklich bei Live-Rollenspielen. Oder Ego-Shootern. Und kaum ein Ego-Shooter wird zum Real-Life-Killer. Ebensowenig wie Pokemonspieler zu Pikachu werden. Trotzdem kann ein Spiel der Weiterentwicklung der Persönlichkeit dienen.
Zahnbürsten, Luftballons und totale Überwachung werden unter dem Stichwort „gamification“ zusammengefasst.
Eine verspielte Sendung, und endlich mit einer eigenen, ordentlichen Intro-Musik – aber hört doch selbst!
8/28/2012 • 2 hours, 50 minutes, 44 seconds
PSYT004 Arnold Schwarzenegger
Unglaublich aber wahr: Auch zum Thema “Arnold Schwarzenegger” können drei Psychologen drei Stunden abwechslungsreich füllen. Warum sind “Terminator” und “Predator” so bedeutend und so erfolgreich? Was erzählt uns “Total Recall” zu menschlicher Identität und Erinnerung? Psychopharmaka, Gehirnwäsche, Kalter Krieg und die Macht der Maschinen sind ebenso Thema wie Lou Ferrigno, fremdgehende Gouverneure und einsame Psychologen. Nach diesem Podcast werdet Ihr “die Steirische Eiche” und seine Filme sicher in neuem Licht sehen.
7/26/2012 • 3 hours, 47 seconds
PSYT003 Achillesferse Fußball
In der ersten Psychotalk-Folge mit einem gewählten Hauptthema widmen sich unsere drei Psychologen passend zur Europameisterschaft dem Fußball. Und dem Sex. Von plötzlichem Nationalstolz ist ebenso die Rede wie von Hooligans und Massenpsychologie, von der Angst des Torhüters vor dem Elfmeter oder allgemein des Sportlers vor dem Versagen, von Frauenfußball, von Homosexualität in einer vermeintlichen Männerdomäne, und einigem mehr.
Der neue Intro-Ansatz ist hier eine musikuntermalte Zitatensammlung. Aber auch die wird sich sicher nicht lange halten...
6/18/2012 • 2 hours, 9 minutes, 53 seconds
PSYT002 Bandbreitenminderbemittelte
Die erste veröffentlichte Folge des Psychotalks. Ursprünglich als reines Live-Ereignis gedacht, haben zähe Verhandlungen und die Androhung der Veröffentlichung von Nacktbildern dazu geführt, dass das zweite Internet-Gespräch der drei Diplom-Psychologen @AlexHoaxmaster, Sebastian Bartoschek (@illuminatus23) und @SvenRudloff der Nachwelt als Podcast erhalten bleibt.
Dieser ungeplanten Sendung ohne Hauptthema merkt gut an, wie die drei Protagonisten zusammengefunden haben: Im Kessel Buntes geht es unter anderem um die Weltskeptikerkonferenz in Berlin, die Atheismuskonferenz in Köln, öffentlich-rechtliche und private Medien, Psychologie und Parapsychologie, und vieles mehr. Und die Intro-Musik erinnert passenderweise doch stark an einen gewissen skeptischen Podcast...