Die Sendung, in der Leute sprechen, über die man spricht: bekannte Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Politik und Gesellschaft. Schauspieler, Musiker, Wissenschaftlerin oder Autorin – in "NDR Kultur à la carte" hören wir interessanten Menschen beim Erzählen zu. Im Radio auf NDR Kultur: montags, mittwochs, freitags von 13:00 bis 14:00 Uhr.
Christian Friedel als Rudolf Höß in "The Zone of Interest"
Christian Friedel ist Schauspieler, Regisseur, Sänger, bekannt aus Filmen wie „Das weiße Band“, „Elser“ oder der Serie „Babylon Berlin“. Außerdem glänzt er schon lange auf der Theaterbühne, ab und zu auch mit seiner Band „Woods of Birnam“.
Christian Friedel ist jetzt in dem Film „The Zone of Interest“ zu sehen, ausgezeichnet in Cannes, nominiert für den Oscar in mehreren Kategorien u.a. als bester Film.
„The Zone of Interest“, in der Regie von Jonathan Glazer, erzählt von Rudolf Höß und seinem idyllischen Leben, das der Auschwitz-Kommandant direkt neben dem Vernichtungslager mit seiner Familie geführt hat. Seine Frau, Hedwig Höß, wird gespielt von Sandra Hüller.
Bevor der Film in die Kinos kommt, ist Christian Friedel zu Gast in „NDR Kultur à la carte“, spricht mit Katja Weise über die Rolle, die Geschichte und die aktuellen Dynamiken in der Gesellschaft.
2/26/2024 • 54 minutes, 37 seconds
"Herzsprechstunde" mit Professorin Dr. med. Sandra Eifert
Sandra Eifert ist Leiterin einer der größten europäischen Frauensprechstunden. Die Oberärztin am Herzzentrum Leipzig hat viele Jahre in der Transplantationsmedizin gearbeitet. Inzwischen hat sie sich in der Gendermedizin spezialisiert und dort ihre Sichtweise auf das Herz vertieft. Zusammen mit der Ärztin Suzann Kirschner-Brouns hat sie nun ein Buch herausgegeben mit dem Titel "Herzsprechstunde – Warum das WEIBLICHE HERZ anders ist und wie es gesund bleibt". Ihre These: "Das Frauenherz ist kein kleines Männerherz". Geschlechterunterschiede in der Medizin, so erfährt man im Buch, wurden über viele Jahre vernachlässigt. Die Gendermedizin ist wichtig geworden, besonders bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch in anderen medizinischen Bereichen. Ein hochkomplexes Thema, über das Sandra Eifert mit Beate Scheibe in "NDR Kultur à la carte" spricht.
2/19/2024 • 52 minutes, 29 seconds
Weltstar-Tenor Klaus Florian Vogt in der Elbphilharmonie
Er ist ein echter Weltklasse-Tenor, wird gefeiert für seine Wagner-Partien, singt an den großen Häusern in Bayreuth, New York, Tokyo, Mailand oder Zürich: Klaus Florian Vogt. Im Norden ist er zuhause, geboren in Heide, und aktuell steht beim ihm vieles auf der Agenda: Er hat ein neues Album herausgebracht mit Liedern von Franz Schubert, in Dresden hat er gerade sein Rollendebüt als ‚Tristan‘ gegeben und in diesem Sommer singt er in Bayreuth erstmals ‚Siegfried‘. Bevor er aber am 16. Februar in der Elbphilharmonie mit ausgewählten Werken Richard Wagners auftritt, ist Klaus Florian Vogt zu Gast in „NDR Kultur à la carte“.
2/8/2024 • 54 minutes, 47 seconds
Thomas Posth und das "Orchester im Treppenhaus" in Hannover
Es ist ein Orchester, das die Gepflogenheiten des Klassik-Betriebs hinterfragt, das neue Konzertformate entwickelt und Musik abseits ausgetretener Pfade machen will: das "Orchester im Treppenhaus" aus Hannover. 2006 hat es sich gegründet mit dem künstlerischen Leiter und Geschäftsführer Thomas Posth. Er ist Dirigent, Cellist und, so nennt er sich selbst, Konzertdesigner, außerdem akademischer Musikdirektor der Universität Hamburg. Über neue Impulse und Ideen, über Projekte und Konzertformate spricht Thomas Posth in „NDR Kultur à la carte“ mit Friederike Westerhaus.
2/4/2024 • 54 minutes, 49 seconds
Regisseur Sven Stricker über Lügen und andere Wahrheiten
Er ist der Erfinder und Autor der Sörensen-Krimis: Sven Stricker. Sörensen, der sensible Kommissar, der unter einer Angststörung leidet und sich deshalb von der Großstadt Hamburg ins beschauliche Friesland versetzen lässt. Eine Gegend, die Sven Stricker nur zu gut kennt: 1970 im nordfriesischen Tönning geboren, wuchs Stricker im Ruhrgebiet auf und lebt heute als Hörspielregisseur, Schriftsteller und Drehbuchautor in Potsdam. Jetzt gerade hat er wieder ein neues Hörspielprojekt vorgelegt: "Hitze" nach dem gleichnamigen Coming of Age-Roman von Victor Jestin. Der Plot: Schauplatz Frankreich, Sommerferien, Jugendliche, die im Partyfieber taumeln und Leónard, der das Schrecklichen zulässt und eben nicht einschreitet. "Hitze" ist eine Geschichte über Schuld, Angst und mangelnde Akzeptanz.
Bevor am 4. Februar 2024, ab 19 Uhr das Kriminalhörspiel auf NDR Kultur ausgestrahlt wird, spricht Sven Stricker über seine Arbeit, das Schreiben und über die Gefühlswelt seiner Protagonisten.
2/1/2024 • 54 minutes, 3 seconds
Bodo Kirchhoff über das Sein und Alleinsein
Bestsellerautor Bodo Kirchhoff ist überzeugt, Schriftsteller sein könne man nur in manchen Momenten, wenn man etwas Gutes schreibe. Das sind dann aber auch die einsamen, stillen Momente am Schreibtisch, in denen Sehnsüchte, Fantasien ausgelebt und Innenleben der Figuren ausgestaltet werden können.
In seinem neuen Roman "Seit er sein Leben mit einem Tier teilt" durchlebt er diese Momente mit dem Protagonisten L.A. Schongauer. Ein in die Jahre gekommener Kleindarsteller aus Hollywood, der sich nach dem Unfalltod seiner Frau mit seiner geliebten Hündin Ascha an den Gardasee zurückgezogen hat. "Die Fehler, die Schongauer in seinem Leben gemacht hat, habe ich in anderer Weise auch gemacht", erzählt Bodo Kirchhoff im Gespräch mit Jürgen Deppe.
"Seit er sein Leben mit einem Tier teilt" ist ein Roman über das Verhältnis von Mensch und Hund, Mann und Frau, Freund und Feind, Alt und Jung, Schmerz und Glück, über Einsamkeit, über Schuld und Scham. Bodo Kirchhoff stellt sich den großen Fragen des Lebens, lotet Grenzen aus, immer auf der Suche nach der richtigen Sprache und dem treffenden Ton, für ihn bis heute eine herausfordernde Motivation fürs Schreiben.
1/29/2024 • 54 minutes, 36 seconds
Rolf Bader und Künstliche Intelligenz in der Musik
Künstliche Intelligenz begleitet uns tagtäglich und prägt zunehmend unsere Lebenswirklichkeit. Sie verändert unsere Arbeit, unseren Alltag, unsere Gewohnheiten. Wie aber genau funktioniert KI? Wie arbeiten Algorithmen, wie und wann werden sie angewendet? Mit KI kann beispielsweise Musik komponiert werden. Wie klingt KI-Musik? Wie wirkt sie? Welche Emotionen kann sie auslösen, im Unterschied zu nicht mit KI komponierter Musik? Lässt sie sich unterscheiden? Wo wird KI eingesetzt? Wem nützt sie? Und: Ist die menschliche Kreativität durch KI bedroht? Fragen an Professor Rolf Bader. Er leitet das Institut für systematische Musikwissenschaft der Universität Hamburg und forscht seit Jahren u.a. über Musikakustik, Musikpsychologie, Musikhardware- und Softwareentwicklung.
1/15/2024 • 55 minutes, 6 seconds
Wütend und zart: Schauspielerin Stefanie Reinsperger
Stefanie Reinsperger auf der Bühne zu erleben, ist ein Ereignis: Energiegeladen, immer präsent, mal wütend, dann wieder zart und verletzlich. Wechselbäder der Gefühle, die bei ihr sehr rasant funktionieren, das hat sie gezeigt, als sie bei den Salzburger Festspielen in der Rolle der Buhlschaft zu sehen war.
Im Film übertragen sich diese Stimmungen auch, wenngleich auch anders. Seit 2020 ist Stefanie Reinsperger auch unter anderem im Dortmunder Tatort als Hauptkommissarin Rosa Herzog zu sehen, inzwischen auch kommissarische Leiterin der Mordkommission. Eine Alternative zu diesem Beruf gab es für die 1988 in Österreich geborene Schauspielerin nie: Seit 2017 ist sie fest engagiert am Berliner Ensemble. Am 9. und 10. Januar wird in der ARD die Mini-Serie „Haus aus Glas“ ausgestrahlt.
Pünktlich zu diesem Termin ist Stefanie Reinsperger zu Gast in „NDR Kultur à la carte“ und spricht mit Katja Weise über ihre Arbeit vor der Kamera und auf der Bühne.
1/8/2024 • 54 minutes, 34 seconds
"Baroque Colours" mit Pianist Martin Stadtfeld
Für sein neues Album "Baroque Colours" hat der Pianist Martin Stadtfeld eine sehr persönliche Auswahl getroffen: Kurze Originalwerke von Bach, Händel, Scarlatti, Couperin und Rameau, aber auch Werke der weniger bekannten Komponisten Kuhnau, Galuppi, Soler und Royer. Außerdem hat er Stücke ausgesucht, die ihm besonders am Herzen liegen, er hat sie für Klavier neu bearbeitet und auch eigene Improvisationen hinzugefügt.
Mit Bachs Goldberg-Variationen feierte Martin Stadtfeld im Alter von 22 Jahren seinen Durchbruch. Mit seinem neuen Album möchte er jetzt ein junges Publikum für die Barockmusik begeistern: "Ich habe mir bei der Auswahl der Werke bewusst gemacht, dass junge Menschen heute völlig andere Hörgewohnheiten haben als vor 20 Jahren. Oft entdecken sie Musik als 30 Sekunden Audios in TikTok Videos. Um neben geübten Musikhörern auch diese jungen Leute anzusprechen, habe ich kurze, emotionale barocke Werke ausgewählt, die unmittelbar wirken", so Stadtfeld.
In "NDR Kultur à la carte" spricht Martin Stadtfeld über seine neue "Strategie", über Barockmusik, seine Arbeit und seine neue Professur an der Hochschule für Künste (HfK) Bremen.
1/5/2024 • 52 minutes, 45 seconds
Caspar David Friedrich-Show in der Hamburger Kunsthalle
Himmel, Wolken, Meer, unendliche Weiten - das sind die Bilder von Caspar David Friedrich. Vor bald 250 Jahren, 1774, wurde der "Superstar" geboren, heute gehört der Romantiker zu den wichtigsten Malern der Kunstgeschichte.
Ein Jubiläum, das innehalten und die Kunstwelt vibrieren lässt.
Hamburg hat das Caspar David Friedrich-Jubiläum eröffnet, in der Kunsthalle ist bereits die Ausstellung "Kunst für eine neue Zeit" zu sehen. Im Laufe des kommenden Jahres folgen Ausstellungen in Berlin, Dresden und Greifswald. Und auch das New Yorker Metropolitan Museum bereitet sich auf die erste amerikanische Retrospektive für 2025 vor.
Über Caspar David Friedrich, seine Kunst, seine Wirkung spricht Alexander Klar, Direktor der Hamburger Kunsthalle, mit Claudia Christophersen in "NDR Kultur à la carte".
12/29/2023 • 54 minutes, 50 seconds
Jaroslav Rudiš: Weihnachten in Prag
Jaroslav Rudiš flaniert durch Prag: Es ist Heiligabend, Weihnachten, der Schnee überdeckt die Straßen. Es ist kalt, still und einsam. Und weil die Stadt zwar leer, aber voller Geschichten ist, begegnet Rudiš den Figuren in Prag, darunter auch Kavka. Sie erzählen von Weihnachten, von leuchtenden Birnen, Karpfen in Gurkengläsern und vom Christuskind.
In "NDR Kultur à la carte" spricht der passionierte Eisenbahnfahrer Jaroslav Rudiš über das Spazierengehen, über Prag, Kafka und seine Weihnachtsgeschichte.
12/22/2023 • 54 minutes, 41 seconds
Axel Hacke: "Im Alltag muss ich mich um Heiterkeit bemühen."
Obwohl Axel Hacke seit Jahren ein Riesenpublikum Woche für Woche mit launigen Betrachtungen aus dem Alltag versorgt, fragt er sich: "Wie kann es sein, dass ich relativ heitere Texte schreibe, aber selbst kein heiterer Mensch bin?" Der Auftrag eines Magazins brachte ihn dazu, darüber so ausführlich nachzudenken. Es wurde ein Buch daraus: "Über Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte" - seit Monaten ein Top-Bestseller.
Heiterkeit, erläutert Axel Hacke, sei eine Einstellungssache: "Man kann den Beschluss fassen, dass man mehr davon in seinem Leben haben will." Das ändere viel.
Natürlich könne und dürfe man die großen Krisen, die globalen genauso wie die persönlichen, nicht frivol weglächeln, findet Axel Hacke. Aber man müsse sich schon fragen: "Wie gehe ich eigentlich in meiner eigenen Psyche damit um? Will ich in diesem Ernst aufgehen? Will ich am Ende depressiv werden und damit handlungsunfähig? Das kann es nicht sein. Zum Wesen des Menschen gehört auch die andere Seite, das Leichte, vielleicht auch manchmal das Schwebende. Das brauchen wir doch!"
Monika Fuchs - Köchin, Autorin, Food-Bloggerin. Sie ist Deutschlands älteste YouTube-Köchin mit mehr als 45.000 Abonnenten. Mit 86 Jahren blickt sie nun in ihrer Autobiographie "Den Faden halten. Mein stürmisches Leben" auf ein abenteuerliches Leben zurück.
Geboren 1938 in Hannover, lebte Monika Fuchs in den USA, in Neuseeland, auf den Philippinen bis es sie wieder nach Deutschland, nach Hamburg zog. Zum Kochen kam sie erst sehr spät. Über viele Jahre hatte sie ein eigenes Catering-Unternehmen und kochte für diverse Talk-Shows. Mit 76 Jahren eröffnete sie in Hamburg ihr "Wohnzimmer-Restaurant".
Monika Fuchs ist bis heute getrieben von Neugier, Abenteuerlust und Fernweh, sie bereiste in den letzten Jahren den Nordpol und das Baltikum, immer auf der Suche nach neuen Geschmackserlebnissen. Kulinarische Abenteuerreisen sind neben dem Kochen ihr Lebenselixier geworden. Davon erzählt sie in ihrer Autobiographie und in "NDR Kultur à la carte".
12/15/2023 • 54 minutes, 47 seconds
Giovanni di Lorenzo - Immer am Puls des Zeitgeschehens
Menschen in seiner Nähe sind in der Regel entspannt, locker, verraten Dinge, die sie so vielleicht nicht der Öffentlichkeit preisgegeben hätten. Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der "ZEIT", Moderator bei "3nach9" hat unzählige Gespräche in seiner journalistischen Laufbahn geführt.
Eine erste Sammlung seiner Interviews erschien 2014: "Vom Aufstieg und anderen Niederlagen". Ein Nachfolgeband ist gerade erschienen: "Vom Leben und anderen Zumutungen". Hier versammelt di Lorenzo ein buntes Potpourri an Begegnungen: Von Victor Orbán über Udo Jürgens, Papst Franziskus oder Recep Tayyip Erdoğan - intensive Begegnungen, die auch Spiegelbild der politischen Debatten der vergangenen Jahre sind.
In "NDR Kultur à la carte" spricht Giovanni di Lorenzo mit Claudia Christophersen über seine Arbeit, über Begegnungen und die gegenwärtige Verfasstheit der Gesellschaft.
12/11/2023 • 53 minutes, 59 seconds
Jörg Widmann dirigiert die NDR Radiophilharmonie
Für die nächsten drei Jahre wird Jörg Widmann die NDR Radiophilharmonie in ausgewählten Konzerten dirigieren.
Jörg Widmann zählt zu den bedeutendsten europäischen zeitgenössischen Komponisten, ist Klarinettist und Dirigent, also ein musikalisches Multitalent. Wie wird Jörg Widmann während seines Gastdirigats auf das Orchester wirken? Welche Impulse wird er darüber hinaus dem Musikleben von Hannover geben?
Seinen Start macht er am 6. Dezember, wenn er bei einer öffentlichen Probe sein Werk "Danse macabre" vorstellt. Am Tag darauf, am 7. Dezember, wird er mit seiner Schwester, der Geigerin Carolin Widmann auftreten, eine Auswahl seiner Solo-Etüden für Geige und unter anderem das Fragment eines frühen Violinkonzertes von Ludwig van Beethoven präsentieren. In "NDR Kultur à la carte" spricht er mit Friederike Westerhaus über seine Musik, seine Ideen und Pläne für Hannover.
12/4/2023 • 54 minutes, 35 seconds
Eva Gesine Baur über die Jahrhundertdiva: Maria Callas
Primadonna assoluta, Diva, eine Jahrhundertsängerin und echte Ikone: Maria Callas. Unvergessen ist ihre Stimme. Aber in die Schlagzeilen geriet sie auch wegen ihres schillernden Lebens. Maria Callas verkörperte Passion und Pathos, verzauberte ihr Publikum, sprengte als Künstlerin Konventionen vor allem in tragischen Rollen. Ihre technische Perfektion verband sie mit einer ungeheuren Intensität. Risse und Widersprüche aber prägten nicht nur die Figuren auf der Bühne, sondern auch die Szenen ihres eigenen Lebens.
Am 2. Dezember wäre Maria Callas 100 Jahre alt geworden. Die Kunsthistorikerin, Musikwissenschaftlerin, Publizistin und Schriftstellerin Eva Gesine Baur zeichnet das Leben der Ausnahmekünstlerin nach in der Biographie: "Maria Callas. Die Stimme der Leidenschaft" und zeigt: Leben und Kunst waren bei Callas nicht voneinander zu trennen.
11/30/2023 • 54 minutes, 48 seconds
Musikethnologe Nepomuk Riva über Rassismus in der Musik
"Schwarze Stimmen in einer weißen Musikwelt" lautet der Titel einer Studie, die sich mit Diskriminierung und Rassismuserfahrung von schwarzen Studierenden an deutschen Musikhochschulen beschäftigt. Der Musikethnologe Nepomuk Riva hat die Studie durchgeführt und ist in seinen Forschungen auf vielfach immer noch unhinterfragte Texte gestoßen, die als Ergebnis kolonialer Strukturen gedeutet werden können.
Nepomuk Riva hat viele Jahre an der Musikhochschule Hannover und der Universität Hildesheim gelehrt. Seine Arbeit brachte ihn an die Universitäten in Ghana und Nigeria. Heute forscht er zum Afrikabild in deutschen Musikszenen an der Universität Würzburg. Im Gespräch mit "NDR Kultur à la carte" spricht Nepomuk Riva mit Charlotte Oelschlegel über den eurozentrisch geprägten Blick auf Musik und darüber, wie wir unsere Perspektiven ändern können.
11/27/2023 • 54 minutes, 41 seconds
Larissa Reissner: "It-Girl" der Petersburger Literaturszene
Steffen Kopetzky ist bekannt für große Erzählpanoramen. Er strickt seine Romane aus dem Stoff der Vergangenheit, entfaltet die Geschichten mit einem Figurenensemble, das tatsächlich gelebt hat und garniert es mit fiktionalem Personal. So sind Bücher entstanden wie "Risiko", "Propaganda" oder "Monschau". In seinem jüngst erschienenen Roman "Damenopfer" geht Kopetzky zurück an die Anfänge des 20. Jahrhunderts mit einer Frau, die im Mittelpunkt der Geschichte steht: Die deutsch-polnisch-russische Revolutionärin und Schriftstellerin Larissa Reissner, die von Leo Trotzki "Madonna der Revolution" genannt und von Boris Pasternak in seinem "Doktor Schiwago" als Lara verewigt wurde.
Über "Damenopfer", Larissa Reissner und die Kunst des Erzählens spricht Steffen Kopetzky in "NDR Kultur à la carte" mit Annemarie Stoltenberg.
11/24/2023 • 54 minutes, 38 seconds
Daniel Kehlmann seziert die Vergangenheit
Der österreichische Filmregisseur Georg Wilhelm Pabst gehörte, neben Fritz Lang oder Ernst Lubitsch zu den großen Film-Regisseuren der Weimarer Republik. Was zeichnete seine Filme aus? Was war das Besondere? G. W. Pabst machte den Film zur Kunst, achtete vor allem auf den Schnitt und schuf so eine Wende in der Filmgeschichte. G. W. Pabst etablierte den Schritt vom zuvor expressionistisch märchenhaften Film zum sozialen Realismus.
Der 1975 in München geborene Schriftsteller Daniel Kehlmann hat mit seinen Büchern "Ich und Kaminski" oder "Die Vermessung der Welt" große internationale Erfolge gefeiert. In seinem jüngsten Roman "Lichtspiel" zeichnet Kehlmann das Leben des Filmemachers G. W. Pabst nach und spricht in "NDR Kultur à la carte" mit Katja Weise über das Entwickeln historischer Stoffe, über die Filmindustrie im Nationalsozialismus und über das Schreiben in New York und heute wieder in Berlin.
11/20/2023 • 54 minutes, 8 seconds
Kunsttheoretikerin und Hochschullehrerin Ana Dimke
Vor 60 Jahren wurde die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, kurz: HBK gegründet. Ihre Geschichte geht zurück auf Johann Carl Kahnt, der 1789 von Herzog Karl Wilhelm Ferdinand beauftragt wurde, ein architektonisch-technisches Zeicheninstitut zu errichten. Heute sind an der HBK Braunschweig rund 1000 Studentinnen und Studenten eingeschrieben, studieren Fächer von Kunst- und Medienwissenschaft über Designforschung, Performative Praxis bis Visuelle Kommunikation.
Die 1967 in Hannover geborene Ana Dimke wurde an der HBK Braunschweig über Marcel Duchamps promoviert. Im Blick hatte sie dabei seine Künstlertheorie als Vermittlung von Kunst. Seitdem hat sie an verschiedenen Universitäten wie Weimar, Berlin und Leipzig gelehrt, bis sie 2022 zur Präsidentin der HBK gewählt wurde und wieder nach Braunschweig kam. Ana Dimke spricht über Kunst, Design, über Lehre, Vermittlung und die immer wieder harten Gefechte der Hochschulpolitik in "NDR Kultur à la carte".
11/17/2023 • 54 minutes, 48 seconds
Simone Buchholz und ihr neuer ARD Radio Tatort
Simone Buchholz ist eine leidenschaftliche Schwimmerin. Jeden Morgen schwimmt sie ihre Bahnen, damit sie kilometerweite Langstrecken in großen Gewässern schaffen kann. Kondition und Disziplin hat sie und braucht sie auch, wenn sie sich an ihre Texte macht. Seit 2008 schreibt Simone Buchholz Kriminalromane und gehört zum Präsidium des neu gegründeten PEN Berlin. Für ihre Krimis wurde sie mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, etwa dem Radio-Bremen-Krimipreis, dem Crime Cologne Award oder dem Deutschen Krimipreis.
Jetzt hat Simone Buchholz einen neuen NDR Radio Tatort geschrieben, der im niedersächsischen Verden an der Aller spielt. Im ersten Fall ermittelt eine Spezialeinheit an einer anthroposophischen Schule, die sich seit der Pandemie immer weiter abschottet. "Geschlossene Gesellschaft heißt der NDR Radio Tatort, der am 19. November auf NDR Kultur ausgestrahlt wird und ab 10. November in der ARD Audiothek abrufbar ist. Vorher erzählt Simone Buchholz in NDR Kultur à la carte von ihrem kriminalistischen Gespür und ihr morgendliches Schwimmen.
11/13/2023 • 54 minutes, 43 seconds
Bov Bjerg und sein Roman "Der Vorweiner"
Ein Blick in die Zukunft am Ende dieses Jahrhunderts: Was bleibt von Europa? Bürgerkriege, Naturkatastrophen haben die Welt verwüstet. Neulübeck und Neuschwanstein sind "Auffanglager" in denen sich dänische, ghanaische oder niederländische Geflüchtete sammeln. Höchste Zeit, sich einen Trauergastarbeiter zu zulegen.
Nach den Vergangenheitserzählungen "Deadline", "Auerhaus" und "Serpentinen" hat Bov Bjerg jetzt mit seinem vierten Roman, "Der Vorweiner", eine Zukunftsgeschichte geschrieben. Ein Roman, der unserer Zeit voraus ist, weil er ausmalt, was uns bevorstehen könnte, wenn wir so weitermachen wie bisher. Über seine Weltsicht in Nah- und Fernaufnahme, über das Staunen und Schreiben erzählt Bov Bjerg in "NDR Kultur à la carte".
11/10/2023 • 51 minutes, 39 seconds
Arnon Grünberg über ein Leben als Sündenkatalog
Rabenschwarz, sarkastisch, schockierend: Arnon Grünberg macht keinen Halt vor Tabus, wirft auch in seinem bereits 2002 in den Niederlanden und jetzt in Deutschland erschienenen Roman "Gstaad" einen tiefen Blick in menschliche Abgründe.
Mit 23 veröffentlichte Arnon Grünberg seinen Debütroman "Blauer Montag", der sofort zum internationalen Erfolg und preisgekrönt wurde. Ungeheuer produktiv ist der in Amsterdam und New York lebende Schriftsteller, dessen Texte in fast 30 Sprachen übersetzt wurden.
Über "Gstaad", das Schreiben, über philosophisch hochkarätige Begriffe wie Moral, Pflicht und das Dulden von vermeintlich unvermeidbaren Situationen, darüber spricht Arnon Grünberg in "NDR Kultur à la carte".
11/6/2023 • 54 minutes, 49 seconds
NDR Sachbuchpreisträgerin Teresa Bücker bei NDR Kultur à la carte
Wie bekommt man die Zeit in den Griff, wenn Termine, To-Do-Listen, das tägliche Tun, die Arbeit über den Kopf wachsen? Immer mehr Menschen klagen über Erschöpfung, Zeitdruck, über zu wenig Zeit. Teresa Bücker will das Problem an der Wurzel packen, erkennt die ungleiche Verteilung von Belastungen, fordert ein radikales Umdenken und eine Umverteilungspolitik. Denn Zeit sei längst „eine Frage von Macht und Freiheit“. Über Teresa Bückers Ideen, Vorschläge, Konzepte wollen wir mit ihr in "NDR Kultur à la carte" ins Gespräch kommen.
11/3/2023 • 54 minutes, 40 seconds
Spielwütig und wandelbar: Sandra Hüller
Die deutsche Schriftstellerin Sandra lebt mit ihrer Familie zurückgezogen in den französischen Alpen. Plötzlich wird ihr Mann tot im Schnee gefunden. Mord? Suizid? Unfall? Die Polizei beginnt mit ihren Untersuchungen und Sandra wird zur Hauptverdächtigen. Nach und nach werden nicht nur die Umstände von Samuels Tod erkundet, auch die Beziehung von Sandra und Samuel wird seziert.
Die vielfach mit Preisen ausgezeichnete Sandra Hüller spielt die Hauptrolle in "Anatomie eines Falls". Einem breiten Publikum wurde die 1978 geborene Schauspielerin bekannt mit dem Film "Toni Erdmann". Aber auch schon vorher spielte sie auf renommierten Theaterbühnen oder bei Festivals wie der Ruhrtriennale oder den Salzburger Festspielen. Justine Triets "Anatomie eines Falls" wurde in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Jetzt startet der Film in den deutschen Kinos. Und vorher ist Sandra Hüller zu Gast in "NDR Kultur à la carte".
10/30/2023 • 54 minutes, 36 seconds
„Die Wut, die bleibt“ am Schauspiel Hannover
Ein paar Salzkörner verändern alles oder bringen das Fass zum Überlaufen. „Haben wir kein Salz?“, eine Frage, die mehr als eine sachliche Frage ist, in ihr steckt Vorwurf, steckt Anklage, steckt Verletzung. Das Salz wird zum Instrument und führt zum tödlichen Sturz vom Balkon. „Die Wut, die bleibt“ ist der Roman, den die Salzburger Autorin Mareike Fallwickl 2022 vorgelegt hat. Jorinde Dröse hat den Stoff auf die Bühne gebracht, eine Koproduktion der Salzburger Festspiele mit dem Schauspiel Hannover. Regisseurin Jorinde Dröse und Autorin Mareike Fallwickl reden in „NDR Kultur à la carte“ über die großen Themen wie Theater, Feminismus, festgefahrene Rollenmuster, aber eben auch die leisen, feinen Zwischentöne.
10/26/2023 • 54 minutes, 34 seconds
Altbundespräsident Christian Wulff und die Friedensstadt Osnabrück
Selbst wenn man gar nicht mehr daran glaubt – Frieden ist doch möglich! Dieses Zeichen setzte vor 375 Jahren der Westfälische Frieden, der am 25. Oktober 1648 auf der Osnabrücker Rathaustreppe verkündet wurde und den mörderischen Dreißigjährigen Krieg beendete. Lange ist’s her; und doch meint Altbundespräsident Christian Wulff, einer der prominentesten Osnabrücker unserer Zeit, dass uns dieser Friedensschluss auch heute noch Vorbild sein kann: „Hier gab es ein ernsthaftes Bemühen um Verhandlungen. Man hat damals das Vielfalts- und Toleranzprinzip eingeführt, davon sind wir heute weit entfernt“. Über Krieg und Frieden in der Welt sowie die inneren Spannungen in der Bundesrepublik spricht Christian Wulff – und auch über die Frage, wie er seinen eigenen inneren Frieden gefunden hat seit seinem Rücktritt vom Amt des Bundespräsidenten.
10/23/2023 • 54 minutes, 45 seconds
Margarethe von Trotta erzählt den Mythos Ingeborg Bachmann
"Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar", schrieb Ingeborg Bachmann und war damit in ihren Urteilen schonungslos, anderen und sich selbst gegenüber. Mit ihren brillanten Gedichten, Erzählungen, Hörspielen hat sie die Literatur nach 1945 geprägt, sich als Schriftstellerin in dem damals noch maßgeblich von Männern dominierten Literaturbetrieb der Nachkriegszeit behauptet. Die Regisseurin Margarethe von Trotta erzählt von Ingeborg Bachmanns Leben, ihrer Literatur, ihren Lieben. "Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste" heißt von Trottas Film, der im Februar 2023 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin mit Vicky Knieps und Ronald Zehrfeld in den Hauptrollen uraufgeführt wurde. Bevor er jetzt in die Kinos kommt, ist Margarethe von Trotta zu Gast in NDR Kultur à la carte.
10/20/2023 • 52 minutes, 20 seconds
Nele Pollatschek und die Suche nach dem perfekten Leben
Es gibt Tage, da läuten die Alarmglocken, zum Beispiel am 31. Dezember, letzter Tag im Jahr. Alles will geschafft sein, was bis dahin noch nicht erledigt ist: Steuererklärung, Aufräumen, lästige Gewohnheiten aufgeben, Lebenswerk schreiben. Das neue Jahr soll in einem sortierten Leben beginnen. Und der Zeitpunkt dafür scheint perfekt. Lars will seine To-do-Liste abarbeiten, merkt aber, um seine Ziele zu erreichen, müsste er die Welt neu erfinden.
Nele Pollatschek denkt in ihrem neuen Roman „Kleine Probleme“ über die unvollendeten Dinge nach, das Chaos und die Sehnsucht nach Ordnung.
Ein Buch, das auf der Frankfurter Buchmesse, die am 18. Oktober beginnt, auf jeden Fall für Gesprächsstoff sorgen wird. Für uns Grund genug, um mit Nele Pollatschek in „NDR Kultur à la carte“ auf die Buchmessenwoche einzustimmen.
10/15/2023 • 54 minutes, 48 seconds
Christian Spuck lässt das Innenleben auf der Bühne tanzen
Emma Bovary tut das, was sie will: sie liebt, sie lebt, sie begehrt. Gustave Flaubert hat mit dem 1856 erschienenen Roman „Madame Bovary“ ein Meisterwerk der Weltliteratur geschrieben, das skandalisierte und zugleich den Weg ebnete für die literarische Moderne.
Christian Spuck, der jetzt als Intendant vom Ballett Zürich zum Staatsballett Berlin wechselt, eröffnet die Saison mit einer Flaubert-Produktion. Ein Tanzstück, das die Geschichte von Emma Bovary erzählt im Wechsel von Rausch und Einsamkeit, von Wunschwelt und Wirklichkeit. Über seine Interpretation, die tänzerische Umsetzung, seine tänzerische Laufbahn mit zahlreichen Produktionen weltweit, den Wechsel von Zürich nach Berlin spricht Christian Spuck in „NDR Kultur à la carte“.
10/12/2023 • 54 minutes, 48 seconds
Rafik Schami und die arabische Erzählkunst
Und wieder hat der Bestsellerautor und Meister der arabischen Erzählkunst, Rafik Schami, einen neuen Roman vorgelegt: "Wenn Du erzählst, erblüht die Wüste". Immer wieder geht es in seinen Büchern um das Wort, um den Zauber der Erzählung. Geschichten, erzählte Geschichten, so Rafik Schami, beruhigen die Seelen, können heilen und manchmal sogar Leben retten. Rafik Schami taucht mit seinem neuen Buch ein ins 19. Jahrhundert und schreibt über ein kleines arabisches Land mit allem nötigen Interieur: König, Thronfolgerin, Palast, Freundschaft, Feindschaft, Liebe, Weisheit und einem Kaffeehauserzähler - ein opulentes, facettenreiches, feinsinniges Fest der Poesie.
10/8/2023 • 54 minutes, 35 seconds
Julia Schochs "Biographie einer Frau"
"Ich verlasse Dich … Es genügen drei Wörter, und alles ist getan." Ihre Sätze sind kurz und knapp, ihre Geschichten voller Wirkkraft. Virtuos entfaltet Julia Schoch die "Biographie einer Frau", ihre Trilogie, deren Auftakt 2022 mit dem ersten Band "Das Vorkommnis" eröffnet wurde. Die in Potsdam lebende Autorin versteht es meisterhaft, Erinnerung und Verdrängung zu verzahnen, Einzelszenen zu sezieren und aufzubohren.
Ihre Texte, Romane und Erzählungen werden von der Kritik hochgelobt. Mit vielen Preisen wurde sie ausgezeichnet, u.a. mit dem Schubart-Literaturpreis und der "Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung".
Über "Das Liebespaar des Jahrhunderts", ihr Werk, ihr Leben, ihr Schreiben spricht Julia Schoch in "NDR Kultur à la carte".
10/6/2023 • 54 minutes, 36 seconds
Max Richard Leßmann, seine Oma Lore und die "Sylter Welle"
Drei Tage, die ein allerletztes Mal sein könnten: Oma Lore und Opa Ludwig fahren nach Sylt, ihrem Lieblingsferienort und verbringen drei Tage mit ihrem Enkel Max. Alles scheint genau wie immer, wie in jedem Sommer. Nur mit Opa Ludwig stimmt etwas nicht. Was wird hier verschwiegen? Worüber soll hier nicht gesprochen werden? Was überhaupt ist los?
Max Richard Leßmann, 1991 geboren, in Husum an der Nordsee aufgewachsen, erzählt von seiner Kindheit, seinen Großeltern und bindet die verwobenen Fäden zu einer autofiktionalen, herzerwärmenden Familiengeschichte.
Der Sänger, Podcaster, Dichter hat mit "Sylter Welle" seinen ersten Roman vorgelegt. In "NDR Kultur à la carte" erzählt er von seiner Musik, seinen Podcast-Geschichten und von seinen Ferien auf Sylt.
10/2/2023 • 54 minutes, 42 seconds
"Laios": eine fantastische Lina Beckmann in Hamburger Antiken-Serie
Im zweiten Teil der Antikenserie übernimmt Beckmann alle Rollen allein auf der Bühne und erntet ohrenbetäubenden Beifall.
9/30/2023 • 3 minutes, 38 seconds
Joana Mallwitz debütiert beim NDR Elbphilharmonie Orchester
Wenige Wochen nach ihrem fulminanten Start in Berlin als neue Chefdirigentin ist Joana Mallwitz mit zwei Konzerten in der Hamburger Elbphilharmonie zu Gast. Das erste Mal steht sie hier am Pult des NDR Elbphilharmonie Orchesters mit Werken von Sergej Rachmaninow und Zoltán Kodály. Die Pianistin Anna Vinnitskaya ist die Solistin des Abends. Zusammen interpretieren Mallwitz & Vinnitskaya eines der vertracktesten Klavierkonzerte der gesamten Klavierliteratur - das als "Rach 3" bekannte dritte Klavierkonzert von Rachmaninow. Dieses Konzert galt schon immer als Meilenstein in der Karriere eines jeden Pianisten. Der ungarische Komponist Zoltán Kodály ergänzt das Programm mit seinen Tänzen aus Galanta und der Háry János-Suite op. 15.
Joana Mallwitz ist eine Ausnahmedirigentin. Sie war einst jüngste Generalmusikdirektorin Europas, jetzt ist sie Chefdirigentin des Konzerthausorchesters Berlin, als Nachfolgerin von Christoph Eschenbach. Sie brennt für diese Aufgabe, für die Musik und das Konzerthausorchester.
9/29/2023 • 51 minutes, 55 seconds
Mit Musik und einer transmedialen App gegen das Vergessen
"Human Commodity - Ware Mensch" ist ein Projekt, bei dem es um Zwangsarbeit in Berlin zwischen 1938 bis 1945 geht. Mit einer App können 99 Orte in Berlin besucht werden, die mit Zwangsarbeit verknüpft sind. Menschen werden hier hörbar und erzählen ihre Geschichte. Zusammen mit dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit und der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin hat der deutsch-türkisch-armenische Komponist Marc Sinan dieses Projekt auf die Bahn gesetzt. Mit seiner musikalischen Arbeit möchte der 1976 in München geborene Marc Sinan die Erinnerung wachhalten, Schicksale erfahrbar machen und emotional berühren. In seinem Romandebüt "Gleißendes Licht" schlägt Marc Sinan das Kapitel einer Familiengeschichte auf, erzählt von Gewalt und Traumata durch den Völkermord in Armenien.
9/25/2023 • 54 minutes, 26 seconds
Bénédicte Savoy über Afrikas Kunst in westlichen Sammlungen
Wem gehört Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten? Wie ist damit heute umzugehen? Komplexe, spannungsreiche Fragen, auf die die Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy eine eindeutige, knappe und klare Antwort hat: "Zurückgeben". Unter diesem Titel hat sie, zusammen mit dem senegalesischen Wirtschaftswissenschaftler, Felwine Sarr, 2018 den vielbeachteten Bericht für Emmanuel Macron zur Restitution afrikanischen Kulturguts an die Herkunftsländer vorgelegt.
Bénédicte Savoy gehört zu den prominentesten Stimmen in der Debatte, geht es um die Rückgabe geraubter Kulturgüter in westlichen Sammlungen. In Paris geboren, seit Jahrzehnten in Berlin lebend und arbeitend, ist die Wissenschaftlerin oftmals nach Afrika gereist und hat den besonderen Blick von Innen und Außen. Darüber hat sie in vielen Büchern geschrieben, Vorträge gehalten und Interviews gegeben. Für ihre Arbeit wurde sie mit höchsten Wissenschaftspreisen geehrt. Bénédicte Savoy ist überzeugt, dass in Kunst- und Sammlungsgütern viel mehr steckt als nur ein zu betrachtendes "Objekt". Kunst hat eine Aura, sie verkörpert eine Geschichte, sie dynamisiert und liefert Impulse für weitere Prozesse und Kulturprojekte.
9/22/2023 • 54 minutes, 48 seconds
Uta Ruhkamp über die visuellen Verführungen in Wolfsburg
Das Werk von Kapwani Kiwanga ist imposant: Ihre raumgreifenden Installationen verbinden sich stets zu einer einmaligen ästhetischen, erkenntnisreichen, auch körperlichen Erfahrung. Die kanadisch-französische Künstlerin nutzt die Wirkungsmacht von Farbe, Licht und Material und erzählt globale Geschichte(n) aus neuen Perspektiven. Da sind zarte Zierpflanzen, die toxische Kraft bergen, knallige Farben, die manipulative Effekte entfalten und immer wieder Licht, das als politisches Instrument entlarvt wird.
Für ihre Arbeiten ist Kapwani Kiwanga mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet, hat in Paris, Berlin oder New York ausgestellt und war 2022 mit einer Stoffinstallation auf der Biennale in Venedig zu sehen. Im nächsten Jahr wird eine Arbeit von ihr dort den kanadischen Pavillon repräsentieren.
Vorher, ab 16. September, widmet das Kunstmuseum Wolfsburg der Künstlerin die Ausstellung "Die Länge des Horizonts", kuratiert von Uta Ruhkamp. Seit 2013 ist die Kuratorin am Kunstmuseum Wolfsburg tätig, hat ihren Fokus vielfach auf weibliche und politische Positionen gerichtet und so große, intensive Ausstellungen wie "Facing India" kuratiert. Über ihre künstlerischen Ambitionen und Ausrichtungen, ihre Entdeckung von Kapwani Kiwanga und über ihre Arbeit am Kunstmuseum Wolfsburg spricht Uta Ruhkamp in "NDR Kultur à la carte".
9/18/2023 • 54 minutes, 29 seconds
Thomas Hummel über das Usedomer Musikfestival
In diesem Jahr widmet sich das Usedomer Musikfestival in seiner 30. Festivalsaison mit einem Schwerpunkt der lettischen Musik vom Mittelalter bis zum Jazz. Prominente Gäste sind nach Usedom geladen: Die lettische Starsopranistin Marina Rebeka oder der international gefeierte Wagner-Sänger Egils Siliņš. Junge lettische Künstler wie der Pianist Georgijs Osokins oder die Cellistin Magdalena Ceple zeigen, wie virtuos und gegenwärtig die Musik der baltischen Republik heute ist. Das Baltic Sea Philharmonic und das NDR Elbphilharmonie Orchester eröffnen und beschließen die Saison in Peenemünde. Über das Programm, die Kunst, die Spielorte an der Ostsee spricht der Intendant des Usedomer Musikfestivals in "NDR Kultur à la carte" Thomas Hummel.
9/15/2023 • 54 minutes, 29 seconds
Ralf Dörnen und Uta Koschel über Krisen und Visionen am Theater
Unruhe in Greifswald: Zwei Jahre hat der Neumeier-Schüler Ralf Dörnen neben seiner Tätigkeit als Ballettdirektor auch die Intendanz am Theater Vorpommern innegehabt. Zum Spielzeitende 2022/23 gab er auf und die Intendanz ab. Zugleich ist seit Sommer 2022 das Große Haus wegen der dringend notwendigen Sanierung geschlossen, mit weit reichenden Folgen für den Spielbetrieb. Dörnen möchte sich nur noch dem Tanz widmen, bleibt dem Theater als Ballettchef und Choreograf verbunden. Und Uta Koschel ist seit 2021 Schauspieldirektorin. Sie kennt das Haus seit langem als Regisseurin, in dieser Spielzeit inszeniert sie die Komödie „Die Wahrheit“. In „NDR Kultur à la carte“ sprechen Ralf Dörnen und Uta Koschel über ihre Arbeit, über Krisen, Herausforderungen am Theater und kreative Visionen.
9/10/2023 • 54 minutes, 43 seconds
Upcycling Music mit Multiperkussionist Alexej Gerassimez
Mit fast allem, was ihm in die Hände kommt, kann er Musik machen: Alexej Gerassimez. Der Multiperkussionist ist international unterwegs, spielt mit großem Farbenreichtum als Solist mit renommierten Orchestern wie den Münchner Philharmonikern, dem Prager Radio Sinfonieorchester und dem Konzertorchester Berlin. Das Repertoire des in Essen geborenen Musikers reicht von Klassik und Neuer Musik über Jazz bis zu Minimal Music. Am 8. September tritt Alexej Gerassimez, der inzwischen auch eine Professur für Schlagzeug an der Hochschule für Musik und Theater in München innehat, zusammen mit der NDR Radiophilharmonie bei den Festspielen Mecklenburg Vorpommern in Stolpe an der Peene auf.
9/8/2023 • 54 minutes, 50 seconds
Christopher Rüping inszeniert "Noch wach!" am Thalia Theater
Eine junge Frau arbeitet bei einem großen Fernsehsender in der Hauptstadt. Ihr Leben scheint sortiert, ihre Karriere vielversprechend. Bis tief in der Nacht, zu später Stunde eine SMS auf ihrem Handy aufblitzt: „Noch wach?“. Die Geschichte führt ins Hotelzimmer, Machtmissbrauch inklusive. Und dann ist da noch ein Schriftsteller, der sich irgendwann mitten im unübersichtlichen Geschehen wiederfindet.
Benjamin von Stuckrad-Barre erzählt in seinem neuen Roman „Noch wach?“ von Dunkel und Helligkeit und stürzt dabei selbst in einen tiefen persönlichen Konflikt. Nach Benjamin von Stuckrad-Barres „Panikherz“ inszeniert Christopher Rüping jetzt auch die Uraufführung von „Noch wach?“ am Hamburger Thalia Theater.
Über seine Arbeiten, die gerne mit zeitgenössischen Themen in unterschiedlichsten Spielformen jonglieren, über seine Herangehensweisen, seine Inszenierungen und das Theater heute spricht Christopher Rüping in „NDR Kultur à la carte“.
9/4/2023 • 54 minutes, 43 seconds
Deniz Utlu über seinen neuen Roman "Vaters Meer"
Als sein Vater mehrere Schlaganfälle erleidet, dadurch nahezu vollständig gelähmt ist, ändert sich das Leben des 13-jährigen Yunus von heute auf morgen. Zehn Jahre wird die Mutter den Vater pflegen, zuerst im Heim, dann zuhause. Als Yunus die elterliche Wohnung verlässt und mit dem Studium beginnt, werden Bilder seiner Kindheit wieder wach: Erlebnisse und Gespräche mit dem Vater, der mit lauter Stimme lachte, auf Arabisch fluchte, der häufig abwesend und leicht reizbar war und der einst aus Mardin nahe der türkisch-syrischen Grenze nach Istanbul ging, dort den Militärputsch miterlebte und schließlich mit einem Frachtschiff nach Deutschland kam.
Der in Hannover geborene Schriftsteller Deniz Utlu erzählt in seinem neuen Roman, "Vaters Meer", von einem Schicksalsschlag, der eine ganze Familie trifft, von einer Vater-Sohn-Beziehung, die abrupt endet, von Migration und Zugehörigkeit.
9/1/2023 • 53 minutes, 8 seconds
Jan Peter Bremer schreibt über seine Kindheit im Wendland
Es ist eine Zäsur: Von Berlin geht es ins niedersächsische Wendland nach Gümse, ein Wechsel von der pulsierenden Großstadt in ein ländlich-provinzielles, beschauliches Dorfleben. Ein Zuhause, das geprägt ist vom intellektuellen, politisch linksstehenden Milieu der Eltern, Treffpunkt für die Kunst- und Kulturszene der alten Bundesrepublik. Für das sechsjährige Kind prallen Welten aufeinander.
Literarischer Stoff, aus dem Jan Peter Bremer sein neues Buch "Nachhausekommen" gestrickt hat.
Nach seinen Romanen "Der amerikanische Investor" (2011) und "Der junge Doktorand" (2019) geht Jan Peter Bremer jetzt zurück in seine Kindheit, erzählt berührend mit Witz und Komik vom Leben im sogenannten Zonenrandgebiet.
8/28/2023 • 54 minutes, 43 seconds
Elke Heidenreich reist um die Welt und bringt Geschichten mit
Vieles ist sie, hat sie gemacht in ihrem Leben, und alles hat immer zu tun mit Büchern: Elke Heidenreich ist Schriftstellerin, Journalistin - im Radio, im Fernsehen, Literaturkritikerin, schreibt Opernlibretti. In ihrem Buch "Ihr glücklichen Augen" widmet sie sich den Reisen, die sie in ihrem Leben unternommen hat. Warum macht sie sich auf den Weg? Immer gibt es Gründe: Musik, Freunde, eine Liebe, Literatur, die sie an nahe oder entlegene Orte bringen: New York, Paris, Peking, Kairo, Venedig oder Mailand. Über die Leidenschaft des Reisens, des Ankommens und wieder Zurückkommens.
8/25/2023 • 50 minutes, 59 seconds
Alexa Hennig von Lange: "Zwischen den Sommern"
Nach dem Tod der Großmutter findet Isabell einen Karton mit Tonbandkassetten. Sie beginnt die Bänder zu hören, taucht ein in die Lebenserinnerungen ihrer Großmutter und in eine andere Zeit, ins nationalsozialistische Deutschland. Dabei lernt Isabel eine bislang unbekannte Frau kennen, die, zerrissen zwischen Anpassung und Abneigung gegen das Regime, versucht, ihren eigenen Weg zu finden.
Mit „Zwischen den Sommern“ hat Alexa Lange von Hennig nun den zweiten Band ihrer Heimkehr-Trilogie vorgelegt. Nach „Die karierten Mädchen“ erzählt die in Hannover geborene Schriftstellerin eine Geschichte, die sie aus der Vergangenheit ihrer Großmutter inspiriert und die sie nicht mehr losgelassen hat.
8/21/2023 • 54 minutes, 48 seconds
Silke Müller über Cybermobbing im Klassenzimmer
Den Kopf gebeugt, die Augen magnetisch gerichtet auf den kleinen, rechteckigen Kasten. Was beschäftigt Kinder und Jugendliche, wenn sie unentwegt auf ihr Handy gucken? Welche Videos schauen sie an, welche Fotos verschicken sie, welche Texte lesen sie? Kennen Eltern den Cyber-Alltag ihrer Kinder? Wissen sie, dass bereits Grundschulkinder Bilder mit rassistischen Botschaften, von Kriegsverbrechen oder sexualisierter Gewalt sehen?
Silke Müller weiß um die digitalen Bedrohungen, denen Mädchen und Jungen ausgesetzt sind. Als Leiterin der Waldschule in Hatten (Landkreis Oldenburg) und niedersächsische Digitalbotschafterin kämpft sie für eine ethische und demokratische Werteerziehung – auch und vor allem in der digitalen Welt. In ihrem Buch „Wir verlieren unsere Kinder!“ berichtet sie vom verstörenden Alltag im Klassen-Chat und appelliert an Eltern und Politik, nicht länger wegzusehen, sondern die Brisanz und Gefahr, die von sozialen Netzwerken ausgehen können, zu erkennen.
8/18/2023 • 54 minutes
Mythos Rheuma: Peer Aries mit einem Faktencheck
Über Rheuma kursieren viele Mythen, Geschichten, Spekulationen. Rheuma ist in der Medizin ein Sammelbegriff für über 400 Erkrankungen. 1,5 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Rheuma. Im Ranking der Beschwerden, gegen die regelmäßig hierzulande Medikamente eingenommen werden, nimmt Rheuma Platz 3 ein, nach Kopf- und Rückenschmerzen. Zugleich gilt Rheuma bis heute als Blackbox, Ursachen wie Therapien sind längst noch nicht zufriedenstellend erforscht. Peer Aries ist Rheumatologe und erforscht seit vielen Jahren rheumatische Erkrankungen. In NDR Kultur à la carte spricht er über seine Forschung und darüber, wie man die Krankheit besser verstehen und mit ihr umgehen kann.
8/14/2023 • 54 minutes, 36 seconds
Jutta Moster-Hoos über den exzentrischen Künstler Horst Janssen
Warum Janssen trotz Alkoholsucht und Gewalt bei Frauen gut ankam. Ein Interview mit der Direktorin des Horst-Janssen-Museums Jutta Moster-Hoos.
8/11/2023 • 54 minutes, 42 seconds
Sabrina Janesch erzählt die Geschichte zweier Kindheiten
Sabrina Janesch wurde 1985 geboren und ist im niedersächsischen Gifhorn aufgewachsen. Mit ihrem Debütroman "Katzenberge" schaffte sie 2011 den literarischen Durchbruch und wurde dafür gleich mit mehreren Preisen ausgezeichnet: Mara-Cassens-Preis, Nicolas-Born-Förderpreis oder Anna Seghers-Preis. Und auch mit ihrem jüngsten Roman "Sibir" eroberte sie wieder die Feuilletons. Josef Ambacher heißt der Protagonist in "Sibir". Mit seiner Familie wird er nach Kriegsende aus dem besetzten Polen nach Kasachstan verschleppt. Schon auf dem Transport verhungert Josefs kleiner Bruder. Die Mutter verschwindet, unauffindbar. Sabrina Janesch spiegelt in ihrem Roman die Geschichte ihrer Figur Josef Ambacher mit der Geschichte ihres Vaters. Sie ist an den Ort des Geschehens gefahren, war in Kasachstan, hat das Dorf aufgesucht, in dem ihr Vater aufgewachsen ist. Tief hat sie sich in Erinnerungsmuster und Traumata hineinbegeben. Mit großer poetischer Kraft schlägt Sabrina Janesch ein Kapitel deutsch-russischer Geschichte auf.
8/7/2023 • 54 minutes, 35 seconds
Annika Büsing über den Mut, neu anzufangen.
Wie gelingt eine glückliche Beziehung? Chris und Kolja probieren es aus, fahren in einem klapprigen VW Polo von Leipzig an die Ostsee mit einem Umweg über das überschwemmte Ahrtal. Annika Büsing erzählt die Geschichte einer Liebe zwischen zwei Männern, die in einem rasanten Roadtrip auf die Probe gestellt wird.
Die in Bochum lebende Annika Büsing ist Religionslehrerin und seit ihrem Debütroman, "Nordstadt" 2022, wurde auch ihr literarisches Talent als Schriftstellerin entdeckt. Ihre Sprache ist packend, oft schonungs- und schnörkellos. Dafür wurde sie mit dem Mara-Cassens-Literaturpreis und dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet.
In "NDR Kultur à la carte" spricht sie über die Brüche im Leben, über ihre Bücher, über das Schreiben.
8/4/2023 • 54 minutes, 41 seconds
55 Jahre King’s Singers mit drei neuen Alben
Jonathan Howard, Bass der King’s Singers, bringt frische Eindrücke von Auftritten beim Schleswig-Holstein Musikfestival mit ins Studio. Eine einzigartige Mischung aus homogenem Klang auf höchstem Niveau, britischem Humor und stilistischer Bandbreite zeichnet das sechsköpfige Ensemble aus. Und damit gehören die King’s Singers schon seit langem zu den besten a-capella-Ensembles weltweit.
In diesem Jahr feiern die King’s Singers ihren 55. Jahrestag. Grund genug, um mit gleich drei neuen CD-Veröffentlichungen an den Start zu gehen, die einmal mehr die Vielfalt im Repertoire zeigen: "Tom + Will", gemeinsam mit dem Gamben-Consort Fretwork, präsentiert Renaissancemusik von Thomas Weelkes und William Byrd. Mit der CD "When you wish upon a star" lassen die King’s Singers "100 Jahre Disney Songs" aufleben und im Herbst schließt sich der Kreis mit dem Album "Wonderland" mit Werken von György Ligeti.
7/31/2023 • 54 minutes, 47 seconds
Hilal Sezgin und das beglückende Leben mit Tieren
Sie ist Autorin, Philosophin: Hilal Sezgin. Geboren ist sie in Frankfurt, schreibt Bücher über die Generation türkischstämmiger Frauen in Deutschland, über die Zukunft des Islams oder über Tierethik, Tierrechte und Fleischkonsum. Ihr Engagement für Tiere bewegte sie dazu, von der Stadt Frankfurt aufs Land zu ziehen. So lebt sie seit rund 16 Jahren als "Landbewohnerin" im Landkreis Lüneburg und betreibt einen Hof mit Schafen, Katzen, Hühnern oder Gänsen.
In ihrem jüngsten Buch schreibt sie "Vom fordernden und beglückenden Leben mit Tieren". Glück und Herausforderung liegen bei diesem Lebenskonzept nah beieinander.
In "NDR Kultur à la carte" besuchen wir Hilal Sezgin zuhause auf ihrem Hof in der Lüneburger Heide.
7/28/2023 • 53 minutes, 31 seconds
Bayreuth singt mit Festspielchorleiter Eberhard Friedrich
Wenn sich in Bayreuth am 25. Juli mit Wagners "Parsifal" der Vorhang für die diesjährige Festspielzeit hebt, sind alle Akteure wieder auf musikalisches Höchstniveau programmiert: Orchester mit Dirigat, Solistinnen, Solisten und auch der mit vielen Preisen ausgezeichnete Festspielchor.
Chordirektor Eberhard Friedrich verbindet eine lange, über 30-jährige Geschichte mit Bayreuth. 1993 begann er auf dem Grünen Hügel als Assistent bis er sieben Jahre später, 2000, zum Direktor des Festspielchores berufen wurde.
Und nach 15 Jahren Tätigkeit an der Berliner Staatsoper "Unter den Linden" wurde Eberhard Friedrich in der Saison 2013/14 zum Chordirektor an die Hamburgische Staatsoper berufen.
Über seine Arbeit in Bayreuth, über zehn Jahre in Hamburg, über Opern- und Chormusik, über szenischen Gesang spricht der gebürtige Darmstädter Eberhard Friedrich in "NDR Kultur à la carte".
7/24/2023 • 54 minutes, 48 seconds
Anna Lucia Richter bei den Sommerlichen Musiktagen
Die Musik hat sie von klein auf begleitet, 1990 wurde Anna Lucia Richter in Köln geboren, in eine große Musikerfamilie hinein. Durchgestartet ist sie als Sopranistin, ab 2020 hat sie einen Fachwechsel vollzogen in Richtung Mezzosopran. Ein wichtiger Schritt für ihre internationale Karriere, der ihr Gastauftritte auch im Opernbereich bei den Salzburger Festspielen, im Theater an der Wien oder an der Oper Köln ermöglichte. Mit Konzertprojekten ist Anna Lucia Richter ebenfalls weltweit unterwegs, arbeitet unter namhaften Dirigenten wie zuletzt häufig auch Teodor Currentzis.
Über ihre Stimme, über ihren Fachwechsel, über ihre Zusammenarbeit mit dem Pianisten und Schubert-Preisträger Ammiel Bushakevitz, der sie auch bei den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker am Klavier begleitet, spricht Anna Lucia Richter bei "NDR Kultur à la carte".
7/21/2023 • 52 minutes, 8 seconds
Susanne Rode-Breymann über die Musikhochschule Hannover und Alma Mahler
Susanne Rode-Breymann ist Präsidentin der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Mit welchen Ideen und Visionen die Hochschule in die nächsten 50 Jahre geht und wie sie sich den digitalen Herausforderungen stellt hat sie uns im Interview in der Sendung NDR Kultur à la carte verraten.
7/17/2023 • 54 minutes, 45 seconds
Dirigentin Ruth Reinhardt: Virtuos, aufregend und vielseitig
Frauen am Dirigentenpult sind immer noch nicht selbstverständlich. Zwar sind Dirigentinnen im Konzertsaal inzwischen öfter zu sehen, aber fast immer ist ein solches Ereignis dann eine kleine Sensation. Beim Schleswig-Holstein Musik Festival wird nun die 1988 in Saarbrücken geborene Ruth Reinhardt in Lübeck und Itzehoe das virtuose Schlagzeugkonzert mit der Preisträgerin des diesjährigen Leonard Bernstein Awards, Vivi Vassileva, dirigieren.
Auf dem Programm stehen am 14. Juli in Lübeck, am 15. Juli in Itzehoe das Konzert für Schlagzeug und Orchester „Inferno“ und die 7. Sinfonie von Antonín Dvořák.
Ruth Reinhardt ist zu Gast in „NDR Kultur à la carte“, spricht über Karrieren, Kompositionen, Konzerte und darüber, wie sie mit ihrem eleganten, vielseitigen Dirigat beeindruckt und überzeugt.
7/14/2023 • 54 minutes, 45 seconds
Musical-Star Simon Stockinger tanzt in Hannover
Der Erste Weltkrieg ist zu Ende, kriegsgeschüttelte Jahre verwandeln sich in ein weltweites Konjunkturhoch. Eine Zeit bricht an mit Blütezeit in Kunst, Kultur und Wissenschaft. Die Goldenen Zwanziger sind ein Tanz auf dem Vulkan bis zur Weltwirtschaftskrise. Die Revueshow "Berlin Berlin" versammelt in einem Potpourri an Szenen die Dekade auf der Bühne. Simon Stockinger erzählt als Conférencier vom 11. bis 16. Juli in der Staatsoper Hannover pikante Anekdoten aus Berlin, der Hauptstadt des Lasters und tanzt mit dem 30-köpfigen Ensemble zwischen Wirtschaftskrise und ungebremster Vergnügungslust.
Vorher ist der gebürtige Linzer, Simon Stockinger, zu Gast in "NDR Kultur à la carte".
7/9/2023 • 54 minutes, 42 seconds
Benedikt Bösel und die glückliche Landwirtschaft
Massentierhaltung, Überdünnung, Höfesterben, Klimawandel oder Artensterben - die bekannten Probleme der Landwirtschaft. Für Benedikt Bösel ist der Boden, ist die Erde ein "Universum voller Leben". Nachdem er Jahre als Investmentbanker in Frankfurt gearbeitet hat, führt er heute den Betrieb "Gut und Bösel" in Brandenburg, strukturiert den Hof nach der Idee einer "regenerativen Landwirtschaft". Mit Erfolg. 2022 wurde Benedikt Bösel zum Landwirt des Jahres gekürt. Über seine Visionen, seine Arbeit, über "Gut und Bösel", über den Zusammenhang von Garten, Wald, Acker, Rinderherde und Ernährung hat Benedikt Bösel ein Buch geschrieben: "Rebellen der Erde. Wie wir den Boden retten und damit uns selbst!". Über die Idee, das Buch, seinen Alltag spricht er in "NDR Kultur à la carte".
7/7/2023 • 54 minutes, 46 seconds
Paargespräche von Line Hoven und Jochen Schmidt
Die Illustratorin Line Hoven und der Schriftsteller Jochen Schmidt sind kein Liebespaar. Sie sind ein Arbeits- und Freundespaar. Gemeinsam haben sie "Paargespräche" herausgebracht. Jochen Schmidt hat die Dialoge geschrieben, Line Hoven hat die Bilder dazu gezeichnet. Los ging ihre gemeinsame Freundschaft als Fanpost per Brief, daraus wurde eine jahrelange, strapazierfähige Verbindung. Über die Faszination für Paare, berühmten Paaren aus der Kulturgeschichte, die ihre Liebe, ihre Verbindung wach halten durch das immerwährende Gespräch, über die Kunst des Schreibens, des Zeichnens und eine tiefe Freundschaft sprechen Line Hoven und Jochen Schmidt in "NDR Kultur à la carte".
7/3/2023 • 54 minutes, 48 seconds
SHMF: Christina Landshamer über ihre Partie im "Elias"
Die gebürtige Münchnerin hat in der Carneggie Hall in New York gesungen und an vielen weiteren Bühnen weltweit. Nun singt sie beim SHMF-Eröffnungskonzert als Solistin in Lübeck am 1. Juli in Felix Mendelssohns "Elias" eröffnet.
Neben zwei der international renommiertesten Profichöre und dem NDR Elbphilharmonie Orchester ist ein großes Solistenensemble zu erleben. Dazu gehört die Sopranistin Christine Landshamer, die an vielen Häusern weltweit gastiert und mit namhaften Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Manfred Honeck oder Christian Thielemann bereits zusammengearbeitet hat. Auch mit Alan Gilbert, Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters, der beim Eröffnungskonzert am Pult stehen wird. Vorher ist Christina Landshamer zu Gast in NDR Kultur à la carte.
6/30/2023 • 54 minutes, 47 seconds
Ewald Frie über das bäuerliche Leben mit elf Geschwistern
Landwirtschaft mit Zuchtbullen, mit Kühen, mit Schweinen, ein bäuerliches Leben auf der Weide mit Ackerflächen, Garten für die Selbstversorgung und Vorratshaltung. Noch bis in die Fünfzigerjahre war ein solches Lebenskonzept fest installiert, verbunden mit harter körperlicher Arbeit. Bis es dann plötzlich in rasantem Tempo leise und zügig verschwand.
Der Historiker Ewald Frie ist in einer bäuerlichen Großfamilie im Münsterland aufgewachsen. In seinem Buch „Ein Hof und elf Geschwister“ beschreibt er den stillen Verlust und Abschied vom Leben auf dem Land. Ewald Frie lehrt heute Neuere Geschichte an der Universität Tübingen. Für sein Buch wurde er vom Feuilleton hochgelobt und mit dem Deutschen Sachbuchpreis 2023 ausgezeichnet.
In „NDR Kultur à la carte“ und spricht Ewald Frie über seine Kindheit, das Leben auf dem Land und eine Gegenwart, die sich globalen Krisen und Bedrohungen stellen muss.
6/25/2023 • 54 minutes, 47 seconds
Lukas Bärfuss - der streitbare Schweizer Schriftsteller
Er sei ein Seiltänzer, dem der Poltergeist im Nacken sitzt, hieß es über Lukas Bärfuss als er 2019 den renommierten Georg-Büchner-Preis bekam. Inzwischen ist der Schweizer Schriftsteller, Bühnenautor, Theaterregisseur, streitbare Essayist mit vielen wichtigen Preisen ausgezeichnet. In seinem jüngsten Roman, „Die Krumme Brot“, erzählt er die Geschichte von Adelina. Als Tochter italienischer Eltern hat sie in der Schweiz der 1970er Jahre keine großen Chancen. Sie arbeitet in einer Fabrik am Fließband, hat ein Kind und die Schulden ihrer Eltern abzuzahlen. Adelina kämpft ums Überleben und muss erfahren, dass niemand so wenig besitzt, als dass er nicht noch etwas verlieren könnte.
Lukas Bärfuss ist zu Gast bei „NDR Kultur à la carte“, spricht über sein neues Buch, sein Leben als Schriftsteller und die Arbeit am Theater.
6/22/2023 • 54 minutes, 47 seconds
Roland Greutter: Mit Schönberg und Schubert ins Finale
Seit über 40 Jahren ist Roland Greutter eine feste Instanz in der Hamburger Musikwelt: Als NDR-Konzertmeister hat er seit 1982 einschlägige musikalische Höhepunkte mitgestaltet, viele Konzertmeistersoli interpretiert, Violinkonzerte und immer wieder auch Kammermusikprogramme. Der 1957 im österreichischen Linz geborene Greutter, bekannt für seine feine, differenzierte Tongebung, wurde mit internationalen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem renommierten Mozartpreis des Mozarteums.
Zum Abschluss seiner letzten Spielzeit im aktiven Dienst des NDR spielt er am 19. Juni ein Kammerkonzert mit neun Solistinnen und Solisten des NDR Elbphilharmonie Orchesters, das sich Arnold Schönberg und Franz Schubert widmet. Vorher ist er zu Gast in "NDR Kultur à la carte", resümiert seine musikalische Laufbahn, erzählt von prägenden Erinnerungen und Impulsen.
6/19/2023 • 54 minutes, 50 seconds
Kristine Bilkau - Vom Sprung ins Wasser
Regelmäßig schwimmt Kristine Bilkau, im Hallenbad, im Freibad, im See oder Meer. Die begeisterte Schwimmerin taucht ab ins tiefe Blau, erzählt in ihrem Buch „Wasserzeiten“ von Orten und Erfahrungen des Schwimmens und vor allem von dem Glück, das sie erlebt, wenn sie die Leichtigkeit des Seins im Wasser spürt. „Denn Schwimmen“, sagt sie, „ist nicht nur gesund – es klärt die Gedanken und vermittelt ein unverwechselbares Freiheitsgefühl“.
Mit ihrem Debütroman „Die Glücklichen“ (2015) schaffte die 1974 geborene Autorin ihren literarischen Durchbruch, wurde gleich mit mehreren Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis. Seitdem schreibt sie weiter mit Erfolg, zuletzt erhielt sie, 2022, den Hamburger Literaturpreis für ihren Roman „Nebenan“, der auch für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde.
6/15/2023 • 54 minutes, 41 seconds
Joshua Groß - Vom Wagnis, extrem zu leben
In den Tiroler Alpen ist das Gleichgewicht aus den Fugen geraten: Eine flirrende, subtropische Hitze bringt alles zum Fließen, Joshua und Lisa suchen Kühle mit wildwachsenden Aloe Vera Pflanzen, Skitalent Michael trainiert den Sprung in die ekstatische Höchstleistung, während Oma Suzet am Telefon von neonfarbenen Cocktails in der Südsee schwärmt. "Prana Extrem" heißt das jüngste Buch, mit dem der in Braunschweig lebende Schriftsteller Joshua Groß im Frühjahr für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert wurde. Ein Roman über Gravitation, Riesenlibellen, rauschhafte Extremerfahrung, Leistung und Intuition, über Freundschaft und den Versuch, in einer immer komplizierter werdenden Welt ein gelingendes Leben zu leben. Joshua Groß ist live zu Gast in "NDR Kultur à la carte" und spricht über die realitätsverändernde Kraft literarischer Fiktion.
6/12/2023 • 52 minutes, 21 seconds
Moritz Rinke seziert die Gegenwart
Er jagt Corona-Geister oder führt Selbstgespräche nach langen Netflix-Abenden, während das Land sich mit kleinteiliger Bürokratie dem Virus entgegenstellt. In den USA läuft er mit Trump als Räuber Hotzenplotz zum Kapitol, in den Straßen Antalyas lauscht er dem Flüstern nach gescheitertem Putschversuch. Verzweifelt sucht er nach Antworten auf unmögliche Fragen, als russische Panzer durch die Ukraine rollen; er schaut auf das Mittelmeer und nach Syrien und denkt über die Idee Europas nach. Das alles macht der 1967 in Worpswede geborene Dramatiker und Schriftsteller Moritz Rinke in seinem neuen Buch „Unser kompliziertes Leben“.
6/9/2023 • 54 minutes, 2 seconds
4.000 Sängerinnen und Sänger beim Deutschen Chorwettbewerb in Hannover
Die nationale Chorszene zeigt nach der Pandemie wieder Präsenz. Zum zweiten Mal in seiner 40-jährigen Geschichte, nach 1985, ist Hannover wieder Austragungsort des Deutschen Wettbewerbs. Vom 3. bis zum 11. Juni kommen 94 Amateurchöre aus ganz Deutschland zusammen, die sich bereits im Landeswettbewerb qualifiziert haben. In „NDR Kultur à la carte“ möchten wir über die ersten Runden berichten und sprechen mit Stefan Piendl, Geschäftsführer des Deutschen Musikrates, und Friederike Stahmer, Professorin für Kinder- und Jugendchorleitung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Sie leitet zudem den Mädchenchor der Sing-Akademie zu Berlin, mit dem sie am Wettbewerb teilnimmt.
6/5/2023 • 51 minutes, 46 seconds
Wenn Musik zur türkischen Poesie wird
Sie ist Sängerin, spielt Klavier, Gitarre, Saxofon. Mit der türkischen Laute Bağlama und ihrer atemberaubenden Stimme macht Derya Yildirim neugierig auf eine melancholische Klangwelt, die in die Zukunft blickt, aber auch ein Bewusstsein für die Vergangenheit hat. Immer wieder garniert sie ihre Musik mit traditionell türkischer Poesie.
Nach ihrem Debüt-Album „Kar Yağlar“, hat sie jetzt ein neues Album veröffentlicht: „Hey Dostum, Çak!“. Hier reist sie gemeinsam mit dem französischen Musiker und Produzenten Graham Mushnik in ihre musikalische Kindheit auf der Hamburger Veddel. Volks- und Wiegenlieder, die sie von Kassetten ihrer Großeltern gehört hat oder Lieder aus dem Türkischunterricht werden zum Ausgangspunkt für neue Interpretationen.
In „NDR Kultur à la carte“ spricht sie darüber, aber auch über die Symbiose anatolischer Volksmusik, modernen Groves, Jazz, Funk und ihren Auftritt beim diesjährigen Elbjazz-Festival (9.-10. Juni).
6/2/2023 • 53 minutes, 17 seconds
"All right. Good night" ein Theaterstück über Demenz von Helgard Haug
Ein Flugzeug verschwindet, beim eigenen Vater stellt sich eine beginnende Demenz ein. Im Theaterstück „All right. Good night“ erzählt Helgard Haug von der Suche und vom Ringen mit der Ungewissheit. Das Protokoll eines unumkehrbaren Prozesses bringt die Autorin und Regisseurin Helgard Haug berührend auf die Bühne, eingebettet mit Musik von Barbara Morgenstern.
Im letzten Jahr wurde die Inszenierung zum „Berliner Theatertreffen“ und „Impulse Festival“ eingeladen. Das Stück wurde für den „Mühlheimer Theaterpreis“ nominiert und von „Theater heute“ zur „Inszenierung des Jahres 2022“ erklärt.
Nach ihrem Erfolg mit „Chinchilla Arschloch, waswas“ kommt Helgard Haug zurück nach Hannover, krönt den Abschluss der KunstFestSpiele Herrenhausen mit „All right. Good night“ am 26. und 27. Mai.
5/26/2023 • 54 minutes, 47 seconds
Michael Krüger über Dichtung als Prinzip
Er ist Schriftsteller, schreibt atemberaubende Gedichte oder kuriose Romane, ist Essayist, Übersetzer, hat Jahrzehnte lang, bis 2013, den Münchner Hanser Verlag geleitet: Michael Krüger. Neben seinen zahlreichen Ämtern, Aufgaben, Herausgeberschaften und Jurytätigkeiten im Literatur- und Kulturbetrieb, hat er es immer auch geschafft, selbst als Autor und Kritiker hervorzutreten.
Gerade in den letzten Jahren war Michael Krüger alles andere als untätig, im Gegenteil. Nach wie vor meldet er sich zu Wort und schreibt. Zuletzt erschienen sein autobiografisches Büchlein "Das Strandbad" oder die Erzählung "Was in den zwei Wochen nach der Rückkehr aus Paris geschah".
Über Literatur, über Gedichte, über Kunst, Musik, über ein Leben in der Natur und in der Stadt spricht Michael Krüger in "NDR Kultur à la carte".
5/21/2023 • 54 minutes, 43 seconds
Samuel Finzi: Vom Balkan nach Berlin
Samuel Finzi steht auf zahlreichen Bühnen, ist auf der Kinoleinwand und im Fernsehen zu sehen. In über 150 Filmproduktionen hat der gebürtige Bulgare mitgespielt, seine facettenreichen Rollen am Theater brachten den Schauspieler an die großen Häuser nach Düsseldorf, Bochum, Zürich, Hamburg, Wien oder Berlin. Unvergessen sein furioser Auftritt als Dov Grinstein, dem Stand-up-Comedian und Alleinunterhalter in der Bühnenfassung von David Grossmans Roman "Kommt ein Pferd in die Bar".
Samuel Finzi wird vom Feuilleton regelmäßig hochgelobt; für seine Arbeiten ist er mit wichtigen Preisen ausgezeichnet wie "Schauspieler des Jahres", "Deutscher Schauspielpreis" oder "Gertrud-Eysoldt-Ring".
Jetzt hat Samuel Finzi ein Buch geschrieben, das ihn zurückführt in seine Kindheit, ins Bulgarien der Siebzigerjahre. Herausgekommen ist ein autobiografischer Roman über sein Leben, seine Familie, die im sozialistischen Korsett den Traum von Freiheit zu verwirklichen sucht. Mit Witz, Wärme und treffsicheren Anekdoten verwebt Samuel Finzi Vergangenheit und Gegenwart, gewährt Einblicke in das Innenleben eines unermüdlich suchenden Schauspielers.
Über sein Buch, seine Arbeit, den Film, das Theater und seine Hoffnungen spricht Samuel Finzi in "NDR Kultur à la carte".
5/19/2023 • 54 minutes, 45 seconds
Reisen, um die Welt zu erleben
Der Schriftsteller Matthias Politycki findet seine Romanstoffe oft auf ausgiebigen Reisen. Im Anschluss an eine Reise nach Kuba entstand "Herr der Hörner". Als er aus Usbekistan zurückkehrte, schrieb er "Samarkand, Samarkand". Und einmal reiste er gar "In 180 Tagen um die Welt." Vor drei Jahren war er für einige Zeit in Äthiopien und wurde dort Zeuge, wie eine einheimische Frau mit Stockhieben bestraft wurde, ohne dass er einschreiten konnte. Die Situation hat ihn nicht mehr losgelassen, und so entstand sein neuer Roman "Alles wird gut - Chronik eines angekündigten Todes". Über die erneute Begegnung mit Afrika, die Entstehung literarischer Themen, über seine Erfahrungen als Wahl-Wiener und über seine musikalischen Vorlieben spricht Matthias Politycki in "NDR Kultur à la carte".
5/15/2023 • 54 minutes, 29 seconds
Vater-Leben mit vier Töchtern
Der Journalist und Autor Tillmann Prüfer stellt die (alte) Vaterrolle auf den Kopf: So viel ist schon geschafft, aber immer noch nicht genug. Die Rollenverteilung in der Familie verläuft in vielen Familien nach dem herkömmlichen Muster: Der Vater verdient das Geld, die Mutter kümmert sich um Kind und Haushalt.
Das passiert, obwohl viele Väter mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, dafür auch weniger arbeiten würden. Konjunktiv. Denn nur die wenigsten setzen dieses Modell in die Tat um. Die meisten Väter arbeiten Vollzeit, nur sieben Prozent entscheiden sich für eine Arbeit in Teilzeit. Warum hat sich an dieser Stelle bis heute so wenig bewegt?
Der Journalist, Publizist und stellvertretende Chefredakteur des ZEITmagazins Tillmann Prüfer plädiert für ein Umdenken. Er selbst macht und lebt es mit seinen vier Töchtern vor. Darüber schreibt er in der Zeit-Kolumne "Prüfers Töchter" und in seinen Büchern, zuletzt "Vatersein. Warum wir mehr denn je neue Väter brauchen".
Über Väter, Mütter, Kinder, das Leben in einem Frauen-dominierten Haushalt, über Regeln, Erwartungen und Vorbilder spricht Tillmann Prüfer in NDR Kultur à la carte.
5/12/2023 • 54 minutes, 47 seconds
"Realitätsschock" der 30-Jährigen: Journalistin Marlene Knobloch
Marlene Knobloch ist Journalistin, Redakteurin bei "Süddeutsche Zeitung", wurde 2021 vom Medium Magazin zu den "Top 30 bis 30"-Journalist*innen gewählt. Laufend ist sie damit beschäftigt, Gegenwart, Zukunft, Vergangenheit durch kritische Filter zu sieben. Geboren 1994, gehört sie zu den 30-jährigen, die den Ist-Zustand der Gesellschaft genau beobachten und kritisch hinterfragen. In ihrem Buch "Serious Shit" beschreibt sie den Realitätsschock, den ihre Generation gerade erlebt. Dabei will sie einem Gefühl auf den Grund gehen, dem Gefühl, den Überblick über die eigene Geschichte verloren zu haben. Marlene Knoblochs Diagnose zur Zukunft ist keinesfalls düster, höchstens unsortiert. Deshalb will sie dafür sensibilisieren, dass "wir niemals aufhören dürfen, uns füreinander zu interessieren".
5/8/2023 • 54 minutes, 47 seconds
Peter Urban und seine Begegnungen mit Musik
Musik muss das Herz, den Kopf, den Bauch ansprechen, sagt Peter Urban, damit sie ihn anspricht. Seit vielen Jahren moderiert der Musikexperte im NDR Musiksendungen oder spricht im NDR-Podcast "Urban Pop"über Popmusikgeschichte. Und zum letzten Mal moderiert er in diesem Jahr den Eurovision Song Contest.
Gerade ist Peter Urban 75 Jahre alt geworden. Er blickt zurück auf viele Begegnungen und Wendepunkte in der Pop- und Rockmusikgeschichte, die er teilweise hautnah miterlebt hat. Zum Beispiel als Jimi Hendrix das erste Mal in Europa spielte. Oder als Al Jarreau in einem Hamburger Club seine Weltkarriere startete. Oder als die noch jungen U2 im Hamburger "Onkel Pö"ihre Lieder sangen. Davon und über vieles mehr erzählt Peter Urban in "NDR Kultur à la carte“.
5/5/2023 • 54 minutes, 21 seconds
Hanna Mittelstädt und ihr Leben für das Buch
Ihre Idee war die "revolutionäre Vision", Unabhängigkeit, Spielfreude und das "richtig" gute Buch. Daraus konnte nur ein Verlag werden. Also steigen Anfang der 1970er Jahre Hanna Mittelstädt, Lutz Schulenburg und Pierre Gallissaires in die Verlagsbranche ein, werden zu Büchermachern und gründen einen Verlag, die "Edition Nautilus". Ihre politischen Ideen werden zum unverwechselbaren Programm mit Autoren wie Abbas Khider, Deniz Yücel oder Andrea Maria Schenkel. Zehn Jahre nach Lutz Schulenburgs plötzlichem Tod am 1. Mai 2013 blickt die Autorin, Verlegerin, Übersetzerin Hanna Mittelstädt zurück auf die ersten vierzig Jahre Nautilus. Das macht sie mit ihrem Buch "Arbeitet nie! Die Erfindung eines anderen Lebens". In NDR Kultur à la carte spricht sie über eine bewegte 40-jährige Verlagszeit.
5/1/2023 • 1 hour, 2 minutes, 7 seconds
Intendant Ulrich Khuon zieht den Vorhang zu
Autorinnen und Autoren, die neue Theaterstücke schreiben – sie werden gesucht, gefunden und gefördert bei den „Autor*innentheatertagen“. Junge Talente wurden hier entdeckt, die heute aus der Theaterlandschaft nicht mehr wegzudenken sind. Prominente Beispiele: Elfriede Jelinek oder Roland Schimmelpfennig.
In diesem Jahr wird das legendäre Fest der zeitgenössischen Dramatik zum letzten Mal unter der Intendanz von Ulrich Khuon stattfinden. Der Theatermann war nicht nur Intendant an vielen wichtigen und renommierten Häusern wie etwa am Schauspiel Hannover, Hamburger Thalia Theater oder am Deutschen Theater Berlin, er war von 2017 bis 2020 auch Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Welche Bilanz zieht Ulrich Khuon nach einer langen, facettenreichen Theater- und Bühnenarbeit? Mit welchem Gefühl tritt er von den „Brettern, die die Welt bedeuten“?
4/23/2023 • 54 minutes, 51 seconds
Christian Petzold über seinen neuen Film "Roter Himmel"
Seine Filme sind atemberaubend, ob auf der Kinoleinwand oder im Fernsehen: "Toter Mann", "Yella" oder "Barbara". Christian Petzold zählt zu den wichtigsten deutschen Filmregisseuren, seine filmische Handschrift ist unverwechselbar. Seine Arbeiten werden gefeiert und vielfach preisgekrönt. Auf der Berlinale war Christian Petzold bereits sechsmal mit seinen Filmen vertreten. In diesem Jahr gab es wieder einen "Silbernen Bären", den "Großen Preis der Jury" für seinen jüngsten Film "Roter Himmel". Der Film spielt an der Ostsee. Vier junge Menschen verbringen dort den Sommer in einem abgelegenen Ferienhaus. Eine Zeit, die schwebend, wie aus der Welt gefallen scheint. Diffus und schleichend bahnt sich die Gefahr unter der Unbeschwertheit an.
Nach "Undine" ist "Roter Himmel" der zweite Teil der von Petzold geplanten Filmtrilogie. Über seine Arbeit, über Filme und Filmemacher, die ihn geprägt und beeinflusst haben, spricht Christian Petzold in "NDR Kultur à la carte".
4/21/2023 • 54 minutes, 49 seconds
Clemens J. Setz über die Querdenkerszene
Kann man ernsthaft glauben, dass die Menschheit nicht auf, sondern in einer Kugel lebt? Peter Bender, Aktivist und glühender Verfechter der sogenannten "Hohlwelttheorie" in der Weimarer Republik, hat das getan.
Für Clemens J. Setz ein reizvoller Stoff. In seinem neuen Roman "Monde vor der Landung" rekonstruiert der österreichische Schriftsteller eine reale und bewegende Lebens- und Familiengeschichte, taucht ein in die zerstörerische Wahnwelt eines manischen Egozentrikers. Ein Buch, das verstört, das aktuell ist, nicht zuletzt, weil es darin auch um Verschwörungstheorien, Querdenkertum oder alternative Wahrheiten geht.
Clemens J. Setz ist mit vielen renommierten Preisen, unter anderem mit dem Georg-Büchner-Preis 2021, ausgestattet. Jetzt ist er wieder nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse, den er bereits 2011 für seinen Roman "Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes" erhalten hat. Vor Beginn der Leipziger Buchmesse, die Österreich als Gastland empfängt, spricht Clemens J. Setz in NDR Kultur à la carte über sein neues Buch, über die Faszination für Menschen, die in ganz eigenen Denkgebäuden leben und über die Möglichkeiten, mit literarischer Fantasie andere Sphären zu betreten.
4/16/2023 • 54 minutes, 50 seconds
Gregor Zöllig und die Begeisterung für den Tanz
Gregor Zöllig kommt aus der Schweiz, zog nach Deutschland, um zu tanzen. Das machte er zunächst mit einer Ausbildung an der Folkwang Universität der Künste in Essen und an der Ballettakademie der Stuttgarter John Cranko-Schule. Erste Engagements als Tänzer und Solotänzer folgten, bis Zöllig 1995 seine eigene Compagnie gründete und in den Norden nach Osnabrück und nach Bielefeld kam. Inzwischen ist Gregor Zöllig Künstlerischer Leiter und Chefchoreograph des Tanztheaters am Staatstheater Braunschweig. „Die Welt“, sagt Gregor Zöllig, „bewegt sich und fordert uns auf, flexibel und fluide zu bleiben. Veränderungen brauchen Mut, aber wenn Bewegung im Spiel ist, gibt es keinen Stillstand.“ Der Tanz ist Zölligs Motivation und Antwort. Der Vielstimmigkeit der Generationen widmet er sich in seinem neuen Projekt „tanzwärts! Generationen“, das am 14. April im Staatstheater Braunschweig uraufgeführt wird. Eine Choreografie, die an Richard Wagners „Götterdämmerung“ angelehnt ist und alle Altersstufen einbindet. Darüber, über Ideen, Projekte und über den Tanz in allen Lebenslagen spricht Gregor Zöllig in „NDR Kultur à la carte“.
4/14/2023 • 54 minutes, 51 seconds
Die "Diva" und das Genderkorsett der Oper
Barbara Vinken schreibt über die Frau auf der Opernbühne und entwirft Gegenbilder zur männerdominierten Wirklichkeit.
4/10/2023 • 54 minutes, 33 seconds
Wiederentdeckung eines Multitalents: Christoph Martin Wieland
Er war so vieles: Schriftsteller, Journalist, Ideengeber, „political animal“ und, neben Lessing, Zentralgestalt der Aufklärung: Christoph Martin Wieland. Mit seinem Werk „Geschichte des Agathon“ etabliert sich in Deutschland eine neue allgemein anerkannte Gattung: Der Roman. Außerdem prägt Wieland das Genre des politischen Journalismus mit seinem seismographischen Gespür für politische Entwicklungen, mit seinen Texten und Kommentaren zur Französischen Revolution und zu Napoleon.
Mit einer über 700 Seiten zählenden Biographie lockt der Literaturwissenschaftler, Gründer des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Mäzen und Publizist Jan Philipp Reemtsma Christoph Martin Wieland aus dem Schatten, in den ihn einst Goethe und Schiller gestellt haben.
Reemtsma, selbst Literaturwissenschaftler und genauer Kenner der Epochen, ausgezeichnet mit renommierten Preisen wie dem Lessing-Preis, zuletzt dem Moses-Mendelssohn-Preis, dem Weimar-Preis, ist jetzt mit seiner Wieland Biographie nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie „Sachbuch/Essayistik“.
Über sein neues Buch, seine jahrzehntelange Forschung über Christoph Martin Wieland und über die grundsätzliche Faszination Literatur spricht Jan Philipp Reemtsma in „NDR Kultur à la carte“.
4/3/2023 • 54 minutes, 51 seconds
Julia Schochs "Biographie einer Frau"
"Ich verlasse Dich … Es genügen drei Wörter, und alles ist getan." Ihre Sätze sind kurz und knapp, ihre Geschichten voller Wirkkraft. Virtuos entfaltet Julia Schoch die "Biographie einer Frau", ihre Trilogie, deren Auftakt 2022 mit dem ersten Band "Das Vorkommnis" eröffnet wurde. Die in Potsdam lebende Autorin versteht es meisterhaft, Erinnerung und Verdrängung zu verzahnen, Einzelszenen zu sezieren und aufzubohren.
Ihre Texte, Romane und Erzählungen werden von der Kritik hochgelobt. Mit vielen Preisen wurde sie ausgezeichnet, zuletzt mit dem Schubart-Literaturpreis und der "Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung".
Wie würde Julia Schoch ihre Trilogie fortsetzen? Darauf gibt sie jetzt mit dem zweiten Band, gerade erschienen, Antwort.
Über "Das Liebespaar des Jahrhunderts", ihr Werk, ihr Leben, ihr Schreiben spricht Julia Schoch in "NDR Kultur à la carte".
3/31/2023 • 54 minutes, 49 seconds
Tee mit Warum - der neue Philosophie-Podcast von NDR Kultur
Über die großen Fragen des Lebens reden, eine halbe Stunde lang bei einem Becher Tee, genau das ist die Idee von "Tee mit Warum", dem neuen Philosophie-Podcast von NDR Kultur. Die Hosts Denise M‘Baye und Sebastian Friedrich sprechen immer über eine Leitfrage mit Philosophinnen und Philosophen, sie schauen in die Geschichte, sie überprüfen, welche Gedanken uns weiterbringen könnten: Leben wir in einer sicheren Gesellschaft? Was gibt uns Sinn? Kann Sprache gerecht sein?
In NDR Kultur à la carte geben die beiden Einblicke in die Philosophie-Podcast-Werkstatt, erzählen von alten Fragen und neuen Erkenntnissen.
3/27/2023 • 54 minutes, 50 seconds
Daniel Hope feiert die 50 mit dem SHMF
Es ist ein Mammutprojekt: Daniel Hope feiert in diesem Jahr, am 17. August, einen runden Geburtstag: 50 Jahre wird der Star-Geiger alt. Und weil Daniel Hope für ungewöhnliche Projekte bekannt ist, hat er sich für die 50 etwas Besonderes einfallen lassen. Als aktueller Porträtkünstler des Schleswig-Holstein Musik Festivals wird er im Norden über das Jahr verteilt mit 50 Konzerten, Auftritten und Veranstaltungen vertreten sein. Über den Konzertmarathon, seine ansteckende Spielfreude, die magische Zahl 50 und seine weiteren Projekte spricht er in "NDR Kultur à la carte".
3/24/2023 • 54 minutes, 53 seconds
Das „Kaiser Quartett“ tourt mit neuem Album im Norden
Bereits mit ihrem Debütalbum hat das Streichquartett neue Akzente gesetzt: Das „Kaiser Quartett“ kennt nahezu keine Genre-Grenzen. Die vier Musiker, Ingmar Süberkrüb, Martin Bentz, Adam Zolynski und Jansen Folkers, räumen auf mit herkömmlichen Klischees und setzen, wie es gerne heißt, die klassische Musik auf die „Auswechselbank“. Was dabei herauskommt ist eine Stiloffenheit, garniert mit HipHop, Funk, Electro und Pop. Während des Lockdowns haben sich die Musiker in die ländliche Gegend bei Osnabrück zurückgezogen. Herausgekommen ist ein neues Album, damit sind sie jetzt auf Tour und auch im Norden zu Gast: In Hamburg im Kleinen Saal der Elbphilharmonie (24.03.), in Bremen im KiTo (14.04.) und bei Feinkost Lampe in Hannover (27.04.). In „NDR Kultur à la carte“ sprechen Martin Bentz und Ingmar Süberkrüb über ihre Arbeit, ihre Eigenkompositionen und ihr neues Album „Empire“.
3/19/2023 • 54 minutes, 42 seconds
Julia Wissert inszeniert am Staatstheater Hannover
Paarbeziehungen, eingefahrenes Rollendenken, tradierte chauvinistische Muster fordern Argumente und Debatten heraus. Sie sind legendärer Stoff für Literatur, Film und Theaterbühne. In ihrem Theaterstück "Liebe / Eine argumentative Übung" hinterfragt die israelische Autorin und Regisseurin Sivan Ben Yishai eben diese komplexen Beziehungsgeflechte. Ein Erfolg. Ben Yishais Stück, das im Rahmen ihrer Hausautor:innenschaft am Nationaltheater Mannheim entstand, wurde im Suhrkamp Theater Verlag veröffentlicht und 2020 für den Mülheimer Dramatikpreis nominiert.
Aufgefallen mit ihrer Theaterarbeit ist Sivan Ben Yishai der Dortmunder Intendantin Julia Wissert, die sich auch mit den Fragen beschäftigt: Wie emanzipiert und aufgeklärt ist unser Denken, Fühlen und Lieben heute? Warum steht die Sehnsucht, geliebt zu werden, im Konflikt mit dem Bedürfnis nach Unabhängigkeit und der Suche nach einer befreiten weiblichen Lust? Wie sieht Hingabe ohne Aufopferung aus?
Julia Wissert hat das Stück "Liebe / Eine argumentative Übung" jetzt am Staatstheater Hannover inszeniert. Pünktlich zur Premiere am 17. März sprechen wir mit Julia Wissert in "NDR Kultur à la carte" über ihre Antworten.
3/17/2023 • 54 minutes, 51 seconds
Michael Köhlmeier seziert das Böse
Mit wenigen Worten und Sätzen versetzt er die Welt in den Abgrund, verdichtet Szenen, gräbt in den Seelentiefen seiner Figuren und flechtet daraus atemberaubende Geschichten.
Dicke Romane hat der österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier geschrieben: „Die Musterschüler“, „Abendland“ oder „Matou“. Und kleinere, kürzere Texte, in denen er intensiv und elegant den Stoff kondensiert, mit ungeahnten Wendungen überrascht und fassungslos macht. Gerade ist sein neuer Roman „Frankie“ erschienen. In „NDR Kultur à la carte“ spricht Michael Köhlmeier über sein Figuren-Ensemble, über das Schreiben und die Gestaltungskraft, die das Böse bereithält.
3/12/2023 • 54 minutes, 54 seconds
Benjamin Appl gastiert beim Brahms-Festival in Hannover
Am 11. März startet die NDR Radiophilharmonie gemeinsam mit namhaften Solist*innen und Chören das Brahms-Festival in Hannover. Für Chefdirigent Andrew Manze hat Brahms "etwas Magisches". Dem Zauber dieser Klangwelten möchte er sich eine Woche lang widmen mit sämtlichen Sinfonien und Solokonzerten. Im Eröffnungskonzert wird Brahms "Deutsches Requiem" aufgeführt. Neben der Sopranistin Susanne Bernhard wird der Bariton Benjamin Appl auftreten. Der gebürtige Regensburger lebt heute in London. Als Opern-, Konzert- und Liedsänger überzeugt Appl mit einem facettenreichen Repertoire und einer großen stimmlichen Bandbreite.
3/10/2023 • 54 minutes, 52 seconds
Das neue Album von Raphaela Gromes "Femmes"
1991 in München geboren, wurde Raphaela Gromes bereits vielfach mit renommierten Preisen, u.a. mit dem Opus-Klassik, ausgezeichnet. Seit Jahren setzt sich die Cellistin für Werke von Komponistinnen ein. Mit ihrem gerade erst erschienenen CD-Projekt „Femmes“ verleiht sie Frauen der Musikgeschichte aus neun Jahrhunderten eine Stimme: Hildegard von Bingen, Clara Schumann oder Billie Eilish. Kurz vor dem Internationalen Frauentag am 8. März ein willkommener Anlass, Raphaela Gromes, ihr Anliegen und ihre Arbeit vorzustellen.
3/6/2023 • 56 minutes, 49 seconds
Leander Haußmanns dramatischer Blick auf die Welt
Leander Haußmann ist der Stoff des Dramas in die Wiege gelegt. 1959 wurde er in Quedlinburg geboren, sein Großvater war Brecht-Schauspieler, sein Vater auf der Bühne und im Film zu sehen, seine Mutter Kostümbildnerin.
Als Autor, Schauspieler und Regisseur wurde Leander Haußmann berühmt. Seine Filme "Sonnenallee", "Herr Lehmann" oder "NVA" feierten große Kinoerfolge. Und am Theater hat er die großen Klassiker auf die Bühne gebracht: Sophokles, Shakespeare, Kleist, Ibsen oder Tschechow.
In "NDR Kultur à la carte" spricht Leander Haußmann über sein neues Stück "Intervention!", das er zusammen mit dem Schriftsteller und Musiker Sven Regener inszeniert hat. Am 3. März ist die Uraufführung am Hamburger Thalia Theater.
3/3/2023 • 54 minutes, 38 seconds
Dorothee Röhrig: Liebeserklärung an eine schwierige Mutter
Es ist eine Rückblende und Erinnerungsarbeit: Die Mutter von Dorothee Röhrig, Barbara, war 16 Jahre alt als ihre Eltern, Hans und Christine von Dohnanyi, geb. Bonhoeffer, im Widerstand gegen Hitler von der Gestapo wegen Hoch- und Landesverrat verhaftet wurden. Später wurden ihr Vater und Onkel, Dietrich Bonhoeffer, hingerichtet.
Erlebnisse, die die Mutter von Dorothee Röhrig nie vergessen hat, und die mehr oder weniger unausgesprochen, unterschwellig auch zu Konflikten mit ihrer Tochter führten. Dorothee Röhrig beginnt sich Jahre nach dem Tod ihrer Mutter mit der Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Darüber hat die Journalistin und Publizistin in ihrem Buch "Du wirst noch an mich denken" geschrieben.
2/27/2023 • 54 minutes, 21 seconds
Dmitry Glukhovsky über Putins Krieg in der Ukraine
Mit seinen Büchern zählt er zu den spannenden russischen Gegenwartsautoren. Spätestens seit seiner "Metro"-Trilogie wird Dmitry Glukhovsky weltweit gefeiert. Seine Science-Fiction-Romane sind Kult, erzählen vom Leben im Bunker oder vom Überleben in einem Atomkrieg. Drohen seine Geschichten Wirklichkeit zu werden? Dmitry Glukhovsky beschreibt in seinen Texten, wie Russland sich unter Putin verändert hat und zu dem geworden ist, was es heute ist. Das Urteil des Schriftstellers ist schonungslos. Glukhovsky kritisiert offen den Machthaber Putin und dessen Politik. Im Juni 2022 wurde er vom russischen Staat zur Fahndung ausgeschrieben.
In NDR Kultur à la carte spricht Dmitry Glukhovsky über die Geschichte und Gegenwart seines Landes.
2/24/2023 • 54 minutes, 53 seconds
Meisterhafte Harfen-Musik mit Anaëlle Tourret
Schon mit 25 Jahren wurde die Französin Anaëlle Tourret Soloharfenistin des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Zuvor hatte die Schülerin Xavier de Maistres bereits mehrere große internationale Musikwettbewerbe gewonnen. Seitdem gilt sie als eine der besten Harfenistinnen der Welt und ist in vielen verschieden Besetzungen zu erleben. Mit ihrem ersten Soloalbum "Perspectives" wurde Anaëlle Tourret kürzlich für die renommierten International Classical Music Awards 2023 nominiert – eine besondere Auszeichnung. In ihrem Livekonzert bei NDR Kultur wird sie unter anderem Musik von Mozart, Britten und Caplet spielen. Das Video gibt es auf ndr.de/extra.
2/22/2023 • 53 minutes, 49 seconds
Mit Musik und einer transmedialen App gegen das Vergessen
„Human Commodity – Ware Mensch“ ist ein Projekt, bei dem es um Zwangsarbeit in Berlin zwischen 1938 bis 1945 geht. Mit einer App können 99 Orte in Berlin besucht werden, die mit Zwangsarbeit verknüpft sind. Menschen werden hier hörbar und erzählen ihre Geschichte.
Zusammen mit dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit und der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin hat der deutsch-türkisch-armenische Komponist Marc Sinan dieses Projekt auf die Bahn gesetzt. Marc Sinan schrieb dafür eine Partitur, die aus 99 Soli besteht.
Mit seiner musikalischen Arbeit möchte der 1976 in München geborene Marc Sinan die Erinnerung wachhalten, Schicksale erfahrbar machen und emotional berühren. Seine Werke finden international Beachtung, hier im Norden etwa beim Schleswig-Holstein Musikfestival.
Gerade eben erst ist auch sein Romandebüt „Gleißendes Licht“ erschienen. Sinan schlägt hier das Kapitel einer Familiengeschichte auf und erzählt von Gewalt und Traumata durch den Völkermord in Armenien.
2/20/2023 • 54 minutes, 52 seconds
Das Leben der Schriftstellerin Edda Rönckendorff
Edda Rönckendorff gehört mit ihren Texten, Erzählungen und Romanen zu den Schriftstellerinnen, deren Weg zum Erfolg nicht selbstverständlich, sondern schwer und steinig war. 1924 geboren, 1989 gestorben, umspannt ihre Biografie prägende Zäsuren der deutschen Geschichte von der Weimarer Republik bis zum Fall der Mauer. Erst spät, ab 1980 erschien Rönckendorffs Debütroman „Sag mir ein neues Wort für Liebe“, weitere fünf Romane folgten, die teils auch stark autobiografisch geprägt sind. Ihr Sohn, Hans Janus, heute Jurist, Rechts- und Finanzexperte, hat sich mit dem Leben und dem Werk seiner Mutter auseinandergesetzt und darüber in seinem Buch „Romane eines Lebens“ geschrieben.
2/17/2023 • 54 minutes, 56 seconds
Stefan Gwildis präsentiert live sein aktuelles Album "Bunt!"
Muss man diesen Künstler überhaupt noch vorstellen? Seit vier Jahrzehnten ist der Hamburger Sänger Stefan Gwildis eine feste Größe in der deutschsprachigen Pop-Szene. Alles was er tut, scheint ihm Spaß zu machen - egal ob mit eigener Band, in sinfonischer Begleitung oder als Schauspieler. Stefan Gwilids zieht konsequent sein Ding durch und macht keine Kompromisse. Bei NDR Kultur präsentiert er sein aktuelles Studioalbum "Bunt!", begleitet von dem Pianisten Tobias Neumann, der auch sein Produzent ist. Musik zwischen Soul, Jazz, Reggae und Ska. Eben ziemlich bunt, wie der Titel schon verspricht. Denn Stefan Gwildis passt in keine Schublade. Das Video dieses Livekonzerts gibt es anschließend auf ndr.de/extra.
2/15/2023 • 55 minutes
"China hinter Glas": Katja Lembke und Helwig Schmidt-Glintzer
Landschaften, Märchen- und Sagenhaftes, kuriose Situationen, Skurriles aus dem Alltag: Das China des 19. und 20. Jahrhunderts präsentiert sich leuchtend auf kunstvollen Hinterglasbildern. Rund 80 Werke aus der Sammlung von Ruprecht Mayer zeigt gerade das Landesmuseum Hannover. Bei einem Spaziergang durch die Ausstellung und vor den Exponaten sprechen die Direktorin des Landesmuseums Katja Lembke und der Sinologe Helwig Schmidt-Glintzer über eine vergessene Kunst.
2/13/2023 • 54 minutes, 46 seconds
Karlheinz Stockhausen setzt Zäsur in der zeitgenössischen Musik
Musik ganz neu gedacht, jenseits von eingängiger Melodie, jenseits von temperierter Klangfarbe. Die Musik von Karlheinz Stockhausen steht für Eruption und Dissonanz. Der Komponist, auch Pionier der elektronischen Musik, markierte in der zeitgenössischen Musik eine neue Zäsur.
Der Schriftsteller, Filmemacher und Journalist Thomas von Steinaecker hat zusammen mit dem Illustrator David von Bassewitz Leben und Musik von Karlheinz Stockhausen erzählt und visualisiert. Herausgekommen ist eine Art Bio-Comic, vor allem aber eine abenteuerliche Reise in die musikalische Welt des Grenzgängers Karlheinz Stockhausen.
2/10/2023 • 54 minutes, 52 seconds
Johanna Summer erzählt klassische Klavierwerke weiter
Auch auf ihrem neuen Album nutzt die Jazzpianistin ihr Improvisationstalent, um klassische Kompositionen neu zu deuten.
2/8/2023 • 54 minutes, 49 seconds
Eva Jandl-Jörg ist neue Leiterin des Wilhelm Busch-Museums in Hannover
Loriot, Jean-Jacques Sempé, Friedrich Karl Waechter, und natürlich Wilhelm Busch selbst, sie alle waren Gäste und wurden ausgestellt im Deutschen Museum für Karikatur und Zeichenkunst, dem Wilhelm Busch-Museum in Hannover. Jetzt gerade zum Februar hat das renommierte Haus eine neue Leitung bekommen: Eva- Jandl-Jörg. Die österreichische Kulturwissenschafterin lehrte zuvor an Universitäten in Wien und Salzburg, zuletzt war sie Kuratorin und Sammlungsleiterin am Salzburg Museum. Mit neuen Ideen, Elan und Schwung kommt sie nach Hannover.
2/6/2023 • 55 minutes, 24 seconds
Woran erkennt man einen Klassiker?
Goethe, Thomas Mann, Gustave Flaubert – ihre Werke wurden zu Klassikern der Weltliteratur. Warum eigentlich? Hanjo Kesting, langjähriger Leiter der Hauptredaktion Kulturelles Wort von NDR Kultur, kennt die Antwort. Er hat die wesentlichen Werke des literarischen Kanons für die Hörfunk-Reihen „Am Morgen vorgelesen“ und „Am Abend vorgelesen“ zum Klingen gebracht, mit seiner Vortragsreihe „Die großen Romane der Weltliteratur“ füllt er bis heute Veranstaltungshäuser. Welche Bücher es in seinen persönlichen Literaturkanon geschafft haben, warum er Thomas Mann ursprünglich ablehnte und welche Autorinnen und Autoren ihn besonders geprägt haben, das verrät Hanjo Kesting bei „NDR Kultur à la carte“.
2/3/2023 • 54 minutes, 50 seconds
Matthias Höfs mit Trompetenwerken aus fünf Jahrhunderten
Mit sechs Jahren schon wusste Matthias Höfs, dass die Trompete sein Instrument wird – weil sie so schön glänzt! Es folgte der Beginn einer glanzvollen Karriere, die ihn früh in die erste Reihe der deutschen Blechbläser führte. Dort steht er seit Jahrzehnten, unter anderem mit seinem Ensemble "German Brass", seinen zahlreichen Solokonzerten sowie Aufnahmen in unterschiedlichsten Besetzungen. Und nicht zuletzt als Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Matthias Höfs ist eine Institution im Fach Klassische Trompete. Seine Experimentierlust kennt keine Grenzen, sein Instrumentarium an hohen Blechblasinstrumenten scheint unerschöpflich zu sein. Bei NDR Kultur spielt er zusammen mit seinem Klavierpartner Nikita Volov Werke aus fünf Jahrhunderten. Ein Video dieses Livekonzerts gibt es auf ndr.de/extra.
2/1/2023 • 54 minutes, 23 seconds
"Zwischen Welten" - der neue Roman von Juli Zeh und Simon Urban
Eingefädelte Lebenswege können sich trennen, dann entwickeln sich Biografien auseinander. Die beiden Autoren, Juli Zeh und Simon Urban erzählen die Geschichte von Stefan und Theresa. Nach 20 Jahren begegnen sie sich wieder: Stefan arbeitet in Hamburg bei Deutschlands größter Wochenzeitung. Theresa lebt bodenständig auf ihrem Bio-Milchhof in Brandenburg. Beide sind sie – wie früher – politisch hellwach. Über virulente Fragen wie Klima oder Rassismus geraten sie jetzt in hitzige Streitereien. Können sie die Gräben überwinden oder sind sie auch Spiegel einer gespaltenen Gesellschaft? Die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin Juli Zeh hat jetzt zusammen mit Simon Urban einen neuen Roman vorgelegt, der den Finger mitten in gegenwärtige Wunden einer Gesellschaft legt.
1/30/2023 • 54 minutes, 49 seconds
Dramaturg Michael Batz zum Holocaust-Gedenktag
Autor, Regisseur und Lichtkünstler: Michael Batz. Als Dramaturg arbeitete er auf Kampnagel, bevor er 1994 das Theater in der Speicherstadt gründete. 25 Jahre war der „Hamburger Jedermann" fester Bestandteil des Hamburger Sommers. Als Lichtkünstler illuminierte Michael Batz etwa die Speicherstadt und tauchte beim "Blue Port" den Hamburger Hafen in blaues Licht. Seit 1998 produziert Batz jährlich ein Dokumentarstück für die Gedenkveranstaltung der Hamburger Bürgerschaft anlässlich des internationalen Gedenktages an die Opfer des Holocaust. Über die Inszenierung von Licht, die atemberaubende Wirkung und sein Buch „Das Haus des Paul Levy“ spricht Michael Batz in „NDR Kultur à la carte“.
1/27/2023 • 54 minutes, 56 seconds
Klavierduo und Ehepaar: Herbert Schuch & Gülru Ensari
Herbert Schuch und Gülru Ensari hatten sehr unterschiedliche Kindheiten: Schuch wuchs im Rumänien der achtziger Jahre auf, wo sich das Leben wegen der bedrückenden politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse eher im Privaten abspielte. Ensari hingegen stammt aus der pulsierenden Metropole Istanbul und genoss dort alle Freiheiten des kapitalistischen Systems. Erst nach ihren musikalischen Ausbildungen in Köln und Salzburg fanden beide zusammen - künstlerisch und privat. 2022 ist ihr drittes gemeinsames Album erschienen. Bei NDR Kultur à la carte EXTRA spielt das Ehepaar ein abwechslungsreiches Duoprogramm, in dem auch Kompositionen aus Gülru Ensaris türkischer Heimat auftauchen. Ein Video dieses Livekonzerts gibt es auf ndr.de/extra.
1/25/2023 • 54 minutes, 54 seconds
Offen und jung: Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig
Ein Umdenken in vielen Bereichen fordert uns zurzeit heraus, auch Museen. Thomas Richter ist Direktor des Herzog Anton Ulrich-Museums in Braunschweig. Ein Haus, das 1754 eröffnet wurde und heute zu den bedeutendsten Museen alter Kunst in Deutschland zählt. Gerade in den letzten Jahren hat sich am und im Museum vieles verändert. Das Haus wurde um einen Erweiterungsbau ergänzt, das historische Haupthaus von Grund auf renoviert und nach langjähriger Bauzeit 2016 wiedereröffnet. Riesige Räume mit hohen Decken und großen Ausstellungsflächen - wie sind sie in diesen Tagen zu beheizen? Wie stellt sich ein Museum darauf ein? Können sich Besucherinnen und Besucher die Eintrittskosten bei allen anderen Preissteigerungen leisten? Mit welchen Ideen und Strategien lockt Thomas Richter in sein Haus?
1/23/2023 • 54 minutes, 31 seconds
Bariton Thomas Hampson bei "hiddenCLSX" in Berlin und Hamburg
„hiddenCLSX“ ist eine Konzertreihe, die auf die Weiterentwicklung des Repertoires und auf die Aufführung vernachlässigter Meisterwerke, vor allem der Musik unserer Zeit setzt. Neugier und Offenheit für neue Veranstaltungsformen ist gefragt. Der US-Bariton Thomas Hampson war gerade zu Gast bei zwei Konzerten in Berlin und Hamburg - groß und prominent besetzt mit ihm und dem MDR-Sinfonieorchester, insgesamt fast 200 Mitwirkende auf der Bühne unter der Leitung von Dennis Russel Davies. Auf dem Programm Werke, die die US-amerikanische Geschichte des 20. Jahrhunderts geprägt haben, von Charles Ives, John Adams und Leonard Bernstein.
Offen für die Entdeckung von neuem Repertoire ist Thomas Hampson schon immer gewesen. Er genießt seit Jahrzehnten eine internationale und einzigartige Karriere in allen Fächern des Gesangs – Oper, Konzert und Lied.
Dass ihm das Kunstlied besonders am Herzen liegt, zeigt seine jahrelange Auseinandersetzung und Beschäftigung mit dieser Gattung. So hat er zur Förderung des Liedgesangs eine Stiftung gegründet, die „Hampsong Foundation“ – eine Stiftung, die sich durch die Liedkunst für interkulturellen Dialog und Verständigung einsetzt.
Thomas Hampson – Sänger, Kurator, Lehrer und als Lebensaufgabe Botschafter für das Lied – ist zu Gast in der Sendung NDR Kultur à la carte.
1/20/2023 • 54 minutes, 54 seconds
Mundharmonika in Perfektion: Konstantin Reinfeld
So verbreitet die Mundharmonika auch ist: Auf den großen Konzertbühnen hört man sie bislang eher selten. Der Wahlhamburger Konstantin Reinfeld arbeitet daran, dies zu ändern. In der internationalen Fachwelt gilt er als einer der größten Meister seines Instruments. 2019 gewann er den Opus Klassik als bester Newcomer Instrumental. Reinfeld ist eine Art musikalisches Chamäleon: Klassik, Jazz, Pop, Filmmusik – nichts ist ihm fremd. Dabei musste er sich einen großen Teil seiner ausgefeilten Spieltechnik selbst beibringen. Akademische Lehrer für die Mundharmonika gibt es nämlich kaum. Mit dem Pianisten Benyamin Nussbaum hat er bereits sein Debüt-Album aufgenommen. Er wird auch sein Duopartner bei diesem Livekonzert sein. Das Video gibt es auf ndr.de/extra.
1/18/2023 • 55 minutes
Die Rollen von Lina Beckmann auf der Bühne und im Fernsehen
Große Preise hat sie bekommen: Rolf-Mares-Preis, Ulrich-Wildgruber-Preis und den NESTROY-Theaterpreis in der Kategorie „Beste Schauspielerin“: Lina Beckmann. Seit 2013 gehört die Schauspielerin zum festen Ensemble des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, wurde im letzten Jahr für ihre Darstellung von "Richard the Kid & the King" dort zur Schauspielerin des Jahres 2022 gewählt. Jetzt ist Beckmann hier außerdem in „Der lange Schlaf“ zu sehen, einem Stück, das dem Klimakollaps, Umweltkatastrophen und der Suche nach Lösungen auf der Spur ist.
Auch auf der Spur ist sie seit letztem April als Melly Böwe beim Rostocker Polizeiruf 110. Im Februar (19.02.) ermittelt sie zusammen mit Anneke Kim Sarnau im Online-Dating Milieu und Rostocker Chor-Geschehen.
Über ihre Rollen, ihre Arbeit am Theater, auf der Bühne, vor der Kamera, als Frau und Mutter, spricht Lina Beckmann in „NDR Kultur à la carte“.
1/16/2023 • 54 minutes, 51 seconds
Naturfotograf Michael Martin porträtiert die Erde
Michael Martin ist überall präsent: Mit seiner Kamera reist er um die Welt. Er selbst bezeichnet sich als "wüstensüchtigen Abenteurer“". Die Wüsten der Erde hat er zu seinem Thema gemacht. Mit seinem Motorrad hat der Fotograf sie auf allen Kontinenten und in fast 50 Ländern durchquert.
Von seinen Reisen bringt der Fotograf atemberaubende Bilder mit. Daraus entstehen Fotobände oder begeisterte Diavorträge. Prominent ist er zum Beispiel bei der Royal Geographical Society oder bei der UN-Klimakonferenz aufgetreten. Seit September und noch bis April tourt Michael Martin mit seinem jüngsten Projekt "Terra - Gesichter der Erde" quer durch Deutschland und Österreich, auch in Norddeutschland ist er unterwegs. Wir sprechen mit ihm über Fotografie, seine Wüsten-Leidenschaft und die verschiedenen Gesichter der Erde.
1/13/2023 • 56 minutes, 45 seconds
Größtmögliche Entfaltung - die Jazzpianistin Clara Haberkamp
Clara Haberkamp ist schon lange kein Geheimtipp mehr. Mit ihrem Trio hat sie bereits zahlreiche Preise gewonnen und mehrere Alben eingespielt. Die junge Künstlerin ist nicht nur eine herausragende Pianistin, sondern auch eine bemerkenswerte Komponistin. Haberkamp schreibt und arrangiert für unterschiedliche Besetzungen - vom Vokalensemble übers Streichtrio bis zur Bigband. Studiert hat sie beides: Jazzklavier und Komposition. Neben ihren vielbeachteten künstlerischen Projekten promoviert sie derzeit an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und lehrt improvisierte Liedbegleitung an der Universität der Künste Berlin. Bei NDR Kultur à la carte EXTRA präsentiert sich Clara Haberkamp in einem Solokonzert.
1/11/2023 • 54 minutes, 37 seconds
Elke Heidenreich reist um die Welt und bringt Geschichten mit
Vieles ist sie, hat sie gemacht in ihrem Leben, und alles hat immer zu tun mit Büchern: Elke Heidenreich ist Schriftstellerin, Journalistin - im Radio, im Fernsehen, Literaturkritikerin, schreibt Opernlibretti. In ihrem jüngsten Buch "Ihr glücklichen Augen" widmet sie sich den Reisen, die sie in ihrem Leben unternommen hat. Warum macht sie sich auf den Weg? Immer gibt es Gründe: Musik, Freunde, eine Liebe, Literatur, die sie an nahe oder entlegene Orte bringen: New York, Paris, Peking, Kairo, Venedig oder Mailand. Über die Leidenschaft des Reisens, des Ankommens und wieder Zurückkommens.
1/6/2023 • 52 minutes, 42 seconds
Mandoline im Doppel: Caterina Lichtenberg und Mike Marshall
Die Deutsche Caterina Lichtenberg und der US-Amerikaner Mike Marshall sind nicht nur auf der Bühne ein Paar, sondern auch privat. Lichterberg hat an der Musikhochschule Köln die weltweit einzige Professur für klassische Mandoline inne. Ihr Mann Mike Marshall ist durch den Bluesgrass-Sound seiner Heimat geprägt. Beide gehören auf ihrem Instrument zur internationalen Top-Liga und verbinden in ihren Programmen Elemente aus Klassik, Barock und Folk. Caterina Lichterberg ist in Nordrhein-Westfalen und Hamburg Schirmherrin des Jahres der Mandoline. Bei NDR Kultur à la carte EXTRA tritt sie gemeinsam mit ihrem Mann auf. Ein Video des ganzen Konzerts gibt es anschließend auf ndr.de/extra.
1/4/2023 • 55 minutes, 7 seconds
Lin Hierse und ihr Roman "Wovon wir träumen"
Die Beziehung zu den Eltern, insbesondere zur Mutter ist in der Regel besonders. Lin Hierse ist in Braunschweig geboren, ihre biografischen Wurzeln liegen woanders, in China. Darüber schreibt sie in ihrem autofiktionalen Roman "Wovon wir träumen". Es ist die Geschichte einer Frau, die zur Beerdigung ihrer Großmutter nach China reist und sich auf die Suche begibt: Wo und wie hat ihre Familie, ihre Mutter in China gelebt? Wohin gehört sie selbst? Heute lebt Lin Hierse in Berlin, hat Asienwissenschaften und Humangeografie studiert und arbeitet als Redakteurin bei der taz. "Wovon wir träumen" ist ihr Debütroman.
1/2/2023 • 54 minutes, 47 seconds
Ingolf Burkhardt und Michael Dreyer: Jazz und die NDR Bigband
Wir lassen das Jahr 2022 mit Jazzklängen schwungvoll und dynamisch ausklingen. Das machen wir mit dem Jazz-Trompeter Ingolf Burkhardt und dem neuen Manager der NDR Bigband Michael Dreyer, der im Juli die Nachfolge von Axel Dürr angetreten hat. Bevor Michael Dreyer nach Hamburg kam, war der gebürtige Göttinger Gründer und künstlerischer Leiter des legendären Osnabrücker Morgenland Festivals. Impulse aus dieser Zeit möchte er auch in das Repertoire der NDR Bigband einflechten und verstärken. Dazu eignet sich der Jazz-Standort Niedersachsen besonders gut. Die NDR Bigband ist mit einer ersten Abo-Reihe in Hannover bereits an den Start gegangen und hat den Kleinen Sendesaal im NDR Landesfunkhaus für sich entdeckt.
Zusammen mit Ingolf Burkhardt spricht Michael Dreyer über Jazz, Klänge, Improvisationen, Rituale und neue Akzente der NDR Bigband.
12/30/2022 • 54 minutes, 52 seconds
Wolfgang Huber entwirft eine Ethik der Digitalisierung
Was ist privat? Was sollte in Zeiten der digitalen Vernetzung und 24 Stunden-Erreichbarkeit über Handy, Mail, Messengerdiensten usw. besonders geschützt sein? Wann haben wir Zeit für anderes jenseits unserer digitalen Welten? Eine akute Frage kurz vor dem großen Familienfest Weihnachten. Gelingt uns in den sogenannten stillen Tagen die Handy-Abstinenz? Wie vernetzt sind wir, in besten Absichten oder ohne es zu wissen? Der evangelische Theologe und ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, Wolfgang Huber, entwirft in seinem neuen Buch "Menschen - Götter und Maschinen" eine Ethik der Digitalisierung, untersucht Sprache, Alltag, Algorithmen und entwickelt ethische Prinzipien für einen Umgang mit künstlicher Intelligenz.
12/23/2022 • 54 minutes, 43 seconds
Barock bis Moderne: Franziska Hölscher & Marianna Shirinyan
Mit ihrem Hörbuch "Roger Willemsens Landschaften" haben es die Geigerin Franziska Hölscher und die Pianistin Marianna Shirinyan zusammen mit der Schauspielerin Maria Schrader in die Bestsellerlisten geschafft. Beide Musikerinnen sind ein eingespieltes Duo, betreiben aber jede für sich noch verschiedene andere Projekte: Franziska Hölscher arbeitet zum Beispiel mit dem Pianisten Kit Armstrong zusammen und ist künstlerische Leiterin von zwei Festivals. Die Armenierin Marianna Shirinyan zählt, genau wie Franziska Hölscher, zu den gefragtesten Kammermusikerinnen weltweit und konzertiert als Solistin mit vielen großen Orchestern aus Skandinavien. Für ihren Liveauftritt bei NDR Kultur haben die beiden herausragenden Künstlerinnen ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt mit Werken vom Barock bis zur Moderne. Ein Video des ganzen Konzerts gibt es anschließend auf ndr.de/extra.
12/21/2022 • 53 minutes, 46 seconds
Ulrich Wickerts neuer Krimi: „Die Schatten von Paris“
Gerade hatte er Geburtstag, 80 Jahre ist er geworden: Ulrich Wickert.
15 Jahre ist er das Gesicht der „Tagesthemen“ gewesen. Schon immer war das politische Tagesgeschehen seine erste Pflicht, auch schon als er 1969 zum WDR kam, das Politmagazin „Monitor“ moderierte und später als ARD-Korrespondent in Washington, New York und Paris arbeitete. Neben seiner Arbeit als Journalist und Moderator schrieb Ulrich Wickert Bücher, mit Leidenschaft vor allem Krimis. Jüngst erschien sein inzwischen siebter Fall des Untersuchungsrichters Jaques Ricou: „Die Schatten von Paris“.
12/19/2022 • 54 minutes, 56 seconds
Anne Otto durchleuchtet das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern
Kaum eine Beziehung ist so intensiv und prägend wie die zu unseren Eltern. Losgelöst vom Alter werden immer wieder eingefahrene Rollenmodelle mobilisiert, die womöglich zu konfliktbeladenen Verstrickungen führen können. Anne Otto geht der Frage nach: Wie können sich erwachsene Kinder abgrenzen, wenn Eltern immer älter werden und die Lebenszeit mit ihnen immer länger dauert? Die Hamburger Psychologin durchleuchtet das spannende Spiel aus Nähe und Distanz und sucht nach Wegen, wie das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern für beide Seiten möglichst stimmig gestaltet werden kann.
8/1/2022 • 54 minutes, 44 seconds
Krimiautor Wolf Haas über seine "Brenner"-Romane
Er schreibe eher so, wie der Volksmund spricht, erzählt Wolf Haas, nicht nur Bestsellerautor, sondern auch promovierter Linguist. Der "Prädikatmörder", als der er mal bezeichnet worden ist, schreibt weitgehend ohne Verben. Und "immer in der ungepflegtesten Version meiner selbst". Aber damit begeistert er die Massen - jüngst erst wieder mit dem Brenner-Roman "Müll". Im Gespräch mit Jürgen Deppe gesteht der erfolgsverwöhnte Autor, dass er sich manchmal bei dem Wunsch ertappe, wieder ein unbekannter Schriftsteller zu sein. Denn dann könne er wieder davon träumen, einmal bekannt zu werden.