Edition Zukunft, der STANDARD-Podcast über das Leben und die Welt von morgen. Die Redaktion spricht mit Experten über Entwicklungen, die unseren Alltag verändern - von künstlicher Intelligenz und Robotern bis hin zu Migration und Klimawandel. Neue Folgen erscheinen alle zwei Wochen. Webseite: derStandard.at/PEZ Edition Zukunft ist ein Podcast von DER STANDARD. Redaktion: Lisa Mayr, Olivera Stajić, Fabian Sommavilla, Philip Pramer, Zsolt Wilhelm | Produktion: Zsolt Wilhelm | Schnitt: Daniel Roßmann/Newsroom.gmbh | Musik: Tristan Linton/polkadot | Logo: Wolfram Leitner
Wie eine vegane Zukunft aussehen könnte
Vier fiktive Inseln machen den Staat Vegania aus: Chlorella, Hightech Islands, Tenebrio und Zirkula. Jede von ihnen hat eine andere Herangehensweise an eine nachhaltige Ernährung. Auf Chlorella konsumieren die Menschen viele Algen und Pilze. Auf den Hightech Islands wird Fleisch größtenteils nur noch im Labor hergestellt. Auf Tenebrio essen die Menschen vor allem Insekten und Muscheln. Und auf Zirkula wird zwar noch Fleisch gegessen, aber nur noch von Tieren, die eines natürlichen Todes gestorben sind.
Ein solches Zukunftsszenario entwirft der Schweizer Futurist und Ökonom Joël Luc Cachelin in seinem kürzlich erschienenen Buch "Veganomics". "Es gibt nicht eine bestimmte vegane Zukunft, die von irgendwem vorgeschrieben wird, sondern verschiedene Möglichkeiten, uns nachhaltiger zu ernähren und zu kleiden", sagt Cachelin. Solche Szenarien könnten helfen, über eine solche Zukunft nachzudenken.
Im Podcast spricht Cachelin darüber, weshalb eine Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung notwendig ist, weshalb es beim Thema Veganismus nach wie vor viel Diskussionsbedarf gibt und auf was Landwirtinnen und Landwirte umsteigen könnten, wenn sie eines Tages nicht mehr tierische Produkte herstellen.
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2/2/2024 • 29 minutes, 6 seconds
Was bringt das Superwahljahr für das Klima? Teil 1/3: Österreich
Das heurige Jahr ist ein wahres Superwahljahr: In Österreich wird der Nationalrat neu gewählt, die EU-Wahl steht und im Herbst bekommen die USA einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin. Wir gehen in einer dreiteiligen Podcast-Serie von "Edition Zukunft Klimafragen" der Frage nach, wie das Thema Klimaschutz die heurigen Wahlen beeinflussen.
Im ersten Teil zur Nationalratswahl werfen wir einen Blick auf die klimapolitischen Standpunkte der Parlamentsparteien und sprechen darüber, welchen Stellenwert Klimaschutz im diesjährigen Wahlkampf einnehmen wird.
1/26/2024 • 17 minutes, 25 seconds
Wie werden wir glücklicher?
Was macht uns glücklich? Diese Frage hat sich wohl jeder und jede schon einmal gestellt. So auch Dorothee B. Salchow. Die Juristin befasst sich seit Jahren auch beruflich mit dem Thema Glück und ist unter anderem an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport im Masterstudiengang Positive Psychologie tätig. Diese Strömung geht der Frage nach, was das Leben lebenswert macht, und versucht somit auch herauszufinden, wie Menschen nachhaltig glücklicher werden.
Welche Rolle dabei negative Emotionen spielen, warum das ausschließliche Streben nach guten Gefühlen nicht der Schlüssel zum Glück ist und in welchem Alter die Menschen statistisch gesehen am glücklichsten sind, darüber sprechen wir mit Dorothee B. Salchow in dieser Folge von "Edition Zukunft".
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1/19/2024 • 26 minutes, 32 seconds
Was Vanillekipferln und nachhaltige Batterien gemeinsam haben
Damit Strom aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne rund um die Uhr bezogen werden kann, werden verlässliche Energiespeicher benötigt. Das liegt schlicht daran, dass Wind und Sonne beispielsweise nicht jederzeit zur Verfügung stehen. In diesen Speicherbatterien sind allerdings häufig ökologisch bedenkliche Schwermetalle oder Seltene Erden verarbeitet – und genau dafür will Stefan Spirk eine Lösung gefunden haben.
Er forscht an der TU Graz und arbeitet derzeit an einer Batterie, die verspricht, nachhaltig zu sein. Anstatt Schwermetallen verwendet Spirk Vanillin und damit herkömmliches Vanillearoma, das jeder und jede von uns im Supermarkt kaufen kann. Wie das funktioniert, inwiefern die Speicher tatsächlich das Potenzial haben, sich positiv auf den Klimawandel auszuwirken, und ob die Batterien nach Vanillekipferln duften, darüber sprechen wir in dieser Folge von "Edition Zukunft Klimafragen"
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1/12/2024 • 24 minutes, 43 seconds
"Architektur ist Teil unserer Wegwerfgesellschaft geworden"
Seit Jahrzehnten beschäftigt sich Vittorio Lampugnani mit dem Städtebau. Damit, was Städte lebenswert, schön und zugleich nachhaltig macht. Vieles davon vermisst der italienische Architekt und Stadtwissenschafter an heutigen Städten in Europa. Statt Langlebigkeit dominiere die "Wegwerf-Architektur", sagt Lampugnani: Viele Gebäude werden schnell wieder abgerissen, neue Wohnungen und Hochhäuser als reine Spekulationsobjekte neu aufgestellt. Die Konsequenz: Leerstand, Flächenfraß und hohe CO2-Emissionen.
Wir müssen wieder lernen, in längeren Zeitabschnitten zu denken, fordert Lampugnani. Aus alten Fabrikgebäuden, Lagerhallen und Einkaufszentren können wieder neue Wohnungen und Büros entstehen. Anstatt auf mehr Zersiedelung und Straßen für den Autoverkehr sollten Städte auf das Konzept der 15-Minuten-Stadt setzen. Das bedeutet: Bewohnerinnen und Bewohner sollten Schulen, Supermärkte, Restaurants und Apotheken in maximal 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Rad erreichen können. Dazwischen brauche es mehr Plätze und Begegnungszonen, die Menschen zusammenbringen, so Lampugnani.
Im Podcast spricht Lampugnani außerdem darüber, wie der Städtebau mit Individualisierung zusammenhängt, was er mit "Vermummungsfundamentalismus" meint und welche Bedeutung Laternen, Bänke und Kioske für das Stadtbild haben.
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12/22/2023 • 33 minutes, 36 seconds
Wie es nach dem Klimagipfel weitergeht
Die Klimakonferenz in Dubai ist vorbei. Zwei Wochen lang wurde intensiv verhandelt, die Staaten einigten sich schließlich im Abschlussdokument auf eine Abkehr von fossilen Energieträgern. Zuletzt hatten sich mehr als 130 Staaten dafür eingesetzt, dass ein komplettes Aus für Öl, Kohle und Gas beschlossen wird, doch allen voran ölfördernde Länder machten diesen Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Was bleibt ist ein Kompromiss, der viel Lob - aber auch zahlreiche Kritik mit sich brachte.
Denn in dem Dokument wurden einige Hintertüren eingebaut: Darin findet zum Beispiel die umstrittene Technologie der Kohlenstoffspeicherung Platz. Mit anderen Worten: Staaten können weiter Kohle produzieren und verbrennen, wenn sie sicherstellen, dass es auch entsprechenden CO2-Senken gibt. Für viele Inselstaaten geht der gefundene Kompromiss jedenfalls nicht weit genug. Und auch zahlreiche Umweltschutzorganisationen übten Kritik an bestehenden Scheinlösungen.
Dennoch gab es auch Lob für den Konsens, der in den Vereinigten Arabischen Emiraten gefunden wurde: Etwa für die anberaumte Verdreifachung von Erneuerbaren bis 2030 und die zeitgleiche Verdoppelung der Energieeffizienz. Doch all das, was in Dubai beschlossen wurde, ist unverbindlich. Was die einzelnen Staaten nun damit machen, obliegt den jeweiligen Regierungen. Alicia Prager war für den STANDARD vor Ort und zieht mit Wirtschaftsredakteurin Nora Laufer und dem Ressortleiter der "Edition Zukunft", Philip Pramer, Fazit über die Errungenschaften und Schattenseiten der heurigen Klimakonferenz.
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12/15/2023 • 38 minutes, 27 seconds
Was Kinder lernen müssen, um für die Zukunft gewappnet zu sein
Die künstliche Intelligenz meistert immer mehr Aufgaben, gleichzeitig nehmen die gesellschaftlichen Herausforderung zu. Da ist die Frage: Auf welche Fähigkeiten kommt es in Zukunft an? Damit beschäftigt sich die Psychologin Verena Friederike Hasel in ihrem neuen Buch "Das krisenfeste Kind" (Kein & Aber Verlag). Es ist ein Buch, das sich an Pädagoginnen und Pädagogen richtet, aber auch an Eltern, Großeltern, Onkeln, Tanten und alle anderen, die mit Kindern zu tun haben. Dafür hat Hasel innovative Schulen in Finnland und Deutschland besucht, um sich anzusehen, was dort besonders gut läuft. In dieser Podcastfolge erklärt sie, was Kinder lernen müssen, um für ihr späteres Leben gewappnet zu sein. Spoiler: Das sind nicht unbedingt nur Mathe, Deutsch oder Geografie.
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12/8/2023 • 23 minutes
Was beim Klimagipfel in Dubai auf dem Spiel steht
Der Weltklimagipfel in Dubai hat am Donnerstag vielversprechend gestartet: Gleich am ersten Tag ist den Verhandlungsteams die Einigung auf den Loss and Damage Fonds gelungen. Auch haben Deutschland sowie das Gastgeberland, die Vereinigten Arabischen Emirate, zusammen bereits 200 Millionen US-Dollar zugesagt.
Neben der Finanzierung für Klimaschäden stehen in den kommenden zwei Wochen unter anderem auch ein Ausstieg aus fossilen Energieträgern, eine globale Bestandaufnahme und eine Verdreifachung der erneuerbaren Energien auf der Agenda. Im Podcast spricht Helmut Hojesky, der bisher Österreich auf allen Klimakonferenzen vertreten hat über die Hintergründe, Hoffnungen und Herausforderungen des Klimagipfels - und ob ob Konferenz in Dubai mit einem Öl-Manager als Präsident überhaupt ernst zu nehmen ist.
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12/1/2023 • 36 minutes, 26 seconds
Klima retten, aber wie?
Beim Wort Klimawandel denkt längst niemand mehr an Eisbären, die traurig auf ihren Eisschollen sitzen. Wir sind inzwischen alle davon betroffen. Wenn wir im Sommer nachts wach liegen, weil die Hitze den Schlaf unmöglich macht, der Regen ausbleibt, wenn wir ihn brauchen würden, aber dann zu anderen Zeiten Häuser überschwemmt und Autos wegspült. Wenn im Winter nur noch ein kleiner Schneeteppich auf einer ansonsten grünen Wiese liegt. In anderen Ländern und auf Kontinenten zeichnen sich die Folgen der Klimakrise schon länger ab und wirken sich viel gravierender aus.
Kommen wir da noch raus – und wenn ja, wie? Und welche Verantwortung haben wir gegenüber ärmeren, noch stärker betroffenen Ländern? Über diese Fragen wurde kürzlich auf der Buch Wien diskutiert, die bearbeitete Aufnahme hören Sie in dieser Podcastfolge. Zu Gast: Helga Kromp-Kolb, die wohl bekannteste Klimaforscherin Österreichs, der politische Theoretiker Johannes Siegmund und Jürgen-Thomas Ernst, der als Förster und Waldpädagoge durch die heimischen Wälder führt.
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11/24/2023 • 45 minutes, 54 seconds
Pipelines, Kühe, Deponien: Wie lösen wir das Methan-Problem?
Methan ist nach CO2 das wichtigste Treibhausgas und ist inzwischen für rund ein Viertel der Erderhitzung verantwortlich. Dabei wäre es vergleichsweise einfach und wirkungsvoll, die Methanemissionen zu senken: Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) könnte man 75 Prozent der Methan-Emissionen ohne großen Aufwand und ohne teure Investitionen einsparen. Das wäre in etwa so viel Erdgas, wie Russland vor dem Angriff auf die Ukraine in die EU geliefert hat.
Eine neue Verordnung, auf die sich die EU-Staaten diese Woche geeinigt haben, soll den Methan-Ausstoß weltweit nun drastisch reduzieren. Sie setzt beim Energiesektor an, denn bei der Förderung und beim Transport von Kohle, Öl und Gas könnten die Emissionen vergleichsweise einfach gesenkt werden.
Wir sprechen im Podcast über die unterschätzte Nummer zwei unter den Treibhausgasen – und was die neuen Regeln für das Weltklima bringen sollen. Die Fragen beantworten Alicia Prager aus der Wirtschafts- und David Rennert aus der Wissenschaftredaktion des STANDARD.
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11/17/2023 • 27 minutes
Künstliche Minigehirne könnten Ursachen für Alzheimer finden
Sie kann Äpfel pflücken, Bilder und Texte generieren und sogar Erkrankungen wie etwa eine Blutvergiftung erkennen und damit sogar Leben retten. Seit Anfang des Jahres haben sich die Meldungen zu künstlicher Intelligenz überschlagen. Auch Thomas Hartung nutzt KI in seiner Forschung. An der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore entwickelt er sogenannte Gehirn-Organoide, das sind sozusagen Gehirne im Miniaturformat, die im Labor aus menschlichen Zellgruppen gezüchtet und mittels KI trainiert werden. Geht es nach Hartung, könnten sie die Gehirnforschung reformieren und dabei helfen, Ursachen für Krankheiten wie Alzheimer und Autismus herauszufinden. Über den Stand der Forschung und künftige Einsatzgebiete sprechen wir in dieser Podcastfolge mit Thomas Hartung.
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11/10/2023 • 33 minutes, 56 seconds
Doch kein Verbot für Gasheizungen – was jetzt?
Es hätte fast zu einer großen Erfolgstory für die Klimapolitik der türkis-grünen Regierung werden können: Das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz, auch EWG genannt. Eigentlich war das Paket schon mehr oder wenige unter Dach und Fach - doch nach einem langen Hin- und Her und unzähligen Verhandlungsrunden wurde das Gesetz im Oktober ein für alle Mal begraben. Stattdessen soll jetzt das Erneuerbaren-Wärme-Paket dem Umstieg auf ökologisches Heizen gelingen. In dieser Podcast-Folge erklären wir, was statt dem Verbot nun alles geplant ist – und ob sich die Wärmewende so ausgehen kann.
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11/3/2023 • 20 minutes, 58 seconds
Was ist wirklich dran an populären Argumenten von Windkraftgegnern?
Österreich will seine Klimaziele unter anderem mithilfe von erneuerbaren Energien erreichen. Zu diesen zählen zum Beispiel die Wasserkraft, das Sonnenlicht (Photovoltaik) und die Windenergie.
Im Internet kursieren allerdings gerade über die Windenergie viele Halb- und Unwahrheiten. Dabei hat sie – gerade im Kampf gegen den fortschreitenden Klimawandel – einige Vorteile. Wind weht auch in Österreich (mehr oder weniger) immer. Der Strom aus der Windkraft ist sehr emissionsarm. Windkraftanlagen werden außerdem immer stärker und effektiver.
DER STANDARD nimmt ein paar häufig gehörte Argumente gegen Windkraftanlagen und populäre Windmythen im Gespräch mit Rupert Wychera unter die Lupe. Wychera ist Berater von Unternehmen, die Anlagen für erneuerbare Energie – etwa Windparks – bauen und betreiben, sowie Dozent an der FH Technikum Wien.
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10/27/2023 • 21 minutes, 8 seconds
"Fleisch sollte uns wieder mehr wert sein"
Wie geht es eigentlich Kühen, Schweinen, Ziegen und Hühnern in Österreich? Sie zählen zu den Nutztieren und sind meistens dann Thema, wenn es nicht gut läuft. Also eben dann, wenn Tierschutzorganisationen aufdecken, dass Betriebe sich nicht an die Regeln halten; die Tiere etwa zu wenig Platz und Auslauf haben, der Stall nicht ordentlich gereinigt wird oder der Vorwurf von Tierquälerei im Raum steht.
Was es braucht, damit es Kühen, Schafen und Co gut und in Zukunft besser geht, damit befasst sich Sara Hintze. Sie ist Tierwohlforscherin an der Universität für Bodenkultur in Wien. Wir sprechen heute mit ihr über die Nutztierhaltung der Zukunft.
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10/20/2023 • 25 minutes, 17 seconds
Eine Welt jenseits der zwei Geschlechter – ist das möglich?
Eine Gesellschaft, in der Menschen nicht zwangsläufig Männer oder Frauen sein müssen ist möglich, sagt Lydia Meyer. Meyer ist Autor*in und Journalist*in und hat das Buch Die Zukunft ist nicht binär geschrieben, das kürzlich im Rowohlt Verlag erschienen ist. Es geht Meyer nicht darum, dass künftig alle nicht-binär sind, sondern darum aufzuzeigen, dass Geschlecht ein Spektrum ist. Immer mehr Menschen würden sich bereits mit der eigenen Geschlechtsidentität auseinandersetzen. Und wollen – oder können – sich mitunter nicht nur einem bestimmten Geschlecht zuordnen. Zudem würden starre Rollen immer öfter hinterfragt und aufgebrochen. "Das Bewusstsein, dass sie sozial konstruiert sind, steigt."
In dieser Podcastfolge von Edition Zukunft spricht sie darüber, wie eine Welt aussehen könnte, in der die Zweigeschlechterordnung passé ist. Was müsste sich ändern? Braucht es eine neue Sprache? Andere Gesetze? Wie würden wir anderen begegnen?
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10/13/2023 • 24 minutes, 9 seconds
Philosophin: "Unsere Gesellschaft ist auf Gier ausgerichtet"
Das größte Umweltproblem sei unsere Gier, sagt die promovierte Philosophin und Achtsamkeitstrainerin Ursula Baatz. Ständig zu erleben, zu genießen, zu konsumieren, sei gewissermaßen zum gesellschaftlichen Zwang geworden. Das sei aber nicht nur für uns selbst schlecht, sondern natürlich auch für das Klima. Baatz ist überzeugt: Mehr Achtsamkeit könnte ein Mittel im Kampf gegen die Klimakrise sein. Durch Meditation und Körperübungen lerne man, auf das Wesentliche zu fokussieren oder sich nicht blenden zu lassen. Außerdem würden sie dabei helfen zu erkennen, was man für ein glückliches Leben wirklich braucht – und worauf man daher vielleicht verzichten kann.
Auch für die Politik sei Achtsamkeit hilfreich: Meditierende Parlamentarierinnen und Parlamentarier treffen offenbar die besseren Entscheidungen. Doch können wir dadurch wirklich zu weniger Emissionen kommen?
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10/6/2023 • 25 minutes, 47 seconds
Neue Ideen für die Demokratie – losen statt wählen?
Nicht nur mit Wahlen, sondern auch mit Volksbegehren, Bürgerräten oder Parteimitgliederbefragungen können Bürgerinnen und Bürger in der Politik mitbestimmen. Die Werkzeuge werden in Demokratien aber sehr unterschiedlich eingesetzt. Auch Losverfahren können eine Rolle spielen.
Wie sich direkte und repräsentative Demokratie positiv weiterentwickeln ließen, haben wir die Politikwissenschafterin Katrin Praprotnik von der Universität Graz gefragt. Sie erklärt, warum das antike Verfahren des Losens in der Neuzeit vom Wählen abgelöst worden ist und welche Ideen es gibt, um die Demokratie zu verbessern.
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9/29/2023 • 26 minutes, 9 seconds
Wie die Landwirtschaft zukunftsfit wird
Hitze, Trockenheit, Starkregen und Überschwemmungen - extreme Wetterereignisse wie diese bringen Landwirtinnen und Landwirte immer häufiger in die Bredouille. Genau dagegen will Michael Succow etwas unternehmen. Der Biologe forscht seit Jahrzehnten zu den Themen Naturschutz, Wassernutzung und Landwirtschaft.
Succows Ideen einer zukunftstauglichen Landwirtschaft drehen sich hauptsächlich um Bodenschutz. Warum es viel mehr Regenwürmer, dafür aber gar keinen Mais braucht, darüber sprechen wir mit im Podcast.
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9/22/2023 • 32 minutes, 39 seconds
40 Stunden, echt jetzt? Wie (lange) wir in Zukunft arbeiten
Für viele Arbeitnehmer scheint nicht mehr alles glattzulaufen in den letzten Jahren – sie stellen Dinge in Frage, die jahrzehntelang als selbstverständlich galten, darunter Beispiel die 5-Tage-38-Stunden-Woche.
Derzeit wird auch politisch wieder über eine Arbeitszeitverkürzung diskutiert. Es ist Zeit, sagen SPÖ, Gewerkschaft und Arbeiterkammer. Das geht sich nicht aus, sagen Arbeitgeberverbände. Wo stehen wir und welche Ideen gibt es für die Zukunft der Arbeit?
Darüber haben wir beim dritten und letzten STANDARD-Zukunftsgespräch im Theater im Park am Dienstag gesprochen. Zu Gast waren die Politikwissenschafterin Barbara Prainsack, die Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten GPA Barbara Teiber und Tiktok-Comedian Toxische Pommes. Das Gespräch können Sie im Podcast Edition Zukunft nachhören.
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9/14/2023 • 45 minutes, 50 seconds
Warum Essen so oft zu Abfall wird
Über eine Million Tonnen Lebensmittel werfen die Menschen in Österreich jedes Jahr weg. Der meiste Lebensmittelmüll fällt im Haushalt an, doch auch bei Produzenten oder auf dem Feld bleibt viel liegen. Das Wiener Unternehmen Unverschwendet rettet und verarbeitet überschüssiges Obst und Gemüse zu länger haltbaren Sirups, Marmeladen oder Saucen. Im Podcast sprechen Cornelia und Andreas Diesenreither über die Gründe und Lösungen für die große Verschwendung – und darüber, wie sie aus krummen Karotten und überschüssigen Erdbeeren ein Business gemacht haben.
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9/8/2023 • 36 minutes, 56 seconds
Fakten statt Bauchgefühl: Wie wir die Welt besser verstehen können
Längere Lebenserwartung, mehr Bildung und Einkommen: Die Welt wird langfristig immer besser, die Mehrheit schätzt die Entwicklungen falsch ein. Warum haben so viele Menschen ein verzerrtes Weltbild? Und wie schaffen wir es, Entscheidungen anhand von Daten statt mit Bauchgefühl zu treffen? Darüber sprach STANDARD-Chefredakteur Martin Kotynek mit Anna Rosling Rönnlund, Co-Autorin des Buches "Factfulness" und Erste-Group-Chef Willibald Cernko beim Europäischen Forum Alpbach. Die wichtigsten Punkte aus der Diskussion hören Sie im Podcast Edition Zukunft.
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9/1/2023 • 14 minutes, 19 seconds
Was macht die Klimakrise mit den Meeren?
Die Ozeane erwärmen sich mit haarsträubendem Tempo – nie zuvor waren die Weltmeere so warm wie in diesem Jahr. Was steckt hinter den Rekordtemperaturen? Klimaforscher und Ozeanograf Mojib Latif erklärt im Podcast die komplexen Ursachen und drastischen Folgen der Meereserwärmung. Korallen sterben ab, der Sauerstoffgehalt sinkt, Meeresströmungen könnten sich abschwächen, die Meere speichern weniger CO2.
Latif spricht im Podcast außerdem darüber, welche Folgen für die Menschheit die Erhitzung der Ozeane hat – und inwiefern Meeresschutzgebiete die Situation zumindest etwas entschärfen könnten.
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8/25/2023 • 25 minutes, 52 seconds
Minimalismus mit Kindern: Geht das überhaupt?
Wer ein Kind hat, merkt ganz schnell: Die Sachen häufen sich an, das Kinderzimmer quillt über. Selbst wenn man sich noch so sehr vorgenommen hat, nicht zu viel zu besorgen, stellt sich das oft als schwierig heraus. Schließlich gibt es gewisse gewisse gesellschaftliche Vorstellungen davon, was ein Kind für eine gesunde Entwicklung angeblich braucht. Bianca Schäb kennt diese Falle nur zu gut, sie ist selbst Mutter von zwei Kindern. Weil sie bemerkt hat, dass sie und ihre Kinder der Überfluss überfordert, hat sie sich für einen minimalistischen Lebensstil entschieden und darüber ein Buch geschrieben: "Weniger tut Kindern gut. Minimalismus in der Familie leben".
Aber wie fängt man mit dem minimalistischen Lebensstil an? Wie entgeht man der Geschenkeflut zu Weihnachten und zum Geburtstag? Und wie viel Spielzeug brauchen Kinder wirklich? Darum geht es in der aktuellen Podcast-Folge von "Edition Zukunft".
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8/18/2023 • 21 minutes, 55 seconds
Warum tut sich Österreich beim Klimaschutz so schwer?
Österreich und seine verfehlten Klimaziele – es ist eine never ending Story. Viele Staaten konnten ihre CO2-Emissionen in den letzten Jahrzehnten stärker reduzieren als Österreich. Hier stagnieren die Emissionen seit 1990. Das liegt vor allem am Verkehr – mehr Autos und LKW auf den Straßen bedeuten auch mehr CO2. Aber warum tut sich ausgerechnet Österreich so schwer beim Klimaschutz?
Beim STANDARD-Zukunftsgespräch im Juli diskutierte eine Runde aus Expertinnen und Experten die Gründe für Österreichs Versagen in der Klimapolitik – und was sich ändern müsste, damit Österreich tatsächlich klimaneutral werden kann. Auf der Bühne im Theater im Park nahmen die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, Wifo-Chef Gabriel Felbermayr, Marina Hagen-Canaval von der Letzten Generation und der Skifahrer und Umweltaktivist Julian Schütter Platz. Sie sprechen darüber, ob der fehlende politische Wille oder doch eher der Druck von der Straße entscheidend ist, um die längst überfällige Klimawende einzuleiten.
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8/11/2023 • 59 minutes, 31 seconds
Waldhütte, Ökodorf, Tiny House: Was ist der beste Platz zum Leben?
Wo möchte ich Leben? Und wo lässt es sich in ein paar Jahren überhaupt noch aushalten? Diese Frage stellen sich derzeit wohl viele, so auch die deutsche Autorin Anne Weiss. Weiss hat einen recht ungewöhnlichen Weg gewählt, eine Antwort darauf zu finden: Sie hat sämtliche Wohnformen ausprobiert. Sie hat in der Stadt gewohnt, am Land, im Bahnwaggon, im Ökodorf, einer Jurte, im Tiny House, einer Waldhütte und im Mehrgenerationenprojekt. Ihr Anspruch: Den Ort zu finden, der glücklich macht und zukunftstauglich ist. Ihre Erkenntnisse hat die Autorin in einem Buch zusammengefasst. Der beste Platz zum Leben erscheint am 21. August im Knaur Verlag. Dafür hat Weiss auch mit Fachleuten gesprochen, die sich wissenschaftlich mit dem Thema nachhaltiges Wohnen beschäftigen.
Was nun der beste Platz zum Leben ist und wie man das für sich herausfindet, erklärt die Anne Weiss in der aktuellen Folge des Podcasts "Edition Zukunft".
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8/4/2023 • 31 minutes, 34 seconds
Eckart von Hirschhausen über Klima und Gesundheit: "Müssen aufhören, über Eisbären zu reden"
Eckhart von Hirschhausen ist Arzt und Kabarettist, tourte mit seinem Programm durch Deutschland und Österreich und trat in Comedyshows im Fernsehen auf. Vergangenes Jahr kündigte er an, seine Bühnenkarriere zu beenden, um sich ganz dem Klimaschutz zu widmen. „Es gibt im Moment so viele Dinge, die dringlicher sind, als Menschen zum Lachen zu bringen“, erzählt er im aktuellen STANDARD -Podcast Edition Zukunft Klimafragen. Dort spricht er über persönliche Schlüsselmomente, die ihn zum Klimaschützer gemacht haben, was der Klimawandel mit unserer Gesundheit anstellt – und ob man über Krisen auch lachen darf.
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7/28/2023 • 39 minutes, 39 seconds
Kommen bald klimaneutrale Luftschiffe?
Luftschiffe sind Fahrzeuge mit interessanten Eigenschaften, aber auch einem Imageproblem. Das liegt unter anderem daran, dass das deutsche Luftschiff Hindenburg im Jahr 1937 beim Landen abgebrannt ist. Weil Flugzeuge während und nach dem Zweiten Weltkrieg die Lufthoheit gewannen, gelten Luftschiffe im besten Falle als antiquiert.
Der Klimawandel könnte nun ein Comeback des Zeppelins als breit genutztes Verkehrsmittel bringen. Eine Möglichkeit wäre eine Bauweise mit Solarzellen an der Außenhaut. Diese Hoffnung hegt zumindest der deutsche Informatikprofessor Christoph Pflaum. Gemeinsam mit einer Kollegin der Technischen Universität München sah sich Pflaum an, welche Route so ein Solarzeppelin nehmen müsste, um möglichst schnell und klimafreundlich von London nach New York zu reisen. Von der britischen Hauptstadt an die US-Ostküste würde es demnach drei Tage und zwei Nächte dauern.
In dieser Podcast-Folge von "Edition Zukunft" erklärt Pflaum, welche Besonderheiten Luftschiffe haben und wie sie in Zukunft wieder breiter eingesetzt werden könnten.
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7/21/2023 • 18 minutes, 47 seconds
Forschende widerlegen Gerüchte um EU-Naturschutzgesetz
Das EU-Parlament stimmte am Mittwoch in einer haarscharfen Abstimmung für das Renaturierungsgesetz. Damit will es die EU es schaffen, dass bis 2030 mindestens 20 Prozent ihrer Landes- und Meeresflächen in einen ökologisch besseren Zustand zu versetzen. Die Frage, wie das allerdings genau gelingen soll, polarisiert.
Auch Wissenschafterinnen und Wissenschafter mischten sich ein. "Wir hatten den Eindruck, dass fachliche Argumente in der Diskussion um das Restoration Law immer mehr in Hintergrund getreten waren", sagt der Ökologe Josef Settele. Er ist Leiter der Naturschutzforschung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und einer der führenden Autoren beim Weltbiodiversitätsrat als auch beim Weltklimarat.
Zusammen mit einigen Kolleginnen und Kollegen verfasste er einen offenen Brief zu den am weitesten verbreiteten Mythen. Mittlerweile haben über 6000 Forschende unterschrieben.
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7/14/2023 • 27 minutes, 16 seconds
Eine Autorin fordert das Ende der Ehe
Ein Haus, eine Ehe, Kinder: Das gehört für die allermeisten zu einem gelungenen Leben dazu. So war es auch bei Emilia Roig: "Ich war besonders geprägt von diesem Bild", erinnert sich die französisch-deute Politikwissenschafterin. Unbewusst, "wie ein Streberkind", habe sie der Norm gerecht werden wollen. "Ich wollte auch das 'gute' Leben führen." Roig heiratete, brachte ein Kind zur Welt, um irgendwann zu merken: "So schön ist es gar nicht." Sie habe sich in der Rolle als Ehefrau, Mutter und Haushaltsmanagerin gefangen und ausgebeutet gefühlt.
Mittlerweile ist Roig wieder geschieden und hat ein Buch veröffentlicht, in dem sie die Ehe für obsolet erklärt. Das Ende der Ehe. Für eine Revolution der Liebe ist kürzlich im Ullstein Verlag erschienen. Das Bündnis sei nicht nur ein großer Mythos, sondern auch eine Stütze des Patriarchats, schreibt Roig darin. "Wir sollten uns als Gesellschaft davon loslösen", plädiert die Autorin. In dieser Podcastfolge von "Edition Zukunft" erklärt sie, was nach der Ehe kommt.
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7/7/2023 • 20 minutes, 40 seconds
Aus für Greenwashing in Bilanzen: Was die neuen EU-Regeln bringen
Bisher war schwer nachvollziehbar, ob Unternehmen ihre Versprechen zur Senkung von Emissionen einhalten – und wie viel davon leere Floskeln bleiben. Das soll sich jetzt ändern.
Die 2000 größten Unternehmen in Österreich ab 2025 als Teil ihrer Geschäftsberichte klar kommunizieren, wie viel CO2 sie ausstoßen, wie sie ihre gesteckten Klimaziele erreichen wollen und ob sie der Umwelt schaden. Das verlangt die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), oder auf Deutsch Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen. Die Liste der Indikatoren, zu denen sie Transparenz verlangt, ist lange.
Entsprechend groß sind die Hürden zur Berichterstattung, vor denen die Unternehmen stehen, erklärt Katharina Schönauer. Sie ist Beraterin bei KPMG Österreich und bald Partnerin für den ESG-Bereich. Auf die Anforderungen vorbereitet seien bisher nur wenige.
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6/30/2023 • 24 minutes, 22 seconds
Wie wir in Zukunft günstig und nachhaltig wohnen
Nicht nur Lebensmittel und Energie werden teurer - auch das Wohnen wird für immer mehr Menschen zur finanziellen Belastung. Egal ob Kauf oder Miete, die Preise kennen vor allem eine Richtung: nach oben. Auch in Wien, das vielen anderen europäischen Städten lange als Vorbild für sozial verträgliches Wohnen galt, steigen die Preise. Wie lange geht das noch gut? Und wie kann Wohnen in einer nachhaltigeren Zukunft funktionieren?
Darüber wurde vergangene Woche beim STANDARD-Zukunftsgespräch im "Theater in Park" in Wien diskutiert, die bearbeitete Aufnahme hören Sie im Podcast Edition Zukunft. Zu Gast: Wohnsoziologin Christine Hannemann, Stadtforscher Justin Kadi, Architektur- und Designtheoretiker Friedrich von Borries und Kai Nemiete, Mitglied der Aktionsgruppe Zwangsräumung verhindern.
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6/23/2023 • 1 hour, 4 minutes, 5 seconds
Was bleibt vom Klimarat?
An sechs Wochenenden haben sich 84 zufällig ausgewählte Menschen aus ganz Österreich vergangenes Jahr getroffen, um über Klimaschutz zu debattieren. Am Ende des monatelangen Prozesses standen 93 Empfehlungen an die Politik - etwa ein Vernichtungsverbot für Neuwaren und Lebensmittel oder eine CO2-Bepreisung für Baustoffe. Ein Jahr danach haben es bisher kaum Punkte auf die politische Agenda geschafft.
Edith Siebenstern hat sich, bevor sie in den Klimarat gelost wurde, nur wenig mit dem Klimawandel beschäftigt. Heute leitet sie den Klimarat-Verein, in dem sich rund die Hälfte der Teilnehmenden des Klimarats nach dem offiziellen Ende organisiert haben. Im Podcast erzählt Siebenstern, wie sie weiterhin für die Forderungen des Klimarats kämpft und wie die Teilnahme ihr persönliches Leben verändert hat.
Ebenfalls zu Gast ist Patrick Scherhaufer von der Universität für Bodenkultur Wien, der den Klimarat wissenschaftlich begleitet hat. Er spricht darüber, was gut und was weniger gut funktioniert hat, was Bürgerräte überhaupt erreichen können und für welche Themen sie infrage kommen.
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6/16/2023 • 36 minutes, 24 seconds
Gehaltsverhandlung ade – wie Unternehmen die Bezahlung künftig regeln könnten
Anna Yona ist die Gründerin der deutschen Marke Wildling Shoes. Sie hält gemeinsam mit ihrem Mann 90 Prozent an der Marke und zählt trotzdem nicht zu den Topverdienerinnen in der Firma. Das liegt vor allem daran, dass sie einen anderen als den herkömmlichen Umgang mit Profit und Gehältern pflegt.
Gehälter sind in der Firma gedeckelt und müssen nicht verhandelt werden. Stattdessen ordnet ein transparentes Baukastenprinzip je nach Kompetenz das entsprechende Gehaltsniveau zu. Wie das in der Praxis funktioniert, warum das aktuelle Wirtschaftssystem laut der Unternehmerin "krankt" und inwiefern Firmen in Zukunft generell mehr Verantwortung übernehmen müssen, darüber sprechen wir in dieser Podcast-Folge von "Edition Zukunft".
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6/9/2023 • 31 minutes, 19 seconds
Warum jeden Winter Honigbienenvölker sterben
Durchschnittlich überleben 15 Prozent der Honigbienenvölker in Österreich den Winter nicht. Das weiß der Biologe Robert Brodschneider ganz genau. Er erforscht an der Universität Graz die Physiologie und das Verhalten der Honigbiene. Zudem ruft er Imkerinnen und Imker jedes Jahr dazu auf, ihre sogenannten Winterverluste einzutragen.
In dieser Folge von "Edition Zukunft Klimafragen" sprechen wir mit ihm über die möglichen Gründe für diese Winterverluste. Außerdem fragen wir, wie es den Honigbienen in Österreich generell geht und inwiefern sie vom Klimawandel betroffen sind.
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6/2/2023 • 25 minutes, 35 seconds
Wie Grundeigentum anders verteilt werden kann
Viele Österreicherinnen und Österreicher arbeiten nach wie vor darauf hin, ein Stück Land zu besitzen. Das eigene Haus gehört für viele zu einem erfüllten Leben. Doch Wohnen und Bauen ist auch ohne Grundbesitz möglich. Das zeigen zahlreiche Initiativen. In Berlin beispielsweise könnte ein aktueller Volksentscheid dazu führen, dass rund 200.000 Wohnungen großer Wohnungskonzerne vergesellschaftet werden. Und in der Schweizer Stadt Basel werden Areale seit 2016 überhaupt nur noch in Ausnahmefällen verkauft. Stattdessen wird ein Baurecht für meist 99 Jahre vergeben.
Was wäre, wenn Grundbesitz nicht als selbstverständlich angesehen würde, es kein kapitalistisches Eigentum an Grund und Boden gebe? Das besprechen wir in dieser Folge Edition Zukunft mit dem deutschen Philosoph Niklas Angebauer. Er stellt sich diese Frage in seiner Forschung an der Universität Oldenburg.
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5/26/2023 • 25 minutes, 21 seconds
Was das neue UN-Plastikabkommen bringen könnte
Jedes Jahr landen rund 14 Millionen Tonnen Kunststoff im Meer. Aber auch an Land und sogar in der Luft wird die Plastikverschmutzung zum immer größeren Problem. Gleichzeitig trägt die Produktion zur Erderhitzung bei – Kunststoff wird schließlich meist mit Erdöl hergestellt. Wächst die Herstellung so weiter wie bisher, wird sie laut Prognosen rund zehn bis 13 Prozent des verbleibenden Treibhausbudgets bis 2050 verbrauchen.
Ein neues Abkommen, das die Staaten auf UN-Ebene derzeit verhandeln, soll die Entwicklung aufhalten. Das nächste Mal treffen Sie sich von 29. Mai bis 2. Juni in Paris. Was dort genau besprochen wird und was die Plastikverschmutzung mit der Klimakrise zu tun hat, besprechen wir mit dem Politikberater Per-Olof Busch vom deutschen Thinktank Adelphi.
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5/19/2023 • 30 minutes, 42 seconds
Demograf: "Pensionsantritt sollte nicht an Alter gebunden sein"
Dass die Gesellschaft immer älter wird, betrifft die Mehrheit der Staaten weltweit. Nicht nur in Europa haben wir damit zu kämpfen, sondern auch in den USA, Japan und sogar Indien wird dieses Thema mittlerweile zum Problem.
Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird jeder vierte Mensch in Europa älter als 65 Jahre alt ein. Welche Folgen es hat, wenn die Gesellschaft zunehmend vergreist, und wie wir damit umgehen können, besprechen wir in dieser Folge unseres Podcasts "Edition Zukunft" mit Bernhard Binder-Hammer. Er ist Bevölkerungsökonom am Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaft in Wien.
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5/12/2023 • 30 minutes, 10 seconds
Wie die Klimakrise die Trockenheit in Österreich verschärft
Laut dem Wasserexperte Roman Neunteufel von der Wiener Universität für Bodenkultur könnte der Klimawandel die Wasserknappheit verschärfen - vor allem in Ostösterreich. Obwohl die Niederschlagsmengen in Österreich in den kommenden Jahrzehnten stabil bleiben oder sogar leicht steigen könnten, treten sie zunehmend als Starkregen auf, was zu Überflutungen führen kann. Die Trinkwasserversorgung in Österreich ist zwar gut abgesichert - aber wir sollten uns zunehmend Gedanken über das "virtuelle Wasser" machen, das in unseren Konsumgütern steckt.
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5/5/2023 • 40 minutes, 37 seconds
"Das Einfamilienhaus ist ein flächenfressendes Monster"
Wie kann ein Haus die Temperatur das ganze Jahr über halten, wenn es keine Heizung und keine Klimaanlage gibt? Diese Frage hat sich auch Architekt Dietmar Eberle gestellt.
Seine Lösung beinhaltet massive Betondecken und Sensoren, die die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und den Sauerstoffgehalt rund um die Uhr in jedem Raum messen.
Mittlerweile steht sein Bürogebäude im Vorarlberger Lustenau seit zehn Jahren. Im Sommer wird es nicht wärmer als 26, im Winter nicht kühler als 22 Grad. Wie das genau funktioniert, inwiefern seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch Heizkörper sind und wie wir in Zukunft bauen werden, besprechen wir mit Dietmar Eberle im Podcast Edition Zukunft.
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4/28/2023 • 38 minutes, 6 seconds
Brauchen wir Wirtschaftswachstum für das Klima?
Wenn das Klima auf der Erde noch halbwegs beherrschbar bleiben soll, müssen die Emissionen runter – darüber herrscht Einigkeit. Nicht so über den Weg dorthin: Die EU setzt etwa auf grünes Wachstum mit Ökogesetzen, E-Autos und erneuerbaren Energien. Für die sogenannte Degrowth-Bewegung funktioniert echter Klimaschutz hingegen nur ohne Wirtschaftswachstum. Wir haben beide Seiten zum Gespräch geladen: Den Degrowth-Aktivisten Max Hollweg und den Ökonomen Rupert Sausgruber.
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4/21/2023 • 49 minutes
Neun Jahre bezahlte Auszeit für alle: Geht das?
Wir sollen Lebensläufe öfter "atmen lassen", sagt die deutschen Soziologin Karin Jurczyk. Sie fordert ein "Optionszeitenmodell", das Menschen ermöglichen soll, im Laufe ihres Berufslebens eine bezahlte Auszeit von bis zu neun Jahren zu nehmen. Diese Zeit kann für gesellschaftlich relevante Arbeit wie Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen, Weiterbildung oder Selbstfürsorge verwendet werden. Jurczyk ist überzeugt, dass dieses Modell zu einer besseren Work-Life-Balance und mehr Geschlechtergerechtigkeit führen kann. Im Podcast "Edition Zukunft" diskutieren wir mit ihr, wie das Optionszeitenmodell konkret funktionieren könnte, welche Herausforderungen es für Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit sich bringt und wie es die Arbeitswelt bis zum Jahr 2050 verändern könnte.
4/14/2023 • 29 minutes, 1 second
Wie Österreich längst Klima-Vorreiter sein könnte
Eigentlich könnte Österreich im Vergleich mit anderen Ländern beim ökologischen Fußabdruck viel besser abschneiden, kritisiert Helmut Haberl, Professor für sozial-ökologischen Stoffwechsel an der Universität für Bodenkultur Wien. Doch jahrzehntelange Versäumnisse hätten dazu geführt, dass Österreich enorm viel verbrauche. In diesem Jahr erreicht es als zwölftes Land seinen sogenannten "Earth Overshoot Day". Das ist jener Tag, an dem wir – rechnerisch – die Ressourcen der Welt erschöpft hätten, wenn alle Menschen so leben würden wie wir. Deutschland, zum Beispiel, kommt bis 4. Mai aus, China sogar bis 2. Juni.
Warum schneidet Österreich also so schlecht ab? Und wie können wir weniger Ressourcen verbrauchen? Darüber sprechen wir in dieser Folge von "Edition Zukunft Klimafragen". So viel vorab: Es gibt mehrere große Hebel, vor allem aber geht es um Treibhausgasemissionen. "Wenn wir aktive Klimaschutzpolitik machen, dann würde der Earth Overshoot Day zurückgehen", so Haberl.
4/7/2023 • 26 minutes, 8 seconds
Wem gehört der Weltraum?
Man könnte sagen, der Weltraum gehört allen und niemandem. Das All ist frei von jeglicher staatlicher Jurisdiktion. Laut dem internationalen Weltraumvertrag von 1967 darf das All von niemandem besessen oder regiert werden und nur zu friedlichen Zwecken genutzt werden.
Doch seit 1967 hat sich einiges verändert. Private Unternehmen wollen das Weltall zunehmend für sich nutzen. Sie schießen Satelliten in den Orbit oder wollen künftig Touristinnen und Touristen in den Weltraum befördern. Einige Länder und Unternehmen überlegen zudem, die wertvollen Ressourcen im All abzubauen. Weltraumschrott ist mittlerweile ein erhebliches Problem geworden. Außerdem wird der Weltraum mittlerweile für militärische Zwecke genutzt.
Dadurch ergeben sich neue Ansprüche auf den Weltraum, die auf internationaler Ebene noch nicht gesetzlich geregelt sind – nun aber immer mehr an Bedeutung gewinnen. Welche Gesetze gelten bisher im Weltraum, wer beschließt sie und wie regeln wir in Zukunft den Tourismus oder den Rohstoffabbau im Weltraum? Diese und viele anderen Fragen beantwortet Irmgard Marboe im STANDARD-Gespräch. Sie ist Juristin und Direktorin am National Point of Contact for Space Law Austria.
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3/31/2023 • 24 minutes, 7 seconds
Wann Klimaprotest wirklich wirksam ist
Ideen, um die schlimmsten Folgen der Klimakrise zu verhindern, gibt es genug – das offenbar wieder einmal der diese Woche erschienene Bericht der Weltklimarats IPCC. Doch selten handelt die Politik im Sinne des Weltklimas. Aktivistinnen und Aktivisten fordern Maßnahmen zum Klimaschutz deshalb ein – immer öfter auch mit drastischen Mitteln wie Straßenblockaden oder indem sie Farbe oder Suppe in Museen verschütten.
Doch wann kann Protest wirklich etwas bewegen? In dieser Folge von "Edition Zukunft Klimafragen" sprechen wir darüber, wie effektiv unterschiedliche Protestformen sind, wie Bewegungen trotz unterschiedlicher Herangehensweisen geeint bleiben können und warum es Kipppunkte nicht nur im Weltklima, sondern auch in der Gesellschaft gibt.
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3/24/2023 • 13 minutes, 53 seconds
Gender Planning: Wie man eine Stadt für alle gestaltet
Für das Auto, nicht für den Menschen – so waren Städte für lange Zeit ausgelegt. Davon haben in erster Linie Männer profitiert. Sie sind es auch, die in der Vergangenheit maßgeblich bestimmten, wie Städte gestaltet und aufgebaut sind. Auswirkungen auf das Stadtbild hat das bis heute.
Einige Stadtplanerinnen und Stadtplaner setzen sich seit vielen Jahren dafür ein, dass die Bedürfnisse von Frauen und anderen Gruppen in der Stadtplanung stärker berücksichtigt werden. Gender-Planning oder gendergerechte Stadtplanung nennt sich dieser Ansatz. In Städten wie Wien ist er mittlerweile Teil der offiziellen Verkehrs- und Stadtplanung.
Stadtplanerin Eva Kail gestaltet diese seit mehr als 30 Jahren mit. Als Gender-Planning-Expertin beschäftigt auch sie sich mit der Frage, wie Städte für alle gestaltet werden können. Im STANDARD-Podcast erklärt sie, an wen sich Gender-Planning richtet, welche Städte hier bereits Schritte gesetzt haben und wie sich Gender Planning mit dem urbanen Klimaschutz vereinbaren lässt.
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3/17/2023 • 21 minutes, 44 seconds
Wie der Raubbau in Ozeanen gestoppt werden soll
Am Sonntag wurde nach jahrelangen Verhandlungen ein neues UN-Abkommen über die Hochsee verabschiedet. Rund 200 Staaten haben sich darauf geeinigt, die Hohe See, also Internationale Gewässer, besser zu schützen und die Vorteile aus der Erforschung der Tiefsee gerechter unter der Welt aufzuteilen. Doch was ändert sich nun konkret für die bedrohten Weltmeeres?
Alice Vadrot, Exerpertin für Internationale Beziehungen und Umwelt an der Universität Wien beobachtet die Meeressschutzpolitik schon seit Jahren. Im Podcast erklärt sie, wie jetzt neue Schutzgebiete entstehen könnten, was es mit dem Tiefseebergbau auf sich hat und wie die Privatisierung der Ozeane in den vergangenen Jahrzehnten unbemerkt voranschritt.
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3/10/2023 • 32 minutes, 42 seconds
Was, wenn 30 Stunden das neue Vollzeit wäre?
Immer wieder werden die positiven Aspekte einer Arbeitszeitverkürzung betont. Sie könnte etwa die psychische Gesundheit verbessern, weil Arbeitskräfte entlastet würden, und vielleicht sogar zu mehr Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen führen, weil dadurch die Care-Arbeit fairer aufgeteilt würde.
Für die einen scheint eine 30-Stunden-Woche die optimale Lösung für verschiedenste Probleme, andere lehnen sie dagegen vehement ab. Der Arbeitskräftemangel würde stark steigen, die Wirtschaftsleistung hingegen sinken, geben Ökonominnen und Ökonomen immer wieder zu bedenken.
Über all diese möglichen Auswirkungen sprechen wir heute mit Jörg Flecker. Er ist Soziologe an der Universität Wien und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema.
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3/3/2023 • 33 minutes, 11 seconds
Das Ökodorf: Ein Experimentierlabor für nachhaltiges Leben
Ökodörfer sind ein Versuch einer nachhaltigen Gesellschaft im Kleinen, könnte man sagen. Gemeint sind alternative Gemeinschaften, in denen sich Menschen zu einer Art von gemeinschaftlichem Wohnen zusammentun und dort ausprobieren, wie ein anderes Leben funktionieren könnte. Sie wollen mehr im Einklang mit der Natur leben, die Umwelt schonen. Viele bauen ihr Obst und Gemüse selbst an, nutzen erneuerbare Energie und sind vegan.
Die United Nations haben Ökodörfer auf ihrer Liste der "100 Best Practices" für Nachhaltigkeit. Was, außer Gemüseanbau und Veganismus, noch alles dahintersteckt, erklärt Valerie Seitz im Podcast "Edition Zukunft Klimafragen". Die studierte Architektin vermittelt in Kursen, wie man es am besten angeht, wenn man ein Ökodorf gründen möchte – und hat selbst in welchen gelebt. Sind Ökodörfer mehr als eine Utopie?
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2/24/2023 • 25 minutes, 59 seconds
Wie in Zukunft Schnee auf die Skipisten kommt
Der Schnee hat diesen Winter ganz schön lange auf sich warten lassen. Statt weißer Pisten waren weiße Bänder auf grünen Hängen zu sehen. In vielen Regionen war erst ab Mitte Jänner Ski- und Rodelspaß möglich. Der Klimawandel hat damit eindeutig seine Auswirkungen gezeigt.
Ob der Schneefall in Zukunft öfter ausbleiben könnte, ob große Skigebiete den vorhandenen Schnee künftig über den Sommer konservieren müssen und ob sich Österreich als Skination neu definieren muss, darüber sprechen wir heute mit Robert Steiger. Er ist Tourismusforscher an der Uni Innsbruck.
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2/17/2023 • 32 minutes, 47 seconds
"Die Klimaziele sind eine Märchenerzählung"
Ausbau von Wind- und Solarenergie, Klimaschutzgesetz, erneuerbare Wärme – viele klimapolitische Vorhaben wurden schon vor Jahren angekündigt, haben es aber noch nicht aufs Papier geschafft. Wo klemmt es in der österreichischen Klimapolitik? Im Podcast spricht Reinhard Steurer, Klimapolitik-Professor an der Wiener Universität für Bodenkultur, über Blockierer, Tempo 100 – und warum er sich hinter die Proteste der Letzten Generation stellte.**Hat Ihnen dieser Podcast gefallen?
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2/10/2023 • 29 minutes, 10 seconds
Wie sieht der Wald der Zukunft aus?
Dem Wald wird heutzutage viel abverlangt: Er soll nicht nur Erholung bieten, sondern auch Holz liefern und gleichzeitig CO2 speichern. Gleichzeitig setzt die Klimakrise den Wäldern immer weiter zu. Wie geht es Österreichs Wäldern und wie sieht der Wald der Zukunft aus? Darüber spricht Harald Vacik vom Institut für Waldbau an der Universität für Bodenkultur Wien im Podcast Edition Zukunft.
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2/3/2023 • 35 minutes, 35 seconds
Wie wir uns unsere Klimasünden schönreden
Obwohl wir um den Zustand der Welt bestens Bescheid wissen: Vieles von dem, was wir tun, ist trotzdem alles andere als umweltfreundlich. Auch wenn wir kein Fleisch essen, Plastik reduzieren und die meisten Strecken mit dem Rad zurücklegen – die Mango aus Südamerika, die Internetbestellung plus Rücksendung und der Städtetrip nach Lissabon machen die Bilanz ziemlich kaputt. Wieso fällt es uns eigentlich so schwer, das abzustellen?
Antworten auf diese Fragen liefert im Podcast Edition Zukunft Klimafragen Thomas Brudermann. Er ist Umweltpsychologe und Nachhaltigkeitsforscher an der Uni Graz. Sein Buch Die Kunst der Ausrede. Warum wir uns lieber selbst täuschen, statt klimafreundlich zu leben ist 2022 im Oekom-Verlag erschienen. Darin setzt sich Brudermann auf humorvolle Art und Weise mit den psychologischen Mechanismen auseinander, die uns im Weg stehen.
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1/27/2023 • 26 minutes, 43 seconds
Moped versus Lastenrad: Müssen wir Stadt-Land-Konflikte überwinden?
Menschen, die am Land leben, unterscheiden sich oft stark in ihren politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Ansichten von Städterinnen und Städtern. Das machen Nationalratswahlen immer wieder deutlich. Umfragen und nicht zuletzt Wahlergebnisse zeigen häufig, wie uneins sich Wählerinnen und Wähler in ruralen und urbanen Gebieten sind.
Doch warum besteht dieser Konkurrenzkampf überhaupt? Welche politischen und klimarelevanten Auswirkungen bringt er mit sich? Sollte die Abgrenzung zwischen Stadt und Land zukünftig überwunden werden? Darüber sprechen wir im Podcast Edition Zukunft mit dem Politologen Lukas Haffert. Er lehrt an der Universität Zürich politische Ökonomie und ist Autor des Buches "Stadt, Land, Frust. Eine politische Vermessung."
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1/20/2023 • 28 minutes, 50 seconds
Entschleunigt, reduziert, bewusst: Wie wir klimafreundlicher reisen
Bis zu elf Prozent der weltweiten CO2-Emissionen entfallen laut World Travel and Tourism Council (WTTC) auf den Tourismus. Langstreckenflüge sind dabei besonders klimaschädlich. In den vergangenen Jahren ist eine Reise an entlegene Orte erschwinglich geworden und daher auch immer häufiger Teil der Urlaubsplanung.
Inwiefern der viel kritisierte Übertourismus den Planeten belastet und vor allem, wie wir in Zukunft klimafreundlicher und bewusster reisen könnten, darüber sprechen wir im Podcast Edition Zukunft Klimafragen mit Maria Kapeller. Die Reisejournalistin und Autorin widmet sich diesen Themen in ihrem Buch "Lovely Planet".
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1/13/2023 • 25 minutes, 5 seconds
Was Ortskerne bieten müssen, um nicht auszusterben
Das Aussterben des Ortskerns wird in vielen österreichischen Gemeinden befürchtet und beklagt. Den Grund orten viele in nicht durchdachter Raumplanung. Alexander Erler ist seit kurzem Gemeinderat in der Tiroler Gemeinde Wattens; er setzt sich aber schon seit Jahren für kreative Initiativen und Projekte zur Belebung und Verschönerung des Ortskerns ein.
Im Rahmen des Projekts DER STANDARD VOR|ORT will die Redaktion des STANDARD dem dringenden Wunsch der Leserinnen und Leser nach noch mehr regionaler Berichterstattung nachkommen und startet daher ein Experiment. Dafür verlegen Redakteurinnen und Redakteure ihren Arbeitsplatz vorübergehend in spannende Regionen Österreichs.
Julia Beirer war zwei Wochen in Wattens und hat dort mit Alexander Erler über einige seiner Ideen gesprochen. Außerdem versuchen wir im Podcast Edition Zukunft die Frage zu beantworten, was Ortskerne in Zukunft leisten müssen, um schöner, gemütlicher und besser besucht zu sein.
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12/23/2022 • 25 minutes, 5 seconds
Wie Marktgärten in kleinen Gemeinden den Gemüseanbau verändern
Landwirtinnen und Landwirte sehen sich immer wieder der Kritik ausgesetzt, den Boden aufgrund von zu wenig Fruchtfolge und zu viel Pflugarbeit auszulaugen. Dementgegen entwickeln sich immer mehr sogenannte Marktgärten.
Marktgärtnerinnen und Marktgärtner sehen die Zukunft des Gemüseanbaus ökologisch, im Kreislauf der Natur und mit kurzen Transportwegen. Wie derartige Gärten Gemeinden zum Teil versorgen können, darüber haben wir im Podcast Edition Zukunft Klimafragen mit Hannes Rendl gesprochen. Er ist selbst Marktgärtner in der Tiroler Gemeinde Kolsass und versorgt ganzjährig bis zu 50 Haushalte mit frischem Gemüse.
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12/16/2022 • 27 minutes, 57 seconds
Dall-E, Midjourney und Stable Diffusion: Was KI-Bildgeneratoren für die Kunst bedeuten
Die Künstliche Intelligenz (KI) hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht – und auch vor der Kunst macht sie keinen Halt. Moderne KI-Bildgeneratoren wie Dall-E, Midjourney und Stable Diffusion erzeugen verblüffende Kunstwerke, gewinnen Preise und landen in Galerien und Ausstellungen.
Während viele Kunstschaffenden die Generatoren als neues Werkzeug sehen, fürchten andere um ihren Job. Zudem werfen die Programme viele Fragen auf, etwa in puncto Urheberrecht. Wie verändert KI die Kunst und wie geht die Branche damit um? Über diese und viele andere Fragen spricht Medien- und Kulturwissenschafter Paul Feigelfeld im Podcast-Gespräch.
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12/9/2022 • 25 minutes, 21 seconds
Was die Konferenz für die Artenvielfalt bringen mus
Die Weltklimakonferenz in Sharm El-Sheikh ist zu Ende, über die kommenden zwei Wochen finden gleich die nächsten große Verhandlungen statt, bei denen es darum geht, die Welt, wie wir sie kennen, zu erhalten: Die COP15, also das 15. Treffen der Staaten zum Erhalt der Artenvielfalt, in Montreal.
Die Erwartungen an die Konferenz sind sehr viel höher als die im Vorfeld der Klimakonferenz. Es soll eine Art Vertrag für den Artenschutz ausgehandelt werden.
Das ist längst ausständig: Das letzte Mal, dass Staaten sich auf gemeinsame Schritte zum Artenschutz einigten, war 2010 auf der Biodiversitäts-COP in Japan. Dort beschlossen die Staaten, dass bis 2020 17 Prozent der Erdoberfläche unter Schutz gestellt werden sollen und der Verlust von Lebensräumen halbiert wird - daran sind die Länder krachend gescheitert. Die Welt ist heute mitten im sechsten Massensterben.
In Montreal sollen Wege gefunden werden, gegenzulenken. Im Studio zu Gast sind Gabriele Obermayr vom Ministerium für Umwelt und Klimaschutz und Helmut Gaugitsch von Umweltbundesamt. Beide werden in Montreal für die EU mitverhandeln.
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12/2/2022 • 29 minutes, 6 seconds
Zwischen Krise und Populismus: Die Zukunft der Demokratie
Die Demokratie ist in einer Krise, der Populismus boomt. Viele sind skeptisch gegenüber demokratischen Institutionen, dem Rechtsstaat und auch Liberalismus. Warum das so ist, darüber schreibt Politologe Herfried Münkler in seinem neuen Buch "Die Zukunft der Demokratie". Eric Frey hat mit ihm auch der Buchmesse Wien darüber gesprochen.
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11/25/2022 • 26 minutes, 34 seconds
Verhandlungsendspurt: Was bringt die Klimakonferenz?
Am Freitag soll der Klimagipfel im ägyptischen Scharm El-Scheich planmäßig zu Ende sein. Schon jetzt ist ziemlich klar, dass die knapp 200 Staaten keine großen Sprünge in der Klimapolitik machen werden. Wir sprechen darüber, warum die Klimakonferenzen trotzdem wichtig sind, warum neue Gas-Deals auf der Veranstaltung verkündet werden und wie der Gipfel die kritische Menschenrechtssituation in Ägypten ins Rampenlicht rückt.
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11/17/2022 • 20 minutes, 15 seconds
Zeitenwende für die Diplomatie? Was feministische Außenpolitik erreichen will
Schweden war 2014 eines der ersten Länder, die den Begriff "feministische Außenpolitik" einführten. Die Außenministerin Margot Wallström brachte das Konzept damals in die Politik. Auch wenn die neue rechtsgerichtete Regierung Schwedens das Konzept im Oktober gekippt hat, sprechen sich mittlerweile einige Länder für eine feministische Außenpolitik aus, darunter Deutschland, Kanada, Frankreich, Spanien oder Chile.
Feministische Außenpolitik hat viele Facetten. Unter anderem zielt sie darauf ab, Menschenrechte für Frauen und Mädchen auf globaler Ebene zu stärken. Zudem will sie Frauen verstärkt an Konfliktlösungen und Friedensprozessen beteiligen und ihnen eine Teilnahme an wirtschaftlicher, sozialer und ökonomischer Entwicklung ermöglichen.
Auf anderen Ebenen setzt sie sich gegen geschlechtsspezifische und sexuelle Gewalt ein. Staatsgeld soll nicht ins Militär fließen, sondern Frauen oder politischen Minderheiten zugutekommen. Die feministische Außenpolitik konzentriert sich daher nicht nur auf Frauen, sondern auch auf Menschen aus der LGBTQI-Community und dem globalen Süden.
Paradigmenwechsel gefordert
Bisher ist Außenpolitik noch patriarchal geprägt, sagt Kristina Lunz im Podcast-Gespräch. Sie ist Unternehmerin, Autorin und Aktivistin und gründete im Jahr 2018 das Centre for Feminist Foreign Policy in Berlin. Statt menschlicher Sicherheit und Menschenrechte priorisiere die aktuelle Außenpolitik die Militarisierung und nationalstaatliche Sicherheit.
"Feministische Außenpolitik möchte einen Paradigmenwechsel. Wir müssen endlich aufhören, jedes Jahr Milliarden in gewaltvolle Strukturen zu stecken. Wir müssen endlich anfangen, Geld dafür auszugeben, dass unsere Lebensgrundlage erhalten bleibt. Dass Menschenrechte erhalten bleiben, dass Armut bekämpft wird. All das, was Menschen in Sicherheit hält", sagt Lunz.
Im Podcast spricht sie darüber, was mit feministischer Außenpolitik überhaupt gemeint ist, wie die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) das Konzept umsetzt und warum gesellschaftliche Veränderung immer zu Reibungsmomenten führt. Außerdem antwortet sie auf die Kritik, die dem Konzept entgegengebracht wird.
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11/11/2022 • 31 minutes, 35 seconds
Tomatensuppe und Superkleber: Wie weit darf Klimaprotest gehen?
Tomatensuppe auf einen van Gogh, Kartoffelbrei auf einen Monet – Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten versuchen mit immer drastischeren und umstritteneren Mitteln Aufmerksamkeit für ihre Themen zu erregen. Doch wie weit darf Protest gehen? Verspielt die Klimabewegung ihre Sympathie? Und stehen wirklich die Inhalte im Vordergrund?
Zu diesen Fragen diskutieren Martha Krumpeck von der Bewegung Letzte Generation und Flo Pristolic von Erde brennt im Podcast. Während sich Krumpeck regelmäßig aus Protest auf Wiens Straßen festklebt, verfolgt Erde brennt eine andere Strategie: Die Organisation will über zehn Jahre nach den Uni-brennt-Protesten den Klimaaktivismus wieder auf Österreichs Universitäten bringen.
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11/4/2022 • 24 minutes, 14 seconds
Wie das Museum der Zukunft aussehen könnte
Wenige Besucherinnen und Besucher, abgesagte Veranstaltungen und wirtschaftliche Probleme – auch die Museen in Österreich hatten mit der Pandemie zu kämpfen. Gleichzeitig sorgte sie für neue und kreative Ansätze, Ausstellungen zu gestalten. Manche schufen Online-Sammlungen, um Objekte digital betrachten zu können. Andere führten Nutzerinnen und Nutzer virtuell durch ihr Museum.
Im Podcast erklärt Matthias Beitl, Ethnologe und Museumsdirektor des Volkskundemuseums in Wien, wie sich die Museen durch die Digitalisierung und neue Technologien wandeln. Beitl findet nicht, dass das Museum der Zukunft ein digitaler Raum sein muss. "Das Museum soll immer ein Ort der Zusammenkunft sein", sagt er.
Wichtig sei, eine Konfrontation und Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen anzustoßen. Virtuelle und digitale Technologien sieht er als Werkzeug dafür. Beitl spricht außerdem darüber, wie sich die Klimakrise auf Museen und ihre Arbeit auswirkt.
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10/28/2022 • 25 minutes, 16 seconds
Wie über die grünen Klimamilliarden verhandelt wird
In weniger als drei Wochen beginnt die 27. Weltklimakonferenz in Ägypten. Es wird auch dieses Mal viel ums Geld gehen. Denn viele Fragen der Klimafinanzierung – etwa wie reiche Staaten ärmere unterstützen sollen – sind nach wie vor offen.
Wolfgang Diernhofer, Consultant bei Kommunalkredit, beschäftigt sich seit Jahren mit diesem Thema und berät regelmäßig die österreichische Delegation bei den Klimakonferenzen. Im Podcast "Edition Zukunft Klimafragen" erklärt er, wie hunderte Milliarden Euro in Klimaschutz umgeleitet werden sollen, was die Streitpunkte bei den Klimaverhandlungen sind und wie man irreversible Klimaschäden eigentlich in Geld ausdrücken kann.
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10/21/2022 • 28 minutes, 36 seconds
Ist der Kapitalismus schuld an der Klimakrise?
Während die EU immer mehr von grünem Wachstum spricht, halten andere weiteres Wachstum und Klimaschutz für nicht vereinbar. Ulrike Herrmann ist eine deutsche Wirtschaftsjournalistin und Autorin des Buches "Das Ende des Kapitalismus".
Im Podcast Edition Zukunft erklärt sie, dass sie keineswegs eine Kapitalismusgegnerin ist, was aber die Schwächen des Systems sind und ob es so etwas wie grünes Wachstum überhaupt geben kann oder ob wir in Zukunft viel mehr auf Wohlstand verzichten müssen, um das Klima zu schützen.
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10/14/2022 • 29 minutes, 8 seconds
Klimaangst: Was tun gegen das Gefühl der Ohnmacht?
Derzeit sieht es nicht so aus, als würden die globalen CO2-Emissinen sinken – die Welt steuert auf eine drei oder vier Grad wärmere Welt zu. Viele haben Angst vor solch einer Zukunft, in der Hitze, Dürren und Naturkatastrophen an der Tagesordnung stehen würden. Ecoanxiety lautet der englische Ausdruck dafür – Umweltangst. Dazu kommt oft das Gefühl der Ohnmacht, nicht genug gegen die Klimakrise zu unternehmen oder unternehmen zu können.
Die spanische Journalistin Irene Baños hat sich in ihrem Buch "Ecoansias" mit dieser Angst beschäftigt. Im Podcast spricht sie darüber, wie man mit diesen Gefühlen umgehen kann.
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10/7/2022 • 15 minutes, 54 seconds
Unsere Bevölkerung wird immer älter: Was das für die Zukunft bedeutet
Fast alle Prognosen zeigen in eine ähnliche Richtung: Die Bevölkerung in Österreich und Deutschland wird in den kommenden Jahrzehnten immer älter werden. Bis 2080 könnte laut Statistik Austria bereits knapp jeder Dritte über 65 Jahre alt sein (von heute jeder Fünfte). Das bedeutet: Weniger Erwerbstätige müssen für mehr Pensionistinnen und Pensionisten finanziell sorgen.
Die Alterung ist aber nicht nur eine Geldfrage, sondern auch eine Frage der Demokratie, sagt der deutsche Soziologe und Journalist Stefan Schulz im STANDARD-Podcast. Vor kurzem veröffentlichte Schulz das Buch "Die Altenrepublik", in dem es um dieses Thema geht. Bald werde es in einigen deutschen Bundesländern mehr ältere pflegebedürftige Menschen geben als Wähler unter 30. Dadurch bestehe die Gefahr, dass die Wünsche und Bedürfnisse junger Menschen immer weniger Gehör finden, sagt Schulz.
Gleichzeitig werden junge Menschen vor immer mehr Herausforderungen gestellt: Die Bewältigung der Klimakrise, die steigenden Wohnungs- und Lebenskosten und die Finanzierung der Alten. Dadurch drohe ein neuer Generationenkonflikt. Welche Konzept es seiner Ansicht nach gibt, um gegenzusteuern, und weshalb wir in Zukunft wohl mit weniger Wachstum leben müssen, darüber spricht Schulz im Podcast.
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9/30/2022 • 39 minutes, 4 seconds
Wie Norwegen das gesamte CO2 Europas speichern will
CCS – diese drei einfachen Buchstaben sollen dabei helfen, die Klimaziele zu erreichen und Treibhausgase sicher zu verwahren. CCS steht für Carbon Capture and Storage was so viel bedeutet, wie Kohlenstoffdioxid auffangen und speichern. Getestet wird die Technologie bereits seit Jahren. Vor wenigen Wochen hat der norwegische Premierminister Jonas Gahr Støre nun das Projekt Northern Lights präsentiert, das verspricht, das gesamte in Europa produzierte CO2 sicher unter der Nordsee zu lagern.
Wie das funktioniert, wie viel es kostet und ob sich damit viele Klimawandelprobleme im wahrsten Sinne des Wortes in Luft auflösen, erklärt Tobias Pröll vom Institut für Verfahrens- und Energietechnik an der Universität für Bodenkultur Wien im Podcast "Edition Zukunft Klimafragen".
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9/23/2022 • 42 minutes, 3 seconds
Klimakrise: Wer muss jetzt handeln?
Die Klimakrise beschäftigt und besorgt viele – doch so richtig Verantwortung übernehmen will niemand. Die Zuständigkeit wird zwischen Politik, Wirtschaft und den Einzelnen hin- und hergeschoben. Über dieses Dilemma wurde vergangene Woche beim STANDARD-Klimagespräch im Park debattiert. "Edition Zukunft" bringt die Diskussion in voller Länge nun auch als Podcast. Am Podium: Kabarettist Michael Niavarani, Klimaaktivistin Lena Schilling, Juristin Michaela Krömer, Ökonom Gernot Wagner und Meteorologe Marcus Wadsak.
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9/16/2022 • 1 hour, 11 minutes, 44 seconds
Wie sich Fauna und Flora gegen den Klimawandel wappnen
Der Leidensdruck von Fauna und Flora wird immer größer. Hitze, Dürre und neue Schädlinge sind nur drei der Auswirkungen des Klimawandels, die Pflanzen und Tieren massiv zu schaffen machen. Christian Berg ist wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens der Universität Graz und gießt und düngt mittlerweile gewisse Bäume, um deren Überleben zu sichern.
Im geschützten Raum ist das möglich. In Gebieten, wie etwa den Alpen leiden, welken und sterben bereits einzelne "Individuen", wie Berg sie nennt. Kampflos geben sich Alpenpflanzen aber nicht geschlagen. Wie sie sich anpassen und gegen den Klimawandel wappnen, erklärt Berg im aktuellen Klimafragen-Podcast.
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9/9/2022 • 31 minutes, 16 seconds
Wie sich die Obdachlosigkeit in Österreich überwinden lässt
Jede Nacht schlafen in Europa rund 700.000 Menschen auf der Straße. In Österreich waren laut Statistik Austria zuletzt knapp 20.000 Menschen als obdach- oder wohnungslos registriert. Die Dunkelziffer ist allerdings höher: Tausende Menschen leben "verdeckt obdachlos" – sie kommen bei Freunden oder Bekannten unter und versuchen ihre Notlage zu verbergen. Das betrifft häufig Frauen, junge Erwachsene, LGBTQ-Personen oder Familien mit Kindern.
Wohnungs- und Obdachlosigkeit hat verschiedene Ursachen. In der öffentlichen Wahrnehmung sind es oft Brüche in der Biografie – eine Trennung, Scheidung oder psychische Erkrankung –, die zu Wohnungsverlust oder Obdachlosigkeit führen. Entscheidend sind aber auch strukturelle Faktoren.
"Die Lösungen liegen am Tisch"
"Es ist die Kombination aus steigenden Wohnkosten und stagnierenden Einkommen, die dazu führt, dass Menschen ihre Wohnungen verlieren oder keine leistbare Wohnung finden", sagt die Sozialarbeiterin und Sozialwissenschafterin Elisabeth Hammer im Podcast-Gespräch. Seit 2017 ist sie Geschäftsführerin der Wiener Sozialorganisation Neunerhaus, die obdachlose und armutsgefährdete Menschen unterstützt. Vor kurzem veröffentlichte sie ihr Buch "Hinschauen statt Wegschauen: Wie eine Gesellschaft ohne Wohnungslosigkeit möglich ist". Darin schildert sie, was nötig wäre, damit künftig alle ein Zuhause haben. "Die Lösungen liegen am Tisch", sagt Hammer.
Im Interview spricht sie über konkrete Lösungsansätze wie "Housing First", mit denen in Österreich schon einigen Betroffenen geholfen werden konnte. Sie erklärt, wie sich die Wohnpolitik ändern muss und warum die Beendigung von Obdachlosigkeit "nicht nur eine Sonntagsrede", sondern eine Vision braucht. Die Corona-Pandemie habe jedenfalls das Bewusstsein für Wohnungs- und Obdachlosigkeit verstärkt. "Wir haben alle am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, eine Wohnung als Rückzugsort zu haben", sagt Hammer.
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9/2/2022 • 30 minutes, 17 seconds
Umwelt vs. Staat: Was bringen Klimaklagen?
Wie kann man gegen Staaten oder Regierungen vorgehen, welche Klimaziele weitgehend ignorieren? Bisher kaum. Fehlenden Klimaschutz einzuklagen ist gar nicht so einfach. International gibt es aber durchaus ein paar Beispiele, in denen der Staat über den Rechtsweg dazu gebracht wurde, mehr für Klima und Umwelt zu tun. Jakob Pflügl aus dem STANDARD-Rechtsressort erklärt im Podcast, wann Klimaklagen vielversprechend sind, was es mit Klimaschutz im Verfassungsrang auf sich hat und wie bindend eigentlich Klimaabkommen sind.
8/26/2022 • 16 minutes, 1 second
Was wir vom Mittelalter über die Nachhaltigkeit lernen können
"Wir konnten auch anders", sagt die deutsche Historikerin Annette Kehnel, die im vergangenen Jahr ein gleichnamiges Buch veröffentlicht hat. Was sie damit meint: Im Mittelalter waren wir Menschen sehr gut darin, Dinge zu reparieren und wiederzuverwenden, Ressourcen gemeinschaftlich zu nutzen und die Natur für die Nachwelt zu bewahren. Nachhaltigkeit war kein "Nice-to-have", sondern eine Überlebensstrategie. Gleichzeitig habe es auch eine Freude an der Erneuerung des Alten gegeben, sagt Kehnel.
Diesen respektvollen Umgang mit wertvollen Ressourcen und der Natur hätten wir heute in vielerlei Hinsicht verlernt, argumentiert Kehnel. Zudem spricht sie darüber, was "Abfall" und "Minimalimus" in früheren Zeiten bedeuteten, welche Rolle Religion im Mittelalter für die Nachhaltigkeit spielte und warum wir uns Menschen heute zu Göttern gemacht haben.
8/19/2022 • 38 minutes, 20 seconds
Immer heißer, immer trockener: Wie werden wir 2050 urlauben?
Das Mittelmeer war lange Zeit eine der beliebtesten Urlaubsdestinationen Europas. Doch die Klimakrise macht den Urlaub im Süden immer unbequemer: Hitze, Dürre, Waldbrände und Quallen plagen die Urlaubsorte an der Küste immer häufiger.
Doch auch in Österreich machen sich die steigenden Temperaturen bemerkbar: So bleibt der für den Wintertourismus so wichtige Schnee oft aus – und mit ihm die Touristen. Oliver Fritz vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus. Im Podcast spricht er darüber, was auf uns zukommt – und wie sich Urlaubsdestinationen anpassen müssen.
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8/12/2022 • 18 minutes, 48 seconds
Artensterben: Wie schützen wir die Ozeane?
In den Meeren, die 70 Prozent unseres Planeten bedecken, ist so einiges los. Von Mikroben bis hin zu Blauwalen beherbergen sie eine enorme Artenvielfalt. Rund 240.000 marine Arten wurden bis heute erkannt, jedes Jahr werden etwa 2.000 neue Arten in den Meeren beschrieben. Auch am tiefsten Meeresgrund haben sich Lebewesen an ziemlich unwirtliche Bedingungen angepasst. Mehr als drei Milliarden Menschen sind laut den Vereinten Nationen für ihren Lebensunterhalt auf die biologische Vielfalt der Meere und Küstengebiete angewiesen.
Doch die Ozeanen sind stark gefährdet. Der aktuelle Unesco-Meeresbericht zeichnet ein düsteres Bild, die Probleme sind vielfältig. "Unsere Ozeane sind im Begriff, sich fundamental zu ändern", sagt Gerhard Herndl, Meeresbiologe und Ozeanograf an der Universität Wien, im Podcast-Gespräch. Die Verschmutzung durch Stickstoff und Phosphor nimmt zu. Tonnenweise Plastik landet täglich in den Meeren, längst haben die Kunststoffe ihren Weg in die menschliche Nahrungskette gefunden. Die industrielle Fischerei führt zu Überfischung und zerstört marine Lebensräume.
Ozeane dienen Klimaschutz
Die Ozeane zu schützen, spielt nicht nur für die Artenvielfalt und Welternährung eine wichtige Rolle. Als Kohlenstoffspeicher leisten die Ozeane einen enormen Beitrag zum Klimaschutz. Alleine zwischen 1994 und 2007 haben sie Studien zufolge rund 34 Milliarden Tonnen Kohlenstoff aus anthropogenen Emissionen aufgenommen. "Wenn sie diese Wärme nicht aufgenommen hätte, hätten wir jetzt eine um etwa 36 Grad höhere Temperatur", sagt Herndl. Gleichzeitig erwärmt die aufgenommene Strahlung die Meere, wodurch sie versauern.
Im STANDARD-Podcast spricht Herndl über den Zustand der Artenvielfalt und wie diese geschützt werden kann. Gerade Meeresschutzregionen seien erstaunlich wirksam, wie etwa Gebiete im Mittelmeer zeigen würden. Nicht zuletzt müsse sich aber auch die Beziehungen der Menschen zu den Meeren ändern. "Wir müssen das Meer sehen als großen Teil, der es uns ermöglicht, überhaupt hier auf unserer Erde zu leben", sagt Herndl. "Ohne den Ozean könnten wir nicht existieren."
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8/5/2022 • 37 minutes, 45 seconds
Oslo, Barcelona, Vietnam: Wie man mit dem Zug überall hinkommt
Nach der Matura wollte Elias Bohun reisen. Der Flug nach Sri Lanka war bereits gebucht, doch dann packten ihn Zweifel. Lässt sich ein Langstreckenflug noch mit seinem ökologischen Gewissen vereinbaren? Er stornierte den Flug und suchte nach Alternativen auf dem Landweg. Einige Monate später stieg er in Wien in den Zug und reiste bis nach Vietnam und wieder zurück.
Ursprünglich wollte er nur das Klima schützen, doch im Nachhinein war die Reise durch neun Länder das "coolste Erlebnis des ganzen Lebens", wie Elias Bohun im Podcast sagt. Die Fahrt organisierte er komplett auf eigene Faust – Buchungsplattformen, wie es sie etwa für Flugreisen gibt, existieren für solche weite Strecken nicht. Deshalb gründete Bohun nach der Rückkehr das Reisebüro Traivelling, das sich auf Fernreisen mit dem Zug spezialisiert hat.
Im Podcast erzählt er, mit welchen Tricks man auch selbst die besten und günstigsten Verbindungen in Europa ergattert, was die Politik tun muss, um Zugreisen attraktiver zu machen, und warum er hofft, dass sein eigenes Geschäftsmodell irgendwann einmal obsolet wird.
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7/29/2022 • 27 minutes, 11 seconds
Replay: Wann besiedeln wir den Mars und wer könnte dort regieren?
Diese Episode ist eine Widerholung vom 24. Dezember 2021.
Mehr als ein halbes Jahrhundert nachdem Menschen erstmals einen anderen Himmelskörper betraten, rückt zusehends ein weiterer Kandidat ins Visier: der Mars. Und das obwohl er nach wie vor ein äußerst unwirtlicher Aufenthaltsort ist. "Kalt, staubig und karg", fasst es STANDARD-Wissenschaftsredakteur David Rennert zusammen. Das Interessanteste am Mars aus wissenschaftlicher Sicht sei aktuell jedenfalls, dass es am Mars einmal sehr gute Bedingungen und ein Zeitfenster für Leben gab, sagt Rennert: "Der Mars war der Erde vor rund 3,5 Milliarden einmal sehr ähnlich". Dennoch sucht man mit den heutigen und künftigen Marsmissionen freilich nicht nur nach ehemaligem Leben, sondern auch danach ob eventuell gar etwas überlebt haben könnte – was unwahrscheinlich ist, aber natürlich nicht ausgeschlossen werden kann. Weltraummissionen seien aber auch deshalb so wahnsinnig wichtig für die Menschheit, weil gelernt werden muss mit Extremsitutationen umzugehen – und diese dann immer wieder für Problemlösungen auf der Erde genützt werden können, so Rennert.
Der erste Astronautenflug zum Mars – welcher nicht zwingend eine Landung am roten Planeten beinhalten wird – sei aktuell in etwa für 2035 geplant. Vor allem die Strahlenbelastung während des rund achtmonatigen Fluges stellt die Forschenden aber noch vor Herausforderungen – vor allem auch weil die kosmische Strahlung mit unseren aktuellen Möglichkeiten nicht gänzlich aus einem Raumschiff draußen gehalten werden kann. Einmal am Mars angekommen, tun sich neben allerlei technische Fragen wie jene nach dem Treibstoff zum Zurückfliegen auch zwangsläufig schwierige ethische Fragen auf. Können, sollen und dürfen wir die dortigen Ressourcen – etwa das gefrorene Eis an den Polen – für unsere Zwecke nutzen?
Eines ist jedenfalls klar: "Die Private-Public-Partnerships, die in den vergangenen Jahren an Fahrt aufgenommen haben, haben der Mars-Industrie noch einmal sehr viel Rückenwind verliehen", sagt Edition-Zukunft-Redakteur Fabian Sommavilla. Er rechnet damit, dass die ersten menschlichen Schritte am Mars entweder von einer Person aus den USA oder China stammen, eben jenen beiden Staaten, die sich zuletzt immer wieder hervortaten, wenn es darum ging die Möglichkeiten privater Firmen im All auszuweiten.
Entgegen anderslautenden Einschätzungen der Firmen selbst, sind diese im All freilich schon an gewisse Regeln gebunden. Je nachdem unter welcher Lizenz ein Unternehmen auf der Erde gemeldet ist, würden etwaige Rechtsbrüche oder gar grobe Beschädigungen auf anderen Himmelskörpern letztlich auch auf den Staat auf der Erde zurückfallen. Warum man sich besser trotzdem nicht auf den Erwerb von Marsgrundstücken einlassen sollte, warum die von Elon Musk hyperventilierten Ticketpreise für Marsreisende utopisch sind, wie eine etwaige Regierungsform auf dem Mars aussehen könnte und warum die teure Raumfahrt einen unglaublichen Nutzen für die Menschheit abwirft, besprechen wir im aktuellen Podcast Edition Zukunft.
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7/22/2022 • 41 minutes, 46 seconds
Ingwer, Reis, Feigen: Was bald auf Österreichs Felder wächst
Gute Nachrichten für all jene, die gerne Ingwer, Feigen, Granatäpfel und andere exotische Lebensmittel verzehren! Wer bisher ein schlechtes Gewissen wegen der langen ressourcenintensiven Lieferketten hatte, kann im Supermarktregal zukünftig einfach zu Oliven, Kaki und Kurkuma aus Österreich greifen.
Mildere Winter, längere Trockenperioden und heißere Sommer aufgrund des Klimawandels ermöglichen Landwirten, Kulturen abseits von Weizen, Äpfeln und Kartoffeln anzupflanzen.
Vor welchen Herausforderungen Bauern aufgrund der neuen Kulturen stehen, darüber spricht Andreas Spornberger vom Institut für Wein- und Obstbau der Wiener Universität für Bodenkultur im aktuellen Klimafragen-Podcast.
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7/15/2022 • 36 minutes, 31 seconds
Replay: Wie sich Schönheitsideale verändern
Diese Episode ist eine Widerholung vom 29. Oktober 2021.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters, heißt es oft. Doch ganz so stimmt das nicht. Denn was und wer als schön gilt, hängt mit vielen gesellschaftlichen Entwicklungen zusammen, die über den Blick des Einzelnen hinausgehen. Manche Wissenschafterinnen und Wissenschafter versuchen gar, Schönheit objektiv zu messen. Einige Apps, Produkte und neue Technologien wiederum versprechen, zu dem angeblich universellen Schönheitsstandard zu führen. Was bedeutet Schönheit heute noch? Und welche Rolle spielen Schönheitsoperationen und soziale Bewegungen für das Schönheitsideal der Zukunft?
Dazu ist die Soziologin und Genderforscherin Paula-Irene Villa Braslavsky von der Ludwig-Maximilians-Universität in München zu Gast im Podcast Edition Zukunft. "Es gibt schon immer eine Moralisierung von Schönheit, die vorgibt, was in einer Gesellschaft als erstrebenswert und gut gilt", sagt Villa. Beispielsweise habe sich durch den Kolonialismus eine Vorstellung von hell als gut und blond als schön durchgesetzt, während dunkel seither häufiger mit gefährlich und schmutzig verbunden wird.
"Schönheit hat sowohl mit Freiheit und Kreativität, als auch mit der Unterwerfung unter bestimmte Normen zu tun", sagt Villa. Die Möglichkeiten, sich selbst zu gestalten, sind in den vergangenen Jahren immer zugänglicher geworden. Dazu gehöre auch die Schönheitschirurgie, die durchaus in vielen Fällen eine Freiheit darstelle. Allerdings folge auch diese bestimmten Standards und Normen, die zu einem Zwang werden können.
Zudem spricht Soziologin Villa im Podcast darüber, welche Wirkung soziale Bewegungen wie Body-Positivity haben, die sich für eine stärkere Akzeptanz unterschiedlicher Körper einsetzt, was die Corona-Pandemie an unserer Vorstellung von Schönheit verändert hat und warum wir beim Thema Schönheit auch über Männlichkeit sprechen müssen.
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7/8/2022 • 33 minutes, 50 seconds
Plötzlich Politiker: Was bringen Bürgerräte?
Der österreichische Klimarat ist vorüber. An sechs Wochenenden diskutierten 88 zufällig ausgewählte Menschen aus allen Teilen Österreichs und allen Altersgruppen über Klimapolitik.
STANDARD-Redakteurin Nora Laufer hat den Klimarat über Monate beobachtet und begleitet. Im Podcast spricht sie darüber, was Bürgerräte können und was nicht, was der Klimarat konkret vorschlägt und was nun mit den Vorschlägen passiert.
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7/1/2022 • 19 minutes, 53 seconds
KI, Drohnen, Überwachung: Wie weit China uns voraus ist
China ist inzwischen weit mehr als die "Werkbank der Welt": Viele neue Technologien und Ideen zur digitalen Zukunft stammen etwa aus der südchinesischen Metropole Shenzhen, dem "Silicon Valley Chinas".
Der Autor und Journalist Frank Sieren lebt seit Jahrzehnten in China. Im Podcast erzählt er, wie chinesische Innovationen schon heute unser Leben beeinflussen und warum der Westen aufpassen muss, nicht den Anschluss zu verlieren.
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6/24/2022 • 38 minutes, 24 seconds
Kann es Bio für alle geben?
Gesünder, esser für den Boden, Tiere und Klima – von Bio-Lebensmitteln wird viel verlangt. Zu viel, sagt Urs Niggli, einer der wissenschaftlichen Vordenker des Bio-Landbaus. Im Podcast spricht er darüber, warum Bio die Welt nicht ernähren kann – und warum die konventionelle Landwirtschaft trotzdem viel von ihr lernen kann.
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6/17/2022 • 26 minutes, 5 seconds
Außerirdisches Leben: Sind wir alleine im Universum?
Sind wir allein im Universum? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Astrobiologin Ruth-Sophie Taubner vom Grazer Institut für Weltraumforschung. Dabei versucht sie Rückschlüsse von der Erde auf das Leben im All zu ziehen – und untersucht Orte, wo es unwirtlich kalt, heiß, salzig oder sauer ist.
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6/10/2022 • 27 minutes, 2 seconds
Wo hakt es in Österreichs Klimapolitik?
Österreich gibt sich gerne als Klima-Musterland: Strom wird hierzulande hauptsächlich mit Wasserkraft produziert, Kohlekraftwerke sind seit zwei Jahren abgeschaltet. Dennoch hat Österreich seinen Treibhausgasausstoß seit 1990 kaum reduziert, während andere EU-Länder durchaus Verbesserungen vorweisen können.
2020 wurde daher das Klimavolksbegehren initiiert. Rund 380.000 Menschen haben es damals unterschrieben – obwohl die Unterstützungsphase direkt in die erst Corona-Welle fiel. Zwei Jahre danach zieht Initiatorin Katharina Rogenhofer im "Klimafragen"-Podcast Bilanz. Sie fällt eher verhalten aus: Bisher fehlt weiterhin ein Klimaschutzgesetz mit verbindlichen Reduktionszielen, die geplante CO2-Bepreisung habe wohl wenig Lenkungswirkung und auch klimaschädliche Subventionen in Milliardenhöhe existieren noch.
Einzig die Forderung nach mehr Mitbestimmung in der Klimapolitik wurde vollständig umgesetzt – und zwar mit dem Klimarat, der seit Beginn des Jahres erarbeiten rund 100 Bürgerinnen und Bürger klimapolitische Vorschläge.
Im Podcast spricht Rogenhofer außerdem wie man zu Kostenwahrheit kommt und trotzdem den sozialen Ausgleich schafft – und warum ausgerechnet in Österreich so zögerliche Klimapolitik betrieben wird.
6/3/2022 • 25 minutes, 43 seconds
Gibt es bald ein Heilmittel gegen Alzheimer?
Rund 150.000 Menschen leiden in Österreich Schätzungen zufolge an einer Form von Demenz, die Mehrheit von ihnen an Alzheimer. Durch die zunehmende Alterung in der Bevölkerung könnte sich diese Zahl bis 2050 verdoppeln. "Es gibt aber auch viele junge Menschen, die zu uns in die Klinik kommen", sagt Elisabeth Stögmann, Neurologin an der Med-Uni Wien, im Podcast-Gespräch. Nicht nur für Betroffene, sondern auch für Angehörige könne die Erkrankung eine große Belastung darstellen. Manche seien aber auch erleichtert, wenn sie nach einer Untersuchung endlich die Gewissheit haben, dass es sich bei den beobachteten Problemen des Angehörigen um Demenz handle, sagt Stögmann.
Künftig könnten nicht nur neue Medikamente, sondern auch eine bessere Früherkennung dabei helfen, Demenzerkrankungen noch mehr zu verlangsamen beziehungsweise diesen vorzubeugen. Rund 40 Prozent der Demenzerkrankungen wären aber auch verhinderbar, wenn man den Lebensstil verändert, sagt Stögmann. Dazu gehört etwa kognitive Aktivität und ausreichend Sport. Im Podcast spricht Stögmann zudem darüber, welche Rolle künstliche Intelligenz in Zukunft bei der Diagnose von Alzheimer spielen könnte und welche neuen Substanzen bei der Behandlung infrage kommen könnten.
5/27/2022 • 30 minutes, 53 seconds
Ohne Auto leben: Wie soll das gehen?
Jeder Mensch sollte das Recht haben, ein Leben ohne eigenes Auto führen zu können, sagt die Mobilitätsexpertin Katja Diehl. Kürzlich hat sie ihr Buch „Autokorrektur“ veröffentlicht. In der aktuellen Episode des Podcasts „Edition Zukunft Klimafragen“ erklärt sie, wie ein Leben ohne Auto gelingen könnte – und welche politischen Weichenstellungen es bräuchte.
5/20/2022 • 28 minutes, 36 seconds
Wie Österreichs Jugendliche in die Zukunft blicken
Fünf Jahre lang hat Veronika Wöhrer Jugendliche an einer Mittelschule in Wien begleitet, hat in unterschiedlichen sogenannten Befragungswellen mit ihnen über ihre Zukunftsvorstellungen, Werte, Sorgen und Wünschen gesprochen. Zwischen 13 und 16 Jahren waren sie, als die Soziologin und Bildungswissenschafterin der Universität Wien das erste Mal mit ihnen sprach, 17 bis 21 Jahre alt sind sie heute.
"Viele Jugendliche haben mir von abwertenden und teils rassistischen Kommentaren von Lehrpersonen erzählt", sagt Wöhrer. Auch der Klimawandel sei oft ein Thema in den Gesprächen mit den Jugendlichen gewesen. Viele würden sich große Sorgen machen, sich gleichzeitig jedoch machtlos fühlen, etwas gegen diese Entwicklungen zu unternehmen. "Viele junge Menschen spüren: Das ist etwas, das uns massiv betrifft, aber wir haben kaum Chance, hier gehört zu werden", sagt Wöhrer.
Im Podcast spricht Wöhrer außerdem darüber, welche Rolle Lehrerinnen und Lehrer bei der Entwicklung der Jugendlichen spielen, wieso Mehrsprachigkeit an Österreichs Schulen künftig besser honoriert und gefördert werden sollte und wie sich unser Bildungssystem sonst noch verändern müsste.
5/13/2022 • 27 minutes, 34 seconds
Land des Betons: Wie stoppen wir den Flächenfraß in Österreich?
Kaum ein Land in Europa verbaut so viel Fläche wie Österreich: 13 Hektar Boden gehen hierzulande täglich verloren. Die vielen Häuser auf der "grünen Wiese" sind nicht nur eine Gefahr für die Ernährungssicherheit, sondern fördern auch Zersiedlung – und damit den Autoverkehr. Wie konnte es so weit kommen? Was machen andere Staaten besser? Zu Gast ist Arthur Kanonier, Leiter des Forschungsbereichs Bodenpolitik und Bodenmanagement an der TU Wien.
5/6/2022 • 30 minutes, 40 seconds
Wie können wir Krebs endlich heilen?
Allein in Österreich erkranken pro Jahr rund 40.000 Menschen an Krebs. Für rund ein Viertel der jährlichen Todesfälle in Österreich sind Krebserkrankungen verantwortlich. Weltweit gehört Krebs zu den häufigsten Todesursachen. Gleichzeitig forschen Wissenschafter schon lange daran, wie sich Patienten besser behandeln lassen. Die Therapie wird immer personalisierter auf Patienten zugeschnitten, denn jede Krebsform ist anders.
Im Podcast erklärt Maria Sibilia, Leiterin des Institut für Krebsforschung an der MedUni Wien, wie Krebs entsteht und wie sich die Erkrankung heute – abseits der Chemotherapie – behandeln lässt. Es geht um die Frage, warum es so schwierig ist, Krebs zu bekämpfen und wie Immuntherapie dem Körper helfen kann, sich selbst zu schützen. "Sehr viel Forschung geht dahin zuschauen, wie man die Therapien kombinieren kann", sagt Sibilia. Außerdem erklärt sie, welche Rolle die in der Corona-Pandemie bekannt gewordene mRNA-Impfung künftig bei der Krebsbehandlung spielen könnte.
4/29/2022 • 31 minutes, 59 seconds
Wie kommen wir weg von (Putins) Gas?
Kaum ein Land in Europa ist so abhängig von Putins Gas wie Österreich: Rund 80 Prozent des Erdgases kommen aus Russland. Von heute auf morgen verzichten lässt sich darauf nicht, sagen Regierung und Experten. Doch langfristig will Österreich und die EU nicht nur von russischem Gas, sondern von allen fossilen Energieträgern verabschieden.
Bis dahin ist es es noch ein weiter Weg: 900.000 Haushalte heizen in Österreich noch mit Erdgas, auch die Industrie ist auf den Energieträger angewiesen. Wie es trotzdem gelingen soll, welche Alternativen es gibt und die Österreich überhaupt in diese Abhängigkeit gekommen ist, erklärt STANDARD-Wirtschaftsredakteur und Energieexperte Günther Strobl im aktuellen "Klimafragen"-Podcast.
4/22/2022 • 17 minutes, 13 seconds
Wie die "essbare Stadt" der Zukunft aussehen könnte
Kommt der Frühling, erwacht auch die Gartensaison wieder zum Leben. Viele Menschen graben ihren Garten um, setzen Pflanzen ein und züchten vielleicht neues Obst und Gemüse – nicht nur am Land, sondern immer öfter auch in der Stadt. Denn das urbane Garteln boomt, vor allem seit der Pandemie. Immer öfter werden Lebensmittel direkt in der Stadt produziert. "Essbare Stadt", sagt Ina Säumel, Ökologin an der Humbold-Universität zu Berlin, zu diesem Konzept im Podcast-Gespräch.
Neu ist die Idee, Lebensmittel in Städten zu produzieren, nicht: Schon vor Jahrhunderten gehörte der beackerte Garten zur Stadtentwicklung dazu. Erst in den vergangenen 60 bis 70 Jahren seien diese Strukturen immer mehr aus den Städten verdrängt worden, sagt Säumel.
Dass die Nahrungsproduktion nun wieder in die Städte zurückkehrt, begrüßt die Expertin. Denn einerseits können mit den neuen Gartenprojekten zusätzliche Lebensmittel lokal erzeugt werden. Dazu gehört nicht nur herkömmliches Obst und Gemüse, sondern etwa auch Pilze, die sich besonders gut in Kellern und Garagen züchten lassen, oder Insektenfarmen, die auf immer mehr Akzeptanz stoßen. Andererseits könne das gemeinsame Garteln in der Stadt Menschen zusammenbringen, die sonst weniger miteinander zu tun haben. "Die Menschen treffen sich dort, kommen miteinander ins Gespräch und werden in die Stadtentwicklung miteinbezogen", sagt Säumel.
Vorzeigebeispiele für solche urbanen Gartenprojekte gibt es laut der Expertin einige. So habe es beispielsweise die kubanische Hauptstadt Havanna geschafft, einen Großteil des konsumierten Gemüses vor Ort zu produzieren. Montevideo wiederum, die Hauptstadt Uruguays, nutze das Konzept vor allem für die Umweltbildung, um etwa Schüler durch Schulgärten näher an die Produktion von Lebensmitteln heranzuführen und ihnen Wissen über deren Herkunft und Nachhaltigkeit zu vermitteln.
Nicht alle Projekte lassen sich auf jede Stadt umlegen. Oftmals müsse man mit verschiedenen Ansätzen experimentieren, sagt Säumel. Aber immer müsse man dabei die Bewohner miteinbinden. Im Podcast spricht Säumel zudem darüber, welche Rolle Vertical Farming künftig spielen wird und welche Tipps jeder selbst beim Anbau von Lebensmitteln in der Stadt beachten sollte.
4/15/2022 • 28 minutes, 21 seconds
Katastrophe oder Chance: Wie sollen Medien über das Klima berichten?
Anfang September 2020 schreibt die deutsche Journalistin Sara Schurmann einen offenen Brief an ihre Kolleginnen und Kollegen in den Nachrichtenredaktionen. Die zweite Corona-Welle nimmt gerade ihren Anlauf, und die Berichterstattung über die Klimastreiks 2019 ist Berichten über Infektionszahlen gewichen. In ihrem Brief fordert Schurmann die Journalistinnen und Journalisten auf, die Klimakrise ernster zu nehmen – und ihr in den Medien den Platz zu geben, den sie verdient.
Seitdem hat sich einiges verändert: Viele Medien geben Berichten über die Klimakrise wieder mehr Raum, widmen dem Thema Ressorts, Newsletter, Podcasts. "Aber wir müssen anfangen, Klima überall mitzudenken", sagt Schurmann, die im STANDARD-Podcast "Edition Zukunft Klimafragen" zu ihrem kürzlich erschienenen Buch Klartext Klima zu Gast war. "Im Endeffekt muss jeder Journalist ein Klimajournalist werden."
Bestimmte Kräfte, etwa Lobbys der Fossilindustrie, würden aber immer wieder Scheinargumente in den Diskurs einbringen, um Klimaschutz zu verzögern. Dass das funktioniere, liege auch an der Arbeitsweise von Medien. "Wir Journalistinnen versuchen ja immer, auf jedes Thema und aus jedem Blickwinkel kritisch zu schauen", sagt Schurmann. Bei vielen, etwa politischen, Themen sei das auch richtig. "Aber vor allem in den Politikredaktionen fehlt auch ein wenig das Bewusstsein, dass es in den Naturwissenschaften ein Richtig und ein Falsch gibt", so die Journalistin. Man könne an wissenschaftlichen Berechnungen ablesen, ob ein Politikansatz sinnvoll ist oder nicht. Hier wünscht sich Schurmann mehr Einordnung durch Journalistinnen und Journalisten.
Immer wieder in der Diskussion steht zudem die Frage, wie sehr sich Klimajournalismus an den Aktivismus annähern darf. Vergangenes Jahr kooperierten etwa mehrere deutsche Medien mit der Umweltbewegung, der Stern produzierte gar ein eigenes Heft gemeinsam mit Fridays for Future. "Ich finde diese Projekte nicht per se verwerflich, weil alles absolut transparent gemacht wurde", sagt Schurmann. Bei Foto- oder Reisereportagen sei das hingegen oft nicht der Fall, merkt sie an.
Viele Journalistinnen und Journalisten, die zur Klimakrise arbeiten, fragen sich außerdem, inwiefern man sich auch privat für das Klima einsetzen darf. Schurmann hat dieses Dilemma für sich lange so gelöst, dass sie gar nicht auf Demonstrationen ging. Als sie nach einiger Zeit eine Frauendemo besuchte und danach eine unter dem Motto Black Lives Matter, sah sie darin kein Problem – schließlich seien das Themen, zu denen gesellschaftlich ein breiter Konsens besteht.
"Aber es ist irgendwie absurd, dass man da beim Klima immer noch anders denkt", sagt Schurmann. Die Klimakrise sei schließlich ein wissenschaftliches Faktum, bei Protesten gehe es um die Sicherung der Lebensgrundlagen für alle Lebewesen auf der Erde. "Wenn wir das nicht tun, weiß ich auch nicht, wie wir Menschenrechte und Demokratie aufrechterhalten wollen", sagt Schurmann.
Doch wie kommuniziert man nun ein so vielschichtiges Problem wie die Klimakrise? Für Schurmann braucht es im Klimajournalismus vor allem drei Komponenten: "Hier stehen wir jetzt, so schlimm kann es werden – aber auch: So gut kann es werden", sagt die Journalistin. Um den Status quo zu vermitteln, sei es besonders wichtig, Dinge aus dem Alltag herauszupicken, um den Menschen zu zeigen, wo die Krise schon überall ist.
Doch auch wenn die Folgen des Klimawandels verheerend sind – Studien haben gezeigt, dass Menschen bei negativen Nachrichten oft auf Durchzug schalten. Deshalb sei es wichtig, auch ein positives Bild zu zeichnen. "Wie könnte unsere Zukunft aussehen, wenn wir jetzt den Schalter umlegen?", fragt Schurmann. So könne man das Gefühl der Ohnmacht, das sich bei vielen breitmacht, verhindern.
4/8/2022 • 30 minutes, 29 seconds
Umweltökonom: "Wir sind zu Konsumdeppen geworden"
Kann unsere Wirtschaft immer weiter wachsen? Welche Auswirkungen hat dieses Wachstum auf unsere Umwelt und unser Klima? Um diese Fragen entfacht sich in der Wissenschaft seit Jahren eine hitzige Debatte: zwischen jenen, die in mehr Wachstum und Innovationen den Schlüssel zur Nachhaltigkeit sehen, und Vertretern der sogenannten Postwachstumsbewegung, wie dem unter Ökonomen umstrittenen Umweltökonomen Niko Paech, der "grünes Wachstum" für eine Illusion hält.
Im Interview und Podcast spricht Paech darüber, warum es ein "Zeitalter des Weniger" braucht, um weitere Krisen zu verhindern, wie eine Gesellschaft und Wirtschaft aussehen kann, in der mehr repariert und geteilt wird, und warum die Lebensqualität in Zukunft anders gemessen werden muss.
4/1/2022 • 41 minutes, 27 seconds
Der schwierige Kampf gegen den inneren "Umweltschweinehund"
Eigentlich wäre es ganz einfach: Wenn jeder Mensch weniger autofährt, Energie verbraucht, konsumiert und sich persönlich für Klimaschutz einsetzt – die Auswirkungen der Klimakrise könnten schon ab morgen großteils abgewendet werden. Aber wenn es so einfach wäre: Warum machen wir es nicht einfach?
Die Umweltpsychologin Isabella Uhl-Hädicke widmet sich seit Jahren dieser Frage – und hat kürzlich ein gleichnamiges Buch dazu veröffentlicht. Im Klimafragen-Podcast spricht sich über die Psychologie der Klimakrise und mit welchen Tricks und Anreizen wir den inneren Umweltschweinehund überwinden können.
3/25/2022 • 28 minutes, 35 seconds
Aufstehen ohne Wecker? Wie die Arbeitswelt auch für Morgenmuffel funktionieren kann
Schlechter Schlaf ist nicht nur gefährlich ungesund, sondern kostet der Gesellschaft auch viele Milliarden Euro: Denn wer müde ist, arbeitet unproduktiver. Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung sind Morgenmenschen, sogenannte Lerchen. Für den Rest sind die typischen Arbeitszeiten oft suboptimal – sie arbeiten gegen ihre eigene innere Uhr.
Warum die fehlende chronobiologische Abstimmung mehr als ein Luxusproblem ist und wie Unternehmen ihre Arbeitszeiten besser auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anpassen können, diskutieren Jakob Pallinger und Philip Pramer im aktuellen Podcast Edition Zukunft.
3/18/2022 • 16 minutes, 17 seconds
Hitze, Dürre, knappes Wasser: Was kommt da auf uns zu?
Es gibt sie noch, die guten Nachrichten! Nach der im Jänner gestarteten Klimaseite jeden Dienstag in der Printausgabe des STANDARD intensivieren wir unsere Klimaberichterstattung weiter. Ab Freitag suchen wir im neuen Podcast Edition Zukunft Klimafragen alle 14 Tage Antworten auf eine der größten Fragen der Menschheit: Wie meistern wir die Klimakrise? Die Podcast-Hosts Nora Laufer und Philip Pramer sprechen mit Expertinnen und Experten, wühlen sich durch Studien und stellen die besten Ideen und Lösungen vor.
In der ersten Folge fragen wir uns, wo wir überhaupt in der Klimakrise stehen und sprechen mit der Umweltökonomin Birgit Bednar-Friedl. Sie hat am kürzlich erschienenen Bericht des Weltklimarats (IPCC) mitgearbeitet und erklärt die neuesten Erkenntnisse zu den Auswirkungen der Klimakrise – und wie wir uns davor schützen können. Außerdem erläutert STANDARD-Wissenschaftsredakteurin Julia Sica, warum die Sachstandsberichte des IPCC so wichtig für den Kampf gegen die Klimakrise sind.
3/11/2022 • 24 minutes, 39 seconds
Können wir in Zukunft Gedankenlesen?
Gedanken mittels Chip speichern und mit anderen Menschen austauschen, Verbrecher noch vor der Tat anhand ihrer Gedanken stoppen oder Lügen perfekt erkennen: Die Technologie des Gedankenlesens macht Versprechen, von denen viele noch weit von der Realität entfernt sind, sagt der britisch-deutsche Hirnforscher John-Dylan Haynes. Die Idee von Tech-Milliardären wie Elon Musk und dessen Unternehmen Neuralink, jede unserer durchschnittlich 86 Milliarden Nervenzellen im Gehirn zu messen, sieht der Experte noch "Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte" entfernt.
Was durch die Hirnforschung jedoch schon möglich sei: Gedanken, Gefühle und Erinnerungen mithilfe von Magnetresonanztomografen besser zu erkennen. Künftig könnte es auch noch besser gelingen, Prothesen mithilfe von Implantaten zu steuern und mittels sogenannter Gehirn-Computer-Schnittstellen zu kommunizieren. Welche andere Potenziale die Technologie hat, ob Maschinen jemals ein eigenes Bewusstsein haben werden und was das Gedankenlesen für unseren freien Willen bedeutet, erzählt Haynes im Podcast.
3/4/2022 • 29 minutes, 57 seconds
Wie die U30-Abgeordneten die EU verändern wollen
705 Abgeordnete sitzen im EU-Parlament – gerade einmal zehn von ihnen sind jünger als 30 Jahre, eine drastische Unterrepräsentation der Altersgruppe, die rund ein Drittel der EU-Bevölkerung ausmacht. Was treibt die jungen Politikerinnen und Politiker an? Wie wollen sie ihren Kontinent reformieren? Und welche Themen stehen bei der Jugend, die sie vertreten, hoch im Kurs?
Fabian Sommavilla hat einige Mitglieder des U30-Klubs im EU-Parlament getroffen und mit ihnen über die Zukunft Europas gesprochen. Was sie zu sagen haben, hören Sie im Podcast Edition Zukunft.
2/18/2022 • 20 minutes, 27 seconds
Wie uns Technologie zu mehr Bewegung motivieren kann
So mancher, der sich für das noch junge Jahr wieder einmal vorgenommen hat, mehr Sport zu treiben, wurde inzwischen vielleicht schon vom inneren Schweinehund überlistet. Doch ist es wirklich nur pure Faulheit, oder ist Fußball, Laufen und Tennis in einer Zeit, in der Unterhaltung immer auf Knopfdruck verfügbar ist, vielleicht einfach zu langweilig geworden?
Markos Aristides Kern, Start-up-Gründer und Autor des Buches "Quantensprung – Die Zukunft des Sports", glaubt, dass Technologie in Zukunft immer mehr mit körperlicher Bewegung verschmelzen wird. "Pokemon Go", Peleton-Ergometer mit Bildschirm sowie E-Sports-Meisterschaften, die auch körperlich herausfordernd sind, waren dabei erst der Anfang, sagt Kern.Während Sport immer mehr "gamifiziert" wird, werden andere Tätigkeiten "sportifiziert", wodurch sie für uns interessanter werden. Diese neue Motivation soll uns in ein "sportliches Utopia" führen, so Kerns Vision.
2/4/2022 • 28 minutes, 47 seconds
Mehr teilen, weniger Platz: Wie das Wohnen der Zukunft aussehen kann
Steigende Mieten, Wohnknappheit und Flächenverbrauch: Während das Wohnen in Städten für einige Menschen immer schwerer leistbar wird, investieren die, die genug finanzielle Mittel haben, bereits in neu errichtete Luxus-Apartments. Auch die Nachfrage nach Grundstücken in den wachsenden Speckgürteln scheint ungebrochen, der Traum vom Einfamilienhaus am Stadtrand nach wie vor groß. Das führt jedoch dazu, dass mehr Boden versiegelt wird und die CO2-Emissionen steigen, warnen Umweltschützer.
Christine Hannemann, Wohnsoziologin an der Universität Stuttgart, hält von dieser Entwicklung wenig. "Aus sozialen und ökologischen Aspekten ist das Eigenheim ein auslaufendes Wohnideal", sagt Hannemann im Podcast-Gespräch. Für viele Menschen sei es zunehmend schwierig, sich überhaupt ein Eigenheim leisten zu können. Gleichzeitig würden vor allem junge Menschen das Eigenheim zunehmend ablehnen, da viele sich ihre Optionen eher offenhalten und sich nicht auf einen Wohnort festlegen wollen.
Stattdessen brauche es künftig eine Baupolitik, die am Gemeinwohlgedanken ausgerichtet ist. Um künftig weniger Fläche zu verbauen und besser mit dem demographischen Wandel umgehen zu können, plädiert Hannemann für neue Wohnkonzepte wie Genossenschaftsprojekte, Mehrgenerationenhäuser, platzsparendere Wohnungen und geteilte Apartments. Außerdem spricht sie darüber, wie diese Wohnkonzepte auch am Land funktionieren können.
1/21/2022 • 30 minutes, 8 seconds
Wann besiedeln wir den Mars und wer könnte dort regieren?
Mehr als ein halbes Jahrhundert nachdem Menschen erstmals einen anderen Himmelskörper betraten, rückt zusehends ein weiterer Kandidat ins Visier: der Mars. Und das obwohl er nach wie vor ein äußerst unwirtlicher Aufenthaltsort ist. "Kalt, staubig und karg", fasst es STANDARD-Wissenschaftsredakteur David Rennert zusammen. Das Interessanteste am Mars aus wissenschaftlicher Sicht sei aktuell jedenfalls, dass es am Mars einmal sehr gute Bedingungen und ein Zeitfenster für Leben gab, sagt Rennert: "Der Mars war der Erde vor rund 3,5 Milliarden einmal sehr ähnlich". Dennoch sucht man mit den heutigen und künftigen Marsmissionen freilich nicht nur nach ehemaligem Leben, sondern auch danach ob eventuell gar etwas überlebt haben könnte – was unwahrscheinlich ist, aber natürlich nicht ausgeschlossen werden kann. Weltraummissionen seien aber auch deshalb so wahnsinnig wichtig für die Menschheit, weil gelernt werden muss mit Extremsitutationen umzugehen – und diese dann immer wieder für Problemlösungen auf der Erde genützt werden können, so Rennert.
Der erste Astronautenflug zum Mars – welcher nicht zwingend eine Landung am roten Planeten beinhalten wird – sei aktuell in etwa für 2035 geplant. Vor allem die Strahlenbelastung während des rund achtmonatigen Fluges stellt die Forschenden aber noch vor Herausforderungen – vor allem auch weil die kosmische Strahlung mit unseren aktuellen Möglichkeiten nicht gänzlich aus einem Raumschiff draußen gehalten werden kann. Einmal am Mars angekommen, tun sich neben allerlei technische Fragen wie jene nach dem Treibstoff zum Zurückfliegen auch zwangsläufig schwierige ethische Fragen auf. Können, sollen und dürfen wir die dortigen Ressourcen – etwa das gefrorene Eis an den Polen – für unsere Zwecke nutzen?
Eines ist jedenfalls klar: "Die Private-Public-Partnerships, die in den vergangenen Jahren an Fahrt aufgenommen haben, haben der Mars-Industrie noch einmal sehr viel Rückenwind verliehen", sagt Edition-Zukunft-Redakteur Fabian Sommavilla. Er rechnet damit, dass die ersten menschlichen Schritte am Mars entweder von einer Person aus den USA oder China stammen, eben jenen beiden Staaten, die sich zuletzt immer wieder hervortaten, wenn es darum ging die Möglichkeiten privater Firmen im All auszuweiten.
Entgegen anderslautenden Einschätzungen der Firmen selbst, sind diese im All freilich schon an gewisse Regeln gebunden. Je nachdem unter welcher Lizenz ein Unternehmen auf der Erde gemeldet ist, würden etwaige Rechtsbrüche oder gar grobe Beschädigungen auf anderen Himmelskörpern letztlich auch auf den Staat auf der Erde zurückfallen. Warum man sich besser trotzdem nicht auf den Erwerb von Marsgrundstücken einlassen sollte, warum die von Elon Musk hyperventilierten Ticketpreise für Marsreisende utopisch sind, wie eine etwaige Regierungsform auf dem Mars aussehen könnte und warum die teure Raumfahrt einen unglaublichen Nutzen für die Menschheit abwirft, besprechen wir im aktuellen Podcast Edition Zukunft.
12/24/2021 • 41 minutes, 34 seconds
Warum wir uns Sorgen über unsere Spuren im Netz machen sollten
Langfristig führt der Überwachungskapitalismus zu mehr Ungleichheit zwischen Bürgerinnen und Bürgern und Unternehmen, etwa wenn Internetkonzerne zu übermächtig werden. Er führt aber auch zu mehr Falschnachrichten und Hassrede auf sozialen Medien. Die Konzerne hinter den Plattformen würden sich für die Inhalte meist nicht verantwortlich fühlen.
Politikwissenschafterin Gerda Falkner fordert unter anderem, das Datensammeln im Netz prinzipiell zu verbieten, Rechte auf Daten als wichtiges Gut für die Demokratie zu betrachten und ein neues Grundrecht auf Privatsphäre einzuführen. Im Podcast erklärt sie außerdem, wie das funktionieren soll, wie gefährdet die EU in der digitalen Welt ist und was jeder persönlich für den Datenschutz tun kann.
12/10/2021 • 36 minutes, 38 seconds
Warum mehr Tierwohl die nächste Pandemie verhindern könnte
Woher das Coronavirus genau kommt, ist bisher noch nicht bekannt. Als wahrscheinlich gilt aber, dass das Virus von einem Tier auf den Menschen übergesprungen ist. Auch viele andere Infektionskrankheiten, die teilweise schon zu Epidemien führten, werden durch solche sogenannten Zoonosen ausgelöst. Doch lassen sie sich in Zukunft verhindern? Und wenn ja, wie?
Dazu ist Eva Rosenberg, Direktorin der Tierschutzorganisation Vier Pfoten, zu Gast im Podcast. Für sie war es nur eine Frage der Zeit, bis die nächste große Pandemiewelle auf uns zurollt. Insbesondere Massentierhaltung und die Zerstörung der Lebensräume von Wildtieren seien dafür verantwortlich, dass sich Seuchen global ausbreiten können. "Das einzige Gute" daran ist für Rosenberg, dass man weiß was Zoonosen auslöst und wie man sie verhindert. Der Weg werde allerdings kein leichter. "Wir brauchen eine dramatische Veränderung, wie Menschen mit Tieren und der Umwelt umgehen", sagt Rosenberg. Wie was gelingen soll erklärt sie im Podcast.
11/26/2021 • 26 minutes, 48 seconds
Feilschen um jede Tonne: Wie man über das Klima verhandelt
Wer schon einmal versucht hat, einen Termin für mehr als zehn Leute zu finden, weiß, wie schwer es ist, alle zufriedenzustellen. Fast schon unvorstellbar, wenn nicht zehn, sondern 192 Parteien beteiligt sind – und man statt der Party über das Weltklima verhandelt. Doodle hilft da jedenfalls nicht mehr weiter.
Wenn in Österreich jemand Klimakonferenzen versteht, dann ist es Helmut Hojesky. Er war bei sämtlichen UN-Klimagipfeln dabei, seit Mitte der 1990er-Jahre ist er Chefverhandler für Österreich. Im Podcast erzählt er, was in den Untergruppen und Unter-Untergruppen diskutiert wird, warum kleine Wörter große Unterschiede machen und warum die Klimakonferenzen trotz gestiegener Emissionen nicht vergebens waren.
11/12/2021 • 22 minutes, 26 seconds
Wie sich Schönheitsideale verändern
Schönheit liegt im Auge des Betrachters, heißt es oft. Doch ganz so stimmt das nicht. Denn was und wer als schön gilt, hängt mit vielen gesellschaftlichen Entwicklungen zusammen, die über den Blick des Einzelnen hinausgehen. Manche Wissenschafterinnen und Wissenschafter versuchen gar, Schönheit objektiv zu messen. Einige Apps, Produkte und neue Technologien wiederum versprechen, zu dem angeblich universellen Schönheitsstandard zu führen. Was bedeutet Schönheit heute noch? Und welche Rolle spielen Schönheitsoperationen und soziale Bewegungen für das Schönheitsideal der Zukunft?
Dazu ist die Soziologin und Genderforscherin Paula-Irene Villa Braslavsky von der Ludwig-Maximilians-Universität in München zu Gast im Podcast Edition Zukunft. "Es gibt schon immer eine Moralisierung von Schönheit, die vorgibt, was in einer Gesellschaft als erstrebenswert und gut gilt", sagt Villa. Beispielsweise habe sich durch den Kolonialismus eine Vorstellung von hell als gut und blond als schön durchgesetzt, während dunkel seither häufiger mit gefährlich und schmutzig verbunden wird.
"Schönheit hat sowohl mit Freiheit und Kreativität, als auch mit der Unterwerfung unter bestimmte Normen zu tun", sagt Villa. Die Möglichkeiten, sich selbst zu gestalten, sind in den vergangenen Jahren immer zugänglicher geworden. Dazu gehöre auch die Schönheitschirurgie, die durchaus in vielen Fällen eine Freiheit darstelle. Allerdings folge auch diese bestimmten Standards und Normen, die zu einem Zwang werden können.
Zudem spricht Soziologin Villa im Podcast darüber, welche Wirkung soziale Bewegungen wie Body-Positivity haben, die sich für eine stärkere Akzeptanz unterschiedlicher Körper einsetzt, was die Corona-Pandemie an unserer Vorstellung von Schönheit verändert hat und warum wir beim Thema Schönheit auch über Männlichkeit sprechen müssen.
10/29/2021 • 33 minutes, 45 seconds
Wie werden wir die Korruption los?
Österreich wird derzeit von einer Korruptionsaffäre erschüttert – schon wieder. "So sind wir nicht", sagte Bundespräsident Alexander Van der Bellen, nachdem das Ibiza-Video 2019 ans Tageslicht gekommen war. Aber sind wir wirklich nicht so? Und was könnten wir unternehmen, um Korruption – in Österreich und weltweit – einzudämmen?
Dazu ist der Korruptionsexperte Martin Kreutner zu Gast im Podcast Edition Zukunft. Er war Generalsekretär der Internationalen Antikorruptionsakademie in Wien, leitet das Bundesamt für Interne Angelegenheiten und ist Mitinitiator des Antikorruptions-Volksbegehrens.
"Korruption steht sicher nicht in der DNA der Österreicherinnen und Österreicher", gibt Kreutner Van der Bellen recht. Was die Kleinkorruption angeht, habe sich hierzulande in den letzten Jahrzehnten sehr viel zum Positiven verändert. Früher sei es durchaus üblich gewesen, bei der Beantragung eines Reisepasses oder einer Gewerbeberechtigung eine Schillingnote dazuzulegen. Auf diese Idee würde heute niemand mehr kommen – und das sei auch gut so, sagt Kreutner. Schließlich freut sich jeder über faire Behandlung.
Nur wo maßgebliche Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Medien zusammenkommen und sich Dinge "in fast schon kuscheliger Klüngelei ausschnapsen", scheint Österreich noch ein Problem zu haben, sagt Kreutner. Die Ibiza-Affäre habe das aufgezeigt, die öffentliche Wahrnehmung sich aber vor allem auf zwei Politiker beschränkt. Dabei habe sich nun herausgestellt, "dass die beiden Herren dort offenbar von Dingen gesprochen haben, die sie von anderen aus dem politischen Alltag kennen", sagt der Korruptionsexperte.
Was also tun, um Korruption einzudämmen? Die Forschung ist sich einig, dass die Bekämpfung auf vier Säulen fußt: Prävention, Bildung, Sanktionen und internationale Kooperation. Aus anderen Staaten könne man sich durchaus einiges abschauen, "das eine Land, das man als Blaupause nehmen kann", gibt es laut Kreutner allerdings nicht. Die nordischen Länder, Singapur oder Neuseeland stünden aber sehr gut da. "Dort werden Sie es sehr schwer haben, jemanden zur Korruption zu bewegen", sagt Kreutner. Die perfekte Welt werde es zwar nie geben. Die Akzeptanz für Korruption sinkt jedoch. Ge¬rade jetzt öffne sich deshalb ein "Window of Opportunity", im Rahmen dessen man mit einigen wenigen Veränderungen viel erreichen könne.
10/15/2021 • 35 minutes, 27 seconds
Warum Killerroboter verboten werden sollten, ehe sie eingesetzt werden
Es gibt eine Gruppe von Menschen, die versucht uns vor Killerrobotern zu schützen. Ihr Problem? Fehlende Aufmerksamkeit und oftmals ein fehlendes Bewusstsein für die Tragweite des Problems. Menschen lassen sich tendenziell nämlich leichter für eine Sache gewinnen, die aktuell schon ein greifbares Problem darstellt, als für solche, die sich noch zu veritablen Problemen entwickeln werden. Deshalb wurde es zu lange verabsäumt der Klimakrise entschieden entgegenzutreten oder Soziale Medien rechtzeitig zu regulieren. Freilich ist es aber auch schwieriger Dinge einmal zu reglementieren, wenn diese schon im Einsatz sind. Ein gutes Beispiel sind Atomwaffen. Spätestens seit der Bombardierung von Hiroshima und Nagasaki weiß die Menschheit um ihre extreme Gefahr. Einmal im Einsatz lassen sie sich Staaten aber auch nur mehr sehr schwer wegnehmen, wie die in vielen Punkten vergleichbare Kampagne für ein Verbot von Atomwaffen immer wieder schmerzhaft lernen muss.
Ein möglicher Ausweg aus diesem scheinbaren Dilemma ist die Ächtung. Die Ächtung einer ganzen Waffengattung nämlich. Und im Grunde ist es das, was die Kampagne für ein Verbot von Killerrobotern erreichen möchte. Die autonom agierenden Waffensysteme – die mit dem vereinfachenden Terminus Killerroboter beschrieben werden – seien nämlich gar kein Problem künftiger Generationen mehr, sondern ein reales und riesiges Problem der Gegenwart. Davor warnt Marit Seyer, die Obfrau der Österreichischen Kampagne für ein Killerroboter-Verbot, im Edition-Zukunft-Podcast. Wir müssen sie verbieten, bevor sie vielfach Unschuldige töten, so der Auftrag. Und sie müssten sozial geächtet werden.
Am Weg zur vollen Autonomie
Sieht man sich die zahlreichen internationalen Beispiele bestehender und bereits in Einsatz befindlicher halbautonomer Waffensysteme an, so lässt sich dieser Eindruck tatsächlich bestätigen. Die Technik wäre wohl bereits ausgereift, um Drohnen oder andere Waffen ganz autonom handeln und töten zu lassen. Vermutlich ist die Präzision aber noch nicht ausgereift genug, sodass man einen enormen Backlash im Falle eines Unfalls zu befürchten hätte. Noch zieren sich die Staaten also, Killerroboter einzusetzen, was noch ein kurzes Zeitfenster für eine etwaige Regulierung oder ein Verbot eröffnet. Dieses zu nützen, dazu will die globale Kampagne aus fast 200 Organisationen ihre jeweiligen Regierungschefs drängen.
Seyer fasst die Kernbotschaft der Kampagne so zusammen: "Es geht darum, wer die Entscheidung trifft, ob ein Leben genommen wird. Das ist entweder der Mensch, der Mitgefühl hat und versteht welchen Wert menschliches Leben hat, oder es ist die Maschine, die von einem Algorithmus programmiert wurde und davon überhaupt keine Ahnung hat." Es ist der immer wieder angesprochene "human in the loop", der nach Ansicht der Aktivistinnen und Aktivisten eben keinesfalls aus der Tötungsschleife genommen werden dürfe. Ohne das dem Menschen inhärente schlechte Gewissen beim Töten, würde die Zahl solcher Angriffe drastisch steigen, glaubt auch Thomas Hajnoczi, ehemals Österreichs Botschafter bei der Uno in Genf und später Leiter des Referats für Abrüstungsfragen im Österreichischen Außenministerium.
Dass gewisse Grade an Autonomie und KI bei Waffen heutzutage nun einmal dazugehören, wollen weder Seyer noch Hajnoczi bestreiten, es gehe aber um die berühmte rote Linie. Der Mensch bilde diese. Und das Argument von Befürwortern autonomer Waffen, wonach sie keine Fehler machen würden, wie das bei Menschen immer wieder der Fall ist, und dass dadurch menschliches Leid verhindert werden könnte, will Seyer nicht gelten lassen. Das genaue Gegenteil sei der Fall, die Fehleranfälligkeit zu hoch, die Gefahr dass Kinder mit Spritzpistolen oder jeder mit einem Turban angegriffen werde, oder auch dass es zu schlichten Verwechslungen sich ähnlich sehender Menschen komme, schlicht und ergreifend zu hoch, so die Obfrau.
10/1/2021 • 34 minutes, 31 seconds
Wie Literatur Krisen und Kriege vorhersagen soll
Kassandra ist eine tragische Figur in der Mythologie. Die Tochter des trojanischen Königs Priamos und Schwester von Hektor und Paris war von überwältigender Schönheit gesegnet, weshalb ihr der Gott Apollon die Gabe der Weissagung schenkte. Auch Apollon selbst verliebte sich in Kassandra. Als diese jedoch seine Liebe nicht erwidert, verfluchte er sie: Fortan sollte niemand ihren Weissagungen Glauben schenken. Kassandra sah das Unheil durch das trojanische Pferd voraus, blieb jedoch unerhört. Bis heute werden solche Warnungen als Kassandrarufe bezeichnet.
Für den deutschen Literaturwissenschafter Jürgen Wertheimer ist Kassandra Warnung und Inspiration zugleich. Warnung deshalb, weil wir auch heute nicht viel besser darin geworden seien, auf die Kassandras unserer Zeit zu hören – also auf Menschen, die laut Wertheimer in der Lage sind, gesellschaftliche und politische Entwicklungen sehr gut zu beobachten und zu analysieren – und frühzeitig auf die Warnungen zu reagieren. Inspiration, weil Kassandra Namensgeberin und Ausgangspunkt für ein Projekt war, das nicht nur für Wertheimer selbst, sondern wohl auch für viele Beobachter anfangs wie eines der gewagtesten und verrücktesten Unterfangen innerhalb der Zukunftsforschung erschien.
Das Ziel: Krisen und Konflikte mithilfe von Literatur frühzeitig zu erkennen. Knapp vier Jahre lang untersuchten Wertheimer und sein Team in Zusammenarbeit mit dem deutschen Verteidigungsministerium Romane. "Wir schauen uns die Eingeweide einer Kultur an, lesen Subtexte, schauen, welche Emotionen die Texte in der Bevölkerung auslösen. Literatur ist ein großes Teleskop, das uns ermöglicht, ins Innere von Menschen zu schauen", sagt Wertheimer im STANDARD-Podcast "Edition Zukunft".
Diese Literatur-Analyse soll – ähnlich wie Seismographen – Strukturen herauslesen, die Krisen, Konflikte oder Kriege in unterschiedlichen Regionen der Welt wahrscheinlich machen: Welche Feindbilder und Mythen werden in einer Gesellschaft konstruiert? Welche Rolle spielen Religionen? Wie wird der Sinn der Worte verfälscht, welche Begriffe werden annektiert? Daraus entstehen Prognosen, die in der Lage sind, Konflikte ein bis drei Jahre im Voraus vorherzusehen, sagt Wertheimer.
Und was tun mit diesen Informationen? "Damit können wir die sich aufbauenden verlogenen Mythen bereits im Anfang kommunikativ zerstören", sagt Wertheimer. Was er damit meint: Mithilfe von Sprache lässt sich medial eine Gegenbotschaft erzeugen, die deeskalierend wirkt, noch bevor es zu einem Konflikt oder Krieg kommt.
Im Podcast spricht Wertheimer außerdem darüber, was seine Forschung zu den aktuellen Entwicklungen in Afghanistan zu sagen hat, wer seiner Meinung nach die Kassandras von heute sind und wie sich die Erkenntnisse künftig auch für Europa nutzen lassen.
9/17/2021 • 40 minutes, 11 seconds
Macht der digitale Euro unser Bargeld obsolet?
Dass der E-Euro bald kommt, wird konkreter: Im Juli hat die Europäische Zentralbank eine zweijährige Untersuchungsphase für den digitalen Euro eingeläutet. Die meisten von uns zahlen jedoch bereits mit Karte und überweisen per Banking-App, haben im Alltag also nur mit Online-Transaktionen zu tun und in der Pandemie vermutlich kaum mit Bargeld hantiert. Was wäre denn überhaupt das Neue an einem digitalen Euro, an welchem die EZB basteln möchte?
„Mit dem digitalen Euro erlangt Europa eine gewisse Souveränität zurück“, sagt Philipp Sandner, Professor an der Frankfurt School of Finance & Management und Leiter des Frankfurt School Blockchain Center. Damit könnte die Europäische Union eine eigene, digitale Zahlungsinfrastruktur herstellen, ohne auf Kreditkartenunternehmen angewiesen zu sein, sagt der Wirtschaftswissenschafter im STANDARD-Podcast Edition Zukunft.
Früh dran ist die EZB mit dem Wunsch einer europaweit einheitlichen digitalen Währung nicht, denn auch die chinesische, US-amerikanische und schwedische Zentralbanken planen bereits jeweils eigene digitale Währungen. Zudem werden Kryptowährungen immer mehr akzeptiert und in El Salvador vielleicht sogar bald staatliches Zahlungsmittel. Läuft die EZB damit einem Zug hinterher, der schon abgefahren ist?
Zumindest zu spät „auf’s Radar gepackt“ hätte sie das Thema, sagt Sander. Und welche Risiken birgt der digitale Euro zudem? Haben wir Hackerangriffe oder die technische Überwachung unserer Finanzen durch die Notenbank zu fürchten, wie das kritische Stimmen etwa dem E-Yuan, Chinas digitaler Währung, vorwerfen?
Darüber spricht der Wirtschaftswissenschafter im Podcast und erklärt außerdem, wie lange es dauern wird, bis der digitale Euro tatsächlich einsatzbereit ist und man damit im Supermarkt oder einer Bar bezahlen kann, wie die Wallet, also die digitale Geldbörse funktioniert, was ihn von Kryptowährungen wie Bitcoin unterscheidet und ob wir vielleicht bald kein Bargeld mehr nutzen werden.
9/3/2021 • 29 minutes, 13 seconds
Warum tun wir uns so schwer über die Klimakrise zu sprechen?
Als das "perfekte Problem" beschreiben Psychologen die Klimakrise, der Wissenschafter Anthony Leiserowitz soll die Eindämmung des Klimawandels sogar als "policy problem from hell" beschrieben haben. Denn die Lage ist verzwickt: Obwohl die Treibhausgase in der Atmosphäre die Welt, in der wir leben, auf den Kopf stellt, geht die Entwicklung langsam und zeitlich verzögert voran. Und überhaupt: Jeder Mensch, jeder Schlot, jede Nation trägt nur einen kleiner Teil zur Erderhitzung bei, weshalb niemand die Schuld bei sich sehen will.
Sven Egenter von Klimafakten.de erklärt im Podcast, warum wir die Klimakrise gedanklich so schlecht fassen können, wie man am besten mit Falschinformationen und Scheinargumenten umgeht und warum Katastrophismus eher nicht angebracht ist.
9/1/2021 • 42 minutes, 37 seconds
Wie smart soll die Stadt von morgen sein?
Es hätte die erste Stadt sein sollen, "die aus dem Internet heraus" gebaut wird – so hatte Dan Doctoroff, Chef von Sidewalk Labs, das Stadtentwicklungsprojekt Quayside in Toronto beschrieben. Die Google-Tochter wollte dort einen ganzen Stadtteil nach den eigenen Vorstellungen einer smarten Stadt errichten lassen – inklusive tausender Sensoren und Kameras, die ihre Einwohner auf Schritt und Tritt überwachen. Vergangenes Jahr zog sich Sidewalk Labs wegen der Corona-Krise aus dem Projekt zurück – und Datenschützerinnen atmeten auf.
Das Konzept der Smart City sorgt immer wieder für Aufregung. Für die einen ist sie der nächste logische Schritt der urbanen Evolution, die das Leben effizienter machen soll, für andere eine Überwachungsdystopie.
Nathalie Klauser Stübi kennt diese Diskussion – und sieht sie gelassen. Sie ist Co-Präsidentin der Smart City Alliance mit Sitz in Basel und diskutiert beim diesjährigen Forum Alpbach über die Vorzüge smarter Städte für den Klimaschutz. Die Smart-City-Bewegung sei anfangs sehr technologiezentriert gewesen und habe sich vor allem rund um Silicon-Valley-Giganten entwickelt. "Da wurde zuerst nicht sehr menschenzentriert gedacht", sagt Klauser. Von dieser Vorstellung, aber auch von den Tech-Konzernen selbst, habe man sich inzwischen gelöst.
Die Ziele einer Smart City, wie sie Klauser beschreibt, klingen wie die Utopie einer lebenswerten Stadt: In ihr sollen Bewohner sowohl mit Öffis als auch zu Fuß, mit dem Rad oder – bedingt – mit dem Auto ef fizient unterwegs sein. Sauber soll sie sein, nicht zu laut und nicht zu hell. Wirtschaftlich attraktiv ist sie ebenso, wie sie verschiedenen Lebensentwürfen Raum gibt. Obendrauf sollen auch noch alle Be wohner mitreden und -bestimmen können.
Der Weg zu dieser Utopie führt natürlich oft über die Technologie-Schiene. "Aber es gibt ganz viele nichtdigitale smarte Ideen", sagt Klauser. Da wäre zum Beispiel das partizipative Budget, das die brasilianische Stadt Porto Alegre schon 1988 eingeführt hat – lange bevor jemand über Sensoren in Gehsteigen sprach. Die Grundidee, alle Einwohnerinnen und Einwohner über das Budget der damals finanziell stark angeschlagenen Stadt mitentscheiden zu lassen, machte Schule: Heute gibt es weltweit tausende Gemeinden, in denen Bürger mitentscheiden dürfen, wohin ihr Geld fließt. "Es gibt gerade ein Riesen-Revival", sagt Klauser. "Es ist eine alte, aber smarte Idee, die jetzt digitalisiert wird."
Auch in der Corona-Krise hätten smarte Städte Stärke zeigen können: Weil Singapur schon früh viele Daten erhoben und verknüpft hat, konnte der Stadtstaat schnell Cluster identifizieren und die Fallzahlen niedrig halten. Auch Städte mit Smart-City-Strategie wie Wien hätten die Krise besser überwunden als andere – zwar nicht, was Infektionszahlen angeht, aber weil sie Anstiege frühzeitig berechnen und Konsequenzen besser abfedern konnten.
Die Idealvorstellung einer Smart City sei allerdings auch kulturell bedingt. "Vieles, was in Asien oder den USA als smart gilt, würde unseren Wertvorstellungen – Stichwort Datenschutz – widersprechen", sagt Klauser. In Europa setzen Städte stärker auf digitale Selbstbestimmung und Hybridlösungen. So müsse es zusätzlich zu digitalen Amtswegen stets parallel eine analoge Lösung geben, um niemanden auszuschließen.
Auch zu mehr Klimaschutz könne die Smart City beitragen, im merhin sind Städte inzwischen die Hauptquelle von Treibhausgasen und verbrauchen rund 70 Prozent der weltweit erzeugten Energie. Dabei bieten sie insbesondere die Möglichkeit – neben laut Klauser ebenso notwendigen negativen Anreizen wie Umweltsteuern –, auch positive Anreize zu setzen. Sie sollen den Menschen das umweltfreundliche Leben möglichst leicht machen. Dass Kopenhagen weltweit die Fahrradstadt Nummer eins wurde, hängt etwa auch damit zusammen, dass die Ampelanlagen so smart gemacht wurden, dass der emissionsarme Verkehr dort Vorrang hat. Eine Strategie, die sich inzwischen auch
8/27/2021 • 28 minutes, 22 seconds
Wie die Pandemie unsere Sprache verändert
Der Inhalt des Duden ist auch eine Geschichte unserer Gesellschaft. 2004 nahm das Wörterbuch etwa das Wort "Googeln" auf, 2017 kamen "Filterblase" und "Selfie" hinzu, 2020 dann unter anderem "Flugscham", "Gendersternchen", "Hatespeech", "Insektensterben", "Klimakrise" oder "Brexiteer".
Unter Sprachwissenschafterinnen, Politikern, aber auch in der öffentlichen Debatte lösen die Begriffe regelmäßig heftige Debatten aus. Es ist gewissermaßen ein Kampf zwischen Sprachbewahrern und Spracherneuerern, Konservativen, Liberalen, Progressiven und Aktivistinnen und Aktivisten um nichts weniger als die Deutungshoheit in der deutschen Sprache.
Das hat auch die Corona-Pandemie gezeigt, die nach nur wenigen Monaten ihre Spuren in den Wörterbüchern hinterlassen hat. Lockdown, Social Distancing, Ansteckungskette und Herdenimmunität sind bereits fixer Bestandteil des Duden und werden es wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren bleiben. Gleichzeitig spricht die Politik schon vom Brückenlockdown oder möglicherweise bald von der Winterruhe.
"Krisen verändern unsere Sprache", sagt Oksana Havryliv, Sprachenwissenschafterin an der Universität Wien, im STANDARD-Podcast. Denn durch Krisen entstehe die Notwendigkeit, eine neue Realität zu benennen.
8/20/2021 • 25 minutes, 48 seconds
Hilft uns die Gentechnik aus der Klima-Patsche?
Der Ertrag von Nutzpflanzen steigern, gesunde Inhaltsstoffe erhöhen und die toxische oder allergenen reduzieren, Weizen resistent gegen Schädlinge machen – Ortrun Mittelsten Scheid fallen viele Dinge ein, die man mit Gentechnik anstellen kann. Die Molekularbiologin leitet eine Forschungsgruppe zu epigenetischen Veränderungen in Pflanzen an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sie ist davon überzeugt, dass die Crispr-Genschere die Welt besser machen könnte – wenn man es nur zulassen würde.
Denn viele Menschen und auch die Politik stehen der Gentechnik kritisch gegenüber, in der EU gelten strenge Regeln für gentechnisch veränderte Organismen. Für Mittelsten Scheid ist diese Entscheidung aus wissenschaftlicher Sicht unverständlich. Gentechnik gebe es bereits seit Jahrtausenden – denn auch die gezielte Kreuzung von Kulturpflanzen greife in die DNA von Pflanzen ein. "Ohne Gentechnik wären wir schon längst verhungert", sagt sie im Podcast. Genetisch veränderte Produkte fände man heute in jedem Bioladen.
Dabei, so die Biologin, könne mit der Crispr-Genschere viel genauer und schneller gearbeitet werden als mit klassischer Gentechnik, wo man aufwändig mithilfe von Chemikalien oder radioaktiver Strahlung per Zufall tausende unkontrollierte Mutationen entstehen lässt.
Die Technologie könne auch dabei helfen, die Landwirtschaft an den Klimawandel anzupassen. Mit der Genschere könnten Pflanzen etwa widerstandsfähiger gegen Trockenheit oder invasive Arten gemacht werden. Weil sie einfacher zu handhaben ist als klassische Gentechnik könnten so lokal angepasste Rassen geschaffen werden, an denen Saatgut-Konzerne, welche die Gentechnik derzeit dominieren, kein finanzielles Interesse haben.
Im Podcast spricht die Molekularbiologin außerdem darüber, warum "Superbäume", die enorme Mengen CO2 aus der Luft saugen noch in weiter Ferne sind und warum sie optimistisch gestimmt ist, dass sich die Vorbehalte der Gesellschaft gegenüber Gentechnik bald auflösen werden.
8/18/2021 • 29 minutes, 31 seconds
Röcke tragen, Emotionen und Schwäche zeigen: Was Männer beschäftigt
Im Edition-Zukunft-Podcast sprechen wir mit Matthias Tschannett (46) und Benjamin Wagner (31), zwei systemischen Einzel-, Paar- und Familientherapeuten in Ausbildung unter Supervision, über das Thema Männlichkeit. Sie haben im Oktober 2020 die Gruppe der Mannsbuilder gegründet, die sich weniger als Selbsthilfegruppe versteht denn als Treffpunkt für interessierte Männer, die sich laufend mit "Männerthemen" beschäftigen. Dabei sei es bewusst weit definiert, was denn ein solches Thema ist – von Vorbildfunktionen in der Vater- oder Onkelrolle über die femininen Seiten des eigenen Körpers und Wesens bis hin zum Zeigen von Schwäche.
Wagner definiert toxische Männlichkeit als ein Gefühl, "sich immer als Mann beweisen zu müssen, vor allem auch gegenüber anderen Männern", gepaart mit einer Ablehnung aller Dinge, die weiblich konnotiert sind. Es gebe aber ohnehin nicht eine Männlichkeit, sondern eine Vielzahl an verschiedenen Männlichkeiten, und Männer sollten auch mehr Gefühle zulassen als "Hunger, Wut und Aggression".
Sind Frauen vielleicht sogar ein Stück weiter darin, bestimmte Themen, die ihnen nicht guttun, oder Verhaltensweisen, unter denen sie leiden, zumindest anzusprechen? Für Tschannett haben Frauen diesbezüglich einfach schon einen härteren Weg hinter sich gebracht, mussten sich öfter verteidigen und bestimmte Dinge erkämpfen. Prinzipiell müsse aber natürlich nicht der erste Weg sofort zum Psychotherapeuten führen. Sehr oft reiche es schon, wenn manche Männer es öfter einmal schaffen würden, mit guten Freunden – und nicht nur Frauen – tatsächlich einmal über ihre Gefühle zu reden.
Überrascht habe die beiden vor allem, in welcher Häufigkeit der Wunsch von Männern nach weiblich konnotierter Kleidung, Schmuck und Kosmetik wie Röcken oder Nagellack kam, wobei sie uneins sind, ob Männerputzutensilien denn nun etwas Gutes sind oder nicht. Dringenden Aufholbedarf gibt es laut den Mannsbuildern auch noch bei einem sehr heiklen Thema. Nämlich: Wie nähere ich mich als Bursche, junger oder erwachsener Mann Frauen, aber auch generell anderen Menschen, höflich, interessiert und wertschätzend an, ohne dass es übergriffig ist.
8/6/2021 • 26 minutes, 24 seconds
Erholungszonen, leistbare Mieten, Durchmischung: Wie kann eine Stadt für alle funktionieren?
Der Yppenplatz in Wien ist nicht nur das Forschungsobjekt von Cornelia Dlabaja, sondern auch ihr Lieblingsort in Wien: "Auf diesem Platz gibt es alles, was eine Stadt ausmacht", sagt die Soziologin und Kulturwissenschafterin. Seit über 15 Jahren beobachtet sie das Gebiet in Wien-Ottakring und forscht zu sozialer Ungleichheit in Städten.
Vor allem Menschen, die auf engem Wohnraum leben, muss eine Stadt genügend Zugang zu öffentlichen Erholungsflächen ermöglichen, sagt Dlabaja. Im Podcast spricht sie über die Ungleichverteilung von Grünflächen in der Stadt, warum wir mehr zu Fuß gehen sollten und was menschenfreundliche Städte ausmachen. Und: Die Soziologin erklärt, warum das Reisen nicht nur dem Klima zuliebe neu gedacht werden muss, sondern warum Massentourismus auch Stadtbewohnern schaden kann.
7/23/2021 • 37 minutes, 12 seconds
Urban Farming: Kommt das Gemüse bald aus der Stadt?
Man sieht sie in Wien, Graz, Salzburg und und vielen anderen Städten auf der ganzen Welt immer öfter: Gemüsebeete mitten in der Stadt. Urban Farming nennt man es, wenn Kräuter, Obst und Gemüse zwischen Wohnblocks, in Parks oder am Straßenrand wachsen. Seit Jahren ist der Trend zum Stadtbeet ungebrochen. Der Bewegung geht es nicht nur ums Essen. Doch woher kommt die Faszination für das Garteln in der Stadt?
Cordula Fötsch vom Wiener Verein Gartenpolylog sieht viele Motive für das Stadtgärtnern. "Viele Menschen wollen wissen, wo ihr Gemüse herkommt", sagt sie im Podcast. "Und das auch ihren Kindern beibringen."
Landwirtschaft in der Stadt sei an sich nichts Neues und wurde schon im Mittelalter praktiziert. Erst seit den 1970er-Jahren aber will die Urban-Farming-Community auch als politische Bewegung verstanden werden. Damals eigneten sich Aktivisten in New York verwahrlosten Raum in der Stadt an. Kunstinstallationen und kleine Gärten sollten vor allem die Nachbarschaft zusammenbringen.
Der Community-Aspekt ist der Bewegung bis heute erhalten geblieben. Oft bekomme Fötsch aus den Gärten die Rückmeldung, dass aus einer anonymen Nachbarschaft eine richtige Gemeinschaft wird. "Leute erzählen, dass sie zwischen Wohnung und Geschäft plötzlich fünfmal gegrüßt werden", sagt Fötsch.
Trotzdem klebt an den Gemeinschaftsgärten oft ein elitäres Image: Warum zäunt man den ohnehin knappen öffentlichen Raum ein, nur damit ein kleiner Kreis seinem Hobby nachgehen kann? "Jeder der ein Auto parkt, eignet sich auch öffentlichen Raum an – und darüber wird viel weniger diskutiert", kontert Fötsch. Dem Bobo-Image arbeite Gartenpolylog entgegen: Der Verein wolle auch sozial und ökonomisch benachteiligte Menschen das Garteln im Grätzel ermöglichen. Schließlich sei es eine Tätigkeit, die sich durch alle sozialen Schichten und Kulturen zieht.
Im Podcast spricht Fötsch außerdem darüber, wie man auch ohne grünen Daumen einen Garten starten, wie es mit Tieren in der Stadt aussieht und warum auch Nicht-Gärtner von den Cityfarmen profitieren. Von der Politik fordert sie, die Stadtgärten stärker zu fördern – obwohl Ackerbau am Land wohl immer effizienter sein wird als in der Stadt.
7/9/2021 • 21 minutes, 18 seconds
Warum uns Müll auf der Straße so sehr stört
Es gibt kaum einen Ort, an dem wir Müll nicht begegnen: der Aludose, dem Plastik sackerl, der Plastikflasche oder den Zigarettenstummeln, die neben der Straße, im Wald, am Strand, im Garten oder sogar auf den Bergen liegen. Der Müll wirkt meist abstoßend, deplatziert, stört das schöne Bild, das wir von einem Ort haben könnten.
"Wir ärgern uns dann, weil wir das Gefühl haben, dass andere achtlos sind", sagt Sabine Pahl, Umweltpsychologin an der Universität Wien im STANDARD-Podcast. Dies habe mit unserem Gefühl von Fairness zu tun: Wenn es andere nicht tun, warum sollte ich mich dann um den Müll kümmern? Es gebe aber auch Menschen, die konstruktiv damit umgehen, den Müll aufheben und diesen entsorgen. "Wenn wir im Alltag auf viel Müll stoßen, kann sich das Aufheben aber schnell überwältigend anfühlen", sagt Pahl.
Aber warum werfen Menschen überhaupt Müll auf der Straße oder in der Natur weg? "Es gibt eine kleine Gruppe Menschen, die unachtsam sind, die das nicht interessiert", sagt Pahl. Darunter würden auch jene Menschen fallen, die sich vom Staat und der Gesellschaft vernachlässigt fühlen und so gewissermaßen ihren Unmut zum Ausdruck bringen. Aber schlussendlich könne es auch jedem von uns immer wieder passieren, dass wir Müll auf der Straße oder in der Natur verlieren, so Pahl.
Ist das Müllproblem also nur ein Unachtsamkeitsproblem von jedem Einzelnen von uns? Für Pahl ist klar, dass es um mehr geht. "Besonders in Entwicklungsländern sieht man, welche Auswirkungen ein nicht funktionierendes Entsorgungssystem haben kann." Eine Verurteilung von Menschen, die scheinbar achtlos Müll wegwerfen, sei daher in den diesen Fällen meist nicht angebracht. Schließlich habe auch Europa und die dortige Industrie eine Verantwortung, wie viel Müll anfällt und wie viel davon in andere Länder exportiert wird.
Was das Recycling betrifft, können laut Pahl oft schon kleine Dinge zu einer Veränderung beitragen: etwa, wie viele Meter entfernt der Abfallcontainer vor unserer Haustür steht. "Die Einfachheit der Entsorgung spielt eine große Rolle", sagt Pahl.
Dass es beim Thema Müll hauptsächlich um Plastik geht, schreibt die Expertin der großen Aufmerksamkeit der Medien gegenüber diesem Thema zu. Sie gibt jedoch zu bedenken, dass Plastik auch viele nützliche Funktionen erfüllt, ohne denen unser Wirtschafts- und Gesundheitssystem wohl kaum funktionieren könnte. "Im Vergleich zum Klimawandel oder anderen Umweltproblemen ist das Thema Plastikmüll sicher nicht unsere größte Sorge", sagt Pahl.
Außerdem spricht Pahl darüber, warum wir im Supermarkt nicht immer zu dem umweltfreundlicheren Produkt greifen, welchen Beitrag Unternehmen leisten können und wie sich die Umwelt auf unser Wohlbefinden auswirkt. Nebenbei hat sie einen guten Tipp für alle, die mit dem Rauchen aufhören wollen: mehr Zeit in der Natur verbringen.
6/25/2021 • 28 minutes, 57 seconds
Computer statt Arzt? Wie künstliche Intelligenz die Medizin verändert
Der Siegeszug der künstlichen Intelligenz (KI) ist auch in der Medizin nicht mehr aufzuhalten. Schon jetzt können Algorithmen bestimmte Krebsarten besser erkennen als Menschen. Im Podcast spricht Horst Hahn, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medizin, darüber wie Technologie in Zukunft dabei helfen kann, dass wir gesund werden und bleiben.
Die Vorstellung von der humanoiden "Arzt-Maschine" könnte dabei falscher nicht sein. Denn KI ist – wie in den meisten anderen Bereichen auch – vor allem ein nützliches Werkzeug für medizinisches Personal. "Die Aufgaben die wir Menschen als anstrengend oder langweilig empfinden, sind die, die sich am besten automatisieren lassen", sagt Hahn.
Im Idealfall führt diese Unterstützung dazu, dass Ärztinnen wieder mehr Zeit für Patienten haben und mehr Menschen den Zugang zu guter Behandlung bekommen. Aber könnte es passieren, dass der Effizienzgewinn verpufft, Ärzte noch gestresster und durch die Technik entmündigt werden? Fest steht jedenfalls: Digitale Medizin ordnet die Beziehung zwischen Arzt und Patientin neu.
6/11/2021 • 32 minutes, 47 seconds
Keine Zukunft ohne Gelsen: Warum wir alle Tierarten schützen müssen
"Was hat die Gelse jemals für uns getan?" lautet der Titel des aktuellen Buches der Biologin Frauke Fischer. Im Podcast erklärt sie, warum die Biodiversitätskrise gefährlicher als die Klimakrise ist - und warum Artenschutz vor allem ökonomisch Sinn macht.
5/28/2021 • 34 minutes, 41 seconds
Brauchen wir die Viertagewoche? Und können wir sie uns leisten?
Jede Woche langes Wochenende – und trotzdem gleich viel verdienen. Für manche eine unfinanzierbare Utopie, für andere die logische und überfällige Konsequenz aus gesteigerter Produktivität und nicht im selben Ausmaß gestiegenen Löhnen. Befürworter der Wochenstundenreduktion bringen neben Chancen für positive Beschäftigungseffekte vor allem gesundheitliche Aspekte ins Spiel. So würden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer deutlich seltener krank, seien deutlich besser erholt und könnten in weniger Zeit mehr wertvolle Arbeit leisten. Spanien wagt jetzt jedenfalls den landesweiten Versuch und testet die Viertagewoche bei vollem Lohnausgleich. Kann das klappen?Darüber sprechen wir mit dem Ökonom Oliver Picek vom sozialliberalen Thinktank Momentum Institut und der Ökonomin Monika Köppl-Turyna vom wirtschaftsliberalen Thinktank Eco Austria.
5/14/2021 • 36 minutes, 3 seconds
Laden, aber richtig: Was man bei der E-Tankstelle zuhause beachten muss
Wer ein Elektroauto hat, will es zu Hause laden. Mit sogenannten Wallboxen macht man die Garage zur persönlichen Tankstelle. Aber was muss man beim Einbau einer solchen beachten?
Guido Gluschitsch und Martin Putschögl vom STANDARD erklären im Podcast, wie der Einbau funktioniert, wie viel es kostet und wie viel Geld man vom Staat zurückbekommt. Außerdem sprechen sie über die Probleme, die bei einer Wallbox-Installation im Mehrparteienhaus auftreten können – und über die aktuelle Rechtslage.
4/30/2021 • 20 minutes, 7 seconds
Wieso mehr Frauen ins Weltall fliegen sollten
Die Erforschung des Weltalls ist immer noch männlich. 500 Astronauten gab es bisher, aber nur 60 Astronautinnen. Dadurch entgehen uns wichtige Daten, die etwa für Therapien eine Rolle spielen können, sagt die deutsche Raumfahrttechnikerin Claudia Kessler im Podcast-Gespräch. Seit Jahren setzt sie sich mit der Initiative "Die Astronautin" dafür ein, dass mehr Frauen ins Weltall fliegen.
Außerdem spricht die Expertin im Edition-Zukunft-Podcast darüber, wann der Weltraumtourismus richtig Fahrt aufnehmen könnte, wie problematisch Weltraummüll ist und was die Raumfahrt zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen kann. Schließlich erzählt Kessler auch von ihrem Traum, es eines Tages doch noch ins Weltall zu schaffen.
4/30/2021 • 26 minutes, 22 seconds
Biodiesel vs. Elektro: Was treibt uns in Zukunft an?
Anfang des Jahrtausends redeten alle noch vom Biosprit: Benzin und Diesel aus nachwachsenden Rohstoffen sollten den Verkehr grüner machen. Seit jeher stehen die Biokraftstoffe aber in der Kritik: Zu viel Fläche würde der Anbau von Energiepflanzen benötigen, die auch für Nahrungsmittel gebraucht werde. Auch die CO₂-Bilanz des Pflanzensprits wurde heftig diskutiert. Heute werden vor allem Elektromobilität und Wasserstoff als Alternativen für fossilen Sprit gepriesen, um Biokraftstoffe ist es ruhig geworden. Haben sie das Rennen um den Titel als Antrieb der Zukunft verloren?
Im Podcast diskutieren dazu Harald Sigl von Münzer Bioindustrie und Ute Teufelberger vom Bundesverband Elektromobilität Österreich. Biokraftstoffe hätten sich in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt, sagt Sigl. Anstatt Energiepflanzen anzubauen, könne man heute aus altem Frittierfett umweltfreundliche Treibstoffe herstellen. Im Schwertransport werde es auch in Zukunft flüssige Treibstoffe brauchen, denkt Sigl. "Ich glaube nicht, dass die Ever Given jemals elektrisch fahren wird."
Teufelberger hingegen sieht die Zukunft des Pkw- und öffentlichen Verkehrs sowie "den Großteil des Güterverkehrs" elektrisch – auch weil es keine direkten Emissionen gibt. Für ¬andere Antriebe ist sie aber offen, sofern sie nachhaltig sind. "Es gibt keine schlechte Tonne eingespartes CO₂", sagt sie.
4/23/2021 • 50 minutes, 12 seconds
Kann reisen jemals grün werden?
Vor zwei Jahren hätte sich wohl niemand gedacht, dass Städte wie Dubrovnik, Venedig oder Hallstatt einmal so leer sein können. Sprach man bis vor kurzem noch vom Overtourism, ist der Tourismus in der Pandemie praktisch zum Erliegen gekommen. Wer im vergangenen Jahr reiste, tat das oft innerhalb Österreichs oder Europa. Könnte der Trend zum regionalen und damit klimaschonenden Reisen bleiben?
Stefan Gössling glaubt nicht so recht daran. Er ist Professor für nachhaltigen Tourismus an der Universität Lund in Schweden und forscht seit Jahren zu den Motiven und Auswirkungen des Reisens. Es ist nicht das erste Mal, dass der globale Tourismus einbricht. Auch die Viren Sars und Mers sowie die Finanzkrise 2008/2009 waren Dämpfer für die Branche, die sich aber wieder schnell erholte. Auch nach Corona wird schnell wieder alles beim Alten sein, glaubt Gössling.
Für das Klima wird die steigende Anzahl der Touristen zum immer größeren Problem. Der größte Brocken ist dabei das Fliegen. Mit seinem Team hat er ausgerechnet, was die Umstellung auf synthetische Treibstoffe kosten würde. Unleistbar wäre es nicht: Rund 35 Prozent mehr müssten wir für Flugtickets künftig berappen.
4/16/2021 • 32 minutes, 1 second
Hybrid, Elektro, Wasserstoff: Welcher Antrieb macht das Rennen?
Der Benzin- und Dieselmotor hat Konkurrenz bekommen: Immer mehr Elektroautos sind aus Österreichs Straßen unterwegs, gleichzeitig wird intensiv an alternativen Antriebsarten wie Wasserstoff oder synthetischen Treibstoffen geforscht. Welcher Antrieb macht das Rennen?
Dieter Platzer von Jaguar Land Rover Austria spricht im Podcast bei Guido Gluschitsch über die Antriebe der Zukunft. "Aus technischer Sicht hat der Elektromotor auf jeden Fall gewonnen", sagt Platzer. Doch viele Autokäufer treffen ihre Entscheidung nicht ganz rational – und bei Firmenautos sieht es wieder ganz anders aus.
4/16/2021 • 42 minutes, 14 seconds
Sollen wir Gefängnisse abschaffen?
Stellen Sie sich vor, es würde keine Gefängnisse mehr geben. Mörder, Räuber und Vergewaltiger könnten frei herumlaufen – und vielleicht neben Ihnen wohnen oder arbeiten. Aber was wäre, wenn das nicht zu mehr, sondern zu weniger Kriminalität führen würde?
Dieser Überzeugung ist der ehemalige Gefängnisdirektor Thomas Galli. Menschen einfach wegzusperren bringe keinem etwas, sagt er im Podcast. Stattdessen sollten wir uns vom Vergeltungsgedanken lösen und alternative Bestrafungen andenken, die mehr auf Resozialisierung und Wiedergutmachung abzielen.
4/2/2021 • 36 minutes, 51 seconds
Kritische Rohstoffe: Die dunkle Seite von Solar- und Windanlagen
Egal ob Elektroautos, Windkraftwerke oder Solaranlagen: In all diesen Technologien stecken kritische Rohstoffe wie Lithium, Gallium oder Silizium, die für die Energiewende dringend gebraucht werden, aber oftmals schwer zu bekommen sind. Ein großer Teil der Rohstoffe stammt aus einzelnen Ländern wie China, Chile oder der Demokratischen Republik Kongo. "Immer wieder kommt es beim Abbau der Rohstoffe zu Konflikten, Umweltzerstörungen und Menschenrechtsverletzungen", sagt Karin Küblböck, Ökonomin an der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung in Wien im "Edition Zukunft" Podcast.
Ein großer Teil der Verantwortung liege bei europäischen Unternehmen, die in Ländern Südamerikas und Afrikas am Abbau dieser Rohstoffe beteiligt seien. Oft sei wenig transparent, woher die Rohstoffe genau stammen und unter welchen Bedingungen sie abgebaut werden. Auch Regulierungen auf EU-Ebene würden bisher nur einen kleinen Teil der Rohstoffe besser regeln, so Küblböck.
Um die Energiewende in Zukunft nachhaltiger zu gestalten, brauche es dringend ein neues Lieferkettengesetz, wie es derzeit etwa auf EU-Ebene diskutiert wird. Darin soll Menschrechtsverletzungen, Zwangsarbeit und Umweltzerstörung in Lieferketten entgegengewirkt werden. Zudem müsse endlich eine funktionierende Kreislaufwirtschaft entstehen, so die Expertin. Von dieser seien sowohl Österreich, als auch die EU bisher noch weit entfernt.
Im Podcast spricht Küblböck außerdem darüber, wie sehr die EU künftig von Ländern wie China abhängt, um zu wichtigen Rohstoffen zu kommen und welche Rolle Österreich in der internationalen Rohstoffpolitik spielen kann. Schlussendlich geht es um die Frage: Wie nachhaltig und sauber sind unsere Umwelttechnologien eigentlich? Und geht die Energiewende auch umweltfreundlicher?
3/19/2021 • 29 minutes, 54 seconds
Female Choice: Wie sich Frauen ihre Freiheit bei der Partnerwahl zurückholen
Über Jahrtausende seien Frauen von Männern unterdrückt worden, sagt die Biologin Meike Stoverock. Erst die Pille und hunderte Frauenbewegungen haben ihnen wieder mehr Kontrolle über ihr Leben und ihre Partnerschaft gegeben. Durch eine stärkere wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen und immer mehr Möglichkeiten der Partnerwahl seien Beziehungen längst im Wandel begriffen.
Die lebenslange Monogamie habe gewissermaßen ausgedient, stattdessen würden immer mehr Menschen kürzere Beziehungen mit einem oder mehreren Partnern bevorzugen, so Stoverock. Für sie bedeutet das nichts Schlechtes: "Wir müssen uns von den Hoffnungen und Sehnsüchten befreien, dass eine Beziehung bis ans Ende des Lebens halten muss", sagt sie. Die Liebe müsse deshalb aber nicht abhanden kommen.
Im Podcast spricht Meike Stoverock außerdem darüber, wieso Männer demütiger werden müssen und wieso für einige Sexroboter wohl die einzige Art der Partnerschaft werden könnten. Außerdem versucht sie die Frage zu beantworten, wie eine Welt aussehen könnte, in der Frauen das Sagen haben.
Fest steht: Viele ihrer Thesen werden wohl zu heftigen Diskussionen führen. Ihr kritischer Bick auf die Ehe und ihre stark biologisch geprägte Sichtweise auf die menschliche Partnerschaft stoßen wohl bei so manchen auf Ablehnung. Auch das weiß Stoverock. Wahrscheinlich hat sie gerade deshalb darüber geschrieben.
Die lebenslange Monogamie habe gewissermaßen ausgedient, stattdessen würden immer mehr Menschen kürzere Beziehungen mit einem oder mehreren Partnern bevorzugen, so Stoverock. Für sie bedeutet das nichts Schlechtes: "Wir müssen uns von den Hoffnungen und Sehnsüchten befreien, dass eine Beziehung bis ans Ende des Lebens halten muss", sagt sie. Die Liebe müsse deshalb aber nicht abhanden kommen.
Im Podcast spricht Meike Stoverock außerdem darüber, wieso Männer demütiger werden müssen und wieso für einige Sexroboter wohl die einzige Art der Partnerschaft werden könnten. Außerdem versucht sie die Frage zu beantworten, wie eine Welt aussehen könnte, in der Frauen das Sagen haben.
Fest steht: Viele ihrer Thesen werden wohl zu heftigen Diskussionen führen. Ihr kritischer Bick auf die Ehe und die stark biologisch geprägte Sichtweise auf die menschliche Partnerschaft stößt wohl bei so manchen auf Ablehnung. Auch das weiß Stoverock. Wahrscheinlich hat sie gerade deshalb darüber geschrieben.
3/5/2021 • 42 minutes, 21 seconds
"Smart Borders": Totalüberwachung an Grenzen für gefühlte Sicherheit?
Seit knapp 100 Jahren setzen die Staaten dieser Welt auf Reisepässe. Fingerabdrücke, Fotos und Irisscans gehören zum Einreisen vielerorts schon dazu. Wir haben uns daran gewöhnt: Wir opfern Persönlichkeitsrechte für Reisefreiheit, lassen Staaten Daten Sammeln und die Sicherheitsindustrie macht ordentlich Gewinn. Geht das nicht anders? Und was kommt da noch alles auf uns zu?
Clemens Binder ist Experte für Grenzen und Sicherheit am Österreichischen Institut für Internationale Politik (OOIP) und forscht seit Jahren zu den Themen Grenzen und Sicherheit. Im Podcast spricht er über die allmähliche Integration sogenannter biopolitischer Elemente wie Impfungen oder Temperaturmessungen in Grenzkontrollen, wer von diesen Entwicklungen profitiert und wie "Working Poor" draußengehalten werden sollen.
2/19/2021 • 35 minutes, 45 seconds
Der Ausweg aus der Klimakrise führt durch die Stadt
Sie sind die Wachstumsmagneten der Zukunft: Laut den Vereinten Nationen werden bis 2050 zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben, im Vergleich zu etwas mehr als die Hälfte aktuell. Schon jetzt gibt es mehr als 63 Städte mit über drei Millionen Einwohnern. Hunderttausende Quadratkilometer mehr an Fläche wird das Städtewachstum in den nächsten Jahrzehnten verschlingen.
Städte haben meist keinen besonders guten Ruf: Sie sind oft laut, schmutzig, eng und bieten meist wenig Platz für Natur und Erholungsräume. Anziehend wirken sie meist auch nicht wegen ihrer hohen Lebensqualität, sondern aufgrund der Arbeitsmöglichkeiten, die sie bieten.
Tatsächlich sollten wir aber mit dem negativen Image von Städten aufräumen, sagt Gernot Wagner, Umwelt-Ökonom an der New York University. Wagner ist in Amstetten in Niederösterreich geboren, lebt aber seit einiger Zeit in den USA und aktuell in New York. In wenigen Tagen wird er sein Buch "Stadt, Land, Klima: Warum wir nur mit einem urbanen Leben die Erde retten", veröffentlichen, in dem er das Klimaschutzpotenzial von Städten aufzeigen will.
"Stadt ist dort, wo das Leben kompakt, effizient, reich an Möglichkeiten und zugleich CO2-arm ist", sagt Wagner. Das "effiziente Stadtleben" sei für ihn jenes, bei dem alles in unmittelbarer Nähe anzufinden ist. Das tägliche Leben spielt sich im 15-Minuten Radius ab – zu Fuß oder mit dem Fahrrad, versteht sich – innerhalb dessen sich Arbeit, Cafes, Spielplätze, Supermärkte und Parks befinden. Die Wohnungen sind im Verhältnis zu den Einfamilienhäusern am Stadtrand eher klein – Wagner selbst habe sich entschieden, zusammen mit seiner Familie in eine rund 70 Quadratmeter Wohnung zu ziehen – und deshalb CO2-sparsamer. Abstriche brauche man deshalb keine zu machen, sofern man den eigenen Lebensstil an die Wohnsituation anpassen kann, so Wagner.
Die Vororte und Speckgürtel sind für den Experten die größten Klimasünder. Dort, wo die Häuser groß, die Wege in die Arbeit lang sind und die meisten Strecken mit dem Auto zurückgelegt werden. Als Negativbeispiel führt der Experte das Tullnerfeld in Niederösterreich an: Dort habe man mit dem Bahnhof bewusst Anreize für die starke Verbauung der Landschaft durch Einfamilienhäuser geschaffen.
Und was ist mit dem Land? Das soll wieder mehr Platz für die Natur bekommen, so Wagner. "Überspitzt formuliert" werden am Ende größtenteils nur mehr die Landwirte wirklich am Land leben und dort die Lebensmittelproduktion sicherstellen. Eine Erklärung, wie ein gutes und erfülltes Leben dann auch für diese Bewohner aussehen kann, bleibt der Experte aber schuldig. Von Lebensmodellen, am Land ein umweltbewusstes Leben führen zu können, hält Wagner wenig – zumindest, wenn es um eine Lösung für den Großteil der Weltbevölkerung geht.
Im Gespräch wird auch klar, dass es dem Experten vorrangig um die westlichen Bevölkerungen geht, wo Probleme wie Luftverschmutzung, große Slums und fehlende Verkehrsinfrastruktur eine vergleichsweise geringere Rolle spielen wie in so manchen Entwicklungsländern. Aber klar ist auch: Damit Städte wirklich zum weltweit lebenswertesten Wohnort der Zukunft werden, haben sie noch einen steilen Weg vor sich.
2/5/2021 • 44 minutes, 24 seconds
Wie fossile Lobbys weltweit Klimaschutz bremsen
Der menschengemachte Klimawandel stellt eine der größten Bedrohungen der Menschheit dar. Trotzdem tut sich auf politischer Ebene oft wenig – und die CO₂-Emissionen steigen weiterhin und kaum gebremst an.
Als ein Grund dafür gilt auch eine kleine, aber einflussreiche Lobby, die international Gesetze für mehr Klimaschutz bremst.Die Journalistinnen Annika Joeres und Susanne Götze haben jahrelang in ganz Europa recherchiert und ihre Ergebnisse in ihrem kürzlich erschienenen Buch "Die Klimaschmutzlobby" zusammengefasst.
Im Podcast von "Edition Zukunft" geben sie Einblick in das Netzwerk aus konservativen Thinktanks, Rechtspopulisten, Hobbywissenschaftern und Lobbyisten der Kohle-, Gas- und Agrarlobby. Sie erklären außerdem, mit welchen Strategien und Ar¬gumenten die "Klimaschmutzlobby" strengere Gesetze torpediert und warum ihre Strategie langfristig scheitern wird.
1/22/2021 • 41 minutes, 10 seconds
Muss sich die EU nach Corona neu erfinden?
Überfüllte Intensivstationen, geschlossene Grenzen, Wirtschaftseinbruch und mittendrin ein Chaos-Brexit – die Pandemie hinterlässt Spuren am Projekt des gemeinsamen Europas. Wie sich die EU nach der Corona-Krise neu erfinden könnte, schildert Politikwissenschafterin Ulrike Guérot im Podcast Edition Zukunft. Sie leitet das Department für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems und ist Gründerin des European Democracy Lab. Krisen können jedenfalls auch verbinden, glaubt Guérot. Europa sei „nichts anderes als die Erinnerung an den traumatischen Abgrund von 30 Jahre Krieg inklusive Holocaust“, weshalb sich in den 1950er Jahren die Vorläufer der EU entwickelt haben. In den 1970er-Jahren kam aus Angst vor einer Abwertungsspirale die Währungsunion dazu. Jetzt komme es darauf an, wie Europa die aktuelle Krise wahrnimmt und ob sich daraus ein „Nie wieder“ entwickelt: Nie wieder überfüllte Krankenhäuser in Bergamo, während die Intensivbetten in anderen Teilen Europas noch frei sind, nie wieder russische Militärfahrzeuge in Norditalien statt europäische. Spätestens nach der Corona-Krise sieht Guérot nach Jahrzehnten von wirtschaftlicher Zusammenarbeit eine europäische Sozialunion als nächsten logischen Schritte in eine gemeinsame Europäische Republik. In Umfragen seien zwar die meisten für eine tiefergehende europäische Zusammenarbeit – im öffentlichen Diskurs werden diese Mehrheiten aber noch nicht angenommen. Das liege auch an „falschen Buchführungen“ was politische Entscheidungen anbelangt: Noch immer versuchen nationale Regierungen Erfolge der EU als ihre eigenen zu verkaufen.
12/24/2020 • 59 minutes, 25 seconds
Flugtaxis: Wann kommt der Tesla der Lüfte?
In zwei, drei Jahren sollen die ersten Passagierdrohnen regelmäßig über ausgewählten Städten rotieren. Doch ist der Großstadtdschungel wirklich der ideale Einsatzort? Und kann der Drohnenflug tatsächlich zum Preis einer Taxifahrt angeboten werden? Die STANDARD-Redakteure Philip Pramer und Fabian Sommavilla reden mit Herstellern und Experten über den Traum vom fliegenden Auto.
12/11/2020 • 22 minutes, 15 seconds
Warum kümmert sich niemand ums Klima, Luisa Neubauer?
Offiziell hat die Klimabewegung Fridays for Future keine Chefin. Gäbe es eine, hieße sie Luisa Neubauer, zumindest in Deutschland. Die 24-jährige Studentin ist eine der Hauptorganisatorinnen der Klimastreiks, vertritt die Bewegung in der Öffentlichkeit und bei Treffen mit Entscheidungsträgern von Angela Merkel abwärts, an denen sie selten ein gutes Haar lässt. Im STANDARD-Podcast spricht sie über Hoffnung und persönliche Entscheidungen und darüber, warum eine neue Klimapartei keine Lösung ist.
11/27/2020 • 38 minutes, 57 seconds
Schrauben gegen Schrottberge: Warum reparieren boomt
Smartphones, Laptops und andere Tech-Gadgets gelten als Lifestyle-Tools: Nur das neueste Modell zählt. Doch mit steigendem ökologischem Bewusstsein boomt die Reparatur. Die Politik will nachsetzen – aber das ist gar nicht so einfach.
11/13/2020 • 17 minutes, 2 seconds
Was ist dran am grünen Wachstum?
Grün ist für viele zur Farbe der Stunde geworden – und das hat nicht wirklich etwas mit den Grünen zu tun. Kaum ein politischer Kommentar zum Klimaschutz, der ohne den Verweis auf Green Jobs oder eine grüne Wirtschaft auskommt. Im neuen "Grünen Deal" der EU kommt der Begriff dutzende Male vor, von "grünen Investitionen", einer "grünen Wende", "grünen Prioritäten" und "grünen Geboten" ist darin zu lesen. Aber was bedeutet das genau? Wie gut sind grüne Jobs wirklich? Und wie kann eine wachsende Wirtschaft mit Klima- und Umweltschutz zusammengehen? Darüber spricht Jakob Pallinger mit der Soziologin und Universitätsprofessorin Beate Littig. Sie sagt: "Wenn wir über Green Jobs reden, stellen wir uns oft Jobs mit gutem Einkommen und Karrierechancen vor. Das ist meist nicht der Fall. Vor allem Frauen sind in vielen schlechten grünen Jobs tätig. Die derzeitige Krise könnte auch eine Chance sein, neue Modelle wie beispielsweise ein bedingungsloses Grundeinkommen zu probieren." Das ganze Gespräch hören Sie im Podcast.
11/13/2020 • 46 minutes, 16 seconds
Christa Kummer: "Auch ohne Klimawandel müssten wir eine Änderung einläuten"
Nicht nur schreitet der Klimawandel durch den menschlichen Einfluss viel zu schnell voran, durch unseren überbordenden Lebensstil und die Gigantomanie in unserer Gesellschaft verschärfen wir auch noch massiv die Auswirkungen und Schäden, die das anrichtet. So lautet der Tenor von Christa Kummer, Meteorologin und langgediente Wetter-Expertin des ORF. Die Bodenversiegelung etwa lässt das Wasser nicht mehr abfließen und lässt Muren und Überschwemmungen immer häufiger zutage treten. Österreich sei Europameister in dieser unvernünftigen Praxis und zahle heute immer öfter die Rechnung dafür. Kummer ortete in den Medien zudem lange Zeit eine Überrepräsentation von Extremwettererignissen in Verbindung mit populistischen Schlagzeilen, die Menschen auf gefährliche Art und Weise für das wichtige Thema Klimawandel abstumpfen ließen. Umso wichtiger sei es, dass Experten und Wissenschafter gehört werden. Diese positive Entwicklung beobachtet sie zuletzt aber immer öfter. Nicht zuletzt ist es aber auch so, dass Menschen oftmals eine radikale Diagnose brauchen, um ihr Leben zu ändern. Die Erde hat diese Diagnose bereits bekommen. "Wir sind gezwungen etwas zu tun", sagt Christa Kummer. "Es geht viel zu schnell". "Weniger muss das neue Mehr werden", sagt Kummer auch in Bezug auf unser Konsumverhalten. Wenn Heidelbeeren im Jänner dauerhaft nicht gekauft werden, werde man sie auch nicht mehr um die Welt fliegen und bei uns verkaufen. Dort, wo das aber nicht klappt, brauche es eben harte Gesetze. Man könnte aber auch einfach öfter den Worten alter Häuptlinge folgen, wie Kummer gegen Ende des Gesprächs betont, nachdem sie aus "Die Erde ist heilig: Worte großer Häuptlinge" zitiert.
10/30/2020 • 42 minutes, 3 seconds
Grün, leistbar, demokratisch: Wie könnten Städte 2050 aussehen?
Friedrich von Borries ist Architekt und Designtheoretiker – und er hat eine ziemlich klare Vision von der Stadt der Zukunft. Statt "wie ein Kuhfladen" sollten Städte künftig als Netzwerk wachsen, mit dünn besiedelten Grünflächen zwischen dichten Zentren. Aus breiten Straßen könnten langgezogene Parks, aus Dächern urbane Freiräume werden. Auch die politische Entscheidungsgewalt sieht von Borries künftig in Städten. Denn schon jetzt würden sich mehr Menschen mit ihrer Stadt als mit ihrer Nation identifizieren.
10/16/2020 • 31 minutes, 8 seconds
Gefilmt, erkannt, überwacht: Wie weit ist Gesichtserkennung?
Im Handy, bei Passkontrollen am Flughafen und zunehmend auch im öffentlichen Raum: Biometrische Systeme sind überall. Vor allem Gesichterkennung wird immer besser. Auch die österreichische Polizei will bei der Überwachung künftig stäker die Technologie setzen. In China bezahlt man im Supermarkt teilweise schon mit einem Lächeln in die Kamera.Aber wie sicher und genau sind solche Systeme? Wie könnten sie missbraucht werden? Und was kommt da noch auf uns zu? Florian Kirchbuchner ist Biometrie-Experte am Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung. Im Podcast erklärt er, wie Gesichtserkennungtechnologie funktioniert, wo die Forschung steht. Eine Mund-Nasen-Schutz kann Kameras zwar verwirren, gegen Fortschritte in der Sprach-, Handschrift- und Venenmustererkennung hilft er hingegen wenig. Kirchbuchner wagt außerdem einen Blick in das biometrische Leben von morgen, in der wir komplett ohne Ausweise, Passwörter oder Schlüssel auskommen könnten.
10/2/2020 • 22 minutes, 40 seconds
Warum Recycling das Müllproblem nicht löst
"Recycling ist gut, aber nicht die Lösung", meint Willi Haas, Wissenschaftler am Institut für Soziale Ökologie an der Universität für Bodenkultur in Wien. Recycling sei eher als Mittel letzter Wahl zu verstehen, da es in einigen Fällen wieder sehr viel Energie brauche. Besser sei es, erst gar nicht so viel Abfall zu verursachen. Dies ist laut Haas der Kern einer Kreislaufwirtschaft: Weniger der Natur entnehmen, und gleichzeitig weniger dort zu deponieren.Tatsächlich hat sich der Material- und Ressourcenverbrauch in den letzten Jahrhunderten dramatisch erhöht. Zwar werde heutzutage mehr recycelt als in den 1950er Jahren, dies habe aber nicht mit dem Konsum mithalten können, so Haas. Wie eine Kreislaufwirtschaft in Zukunft aussehen könnte, welche Chancen und Grenzen in dem Konzept stecken und was die Politik und schließlich auch jeder Einzelne dafür tun kann, haben wir Willi Haas im Podcast gefragt.
9/18/2020 • 42 minutes, 7 seconds
Klima, Corona, Wirtschaftskrisen: Wie können wir komplexe Systeme verstehen?
Was haben Pandemien, Klimaerhitzung und Wirtschaftskrisen gemeinsam? Es handelt sich um sogenannte komplexe Systeme, die schwer zu erfassen sind und in denen kleinste Veränderungen riesige Auswirkungen haben können. Komplexitätsforscher versuchen diese Systeme mithilfe von Daten und angewandter Mathematik zu verstehen. Einer von ihnen ist Stefan Thurner, Präsident des Complexity Science Hub in Wien und Wissenschafter des Jahres 2017.Im Podcast erzählt er, wie komplexe Systeme aufgebaut sind, wie man sie verstehen und im Idealfall Prognosen für die Zukunft erstellen kann, wie man Kipppunkte im Weltklima erkennen oder sich auf Pandemien vorbereiten kann. In den vergangenen Wochen hat außerdem die vom Complexity Science Hub veröffentliche Corona-Ampel für Aufsehen gesorgt. Sie kennt im Gegensatz zur Regierungsampel nur drei Farben und wird algorithmisch geschaltet. Thurner erklärt, wie sie funktioniert und warum sie keine Konkurrenz zur offiziellen Corona-Ampel ist.
9/18/2020 • 29 minutes, 10 seconds
Das Ende der "realen Realität"?
Nach einem kurzen Hype vor wenigen Jahren war VR-Technologie vor allem in der Gamer-Szene präsent, aber nicht unbedingt in praktischen Anwendungen des Alltags. Mit der Corona-Krise und dem Lockdown wurde die virtuelle Realität wieder, zumindest medial, präsenter. Doch kann die VR-Brille tatsächlich einen Museumsbesuch, ein reales Treffen mit Freunden oder gar eine Pilgerreise ersetzen?
9/4/2020 • 39 minutes, 29 seconds
Ist das Ende aller Atomwaffen realistisch?
ICAN-Direktorin Nadja Schmidt hofft im Gespräch mit Fabian Sommavilla vom STANDARD auf ein baldiges Ende der Massenvernichtungswaffen. Sicherheitsexperte Franz-Stefan Gady bezweifelt, dass die Atommächte ihre Waffen aufgeben
8/21/2020 • 50 minutes, 9 seconds
Macht uns die moderne Arbeitswelt zu "Menschen ohne Eigenschaften?"
Immer schneller, effizienter und prozessorientiert sollen wir arbeiten – aber was macht das mit uns? Werden wir damit zu austauschbaren Maschinenmenschen? Und wie kann in solchen Umgebungen noch Innovation stattfinden? Gunter Dueck war Mathematikprofessor und arbeitete beim Technologiekonzern IBM, heute kritisiert der den neurotischen Effizienzwahn, dem das Management in Unternehmen verfallen sei. Im Podcast spricht er über die Anfänge der Prozessoptimierung in Unternehmen in den 90er-Jahren, als erstmals Software eingesetzt wurde und Berater "wie Heuschrecken die Unternehmen überzogen" haben. Die Aufteilung von Arbeit in immer kleinere, monotonere Aufgaben und der zunehmende Leistungsdruck belaste nicht nur Mitarbeiter, sondern hindert auch die Unternehmen daran, innovativ zu sein. Der Fokus auf Effizienz und kurzfristigen "Shareholder Value" würde Visionen unterbinden, so Dueck.
8/7/2020 • 39 minutes, 5 seconds
Das Ende des Konsums: "Wir Menschen sind für Maschinen immer besser lesbar"
Einige unangenehme Alltagssituationen könnten bald der Vergangenheit angehören: keine grantigen Kinder mehr in der Früh, weil die Milch gerade dann aus ist, wenn der Nachwuchs Lust auf Müsli oder Cornflakes hat. Der Kühlschrank hat schon selbsttätig die regionale Biomarke bestellt, die zusammen mit den anderen Produkten in wiederbefüllbaren Behältnissen geliefert wird. Zeitraubende Wochenendeinkäufe gehören dann der Vergangenheit an. Doch nicht nur der eigene Alltag, auch das gesamte Stadtbild wird sich in Zukunft anders gestalten: weniger Geschäftslokale, dafür mehr Lieferdienste. Die zunehmende Digitalisierung aller Services wird uns frei von materiellem Besitz machen. Musik wird gestreamt, Kleidung wird ausgeborgt – wir brauchen in Zukunft vermutlich keine Regale und Schränke mehr. Welche weiteren und weitreichenden Veränderungen für unser Konsumverhalten und unseren Alltag in Zukunft zu erwarten sind, erklärt die Ökonomin Karin Frick vom Gottlieb Duttweiler Institute in Zürich.
7/24/2020 • 29 minutes, 1 second
Umgang mit Corona: Was wir von Entwicklungsländern lernen können
Seit Generationen hatten wir in Mitteleuropa keine Erinnerungen mehr an eine Epidemie oder ähnliche Krisen, die alle neuralgischen Punkte der Gesellschaft mit großer Wucht treffen. Ganz anderes ist es in vielen anderen Ländern dieser Welt, die mit regelmäßig Krankheitsausbrüchen, Umweltkatastrophen, Kriegen und vielen anderen humanitären Notlagen konfrontiert sind. Wir sprechen mit dem Notfallmediziner Takred Stöbe darüber, wie diese Gesellschaften mit der globalen Corona-Krise umgehen und was wir vielleicht daraus für die Zukunft lernen können.
7/10/2020 • 26 minutes, 18 seconds
Krieg der Zukunft: Den Algorithmen die Waffen entziehen
Seit Menschengedenken führen wir Krieg gegeneinander. Obwohl Gründe oft dieselben blieben, wandelten sich die Mittel. Die aktuelle Modernisierung vieler Streitkräfte und die enormen Milliardeninvestitionen lassen uns mit Sorge in die Zukunft blicken. Aber wie sieht er aus, der Krieg von morgen? Generalmajor Johan Frank vom Institut für Friedenssicherung und Konfliktmanagement (IFK) sowie Saskia Stachowitsch vom Österreichischen Institut für Internationale Politik (OIIP) wagen den Blick durch das Visier.
6/26/2020 • 45 minutes, 32 seconds
Polyamorie, Real Dolls und Entscheidungszwänge: Wie werden wir in Zukunft lieben?
Polyamorie, Freundschaft plus, serielle Monogamie, Kinder mit dem besten Freund, und heiraten kann frau auch sich selbst. Die Lebensmodelle werden immer vielfältiger, die Möglichkeiten schier unendlich. Haben Monogame und die (womöglich lebenslange) Zweierbeziehung überhaupt noch Zukunft? Es gibt eine "Diversifizierung der Lebensformen", sagt die Soziologin Laura Wiesböck, aber diese Trends betreffen natürlich nicht alles Milieus und Gesellschaftsschichten. Mit der neue Freiheit kommen aber auch Entscheidungszwänge. "Vom Sollen, sind wir zum Wollen gekommen. Aber was man eigentlich will, ist nicht einfach herauszufinden", sagt Wiesböck. Und die Entscheidung wird noch schwerer, weil man dank Datingapps das Gefühl bekommt, dass da draußen eine unendlichen Anzahl von potenziellen Partnern wartet. Das kann vor allem für schüchterne Menschen ein Vorteil sein, weil hier zumindest die Anbahnungsphase anonym und hinter dem Bildschirm passiert. Aber irgendwann muss man dem potenziellen Partner oder Partnerin auch in die Augen schauen – außer man setzt auf Real Dolls. Das sind Puppen, die echten Menschen verblüffend ähnlich schauen und gebaut werden um sexuelle Bedürfnisse, auch die abwegigsten, zu befriedigen oder im Alltag eine Lebensgefährtin zu ersetzen.
6/12/2020 • 35 minutes, 52 seconds
Was wir von Science-Fiction über Politik lernen
Die Wechselwirkung zwischen Science-Fiction und Forschung und Gesellschaft ist bekannt. Oft sind neue Technologien von Filmen und den Gimmicks, die dort imaginiert werden, inspiriert. Meist sei das ethisch unproblematisch. Doch manchmal geht es auch um bedenkliche Entwicklungen, die unreflektiert übernommen werden, sagt die Politologin Isabella Hermann und nennt dabei Beispiele wie die Gesichtserkennung oder Implantate. Hermann untersucht, wie in der Science-Fiction – dem Genre der Zukunft – der technische Fortschritt dargestellt wird, welche Auswirkungen Technik auf die uns bekannten sozialpolitischen Strukturen hat und was uns das alles über die Werteverständnisse unserer Gegenwart verrät.
5/29/2020 • 35 minutes, 45 seconds
Die Corona-Krise, ein Segen für das Klima?
Fabriken stehen still, Flugzeuge bleiben am Boden, und statt im Stau stecken Arbeitnehmer nun in Videokonferenzen. Ist das nicht ein Gewinn für das Weltklima? "Eine wirkliche Klimawende muss langfristig und demokratisch passieren und nicht durch einen Lockdown", sagt Katharina Rogenhofer. Sie ist Sprecherin des Klima-Volksbegehrens und hat Fridays for Future in Wien mitgegründet. Im Podcast spricht sie über Aktivismus in der Krise, über Alternativen zum BIP und darüber, wie die Klimabewegung in Zeiten von Corona ihr Thema wieder zurück in den Diskurs bringen will.
5/15/2020 • 26 minutes, 9 seconds
Transhumanismus: Muss der Mensch optimiert werden?
"In the long run we are all dead – Langfristig sind wir alle tot", lautet das geflügelte Wort des Ökonomen John Maynard Keynes. Doch diese banale ¬Tatsache entlockt den sogenannten Transhumanisten wohl nicht einmal mehr einen müden Lacher. In Zukunft müssen und sollen wir Menschen nicht ¬sterben, sagen die Transhumanisten. Ewiges Leben und -technisch optimierte Körper, in Clouds upgeloadete Gehirne und Menschen als Cyborgs – das sind die Visionen der Männer (und einzelner Frauen), die das Menschliche überwinden und uns in einen "posthumanen" Zustand versetzen wollen. Mit Sarah Spiekermann, einer Kritikerin des Transhumanismus, haben wir darüber geredet, welches Menschenbild hinter den transhumanistischen Ideen steckt und wie es unsere Gegenwart und Zukunft beeinflusst.
4/30/2020 • 33 minutes, 21 seconds
Menschenrechte im Ausnahmezustand: Sind die Maßnahmen in der Corona-Krise noch verhältnismäßig?
Der Ausnahmezustand bedeutet die Einschränkung vieler grundlegender Rechte. Was das für die Zukunft unserer liberalen Demokratie bedeutet, haben wir mit dem Menschenrechtsexperten Michael Fremuth diskutiert
4/17/2020 • 37 minutes, 49 seconds
Wie verändert die Corona-Krise die Arbeitswelt?
Viele Menschen arbeiten von zu Hause aus oder sind in Kurzarbeit, viele andere verlieren ihren Job. Wie wirkt sich die Corona-Krise auf die Arbeitswelt aus? Und gibt es Dinge, die man aus der aktuellen Situ¬ation lernen kann? Inga Höltmann, Expertin für New Work, sagt: Durchaus! Mit Videokonferenzen allein sei es aber noch nicht getan, die richtige Arbeit fängt gerade erst an. Im Podcast erklärt sie, was auf uns zukommt, wie man Struktur ins Homeoffice bringt, ob die Zeit reif ist für ein Grundeinkommen und wie gesellschaftliche Entwicklungen die Arbeitswelt beeinflussen.
4/3/2020 • 23 minutes, 39 seconds
Humanoide Roboter: Partnerersatz oder Arbeitssklaven
Die Regisseurin Arlamovsky beschäftigt sich in ihrem neuen Dokumentarfilm mit humanoiden Robotern und unserer Beziehung zu den Maschinen. Während ihnen Enthusiasten Eigenschaften zuschreiben, die die Menschheit retten könnten, fürchten die Skeptiker, dass wir uns durch Roboter selbst abschaffen werden.
3/20/2020 • 34 minutes, 47 seconds
Designerbabys und Supersoldaten: Der optimierte Mensch
Höher, schneller, weiter? Nicht nur Spitzensportler wollen immer besser werden. Auch Menschen, die keine Hochleistungen vollbringen, streben immer öfter nach Optimierung. Der Molekularbiologe und bekannte Sciencebuster Martin Moder erklärt im Edition-Zukunft-Podcast, dass es bei solchen Optimierungen hauptsächlich um „die Verhinderung von Leid und das Heilen von Krankheiten“ gehe. Natürlich könnte es theoretisch aber auch dazu genützt werden, um Menschen für Marsmissionen fit zu machen oder sie zu Supersoldaten heranzutrainieren. Macht das Sinn? Nein, sagt Moder. Bis dahin überholt einen die Technik sowieso. Moder erklärt, warum es dennoch so wichtig ist, dass wir möglichst viel darüber wissen was theoretisch möglich wäre. Können wir etwa Menschen kleiner machen, um nicht so viel klimaschädliche Ressourcen zu verbrauchen? Können, ja. Sollen, nein. Zum Glück machen Menschen nicht immer alles, was technisch auch möglich wäre, ist Moder überzeugt.
3/6/2020 • 33 minutes, 24 seconds
Wie schmutzig ist Plastik?
Plastik hat einen schlechten Ruf. Immer mehr Länder – darunter Österreich – verbieten Sackerl aus konventionellem Kunststoff. Aber wie umweltschädlich ist Plastik wirklich und was können die Alternativen von Bioplastik bis Jutebeutel? Im Podcast diskutieren dazu Alexander Bismarck, Vorstand des Instituts für Materialchemie an der Universität Wien undVasiliki-Maria Archodoulaki vom Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie der Technischen Universität Wien. Plastik sei nicht per se, sondern vor allem als Einwegprodukt schlecht, sagen die Experten. Papier und Baumwolltaschen stellen sie ein negatives Zeugnis aus. Letztere müsse über 100 Mal verwendet werden, um ökologischer zu sein. Biokunststoff hingegen sei nicht immer biologisch abbaubar, im Meer zersetzen sich Bio-Plastiksackerl allgemein nur sehr langsam. Sie sind keine Lösung für die Mikroplastik-Problematik, so die Wissenschafter.
2/21/2020 • 28 minutes, 11 seconds
Krebsheilung und Weltraumlift: Wie werden Quantencomputer die Welt verändern?
Die jüngsten Durchbrüche lassen die Forscher jubilieren und träumen. Quantencomputer werden immer besser und sind zu Rechenleistungen fähig, die mit herkömmlichen Computern selbst in tausenden von Jahren nicht zu lösen wären. "Und Quantencomputer werden uns dabei helfen noch bessere Quantencomputer zu produzieren", ist Florian Neukart überzeugt. Wenn der Direktor der Volkswagen Group Advanced Technologies, auf sie zu sprechen kommt, sprudeln die potentiellen Einsatzmöglichkeiten deshalb gerade so aus ihm heraus: Neue Medikamente zur Heilung von Krebs, bessere Batterien, staufreie Städte durch Routenoptimierung, neue Materialien, die Megabauprojekte wie einen Weltraumlift ermöglichen könnten.
2/7/2020 • 34 minutes, 3 seconds
Klima-Ethik: Wie schaffen wir es, dass alle das Auto stehen lassen?
Sind wir moralisch dazu verpflichtet etwas gegen den Klimawandel zu tun? Mit der Ethikerin Angela Kallhoff diskutieren wir mögliche Wege aus der Krise
1/24/2020 • 20 minutes, 57 seconds
Macht Social Media unsere Welt besser?
Haben Facebook und andere soziale Medien im vergangenen Jahrzehnt unsere Welt zu einer besseren gemacht? Nein, sagt Louise Horvath vom Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT), aber sie haben sie nachhaltig verändert und werden auch in Zukunft unsere Leben maßgeblich prägen. Wie rüsten wir unsere Kinder und uns selbst für eine Welt, in der man Bilder und Videos faken und manipulieren kann, und wie schützen wir in Zukunft unsere Daten?
1/10/2020 • 27 minutes, 10 seconds
Darf man mit der Lösung gesellschaftlicher Probleme Geld verdienen?
Die Bandbreite des sozialen Unternehmertums reicht vom Verkauf von Schokolade, die in Ghana produziert wird bis hin zu Start Ups, die digitale Lösungen für die Pflege-Krise entwickeln. Es handelt sich dabei um gewinnorientierte Unternehmen, die mit ihrem Business soziale Probleme lösen wollen. In einigen dieser Firmen steht die soziale Wirkung sogar vor dem wirtschaftlichen Ergebnis. Angesiedelt zwischen NGOs und dem staatlichen Sozialsystem, wollen die Sozialunternehmen "nicht nur Pflaster picken, sondern ein System verändern", sagt Walburga Fröhlich. Die Unternehmerin ist die Obfrau von SENA, der Interessenvertretung für Unternehmertum "mit positiver gesellschaftlicher Wirkung".
12/20/2019 • 29 minutes, 12 seconds
Punkt, Beistrich, faule Tricks? Wie die Rettung des Klimas verhandelt wird
Punkt, Beistrich, faule Tricks? Wir laufen eigentlich die Verhandlungen zum Pariser Klimaabkommen ab? Und will Österreich die Erderwärmung bekämpfen? Für diese Sonderausgabe des Podcasts Edition Zukunft haben die Standard-Radakteurinnen Karin Riss und Nora Laufer auf der UN-Klimakonferenz in Madrid Jürgen Schneider getroffen. Er leitet die Klimasektion im Umweltministerium. Schneider erklärt im Gespräch unter anderem wieso die USA trotz des angekündigten Austritts aus dem Pariser Klimadeal noch mitverhandeln und weshalb falsche Rechnungen bei der CO2-Reduktion verhindert werden müssen.
12/13/2019 • 16 minutes, 29 seconds
Revolutioniert die Blockchain das Internet?
Shermin Voshmgir mag es nicht, wenn man Blockchain-Technologie auf Bitcoin und seine Preisschwankungen reduziert. Dahinter steckt nämlich viel mehr: Block sei die "treibende Kraft, die das Internet verändert", wie die Blockchain-Expertin sagt. Das neue Internet, das manche Web 3 nennen, verändert nicht aus äußere Erscheinungsbild, sondern die Datenstrukturen im Hintergrund. Momentan funktioniere das Internet nämlich immer noch gleich wie vor dreißig, vierzig Jahren, auch wenn sich seitdem vieles verändert hat. Die Blockchain sei eine neue Art, wie wir Daten gemeinschaftlich verwalten können und damit mit Token – zu dem der Bitcoin gehört – belohnt werden. Anstatt über zentrale Server findet der Datenaustausch dezentral über die Gemeinschaft statt. Potenzial hat die Blockchain-Technologie aber nicht nur bei Geldtransaktionen, sondern auch etwa als Werbeplattform oder als dezentrales soziales Netzwerk. Die Informatikerin erklärt außerdem, warum sie Facebooks eigene Währung Libra als Panikreaktion sieht.
12/6/2019 • 40 minutes, 37 seconds
Fleisch, Milch, Bananen: Muss die Zukunft bio sein?
Wo die Arbeit von Biobauern endet, beginnt die von Jan Niessen. Der Deutsche war als Marketingleiter beim Bioanbauverband Bioland. Er kümmerte sich darum, Biolebensmittel in die Supermärkte und Discounter zu bringen. Seit letztem Jahr beschäftigt er sich wissenschaftlich mit der Biobranche. Im aktuellen Edition Zukunft-Podcast spricht er ausführlich über raue Töne zwischen Bauern und Handel, darüber, wie Digitalisierung und ökologische Landwirtschaft zusammenpassen, und warum man nur schwer auswärts biologisch essen kann
11/22/2019 • 34 minutes, 18 seconds
Bildung bis Klima: Welche Probleme kann Digitalisierung lösen?
Wie lässt sich Digitalisierung gestalten, um unsere Welt zum Positiven zu verändern? Welche Regeln braucht sie? Und sind Ängste davor berechtigt?
11/8/2019 • 36 minutes, 6 seconds
Klimakrise: Wann kommen die grünen Jobs?
Die Klimakrise verlangt radikale Lösungen, die den Arbeitsmarkt und ganze Industrien massiv verändern werden, sagt AMS-Chef Johannes Kopf. Womit ist zu rechnen?
10/25/2019 • 45 minutes, 52 seconds
Krisen überall: Rettet uns die Jugend?
Welche Themen treiben junge Unternehmer mit "sozialem Gewissen" um und wie man ihnen bei der Entwicklung ihrer Ideen helfen. Ein Gespräch mit Birgit Kolb vom European Youth Award (EYA).
10/11/2019 • 21 minutes, 34 seconds
Haben wir in Zukunft noch was zu lachen?
Lachen hilft gegen die Angst. Deswegen haben wir für die aktuelle Folge unseres Podcasts den Kabarettisten Thomas Maurer zum Gespräch eingeladen. Der "Staatskünstler" befasst sich in seinem aktuellen Soloprogramm "Zukunft" mit allerlei Unangenehmem, das auf uns lauert – sei es die nahe Zukunft mit der bevorstehenden Nationalratswahl oder die ferne Zukunft, die womöglich einigen von uns den Arbeitsplatzverlust durch Digitalisierung bringt.
9/27/2019 • 30 minutes, 59 seconds
Wie gut geht es Tieren in Österreich?
Ist Österreich womöglich ein Vorreiter beim Thema Tierschutz? Helmut Dungler, Gründer und Vorstand der Tierschutzorganisation Vier Pfoten, beantwortet diese Frage im STANDARD-Podcast bei Philip Pramer mit einem "klaren österreichischen Jein". Vor Jahrzehnten habe Österreich große Würfe gemacht, die sich jetzt auswirken, sagt Dungler. Mit dem Tierschutzgesetz setzte man etwa Wildtierhaltung im Zoo und Pelzfarmen ein Ende. Damals wurde auch die Käfighaltung von Hühnern verboten und ein Ausgleich der Interessen von Tier, Bauer und Konsument geschaffen. Heute haben sich die Österreicher daran gewöhnt, dass Eier etwas kosten, sagt Dungler. Seinen Bedarf an Eiern kann Österreich inzwischen fast selbst decken. Dungler lehnt Fleischssteuer ab Beim Fleisch sieht die Sache laut Dungler allerdings "ganz anders" aus: Bei der Schweinehaltung herrsche in Österreich das gleiche – niedrige – Niveau, das von der EU vorgegeben wird. "Wir müssten die Kraft haben, einfach Nein zu sagen und uns davon abzuheben." Der Vier-Pfoten-Chef fordert, dass die Haltungsbedingungen, die bei Eiern und Fleisch zusammen mit dem Herkunftsland auf die Verpackung gedruckt werden, auch auf Speisekarten zu finden sein sollen. Im laufenden Nationalratswahlkampf spiele Tierschutz so gut wie kaum eine Rolle, bedauert Dungler. "Das Tierschutzbewusstsein ist in der Politik leider weit hinter jenem der Bevölkerung." Seit den erwähnten Reformen habe sich wenig getan, auch wenn sich viele Menschen durchaus für Tierwohl interessieren würden. Eine "Fleischsteuer", wie sie gerade heiß diskutiert wird, lehnt Dungler jedenfalls ab. "Es geht nicht darum, irgendwo einen Preis draufzuschlagen, sondern ein Landwirtschaftssystem neu aufzusetzen." Fleisch mit einem Euro subventioniert Dungler erinnert daran, dass schon jetzt jedes Kilo Fleisch, das in Österreich produziert wird, mit einem Euro subventioniert werde. Über den Preis allein würden wir mit den neuen Haltungssystemen in Osteuropa, Südostasien und Südamerika aber ohnehin nicht mithalten können. Dort würden Fleisch, Milch, und Eier immer billiger produziert werden können. "Wir brauchen eine ehrliche Politik, die sich Gedanken darüber macht, wie wir Tiere halten, unsere Bauern entlohnen und das Klima schützen können", sagt Dungler. Die Massentierhaltung hat auch direkte Auswirkungen auf den Menschen. 33.000 Menschen sterben jedes Jahr an antibiotikaresistenten Keimen, auch weil viele Tiere mit Antibiotika nicht nur behandelt, sondern präventiv gefüttert werden. Die Grenzen für das Fleisch aus Nord- oder Südamerika zu öffnen bezeichnet Dungler als "Schwachsinn". Dort hätte man kaum Einblick, was Haltungsbedingungen und Medikamenteneinsatz betrifft. Ohne klare Regelungen würde man damit "die europäische Landwirtschaft zerstören". Helmut Dungler spricht im STANDARD-Podcast außerdem darüber, wie jeder Einzelne im Alltag für mehr Tierwohl sorgen kann und darüber, was ihn in den 30 Jahren seit der Gründung von Vier Pfoten am meisten beeindruckt hat.
9/13/2019 • 22 minutes, 40 seconds
Wir hätten die Klimakatastrophe abwenden können. Warum haben wir es nicht getan?
Wir können uns das Ende der Welt eher vorstellen als das Ende unserer Lebensweise: Zu diesem Schluss kommt der US-Journalist und Autor Nathaniel Rich in seinem nun auf Deutsch vorliegenden Buch "Losing Earth". Rich beschreibt darin eindrucksvoll, wie Politik und Industrie vor 30 Jahren die Chance gehabt hätten, die Klimakatastrophe abzuwenden. Warum sie es nicht getan haben, darüber spricht der Schriftsteller Clemens Berger mit Lisa Mayr in dieser Podcast-Folge.
8/29/2019 • 31 minutes, 49 seconds
Droht uns ein Blackout?
Wie sicher sind unsere Stromnetze? Darüber sprechen der Bestseller-Autor Marc Elsberg und Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds im STANDARD-Podcast bei Philip Pramer. In Elsbergs Technik-Thriller "Blackout" fällt in ganz Europa für Wochen der Strom aus, ein Kontinent versinkt nach und nach im Chaos. Reale Gefahr oder nur Science-Fiction? "Theoretisch ist das möglich, praktisch auch", sagt Elsberg, aber "sehr unwahrscheinlich". Trotzdem stellt die Energiewende unsere Stromnetze auf die Probe. Was müssen sie leisten, wenn die Stromversorgung kleinteiliger wird und jeder Haushalt Produzent, Verbraucher und Speicher zugleich ist? Und warum ist die Klimafrage auch eine Verteilungsfrage? Die beiden Experten geben Auskunft.
8/16/2019 • 34 minutes, 18 seconds
Werden wir in Zukunft immer noch in Geschäften einkaufen?
Wir kaufen immer mehr im Internet ein, klicken auf das Produkt, das uns gefällt und oft liegt es schon am nächsten Tag vor unserer Haustür. Bequem und oft günstiger einkaufen, ohne das Haus zu verlassen – hat der stationäre Handel da überhaupt noch eine Zukunft? Christian Mikunda sagt: Ja. Der studierte Theaterwissenschafter inszeniert sei Jahren für Geschäfte Einkaufen als Erlebnis. "Wir haben das Bedürfnis, uns ein emotionales Extra abzuholen", sagt er im Gespräch mit STANDARD-Redakteur Philip Pramer.
8/2/2019 • 23 minutes, 3 seconds
Wie umweltfreundlich sind E-Autos?
Das Elektroauto gilt als große Hoffnung für die Verkehrswende. Momentan hat es aber ein Imageproblem: teure Anschaffung, geringe Reichweiten, ethisch fragwürdiger Rohstoffabbau für die Akkus. Ist es alternativlos? Manfred Schrödl, Leiter des Instituts für Energiesysteme und elektrische Antriebe an der Technischen Universität Wien, spricht im Podcast mit STANDARD-Redakteur Philip Pramer über die Hoffnungen und Befürchtungen zur E-Mobilität.
7/19/2019 • 23 minutes, 36 seconds
Das unheimliche Tal: Was, wenn Roboter menschlich werden?
Roboter sind das Symbol für die Zukunft. Sie werden uns Arbeit abnehmen und unser Leben sicherer und bequemer machen, heißt es zumindest. Gleichzeitig fürchten sich viele Menschen vor immer intelligenter werdenden Maschinen. Wie lässt sich dieser Zwiespalt erklären und was passiert mit uns, wenn Roboter eines Tages tatsächlich menschlich werden? Darüber spricht Zsolt Wilhelm mit Martina Mara, Roboterpsychologin und Professorin am Linz Institute of Technology.
7/5/2019 • 45 minutes, 4 seconds
Wieso ist unsere Schule nicht Weltklasse?
Österreich schneidet im Pisa-Test nur mittelmäßig ab. Warum ist das so? Und wie muss die Bildung der Zukunft aussehen, wenn Roboter unsere Jobs übernehmen? Pisa-Erfinder Andreas Schleicher und der Bereichsleiter Bildung und Gesellschaft bei der Industriellenvereinigung (IV), Christian Friesl, sprechen mit Philip Pramer darüber, was Bildung in Zukunft leisten muss, wen sich Österreich als Vorbild nehmen könnte und ob Bildung mit Instrumenten wie Pisa überhaupt messbar ist.
6/21/2019 • 33 minutes, 9 seconds
Wofür brauchen wir eigentlich Start-ups?
Österreich ist nicht gerade als Start-up-Hotspot bekannt. Warum ist das so? Wie könnte man die Gründerszene fördern? Und wofür brauchen wir Start-ups überhaupt? Markus Raunig, Geschäftsführer von Austrian Startups, einem Thinktank zur Förderung von Start-ups in Österreich spricht mit STANDARD-Redakteur Philip Pramer darüber, warum wir Start-ups dringend notwendig haben, wie die Start-up-Kultur mit der österreichischen Kultur vereinbar ist und warum man kein Start-up gründen soll, wenn man schnell reich werden will.
6/7/2019 • 32 minutes, 58 seconds
Die Erde wird zerstört. Wie kann man nichts dagegen tun?
Melanie Helm ist 18 Jahre alt und geht wie weltweit tausende Schüler und Schülerinnen jeden Freitag auf die Straße, um für Maßnahmen gegen den die bevorstehende Klimakatastrophe zu protestieren. Christian Zauner ist Unternehmern und unterstützt als einer von vielen "Parents for Future" das Anliegen der Teenager. Weshalb sie Kampf um unsere Zukunft nicht tatenlos zusehen wollen und was sie von der Politik und den Regierungen fordern, sagen sie im Gespräch mit Olivera Stajic.
5/24/2019 • 32 minutes, 55 seconds
Maschinen, die wir nicht verstehen: Was kann KI heute wirklich?
Der Hype um künstliche Intelligenz ist groß. Aber was kann KI heute wirklich und was denkt ein Mensch darüber, der selbst zur hochautomatisierten Gesellschaft beiträgt? Daniel Schall, KI-Forscher und Softwarearchitekt bei Siemens, erklärt im Gespräch mit Zsolt Wilhelm, wie Roboter und Algorithmen Menschen unterstützen und zum Schutz des Klimas beitragen können. Und er verrät, weshalb wir die künstlichen Intelligenzen, die wir entwickeln, nicht verstehen und es noch sehr viel mehr Fachkräfte brauc
5/10/2019 • 35 minutes, 5 seconds
Ständig verfügbar, innerlich leer: Wie kommen wir da raus?
Noch nie zuvor war uns die Welt so nahe wie heute. Wir können sie uns mit dem Smartphone in wenigen Klicks buchstäblich herholen. Dennoch gibt es viele Menschen, die sich nicht mehr berühren lassen. Die das Gefühl haben, dass alles stumm ist, um sie herum und keine Resonanz mehr verspüren. Woran liegt das? Und was sagt das alles über unsere Gesellschaft aus? Wie können wir das wieder herausfinden? Lisa Mayr von DER STANDARD im Gespräch mit dem Soziologen Hartmut Rosa.
4/26/2019 • 39 minutes, 8 seconds
Können wir künstlicher Intelligenz trauen?
KI übersetzt Fremdsprachen, übernimmt Arbeiten, die früher nur Menschen ausüben konnten und erlaubt Entwicklungen, die zuvor nicht möglich waren: Stetig intelligenter werdende Maschinen verändern auf rasante Weise unsere Gesellschaft. Eine Transformation, die uns zwingt, Fragen zu stellen. Welche Chancen und Gefahren bringt KI mit sich? Und können wir den Robotern, die wir selbst erschaffen, trauen? Sabine Köszegi, Vorsitzende des Österreichischen Rats für KI und Robotik im Gespräch mit Zsolt Wi
4/12/2019 • 46 minutes, 36 seconds
Sollten wir die Schule niederreißen?
Der technologische Fortschritt wird Jobs bringen, die wir heute nicht kennen. Wie müssen sich Schule und Bildungssystem ändern, damit wir in der Zukunft sinnvolle Arbeit finden? Gehören Konkurrenzdenken und Faktenwissen der Vergangenheit an? Müssen wir auf Kreativität setzen, um uns von KI zu unterscheiden? Olivera Stajić spricht mit dem Watchado-Gründer und EU-Jugendbotschafter Ali Mahlodji über das Bildungssystem von morgen und darüber, ob wir uns für die Arbeitswelt von morgen rüsten können.
3/29/2019 • 36 minutes, 17 seconds
Wie werden wir in Zukunft arbeiten?
Automatisierung, ungleiche Verteilung von Einkommen und Reichtum, virtuelles und reales Outsourcing - die gesellschaftlichen Herausforderungen im Hinblick auf die Zukunft der Arbeit sind enorm. Lisa Mayr spricht mit Politikwissenschaftlerin Barbara Prainsack über menschenwürdige und -unwürdige Jobs, bedingungsloses Grundeinkommen und darüber, wie wir in Zukunft überhaupt arbeiten wollen. Prainsack ist Professorin an der Universität Wien.
3/15/2019 • 42 minutes, 42 seconds
Lasst uns ohne Plastik leben! Okay, aber wie?
In der zweiten Folge spricht Olivera Stajić mit Umweltaktivist und Umweltunternehmer Christoph Schulz darüber, wie man im Alltag auf Plastik verzichten kann, ohne sein Leben einschränken zu müssen. Und auch darüber, weshalb man Kunststoff nicht zwangsläufig verteufeln sollte. Zudem verrät Herr Schulz, wie er monatelang den Strand von Bali säubert und warum Kim Kardashians "Verzicht" auf Plastikstrohhalme nicht gänzlich für die Fische ist.
2/28/2019 • 26 minutes, 47 seconds
Keine Panik, die Zukunft kommt!
Klimakatastrophe, künstliche Intelligenz, Cyberwar - die Welt von morgen bereitet vielen Menschen Sorgen. Lisa Mayr spricht mit Universitätsprofessor Reinhold Popp darüber, wie wir es schaffen, die Angst vor der Zukunft zu verlieren.