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Das Gespräch

German, Social, 1 season, 92 episodes, 3 days, 3 hours, 50 minutes
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Reden mit einem Menschen. Eine knappe Stunde lang. Eine Zumutung? Im Gegenteil: es ist die pure Verführung zum Zuhören.
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Andreas Weber - Provozierende Lebendigkeit

Wie können wir aufhören, unsere Erde wegzukonsumieren? Darüber denkt der Philosoph und Biologe Andreas Weber nach. Für ihn ist dabei die „Lebendigkeit“ am wichtigsten. Er will die Idee einer menschlichen Teilhabe an der Welt stark machen, eine beseelte Natur denken, Tiere und Pflanzen als eigene Subjekte mit eigenen Rechten. Ganz praktisch heißt das zum Beispiel: sich mit einem Baum anfreunden. Ist so eine Kritik an unserer technischen Rationalität rückwärtsgewandt? Ist sie esoterisch? Oder brauchen wir solch ein Denken, so eine provozierende Lebendigkeit, um eine Zukunft zu haben?
2/4/202447 minutes, 1 second
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Henrike Naumann - Kunst in konfliktreichen Zeiten

Die deutsche Geschichte ist schon lange ein Thema der Künstlerin Henrike Naumann – insbesondere der Aspekt der Radikalisierung nach rechts. Bekannt geworden ist sie mit raumfüllenden Möbelinstallationen. Etwa der Einrichtung von Jugendzimmern, wie sie das rechtsterroristische NSU-Trio bewohnt hat. Aufgewachsen ist Henrike Naumann in den 1980er/90er Jahren in Zwickau. Sie hat die Möbelkultur der DDR und der folgenden 90er Jahre untersucht, aber auch das Wohnen im Nationalsozialismus. Seit 2021 hat sie mehrfach in der Ukraine gearbeitet. Zuletzt im Rahmen der Kyiv Biennale. Sie sucht den Perspektivwechsel und fragt nun nach der Rolle der Kunst in Zeiten des Krieges.
1/28/202453 minutes, 51 seconds
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Anna Havemann - Mitmischen durch Kunst

Es war eine Sache von wenigen Tagen, in denen die Kunsthistorikerin Anna Havemann entschied, die Leitung des Ausstellungshaus für Gegenwartskunst "Haus Kunst Mitte" zu übernehmen. Der ihr bis dahin kaum bekannte Maler und Gründer des Hauses, Manfred Bartling, lag im Sterben und wollte sein Lebenswerk in gute Hände geben. Sie griff zu, weil sie die Chance sah, auf diesem Weg im Berliner Ausstellungsgeschehen mitzumischen. Sie wollte Zeichen setzen, in Richtung feministische Kunst. Ein Thema, das sie begleitet, seit sie in New York Anfang der 90iger Jahre studierte. Anne Havermann erzählt aber auch über ihren berühmten Großvater Robert Havemann, ihr Kindheit und Jugend in der DDR, Leben in NY und Hongkong und die Herkulesaufgabe einen Ausstellungsort in Berlin zu etablieren.
1/21/202450 minutes, 32 seconds
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Gohdar Alkaidy - Völkermord an den Jesiden nicht vergessen

Das die Verfolgung und Ermordung tausender Jesiden durch die Terrormiliz IS vom Bundestag als Völkermord anerkannt wurde, ist Verdienst von Gohdar Alkaidy. Der Deutsch-Jeside hatte die Resolution einst selbst in den Petitionsausschuss des Bundestages eingebracht. 1986 in Mossul geboren ist der Dolmetscher und Islamwissenschaftler mit seinen Eltern 1995 wegen des wachsenden Islamismus im Irak nach Deutschland emigriert. Mit Entsetzen verfolgte Alkaidy, wie Anhänger der Terrormiliz IS im August 2014 tausende Jesiden brutal ermordeten oder versklavten. Wenige Monate später gründete er in Berlin die „Stelle für Jesidische Angelegenheiten“. Sie setzt sich für die Belange der ethnoreligiösen Gruppe in Deutschland und eine juristische Aufarbeitung des Völkermords ein. Dass ein Jahr nach dem Beschluss des Bundestages wieder Jesiden in den Irak abgeschoben werden, kann er nicht verstehen.
1/14/202447 minutes, 21 seconds
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Elke Naters - Leben lernen mit Leere und Liebe

Was macht eine Frau, die den Mann fürs Leben gefunden hat, wenn der dann aber viel zu früh stirbt? Elke Naters hat fast drei Jahre dafür gebraucht, wieder so etwas wie Boden unter den Füßen zu finden. In „Alles ist gut, bis es das dann nicht mehr ist“ erzählt sie über das Leben mit und ohne ihren Partner Sven Lager. Elke Naters und Sven Lager, das war so etwas wie das Power Couple der deutschen Pop-Literatur. Die beiden suchten immer wieder neue Herausforderungen und Lebensorte, fanden dabei den Glauben, das Leben mit Geflüchteten und vor allem: die Liebe, auch über den Tod hinaus.
1/7/202450 minutes, 18 seconds
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Katarzyna Wielga-Skolimowska - Kulturmanagerin

Seit genau einem Jahr steht die deutsch-polnische Kulturmanagerin und Kuratorin Katarzyna Wielga-Skolimowska an der Spitze der Kulturstiftung des Bundes. Die internationale Zusammenarbeit von Kulturinstitutionen ist ihr besonders wichtig. Sie knüpft damit an berufliche Stationen in Tel Aviv, Berlin und Riad an. Als Direktorin des Polnischen Instituts in Berlin bekam sie den Druck der jüngst abgewählten rechtsnationalen PiS-Regierung zu spüren und wurde geschasst. Weil Rechtspopulisten mehr und mehr Einfluss auf Kulturinstitutionen nehmen, fordert Wielga-Skolimowska mehr Resilienz und Engagement für die Kunstfreiheit. Sie selbst geht mit gutem Beispiel voran.
1/1/202449 minutes, 15 seconds
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Claudia Hamm - Übersetzerin

Zu Weihnachten werden gerne Bücher verschenkt. In Deutschland besonders viele Übersetztungen. Die haben wir unter anderem Claudia Hamm zu verdanken. Ihr Weg zum Literaturübersetzen war ungewöhnlich. Sie hat in Frankreich, Mexiko und Chile gelebt, hat Essays und Theatertexte geschrieben, an Theatern in Italien, Frankreich und Deutschland Stücke inszeniert und dann kam irgendwann das Übersetzen dazu. Zu den vielen Erfahrungen von Claudia Hamm gehört auch eine Kindheit in der DDR. 1983 musste ihre Familie in wenigen Stunden „rübermachen“ in den Westen, und sie sagt über ihre Arbeit heute: „Vierzig Jahre später mache ich immer noch rüber. Jetzt mit Texten, die nicht meine eigenen sind.“
12/24/202347 minutes, 54 seconds
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Christel Neudeck – Nicht tatenlos zusehen!

Als Christel und Rupert Neudeck 1979 die Bilder vietnamesischer Bootsflüchtlinge im Fernsehen sahen, war sich das Ehepaar einig: "Wir müssen etwas tun!" Sie charterten jenen Frachter, der über 11.000 Menschen im chinesischen Meer rettete, und dessen Name bis heute ein Symbol für humanitäre Hilfe ist: die "Cap Anamur". Während er die Kontakte zu Medien und Politikern organisierte, koordinierte sie die Einsätze der Freiwilligen und die Verwaltung der Spendengelder. Im Jahr 2003 entstand im Wohnzimmer der Neudecks eine weitere Hilfsorganisation, die "Grünhelme": Junge Handwerker sollen durch ihre Einsätze in Kriegs- und Krisengebieten zeigen, wie wichtig gemeinsame Arbeit für das Zusammenleben ist.
12/17/202348 minutes, 14 seconds
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Ute und Sappho Wohlgemuth: Das Ratibor Theater

Seit inzwischen 46 Jahren gibt es das Ratibor Theater. Gegründet als Theaterkollektiv, umgezogen in ein besetztes Haus in SO36. Dort konnte es Dank der "sicheren" Räumlichkeiten auch das Sterben der freien Berliner Theaterszene der 90iger Jahre überstehen. Bis heute wird das Ratibor Theater geleitet von den Mitgründerinnen, inzwischen von der nächsten Generation, die quasi im Zuschauerraum aufgewachsen ist.
12/10/202349 minutes, 7 seconds
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Bernd Boßmann - Schwulenaktivist

Wie viele Menschen die Infektionskrankheit Aids in den 1980er und 90er Jahren das Leben gekostet hat, ist den meisten Menschen heute kaum noch bewusst. Bernd Boßmann schon. Er versteht sich als Schwulenaktivist und ist darüber notgedrungen zum Experten für den Tod genauso wie für die Pflege geworden. 1987 gründete er den ersten Berliner Pflegedienst für an Aids erkrankte Menschen. Auch als Aids seinen absoluten Schrecken verloren hatte, blieb Boßmann dem Tod verbunden: er richtete auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof ein Café ein und engagierte sich für sogenannte Sternenkinder: stillgeborene Kinder, denen lange ein Begräbnis verweigert wurde. Ein Gespräch übers Leben und darüber, warum auch Auftritte als Drag-Künstlerin ein Protest gegen das Sterben sein können.
12/3/202349 minutes, 45 seconds
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Nasan Tur - Warum töten Menschen?

Die Themen Machtausübung und Gewalt ziehen sich durch das Werk des Berliner Konzeptkünstlers Nasan Tur. Erlebnisse von Polizeigewalt bei den Gezi-Protesten in Istanbul sind der Ausgangspunkt seines aktuellen Projektes ‚Hunted’. In der Berlinischen Galerie drappiert Nasan Tur tote, präparierte Tiere auf dem Boden – einen Rotfuchs, einen Steppenadler, ein Rehkitz, ein Wildschwein. In einer hohen Halle dahinter hängen große Schattenfiguren. Tur hat mit seinen Händen Tierköpfe geformt und diese mit schwarzer Kohle nachgezeichnet. Kontextualisiert wird die Arbeit durch ein Video. Anonymisierte Interviews mit Jägerinnen und Jägern geben tiefe Einblicke zur Frage, warum Menschen töten, was sie dabei wahrnehmen und empfinden: „Jagdfieber“, „Beutemachen“, „Blutrausch“.
11/26/202349 minutes, 50 seconds
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Eva Menasse

Die österreichische Berlinerin Eva Menasse reißt ihre Goschen auf, wenn sie für die Meinungsfreiheit streitet, wenn sie sich für verfolgte Schriftsteller einsetzt oder gegen ideologische Enge. Sie macht das als Sprecherin der Schriftstellervereinigung PEN Berlin, vor allem aber mit ihren Texten, scharfsinnigen, persönlichen und humorvollen Interventionen. Gerade hat sie sich in ihrem neuen Buch den katastrophalen Zustand der Debatte in der Digitalmoderne vorgenommen. Eva Menasses jüdischer Vater musste 1938 als Achtjähriger aus Österreich nach England fliehen. Seine Geschichte wollte in Österreich niemand hören, dafür erzählt sie Eva Menasse, in ihrem Roman „Vienna“ zum Beispiel. Sie versteht sie als Auftrag ihre Meinung zu sagen, für Menschlichkeit einzustehen.
11/19/202349 minutes, 31 seconds
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Knut Kucznik - Brandenburger Schäfer

In Deutschland wird heftig über den Umgang mit dem Wolf diskutiert, der auch in Brandenburg wieder heimisch geworden ist. Knut Kucznik hält die Debatten für übertrieben. Warum redet niemand über die Grashüpfer und Lärchen, die beim Mähen geschreddert werden, wendet der Schäfermeister aus Altlandsberg ein. Seine 800 Schafe leisten einen aktiven Beitrag zum Naturschutz, weil sie keine Insekten oder Vögel vernichten, sondern nur Gras fressen und den Boden dabei düngen. Zu seinem Beruf gekommen ist Kucznik, weil er sich in der DDR nicht anpassen wollte. Statt die Parolen von Partei und Funktionären nachzureden, fand er Freiheit und Frieden bei seinen Schafen. Die Verantwortung für seine Herden hat bei ihm noch heute höchste Priorität.
11/5/202347 minutes, 31 seconds
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Mustafa Inal - Lehrer sein ist nicht nur unterrichten

„Lehrer sein ist nicht nur unterrichten“, so erlebte ein Schüler seinen Berufsschullehrer Mustafa Inal und schlug ihn deshalb zusammen mit Mitschülern für den „Deutschen Lehrerpreis“ vor. Die Jury war überzeugt und Mustafa Inal wurde 2013 ausgezeichnet. Er ist auch deshalb stolz darauf, weil er sich als Lehrer aus einem türkischen Elternhaus als Brückenbauer und Vorbild für kulturelle Vielfalt sieht. Dafür braucht es aber viele MitstreiterInnen, deshalb hat er das „Bundesnetzwerk Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte“ mitgegründet. Wie das Netzwerk junge und alte KollegInnen unterstützt, darum geht es im Gespräch mit Katrin Heise, genauso wie um den Alltag eines Berufschullehrers in Zeiten tausender unbesetzter Lehrstellen.
10/22/202346 minutes, 56 seconds
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Helgard Haug - Zwischen Sinnlichkeit und Sinn

Die Regisseurin und Autorin Helgard Haug ist berühmt geworden mit dem Theaterkollektiv Rimini Protokoll. Gemeinsam mit ihren beiden Mitstreitern hat sie eine vielfach ausgezeichnete, neue Form des Theaters erfunden: dokumentarisch, vielstimmiges und sinnliches Theater. Vor kurzem hat Helgard Haug einen überraschend persönlichen Stoff auf die Bühne gebracht, den sie jetzt auch in ihrem ersten Roman verarbeitet hat. Sie erzählt darin vom unbegreiflichen Verschwinden ihres Vaters, vom Verschwinden seiner Erinnerungen, seiner Klarheit und seines Witzes durch eine Demenz.
10/15/202349 minutes, 40 seconds
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Achim Gruber - Herz für geschundene Tiere

Immer mehr Menschen sehen in Hund oder Katze mehr als nur ein Tier. Sie bieten Nähe, Zuneigung, emotionale Wärme. Allerdings sind Haustiere zunehmend Teil des persönlichen Lifestyles: Es soll dann eben nicht einfach ein Hund sein, sondern ein Mops oder eine Französische Bulldogge, keine x-beliebige Katze, sondern eine Perserkatze mit extremer Stupsnase. Genau da mischt sich Achim Gruber ein. Er leitet das Institut für Tierpathologie an der Freien Universität Berlin. Auf seinem Seziertisch landen dann die Tiere, die ihre besonderen Rassemerkmale mit eingeschränkter Gesundheit und frühem Tod bezahlen. Aus diesem Grund kämpft der Tiermediziner für neue Schwerpunkte in der Haustierzucht.
10/8/202351 minutes, 25 seconds
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Peter Wensierski - Nachforschungen über das Paradies

Der Journalist Peter Wensierski ist durch seine Recherchen über das Schicksal der Heimkinder in der Bundesrepublik bekannt. Sein Buch „Schläge im Namen des Herren“ führte 2008 zur Gründung des Runden Tisches Heimerziehung und schließlich zur Entschädigung der betroffenen Kinder und Jugendlichen. Begonnen hat seine Karriere allerdings in Ostdeutschland. Seit 1979 war er für den Evangelischen Pressedienst als Reisekorrespondent in der DDR tätig und berichtete von dort über Jugendliche, die gegen den SED-Staat aufbegehrten. So wie Matthias Domaschk, der 1982 unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Jetzt hat eri den Fall noch einmal aufgegriffen, umfangreich recherchiert und daraus ein Buch gemacht: „Jena Paradies. Die letzte Reise des Matthias Domaschk". Ein Gespräch über die DDR, oppositionelle Jugendliche, den Osten und den Westen.
10/3/202349 minutes, 54 seconds
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Iris Laufenberg - Zeitgenössisches in hoher Frequenz

Gerade hat Iris Laufenberg als neue Intendantin des Deutschen Theaters Berlin ihre erste Spielzeit eröffnet. Pünktlich vor der ersten Premiere wurde das Haus von der KritikerInnen-Jury der Zeitschrift „Theater heute“ zum Theater des Jahres gekürt. Das ist zwar noch der Intendanz von Ulrich Khuon zuzuschreiben, aber natürlich eine großartige Startrampe. Iris Laufenberg war zuletzt Intendantin des Schauspielhauses Graz und stellt sich nun einer neuen Jobbeschreibung. „Sie ist politischer Natur und könnte lauten: Wer hier Theater macht, soll über einen Ort und eine Stadt hinaus, für viele, in Kontexten und Zusammenhängen über Fragen von Nation, Europa, Welt, Individuum, Gesellschaft, Menschheit nachdenken.“ (I.L.)
10/1/202348 minutes, 13 seconds
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Anja Reich - Da habe ich auch an Selbstmord gedacht

Wie kann man Abschied nehmen von einem Menschen, der sich das Leben genommen hat? Wie umgehen mit all den Fragen und Schuldgefühlen nach so einem Tod? Die Berliner Journalistin Anja Reich schreibt darüber in ihrem neuen Buch „Simone“. Sie beschreibt ihre enge Freundin Simone als "das coolste Mädchen in Berlin-Lichtenberg“ und als „Diva im DDR-Plattenbauviertel“. Als die Mauer fiel, war Simone 20 Jahre alt, sie schien wie gemacht für die neue Freiheit. Sieben Jahre später war sie tot. Anja Reich fragt sich, ob ihre Freundin am Erbe des Sozialismus zerbrochen ist oder an den Zumutungen des Kapitalismus. Und sie hört bei ihren Gesprächen über Simone und die Umbrüche im Osten immer wieder diesen Satz: „Da habe ich auch an Selbstmord gedacht.“
9/24/202348 minutes, 7 seconds
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Dascha Dauenhauer - Filmkomponistin

Als die Filmbilder laufen lernten, hatten sie noch keinen Ton und damit auch keine Emotionen, kein Gefühl. Deswegen waren auch die Stummfilme nicht stumm, sondern hatten Musik. Erst das Klavier, dann die Kinoorgel – seit der Erfindung des Tonfilms sind der Filmmusik keine Grenzen mehr gesetzt. Ohne Musik kommt so gut wie kein Film aus. Wer diese Musik komponiert, das interessiert, bis auf eine Handvoll Stars, meist nur besondere Fans. Dascha Dauenhauer ist Filmkomponistin. Geboren in Moskau, lebt sie seit ihrer Schulzeit in Berlin. Ihre musikalische Stimme ist eigen, sucht den unerwarteten Klang und steht doch ganz im Dienst der Bilder. Für die Musik zu Burhan Qurbanis "Berlin Alexanderplatz" gewann sie 2020 den Deutschen Filmpreis und den European Film Award, ihr aktueller Film "Golda", ein Porträt der israelischen Ministerpräsidentin Golda Meir, ist gerade in den USA gestartet.
9/17/202350 minutes, 18 seconds
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Einsatzveteran Andreas Eggert: Krieg im Kopf

"Hol dir Hilfe, oder ich bin mit den Kindern weg“. Als Andreas Eggert 2013 zu einem neuen Einsatz mit der Bundeswehr nach Afghanistan flog, gab ihm seine Frau diese Worte mit auf den Weg. Wenig später wurde bei ihm eine Posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert. Viele Jahre hat er gebraucht, um die Krankheit in den Griff zu bekommen. Seitdem engagiert er sich im Bund Deutscher EinsatzVeteranen e.V. für die Belange kriegsgeschädigter Soldaten. Dabei spielen für ihn auch die „Invictus Games“ eine große Rolle: Das internationale Sportfestival, bei dem körperlich und seelisch verwundete Soldaten aus aller Welt gegeneinander antreten, findet in diesem Jahr zum ersten Mal in Deutschland statt: vom 9. bis 16. September in Düsseldorf.
9/10/202346 minutes, 36 seconds
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Michael Synowzik: Flucht aus Ost-Berlin mit 13 Jahren

Micha schreibt digitale Kurznachrichten: Der 13-Jährige schwärmt darin vom Pionierlager, von Lagerfeuern und Nachtwanderungen. Am 13. August 1961 werden jedoch alle Aktivitäten abgebrochen und Micha und die anderen Jugendlichen nach Hause geschickt. Seine Kurzmitteilungen versetzen uns ins Jahr 1961 und lassen uns daran teilhaben, was ein Ostberliner Junge erlebte und durchlitt. Erzählt wird das wahre Schicksal von Michael Synowzik, der mit seinem Vater aus der DDR floh. Mit diesem digitalen Projekt der Stiftung Berliner Mauer sollen Jugendliche erleben können, wie sich die Geschehnisse 1961 auf das Leben ausgewirkt haben. Im Gespräch mit Katrin Heise erzählt Michael Synowzik, wie sein Leben nach der Flucht weiterging, warum er sich als Zeitzeuge engagiert und mit welchen Gefühlen er jetzt seinem jungen "Ich" begegnet.
9/3/202347 minutes, 42 seconds
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"Was fühlen Sie jetzt?" Die Fotografin Bettina Flitner

Im Dialog mit ihrem Gegenüber lotet Flitner die Grenzen aus. So entstehen Portraits voller Würde und Selbstbewusstsein, Individualität und manchmal auch Komik. Diese Mischung zeichnet auch ihr zuletzt erschienenes Buch aus: "Meine Schwester". Darin befreit sich Bettina Flitner von einem großen Lebensschmerz, ausgelöst durch die Suizide ihrer Schwester und ihrer Mutter. Sollten Sie von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, suchen Sie sich bitte umgehend Hilfe. Bei der Telefonseelsorge finden Sie rund um die Uhr Ansprechpartner: 0800 /1110111.
8/27/202346 minutes, 49 seconds
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Sarah Vecera - Kirche ist kein Safe Space

In vielen christlichen Kirchen hängt mindestens ein Gemälde, oft geerbt aus dem vorletzten Jahrhundert, auf dem Jesus Christus als guter Hirte zu sehen ist: langer Mantel, Stab, umgeben von Schäfchen, eins hält er im Arm. Und immer hat der Jesus auf diesen Bildern wallende hellbraune Haare und blütenweiße Haut. Mit der Realität des Mannes Jesus aus Nazareth hat das wenig zu tun, den würde man heute als PoC bezeichnen, als Person of Color. Die Theologin und Pädagogin Sarah Vecera stellt die Frage: Warum ist das so? Wie ist Jesus weiß geworden? Sie hat die Erfahrung gemacht, dass Kirchen bis heute von einem Rassismus geprägt sind, den die vielen Engagierten dort, vor lauter gutem Willen, gar nicht wahrnehmen. Aber für PoC wie Sarah Vecera ist die Kirche kein Safe Space. Sie will das ändern. Eine Wiederholung vom 18.5.2023
8/20/202347 minutes, 37 seconds
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Dirk Oschmann – Neue Ost-West-Debatte

"Die Ossis sind entweder Kommunisten oder Faschisten." Das Zitat von Springer-Chef Mathias Döpfner hat im Frühjahr in Deutschland viel Aufsehen erregt. Den Leipziger Germanistikprofessor Dirk Oschmann hat das nicht erstaunt. Döpfner spitzte zu, was viele im Westen denken. Denn nicht nur in den Medien, sondern auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen sind Leitungspositionen fast alle von "Wessis" besetzt – und sie bestimmen das Bild "des Ostens". Darüber hat Dirk Oschmann ein Buch geschrieben, das für heftige Diskussionen sorgt: "Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung." Der gebürtige Thüringer hat es satt, dass die deutsche Geschichte – vor allem auch die ostdeutsche – immer nur aus der Perspektive des Westens erzählt wird. Wiederholung vom 1.5.2023
8/13/202347 minutes, 58 seconds
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Benedikt Bösel - Vom Banker zum Bauern

Als Benedikt Bösel 1992 das erste Mal nach Alt Madlitz kam, war er acht Jahre alt. Mit seinen Eltern verbrachte er fast alle Ferien auf dem Familiengut im Osten Brandenburgs, das sein Stief-Großvater nach dem Mauerfall zurückgekauft hatte. Sein Lebensmittelpunkt allerdings blieb die Stadt. Er wuchs in München auf, studierte Wirtschaftsmathematik in Großbritannien und arbeitete als Investmentbanker. Doch die Finanzkrise machte ihm deutlich, auf welch wackligen Beinen die Branche steht und er beschloss, etwas „Bodenständigeres“ zu tun. Nach einem Aufbaustudium Agrarökonomie übernahm er 2016 den Hof in Alt Madlitz. Statt mit immer mehr Kunstdünger versucht er, die ausgelaugten Böden durch eine Mischung von Land-, Forst-, und Tierwirtschaft wieder fruchtbarer zu machen. Wiederholung vom 2.4.2023
8/6/202347 minutes, 26 seconds
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Der Historiker Frank Vorpahl: Schliemann, Cook und Welterkunder

Der Berliner Historiker Frank Vorpahl dreht unsere Perspektive um. In seinem neuen Buch macht er uns klar, dass die europäischen "Entdeckungen" im pazifischen Inselreich ohne die Hilfe von indigenen Navigatoren und Beratern kaum möglich gewesen wären. Als "großer Entdecker" der Südseeinseln wird der britische Kapitän James Cook gefeiert, schon seit 250 Jahren. Frank Vorpahl erzählt in seinem Buch "Aufbruch im Licht der Sterne" von den Menschen, ohne die James Cook kaum zu so einer legendären Figur geworden wäre. Vor allem der Hohepriester Tupaia aus Tahiti ragt da hervor. Er konnte anhand der Sterne von Insel zu Insel im riesigen Pazifik zu navigieren. Seine ungeheuren geographischen Kenntnisse von dieser Wasserwelt sind bis heute kaum zu begreifen.
7/30/202342 minutes, 44 seconds
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Meryam Schouler-Ocak - Sprache für die Seele finden

Psychotherapie in einer Fremdsprache ist schwierig: So viel läuft übers Reden und über das Finden der richtigen und wirksamen Worte fürs Seelenleben. Die Bedürfnisse von Menschen mit einer Migrationsgeschichte haben die mit überwältigender Mehrheit deutschsprachigen Beraterinnen und Berater lange außer Acht gelassen. Meryam Schouler-Ocak ist Professorin für interkulturelle Psychiatrie an der Berliner Charité und möchte genau das ändern. Die Oberärztin leitet die psychiatrischen Tagesklinik, das Berliner Bündnis gegen Depression und forscht speziell zur Situation von Geflüchteten und Migrant*innen: damit mentale Gesundheit wirklich für alle erreichbar ist. Wiederholung vom 26.3.2023
7/23/202348 minutes, 31 seconds
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Richard C. Schneider - Die tiefen Wurzeln des Israel Konflikts

Die massiven Proteste gegen die geplante Justizreform in Israel gehen weiter und erreichen immer breitere Teile der Gesellschaft. Und auch der Konflikt mit den Palästinensern eskaliert im Westjordanland und in Israel selbst. Der derzeitige israelische Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, ein bekennender und verurteilter Rechtsextremist, fordert immer massivere Polizeieinsätze nach arabischen Terroranschlägen. Richard C. Schneider pendelt zwischen Tel Aviv und München. Neun Jahre lang war er Leiter des ARD-Büros in Tel Aviv. In seinem Buch "Die Sache mit Israel - Fünf Fragen zu einem komplizierten Land" erklärt er die Wurzeln vieler Probleme.
7/16/202350 minutes, 27 seconds
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Sabrina Hölzer - Fülle und Vergänglichkeit

Wie ein roter Faden ziehen sich die Themen "Fülle und Vergänglichkeit" durch die Arbeiten der Berliner Regisseurin Sabrina Hölzer. Sie hat Musikwissenschaft, Philosophie und Germanistik studiert – dazu eine Ausbildung in Atemtherapie. Das Blumenpressen hat sie sich in ihrem Brandenburger Refugium selbst beigebracht. Klangräume, Atembewegung, Blüten von Mohn und Hortensien – Sabrina Hölzer untersucht das Kommen und Gehen. In der musikalischen Arbeit versucht sie mit neuen Ideen, die Wahrnehmung des Publikums zu sensibilisieren. Legendär ist ihr Konzertformat in absoluter Dunkelheit.
7/2/202349 minutes, 38 seconds
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Esra Küçük – Immer neue Wege gehen

Esra Küçük hat sich nie vor großen Aufgaben gefürchtet. Ob es das deutsch-französische Doppeldiplom an der Uni war, das Stipendium in Stanford oder 2011 die Gründung der Denkfabrik "Junge Islam Konferenz", mit der sie den von Thilo Sarrazin verbreiteten Vorurteilen und Klischees etwas entgegensetzte. Motor ihres frühen Engagements war der Kampf für Chancengleichheit in Deutschland. Inzwischen leitet sie die Allianz-Foundation. Da sie selbst Tochter von Migranten ist, weiß sie, dass der Weg erstritten werden muss. Über all das spricht sie im Gespräch mit Katrin Heise.
6/25/202345 minutes, 39 seconds
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Frank Ebert - DDR Opposition und Diktaturaufarbeitung

Frank Ebert war gerade erwachsen, als das Land, in dem er 1970 geboren wurde, seinem Ende entgegen ging. Daran hat er selbst keinen geringen Anteil. Er ist Bürgerrechtler, DDR-Oppositioneller, hat in der Umwelt-Bibliothek in Berlin gearbeitet, sich an den Protesten gegen den Wahlbetrug 1989 beteiligt, wurde mehrfach verhaftet. Er organisierte Mahnwachen, besetzte die Stasizentrale, baute das Archiv der DDR-Opposition auf, dass später in die Robert-Havemann-Gesellschaft überführt wurde. Seit März ist Frank Ebert Berliner Beauftragter für die Aufarbeitung der SED-Diktatur. Ein Gespräch über Opposition und Widerstand, Ost-West-Unterschiede und warum es heute immer noch einen braucht, der sich um die Opfer des SED-Regimes kümmert.
6/11/202348 minutes, 25 seconds
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Michael Richter - Selbstbestimmung über das Lebensende

"Die Selbstbestimmung über das eigene Lebensende gehört zum 'ureigensten Bereich der Personalität' des Menschen, in dem er frei ist, seine Maßstäbe zu wählen und nach ihnen zu entscheiden." Mit diesen Worten hat das Bundesverfassungsgericht 2020 Geschichte geschrieben. Seitdem ist der assistierte Suizid in Deutschland nicht mehr strafbar. Michael Richter hat das Urteil mit großer Erleichterung zur Kenntnis genommen. Der 60-Jährige hat Multiple Sklerose und kann sich immer weniger bewegen. Irgendwann nur noch im Bett zu liegen und von einer Seite zur anderen gedreht zu werden, ist mit seiner Vorstellung von Selbstbestimmung nicht vereinbar. Für ihn ist die Entscheidung, mit ärztlicher Hilfe zu sterben kein "Selbstmord", sondern ein "Freitod".
6/4/202352 minutes, 25 seconds
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Axel Ranisch: Jetzt Oper. Endlich!

Der Regisseur Axel Ranisch liebt die Oper und Filme, jetzt bringt er beides zusammen: Sein neuer Film "Orphea in Love" feiert die magische Wirkung von Musik. Bisher hat er in München, Stuttgart oder Hannover inszeniert. Jetzt gibt es eine Ranisch-Inszenierung in Berlin: Händels Oratorium "Saul" an der Komischen Oper.
5/28/202347 minutes, 55 seconds
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Margarete van Ess - Archäologin

Als Margarete van Ess 1982, damals Studentin, das erste Mal auf archäologische Grabungsreise in den Irak fuhr, hatte sie ihre Blockflöte mit im Gepäck. An die Übungsstunden inmitten der Ruinen erinnert sie sich noch heute. Der antiken Stadt Uruk, zwischen Euphrat und Tigris, ist sie treu geblieben. Seit 1999 leitet sie die Ausgrabungen dort, seit 2020 als Direktorin der Orient Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts. Die Liebe zum Orient ist ihr durch ihre Eltern, beide studierte Orientalisten, vermittelt worden.
5/21/202349 minutes, 25 seconds
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Sarah Vecera - Kirche ist kein Safe Space

In vielen christlichen Kirchen hängt mindestens ein Gemälde, oft geerbt aus dem vorletzten Jahrhundert, auf dem Jesus Christus als guter Hirte zu sehen ist: langer Mantel, Stab, umgeben von Schäfchen, eins hält er im Arm. Und immer hat der Jesus auf diesen Bildern wallende hellbraune Haare und blütenweiße Haut. Mit der Realität des Mannes Jesus aus Nazareth hat das wenig zu tun, den würde man heute als PoC bezeichnen, als Person of Color. Die Theologin und Pädagogin Sarah Vecera stellt die Frage: Warum ist das so? Wie ist Jesus weiß geworden? Sie hat die Erfahrung gemacht, dass Kirchen bis heute von einem Rassismus geprägt sind, den die vielen Engagierten dort, vor lauter gutem Willen, gar nicht wahrnehmen. Aber für PoC wie Sarah Vecera ist die Kirche kein Safe Space. Sie will das ändern.
5/18/202349 minutes, 15 seconds
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Philipp Stölzl - Regisseur ohne Angst vor Überwältigung

Musikvideo und Oper, großes Kino und aufwändige Serie, der Regisseur Philipp Stölzl bewegt sich gern in vielen Genres. Mit dem siebenstündigen Theaterabend "Das Vermächtnis" ist er beim Berliner Theatertreffen. Er erzählt das Melodram über schwule Freundschaften und Liebesbeziehungen in New York im Stil eines Serien-Marathons. Auf der Opernbühne bewegt er riesige Marionetten. Im Kino wirft er die Illusionsmaschine an. Dabei hilft dem gelernten Bühnenbildner sein Interesse an Technik - ob im Video für Rammstein, dem Bergfilm "Nordwand" oder dem Mittelalter-Epos "Der Medicus". Sein letzter großer Kino-Film war "Die Schachnovelle". Für die Serien-Verfilmung von Frank Schätzings "Der Schwarm" drehte er in Europas modernstem Unterwasserstudio.
5/14/202352 minutes, 18 seconds
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Dirk Oschmann - Ist der Osten eine westdeutsche Erfindung?

"Die Ossis sind entweder Kommunisten oder Faschisten." Das Zitat von Springer-Chef Mathias Döpfner hat in Deutschland viel Aufsehen erregt. Den Leipziger Germanistikprofessor Dirk Oschmann hat das nicht erstaunt. Döpfner spitzte zu, was viele im Westen denken. Denn nicht nur in den Medien, sondern auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen sind Leitungspositionen fast alle von "Wessis" besetzt – und sie bestimmen das Bild "des Ostens". Deswegen hat Dirk Oschmann ein Buch geschrieben, das seit Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste steht und ebenfalls für heftige Diskussionen sorgt: "Der Osten: Eine westdeutsche Erfindung".
5/1/202346 minutes, 34 seconds
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Tomas Sacher - ein leidenschaftlicher Europäer

"Rückkehr nach Europa", das war Václav Havels Politik für Tschechien. Tomáš Sacher hat diese Maxime seines Idols immer angespornt. Er erinnert sich noch, als Sechsjähriger die Bilder der Samtenen Revolution im tschechoslowakischen Fernsehen verfolgt zu haben. Später war ihm die gewonnene Freiheit Verpflichtung, Chancen zu ergreifen und den eigenen Horizont zu erweitern. Er pendelte zwischen Prag und Berlin. Heute kann er in der Position des Geschäftsführers der „Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa“ die europäische Idee weiter entwickeln. Im Gespräch mit Katrin Heise geht es um Kulturdiplomatie und "European English".
4/30/202346 minutes, 52 seconds
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Judith Vogt - Progessive Phantastik

Fantasy-Literatur – da ist mit dem Genre-Namen schon die ungefähre Handlung zu ahnen: Ein Waisenjunge wird von einem weisen, einzelgängerischen Zauberer mit auf eine unmögliche Suche genommen. Auf ihrer Fahrt finden sie Gefährten, kämpfen gegen gute und böse magische Wesen – und am Ende entpuppt sich der Waisenjunge als der lang verlorene König. Judith Vogt will in ihren Büchern vieles anders machen, ihre Heldinnen und Helden sind weiblich, trans oder schwarz und doch nicht böse, wie es sonst das Klischee verlangt. Ein schwuler Müllergeselle kann eine tragende Rolle spielen oder eine webende Wikingerin. Judith Vogt schreibt und spielt Progressive Phantastik. Wiederholung vom 16.10.2022
4/23/202350 minutes, 32 seconds
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Thomas Stuber - Regisseur

Der Regisseur Thomas Stuber erzählt in seinen Filmen unvergleichlich dichte und wahrhaftige Geschichten. Das ist ihm schon bei seinem ersten Kinofilm gelungen, dem Boxerdrama „Herbert“, mit Peter Kurth in der Hauptrolle. Eine andere seiner Stärken hat der Regisseur bei dem Film „In den Gängen“ gezeigt: den ungeschönten, aber trotzdem poetisch aufgeladenen Blick in die Arbeitswelt, in das Warenlager eines Großmarktes. Menschen in schlecht bezahlten Berufen, im Maschinenraum unserer Gesellschaft, von ihnen erzählt Thomas Stuber am liebsten, auch in seinem Kinofilm „Die stillen Trabanten“. Sein Credo ist dabei: „Ich will nicht ein großes Schicksal klein erzählen, sondern ein kleines Schicksal groß.“ Wiederholung vom 27.11.2022
4/16/202345 minutes, 16 seconds
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Bruder Andreas Knapp - Vom Hörsaal in die Putzkolonne

"Ich habe mich oft gefragt, was machst du hier eigentlich? Vorher hast du große Vorträge gehalten und jetzt putzt du hier. Es hat mir sehr geholfen, zu merken: ich mache eine Entziehungskur." So beschreibt Andreas Knapp die Entscheidung, die sein Leben grundlegend verändert hat. Die ersten knapp 40 Jahre war der Leiter des Freiburger Priesterseminars ein akademischer Shootingstar in der katholischen Kirche, doch seit 25 Jahren philosophiert er nicht mehr über die Solidarität Jesu mit den Armen, sondern lebt sie – an der Seite von Putzkräften, Straßenhändlern und Fließbandarbeitern.
4/9/202346 minutes, 54 seconds
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Benedikt Bösel - Vom Banker zum Bauern

Als Benedikt Bösel 1992 das erste Mal nach Alt Madlitz kam, war er acht Jahre alt. Mit seinen Eltern verbrachte er fast alle Ferien auf dem Familiengut im Osten Brandenburgs, das sein Stief-Großvater nach dem Mauerfall zurückgekauft hatte. Sein Lebensmittelpunkt allerdings blieb die Stadt. Er wuchs in München auf, studierte Wirtschaftsmathematik in Großbritannien und arbeitete als Investmentbanker. Doch die Finanzkrise machte ihm deutlich, auf welch wackligen Beinen die Branche steht und er beschloss, etwas „Bodenständigeres“ zu tun. Nach einem Aufbaustudium Agrarökonomie übernahm er 2016 den Hof in Alt Madlitz. Statt mit immer mehr Kunstdünger versucht er, die ausgelaugten Böden durch eine Mischung von Land-, Forst-, und Tierwirtschaft wieder fruchtbarer zu machen. Das hat ihm die Auszeichnung „Landwirt des Jahres“ eingebracht.
4/2/202348 minutes, 33 seconds
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Meryam Schouler-Ocak - Die richtige Sprache für die Seele finden

Psychotherapie in einer Fremdsprache ist schwierig: So viel läuft übers Reden und über das Finden der richtigen und wirksamen Worte fürs Seelenleben. Die Bedürfnisse von Menschen mit einer Migrationsgeschichte haben die mit überwältigender Mehrheit deutschsprachigen Beraterinnen und Berater lange außer Acht gelassen. Meryam Schouler-Ocak ist Professorin für interkulturelle Psychiatrie an der Berliner Charité und möchte genau das ändern. Die Oberärztin leitet die psychiatrischen Tagesklinik im St. Hedwigkrankenhaus, das Berliner Bündnis gegen Depression und forscht speziell zur Situation von Geflüchteten und Migrant*innen, damit mentale Gesundheit wirklich für alle erreichbar ist.
3/26/202349 minutes, 8 seconds
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Die Widerständige - zur Erinnerung an Antje Vollmer

Ein Gespräch aus dem Jahr 2012, das wir aus Anlass des Todes der stellvertretenden Bundestagsvizepräsidentin und Publizistin wiederholen.
3/19/202342 minutes, 53 seconds
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Felix Lee - China, mein Vater und ich

Felix Lee fasst das erstaunliche Leben seines Vater Wenpo Lee so zusammen: „In den Wirren des chinesischen Bürgerkriegs entfloh er dem Kommunismus, schlug sich als Flüchtlingsjunge in Taiwan durch, arbeitete sich in Deutschland hoch und brachte Volkswagen nach China.“ Felix Lee erzählt davon in seinem Buch „China, mein Vater und ich“. Lees chinesisch-deutsche Familie erlebt den rasanten Wandel im Land aus nächster Nähe, von der Armut der 1970er Jahre bis zum chinesischen Turbokapitalismus der Gegenwart.
3/12/202351 minutes, 24 seconds
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Cornelia Strunz - Die Heilerin

Dr. Conny wird Cornelia Strunz von ihren Patientinnen genannt. Seit zehn Jahren ist die Oberärztin ärztliche Koordinatorin am Desert Flower Center Waldfriede. Hier finden Frauen, die Genitalverstümmelung erlebt haben, Hilfe: medizinisch und psychologisch. Und immer an ihrer Seite: Dr. Cornelia Strunz. Mit ihr sprechen die Frauen zuerst und sie sitzt an ihrem Bett, wenn sie nach der OP aufwachen. Was das Desert Flower Center in den zehn Jahren seines Bestehens geleistet hat, wie sie auf ihre Rolle schaut und wo sie abschalten kann, davon erzählt die Berliner Arzttochter Cornelia Strunz.
3/8/202353 minutes, 21 seconds
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Helmut Baumann - Pionier des queeren West-Berlin

Vor 38 Jahren brachte der Tänzer und Choreograph Helmut Baumann Jerry Hermans Erfolgsmusical „La Cage aux Folles“ ans Berliner Theater des Westens. Er selbst spielte damals den Travestiestar Zaza und ermutigte Ende der 80er Jahre viele Homosexuelle zu ihrem Coming out. Aber hat das Stück auch heute noch Relevanz? Barrie Koskys Neuinszenierung an der Komischen Oper tritt den Beweis an. Helmut Baumann schlüpft darin mit 83 Jahren nochmal in die Pumps und lässt sich in einer kleinen Nebenrolle groß feiern.
3/5/202347 minutes, 3 seconds
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Filmemacher Ilker Catak: "Das Lehrerzimmer" auf der Berlinale

Ilker Catak über seinen Berlinale-Film "Das Lehrerzimmer", sein Leben und Filmförderung in Deutschland.
2/19/202348 minutes, 50 seconds
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Paulina Fröhlich, Claudius Seidl - Das Gespräch zur Wahl

Berlin hat gewählt. Es passiert nicht oft, dass eine Wahl wiederholt wird. Die Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung 2021 machten die Neuwahl von Abgeordnetenhaus und Bezirksverordnetenversammlungen nötig. Was braucht die Stadt, um wirklich Hauptstadt zu sein, eine Metropole, in der die Menschen gerne leben und die gut regiert wird? Und vor allem eine Stadt, die auch funktioniert. Wie steht es um Kultur, Wissenschaft, Bildung und das Zusammenleben? Am Abend der Wiederholungswahl diskutierte Frank Schmid live im Studio mit den beiden rbbKultur-Kommentator*innen Paulina Fröhlich, stellvertretende Geschäftsführerin der Berliner Denkfabrik DAS PROGRESSIVE ZENTRUM und Claudius Seidl, Journalist und Publizist.
2/12/202354 minutes, 13 seconds
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Michaela Dudley - Diva in Diversity

"Diva in Diversity", Diva der Vielfalt: so bezeichnet sich Michaela Dudley selbst. Das lässt sich verstehen als freundliche Hilfestellung für die, die vielleicht überfordert sind mit dem, was Dudley so umtreibt. Sie ist aktiv als Kolumnistin, Kabarettistin, Übersetzerin, Beraterin, Autorin – und das immer aus einer Schwarzen queeren feministischen Perspektive. Das macht Michaela Dudley mit viel Humor und Freude an den Absurditäten von Sprache. Aber auch mit viel Wut über Ausgrenzung und Rassismus. Ein Gespräch über Schwarze Geschichte und Geschichten zum Black History Month.
2/5/202347 minutes, 41 seconds
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Hans Joachim Schellnhuber - Lebensthema Klimaschutz

Er gehört zu den bekanntesten und renommiertesten Klimaforschern Deutschlands. Der Physiker Hans Joachim Schellnhuber hat das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung gegründet, die Bundesregierung und den Papst in Umweltfragen beraten sowie unzählige Artikel geschrieben. Und quasi nebenbei ein Buch über sein Lebensthema: "Selbstverbrennung. Die fatale Dreiecksbeziehung zwischen Klima, Mensch und Kohlenstoff". Und dann hat der inzwischen emeritierte Wissenschaftler in Potsdam ein neues Projekt ins Leben gerufen: das "Bauhaus Erde". Wenn wir mit Holz statt mit Stahl und Beton bauen würden, ließen sich fast 40 % der heute global ausgestoßenen Treibhausgase einsparen, so seine These.
1/29/202349 minutes, 19 seconds
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Aron Boks - Autor und Poetry Slammer

Aron Boks war gerade an einem Brennpunkt der Gegenwart. Er hat in einem der besetzten Häuser in Lützerath gewohnt und für die TAZ vom Widerstand gegen das Abbaggern des Dorfes berichtet. Ob er dabei an die DDR dachte? In der letzten Zeit hat sich Aron Boks sehr viel mit diesem Land beschäftigt, das er selbst gar nicht mehr erlebte. Er wurde 1997 in Wernigerode geboren. Die DDR war lange Zeit überhaupt kein Thema für ihn, bis seine Großmutter ein Bild von Willi Sitte auf den Tisch stellte, ein Bild von Aron Boks Urgroßonkel, dem umstrittensten Maler der DDR. Aron Boks hat jetzt ein Buch über Willi Sitte geschrieben, über die Geschichte seiner Familie in der DDR, immer mit der offenen Frage: „Was hat das alles mit mir zu tun?“
1/22/202348 minutes, 33 seconds
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Frank Schütz - Ausgezeichnetes Ehrenamt

Frank Schütz hat Spaß, Lücken in Vorschriften zu suchen, Streithähne an einen Tisch zu bringen, die Dorfgemeinschaft hinter einem Projekt zu versammeln. Wobei es ihm die Dorfgemeinschaft von Golzow im Oderbruch auch nicht schwer macht. Frank Schütz, ihr ehrenamtlicher Bürgermeister, schwärmt vom Engagement und dem Zusammenhalt im Ort. Nur so konnte der Bäcker erhalten und ein Markt angesiedelt werden. Gemeinsam ließen die Golzower auch mehrere Flüchtlingsfamilien im 800 Seelendorf heimisch werden. Besonders stolz sind Golzow und sein CDU-Bürgermeister auf das Museum mit Kino. Dort werden die Dokumentarfilme von Barbara und Winfried Junge "Die Kinder von Golzow" in Ehren gehalten. Frank Schütz ist von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für sein ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet worden. Wiederholung vom November 2020
1/15/202344 minutes, 52 seconds
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Sanem Kleff - Schule ohne Rassismus

Sanem Kleff leitet seit 22 Jahren das Projekt "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Fast 4000 Schulen in ganz Deutschland beteiligen sich inzwischen und lassen sich von dem Netzwerk in ihrem Engagement gegen Diskriminierung unterstützen. Courage lässt sich nicht erlernen, sondern wächst je mehr Menschen man erlebt, die sich für etwas einsetzen, sagt Sanem Kleff. Sie ist seit den 80iger Jahren Lehrerin. Anfangs in sogenannten "Ausländerregelklassen" in Berlin. Damals war sie schockiert über die Zustände unter denen Kinder mit Migrationsgeschichte aussortiert wurden. Dagegen anzugehen wurde ihr Thema, auch später in der Fortbildung von Pädagog:innen und in ihrer Gewerkschaftsarbeit. Sie selbst hat politische Umbruchsituationen und Unsicherheit in der Türkei erlebt, dies stärkte ihr Eintreten für die Demokratie.
1/8/202347 minutes, 31 seconds
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Kathrin Fricke - Medienkünstlerin Coldmirror

Als das Internet und mit ihm die Plattform YouTube noch in den Kinderschuhen steckte, hatte Kathrin Fricke die entscheidende Idee: Sie nutzte YouTube, um unkompliziert ihre Videos teilen zu können. Erst mit ein paar Freunden, dann mit ein paar Zehntausenden und irgendwann dann Millionen. Unter ihrem Namen Coldmirror teilt sie animierte Parodien der Science-Fiction-Klassiker "Star Trek" und "Star Wars", sie nimmt die "Harry Potter"-Filme bis ins kleinste Detail auseinander, animiert absurde Produktbeschreibungen aus dem Internet oder auch ihre bizarrsten Träume.
1/1/202349 minutes, 26 seconds
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Ilma Rakusa - Lyrikerin

Ilma Rakusa hat das Leben der letzten beiden Jahre festgehalten: die Pandemie, den Stillstand der Welt, die Isolation. Die Dichterin konzentriert diese Zeit in den Gedichten ihres Buches „Kein Tag ohne“, in die auch Unruhen und Katastrophen drängen, wie die Proteste in Belarus oder der Beginn des Krieges gegen die Ukraine. Eindrücklich erzählt sie von Ferne und Nähe, von der Blüte in ihrem Garten, vom quirligen Enkel und vom Widerstand gegen Rohheit und Gewalt. In ihren Gedichten werden Ilma Rakusas Alltag und ihre Geschichte sichtbar, auch für sie selbst. Ein Gespräch über die Pandemie, die Lyrik und das Leben in Europa.
12/18/202250 minutes, 21 seconds
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Kava Spartak - Afghanistan nicht vergessen

Geflüchteten aus Afghanistan das Ankommen in Deutschland erleichtern - darum geht es Kava Spartak mit seinem Verein „Yaar“. Er war als Dolmetscher für die Bundeswehr in Afghanistan gewesen und hatte große Hoffnungen in die Entwicklung des Landes gesetzt. Der Abzug der internationalen Truppen und seine Folgen machen ihn traurig und wütend; er sieht es als seine Aufgabe, immer wieder an die deutsche Verantwortung für die Menschen in Afghanistan zu erinnern.
12/11/202246 minutes, 8 seconds
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Simon Brückner - Dokumentarfilmer

Simon Brückner musste für seinen Film "Eine deutsche Partei" viel Kritik einstecken. Eine Dokumentation über die AfD, in der nur Protagonisten der Partei zu Wort kommen, sei fragwürdig. Er biete den Rechtspopulisten eine Bühne und verharmlose sie. Doch dem Dokumentarfilmer geht es nicht um das Verurteilen, sondern um das Beobachten. Das gilt auch für "Aus dem Abseits", den Film über seinen Vater, Peter Brückner, eine Ikone der Studentenbewegung. Simon Brückner schaut an die Ränder der Gesellschaft.
12/4/202258 minutes, 45 seconds
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Thomas Stuber - Regisseur und Schicksalserzähler

Der Regisseur Thomas Stuber erzählt in seinen Filmen unvergleichlich dichte und wahrhaftige Geschichten. Das ist ihm schon bei seinem ersten Kinofilm gelungen, dem Boxerdrama „Herbert“, mit Peter Kurth in der Hauptrolle. Eine andere seiner Stärken hat der Regisseur bei dem Film „In den Gängen“ gezeigt: den ungeschönten, aber trotzdem poetisch aufgeladenen Blick in die Arbeitswelt, in das Warenlager eines Großmarktes. Menschen in schlecht bezahlten Berufen, im Maschinenraum unserer Gesellschaft, von ihnen erzählt Thomas Stuber am liebsten.
11/27/202246 minutes, 3 seconds
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Lina Ganama - Hilfe für arabische Frauen

Die Scheidung einreichen und sich damit von einem Ehemann trennen, der vielleicht sogar gewalttätig geworden ist – für viele Frauen aus arabischen Kulturen ist das immer noch ein großer Schritt, der viel Mut erfordert. Die Sozialarbeiterin Lina Ganama hilft ihnen dabei: Sie begleitet in der Berliner Beratungsstelle Al Nadi Frauen auf der Suche nach Sicherheit und Selbständigkeit. Ganama versteht sich als Mittlerin zwischen den Kulturen, schließlich ist sie selbst Ende der 80er Jahre aus Damaskus nach Berlin gekommen. Als arabische Frau selbstständig leben, dafür, sagt Lina Ganama, braucht es Sprachkenntnisse, Selbstbewusstsein und Locher und Aktenordner, für Überblick in der Auseinandersetzung mit deutschen Behörden.
11/20/202248 minutes, 14 seconds
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Natalia Sinelnikova - Angst, dass die Gesellschaft kippt

Natalia Sinelnikova (33) beschreibt sich selbst als russisch-jüdische Filmregisseurin, die in Deutschland aufgewachsen ist. Mit ihrem Abschlussfilm an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf hat sie es in diesem Jahr sofort auf die Berlinale geschafft. Und nicht nur das: „Wir könnten genauso gut tot sein“ steht auch auf einer der Shortlists für den Oscar. Der Film ist eine düstere Sozialsatire über Angst und Identitäten. „WIR GESUCHT Was hält uns zusammen?“ Zum Auftakt der ARD Themenwoche spricht Natalia Sinelnikova über eine der zentralen Fragen ihres Films: Was braucht es, um eine Gemeinschaft zum Kippen zu bringen?
11/6/202247 minutes, 21 seconds
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Nicola Albrecht - Israel On the Road

Viele Menschen haben eine Meinung zu Israel, der Wissensstand ist aber eher niedrig. Nicola Albrecht bietet das umgekehrte Herangehen. Anschaulich und spannend lässt die Autorin von "Mein Israel und ich. Entlang der Road 90" Menschen zu Wort kommen, die an der längsten Nationalstraße Israels leben und arbeiten. Die Road 90 führt von der libanesischen Grenze im Norden durch das besetzte Westjordanland bis nach Eilat am Roten Meer im Süden. Nicola Albrecht leitete sechs Jahre lang das ZDF-Studio in Tel Aviv und ist jetzt für den Sender in Brandenburg tätig.
10/30/202251 minutes, 34 seconds
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Annika Eysel - Pausenlos im Einsatz

Als Annika Eysels Tochter Lena mit einem seltenen Gendefekt auf die Welt kam, wusste sie nicht, was der Alltag mit einem schwerstbehinderten Kind bedeutet. Inzwischen ist Lena 18 Jahre alt und immer noch ständig auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen. Die würden gern mal eine Auszeit nehmen – doch anders als in anderen Bundesländern gibt es in Berlin keine Kurzzeitwohnplätze für Kinder. Deswegen hat Annika Eysel den Verein „einePause“ gegründet. Sein Ziel: ein Haus für versorgungsintensive Kinder und Jugendliche, damit ihre Eltern einmal ausschlafen oder Urlaub machen können.
10/23/202250 minutes, 50 seconds
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Judith Vogt - Progressive Phantastik

Judith Vogt ist Fantasy-Autorin. Magie, große Schicksale, unbekannte Welten gibt es auch bei ihr. Aber ihre Heldinnen und Helden sind anders. Sie sind weiblich, trans oder schwarz und doch nicht böse, wie es sonst das Klischee verlangt. Ein schwuler Müllergeselle kann eine tragende Rolle spielen oder eine webende Wikingerin. Und wenn ein Held vorkommt, hat der nicht nur Superkräfte, sondern auch eine posttraumatische Belastungsstörung. Kurz: Judith Vogt schreibt Progressive Phantastik.
10/16/202251 minutes, 48 seconds
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Astrid Vehstedt - Musikregisseurin

Astrid Vehstedt ist Regisseurin für Musiktheater. Schon während des Studiums war ihr Deutschland zu eng. Ihre ersten Inszenierungen fanden in Brüssel und Paris statt. Später arbeitete sie mit Künstlern im Irak und inszenierte Egmont in Bagdad. Aktuelles Geschehen in der Welt, Krisen und Kriege fließen in ihre Aufführungen ein. Und da die politische Situation in vielen Ländern die Autoren und Autorinnen in Gefahr bringen, sie ihre Heimatländer verlassen müssen, engagiert sich Astrid Vehstedt im "Writers in Exile" Programm des PEN-Zentrum Deutschland. Sie ist derzeit im Interimspräsidium von PEN-Zentrum Deutschland. Bedauerlicherweise bestimmten in den letzten Monaten Streit und Zerwürfnis die Berichterstattung um PEN Deutschland.
10/9/202246 minutes, 13 seconds
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Jan Faktor - Von Prag nach Ostberlin

Wenn einem jungen Tschechen in Prag eine weibliche "Teutonenhorde" begegnet, wenn er in dieser Horde seine spätere Frau entdeckt, wegen ihr nach Ostberlin zieht und dort in die inoffizielle Literaturszene gerät, dann ist man im neuen Roman von Jan Faktor. Aber auch in seiner eigenen Biografie. "Trottel" hat Jan Faktor diesen Roman genannt: Er vermengt auf sehr eigene Weise komischen Übermut und eine tiefe Trauer. Jan Faktor schreibt über die Dramen seines Lebens, über den Verlust eines Kindes, über seine Herkunft aus einer jüdischen Familie, über Verstrickung und Befreiung.
10/3/202248 minutes, 33 seconds
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Ursula Vryzaki - Singen ist gelebte Demokratie

Ohne Singen aufzuwachsen, das kann sich Ursula Vryzaki nicht vorstellen. Die griechische Berlinerin ist Pianistin und Musikwissenschaftlerin. Sie lehrt Musik, Psychologie und Kommunikation am Pestalozzi-Fröbel-Haus, der Fachschule für Sozialpädagogik. Außerdem leitet sie den deutsch-griechischen Laienchor "Polyphonia".
9/25/202252 minutes, 10 seconds
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Andreas Knapp - Vom Hörsaal in die Putzkolonne

Der katholische Priester Andreas Knapp lebt mitten im Neubaugebiet Leipzig Grünau. Dabei galt er einst als akademischer Shootingstar in der katholischen Kirche, leitete das Freiburger Priesterseminar. Doch seit 25 Jahren philosophiert er nicht mehr über die Solidarität Jesu mit den Armen, sondern lebt sie, an der Seite von Putzkräften, Straßenhändlern und Fließbandarbeitern. Sein Vorbild ist der französische Priester und Eremit Charles de Foucauld, der heute noch Männer und Frauen inspiriert, in der Nachfolge Jesu zu leben. „Wer alles gibt, hat die Hände frei. Mit Charles de Foucauld einfach leben lernen“, heißt das Buch, in dem Andreas Knapp sein Leben an der Seite der Armen beschreibt.
9/11/202256 minutes, 51 seconds
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Martin Germer - Gesicht und Stimme der Gedächtniskirche

Es ist der bekannteste evangelische Pfarrer Berlins. 17 Jahre hat Martin Germer die Geschicke der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin bestimmt. Jetzt ist er im Ruhestand. Er hat die Kirche und damit auch die City West geprägt, sich in aktuelle Debatten eingemischt und war immer für die Menschen da: die Gemeindemitglieder genauso wie die Touristen, die Fußballfans und Feuerwehrleute, mit denen er besondere Gottesdienste feierte. Dem Gedächtniskirchen Ensemble am Breitscheidplatz bleibt er verbunden, indem er sich um Sanierungsmaßnahmen, neue Ausstellungsflächen im Turm und vor allem die Beschaffung des dafür nötigen Geldes kümmert.
9/4/20221 hour, 5 minutes, 45 seconds
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Yasmin Ranjbare - Mehr als ein Verein

Als Yasmin Ranjbare 2009 nach Berlin zog, war eine ihrer ersten Aktionen, sich wieder einen Fußballverein zu suchen: die Freie Sport-Vereinigung Hansa 07. Der Kreuzberger Kiezverein möchte ein Ort für alle sein, die gerne Fußball spielen. Seit 13 Jahren ist Yasmin Ranjbare dort Trainerin und Jugendleiterin, im letzten Jahr hat sie auch den Vereinsvorsitz übernommen. Sie selbst spielt beim DFC Kreuzberg, einem Verein für Frauen*, Lesben*, Trans*- und Inter*-Personen, der mit dem Projekt Discover Football verknüpft ist. Über Frauen und Fußball, ihr persönliches Engagement und was ein Verein wie die FSV Hansa 07 im Kiez bewirkt, spricht Yasmin Ranjbare mit Katrin Heise.
8/28/202244 minutes, 37 seconds
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Stephanie Rosenthal - Von Berlin nach Abu Dhabi

Die Kunsthistorikerin und Kuratorin Stephanie Rosenthal hat dem Berliner Gropius Bau frischen Wind verliehen. Weiblicher, diverser und jünger ist das Programm geworden – und mit ihm auch das Publikum. Mit der Retrospektive der 93-jährigen japanischen Künstlerin Yayoi Kusama und dem Performanceprogramm "Rituals of Care" lockte sie generationenübergreifend Menschen ins Museum. Darunter viele, die das Haus noch nie zuvor betreten hatten. Nach Karrierestationen in München, London und vier Jahren Berlin ist sie ab September Direktorin der neu entstehenden Guggenheim-Dependance in Abu Dhabi.
8/21/202251 minutes, 56 seconds
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Sarah Burrini - Comiczeichnerin (Wdh.)

Die Helden im Comic-Universum von Sarah Burrini sehen ganz anders aus, als es das Klischee vom starken Superhelden nahelegt: In ihrer Serie „Das Leben ist kein Ponyhof“ erzählt sie von Zwergelefanten, Pilzen und Ponys, die das WG-Leben einer doch deutlich autobiografisch angehauchten Zeichnerin teilen. Gelebte Vielfalt, die sich online oder zwischen den Seiten eines Buches leichter gestalten lässt als in der tatsächlichen Welt: Sarah Burrini spricht auch sehr offen darüber, wie kompliziert das Leben zwischen Gratiskultur im Internet und Macker-Gehabe der etablierten Comicszene für Zeichnerinnen ist. Wiederholung vom 29.8.2021
8/14/202249 minutes, 6 seconds
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Edgar Rai - Autor und Buchhändler

Edgar Rai hat viele Talente: er schreibt zum Beispiel Krimis, in denen Erdmännchen ermitteln. Er übersetzt aus dem Englischen; und in seinen letzten beiden Romanen erzählt er so intensiv aus den Leben von Marlene Dietrich und Erich Maria Remarque, dass Biografie und Fiktion eine faszinierende Einheit bilden. Ein Gespräch über Fakten und Fabulierkunst und über Rais Arbeit in seiner Berliner Buchhandlung. Wiederholung vom 5.9.2021
8/7/202245 minutes, 12 seconds
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Edwin Warkentin - Deutscher und Russe

Seine Vorfahren stammen aus der Ukraine, er selbst ist in Kasachstan geboren und in Baden-Württemberg zur Schule gegangen. Die Offenheit für verschiedene Sprachen und Kulturen hat Edwin Warkentin von seinen Eltern geerbt. Sie haben 1980 im kasachischen Temirtau das deutsche Theater gegründet, das erste der russlanddeutschen Minderheit in der Sowjetunion, seit ihrer Deportation unter Stalin 40 Jahre zuvor. Über diese und die vielen anderen Minderheiten in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion aufzuklären, ist Warkentin persönlich wie beruflich wichtig. Wiederholung vom 3.4.2022
7/31/202246 minutes, 1 second
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Philipp Mathmann - Arzt und Countertenor (Wdh.)

Als Kind können die meisten Menschen Sopran singen. Mit dem Stimmbruch werden die hohen Töne meist eine Sache für die weiblichen Stimmen – mit bemerkenswerten Ausnahmen. Philipp Mathmann ist so eine. Er hat die Sopranlage nie verloren und etabliert sich jetzt als Countertenor und Sopranist auf den Opernbühnen. Wenn ihm sein anderes Leben Zeit dafür lässt. Denn Mathmann arbeitet außerdem als Arzt in einer Klinik. Spezialgebiet: die menschliche Stimme. Wie diese beiden Leben zusammengehen, darüber hat Philipp Mathmann mit Kirsten Dietrich gesprochen. Wiederholung vom 10.10.2021
7/24/202249 minutes, 47 seconds
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Marc Sinan - Grenzgänger zwischen Tätern und Opfern (Wdh. vom 16.01.22)

Der Genozid an den Armeniern, die Vernichtung der europäischen Juden oder auch die Morde der Terrorgruppe NSU - der Komponist und Gitarrist Marc Sinan beschäftigt sich in seinen musikalischen Projekten vor allem mit politischen Themen. Vielmehr mit der Erinnerung an erlittenes Leid, mit den Gefühlen von Wut, Rache und Hass sowie den Möglichkeiten von Vergeben und Verzeihen. Dass ihn diese Fragen nicht loslassen, hat viel mit seiner eigenen Familiengeschichte zu tun. Als Sohn einer armenisch-türkischen Mutter und eines deutschen Vaters spürt er die Täter- oder Opferanteile auch in sich. Wiederholung vom 16.1.2022
7/17/202247 minutes, 41 seconds
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Sharon Ryba-Kahn - Filmemacherin

„Displaced“ ist der Titel von Sharon Ryba-Kahns jüngstem Film. Schon dieser Titel spielt darauf an, wie vielschichtig die Familiengeschichte ist, die die Regisseurin da erzählt. Es ist ihre eigene: Ryba-Kahn wurde in München geboren, lebte in Frankreich, Israel, den USA und jetzt wieder in Berlin. Schon das verwehrt sich jeder Einordnung. Ihre Großeltern väterlicherseits überlebten den Holocaust – auch an die Bezeichnung dieser Überlebenden als „displaced persons“ lässt der Filmtitel denken. In Deutschland sehe sie sich vor allem als Jüdin – was das bedeutet, dem geht Sharon Ryba-Kahn nach, mit der Kamera und mit Wissenschaft. Sie promoviert zur Darstellung von Traumata in Dokumentarfilmen.
7/10/202248 minutes, 39 seconds
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Philip Oprong Spenner - Kindern eine Zukunft schenken

Dass Philip Oprong Spenner wuchs in Kenia auf als Waisenkind, lebte lange auf der Straße. Angst, Hunger und Gewalt prägten seinen Alltag. Doch immer wieder gab es Menschen, die ihn unterstützten. Er ergriff alle Chancen, die es gab, ging zur Schule und kam schließlich nach Deutschland. Seine Lebenserfahrung hilft ihm heute als Lehrer an einer Hamburger Stadtteilschule.
7/3/202249 minutes, 5 seconds
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Florian Gallenberger - Filmemacher

Wie erzählt man vom Krieg? Sollten Folter, Erschießungen und Vergewaltigungen in Spielfilmen gezeigt werden? Und wenn ja, wie? Das musste der Drehbuchautor und Regisseur Florian Gallenberger immer wieder entscheiden. Seine Filme "John Rabe", "Colonia Dignidad" und "Der Überläufer" verlangten danach. Schon für seinen Abschlussfilm an der Hochschule für Film und Fernsehen München bekam er den begehrten Studenten-Oscar. Die Trophäe katapultierte ihn direkt ins internationale Film-Business. Inzwischen ist er neuer Co-Präsident der Deutschen Filmakademie hat er mitentschieden, wer am 24. Juni in Berlin die Lolas bekommt.
6/19/202251 minutes, 53 seconds
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Henning Jeschke - Die Zeit läuft ab

Bekannt geworden ist er durch ein Protestcamp im Vorfeld der Bundestagswahl 2021. Solange die Kanzlerkandidaten von CDU, SPD und Grünen nicht klar sagten, was sie gegen den Klimawandel tun würden, wollten Henning Jeschke und seine Mitstreiter nichts mehr essen. Während die anderen den Hungerstreik irgendwann abbrachen, hungerte der 21-Jährige weiter, bis ihm Olaf Scholz ein öffentliches Gespräch anbot. Es war ein Gespräch, in dem beide aneinander vorbeiredeten. Doch Henning Jeschke kämpft weiter.
6/12/20221 hour, 2 minutes, 55 seconds
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Eva Lezzi - Jüdisches Leben erzählen

Welche Kraft hat das Erzählen? Eva Lezzi erkundet das auf vielen Ebenen. Als Literaturwissenschaftlerin erforscht sie das Erzählen übers Jüdischsein und über den Holocaust. Sie hat gerade die Ausstellung „Jüdisches Berlin erzählen“ kuratiert. Über Alltagsgegenstände ist 200 Jahre Berliner Stadtgeschichte zu erfahren. Eva Lezzi erzählt auch selbst. In Büchern für Kinder und Jugendliche geht es um Familiengeheimnisse, die Herausforderungen des Erwachsenwerdens und, ganz zentral, um Freundschaft. Schreiben und erzählen ist für die Autorin der Weg, ganz in neue Welten einzutauchen.
6/6/202249 minutes, 40 seconds
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Marko Martin - Autor und Weltreisender

Marko Martin ist ein Mann mit einer großen Neugier auf die Welt. Er hat Bücher geschrieben über seine Reisen nach Israel und in den Iran, nach Kuba, Ruanda, Vietnam, Hongkong und in viele andere Länder. Marko Martin schreibt keine typischen Reisebücher, er will erfahren, wie Menschen mit ihrer Freiheit oder ihrer Unfreiheit umgehen, wie sie sich gegen politischen Druck und autoritäre Macht behaupten. Wie findet man die Kraft zum Widerstand, das ist das große Thema von Marko Martin, seit er selbst als Kriegsdiensttotalverweigerer aus der DDR ausgereist ist. Dieser Frage geht er nach bei seinen Begegnungen mit Demokratieaktivisten und Dissidenten überall auf der Welt.
5/29/202248 minutes, 5 seconds
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Andreas Kleinert - Filme müssen Haltung zeigen

Mit seinem jüngsten Film "Lieber Thomas" ist Andreas Kleinert der Favorit beim Deutschen Filmpreis 2022. Die filmische Annäherung an den Schriftsteller Thomas Brasch ist insgesamt 12-mal nominiert, unter anderem als bester Spielfilm, für die Beste Regie und das Beste Drehbuch. Im Gespräch gibt Andreas Kleinert Einblick in seine ästhetischen und politischen Gedanken als Filmemacher. Erwachsengeworden in der DDR, das Studium mit dem Mauerfall beendet, angekommen unter den interessantesten deutschen Filmregisseuren der Gegenwart.
5/26/202251 minutes, 56 seconds
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Frank Matthus - Kulturelle Alternativen zur Großstadt

Der Schauspieler und freischaffende Regisseur, Frank Matthus, hat sich in der brandenburgischen Provinz selbst seine Arbeitsmöglichkeit geschaffen. Mitte der 1990iger Jahre gründete er den Theatersommer in Netzeband mit und 2010 die Fontanefestspiele Neuruppin. Mit beiden schafft er es, das Berliner Publikum aufs Land zu ziehen. Das Gründen kannte Matthus aus seiner Familie. Sein Vater Siegfried Matthus hat die Kammeroper Schloss Rheinsberg initiiert. Ein Gespräch über Kultur in Großstadt und Provinz und Theater als Ort freien Denkens und Redens.
5/22/202249 minutes, 48 seconds
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Julia Lwowski - Angst vor dem Danach

Julia Lwowski ist 1987 in der Ukraine geboren, hat an der Berliner Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Regie studiert und vor zehn Jahren das Musiktheaterkollektiv "Hauen und Stechen" gegründet. Seitdem ist sie auf großen staatlichen Bühnen genauso zuhause wie in der Off-Szene. Angesichts des Krieges in der Ukraine fällt es ihr schwer, angemessene Worte zu finden. Sie hat Verwandte auf beiden Seiten der Front und weiß, wie tief die ideologischen Gräben sind. Zum 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus ein Gespräch über Krieg und Frieden, Famlie und Kunst.
5/8/202253 minutes, 25 seconds
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Tijen Onaran - Kämpferin für Diversität und Digitalität

Erfolg fängt mit der Wahl des Partners an, sagt Tijen Onaran und zeigt, dass sie selbst das beste Beispiel dafür ist. Die 1985 in Karlsruhe geborene Tochter türkischer Eltern hat mit ihrem Mann ein erfolgeiches Unternehmen gegründet. Sie ist Investorin, Bestseller Autorin, Podcasterin. Ihre Themen sind Diversität, Sichtbarkeit und Digitalisierung. 2019 wurde sie in die Riege der 100 erfolgreichsten Frauen in der Wirtschaft gewählt. Sie will die Gleichstellung der Geschlechter beschleunigen, den Anteil von weiblichen Führungskräften in Unternehmen erhöhen. Tijen Onaran ist eine digitale Pionierin und schafft es, Frauen für Digitalberufe zu begeistern und weltweit zu vernetzen.
5/1/20221 hour, 3 minutes, 18 seconds
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Pauline de Bok - Schriftstellerin und Jägerin

Pauline de Bok ist eine Schriftstellerin aus Amsterdam. Seit mehr als 20 Jahren lebt sie auch in einem früheren Kuhstall an der Grenze von Brandenburg und Mecklenburg. Sie hat sich in die Landschaft und die Menschen dort verliebt. Mit sehr wachen Augen beobachtet sie die Natur. In ihrem jüngsten Buch erzählt sie von beunruhigenden Veränderungen: vom Verschwinden des Wassers aus der Landschaft, von sterbenden Bäumen und dem Verstummen der Frösche.
4/24/202245 minutes, 31 seconds
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Wolfgang Seifen - Organist und Improvisateur

Ein Leben für, die und mit der Orgel, das führt Wolfgang Seifen. Seit er ein Kind ist, begeistert er sich für dieses Instrument. Besonders schätzt er dabei das Spiel ohne Noten. Getragen von einer langen Tradition an Orgelmusik, improvisiert Seifen ganze Konzerte. Stimmungen zu erzeugen, Klangfarben zu mischen, den theoretisch unbegrenzten Atem der Orgel auf menschliches Maß begrenzen. Wolfgang Seifen sagt, dass er sich an der Orgel ein ganz klein bisschen "wie der liebe Gott" fühle. Die Erhabenheit dieses Instruments lasse sich mit keinem anderen erzeugen.
4/17/202248 minutes, 18 seconds
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Andreas Fischer - Autor und Filmemacher

Andreas Fischer ist Fotograf, Filmemacher und Autor. Als solcher interessiert er sich für die Auswirkungen des Krieges auf nachfolgende Generationen. Sprachlosigkeit, Gewalt, psychische Probleme und die Weitergabe von Traumata. All das beobachtet er beim Blick in die eigene Familiengeschichte, wie in seinem gerade erschienenen Roman "Die Königin von Troisdorf". In seinen Dokumentarfilmen "Söhne ohne Väter" oder "Töchter ohne Väter" gibt er Kriegskindern das Wort. Themen, die traurige Aktualität haben und denen Andreas Fischer sich seit vielen Jahren widmet.
4/10/202250 minutes, 59 seconds
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Sarah Wiener - Frau mit Biss

Sie möchte, dass die Leute etwas verputzen, sich den Bauch halten und sagen: Ach, das war gut - beschreibt Sarah Wiener ihr Credo. Seit über 30 Jahren koch die Österreicherin, hat als Unternehmerin mehrere Restaurants und Cateringfirmen geleitet und wieder aufgegeben und betreibt eine Bäckerei und eine Fleischerei. In der Uckermark hält sie Angus-Rinder und versucht, ihren Bauernhof umweltgerecht zu gestalten. Seit zwei Jahren sitzt sie außerdem für die österreichischen Grünen im Europaparlament.
3/8/202147 minutes, 52 seconds
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Martina Dase - Vom Entertainement zur NGO

Martina Dase hat in ihrem Leben schon viel gemacht, weil sie neugierig sei, sagt sie selbst. Grönemeyer auf Tournee begleiten, einen Boxkampf zur documenta holen, das Jubiläum der Heimatstadt organisieren, einen Film über Klaus Töpfer drehen, traumatisierten Kindern eine Perspektive bieten. Obwohl sie die Unterhaltungsbranche und das Filmemachen nicht missen möchte, ist sie glücklich mit dem was, sie jetzt tut. Sie verändert mit der Nichtregierungsorganisation "Save the Children" die Welt.
3/7/202149 minutes, 20 seconds