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Dini Mundart Schnabelweid

Alemán, Literature, 1 temporada, 73 episodios, 0 días, 0 minutos
Acerca de
«Dini Mundart – Schnabelweid» ist die Sendung für alle, die Mundart lieben. Wir bringen die Mundartvielfalt der deutschen Schweiz zum Klingen. Lesungen von MundartautorInnen, Lieder von MundartsängerInnen, Geschichten und Beiträge zur Mundartkultur von Freiburg bis ins St.Galler Rheintal und von Schaffhausen bis zu den Walsern.      
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Da fehlt uns ein Wort! Lücken im Schweizerdeutschen

«Nach dem Coiffeurbesuch eine miesere Frisur haben als vorher». Für diese frustrierende Situation existiert im Japanischen ein präzises Wort: «age-otori». Auf Deutsch muss man das mit vielen Wörtern umschreiben. Sagt diese Wortschatzlücke etwas über uns aus? Eher nicht, denn solche Lücken sind meistens zufällig. Ebenso wie die Tatsache, dass Deutsch kein Wort hat für «genug getrunken haben». Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF-Mundartredaktion diskutieren zufällige und systematische Wortschatzlücken. Die Hörerschaft hat sehr kreative Vorschläge geschickt, wie Leerstellen gefüllt werden könnten. Wer genug getrunken hat, kann zum Beispiel «trinksatt», «entdurstet», «hydriert» oder «glugg» sein. Natürlich darf man auch beim altbewärten «i ha gnue» bleiben. Familiennamen Gossweiler, Messikommer und Wildberger Hans-Peter Schifferle, ehemaliger Chefredaktor beim Schweizerdeutschen Wörterbuch, erklärt drei Familienamen, die auf Orte im Zürcher Oberland zurückgehen. Es sind sogenannte Herkunftsnamen. Personen mit dem Familiennamen Gossweiler haben ihren Namen vom Gehöftnamen Gosswil (mundartlich Goosswiil) in Turbenthal im zürcherischen Tösstal. Messikommer ist zum Siedlungsnamen Mesikon gebildet. Mesikon (mundartlich Mesikche) liegt auf dem Gemeindegebiet einerseits von Illnau, andererseits von Fehraltdorf. Wildberger schliesslich geht auf den Siedlungsnamen Wildberg (der in der deutschen Schweiz und in Süddeutschland mehrfach vorkommt) zurück. Am naheliegendsten ist wohl die Herkunft aus dem zürcherischen Dorf Wildberg im Tössbergland.
1/2/20240 minutos, 0 segundos
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Die Wurzeln von Zürichdeutsch

Woher kommen unsere Wörter? Dieser Frage ist der Autor und Wörterbuchschreiber Viktor Schobinger für die Zürcher Mundart nachgegangen. «züritüütschi wùùrzle» heisst sein «etimologisches wörterbuech». Und er beschreitet damit Neuland! Etymologische Wörterbücher erzählen von der Herkunft und Entwicklung einzelner Wörter. Das heisst, sie verfolgen ein heutiges Wort zurück bis zu seinen Wurzeln, etwa in der rückerschlossenen Ursprache «Indoeuropäisch», auf die fast alle unsere europäischen Sprachen zurückgehen. Viktor Schobinger kehrt die Perspektive in seinem Wörterbuch um: Er geht von einer indoeuropäischen Wurzel aus und zeichnet nach, welche Wörter in der heutigen Mundart aus dieser Wurzel entstanden sind - teilweise mit Umwegen über andere Sprachen. So finden wir im Stammbaum der Wurzel «*uid» Wörter wie «wüsse», «witz», «wiis», «visuell», «provisoorisch», «idool», «Druid» oder «Sowjet». Alle mit ihrer je eigenen sprachlichen Entwicklungslinie. Den «Sprachgwundrigen», wie Viktor Schobinger im Gespräch mit SRF-Mundartredaktor Markus Gasser sagt, erschliessen sich überraschende Zusammenhänge. Eine sehr spezielle «letzte Reise» Zugleich mit dem dreibändigen Wörterbuch hat Viktor Schobinger, der in diesem Jahr 90 Jahre alt wird, ein dünnes Bändchen herausgegeben mit dem Titel «d räis uf rütti». Die darin erzählte Geschichte handelt vom historisch realen Graf Friedrich von Toggenburg, der 1436 starb. Im Text erlebt sein Geist die Überführung seiner sterblichen Überreste von Feldkirch nach Rütti im Zürcher Oberland mit und zieht im Lauf dieser siebentägigen Reise Bilanz über sein Leben. Und mit ihm macht das auch der Autor, dem es nach der Fertigstellung des Textes viel besser ging als davor, wie er im Interview sagt. Weil er feststellte, wie schön es ist zu leben! Worterklärungen zu «belauschen», «Üedeli» und «Seeholzer» Simon Leuthold von der SRF-Mundartredaktion hat sich der Frage von Nathalie Zollinger het angenommen, die wissen wollte, ob es ein schweizerdeutsches Wort für hochdeutsch «belauschen» gibt. Die überraschende Antwort ist: Nein! Aber interessante Varianten hat er trotzdem gefunden. Ausserdem erklärt er den Flurnamen «Üedeli» in Münchenbuchsee im Kanton Bern, nach dem Johanna Siegentaler fragt. Und Sandro Bachmann, Redaktor beim Schweierdeutschen Wörterbuch, hat zum Familiennamen «Seeholzer» recherchiert und herausgefunden, dass er auf einen Wald beim Türlersee im Zürcher Knonaueramt zurückgeht. Buchtipps * züritüütschi wùùrzle. etimologisches wörterbuech. en versuech vom Viktor Schobinger. züri - 2023 - schobinger-verlaag. 3 Bände, 1500 Seiten, inkl. Registerband. Preis auf Anfrage * d räis uf rütti. vom viktor schobinger. züri - 2024 - schobinger-verlaag. 51 Seiten.  Buchbestellungen über www.zuerituetsch.ch oder direkt bei der Buchhandlung blex in Zürich (www.blex.ch )
25/1/20240 minutos, 0 segundos
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Rasser – Die Basler Theater- und Kabarettdynastie

«Viel mehr als Läppli». So könnte man das Buch, das eben über die Basler Familiendynastie Rasser erschienen ist, am besten zusammenfassen. Beschreibt es doch nicht nur drei Generationen einer Basler Künstlerfamilie, sondern auch beinahe hundert Jahre Schweizer Kabarettgeschichte. Am Anfang steht natürlich mit Alfred Rasser, Kabarettist und Schauspieler, Mitglied des legendären Cabaret Cornichon in Zürich und Gründer des Cabaret Kaktus in Basel, der vor allem mit seinem HD Läppli Schweizer Film- und Kabarettgeschichte geschrieben hat. Doch ist das nur ein Drittel der Geschichte, die dieses wunderbar gestaltete und minutiös recherchierte Buch von René Lüchinger und Brigitta Willmann erzählt. Auf Alfred folgt nämlich sein Sohn Roland Rasser, der Gründer der Theater «Fauteuil» und «Tabourettli» am Basler Spalenberg, wo Künstler wie Franz Hohler, Dimitri, Hans Dieter Hüsch und Georg Kreisler ein- und ausgingen. Und auf ihn dann seine Kinder Caroline und Claude Rasser, die mit Gast- und Lustspielen, Märchen und dem «Pfyfferli» das Unternehmen erfolgreich ins 21. Jahrhundert geführt haben. «Dini Mundart» erzählt die Geschichte der Rassers und streift dadurch auch fast hundert Jahre Schweizer Kabarettgeschichte. Angereichert mit vielen Trouvaillen aus dem SRF-Radioarchiv. Buchangaben: René Lüchinger, Brigitta Willmann. Rasser - Kabarett Schweiz. 376 Seiten, 268 teils farbige Abbildungen. Christoph Merian Verlag, 2023.
18/1/20240 minutos, 0 segundos
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Alfred Wüger: D Aleböck chraaied

Der Schaffhauser Autor Alfred Wüger ist in Steckborn (TG) aufgewachsen und hat im Dialekt seiner Jugend einen Band mit Gedichten veröffentlicht. «D Aleböck chraaied» ist ein Buch, das zeigt, was entstehen kann, wenn man Erinnerungen aufleben lässt – und eine Hommage an den Bodensee. Der leicht melancholische Grundton von Alfred Wügers Gedichten trügt: Seinen Texten haftet nichts Deprimierendes an, auch wenn Dunkelheit und Kälte wiederkehrende Motive sind. Vielmehr seien die Gedichte Ausdruck eines «elektrischen» Gefühls- und Körperzustands von ihm, der sich nur in einer ganz bestimmten Stimmung einstelle, sagt der Autor im Interview. Ausgehend von Erinnerungen an seinen Vater und dessen Sprache beschreibt er in seinen kurzen, geschliffenen Texten Stimmungen am Bodensee (für Alfred Wüger ein Sehnsuchtsort), Erinnerungen an Begegnungen oder Gedanken, die ihm als jetzt Fremder beim Gang durchs Örtchen Steckborn kommen. In der Sendung stellen wir alfred Wügers Gedichtband genauer vor, hören Beispiele daraus und sprechen mit dem Autor über seinen Bezug zum Thurgauerdeutschen, obwohl er seit Jahren in Schaffhausen lebt. Ausserdem erklären wir den Flurnamen Sonder, den Unterschied in der Aussprache zwischen «Bereich» und «Beriich» sowie die Familiennamen Bet(t)schen und Beetschen. Buchhinweis: Alfred Wüger: D Aleböck chraaied. Loco Verlag 2022.
11/1/20240 minutos, 0 segundos
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Walliser Sagen als Metal-Songs und Hörspiele

Die Walliser Band Tylangir verarbeitet alte Walliser Sagen zu Songs - und zwar zu Metal-Songs. Daraus ergibt sich eine spannende Symbiose von düsteren Geschichten und dunkler Musik. Die sieben Mitglieder der 2018 gegründeten Walliser Band Tylangir sind fasziniert von den alten Walliser Sagen, den oft düsteren Geschichten über Geister und Dämonen. Sie interessieren sich auch sonst für die vorchristlichen Wurzeln der Walliser Kultur. Ihre Musik ist eine Mischung aus sanften traditionellen Elementen wie Harfe, Jodel oder Hackbrett einerseits und hartem Metal mit Gitarrenriffs, Schlagzeuggewitter und dem typischen gutturalen Gesang. Nicht nur Metal-Songs, sondern auch Hörspiele Als die Band während der Corona-Pandemie nicht proben konnte, setzten sie sich noch vertiefter mit den alten Walliser Sagen auseinander und entwickelten zu dreien davon je ein Hörspiel. Mit diesen Hörspielen hofft Tylangir, ein neues Publikum zu erreichen - Leute, die sich zwar für Walliser Sagen interessieren, die aber nie im Leben auf die Idee gekommen wären, an ein Metal-Konzert zu gehen. Familienname und Spoken-Word-Album Ausserdem in der Sendung: Im Mundartbriefkasten liegt dieses Mal eine Frage zum Familiennamen Streich. Woher dieser Name kommt und was er ursprünglich bedeutet, erklärt Hans Bickel vom Schweizerischen Idiotikon in der Sendung. Die Baselbieter Spoken-Word-Combo Dill & Kraut hat mit «Gegen den Glanz» ihr erstes Studioalbum veröffentlicht: Darin nehmen sie die kleinbürgerliche Schweiz und ihre floskelhafte Mundart so richtig auseinander. Wir stellen das Album vor. Album-Tipps: - Tylangir: «Ur-Chraft» - Dill & Kraut: «Gegen den Glanz»
4/1/20240 minutos, 0 segundos
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Mundartmagazin: Wenn Wörter zu Wendungen wachsen

Da hesch de Salat! Fixierte Wortkombinationen fallen uns rasch auf und sind uns wichtig. Um Redewendungen geht es im Dini-Mundart-Magazin. Hörerinnen und Hörer stellen der SRF-Mundartredaktion Berge von Dialektfragen. Was kann man sagen zu wind und weh, machet vo Läder, d Chappe wäsche oder Schluss am Änd? Häufig geht es um Redewendungen, Sprichwörter und stehende Begriffe. Manchmal verschmelzen sie regelrecht, und man erkennt kaum die Wortgrenzen. Und der Sinn hüpft durch die Welt der Sprache. Mundartredaktor Christian Schmutz ist beim letzten Dini-Mundart-Magazin des Jahres live bei Mike LaMarr im Studio und beantwortet eine Reihe von Fragen zu Wortkombinationen aus der Hörerschaft. Im zweiten Teil seziert Sandro Bachmann vom Idiotikon die Familiennamen Rusch, Rüesch usw. Auch gibt es einen aktuellen Musiktipps aus dem Mundartwelt mit Claudio Landolts Frage: Müsste man Mani Matters Eskimo und Sidi eigentlich aus heutiger Sicht zensurieren? Musiker Stephan Eicher hat eine Antwort darauf.
28/12/20230 minutos, 0 segundos
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Das Christkind kommt nicht allein!

Weihnachten steht vor der Tür und bringt viel heiliges Personal mit. Im Zentrum steht zweifellos das Christkind. Doch wer ist das? Jesus, der Engel Gabriel oder gar ein Geist? Und wie unterscheidet sich das «Wienechts-Chindli» vom «Chrischtchindli»? Nadia Zollinger und Markus Gasser klären auf. Viele können mit Weihnachtsromantik nichts anfangen. Deshalb diskutieren die beiden auch über ungewöhnliche Bräuche und Weihnachtsfiguren. Zum Beispiel über den katalanischen «Caganer», eine Krippenfigur, die etwas abseits des Geschehens ihr Geschäft verrichtet. Oder über den Lärmbrauch der «Nüünichlingler» im Oberbaselbiet. Was hat es mit alle dem auf sich? Falls Sie also noch Gesprächsstoff der etwas anderen Art fürs Weihnachtessen brauchen – hier werden Sie fündig.
21/12/20230 minutos, 0 segundos
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Sebastian Steffen: I wett, i chönnt Französisch

Im neuen Mundartbuch des Berner Autors Sebastian Steffen will einer den Mord an seiner Jugendliebe klären – und droht, im Wahnsinn zu versinken. Er war es, der als Jugendlicher seine Freundin Astrid erwürgt in einem Maisfeld fand – durch Zufall: Eigentlich war er auf der Suche nach einem Fussball, der übers Ziel hinausgeschossen war. Seitdem lässt dieser ungeklärte Mordfall dem namenlosen Protagonisten in Sebastian Steffens Buch keine Ruhe mehr, obwohl er rund 20 Jahre zurückliegt. Steffens Protagonist ist eine tragische Figur: Als Kind einer drogenabhängigen Mutter kommt er bereits süchtig zur Welt; seine Eltern sterben sehr früh, und trotz einigermassen behüteten Aufwachsens bei «Frau Dokter» hat er es schwer im Leben.  Der Ich-Erzähler lebt vor allem in seinen Gedanken, und die sind ziemlich ungeordnet, sprunghaft und häufig nah am Wahnsinn. und als ob das nicht genug wäre, erscheint ihm immer wieder Astrid vor dem geistigen Auge und weist ihn an, Dinge zu tun, die sein Leben noch schwieriger machen als es ohnehin schon ist. Mit diesem Buch ist Sebastian Steffen ein eindrückliches Protrait gelungen über einen Loser, der am vielen Lärm in seinem Kopf zu zerbrechen droht. In der Sendung gibt Sebastian Steffen Auskunft über die Hintergründe dieser Geschichte, über das zwingend Berndeutsche daran und über die Frage, wie er zu seinem charakteristisch sprunghaften Stil gefunden hat. Ausserdem erklären wir das Mundartwort «Tarrli» und den Familiennamen Gnehm und wir stellen den Solothurner Mundartverein vor. Hinweise: * Sebastian Steffen: I wett, i chönnt Französisch. Der gesunde Menschenversand 2023. * 15.12.23, 19:30 Uhr: Buchvernissage im Eldorado , Biel.
14/12/20230 minutos, 0 segundos
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Wiederentdeckt! «ter fögi ische souhung» von Martin Frank

Er war ein Skandal und ein Erfolg zugleich: Martin Franks Erstlingsroman «ter fögi ische souhung» ist der erste queere Mundartroman aus der Schweiz und hat durch seine Radikalität gleichzeitig schockiert und erfreut. Jetzt kommt der Roman neu heraus. «Fögi» gibt es tatsächlich. Hinter diesem Namen steckt der Schweizer Rocksänger Ernst «Fögi» Vögeli, einer der ersten Rockmusiker überhaupt, die offen zu ihrem Schwulsein standen. Dieser echte Fögi diente dem Autor Martin Frank als Vorbild für die Hauptfigur in seinem Erstlingsroman aus dem Jahr 1979, obwohl abgesehen vom Namen und der sexuellen Orientierung alles andere erfunden ist. Nichtsdestotrotz lebt Martin Franks Roman «ter fögi ische souhung» von einer Offenheit, Direktheit und Unverblümtheit, wie man sie vor allem auch von der Rockmusik kennt. Und ist trotzdem - oder gerade deswegen - grosse Literatur. Auch heute noch. 44 Jahre nach seinem Erscheinen. Buchangaben: Martin Frank. Ter fögi ische souhung. Mit einem Nachwort von Donat Blum. 103 Seiten. Der gesunde Menschenversand, 2023.
7/12/20230 minutos, 0 segundos
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Die unglaubliche Vielfalt der Mundartkonjunktive

«Wäär s Wätter schön, gieng i use, giengt i use, gääng i use, gengeni usi, geech i uuse, gungt i use, güengt i use, guuch i use, göj i use, würd i use gaa, täät i uuse goo.» Es scheint zu stimmen, dass wir in der Deutschschweiz Weltmeister im Konjunktiv sind! Aber warum?  Nadia Zollinger und Markus Gasser diskutieren sich durch den Deutschschweizer Konjunktivdschungel. Das Thema ist nur scheinbar furztrocken. Denn der Kreativität sind in den Mundarten fast keine Grenzen gesetzt. «Dämm schruub ig e Brief!», schreibt der Berner Autor Achim Parterre in einer Geschichte. Das Verrückte: Obwohl diese Form erfunden ist, verstehen wir sie zweifelsfrei. «Wes ne nid guub, me müesst dr Konjunktiv glatt erfinde.» Familiennamen Dannacher, Laubacher und Rothacher Idiotikon-Redaktor Sandro Bachmann erklärt drei Familiennamen, die trotz ihrer Ähnlichkeit nicht alle dieselbe Wurzel haben! Dannacher und Laubacher sind Wohnstättennamen, d.h. die ersten Namensträger haben bei einem Acker gewohnt, der direkt neben Tannengehölz (Dannacher) steht oder von Laubbäumen umgeben ist (Laubacher). Rothacher dagegen geht nicht auf das Grundwort «Acker» zurück, sondern auf den Namen des Weiler Rotachen in der Gegend von Thun. Dieser wiederum bezieht sich auf die Rotache, einen Zufluss zur Aare. Eine Person mit dem Namen Rothacher kommt also ursprünglich aus dem Ort Rotachen.
30/11/20230 minutos, 0 segundos
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Christoph A. Schwengeler: «Vom Breitsch i Löie z Worb u zrügg»

Im Jahr 1902 fahren die ersten Autos durch Bern, und auf einem sitzt sein Urgrossvater, der Baumeister Antonio Perello: Der Berner Autor Christoph A. Schwengeler erweckt ein Stück Berner Stadt- und Industriegeschichte zu neuem Leben. Um die Jahrhundertwende ist Antonio Perello bereits ein gemachter Mann. Der ursprünglich mausarme Sohn aus dem italienischen Aostatal, der nach einem Umweg über Frankreich als Bauarbeiter in Bern landet, etabliert sich durch harte Arbeit und geschickte Geschäfte nach und nach als einer der grössten Bauherren der Stadt. 1902 kann er es sich darum als einer der ersten Berner überhaupt leisten, ein Auto zu kaufen – einen BERNA Ideal, hergestellt in der Werkstatt seines Freundes Joseph Wyss, der eigentlich Kunstschlosser ist. Über seinen Urgrossvater Antonio Perello hat der Berner Autor Christoph A. Schwengeler einen Zugang zu einer für ihn besonders spannenden Periode der Berner Stadt- und Industriegeschichte gefunden. Ausgehend vom Leben seines Vorfahren erzählt er anekdotenreich, wie es überhaupt dazu kam, dass Joseph Wyss in Bern begann, Autos zu bauen, und wie Antonio Perello sich nach und nach auf den Autokauf einlässt. Christoph Schwengelers Buch ist auf Berndeutsch geschrieben, und er hat die Fakten zur Geschichte ausführlich recherchiert: Sein Buch ist gespickt mit Illustrationen, Abbildungen aus der Zeit und aus Prospekten. Überall, wo es in den mündlich überlieferten Erzählungen aus seiner Familie zu Perello und Wyss Lücken gab, wurde er selbst als Erzähler aktiv. So ist ein unterhaltsames, anekdotisches Sachbuch entstanden. Ausserdem stellen wir in der Sendung das neue Bühnenprogramm «J-U-R-C-Z-O-K» des Spoken-Word-Künstlers und Beatboxers Jurczok 1001 vor, wir werfen ein Schlaglicht auf einige mundartliche «Wörter des Jahres» aus Deutschland, und wir erklären den Familiennamen Keusen. Buch- und Veranstaltungshinweise: * Christoph A. Schwengeler: Vom Breitsch i Löie z Worb u zrügg. Vo mym Urgrossvater u sym BERNA Ideal. 264 Seiten. Zytglogge 2023 * «J-U-R-C-Z-O-K» im sogar theater Zürich. Vorstellungen am 27.11.2023 und 29.1.2024, jeweils um 19 Uhr.
23/11/20230 minutos, 0 segundos
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Andreas Neeser – «Solangs no goht, chunnts guet»

Der Aargauer Schriftsteller Andreas Neeser schreibt Hochdeutsch und Mundart. Beides auf beachtlich hohem Niveau. Mit seinem neuen Erzählband «Solangs no goht, chunnts guet» ist nun wieder ein Mundartwerk an der Reihe, eins, womit er seine Mundartliteratur nochmals ein Stück weiterentwickelt. Früher, so sagt Andreas Neeser im Gespräch, habe er die Mundart der 60er- und 70erjahre benutzt. Also die, mit der er aufgewachsen ist. Seit der Arbeit an seinem Dialektroman «Alpefisch», der 2020 herausgekommen ist, hat sich das geändert. Seither sucht er bewusst nach einer heutigen Sprache. Dies hat sich mit seinem neuen Erzählband «Solangs no goht chunnts guet» nochmals verstärkte. Heute greift der ehemalige Mundartpurist selbst auf englische Wörter zurück oder auf welche, die rein umgangssprachlich sind. Dass dies weder mit einer Verneigung vor dem Zeitgeist noch mit einer Abkehr von seiner gewohnt akribischen Arbeitsweise an Rhythmus und Sprache zu tun hat, zeigt sich nicht nur in den Geschichten selbst, sondern ist auch Quintessenz des Gesprächs in «Dini Mundart».
16/11/20230 minutos, 0 segundos
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Bauernregeln zwischen Scherz und Ernst

«Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein.» Eine Bauernregel wie gemacht für den November 2023! Schon immer haben Menschen die Umwelt beobachtet und aus ihren Erfahrungen Regeln abgeleitet, besonders für den bäuerlichen Alltag. Nur: Welche Bauernregeln stimmen und warum? Markus Gasser und Nadia Zollinger von der SRF-Mundartredaktion diskutieren die Vielzahl und die Herkunft der Bauernregeln. Ausserdem testen sie zusammen mit SRF Meteo Bauernregeln auf ihren Wahrheitsgehalt und fragen einen Bauern, wie wichtig diese Regeln für ihn sind. Kleiner Spoiler: Es gibt Regeln, die immer stimmen, zum Beispiel: «Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert das Wetter oder es bleibt, wie es ist.» Hier sind wir bei den zahlreichen Scherzregeln angelangt. Familienname Fasel Fasel ist ein ganz typischer Freiburger Name. Angesichts der ältesten Belege, so Idiotikonredaktor Martin Graf, muss es sich um einen patronymisch gebildeten Namen handeln. Also um einen auf den Sohn und die Familie übertragenen Vaternamen, der auf dem Rufnamen Fasolt beruht. Fasolt ist Name eines Riesen in der mittelalterlichen Literatur, der offenbar populär genug war, um in der Namengebung wirken zu können.
9/11/20230 minutos, 0 segundos
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«Chäferfüdletroche»: Neue Wortgeschichten von Christian Schmid

Was haben «hanebüchen» und «hagebuechig» gemeinsam? Kann man auf dem Amtsschimmel reiten? Und was bedeutet eigentlich «Social Distancing» und «Lockdown»? Ein Gespräch über Wörter, Sprache und unser komplexes Verhältnis dazu. In seinem neuen Buch «Chäferfüdletroche» nimmt der langjährige SRF-Mundartredaktor Christian Schmid 60 weitere Redensarten und Ausdrücke unter die Lupe. Es ist bereits sein neuntes Buch dieser Art. Schmid erzählt in «Chäferfüdletroche» auf gewohnt unterhaltsame Weise die Geschichten hinter Redewendungen und Wörtern: wie sie entstanden sind und wie sie im lauf der Zeit ihre Form oder ihre Bedeutung verändert haben. Er äussert sich aber im Vergleich mit früheren Büchern auch pointierter sprachkritisch, etwa zu Anglizismen oder «falschen» Bezeichnungen. In der Sendung erzählt Christian Schmid von Wörtern und Redewendungen, vom Recherchieren im grossen, weiten Internet und von seiner Motivation, dem Publikum immer neue Wortgeschichten vorzulegen. Ausserdem spricht er darüber, warum ihn zu viele Anglizismen stören und warum der Begriff «Ökosphäre» für ihn passender ist als «Umwelt». Umfassende Gotthelf-Neuausgabe Der Zürcher Literaturwissenschaftsprofessor Philipp Theisohn gibt die wichtigsten Romane und Erzählungen von Jeremias Gotthelf im Lauf der nächsten Jahre neu heraus. Von den insgesamt 15 geplanten Bänden sind nun die ersten drei erschienen: «Die schwarze Spinne», «Uli der Knecht» und «Uli der Pächter». Wir fragen bei Theisohn nach, was an dieser Zürcher Ausgabe neu ist, was es mit dem Mythos auf sich hat, dass Gotthelf der erste Schweizer Mundartautor sei, und wie viel Mundart wirklich in seinen Texten steckt. Bärenfallen und unterschiedliche Dienstage Ausserdem in der Sendung: Erklärungen zum verbreiteten Flurnamen «Bärefalle», zur unterschiedlichen und doch gemeinsamen Herkunft der Tagesnamen «Ziischtig» und «Dienstag» sowie zum Familiennamen Laube. Buch-Tipps: * Christian Schmid: Chäferfüdletroche. Redensarten- und Wortgeschichten. Cosmos-Verlag 2023. * Jeremias Gotthelf: Die schwarze Spinne und andere Erzählungen. Zürcher Ausgabe. Herausgegeben von Philipp Theisohn. Mit einem Nachwort von Nora Gomringer. Diogenes-Verlag 2023. * Jeremias Gotthelf: Uli der Knecht. Eine Gabe für Dienstboten und Meisterleute. Zürcher Ausgabe. Herausgegeben von Philipp Theisohn. Mit einem Nachwort von Peter von Matt. Diogenes-Verlag 2023. * Jeremias Gotthelf: Uli der Pächter. Zürcher Ausgabe. Herausgegeben von Philipp Theisohn. Mit einem Nachwort von Monika Helfer. Diogenes-Verlag 2023.
2/11/20230 minutos, 0 segundos
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Mundartmagazin: Alte Werkzeuge sterben doppelt aus

Wird ein Werkzeug abgelöst, verliert es neben seiner Bedeutung im Alltag auch seinen Namen. Um aussterbende Werkzeuge, Instrumente, Tätigkeiten geht es im Dini-Mundart-Magazin. Hörerinnen und Hörer stellen der SRF-Mundartredaktion Berge von Dialektfragen. Häufig sind Werkzeuge, Hilfsmittel oder Arbeiten im Fokus, die früher gang und gäbe waren, aber vom Zeitgeist überholt worden sind. Immer weniger Leute brauchen im Alltag einen «Fluumer» oder einen «Blocher». Wer kennt noch den «Schweib» für die Schnur oder wer kann noch «schalte» mit einem Wagen, beim Licht oder im offenen Feuer? Mundartredaktor Christian Schmutz ist live bei Dani Fohrler im Studio und beantwortet eine Reihe von Fragen aus der Hörerschaft. Im zweiten Teil seziert Gerni Jörgler von der SRF-Musikredaktion das neue Bligg-Lied «Mosaik», zusammengestellt aus über 40 Schweizer Songtiteln. Auch gibt es aktuelle Mundarttipps und die Erklärung der Familiennamen Enderli und Andres.
26/10/20230 minutos, 1 segundo
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Dialektvielfalt in Graubünden

Aus welcher Region im Kanton Graubünden jemand kommt, hört man am Dialekt. Die Unterschiede zwischen Churer Rheintal, Walserdörfern und Samnaun sind immens! Ein Gespräch über die Vielfalt des Bündnerdeutschen mit Gast Leonie Barandun-Alig aus Obersaxen. «I khuma varuggt!» - «Khasch tengga, miar bliibend patschiifig». So klingt für viele der typische Bündner Dialekt. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn zu Graubünden gehören auch Walserdialekte. Und das ist eine ganze andere Sprachwelt! «I ha Fraud a mine Biivelker und bi mier dräät schi vill um Hind*». Das sagt die Obersaxerin Leonie Barandun-Alig. Sie ist Präsidentin der Walservereinigung Graubünden und Gast in dieser Sendung, die am Arosa Mundartfestival vor Publikum aufgenommen wurde. Ihr Dialekt klingt wie Walliserdeutsch, was kein Zufall ist. Denn die Bündner Walser sind vor rund 750 Jahren eingewanderte Walliser. Deshalb gibt es zwei grosse Dialektgruppen in Graubünden: Die weit verstreuten Walser in den Bündner Tälern und die Churer Rheintaler. Wie es dazu kam, ist eine spannende Geschichte und eine Lektion in mittelalterlichen Wanderbewegungen. Dazu erzählt Leonie Barandun-Alig, die mit ihrer Familie in der Nähe von Chur lebt, anekdotenreich und witzig vom Leben mit und in zwei Dialekten. Und auch das dialektal völlig exotische Samnaun geht nicht vergessen. Familiennamen mit der Endung -mann Gabriela Bart vom Schweizerischen Idiotikon hat zu einer Handvoll Familiennamen recherchiert, die alle auf einen Flurnamen zurückgehen und mit der Endung -mann «Mann, Mensch» gebildet werden. Es sind also sogenannte Wohnstättennamen für Menschen, die an einer bestimmten Örtlichkeit wohnten. Der erste Mattmann zum Beispiel wohnte auf oder bei einer Matte, was «Grasfläche, Wiese» bedeutet. Der erste Niedermann war in einem tiefer gelegenen Siedlungsteil wohnhaft. Portmann ist zusammengesetzt aus schweizerdeutsch Bort, Port für «begrenzender Rand, Böschung» und -mann. Reimann und die graphischen Varianten Reymann, Raimann, Raymann sowie Reinmann gehen zurück auf mittelhochdeutsch rein «Bodenerhöhung, Grenze». Und Eggimann, Eggmann, Eggemann sind Wohnstättennamen aus mittelhochdeutsch ecke, egge für «Scheide, Spitze, Ecke, Rand», bezeichneten also ursprünglich jemanden, der an einem solchen Ort Eggi, Egg oder Egge wohnhaft war. *Ich habe Freude an meinen Bienenvölkern und bei mir dreht sich viel um Hunde.
19/10/20230 minutos, 0 segundos
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Querschnitt Arosa Mundartfestival 2023

Vom 5. bis am 8. Oktober fand in Arosa das siebte Arosa Mundartfestival statt, das alljährliche Klassentreffen der Schweizer Mundartszene. Wir schauen zurück auf die Höhepunkte und kommentieren vier intensive Tage voller Mundartkunst. Generationen-, genre- und regionenübergreifend konnte man beim Arosa Mundartfestival heuer schon zum siebten Mal das aktuelle Schaffen der Schweizer Mundartszene erleben. Klar scheint, dass die Mundartkunst endlich aus der Baisse der Corona-Pandemie gefunden hat. Lustvoll haben sich sowohl etablierte als auch weniger bekannte Stimmen den verschiedensten Themen gewidmet: Der Basler Satiriker Stefan Uehlinger blickte durch eine rabenschwarze Brille auf die aktuellen Entwicklungen in der katholischen Kirche, die Zürcher Kabarettistin Jane Mumford sezierte per Xylophon die Schweizer Bunkermentalität, der vielfach ausgezeichnete Slampoet und Kabarettist Dominik Muheim trug heimliche Gesprächsnotizen aus dem öffentlichen Raum vor, und die Musikerin Fatima Dunn spielte Lieder von Franz Hohler, wie man sie bisher noch nie gehört hat. Besonders eindrücklich waren bei dieser Ausgabe des Festivals der neu erwachte Fokus aufs Politische und die Lust an der kurzen Form. In der Querschnittsendung schauen wir zurück auf dieses Stelldichein der Schweizer Mundartszene, wir kommentieren und lassen die Höhepunkte am Weisshorn noch einmal aufleben. Ausserdem erklären wir in der Briefkastenrubrik die Flurnamen Pfy, Gauchete und Roggete, das Wort «gibenedeie» und den Familiennamen Brüngger.
12/10/20230 minutos, 0 segundos
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«Mir wäi luege...» Mundartkultur im Baselbiet

Was haben Roger Federer, Beni Huggel und Murat Yakin gemeinsam? Sie sind Baselbieter, keine Basler! Der Kanton wird gerne unterschätzt. «Dini Mundart» ergründet seine kulturelle und sprachliche Vielfalt in einer zweistündigen Live-Sendung voller Lieder, Slamtexte, Literaturlesungen und Gespräche. «Dini Mundart Schnabelweid» ist zu Gast am 7. Arosa Mundartfestival. Der Eröffnungsabend am Donnerstag, 5. Oktober, ist dem Baselbiet gewidmet und wird live auf SRF 1 übertragen. Die auftretenden Künstlerinnen und Künstler spiegeln die Vielfalt des Kantons wider: Aus dem Oberbaselbiet kommen der Sänger und frühere Musicalstar Florian Schneider mit seinem Trio, die Autorin Rebekka Salm und der Kabarettist Dominik Muheim. Aus dem Raum Liestal stammt die Spoken Word-Künstlerin und Kulturvermittlerin Daniela Dill. Der Kabarettist und Fasnächtler Stefan Uehlinger schliesslich kommt aus dem unteren Baselbiet, dem stadtnahen sogenannten Birseck. Sie alle bringen Mundarttexte und -lieder mit und diskutieren über das Wesen dieses so heterogenen Halbkantons, über seine schwierige Beziehung zur Stadt Basel und natürlich über die Eigenheiten der Baselbieter Mundart. Man sagt, Baselbieter und Baselbieterinnen können nicht richtig «joo» sagen, sondern halten sich mit dem ausweichenden «mir wäi luege...» zurück. Nach der Sendung wissen wir mehr. Moderatorin ist die Oberbaselbieterin Seraina Degen, bekannt als Sportredaktorin bei SRF. Die sprachliche Fachexpertise bringt SRF-Mundartredaktor Markus Gasser ein, kein Baselbieter zwar, aber als Schwarzbube in der unmittelbaren Nachbarschaft aufgewachsen.
5/10/20231 hora, 0 minutos, 0 segundos
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«Mir wäi luege...» Mundartkultur im Baselbiet

Was haben Roger Federer, Beni Huggel und Murat Yakin gemeinsam? Sie sind Baselbieter, keine Basler! Der Kanton wird gerne unterschätzt. «Dini Mundart» ergründet seine kulturelle und sprachliche Vielfalt in einer zweistündigen Live-Sendung voller Lieder, Slamtexte, Literaturlesungen und Gespräche. «Dini Mundart Schnabelweid» ist zu Gast am 7. Arosa Mundartfestival. Der Eröffnungsabend am Donnerstag, 5. Oktober, ist dem Baselbiet gewidmet und wird live auf SRF 1 übertragen. Die auftretenden Künstlerinnen und Künstler spiegeln die Vielfalt des Kantons wider: Aus dem Oberbaselbiet kommen der Sänger und frühere Musicalstar Florian Schneider mit seinem Trio, die Autorin Rebekka Salm und der Kabarettist Dominik Muheim. Aus dem Raum Liestal stammt die Spoken Word-Künstlerin und Kulturvermittlerin Daniela Dill. Der Kabarettist und Fasnächtler Stefan Uehlinger schliesslich kommt aus dem unteren Baselbiet, dem stadtnahen sogenannten Birseck. Sie alle bringen Mundarttexte und -lieder mit und diskutieren über das Wesen dieses so heterogenen Halbkantons, über seine schwierige Beziehung zur Stadt Basel und natürlich über die Eigenheiten der Baselbieter Mundart. Man sagt, Baselbieter und Baselbieterinnen können nicht richtig «joo» sagen, sondern halten sich mit dem ausweichenden «mir wäi luege...» zurück. Nach der Sendung wissen wir mehr. Moderatorin ist die Oberbaselbieterin Seraina Degen, bekannt als Sportredaktorin bei SRF. Die sprachliche Fachexpertise bringt SRF-Mundartredaktor Markus Gasser ein, kein Baselbieter zwar, aber als Schwarzbube in der unmittelbaren Nachbarschaft aufgewachsen.
5/10/20231 hora, 0 minutos, 0 segundos
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Kevin ist mehr als ein Name!

Viele Namen lösen ganz bestimmte Assoziationen aus. Zum Beispiel das Vorurteil, Kevins seien unterdurchschnittlich intelligent. Ein bedauerliches Missverständnis. Aber wie ist es dazu gekommen? Und welche Vorstellungen existieren von Menschen, die Heidi heissen oder Reto oder Chantal? Gewisse Assoziationen werden allein durch den Klang eines Namens ausgelöst. Dass wir eine «Mia» tendenziell sympathisch und lustig finden, einen «Patrick» dagegen eher laut und dominant, liegt an unserer Bewertung von «weichen» und «harten» Konsonanten. «Kevin» dagegen hat den schlechten Ruf vom Boom dieses Namens in den 90er Jahren. Aber ist Kevin wirklich ein Name aus der Unterschicht? Und was macht der Ruf eines Namens mit seinem Träger? Markus Gasser und Nadia Zollinger von der SRF-Mundartredaktion nehmen Vorurteile gegenüber Vornamen genauer unter die Lupe und entdecken Schubladen im eigenen Kopf. Vom «Söiniggel» bis zum «huere Michi». Familiennamen, die an Geld erinnern Gabriela Bart vom Schweizerischen Idiotikon fasst in ihrem Beitrag die Namen Pfenninger, Schatzmann und Guldimann zusammen, weil alle drei Namen ihren Ursprung in Geldangelegenheiten haben. Pfenninger und Pfenniger sind Berufsnamen. Die ersten Pfenni(n)ger waren Beamte, die Geld einkassierten. Schatzmann ist ein Berufsname für einen Steuereinzieher oder Schätzer. Aber auch ein Übername für eine reiche oder liebenswürdige Person ist denkbar. Guldimann und die Variante Guldenmann ist entweder ein Berufsname für einen Goldschmied oder Vergolder oder ein Übername für eine reiche Person.
28/9/20230 minutos, 0 segundos
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Theater-Klassiker Antigone auf Schweizerdeutsch

Durch die Übersetzung ins Basel- und Berndeutsche wird die alte Tragödie topaktuell. Die moderne Mundart wirkt unmittelbarer auf das Publikum als gestelztes Bühnendeutsch. Am Theater Basel wird aktuell das fast 2500 Jahre alte Stück «Antigone» von Sophokles aufgeführt. Allerdings nicht auf Hochdeutsch, wie das an Deutschschweizer Theatern üblich ist, sondern im Dialekt. Konkret hat Lucien Haug die klassische Tragödie ins Baseldeutsche und ins Berndeutsche übersetzt. Die beiden Dialekte verteilen sich auf die beiden Fraktionen, die in «Antigone» die zentrale Frage verhandeln: Was ist wichtiger? Weltliches Recht und Disziplin oder göttliches Recht und die Familie? Antigone spricht Berndeutsch, Kreon Baseldeutsch Während Kreon, der König von Theben und seine Leute Baseldeutsch sprechen, reden Antigone und ihre Unterstützer Berndeutsch. Das Stück spielt gleichzeitig im antiken Griechenland und in der heutigen Deutschschweiz. Durch popkulturelle Bezüge, nicht zuletzt die Rivalität zwischen FC Basel und Young Boys Bern, bringt der Text das Publikum immer wieder zum Schmunzeln – aber auch zum Nachdenken. Warum sich Regisseur Antú Romero Nunes und Übersetzer Lucien Haug ausgerechnet diesen alten Stoff vorgenommen haben und wie das Resultat tönt, hören Sie im Beitrag von André Perler. Schöne Schimpfwörter Später in dieser Sendung stellt Markus Gasser ein kleines, feines Büchlein mit vielen dialektalen Schimpfwörtern aus dem ganzen deutschen Sprachraum vor: Da finden sich der «Breznsoiza», der «Bullerballer» oder der «Halbdackel». Ausserdem in der Sendung: Erklärungen zum Mundartwort «verquante» und zum Walliserdeutschen Ausdruck «vellig a Schuppu» sowie zum Familiennamen Kissling. Hinweise: * Antigone. Eine Tragödie nach Sophokles in einer Fassung auf Schweizerdeutsch von Lucien Haug, Schauspielhaus Basel (Vorstellungen noch bis Ende 2023: https://www.theater-basel.ch/de/antigone ) * Andrea Schomburg: Schimpfwörter, die es nicht auf Hochdeutsch gibt. Dumont-Verlag 2023.
21/9/20230 minutos, 0 segundos
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«Sprachenland Schweiz» im Landesmuseum

Das Landesmuseum Zürich widmet der vier- und vielsprachigen Schweiz eine innovativ gestaltete Ausstellung. «Eine sinnliche und unterhaltsame Reise durch die Schweizer Sprachenlandschaft» verspricht das Landesmuseum im Pressetext – und dieses Versprechen wird schon nach wenigen Minuten in dieser Ausstellung eingelöst. Eine besondere Sinneserfahrung ist sie, weil der grösste Teil der Inhalte akustisch und als Audiodialog über einen Kopfhörer vermittelt wird, den alle Besuchenden am Eingang aufgesetzt bekommen. Hat man ihn auf, wandelt in einer Klang- und Dialogwolke durch die Ausstellung: ein innovatives Konzept, das nur mit einem höchst aufwendigen System zur Bewegungsverfolgung aller einzelnen Besuchenden möglich ist. je nachdem, wo man im Raum steht, hört man unterschiedliche Klänge, Kommentare zu den Exponaten, oder man kann in einer virtuellen Bahnhofshalle die Gespräche anderer belauschen. In drei Teilen thematisiert die Ausstellung die Schweiz und ihre Sprachen: Von den einzelnen Mundarten über die Entstehung der offiziell viersprachigen Schweiz zur Politisierung der Sprachregionen (Stichwort «Röstigraben») und zur modernen, viel- statt nur viersprachigen Schweiz, in der auch zahlreiche migrantische Sprachen nebeneinander vorkommen und sich vermischen. In der Sendung begeben wir uns auf einen Rundgang durch die Ausstellung und sprechen mit den Verantwortlichen beim Landesmuseum. Ausserdem erklären wir das Mundartwort «gällig», den Flurnamen Büffelberg und den Familiennamen Wangeler. Veranstaltungshinweis: * Ab 15.9.: Ausstellung «Sprachenland Schweiz » im Landesmuseum. 
14/9/20230 minutos, 0 segundos
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Vornamenmoden: Noah ist der neue Hans

In der Vornamenhitparade 2022 stehen bei den Buben Noah, Liam und Leon, bei den Mädchen Emma, Mia und Sofia zuoberst auf dem Treppchen. Seit rund 20 Jahren werden immer wieder die gleichen Vornamen am häufigsten vergeben. Und trotzdem ist die Namenvielfalt bei Neugeborenen so hoch wie noch nie! Denn Individualität und Exklusivität sind heute wichtige Kriterien bei der Namenwahl. Vor 100 Jahren war das noch fundamental anders. Damals prägten verschiedene Traditionen die Namengebung bei Neugeborenen. Beispielsweise die Nachbenennung, also dass ein Mädchen nach der Mutter, der Grossmutter oder der Gotte benannt wurde. Solche Traditionen führten noch früher, zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert, zu einer Verarmung der Namenvielfalt - was wiederum interessante Folgen für die Vornamengebung hatte. Markus Gasser und Nadia Zollinger aus der SRF-Mundartredaktion blicken in Geschichte und Gegenwart der Vornamenmoden. Dass ihre Namen «Markus» und «Nadia» auf den heutigen Beliebtheitsskalen «unter ferner liefen» rangieren, stört die beiden nicht. Denn «Emma» beweist: Es gibt grosse Revivals! Was hat der Familienname «Bärtschi» mit einem Bären zu tun? Nichts, weiss Idiotikonredaktor Sandro Bachmann! Denn «Bärtschi». «Bärtsch», «Bertsch» und «Bätschi» sind Vaternamen und gehen auf den Rufnamen «Berchthold» bzw. «Berthold» zurück. Dieser ist zusammengesetzt aus althochdeutsch «beraht» ('hell, glänzend', vgl. engl. «bright») und «walt» (von «waltan» 'walten, herschen'). Es handelt sich um Koseformen mit einer Endung «tsch», teilweise mit einer weiteren Endung «-i», die wiederum Koseformen bildet. Die Namen sind in Graubünden und St. Gallen altverbürgert.
7/9/20230 minutos, 0 segundos
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Maria Lauber zum Vierten

In diesen Tagen erscheint der vierte Band der Erweiterten Neuausgabe des Gesamtwerks von Maria Lauber mit den Gedichten in Frutiger Mundart. Darin zeigt sich eine hochsensible und zerbrechliche Autorin zwischen Fernweh und Heimatverbundenheit, deren Sprachmächtigkeit ihresgleichen sucht. Maria Lauber wächst in einfachen bäuerlichen Verhältnissen auf. Ihre Erziehung ist streng religiös, was sie ein Leben lang nie ganz freilässt. Ängste, nicht zu genügen oder sich versündigt zu haben, quälen sie zeitlebens. Gleichzeitig aber schafft sie ein Werk, das zum Bedeutendsten gehört, was es an Schweizer Mundartliteratur im 20. Jahrhundert gibt. Und einen ganz besonderen Platz nehmen dabei die Gedichte ein. Die Kulturstiftung Frutigland und der Zytglogge-Verlag ermöglichen nun die Wiederentdeckung eines einzigartigen lyrischen Werks. Besprochene Bücher: Maria Lauber. Gedichte in Frutiger Mundart. Kulturstiftung Frutigland (Hg.). Zytglogge, 2023 Christian Bärtschi. Hiimwäga. Wyteri adelbodetütschi Gschichte. Weberverlag.ch, 2023
31/8/20230 minutos, 0 segundos
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Magazin: Wir verhunzen, beschimpfen oder kosen

Bezeichnungen für Männer und Frauen sind selten neutral. Öfter überdrehen wir Namen, machen daraus Schimpf- oder Kosenamen. Rund um Fragen der Hörerinnen und Hörer gibt es eine Reihe toller Geschichten zu entdecken. Berner sagen einer Cornelia «Conne» oder einem Michael «Michu». Eine Person kann als Gröggel, als Hanöögg oder als Gröibeli bezeichnet werden. Wie ist es dazu gekommen und was bedeuten sie? Sind die richtigen Personennamen zu langweilig, werden Emotionen beigefügt und Übernamen entstehen – positive wie negative. Kose-, Über- und Schimpfnamen führen durch das heutige Dini-Mundart-Magazin. Mundartredaktor Christian Schmutz ist live bei Mike LaMarr im Studio. Er zeigt anhand der Hörerfragen auf: Namen und ihre Anpassungen prägen unsere Sprache. Im zweiten Teil des Magazins geht Musikredaktor Claudio Landolt einem rätoromanischen Ad-hoc-Lied von Stefanie Heinzmann auf den Grund. Der Familienname Dicht wird ausgedeutscht und die uralte Kunst des Erzählens folgt als aktueller Mundart-Tipp.
24/8/20230 minutos, 0 segundos
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Sommerserie exotische Flurnamen 6 - Afrika

In der Schweiz gibt es über 30 «Amerikas», 23 «Bethlehems», fünf «Sibirien» und sogar eine «Mandschurei». Die Schweizer Flurnamenlandschaft ist voll von exotischen Namen. Aber wie ist die weite Welt in die Namen von Schweizer Feldern, Wäldern und Siedlungen gekommen? Heute: Afrika. Während der Sommerwochen reist die SRF-Mundartredaktion durch die Welt der exotischen Flurnamen in der Schweiz und macht dabei auf allen fünf Kontinenten halt. In der sechsten und letzten Folge erklären Markus Gasser und Christian Schmutz Schweizer Orts- und Flurnamen, die Bezug zu Afrika nehmen. Dabei spielt, ausser dem Kontinentnamen «Afrika» selber, insbesondere Nordafrika eine Rolle mit Flurnamen wie «Ägypte», «Tripolis», «Algier», «Tunis» oder «Dschibuti». Solche exotisch anmutenden Orts- und Flurnamen haben äussere Gründe (Temperaturen oder geografische Lage), beruhen auf Wortspielen und Sprachwitz oder sie verweisen auf einen tatsächlichen Bezug zu dem Ort. Hören Sie die Geschichten hinter den Namen in der Sendung!
17/8/20230 minutos, 0 segundos
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Sommerserie exotische Flurnamen 5 - Norden und Osten

In der Schweiz gibt es über 30 «Amerikas», 23 «Bethlehems», fünf «Sibirien» und sogar eine «Mandschurei». Die Schweizer Flurnamenlandschaft ist voll von exotischen Namen. Aber wie ist die weite Welt in die Namen von Schweizer Feldern, Wäldern und Siedlungen gekommen? Heute: Norden und Osten. Während der Sommerwochen reist die SRF-Mundartredaktion durch die Welt der exotischen Flurnamen in der Schweiz und macht dabei auf allen fünf Kontinenten halt. In der fünften Folge erklären André Perler und Markus Gasser Schweizer Orts- und Flurnamen, die auf den Hohen Norden, auf Russland, Asien oder Ozeanien verweisen. Darunter finden sich «Nordpol», «Sibirie», «Moskau», «Himalaia» oder «Neuseeland». Auch die «Chinesische Mauer» und die «Mandschurei» finden sich in der Schweiz. Diese exotisch anmutenden Orts- und Flurnamen haben äussere Gründe (Temperaturen, geografische Lage, Formähnlichkeit), beruhen auf Wortspielen oder verweisen auf einen tatsächlichen Bezug ins Ausland. Hören Sie die Geschichten hinter den Namen in der Sendung!
10/8/20230 minutos, 0 segundos
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Sommerserie exotische Flurnamen 4 – Staatsangehörige

In der Schweiz gibt es über 30 «Amerikas», 23 «Bethlehems», fünf «Sibirien» und sogar eine «Mandschurei». Die Schweizer Flurnamenlandschaft ist voll von exotischen Namen. Aber wie ist die weite Welt in die Namen von Schweizer Feldern, Wäldern und Siedlungen gekommen? Während der Sommerwochen reist die SRF-Mundartredaktion durch die Welt der exotischen Flurnamen in der Schweiz und macht dabei auf allen fünf Kontinenten halt. In dieser Sendung geht es um Flurnamen wie das «Dänental» im Kanton Thurgau, die scheinbar mit den Staatsangehörigen fremder Länder zu tun haben. Wir fragen: Gab es wirklich Dänen im «Dänental»? Wo sind die Italienerinnen in «Les Italiennes» (FR)? Warum gibt es im Kanton Baselland «Schwedenlöcher»? Und welche historischen Übrigbleibsel finden wir in Namen wie «Russenschanze» oder «Polewägli»? Den vielseitigen Ursprüngen dieser Namen, die viel Historisches und einiges an Kuriosem zutage fördern, gehen wir in der Sendung nach.
3/8/20230 minutos, 0 segundos
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Sommerserie exotische Flurnamen 3 – Naher Osten

In der Schweiz gibt es über 30 «Amerikas», 23 «Bethlehems», fünf «Sibirien» und sogar eine «Mandschurei». Die Schweizer Flurnamenlandschaft ist voll von exotischen Namen. Aber wie ist die weite Welt in die Namen von Schweizer Feldern, Wäldern und Siedlungen gekommen? Heute: Naher Osten. Während der Sommerwochen reist die SRF-Mundartredaktion durch die Welt der exotischen Flurnamen in der Schweiz und macht dabei auf allen fünf Kontinenten halt. Christi Geburt in Bern? Sarazenen in Pontresina? In der dritten Folge erklären Christian Schmutz, André Perler und Simon Leuthold Namen, die wirklich oder vermeintlich aus dem Nahen Osten stammen. Hinter Türkei und Türkegrund steht entweder die nichtchristliche Distanz zur einheimischen Welt oder «Türgg» als Mais. Weit entfernt und ärmlich könnte das Motiv für Bethlehem gewesen sein, auch durch die lautliche Nähe von «Bethlehem» mit «Bettelheim». Und nein, die Sarazenen waren nicht in Pontresina. Erklärungen gibt es auch zu Libanon im Luzernischen sowie Totmeer, Rotmeer und Schwarzmeerli, alle in der Deutschschweiz vorkommend.
27/7/20230 minutos, 0 segundos
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Sommerserie exotische Flurnamen 2 - Europa

In der Schweiz gibt es über 30 «Amerikas», 23 «Bethlehems», fünf «Sibirien» und sogar eine «Mandschurei». Die Schweizer Flurnamenlandschaft ist voll von exotischen Namen. Aber wie ist die weite Welt in die Namen von Schweizer Feldern, Wäldern und Siedlungen gekommen? Heute: Europa. Während der Sommerwochen reist die SRF-Mundartredaktion durch die Welt der exotischen Flurnamen in der Schweiz und macht dabei auf allen fünf Kontinenten halt. In der zweiten Folge erklären André Perler, Simon Leuthold und Christian Schmutz Namen aus Europa, darunter etliche «Frankriich(li)» und «Paris», das «Elsässli» (Derendingen SO), den «Vesuv» (Heiligenschwendi BE) den «Rombach» (Amden SG) und «Venedig» (Sursee LU), Dazu kommen die beiden Inselnamen «Helgoland» (Nesslau SG) und «Elba» (Wald ZH). Diese Fluren kamen aus ganz unterschiedlichen Gründen zu ihren Namen, zum Beispiel wegen einer äusseren Ähnlichkeit, wegen ihrer Lage, wegen ihrer Bewohnerinnen und Bewohner (Elsässli) oder wegen bestimmten Assoziationen (z.B. Frankreich als Land des Überflusses).
20/7/20230 minutos, 0 segundos
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Sommerserie exotische Flurnamen 1 - Amerika

In der Schweiz gibt es über 30 «Amerikas», 23 «Bethlehems», fünf «Sibirien» und sogar eine «Mandschurei». Die Schweizer Flurnamenlandschaft ist voll von exotischen Namen. Aber wie ist die weite Welt in die Namen von Schweizer Feldern, Wäldern und Siedlungen gekommen? Heute: Nord- und Südamerika. Während der Sommerwochen reist die SRF-Mundartredaktion durch die Welt der exotischen Flurnamen in der Schweiz und macht dabei auf allen fünf Kontinenten halt. In der ersten Folge erklären Markus Gasser und André Perler Namen aus Nord- oder Südamerika, beginnend mit «Amerika» selbst und speziellen Erweiterungen wie «Amerikanerblätz» oder «Amerika-Egge». Auch ein Schweizer «le brésil» finden wir, ein «Kanada» und ein «Buenosaires». Warum? Und was hat es mit den Bezeichnungen «Neuwelt» und «Neufundland» genau auf sich? Interessant auch der Quartiername «Surinam», den es in Basel und in Genf gibt. Beide entstanden aus einem ganz ähnlichen Grund, der tief in die Kolonialgeschichte zurückgeht.
13/7/20230 minutos, 0 segundos
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Ob vegan oder mit Fleisch: Es geht um die Wurst!

Immer mehr vegane Alternativen zu tierischen Produkten stehen in den Läden. Sie heissen «planted chicken breast» oder «Veganaise». Soll ein Tiername draufstehen, wo kein Fleisch drin ist? Was soll man sich umgekehrt unter einem «Pfannenquader» vorstellen? Und welche Namen sind überhaupt erlaubt? Bei den Namen für vegane Fleischersatzprodukte herrscht derzeit noch Wildwuchs, trotz Richtlinien des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen. Markus Gasser und Nadia Zollinger von der SRF-Mundartredaktion diskutieren die Überlegungen von Herstellern und Interessengruppen. Die Grundfrage ist: Wie viel Tier darf oder soll im Produktenamen stecken? Darüber hinaus werfen die beiden einen Blick auf Redewendungen wie «guet gmetzged», «es Hüendli rupfe» oder «mit dr Wurscht e Hamme abeschlaa». Warum und seit wann sind die Nutztierhaltung, das Schlachten von Tieren und das Essen von Fleisch in unserer Alltagssprache so tief verankert? Und wie gehen eigentlich Veganerinnen und Veganer mit dieser fleischlastigen Sprache um? Es geht in der Sendung also in vielerlei Hinsicht um die Wurst! Familienname Gautschi - Schreihals oder Geldhändler? Der Familienname Gautschi geht wohl auf das entsprechende schweizerdeutsche Wort Gautschi zurück, eine Bezeichnung für einen Schreier, einen gedankenlosen Schwätzer. Dass Übernamen, die eine Äusserungsweise von Personen bezeichnen, zu Familiennamen wurden, ist relativ verbreitet. Eine zweit Option ist, dass dem Namen das Wort Kawertsche zugrunde liegt, was im Spätmittelalter einen Geldhändler aus Südfrankreich bezeichnete und als Begriff in der Deutschschweiz gut belegt ist. Welche der beiden Möglichkeiten die historisch zutreffende ist, lässt sich nicht sicher sagen.
6/7/20230 minutos, 0 segundos
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Ben Vatter: Gäggele

Der Berner Autor und Mundartkünstler Ben Vatter präsentiert in seinem neuen Buch Kolumnen und Lieder auf und über den Berner Dialekt. Das Verb «gäggele» bezeichnet im Berndeutschen die pedantische, kleinliche Auseinandersetzung mit etwas. Und genau das tut Ben Vatter laut eigener Aussage mit seinem Berner Dialekt: Er schaut ganz genau hin, deckt scheinbare Absurditäten auf und wühlt freudig im Wörterbuch. Der Dialekt war stets das Thema seiner Kolumnen in der Berner Zeitung «Der Bund», die bis 2021 erschienen. «Gäggele» ist nicht nur der Titel dieses Buchs, sondern auch von Ben Vatters letztem Bühnenprogramm, in dem er sowohl einige Kolumnentexte las als auch seine eigenen Mundartlieder spielte. Beides zusammen ist nun in diesem Buch versammelt, und auf der beiligenden CD kann man sämtliche Lieder und einen Teil der Kolumnen auch hören. In der Sendung gibt Ben Vatter Auskunft über den Dialekt als Spielzeug, über das Wörtchen «wi» als Unsitte – und auch darüber, wie man heutzutage noch einen kreativen Umgang mit Grössen wie Mani Matter finden kann. Ausserdem erklären wir die Orts- und Flurnamen «Brotheiteri» und «Fühler» sowie den Familiennamen Fausch, und wir stellen das Buch «Ein Quantum Toast» der Zuger Autorin Judith Stadlin vor. Buchhinweise: * Ben Vatter: Gäggele. Vatter und Vatter 2023. * Judith Stadlin: Ein Quantum Toast. Zytglogge 2023.
29/6/20230 minutos, 0 segundos
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Die letzte Mundartnacht!

«Gägäwärt» ist allen Kennern der Mundartkultur zum Begriff geworden. Immer im Frühling treffen sich Mundartkünstlerinnen und Mundartkünstler aus allen erdenklichen Sparten zu einem gemeinsamen Abend in der Kulturfabrik Kofmehl in Solothurn. Die diesjährige, zwanzigste Ausgabe war die letzte. Noch einmal vereinen sich junge Slammerinnen, erfahrende Kabarettisten und Spoken-Word-Künstlerinnen sowie ein Schriftsteller und ein Musiker zu einem gemeinsamen Abend der Mundartwortkunst. Der zwanzigste und letzte Jahrgang hat es in sich: Dem mittlerweile älter gewordenen und nicht mehr ganz so zahlreich wie früher erscheinenden Publikum werden ungeschminkt Weltpolitik und Gesellschaftskritik zugemutet: Verschwörungserzählungen, Mutterschafts- und Vaterschaftsbürden, Erinnerungen an den toten Vater und wie jemand das Weinen besiegen lernte. Die Lage ist auch auf der Bühne des Kofmehl ernst, bleibt aber erträglich - dem Humor seis gedankt. Zu hören sind in der Sendung Simon Chen, Bänz Friedli, Stefanie Grob, Remo Zumstein, Julia Steiner und Fine Degen mit Ausschnitten aus ihrem jeweiligen Auftritt. «Die Frau isch sones Tuech!» Woher kommt das Schimpfwort «Tuech» für eine Frau? Und warum sprechen Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer Anglizismen falsch aus, Stichwort «Lohndömping» und «Nau Hau»? Diesen Fragen an den SRF-Briefkasten geht Mundartredaktor Markus Gasser nach. Familiennamen Weder, Werder, Gwerder Die Familiennamen Werder, Gwerder und Weder sind Wohnstättennamen und stammen vom heute ausgestorbenen Wort Werd, das «Insel (zwischen zwei Flussarmen)» bedeutet. Solche Inseln gab es vor den Flusskorrektionen vielerorts. In der Form Gwerder geht der Name zurück auf die Kollektivbezeichnung Gwerd «Ort mit mehreren Inseln». Der Name Weder stammt aus dem St. Galler Rheintal, in dessen Dialekten das R vor den Konsonanten D, T regelmässig ausfällt.
22/6/20230 minutos, 0 segundos
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Lieber ein «Eopeotöotli» oder ein «Bio a de Bao»?

In der Serie «Dialektratis» analysieren Markus Gasser und Nadia Zollinger von der Mundartredaktion diesmal die Dialekte der Nordostschweiz, also der Kantone Schaffhausen, Thurgau und teilweise Sankt Gallen und Zürich.  Ihre Leitfragen: Woran erkenne ich jemanden aus dieser Region? Wie kann ich innerhalb der Region unterscheiden? Unverkennbar für diesen Sprachraum ist die Mischung aus «hellen» Vokalen und dem Zäpfchen-r, das typischerweise auf dem Zungenrücken gebildet wird. Stichwort «Eopeotöotli» oder «es Bio a de Bao». Nicht ganz so leicht ist es, Menschen aus Schaffhausen, dem Thurgau und Sankt Gallen sprachlich auseinanderzuhalten. Zwar wird die Nordostschweiz von einer Nord-Süd- und einer Ost-West-Grenze sprachlich gevierteilt – aber nicht entlang der Kantonsgrenzen. Dennoch gibt es Anhaltspunkte: Wenn Beat Breu vom «Lengger» spricht, muss er von östlich der sogenannten «Beggeli-Grenze» kommen. Und die Sänger der Mundartbands «Min King» und «Stahlberger» verraten etwas über ihre Herkunft, wenn der eine in einem Song «nid» singt, der andere «nöd». Mit auf die Reise kommen viele musikalische «Zückerli» und Beispiele für typische Dialektwörter der Region, die Hörerinnen und Hörer geschickt haben. «Enart supo!» Familiennamen mit dem Motiv «Baum» Matthias Friedli vom Schweizerischen Idiotikon erläutert gleich mehrere Familiennamen, die ihr Herkunftsmotiv von einem Baumnamen teilen. Alle sind Wohnstättennamen, also ursprünglich nach dem Wohnort des ersten Namenträgers bei einem entsprechenden Baum benannt. Erklärt werden «Tanner», «Wyden» (wie auch «Wyder», «Wydler», «Wiedler», «Widler»), «Buchs» resp. «Buchser», «Hasler», auch «Hassler» geschrieben und «Lerch».
15/6/20230 minutos, 0 segundos
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Der (Mundart-) Schauspieler Ueli Jäggi

Ueli Jäggi gehört zu den besten Schauspielern der Schweiz. Und auch zu den gefragtesten Mundartschauspielern. Der Zonser Darstellerpreis, den er gerade für die Darstellung der Hauptrolle im SRF-Mundarthörspiel «Herrgottsbetong» erhalten hat, zeigt Ueli Jäggis Stellenwert und Qualität. Ueli Jäggi schaut auf eine lange und erfolgreiche Theaterkarriere zurück. Als Teil der Gruppe um den Theaterregisseur Christoph Marthaler geniesst er seit Jahrzehnten grösstes internationales Renommee. Nicht anders ist das im Hörspielbereich, der in der Schweiz einem grossen Teil im Mundartbereich stattfindet. Auch dort zählt Ueli Jäggi zu den festen Grössen und ist auch insofern ausserordentlich gefragt, als dass es kaum einen Dialekt gibt, den er nicht kann. Was steckt hinter dieser Begabung? Und wie eignet man sich einen neuen Dialekt an? Im Gespräch mit Literaturredaktor Michael Luisier erzählt Ueli Jäggi von seiner Arbeit als Schauspieler im Mundartbereich und davon, dass diese nichts mit Imitation zu tun hat, sondern mit dem Ergründen der Seele einer Sprache.
8/6/20230 minutos, 0 segundos
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Berta Thurnherr und Anna Frey an den Solothurner Literaturtagen

Die Diepoldsauer Mundartdichterin Berta Thurnherr und die Zürcher Musikerin und Spoken-Word-Künstlerin Anna Frey trafen sich anlässlich der Solothurner Literaturtage zum Mundart-Generationentalk. Berta Thurnherr (*1946) ist im Rheintal eine bekannte Dialektgrösse: Die Autorin hat schon zahlreiche Bücher mit Geschichten und Gedichten auf Diepoldsauer Mundart veröffentlicht, zuletzt den Band «Rundum Rii» (2023). Neben der Spielerei mit der Sprache interessiert sie vor allem auch der Klang ihrer speziellen Mundart. Anna Frey (*1987) tritt seit 20 Jahren als Mundart-Rapperin auf, vor allem im Duo «Anna&Stoffner», im Spoken-Word-Anthologieband «Wortknall» wurden zwei Mundarttexte von ihr veröffentlicht, und nun erscheint ein erster Gedichtband von ihr mit Texten auf Hochdeutsch. Anlässlich der Solothurner Literaturtage trafen sich Berta Thurnherr und Anna Frey live vor Publikum zum Gespräch darüber, wie sie Mundart für ihre Kunst nutzen, über die Musik im Wort und darüber, wie das Politische in ihre Kunst einfliesst. Beide bringen auch aktuelle Textbeispiele aus ihrem Werk mit. Buchhinweise: * Berta Thurnherr: Rundumm Rii. Der gesunde Menschenversand 2023. * Anna Frey: So eine ist sie. Verlag die Brotsuppe 2023. * Wortknall (Anthologie). Der gesunde Menschenversand 2021.
1/6/20230 minutos, 0 segundos
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«Fremdwörter sind nicht mein Rechaud!»

Manchmal sind Wörter nicht das, was sie zu sein scheinen. Das Wetterleuchten zum Beispiel hat etymologisch gar nichts mit «leuchten» zu tun. Aber unser allgemeines Sprachempfinden knüpft gern Verbindungen, wo historisch betrachtet keine existieren. Das Phänomen nennt sich Volksetymologie. Volksetymologie ist wie die Verballhornung und der Malapropismus eine Art, absichtlich oder unabsichtlich Wörter zu verwenden, die zwar korrekt tönen, mit denen man aber knapp daneben liegt. Besonders mit Fremdwörtern kann man sich leicht plombieren! Diese Falschverwendung eines Wortes heisst Malapropismus. «Afflikat» dagegen, wie man früher im Dialekt für Advokat sagte, zählt zu den Verballhornungen. Ein Thema wie geschaffen für Nadia Zollinger und Markus Gasser von der Mundartredaktion. Hinter den Fachbegriffen stecken nämlich oftmals schöne Wortgeschichten! Das Wetterleuchten, in der alten Mundart «wätterläichne» ausgesprochen, ist nämlich ursprünglich und wörtlich ein «Wettertanz»! Familienname Gabi Idiotikonredaktor Matthias Friedli erläutert, warum der Familienname Gabi nicht auf den weiblichen Vornamen Gabriela, sondern auf eine männliche Kurzform von Gabriel zurück geht. Der Familienname ist einzig in Niederbipp BE altverbürgert, aber in Quellen des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit weiter verbreitet.
25/5/20230 minutos, 0 segundos
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Magazin: Stellen Sie Ihre Mundartfrage!

Viele Leute haben Fragen zu Wörtern und Wendungen der schweizerdeutschen Dialekte. Bringen Sie Ihre Frage ein! Unsere Mundartexperten sind im Studio und beantworten möglichst viele der eingegangenen Erkundigungen. Von wo kommt der Ausdruck «henusode»? Warum nennt man den Lehrling auch «Stift»? Wieviel fasste früher das Mass «es Mütt»? Es gibt kaum etwas, was man nicht fragen kann. Solche Mundartfragen können Sie am 18.5. auf den Anrufbeantworter sprechen – und schon gibts zwei Stunden lang live aus dem Studio Antwort. Die SRF-Mundartspezialisten André Perler und Christian Schmutz zeigen auch auf, wie sie zu richtigen oder zu möglichst wahrscheinlichen Antworten kommen. Anrufbeantworter für Fragen: 0848 33 99 33. Einzige Auflage: Diesmal werden nur Wörter und Wendungen und keine Namen erklärt.
18/5/20231 hora, 0 minutos, 0 segundos
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Felix Stöckli: «Siripili» oder «ärdige Wii»?

Der Nidwaldner Mundartdichter Felix Stöckli war in den 70er Jahren federführend bei der Stanser Kabarettgruppe «Scharihiender», hat Lieder, Gedichte, Geschichten und sogar eine Ländlermesse auf Mundart geschrieben. Nun wird ihm in Stans eine szenisch-musikalische Hommage gewidmet. Seine deutsche Mutter hatte es dem Rest der Familie jeweils verboten, zu Hause Dialekt zu sprechen: Zu rau sei ihr die die Sprache gewesen oder, wie Felix Stöckli sagt, «puirätiitsch» – bauerndeutsch. Zur Mundart als Kunstsprache hat der ausgebildete Mittelstufenlehrer, Katechet und kirchliche Gemeindeleiter erst viel später, in den 70er Jahren durch das Kabarett «Scharihiender». Das politische Kabarett war ihm ein willkommener Ausgleich zu seinem sonst sehr ernsthaften Berufsalltag. Nach und nach schuf er aber neben kabarettistischen auch lyrische Texte, schrieb Mundargeschichten und 2007 sogar den Text für eine Ländlermesse – die letztes Jahr im Petersdom in Rom aufgeführt wurde und eine kleine Kontroverse auslöste. Im Chäslager Stans entsteht unter der Regie von Buschi Luginbühl eine szenische und musikalische Hommage an Felix Stöckli mit dem Titel «Siripili oder ärdige Wii?» – eine Anspielung auf ein Zitat von Stöckli, nach dem Menschen, denen die Stanser Mundart zu grobschlächtig sei, eben auch solche seien, die im Restaurant statt einem «ärdige Wii» ein «Siripili» bestellen. In der Sendung hören wir in eine Probe von «Siripili oder ärdige Wii» hinein und Felix Stöckli erzählt, wie er diese Hommage an ihn selbst wahrnimmt. Ausserdem erklären wir die Mundartausdrücke «verlächnet» und «Mäusi» sowie den Unterschied zwischen «ab und zu» und «ab und an» und den Familiennamen Waser. Veranstaltungshinweis: * «Siripili» oder «ärdige Wii»? Hommage an den Stanser Mundartdichter Felix Stöckli. Aufführungen am 19., 20. und 21. Mai im Chäslager Stans .
11/5/20230 minutos, 0 segundos
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«Deppenleerschlag» und «Deppenapostroph»

«Abo's an der Kino Kasse». Abos mit Apostroph und Kinokasse in zwei Wörtern. Beides ist laut Duden falsch. Beide Phänomene erobern seit Jahren die deutsche Schriftsprache. Sie werden gerne abschätzig als «Deppenapostroph» und «Deppenleerschlag» bezeichnet. Zurecht? Darüber diskutieren Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF-Mundartredaktion. Geht die Rechtschreibwelt bald unter oder ist das alles halb so schlimm? Klar ist, dass die unmotivierte Wortlücke und das unscheinbare Hochkomma Emotionen wecken. Viele regen sich über Packungsbeschriftungen wie «Apfel Saft» oder «Kicher Erbsen» auf, genauso wie über Menütafeln, auf denen «Pizzas» und sogar «Salats» angeboten werden. Und bei Extremfällen wie «Mamis», «Ananas» und «Mandeln» gerät sogar Markus Gasser ins Grübeln, der ansonsten die aktuellen Sprachphänomene eher gelassen einordnet. Woher kommen diese Fehler plötzlich? Und wie lauten eigentlich die Regeln für das Apostroph und bei zusammengesetzten Wörtern? Wer zu den vielen Verunsicherten gehört: In dieser Episode werden «Bildungs Lücken» gefüllt. Familiennamen Bühler, Büchler, Ebneter und Engeloch This Fetzer, Redaktor beim Schweizerdeutschen Wörterbuch, erklärt eine Reihe von Familiennamen, die auf Geländeformen zurückgehen. Die Namen Bühler und Büchler sind Wohnstättennamen für eine Familie, die an einem Bühl, das heisst einem «Hügel», lebte. Das mittelhochdeutsche Wort bühel wurde in manchen Dialekten zu Büel, in anderen zu Büchel. Weil es Hügel fast überall gibt, kommt auch der Familienname Bühler an vielen Orten vor, Büchler ist etwas seltener. Ebneter und die Nebenform Ebnöther gehen zurück auf das Dialektwort Äbnet, das «Ebene» bedeutet. Höfe an ebenen Stellen wurden verschiedenenorts zu Familiennamen. Der Familienname Engeloch ist in Wattenwil im Gürbetal einheimisch, geht aber zurück auf den Hof Engiloch in der Gemeinde Wald BE. Engiloch bedeutet «enger Graben» oder «Vertiefung bei einer Enge», und tatsächlich liegt dieser Hof über einem engen Graben.
4/5/20230 minutos, 0 segundos
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Dominic Oppliger: giftland

Im neuen Mundartroman des Zürcher Autors merkt ein junger Schweizer Musiker auf US-Tournee, dass das Musikerleben «on the road» bei weitem nicht so glamourös ist, wie er sich das ausgemalt hatte. Für Sämi geht ein Traum in Erfüllung – meint er zunächst. Der junge Schlagzeuger, die Hauptfigur in Dominic Oppligers Roman, wird von einer befreundeten Band spontan angefragt, ob er sie auf der Tournee durch die USA begleitet. Doch was sich Sämi romantisch als Rockstarleben vorstellt – Konzerte, Groupies, Feiern bis spät in die Nacht –, entpuppt sich hauptsächlich als dröge, repetitive Autofahrerei durch die US-amerikanische Provinz: «chunt en see, chunt e böschig, en boozschtäg, e böschig, schilf, zägg böschig, en graureier flüügt uuf, böschig, e weid, zägg böschig » Die Flucht vor seinem langweiligen Schweizer Leben gelingt ihm nicht: Sämi wirkt in den Staaten genau so verloren, wie in seinen Erinnerungen an das Leben daheim. Zumindest so lange, bis ihm die zündende Idee kommt: Wenn alles Repetition ist «wienen Loop», warum dann nicht einmal versuchen, das Leben rückwärts zu leben? Dominic Oppliger, der früher selbst als Musiker aktiv und mit verschiedenen Bands auf Tour war, entzaubert in einer jungen, frischen Mundart den Mythos vom rauschenden Musikerleben. In der Sendung sprechen wir mit Dominic Oppliger über seinen Roman, über die Musik in der Mundart und darüber, wo Sämis Verlorenheit eigentlich herkommt. Ausserdem erklären wir in der Sendung die Mundartausdrücke «goppeletti», «Weiss de Schinder» und den Familiennamen Schraner. Buchhinweis: * Dominic Oppliger: giftland. Der gesunde Menschenversand 2023, 250 Seiten.
27/4/20230 minutos, 0 segundos
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tüet nid z wüescht: eine «gymerliebi» in den 60ern

In seinem Mundartroman erzählt Hans Jürg Zingg eine Geschichte des Erwachsenwerdens in einer Schweizer Kleinstadt in den 1960er-Jahren. Besonders die Liebesgeschichte zwischen zwei Jugendlichen zieht die Leserin und den Leser in ihren Bann. Mit knapp 80 Jahren hat der pensionierte Berner Gymnasiallehrer, Liedermacher, Kabarettist und Poetry-Slammer Hans Jürg Zingg seinen ersten Mundartroman veröffentlicht. In «tüet nid z wüescht» erzählt er die Geschichte des Gymnasiasten Schwander Schül. Der «spouken wöörd roman» spielt Anfang der 1960er-Jahre «z gäbige am thunersee». Es geht ums Erwachsenwerden mit allem, was dazugehört: Schule, Liebe, Sexualität, Berufswünsche, Beziehung zu den Eltern und so weiter. Eine «gymerliebi» mit Hochs und Tiefs Viel Platz im Roman nimmt die Liebesgeschichte zwischen dem unsicheren Schül und Änni, einer aufgeschlossenen und selbstbestimmten Bergbauerntochter aus dem Frutigtal, ein. Sehr authentisch erzählt Hans Jürg Zingg die «gymerliebi» zwischen den beiden, mit guten und weniger guten Zeiten. Der Autor macht keinen Hehl daraus, dass es sich bei «gäbige am thunersee» um seine Heimatstadt Thun handelt und dass sein Roman viele autobiografische Züge aufweist. Dennoch sei die Geschichte zu 50 Prozent erfunden. Mundartredaktor André Perler hat sich mit Hans Jürg Zingg an drei Schauplätze des Romans in Thun begeben, sich Ausschnitte aus dem Roman vorlesen lassen und mit dem Autor über das Buch und seine Jugend gesprochen. Woher kommt das Wort «chääre»? Ausserdem in der Sendung: Warum sagt man eigentlich «chääre» für 'streiten'? Was hat es mit dem Flurnamen Hutzle auf sich? Und was bedeutet der Familiennamen Brunner? Die Antworten gibt es im Schnabelweid-Briefkasten im zweiten Teil der Sendung. Buch-Tipp: Hans Jürg Zingg: tüet nid z wüescht. e gymerliebei vo synerzyt z gäbige am thunersee. spouken wöörd roman. Neptun-Verlag 2023.
20/4/20230 minutos, 0 segundos
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Woran erkenne ich Walliserdeutsch?

Der Dialekt des Deutschwallis ist so exotisch, dass die Krimi-Serie «Tschugger» sogar in der Schweiz untertitelt werden musste. Dabei erkennt man diesen Dialekt leicht an seinem typischen Klang. Viel schwieriger ist für «Üsserschwizer» aber, Walliserinnen und Walliser tatsächlich zu verstehen. Schaut man genauer hin, was typisch fürs Walliserdeutsch ist, dann sind es Wörter wie «dü» statt «du», «iischi Miisch» statt «üüsi Müüs» oder «Hopschul» für Frosch. Und wer findet, die Frage, ob das überhaupt noch Deutsch sei, ist übertrieben, der ziehe sich diesen Satz rein: «Der Güego aner Welbi mottot schich». Hochdeutsch wäre das «Der Käfer an der Decke bewegt sich». Die zwei Sätze sind so weit voneinander entfernt, als kämen sie aus zwei unterschiedlichen Sprachen! Deshalb nehmen sich Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF-Mundartredaktion in ihrer Serie «Dialektratis» diesmal Walliserdeutsch vor. Schaut man genauer hin, was typisch dafür ist, dann sind es Wörter wie «dü» statt «du», «iischi Miisch» statt «üüsi Müüs» oder «Hopschul» für Frosch. Ziel der Episode ist herauszufinden, woran genau man jemanden aus dem Wallis erkennt und welche sprachlichen Unterschiede es innerhalb des Deutschwallis gibt. In diesem Fall hilft die Sendung aber vielleicht auch, kommunikative Hindernisse zwischen Wallisern und «dä hüere Grüezini» - das wären alle Nicht-Walliser - abzubauen. Familienname Struchen Struchen ist ein Vatername mit schwacher Genitivendung zum Namen Struch, bedeutet also «Sohn des Struch». Struch ist seinerseits als Übername zu interpretieren und kommt ebenfalls als Familienname vor. Für Struch gibt es zwei mögliche Benennungsmotive: Er ist entweder zum schweizerdeutschen Adjektiv struch «raue Zähne habend» oder zum schweizerdeutschen Verb struchen «streiten, kämpfen» gebildet. Die erste Person mit dem Namen Struch hatte also entweder auffällige Zähne oder hatte ein streitsüchtiges, zänkisches Naturell.
13/4/20230 minutos, 0 segundos
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Sage uf d Ohre - Baselbieter Sagen

Eine neue Audioproduktion des «Verlag Baselland», die als CD wie auch zum Downloaden zu haben ist, präsentiert 80 Baselbieter Sagen. Dabei geht es den Macherinnen und Macher von «Sage uf d Ohre» weniger um die Pflege alten Volksguts als um die Weiterführung einer Erzähltradition mit neuen Mitteln. Und diese Macherinnen und Macher sind der Schauspieler und Sprecher Daniel Buser, die Journalistin und Autorin Barbara Saladin und der Audiotechniker und Sounddesigner Michael Studer, alle drei hörbar Baselbieter. In langer Recherche- und Produktionsarbeit haben sie alte Sagen und Geschichten zusammengetragen und in einer aufwändig gestalteten Produktion mit insgesamt 30 Mittarbeiterinnen und Mitarbeitern (und einem Hund) zum Klingen gebracht. 90 ausserordentlich dichte und unterhaltsame Minuten sind so zusammengekommen. Als Quellen dienten ihnen bestehende Sagensammlungen wie «Baselbieter Sagen» von Paul Suter und Eduard Strübin und «Brauchtum, Sagen, Legenden, Spuk- und Geistergeschichten im Laufental» von Léon Segginger, aber auch – und das ist das Neue und Reizvolle daran – aktuelle und tatsächlich erlebte Geschichten, die an das Produktionsteam herangetragen wurden und das Potential haben, später einmal selbst zu Sagen zu werden. Ein Werkstattgespräch im Tonstudio «Blauer Wolf» mit den Macherinnen und Machern von «Sage uf d Ohre – Baselbieter Sagen als Hörerlebnis».
6/4/20230 minutos, 0 segundos
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Andreas Bossard: Bigoscht

Der ehemalige Zuger Lehrer und Politiker Andreas Bossard hat eine Sammlung von geschichtsträchtigen Anekdoten aus dem Zugerland veröffentlicht – selbstverständlich in Zuger Mundart. Andreas Bossard kann man wohl als einen Chronisten der Stadt Zug bezeichnen. Er machte auf der Zuger Stadtverwaltung die Lehre, liess sich anschliessend zum Lehrer ausbilden und unterrichtete fast ein Vierteljahrhundert lang im Vorort Oberwil am Zugersee. Als Politiker war er zunächst im Zuger Kantons- und dann auch noch für 12 Jahre im Stadtrat aktiv. Anders gesagt: Wenn in den letzten rund 60 Jahren etwas die Stadt Zug bewegte, war Andreas Bossard mit grosser Wahrscheinlichkeit dabei und kann sich daran erinnern. Er habe schon früh damit begonnen, seine Erinnerungen aufzuschreiben, erzält er. Sei es an eine Episode, wie er sich als findiger junger Ministrant für eine spezielle Messe eintragen liess, nach denen es traditionell «es guets Zmorge mit fäine Züpfe» gab, oder sei es an den Abstimmungskampf um das «Guggi», ein grünes Naherholungsgebiet mitten in der Stadt Zug, das 1979 überbaut werden sollte. Seit Andreas Bossards Pensionierung erscheinen seine Erinnerungsgeschichten auf Mundart regelmässig in der «Zuger Zeitung». Eine Auswahl davon ist nun als Buch erschienen. In der Sendung sprechen wir mit Andreas Bossard über seinen Kampf gegen das Vergessen – gegen das Vergessen der Geschichten von früher und gegen das Vergessen alter Zuger Mundartwörter. Ausserdem erklären wir in der Sendung das Wort «Tschägel», den Ortsnamen Laad und den Familiennamen Oetiker. Buchhinweis: * Andreas Bossard: Bigoscht – Geschichten in Zuger Mundart. Kalt Medien AG 2022.
30/3/20230 minutos, 0 segundos
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Das isch s Zähni! - Wie Zahlen unsere Sprache bereichern

Wenn es ums Rechnen geht, machen viele «es Zwänzg-ab-Achti-Gsicht». Dabei ist unsere Mundart voll der schönsten Ausdrücke mit Zahlen! Von «Nullkommanüt» bis «nid ganz Hundert». Wie konnten sich die Zahlen so in der Alltagssprache ausbreiten? Und was machen wir sprachlich alles mit Zahlen? In der Diskussion finden Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF-Mundartredaktion heraus, dass man kein «Sibesiech» sein muss, um sprachlich mit Zahlen zu jonglieren. Denn spätestens, wenn etwas «elfezwänzg zwölfedrissg» kostet, oder wenn wir um «viertelabhalbizwänzgvor» nachhause kommen, ist es vorbei mit der mathematischen Genauigkeit der Zahlen. «Da hesch denn de Dräck und s Äinevierzgi!» Und wie man sieht: Zahlen in der Mundart sind alles andere als trockene Kost! Drum drei, zwei, eins und los! Der Familienname Stucki Nimmt man alle Varianten wie Stuck, Stucky, Stücklin und Stücky zusammen, ist der Familienname Stucki in der ganzen Deutschschweiz verbreitet. Er hat vermutlich nicht eine einzige, fest umrissene ursprüngliche Bedeutung, sondern die Benennung hob als Beiname je nach Kontext und Situation das je Besondere an einer Person hervor, zum Beispiel wenn jemand besonders lustig oder leichtfertig oder faul war. Denkbar ist auch, dass mit Stucki ein besonders schwerer, grosser Mensch benannt wurde.
23/3/20230 minutos, 0 segundos
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Magazin: Wörter von und mit Kindern

Gegenüber Kindern verändern wir oft unsere Art zu sprechen. Und auch was Kinder sagen, kann Sprachen und Dialekte beeinflussen. Rund um Wortfragen der Hörerinnen und Hörer gibt es eine Reihe Geschichten zu entdecken. Kindersprachliche Verniedlichungen haben zu Bäbi und Titti geführt. Bei Büsi oder Gitzi kommen Lockrufe für Katze/Ziege, kindliche Begriffe für sie und Bezeichnungen für die junge Katzen/Ziegen zusammen. Jahrelang hat man Kinder vor zu viel Umelöitsche gewarnt, vor allem nachts käme ja sonst der Böölimaa oder Bölemääggi. Und nach einer Reihe Kinderversen, die bis nach Wallisellen reicht, ist plötzlich «bam-bam», also Schluss. Mundartredaktor Christian Schmutz ist live bei Tama Vakeesan im Studio. Er zeigt anhand der Hörerfragen auf: Viel prägt unsere Sprache, auch der Umgang mit Kindern und die Art, mit ihnen zu reden. Im zweiten Teil des Magazins bringt Claudio Landolt den Musiktipp «Celsius» von Troubas Kater ein. Wie schwierig ist es, einen Mundartsong über den Klimawandel zu machen? Entdecken lässt sich auch der Familiennamen Binkert.
16/3/20230 minutos, 0 segundos
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Vom Nutzen und Ärger der Füllwörter

«Äh, aso, irgendwie, wäisch...» Wer kennt das nicht, dass Leute um den heissen Brei reden und ihre Denkpausen mit nervigem Wortmaterial füllen? Dabei haben Füllwörter als sogenannte Modalwörter oder Diskurspartikel wichtige Funktionen in der gesprochenen Sprache! Sie sind häufiger als Schnee im Winter: Füllwörter wie «eigentlich», «irgendwie», «relativ», «ähm» oder «genau» bevölkern unsere gesprochene Sprache. Und sie werden inbrünstig gehasst. Füllwörter sind viel mehr als sinnlose Lückenfüller. Sie wirken als Signale und Gesprächslenker. Sie geben Aussagen eine Haltung oder Wertung, können sie abschwächen, verstärken oder anders färben. Werden Füllwörter aber zum Tick und inflationär gebraucht, behindern sie das Verständnis. Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF-Mundartredaktion diskutieren leidenschaftlich über die wohl emotionalste aller Wortgruppen. Und entdecken, dass sie selbst nicht ganz ohne Füllwörter auskommen. Genau! Wenn der Beruf zum Namen wird Mit Fässler, Gerber, Pfister und Reber erläutert Idiotikon-Redaktorin Gabriela Bart gleich vier verschiedene Familiennamen und ausserdem die Schreibvarianten Fessler, Gerwer, Pfisterer und Räber. Das Verbindende dieser Namen ist ihre Herkunft aus Berufsbezeichnungen. Fässler/Fessler ist ein Berufsname zu mittelhochdeutsch vezzeler, was «Fassmacher, Küfer» bedeutet. Gerber/Gerwer geht zurück auf den «Gerber, Handwerker, der aus rohen Tierhäuten Leder herstellt». Der häufige Familienname Pfister/Pfisterer geht auf das lateinische Lehnwort pistor zurück und bezeichnet den «Müller, Bäcker». Und Reber/Räber ist ein Berufsname zu mittelhochdeutsch rëbe «Rebe, Weingarten» und bezeichnet den Weinhersteller, den Weinverkäufer oder den Wirt.
9/3/20230 minutos, 0 segundos
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«Zämme im Taggt» – Die besten «Cliquezeedel» der Basler Fasnacht

Nach vier Jahren gibt es erstmals wieder eine «richtige Fasnacht» ohne Einschränkungen. Höchste Zeit also für die Baslerinnen und Basler, nicht nur die Fasnacht in vollen Zügen zu geniessen, sondern auch das, was sich an Unmut angesammelt hat, in Versform und Reimen gekonnt von sich zu geben. Und das sind in diesem Jahr gleich einige heftige Themen. Vom Ukrainekrieg bis zur Energiekrise, von der Inflation bis zur steigenden Armut, von den Diskussionen rund um kulturelle Aneignung bis zu den üblichen kleinen Ärgernissen wie Baustellen in der Stadt, Drämmli, die nicht kommen, oder die leutschenbachsche Entwicklung vom Bestatter hin zum Beschatter. Der langjährige Fasnachtsberichterstatter Michael Luisier von der SRF-Literaturredaktion präsentiert in «Dini Mundart» die besten «Cliquezeedel» des Jahrgangs 2023. Zum 20. Mal mit dem genauso langjährigen Zeedelleser Urs Bihler.
2/3/20230 minutos, 0 segundos
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80 Jahre Franz Hohler - eine Mundart-Hommage

Franz Hohlers Wegbegleiter und Nachfolgerinnen aus Kabarett und Spoken Word verraten, welche seiner Mundart-Texte sie am liebsten haben. Neben Ausschnitten aus den Texten kommt auch Hohler selbst zu Wort. Sie sind mit Franz und René (Spielhaus) und dem Totemügerli aufgewachsen - und stiegen in Franz Hohlers Fusstapfen auf der Bühne: Bänz Friedli, Frölein da Capo, Pedro Lenz, Stefanie Grob, Gerhard Polt, Manuel Stahlberger, Dominik Muheim und Michael Elsener erweisen ihm zum 80. Geburtstag die Ehre. In der Sendung sind ihre liebsten Mundarttexte von Franz Hohler zu hören – vom Lied vom «Dienschtverweigerer» über das Gedicht «Schnäll i Chäller» bis zur Figur des «Theaterdonnerers». Und auch Franz Hohler kommt in der Sendung zu Wort: Unter anderem verrät er, warum er nie einen Mundartroman geschrieben hat und was er über die Veränderung der Mundart denkt. Ausserdem in der Sendung: Was bedeutet der Familienname Strupler? Gabriela Bart vom Schweizerischen Idiotikon erklärt es im zweiten Teil der Sendung. Buchtipp: Franz Hohler: Schnäll i Chäller. edition spoken script 9. Der gesunde Menschenversand, 2012.
23/2/20230 minutos, 0 segundos
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Hate-Speech auf Mundart erkennen? zu schwierig für den Computer?

Der Umgangston auf Social Media-Plattformen und in Kommentarspalten ist oft rau und gelegentlich auch jenseits des Unanständigen. Die grossen Tech-Firmen setzen Software ein, um sogenannte Hassrede präventiv zu erkennen. Allerdings scheitern sie an Posts auf Mundart. Woran liegt's? Eine Spurensuche. Ende 2022 nimmt Facebook den Post einer Basler Dialektgruppe vom Netz, in dem das Wort «Niggi Näggi» vorkommt. Grund: Der Post enthalte Inhalte, die die Richtlinien der Plattform bezüglich Hassrede verletzen. Der Übername «Niggi Näggi» für den Samichlaus wurde vom automatischen Erkennungssystem fälschlicherweise als Variante des rassistischen N-Worts interpretiert und sogleich gesperrt.  Das ist nur ein Beispiel. Auf Nachfrage bei den Plattformen selbst und bei Expertinnen und Experten auf dem Gebiet zeigt sich: Solche automatisierten Systeme haben in der Tat ein Problem damit, Mundart zu interpretieren. In der Sendung gehen wir der Frage nach, wie solche Systeme funktionieren, und woran ihre Mühe mit der Mundart liegt. Ausserdem erklären wir, was es mit der Fasnachtsfigur «Felbala» auf sich hat, die Bezeichnungen «Lamaaschi» und «Glübiee» und den Familiennamen Hässig.
16/2/20230 minutos, 0 segundos
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«Dialektratis» Aargau

«Bräusi» statt «Rösti» oder «en Frau» statt «e Frau» – woran können wir erkennen, dass jemand Aargauerdeutsch spricht? Und wo aus dem Aargau stammt diese Person? Böse Zungen behaupten ja, es gäbe gar keinen Aargauer Dialekt. Das ist nicht ganz falsch. Denn der Aargau ist in vier ziemlich unterschiedliche Sprachregionen unterteilt. Warum das so ist und wie man die vier Regionen sprachlich auseinanderhalten kann, schaut sich Nadia Zollinger mit Mundartredaktor Markus Gasser genauer an. Sie hören dafür ein paar berühmten Aargauern wie DJ Bobo, Peach Weber, Patti Basler oder Adrian Stern zu. Ausserdem diskutieren sie über hartnäckige Vorurteile gegenüber dem Kanton Aargau. Wer den «Durchfahrtskanton» neu entdecken und wissen will, warum man ihn «Rüeblikanton» nennt, ist hier goldrichtig. In der Sendung erklären wir zudem noch die Familiennamen Gröflin, Kaiser, König und Küng.
9/2/20230 minutos, 0 segundos
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Auf Schangis Spuren: Florian Schneiders Mundarttexte

In seinem Buch «Chröt im Haber und Chrähien im Chorn» lässt Florian Schneider das Baselbiet aufleben: Mal verträumt, mal melancholisch, mal frech, aber immer genau auf dem Punkt und ohne ein Wort zu viel.  Der Baselbieter Musiker und Autor Florian Schneider wagt in seinem neuen Buch einen interessanten Spagat: zwischen Songtexten und literarischen Kolumnen. Beides schreibt er in Oberbaselbieter Mundart, und die beiden Textsorten ergänzen sich überraschend stimmig: Kindheitserinnerungen stehen neben Erlebnissen aus dem Alltag, und auf die Ballade einer Toilettendame folgt der Bericht über einen versuchten Kreditkartenbetrug. Was Florian Schneiders Texte auszeichnet, Lieder wie Prosa, ist die sprachliche Präzision, die sich nicht zuletzt in der knappen Wortwahl spiegelt. In Schneiders Texten ist kein Wort zu wenig, aber auch keines zu viel. Warum ihm so viel an der kurzen Form liegt und was seine Mundart mit dem «Schang» aus dem Nachbardorf zu tun hat, das erzählt Florian Schneider im Gespräch. Zu hören sind auch Geschichten und Lieder aus «Chröt im Haber, Chrähien im Chorn». Ausserdem erklären wir in der Sendung das Mundartwort «Mätz», den Ortsnamen Böltschi sowie den Familiennamen Truttmann, und wir stellen eine Liebeserklärung an die deutsche Sprache in Buchform vor. Hinweise: * Florian Schneider: Chröt im Haber & Chrähien im Chorn. Schaub Medien AG 2022. Erhältlich direkt beim Autor . * Florian Schneider: Schangsongs 1-4 (CDs), ab 2015. * Roland Kaehlbrandt: Deutsch – Eine Liebeserklärung. Piper 2022.
2/2/20230 minutos, 0 segundos
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Mundartmagazin: Flurnamen erzählen Geschichten von früher

Unsere Welt ist voller Namen. Neben Vor- und Nachnamen für Personen bezeichnen wir auch Siedlungen und Strassen, Wiesen und Wälder, Berge und Gewässer. Flurnamen und ihre Geschichten stehen im Fokus der heutigen Mundartsendung. Gibt es speziell gutes Brot auf der «Brotegg», blökt es laut im «Lamm» und jodelt man laut im «St. Jodel»? Wir benutzen in der Schweiz Berge von Namen, die Fragen aufwerfen. Flurnamen tragen zur Orientierung und Identifizierung einer Gegend bei, aber sie zeigen auch die Geschichte und die Entwicklung einer Gegend auf. Mundartexperte Christian Schmutz ist bei Mike La Marr im Studio und erläutert Beispiele anhand der Fragen der Hörerinnen und Hörer. Eine Sendung mit Aha-Effekt – das ist die Idee des Dini-Mundart-Magazins. Drum seis schon mal gesagt: Lamm und St. Jodel bedeuten nicht das, was man auf den ersten Blick meint. Aber die Brotegg hat tatsächlich mit dem Nahrungsmittel Brot zu tun. Appenzeller Poplied von Riana Im zweiten Teil des Magazins gibt es auch aktuelle Mundarttipps zu hören. So schaut Musikredaktor Gerni Jörgler, wie das neue Dialektlied «So luut» von Riana entstanden ist. Wir stellen das neue Schweizer Mundartkorpus des Idiotikons vor. Und auch die Erklärung des Familiennamens Bangerter steht auf dem Programm.
26/1/20230 minutos, 0 segundos
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Schweizerdeutsch - Spiegel unserer Seele!?

Was ist eigentlich typisch Schweizerisch am Schweizerdeutschen? Und was sagt das über unsere Mentalität aus? Und beschränkt die Muttersprache vielleicht sogar unser Denken? Spannende Fragen, die wir mit dem Philosophen Yves Bossart diskutieren und zu unterhaltsamen Antworten führen. Typisch schweizerisch ist vielleicht der übertriebene Bedürfniskonjunktiv: «Mir numte no es Bier, wes kener Umschtänd miech». Höflichkeit bis zur Unkenntlichkeit. Oder dass wir überdurchschnittlich viele Diminutive benutzen: «Es Päuseli» machen und «es Käfeli» trinken und «es Heftli» lesen. Oder sind es doch Wörter wie «gäbig» oder «vorzue nää», die unser Wesen am Besten spiegeln? Die Sprachforschung räumt mit vielen alten Meinungen auf: Man kann in jeder Sprache alles sagen. Wenn man will und sich Wörter aus anderen Sprachen zuhilfe nimmt. Wie Mentalität und Sprache zusammenhängen, ist aber nicht nur aus linguistischer Perspektive spannend, sondern auch aus philosophischer. Über die Möglichkeiten und Grenzen unserer Sprache diskutieren Markus Gasser und Nadia Zollinger von der Mundartredaktion mit dem Philosophen Yves Bossart, bekannt von den «Sternstunden Philosophie» und dem Videoformat «Bleisch & Bossart». Familiennamen Tschan, Tschannen und Tschanz Alle drei Namen haben denselben Ursprung. Der Familienname «Tschan» geht auf die Eindeutschung des französischen Rufnamens Jean zurück, der seinerseits auf dem Namen Johannes beruht. Es ist ein Vatername. «Tschannen» ist eine Genitivform davon: 'Sohn oder Tochter des Tschan'. Tschanz wiederum ist eine Koseform von Tschan mit z-Endung. Buchtipp * Guy Deutscher: Im Spiegel der Sprache. Warum die Welt in anderen Sprachen anders aussieht. C.H.Beck-Verlag.
19/1/20230 minutos, 0 segundos
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Ein Elsässer im Algerienkrieg

«Ich wàrt uf de Theo». So heisst das neuste Buch des Autors Pierre Kretz aus Schlettstadt im Elsass. Es ist der Monolog des achtzigjährigen Sepp, der wartend sein Leben Revue passieren lässt. Bis in seinen Kriegsdienst in Algerien nimmt er uns mit. Und ins Trauma, das in ihm bis heute nachwirkt. Hunderttausende junger Franzosen zogen zwischen 1954 und 1962 nach Algerien in den Krieg. Tausende kamen nicht zurück. Darunter viele Elsässer. Auch der achtzigährige Sepp diente drei Jahre in der Armee. Die Erinnerungen an seine Erlebnisse, seine eigenen Taten suchen ihn noch heute heim. Wir treffen ihn auf einer Bank vor dem Supermarkt, irgendwo im Elsass, wo er auf seinen Grossneffen Theo wartet, der ihn mit seinen Einkäufen heimfährt. Der ihm auch sonst durch die komplizierte moderne Welt hilft. Aber Theo kommt nicht. Menschen, die vorbeigehen, lösen bei ihm Erinnerungen aus: Das Dorf in den 50er Jahren. Sein Freund Robbes, der im «Doodebaum» aus Algerien zurückkam. Er selbst, der in die Wüste und in den Kampf geschickt wurde. Auch der Schaal Jean-Georges wurde damals eingezogen. Aber dessen Vater war der Besitzer der Möbelfabrik im Dorf. Der hatte einen langen Arm, erzählt Sepp. Sein Sohn durfte einen Colonel in Alger herumkutschieren und war weit weg von der Front. Eine Ungerechtigkeit, die Sepp noch heute nicht erträgt und die ihn damals zum Kriminellen machte, ohne dass es je ans Tageslicht gekommen wäre. Uns erzählt er es! «Ich wàrt uf de Theo» ist der Lebensbericht eines alten, abgehängten Mannes, rührend und in einem wunderschön klangreichen Elsässisch voller altertümlicher Wörter erzählt. In der Sendung ist ein Gespräch von Mundartredaktor Markus Gasser mit Pierre Kretz zu hören sowie längere Ausschnitte aus dem Text, gelesen vom Autor selbst. «Fidimagoiggi», «Melli» und der Familienname «Trümpy» «Fidimagoiggi» ist ein kurliges Wort, mit dem man etwas abwertend bezeichnen kann. «Melli» ist ein Ortsname aus dem Berner Oberland. Beide Wörter werden in der Sendung ausführlich erläutert. Dazu «Trümpi» oder «Trümpy», ein typischer Glarner Familienname, hinter dem das gleichlautende, in der Innerschweiz verbreitete Wort mit der Bedeutung «Maultrommel» steckt. Am Ursprung dieser Familien stand also jemand, der mit diesen Instrumenten musizierte. «S Säuli vom Säuliamt» von Raffael Ullmann Welche Gams hat dem St. Galler Ort «Gams» den Namen gegeben? Und welcher Hund war für den Namen «Hundwil» in Appenzell Ausserrhoden verantwortlich? Diese Fragen seriös zu beantworten, braucht viel namenkundliches Wissen. Raffael Ullmann hat seine eigenen Erklärungen gefunden: Zu rund zwanzig Ortsnamen, in denen vermutlich ein Tiername steckt, hat er kurze Gedichte verfasst. Wie eben zum Säuli im Säuliamt. Ein sprachspielerisches Vergnügen. Buchtipps * Pierre Kretz: «Ich wàrt uf de Theo. En attendant Théo». Photographies de Jean-Louis Hess. Verlag Le Verger. * «S'Säuli vom Säuliamt». Poesie von Raffi Ullmann. Zeichnungen von Bettina Truninger. RaffiVerlag. Bestellung bei raffiveralg@bluewin.ch Verantstaltungstipp * Kaleidoskop in der Arena: Pierre Kretz liest "Ich wart uf de Theo". Donnerstag, 19. Januar 2023, 20.00 Uhr im Kellertheater, Haus der Vereine, Erlensträsschen 3, Riehen. www.arena-riehen.ch
12/1/20230 minutos, 0 segundos
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Experten erklären Ihren Familiennamen live

Zum Jahresanfang erklären Martin Graf und Sandro Bachmann vom Schweizerdeutschen Wörterbuch Idiotikon live Familiennamen aus dem SRF1-Publikum. Machen Sie mit! Das Idiotikon hat eine neue Plattform zu Familiennamen geschaffen: familiennamen.ch. Die Webseite versammelt das ganze Wissen über alle alteingesessenen und einigen weiteren Familiennamen aus der Deutschschweiz. Dazu gehören etwa die Heimatorte, Namensbelege in alten Dokumenten, bekannte Namensträger und - falls vorhanden - auch die Bedeutung des Namens. Familiennamen-Experten live im Studio In «Dini Mundart» stellen die Idiotikon-Redaktoren Martin Graf und Sandro Bachman die Plattform familiennamen.ch vor. Und bei dieser Gelegenheit erklären sie auch gleich live die Familiennamen aus dem SRF1-Publikum. Machen Sie mit per Telefon oder Mail ins Studio! Die Kontaktdaten werden Anfang Sendung kommuniziert.
5/1/20230 minutos, 0 segundos
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Das waren die Mundart-Highlights 2022

Besonders eindrückliche, überraschende oder wissenswerte Momente: Zum Jahresende präsentieren wir Höhepunkte aus einem bewegten Mundartjahr 2022. Von A wie (Endo) Anaconda bis Z wie «ziisele» lassen wir das Mundartjahr 2022 revue passieren. Wir greifen einige besonders spannende oder informative Momente aus den diesjährigen «Dini Mundart»-Sendungen und Podcasts heraus: * «Potzheiterefahne» – wie wir in Mundart Erstaunen ausdrücken. Zum ganzen Podcast von Nadia Zollinger und Markus Gasser geht es hier . * Eine ganze Welt voller Schweizen – Nepal gilt als «Schweiz des Orients», in den USA gibt es gleich mehrere «Little Switzerlands». Den verschiedenen «Schweizen» weltweit haben wir eine ganze Sommerserie gewidmet. Einen Teil davon können Sie hier nachhören. * Zum Tod von Endo Anaconda – Der Schweizer Schriftsteller Pedro Lenz blickt auf Endo Anacondas bewegtes Leben und sein künstlerisches Schaffen zurück. Die ganze Sendung können Sie hier nachhören. * Zum 50. Todestag von Mani Matter – Am Mundartfestival Arosa widmeten wir dem «Värslischmied» eine doppelstündige Sondersendung mit Stargast Stephan Eicher. Die Ganze Sendung können Sie hier nachhören. Ausserdem erklären wir in der Sendung die Mundartwörter «pänig» und «ziisele» sowie den Familiennamen Haudenschild, und wir stellen das Buch «Wüeschti Hüng» der Berner Autorin Stefanie Christ vor. Buchhinweis: * Stefanie Christ: Wüeschti Hüng. Weber Verlag 2022.
29/12/20220 minutos, 0 segundos
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Schlottergotte, Hobbyschwager und Chläbvetter

Bei Verwandtschaftsbezeichnungen tobt sich die Sprache gerne aus. Kein Wunder, denn Familienverhältnisse sind bekanntlich nicht nur sprachlich oft kompliziert. War die «Mueme» dasselbe wie die «Base»? Wer genau ist «das Elter» und was ist ein «Gegenschwer»? Verwandtschaftsbegriffe sagen auch viel über die sozialen Verhältnisse in einer Gesellschaft aus. Faustregel: Je differenzierter die Bezeichnungen, desto hierarchischer ist eine Gesellschaft. Was das wohl bedeutet für das sogenannte «hawaiianische System»? Dort heissen alle Onkel einfach «Vater» und alle Tanten sind «Mütter». Warum? Und was gibt es in anderen Kulturen für Benennungssysteme? Nadia Zollinger und Markus Gasser vom SRF-Mundartteam besprechen alte und junge Verwandtschaftsbezeichnungen und vergleichen weltweite Verwandtschaftssysteme. Grädel - ein Übername wird zum Familienname Der Familienname Grädel ist einzig im bernischen Huttwil vor dem Jahr 1800 belegt. In ihm steckt ein Übername: Ein Grädel ist laut dem Schweizerischen Idiotikon die Bezeichnung für ein Mädchen. In der Verkleinerungsform Grädeli bedeutet es Schwächling, für Mensch oder Tier. Und als Grädeler wird ein kindlicher Mann bezeichnet. Der erste Namenträger war daher wohl ein schmächtiger Mensch.
22/12/20220 minutos, 0 segundos
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Ernst Burrens Figuren sitzen «nume no vor em Färnseh»

Ernst Burren ist unglaublich. Auch als 78-Jähriger bringt er im Zweijahres-Rhythmus Bücher mit Mundartgeschichten heraus. Burren betrachtet weiter den sich ändernden Alltag, ganz ohne Moralkeule. Bei «Nume no vor em Färnseh» sind Ernst Burrens Betrachtungen wieder kürzer geworden: Es sind eher Gedichte. Manchmal schon wieder in Modern-Mundart-Manier der frühen 70er-Jahre. Seine Welt ist nicht schwarz-weiss. Sie beginnt mit alltäglichen Sätzen, Gedanken, Begegnungen, die sich überraschend entwickeln können. Aus der Gewohnheit wird ein Ereignis, aus Gemütlichkeit ein Chaos. Aus einem Unglück wird Glück und aus Verzweiflung reine Freude. Das Altwerden und den Tod lässt der Solothurner Autor ebensowenig aus wie das fehlende Hier und Jetzt vieler Leute. Allzu oft verklären wir nostalgisch die Vergangenheit oder hoffen nur auf eine bessere Zukunft, statt etwas dafür zu tun. Im zweiten Teil der Sendung gibt es Hintergrundinfos zum Familiennamen Mahnig, zum Ort Bigstatt und zum Wort Baueledämpfer. Und schliesslich hat noch ein Tipp aus der Mundartwelt Platz: Sagen aus dem Baselbiet als Audioproduktion («Sage uf d Ohre»). TIPPS: Ernst Burren: Nume no vor em Färnseh. Cosmos 2022. Sage uf d Ohre; Baselbieter Sagen. Hörbuch. Verlag Baselland 2022.
15/12/20220 minutos, 0 segundos
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«Was ich schon lange fragen wollte...»

Heisst es «e Chrott» oder «en Chrott»? Wie antwortet man korrekt auf die Frage «Hesch du kei Chind?» - wenn man tatsächlich keine Kinder hat? Mit «Ja» oder mit «Nein»? Vermeintlich einfache Fragen öffnen manchmal Abgründe der Sprachlogik. Hörerinnen und Hörer von «Dini Mundart» schicken haufenweise gute Fragen. Der digitale Briefkasten überquillt! Markus Gasser und Nadia Zollinger vom SRF-Mundartteam pflücken ein paar dieser Fragen heraus und entdecken spannende Geschichten. Manchmal erstaunen die Antworten sogar den Sprachwissenschaftler! Das ist für ihn dann schöner wie Weihnachten – oder heisst es doch schöner als Weihnachten? Die Familiennamen Mülli, Mühle und Mühlemann haben dieselbe Wurzel Der Name «Mülli» hat nichts mit Müll im Sinn von Kehricht zu tun, sondern ist ein Wohnstättenname aus dem Grenzgebiet der Kantone Aargau und Zürich für jemanden, der in oder bei einer Mühle gewohnt hat. Es ist eine Schreibvariante des identischen Familiennamens «Mühle». Auch der Name «Mühlemann» ist ein solcher Wohnstättenname. Mühlemann ist vor allem ein Berner Geschlecht; die heutige Verbreitung im Kanton Thurgau ist auf Berner Zuwanderung zurückzuführen.
8/12/20220 minutos, 0 segundos
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Magazin: Noch richtig, schon richtig oder alles falsch?

Viele Hörerinnen und Hörer sind in ihrer Mundart sprachlich verunsichert. Sie geben Rückmeldungen von «weiss nicht, was jetzt richtig ist» bis zu «es lüpft mer eifach de Huet!». Das Magazin macht sich auf die Suche nach richtig und falsch in Mundartfragen. «Gilt das jetzt neu? Darf man das noch?», fragen Hörerinnen und Hörer oder stellen manchmal enttäuscht fest: «Solche Wörter werden immer häufiger gebraucht.» Das Dini-Mundart-Magazin versucht zu entwirren, an was sich Mundartsprechende gewöhnen müssen und was eher noch nicht akzeptiert wird. Ein Problem ist das standardsprachliche Normendenken nach Duden, das für Mundarten nicht gilt. Da sind viel mehr Varianten geläufig. Und Neuerungen, Anpassungen und Entlehungen aus anderen Sprachen gehören halt auch zu unseren Dialekten. Mundartredaktor Christian Schmutz ist live bei Adi Küpfer im Studio. Im zweiten Teil gibt es Mundarttipps. Claudio Landolt spricht über aktuelle Versuche, Mani Matters Zündhölzli zu covern. Ein Akteur ist dabei der junge Rapper «Nativ». Dazu erklärt This Fetzer den Familiennamen Furger.
1/12/20220 minutos, 0 segundos
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Lidija Burcak: Nöd us Zucker

Die Winterthurer Autorin Lidija Burcak beweist mit ihrem Buch, dass Tagebuchtexte keineswegs nur fürs stille Kämmerlein taugen. Einträge aus 17 Jahren sind darin: Eine Achterbahnfahrt von den Ängsten und Nöten der Teenagerzeit bis zu Krisen Anfang 30. Selbstverständlich auf Mundart.  Tagebücher werden in der Regel nur von denjenigen gelesen, die sie selbst geschrieben haben. Zu privat ist der Inhalt, zu peinlich könnte er sein, kitschig, oder auch schlicht zu langweilig für jemanden, der das beschriebene Leben nicht selbst gelebt hat. Dass das Gegenteil der Fall ist, beweist Lidija Burcak mit ihrem Band «Nöd us Zucker». Zwar nimmt sie in ihren Tagebucheinträgen kein Blatt vor den Mund und beschreibt in ungeschöntem «Winti-Dialäkt» alles, was sie gerade umtreibt – von den Eltern («die elände Penner») über ihr erstes Mal mit Rio bis zu Wutausbrüchen über den allgemeinen Zustand der Welt («Eusi Wält isch chrank. Mir Mänsche verchotzed si»). Peinlich ist daran aber herzlich wenig. Sie gibt durchaus Privates preis, doch auf eine Art und Weise, in der sich wohl viele, die dieses Buch lesen, wiedererkennen werden. Auch Lidija Burcaks Tagebücher waren nicht von Anfang an für die Öffentlichkeit bestimmt. Eher aus der Not heraus fing sie an, Auszüge vor Publikum vorzutragen. Von der Live-Performance leben viele ihrer Texte noch immer: Wenn Lidija Burcak Auszüge aus ihrem Tagebuch auf der Bühne vorträgt, fühlt man sich unmittelbar in ihr Erleben hineinversetzt und nimmt Teil an der Achterbahnfahrt der Gefühle, auf die sie sich gerade begibt. In der Sendung stellen wir Lidija Burcaks Tagebuchband näher vor, die Autorin gibt Auskunft darüber, was Tagebuchschreiben für sie bedeutet, und was für ein Verhältnis sie zur Mundart hat. Denn obwohl sie als Seconda in einem Haushalt aufwuchs, wo Serbokroatisch gesprochen wurde, war Mundart fast immer ihre Tagebuchsprache schlechthin. Ausserdem präsentieren wir in der Sendung das «unverzichtbare» illustrierte Schweizerdeutsch-Wörterbuch von Nicole Egger, und in der Briefkastenrubrik erklären wir den Familiennamen Zingg, sowie die Ausdrücke «kand» und «sauft» und den Ortsnamen «Wystäge». Buchhinweise * Lidija Burcak: Nöd us Zucker. Der gesunde Menschenversand 2022. * Nicole Egger/Sergio Lievano: Das unverzichtbare illustrierte Schweizerdeutsch-Wörterbuch. Bergli Books 2022. (Anmerkung: Unser Web-Interface lässt leider nicht zu, dass wir Lidija Burcaks Nachnamen korrekt mit einem Hatschek auf dem C schreiben. Dafür bitten wir um Entschuldigung, wir arbeiten daran.) 
24/11/20220 minutos, 0 segundos
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«Tschäderibumm» – Neue Mundartgedichte für Kinder

Knapp 200 Mundartgedichte für Kinder von 45 Autorinnen und Autoren. Das bietet das Mundartgedichtebuch «Tschäderibumm», hinter dem sowohl der auf Spoken Word spezialisierte Verlag «Der gesunde Menschenversand» als auch der Lektor und Kinderbuchspezialist Hans ten Doornkaat stehen. Dabei orientiert sich der Herausgeber Hans ten Doornkaat an einem grossen Vorbild. An der Kindervers- und Geschichtensammlung «En Elefant vo Äntehuse» der Herausgeberin Anna Katharina Ulrich aus dem Jahr 1975. Schon damals ging es darum, das Kindergedicht an eine neue Zeit anzupassen. War es damals noch die Zeit nach 1968, so ist es heute die nach der Digitalisierung und der Entwicklung neuer Sprachformen. So orientiert sich Hans ten Doornkaat in seiner Anthologie denn auch an der hiesigen Spoken Word Szene, kombiniert diese mit Dichterinnen und Dichtern herkömmlicher Lyrik wie Franz Hohler, Jürg Schubiger und Kurt Marti und findet so einen neuen, aktuellen Ausdruck. Ein Gespräch mit Hans ten Doornkaat über Hintergründe und Entstehung von «Tschäderibumm». Dazu viele Gedichte und Verse aus dem Buch gelesen von den Autorinnen und Autoren selbst. Buchangaben: Tschäderibumm. Mundartgedichte für Kinder von 45 Autor:innen. Herausgegeben von Hans ten Doornkaat & illustriert von Elena Knecht. 186 Seiten. Der gesunde Menschenversand, 2022. Pedro Lenz. Chöit ders eso näh. Cosmos Verlag, 2022.
17/11/20220 minutos, 0 segundos
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«Käppelet» oder «pladay»? Die Vielfalt der Trunkenheitswörter

Der Podcast «Dini Mundart» feiert seine bereits fünfzigste Episode. Zu diesem Anlass stossen Gastgeberin Nadia Zollinger und Mundartexperte Markus Gasser an und diskutieren über Wörter, die Alkoholkonsum umschreiben. Als Gast begrüssen sie ihren Arbeitskollegen André Perler. André Perler ist ein besonderer Experte für das Thema, hat er doch seine Masterarbeit über Trunkenheitsbegriffe in seinem Senslerdeutsch geschrieben. Ob «e Bränte ha», «pladay sii» oder «d Feschtplatte risette (mit Dateverluscht)» - am Ende hat man einfach «es Gschtürm underem Huet». Woher stammen die unzähligen Begriffe für (zu viel) Alkoholkonsum? Unterscheidet sich der entsprechende Wortschatz zwischen den Generationen? Welches gesellschaftliche Verhältnis zu Alkohol spiegelt sich in diesen Ausdrücken? Diesen Fragen gehen die drei im munteren Gespräch auf den Grund. Viva! Familienname Hauenstein Hauenstein ist ein alteingesessenes Geschlecht in Tegerfelden und Unterendingen im aargauischen Surbtal sowie im zürcherischen Dietikon. Mit grosser Wahrscheinlichkeit handelt es sich um einen Herkunftsname zu einem Siedlungs- oder Burgnamen Hauenstein. Eine zweite sprachliche Bildungsoption für den Familiennamen Hauenstein kommt ein sogenannter Satzname (Haue den Stein!) für einen Steinmetz in Frage.
10/11/20220 minutos, 0 segundos
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Spoken Word Festival woerdz 2022: Der Querschnitt

Ende Oktober fand in Luzern zum 5. Mal das internationale Spoken Word Festival woerdz statt. Wir blicken zurück auf vier vielseitige, vielsprachige und vielversprechende Festivalabende.  Das woerdz-Festival ist mittlerweile fast schon eine Schweizer Institution in Sachen Spoken Word-Kunst. Alle zwei Jahre bieten Wortkünstlerinnen und -Künstler aus der Schweiz und aus dem Ausland auf der woerdz-Bühne Einblicke in ihr Schaffen. Prominente Gäste aus der Schweiz waren dieses Jahr unter anderen die Salzburger Stier-Preisträgerin Lara Stoll, der St. Galler Mundartkünstler Manuel Stahlberger, Slampoet Christoph Simon, die Bündner Autorin Romana Ganzoni oder das Duo Fitzgerald & Rimini. Heuer war das Programm besonders auf das Thema Vielsprachigkeit ausgelegt: Es gab Beiträge auf Rätoromanisch, Arabisch, Albanisch, Französisch, Italienisch, Hochdeutsch, Englisch – und natürlich auch viel Mundart zu hören. Bei fremdsprachigen Texten ist es, je nach Sprache, schwierig bis unmöglich, sie zu verstehen. Dafür rückten diese Performances andere Faktoren in den Vordergrund, die gerade bei Sprechtexten gern in Vergessenheit geraten: den Sprachklang, den Rhythmus und nicht zuletzt auch die Körpersprache des oder der Vortragenden. In der Sendung zu hören sind vielseitige Höhepunkte aus dem diesjährigen woerdz-Programm. Wir ordnen das Gesehene und Gehörte ein und wagen auch den Blick in die Zukunft der Spoken Word-Szene. Im Mundart-Briefkasten erklären wir die Ausdrücke «Pfiffelampenöl» und «a Tscholla Hampf», sowie den Familiennamen Rohrhirs.
3/11/20220 minutos, 0 segundos
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Strääze, chutte und strubuusse: So viele Wörter fürs Wetter

Beim Wetter feiert sich die Sprache selbst! Gerade noch «Wanderwetter», ist die Luft schon «tuusem», der Himmel «gschlargig». Der «Wätterwind» «flüderlet» erst, dann «chuttets» und bald beginnt es zu «strääzen», «strubuussen» oder «guxen».  Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF-Mundartredaktion durchsteigen zusammen eine sprachliche Wetterwand. Vom Wetter als Lebensthema Dieser immense Wortreichtum bestätigt den Muotathaler Wetterschmöcker Martin Horat. Für ihn ist das Wetter nämlich eines der wichtigsten Lebensthemen, besonders von Männern. Darüber lässt sich füglich streiten. Schliesslich hat das Reden übers Wetter auch einen schlechten Ruf. Aber warum bloss? All diese Aspekte kommen in der Sendung zur Sprache. Mit dieser Episode im Ohr wird das nächste Wettergespräch jedenfalls garantiert zum Partyrenner! Die Familiennamen Bläsi und Blesi Der Familienname Bläsi resp. Blesi ist ein sogenanntes Patronym, ein Vatername, mit dem ein Nachkomme eines Blesi benannt wurde. Blesi und Bläsi sind die häufigsten mundartlichen Rufformen für den Taufnamen Blasius. Hans-Peter Schifferle vom Schweizerischen Idiotikon erläutert in der Sendung auch, dass die Schreibunterschiede Blesi und Bläsi auch Unterschiede in der Konfession und der regionalen Herkunft der Namenträger anzeigen.
27/10/20220 minutos, 0 segundos
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Grosse Namen und neue Entdeckungen am Arosa Mundartfestival

Wir blicken zurück auf das 6. Arosa Mundartfestival - mit Ausschnitten aus den besten Auftritten. Am 6. Arosa Mundartfestival, das vom 6. bis 9. Oktober stattfand, traten 25 Mundartkünstlerinnen und -künstler aus den Sparten Musik, Spoken Word, Stand-up-Comedy und Kabarett auf. Wie immer gaben sich grosse Namen die Klinke in die Hand: Stephan Eicher, Heidi Happy, Frölein Da Capo, Kilian Ziegler oder Stefanie Grob. Neuentdeckungen Neben den grossen Namen gab es aber auch Neuentdeckungen: Zum Beispiel die Winterthurer Künstlerin Lidija Burcak, die aus ihren Tagebüchern vorlas. Die authentischen Mundarttexte, die intime Einblicke ins Erwachsenwerden einer Frau um die Jahrtausendwende gaben, gingen unter die Haut. Und das typisch teenagerhafte Denken, das die Texte formte, liess das Publikum oft lachen – wohl nicht zuletzt, weil sich so manche(r) darin wiedererkannte. Auch Thomas Widmer war eine Entdeckung am Arosa Mundartfestival. Er hat zwar schon mehrere Bücher über Wörter und Flurnamen herausgegeben und schreibt seit vielen Jahren Wander-Kolumnen – unter anderem in der «Schweizer Familie». Aber seine «Wörterpraxis», in der er während der ganzen Festivaldauer mit den Festivalbesucherinnen und Mitkünstlern über gspässige Wörter diskutierte, war etwas erfrischend Neues. Rückblick auf die Höhepunkte Und nicht zuletzt fiel auch Andri Perl auf: Der Bündner Schriftsteller gewann das Festival-Publikum mit leisen, herzerwärmenden, aber auch absurd-komischen Mundartgeschichten. Wir blicken im ersten Teil der Sendung zurück auf das 6. Arosa Mundartfestival – mit Ausschnitten aus den Auftritten der obengenannten Entdeckungen, aber auch von einigen altbekannten Namen aus der Mundartkunst. Was bedeutet «gottmerchind»? Ausserdem in der Sendung: Der beliebte Mundart-Briefkasten – dieses Mal mit Erklärungen zum Ausruf «gottmerchind», zum Ortsnamen Lanzenhäusern im Kanton Bern und zum Familiennamen Schultheiss/Schulthess. Buch-Tipps: • Lidija Burcak: Nöd us Zucker. Tagebuchtexte. Der gesunde Menschenversand, 2022. • Thomas Widmer: Mein Wortschatz. Von Aare über Schneekompetenz bis zwäg. Echtzeit-Verlag, 2021.
20/10/20220 minutos, 0 segundos
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Englisch oder Mundart? - Heidi Happy über ihre Songtexte

Lieder auf Schweizerdeutsch gehen direkt ins Herz. Oder lenkt ein Songtext in der Muttersprache bloss von der Musik ab? Besteht Kitschgefahr und Peinlichkeitsalarm? Diese Fragen diskutieren Gastgeberin Nadia Zollinger und Mundartexperte Markus Gasser mit der Sängerin Heidi Happy. Sie muss es wissen, denn auf ihrem neuen Album singt sie neben Hochdeutsch, Englisch und Französisch erstmals auch auf Schweizerdeutsch. Sprungbretter für die Diskussion über Mundart oder Englisch als Singsprache sind Thesen bekannter Schweizer Musiker wie Marc Sway, Seven und Black Tiger. Heidi Happy gibt einen Blick hinter die Kulissen des Songwritings. Markus Gasser ordnet die teils steilen Thesen sachlich ein. Aufgenommen wurde das Gespräch am 6. Mundartfestival Arosa, vor Publikum in der Dampfbar des Kursaals. Familienname Buschor Der seit dem 14. Jahrhundert in Altstätten (SG) bezeugte Familienname Buschor ist im Bodenseeraum weiter verbreitet. Buschor ist ein sogenannter Wohnstättenname und zu einem Flur- oder Hofnamen «Buechschoore» gebildet. «Buechschoore» ist zusammengesetzt aus «Buech» und «Schoore» und hat die Bedeutung «mit Buchen bewachsene Bergkuppe». 
13/10/20220 minutos, 0 segundos
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Mani Matter live in Arosa!

Das 6. Mundartfestival Arosa startet furios mit einem Gedenkabend an Mani Matter. Live auf SRF 1 performen und diskutieren das Jazz-Trio Roman Nowka's Hot 3 & Stepan Eicher, die Sängerin Any Sabadi, die Autorin Stef Stauffer und der Germanist Nicolas von Passavant. Es moderiert Monika Schärer. Vor 50 Jahren kam der Liedermacher und Jurist Mani Matter bei einem Autounfall ums Leben. Seine Lieder sind geblieben, einige davon sogar zu Volksgut geworden. Sie wirken weiter. Das 6. Mundartfestival Arosa wird mit einem prominent und vielfältig besetzten Gedenkabend an den begnadeten «Värslischmiid» eröffnet. Radio SRF 1 ist mit der Sendung «Dini Mundart» live dabei. Roman Nowka's Hot 3 & Stephan Eicher Stephan Eicher ist bekannt als Interpret von Matter-Liedern wie «Hemmige» oder «Alpeflug». Das Jazz-Trio Roman Nowka's Hot 3 arbeitet seit Jahren intensiv mit dem musikalischen Erbe der Matter'schen «Liedli». Anlässlich dieses Gedenkabends treten sie gemeinsam auf. Ein Ereignis! «Warum syt dir so truurig?» Die Bündner Sängerin Any Sabadi ist zwei Generationen jünger als Mani Matter. Auf der Bühne singt sie ihre Interpretation von Matters «Warum syt dir so truurig?». Und sie gibt Auskunft, wo und wie auch die heutige Jugend mit Matter in Berührung kommt. Und was er ihr zu sagen hat. Der politische Matter Der Germanist Nicolas von Passavant hat soeben ein Buch über «das Politische» bei Mani Matter veröffentlicht. Darin klopft er Matters politische Artikel und seine unveröffentlichte juristische Habilitationsschrift auf Matters politische Haltungen und Positionen ab. Spannend ist natürlich, und darüber gibt der beredte von Passavant im Live-Gespräch Auskunft: Welche neuen Perspektiven ermöglichen die Erkenntnisse auf Lieder wie «Dynamit», «Sy hei dr Wilhälm Täll ufgfüert» oder «Nei säget sölle mir»? Der «Verslischmied» Was macht Matters Texte so genial und zeitlos? Warum funktionieren sie noch heute für jung und alt? Welche Rolle spielten sie in der Mundartlyrik der frühen Sechzigerjahre? Aber auch: Welche seiner Texte sind heute in die Jahre gekommen - und warum? Darüber diskutiert Moderatorin Monika Schärer abschliessend mit der Berner Schriftstellerin Stef Stauffer und mit SRF-Mundartexperte Markus Gasser. Literaturtipp * Nicolas von Passavant: Hemmungen und Dynamit. Über das Politische bei Mani Matter. Mit drei politischen Artikeln von Mani Matter. Zytglogge 2022
6/10/20221 hora, 0 minutos, 0 segundos
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«Gott zum Gruss» oder «Hallo»?

Grussformeln sind Spiegel der Gesellschaft und dem Sprachwandel unterworfen. 1656 grüsste man sich mit «Gott gebe euch einen gutten Tag Gevatterin». Das heute übliche «Hallo» ist ein dagegen furztrocken. Wie konnten sich die Grussformeln so extrem verändern? Und wieso grüssen wir uns überhaupt? Täglich begrüssen und verabschieden wir uns vielfach. Wir grüssen im Vorbeigehen, wir grüssen zur Eröffnung eines Gesprächs, wir verabschieden uns mal flüchtig, mal innig. Was uns so selbstverständlich über die Lippen läuft, ist ein komplexes soziales System, in dem man schnell etwas falsch machen kann. Nadia Zollinger und Markus Gasser von der SRF-Mundartredaktion machen eine Reise durch die Grussgeschichte und entdecken ein paar überraschende ursprüngliche Bedeutungen von geläufigen Grussformeln wie «Grüezi», «Sali» oder «Tschau». Familiennamen, die verraten, wo eine Person herkam Wer «Thuner» heisst, hatte irgendwann Vorfahren in Thun. Dasselbe beim Namen «Elsässer». Das ist leicht durchschaubar. Aber warum wird jemand nach einem Ort wie Thun benannt, jemand anderes aber nach einer Grossregion wie das Elsass? Wie adlig ist die Vergangenheit des Namens «Vonarburg»? Was haben «Soltermann» oder «Patzen» mit einem Herkunftsnamen zu tun? This Fetzer vom Schweizerischen Idiotikon hat die Antworten - auch zu den Familiennamen «Häfelfinger» und «Rohrbach».
29/9/20220 minutos, 0 segundos
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Hemingway am Zürichsee

Heinz Wegmann hat die berühmteste Erzählung Ernest Hemingways auf Züritüütsch übersetzt. «Der alt Maa und s Meer» ist ein wunderbares Beispiel für eine gelungene Übersetzung von Weltliteratur in Mundart. Wer kennt sie nicht, die Geschichte vom alten Fischer, der wider Erwarten einen Speerfisch am Haken hat, der so gross und so stark ist, dass es ganze vier Tage dauert, bis der Kampf entschieden ist? Diese so einfache wie eindrückliche Geschichte vom Kampf zwischen Natur und Mensch, vom Verhältnis zwischen Jung und Alt und von dem zwischen Sieg und Niederlage hat dem amerikanischen Journalisten und Schriftsteller den Pulitzerpreis und später sogar den Nobelpreis eingebracht. Dass dieser Text auch auf «Züritüütsch» funktioniert, hängt vor allem daran, dass der Übersetzer und «Reisende in Sachen Sprache», wie sich Heinz Wegmann selbst nennt, sehr genau und sorgfältig gearbeitet hat. Er übernimmt die Einfachheit und Schönheit der Hemingway'schen Sprache, findet ein passendes, persönliches und heutiges Pendant dazu und wagt Eingriffe dort - und nur dort - wo sie nötig sind und der Geschichte dienen. Literaturredaktor Michael Luisier stellt «Der alt Maa und s Meer» vor und unterhält sich mit Heinz Wegmann.
22/9/20220 minutos, 0 segundos